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Amazon schmeißt neue Ware auf dem Müll

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
Es liegt auch viel daran, dass heutzutage viel nur noch online gekauft wird.
In einem Laden hätte man sich die Tastatur angesehen und für nicht passend empfunden und sich eine andere Tastatur angesehen. Und am Preis zum Online-Preis hätte man sicher auch was drehen können.
Ansonsten kann ich es nachempfinden @Nachbar... es ist schon traurig.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Ich habe mir den Beitrag im Ausgangspost jetzt erstmals angesehen und muss sagen: Sensationsheischend und skandalös - und zwar nicht die Zerstörungspraxis sondern die ZDF-Berichterstattung. Schon allein dieser traurig-vorwurfsvolle Ton der Sprecher - objektiv ist was anderes.

1. Es wurde offenbar überhaupt nicht versucht mal raus zu finden in welchem Verhältnis die Vernichtung zur Nicht-Vernichtung steht. Es wird nur am Rande erwähnt dass Amazon auch durchaus Waren spendet bzw. repariert - wenn es aber so ist dass z.B. 90% gespendet und repariert werden und nur 10% vernichtet, würde das alles in einem ganz anderen Licht erscheinen als wenn 10% gespendet und 90% vernichtet werden. Das ZDF kennt das Verhältnis offenbar nicht, erweckt aber den Eindruck dass die Vernichtung der Standard ist. Es hätte zumindest darauf hingewiesen werden müssen dass das Verhältnis unbekannt ist. Unseriös.

2. Extrem lustig den ehemaligen Bundesumweltminister Töpfer atemlos sich darüber aufregen zu lassen dass Amazon so handelt, ihm aber nicht die Frage zu stellen warum denn die Spenden steuerlich schlechter gestellt sind als die Vernichtung - das wird ja am Ende ganz eindeutig gesagt: Auf Spenden im Warenwert von 100.000 Euro muss Amazon 19.000€ Umsatzsteuer zahlen, die Vernichtung ist aber unbesteuert und kostet 5.000 Euro. Offenbar sind das dann auch Umsatzsteuerbeträge die das Unternehmen nicht wieder bekommt vom Finanzamt.
Wenn das so ist hätte das ZDF den Beitrag eigentlich einzig und allein auf diesen Sachverhalt fokussieren sollen und die Politik in die Verantwortung nehmen müssen. Aber nein, der böse Unternehmer ist schuld weil er nicht freiwillig einen Haufen Geld bezahlt. Zitat aus dem Video: "Also vernichten weil es profitabler ist?" - ZDF-Sprecher in einem Ton der suggeriert als sei dies ein völlig irrwitziges und unverständliches Handeln.
Auch lustig dass die Frau von Greenpeace ein Verbot der Zerstörung von neuwertigen Waren fordert anstatt das offensichtliche zu fordern: Steuerbefreiung für die Spenden und dafür ggf. eine Vernichtungssteuer. Bin ich der einzige der auf diese Idee kommt?

3. Es wird überhaupt nicht angesprochen welche Konsequenzen es denn so hat wenn Amazon die Ware nicht vernichtet: Wir wissen doch alle was es für Schimpftiraden gäbe, wenn eine Retouren-Kaffeemaschine weiterverkauft wird und dann z.B. einen Brand verursacht und es stellt sich heraus dass erste Käufer irgendwas kaputt gemacht hat - Land auf, Land ab würde natürlich gefordert werden dass Amazon seiner Verantwortung nachkommt und gefälligst zurückgeschickte Ware prüft bevor sie wiederverkauft wird - Sicherheit geht schließlich über alles! Von verdorbenen Lebensmitteln die bei einer Tafel landen will ich gar nicht reden ...
D.h. aber die Ware muss durch die Gegend gefahren und geprüft werden usw. und ob dann im Endeffekt die Umweltbilanz wirklich besser ist als der Weg zum Recyclinghof muss auch erstmal untersucht werden.

Insgesamt also ein extrem einseitiger Beitrag und aus meiner Sicht ein tolles Beispiel für schlechten Journalismus.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
In einem Laden hätte man sich die Tastatur angesehen und für nicht passend empfunden und sich eine andere Tastatur angesehen.
Das stimmt, Du hast völlig recht.
In vielen Bereichen ist der online-Handel dem stationären Geschäft allerdings inzwischen deutlich überlegen. Die Breite des Angebots, die Preise, und auch der Nutzen durch Kundenrezessionen (wenn man sie zu lesen gelernt hat) sind schon starke Argumente. Und nicht zuletzt eben auch die Möglichkeit, die Sache mal eben abends am Monitor zu regeln.
Dieser Fall hat mich dennoch nachdenklich gestimmt, und das wird nicht folgenlos bleiben.

@Viminal Amazon handelt nachvollziehbar. Der Gesetzgeber eventuell auch, aber dann zumindest nicht auf den ersten Blick. Das sind aber eh nur zwei Akteure in einem winzigen Beispiel innerhalb einer globalen Entwicklung, Wachstum zunehmend aus dem Wegwerfen von Brauchbarem und Gutem zu generieren.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
Ich wiederhole mich mal:
Beim Einkaufen, egal, ob Lebensmittel oder andere Waren, möchte ich den 'sinnlichen Genuss' nicht missen, auch nicht das Bezahlen mit Geld (wo ich mein 'Klimpergeld' zu Hause tgl. sehen kann) statt mit Karte.
Für mich ist das Ineteinkaufen iwie eine 'Entfremdung' vom RL, aber dieser Trend ist wohl nicht mehr aufzuhalten.
 
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