Suum Cuique
Geheimer Meister
- 31. August 2009
- 193
AW: Abtreibung gleich Mord??????
Hallo Lupo,
Aha. Du findest es also wirklich gut, wenn der Mensch seinem Nächsten mit völliger Gleichgültigkeit begegnet?
Diese Aussage basiert auf der Annahme, dass der Mensch sich intensiv über alles Gedanken macht, um letztlich Verantwortung für seine Taten zu übernehmen. Ich frage dich: Glaubst du ernsthaft, dass ein Mensch der bereits beim Sexualakt jegliche Verantwortung vermissen lässt, trotz sexueller Aufklärung, trotz Verhütungsmittel, die an jeder Ecke zu einem bezahlbaren Preis erhältlich sind und trotz der Gefahr sich beim Sexualverkehr tödliche Krankheiten einzufangen, diese tatsächlich bei einer Entscheidung über Leben und Tod übernehmen wird (und kann)?
Die Tatsache, dass du heute existierst, ist unter anderem deine Eltern zu verdanken, die sich damals für dich entschieden haben. Sie hätten genauso gut eine andere Entscheidung treffen können und es würde dich heute nicht geben. Täte dir letzteres tatsächlich gefallen? Wenn nein, dann sage ich nur: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!"
Die Freiheit ist im Übrigen eine gute Sache, aber auch sie hat -meines Erachtens- ihre Grenzen.
Hmmm. Der Tenor deines Beitrags ist meiner Auffassung nach im Grunde, dass der Mensch, wenn er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, Herr über Leben und Tod spielen darf. Ich frage mich, wo da die Grenzen sein sollen? Gibt es -deiner Meinung nach- überhaupt welche? Und wenn ja, wer setzt diese?
Es tut mir leid, dass jetzt so hart sagen zu müssen, aber das einzige was hier weltfremd ist, ist deine Meinung. Aus den Erfahrungen meiner Tätigkeit im Rahmen des Zivildienstes in einem Alten- und Pflegeheim kann ich nur sagen, dass die meisten alten Leute dorthin von ihren eigenen Verwandten abgeschoben werden, den ganzen Tag vor sich hin vegetieren und geistig langsam aber sicher völlig degenerieren. Zuwendung, Verständnis und Beistand sehen meiner Meinung nach etwas anders aus.
Beste Grüße
Suum Cuique
PS: Dieser Beitrag ist im Übrigen nicht böse gemeint und auch kein persönlicher Angriff auf dich. Ich versuche lediglich die andere Seite der Medaille aufzuzeigen, in der Hoffnung, dass am Ende dieses Themenstrangs eine neue Erkenntnis stehen wird.
Hallo Lupo,
ich denke, dass sowohl am Anfang wie auch am Ende des Lebens (Stichwort: Sterbehilfe) zutiefst individuelle und persönliche Überlegungen und Entscheidungen stehen, in die niemand anderen auch nur ansatzweise etwas angehen.
Aha. Du findest es also wirklich gut, wenn der Mensch seinem Nächsten mit völliger Gleichgültigkeit begegnet?
Es werden wohl verschwindend wenige Frauen eine Abtreibung als eine Art nachgelagertes Verhütungsmittel sehen und gedankenlos eine Abtreibung nach der anderen durchziehen. Bei der großen Mehrheit aller Schwangerschaften steht eine Abtreibung wohl von vorn herein nicht zur Debatte, und die große Mehrheit aller Schwangerschaftsabbrüche wird auch nicht aus Leichtfertigkeit begangen.
Diese Aussage basiert auf der Annahme, dass der Mensch sich intensiv über alles Gedanken macht, um letztlich Verantwortung für seine Taten zu übernehmen. Ich frage dich: Glaubst du ernsthaft, dass ein Mensch der bereits beim Sexualakt jegliche Verantwortung vermissen lässt, trotz sexueller Aufklärung, trotz Verhütungsmittel, die an jeder Ecke zu einem bezahlbaren Preis erhältlich sind und trotz der Gefahr sich beim Sexualverkehr tödliche Krankheiten einzufangen, diese tatsächlich bei einer Entscheidung über Leben und Tod übernehmen wird (und kann)?
Muss man Frauen, die sich schweren Herzens aus welchen Gründen auch immer zu diesem Schritt entscheiden, auch noch Mordverwürfe machen - aus Angst, man könnte ansonsten eine Freiheit schaffen, die eventuell auch mal missbraucht werden könnte? Es ist nunmal leider das Wesen der Freiheit, dass sie auch missbraucht werden kann - soll sie im Hinblick darauf abgeschafft werden?
Die Tatsache, dass du heute existierst, ist unter anderem deine Eltern zu verdanken, die sich damals für dich entschieden haben. Sie hätten genauso gut eine andere Entscheidung treffen können und es würde dich heute nicht geben. Täte dir letzteres tatsächlich gefallen? Wenn nein, dann sage ich nur: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!"
Die Freiheit ist im Übrigen eine gute Sache, aber auch sie hat -meines Erachtens- ihre Grenzen.
Viele Frauen leiden ein Leben lang seelisch nach einer Abtreibung. Wegen der seelischen Folgen des Eingriffs selbst oder doch eher wegen der Schuldgefühle, die unsere so hoch-ethische Gesellschaft einimpft?
Hmmm. Der Tenor deines Beitrags ist meiner Auffassung nach im Grunde, dass der Mensch, wenn er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, Herr über Leben und Tod spielen darf. Ich frage mich, wo da die Grenzen sein sollen? Gibt es -deiner Meinung nach- überhaupt welche? Und wenn ja, wer setzt diese?
In beiden Fällen brauchen die Betroffenen wohl als letztes irgendwelche Stigmatisierungen oder weltfremde Urteile irgendwelcher Ethikkommissionen, die den Einzelfall gar nicht kennen, sondern Zuwendung, Verständnis und Beistand. Und sowohl am Anfang, als auch am Ende des Lebens rettet man damit wohl auch weit mehr Leben als mit Vorwürfen, Paragrafen und Verboten.
Es tut mir leid, dass jetzt so hart sagen zu müssen, aber das einzige was hier weltfremd ist, ist deine Meinung. Aus den Erfahrungen meiner Tätigkeit im Rahmen des Zivildienstes in einem Alten- und Pflegeheim kann ich nur sagen, dass die meisten alten Leute dorthin von ihren eigenen Verwandten abgeschoben werden, den ganzen Tag vor sich hin vegetieren und geistig langsam aber sicher völlig degenerieren. Zuwendung, Verständnis und Beistand sehen meiner Meinung nach etwas anders aus.
Beste Grüße
Suum Cuique
PS: Dieser Beitrag ist im Übrigen nicht böse gemeint und auch kein persönlicher Angriff auf dich. Ich versuche lediglich die andere Seite der Medaille aufzuzeigen, in der Hoffnung, dass am Ende dieses Themenstrangs eine neue Erkenntnis stehen wird.
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