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Amoklauf in Schule

quink

Geselle
28. November 2006
8
Gehen wir noch hundert Jahre zurück, dann finden wir zwar keinen nennenswerten Individualismus mehr vor, aber ganz Deutschland ist voller chancenloser Verlierer.

Du spricht also die Zeit vor etwa 200 Jahren an und nennst sie Chancenlos ? Na viele würden sofort ohne mit der Wimper zu zucken in mit dem Leuten aus 1806 tauschen (ich übrigens auch).
Die Welt heute ist, fpr den einzelnen, chancenloser falls du es noch nicht mitbekommen hast :wink:
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
@Quink

Ich trag gerne Baggys und nen KapuzenPullover,bin also wohl für nen Großteil der Gesellschaft nen "HipHoper".

Der Typ hätte mich also wohl liebend gerne tot gesehn,und das kann ich so nicht wirklich nachvollziehn.
Und wenn jemand sich anmaßt was "besseres" als der Rest der Gesellschaft zu sein,die ja eh nur aus Menschenmüll besteht, und dann soweit geht und nen AmokLauf startet,bei dem wohl gott sei dank nur durch seine Unfähigkeit niemand außer ihm selbst ums Leben kam, ja,dann fällts mir wirklich schwer Mitleid zu empfinden.
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Trotzdem spricht Quink einen wichtigen Punkt an.
Die Heutige Gesellschaft ist glaube ich prädestiniert solche
Amokläufer hervorzubringen.
Überall in den Medien wird der Individualismus gefeiert.
KLingeltöne, Auf die Latschen von Nike kann man sich seinen
Namen sticken lassen um nur 2 kleine Beispiele zu nennen.
Dazu die ständige Berieselung mit Idolen und schönen
perfekten Menschen, mit denen man sich vergleicht.

Kurz: WIr haben eine Ellenbogengesellschaft voller Selbstdarsteller und
Egoisten, in der sich jeder selbst der Nächste ist. Es geht, vor allem
bei jungen Leuten (Teenagern) um Ansehen und Fame. Platz für
Mitleid bleibt da wenig. Genauso wenig wie Mut auch mal den Außenseiter
in seine Gruppe aufzunehmen und ihn nicht nur als seelischen
Fußabtreter zu missbrauchen, denn das könnte ja wieder den eigenen
sozialen Ansehen schaden.
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
Das mag sein,und das sollte man auch anprangern...statt eben diesen Austickern noch Respekt und Mitleid zu zollen!

Edit: ich werd dennoch das Gefühl nicht los dass er nicht gerade unfreiwillig nen Außenseiter war,so wie seine Texte rüberkommen hielt er sich für verdammt toll...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Krieg (incl. Wehrpflicht und "Leben aus dem Lande"), Kontinentalsperre, Säkularisation mit Zusammenbruch der Schulsysteme, Papiergeld - 1806 war kein gutes Jahr, und es folgten schlimmere.

Mit wem speziell würdest Du denn gern tauschen, quink? Ich jedenfalls mit niemand, dafür muß ich nur an die Stichworte Penicillin und Zahnheilkunde denken.

Und Außenseiter gab es früher nicht, DrJones? Und wenn unsere Gesellschaft konformistisch und kolletivistisch wäre, würden dann nicht die Individualisten gemobbt? Wäre es um die nicht schade?
 

quink

Geselle
28. November 2006
8
@Sensoe
Ich trag gerne Baggys und nen KapuzenPullover,bin also wohl für nen Großteil der Gesellschaft nen "HipHoper".
Du kannst wegen mir rumlaufen wie du willst, ist doch deine Sache :wink:

Der Typ hätte mich also wohl liebend gerne tot gesehn,und das kann ich so nicht wirklich nachvollziehn.
Der hätte nicht dich persöhnlich gerne tot gesehen sondern HippHopper im allgeimeinen. Aber woran lag das ? Es lag daran das er irgentwann mal in seinem Leben die Erfahrung machte Hipppopper = böse/Gefahr für mich.
Kennst du dich etwas mit Psychologie aus ? Es gibt da schöne "Versuche" wo man Tieren solche Erfahrungen "einprägt": Immer wenn der Hund das Halsband rumkriegt und es Gassi gehen soll kriegt er ein Leckerchen. Spätestens nach dem 3-5 Mal kriegt der Hund das sabbern wenn du ihm das Halsband umlegst (weil er Halsband mit Leckerchen verbunden hat).


Und wenn jemand sich anmaßt was "besseres" als der Rest der Gesellschaft zu sein,die ja eh nur aus Menschenmüll besteht,
Das was du ansprichst ist genau der Knackpunkt.
Manche Menschen in heutiger Zeit bilden sich ein was besseres zu sein. Sie tragen Anzüge aus feinstem Stoff, fahren ein Luxusauto und essen mittags YuppiZeugs. Sie definieren sich nur Luxus, in diesem Fall also Konsum. Das kleinste Beispiel dazu ist auf dem Schulhof der Junge der das neuste Händy, die neusten Klamotten trägt.
Dieses Konsum-Denken ist völlig falsch !!!!
Es passiert dadurch doch nur das diejenigen die einmal darin gefangen sind ständig nur eiens wollen: mehr Geld um sich mehr Konsum leisten zu können. Eine Todespirale. Es läuft doch hierbei auf Habgier, Neid, Hass und ellebogen Gesellschaft raus.

Somit haben wir doch schonmal einen Punkt (Konsum) der durch Geld genährt wird gefunden der den Menschen eigentlich nur, im großen Sinne gesehen, schlechtes bringt. Den letzlich was bringt solcher Konsum ?
Denijenigen die jetzt sagen: es ist alles für mich empfehle ich mal ein paar philosophische Bücher zu lesen und mal über das Leben an sich nachzudenken.

Geld, ist aber nur ein Knackpunkt. Zinsen ist der andere. Zinsen und Zinseszins sind nun etwas was Menschen noch mehr in den Ruin treiben kann und auf der anderen Seite noch mehr Menschen mehr Geld verdienen läßt. Im extremfall kriegt man für sein eigenes Geld soviel Zinsen das man selber nicht mehr arbeiten braucht, denkste-denn um diese Zinsen reinzufahren müssen andere Menschen arbeiten. Und schon ist der Kreislauf geschlossen.

Unsere heutige Zeug, in der wir uns global vernetzen und Informationen austauschen (so wie wir hier) fangen viele an Fragen zu stellen und lassen sich längst nicht mehr alles gefallen. Stichwörter sind hier Harz4. Inzwischen gibt es theoretische Lösungen die dem Menschen bewußt machen das "keine Arbeit haben" eigentlich immer das Ziel war, denn heute können wir Maschinen und Roboter fabrizieren lassen, sodas der Mensch schon lange nicht mehr zittern muß wenn es einen harten Winter gab das er nix zu essen hat. Die heutige Generation kann Lösungen finden und bei Stichwörtern wie monatliche Grundversorgung oder Freigeld endlich aus diesem Sklavenleben in dem der Mensch schon so lange gefangen ist entkommen.
Ups ich merke ich drifte weit vom Thema ab :wink:
 

quink

Geselle
28. November 2006
8
@Ein_Liberaler
1806 war kein gutes Jahr, und es folgten schlimmere.

Mit wem speziell würdest Du denn gern tauschen, quink?

Dieses Leben, mit seinen ganzen nachteilen die du ansprichst hat sicher Nachteile, aber vergißt du nicht die Vorteile ?

Gut spielen wir es mal durch was ich nach meiner "Ankunft" machen würde. Ich würd mir irgentwo etwas ländlich ein Platz suchen, ein Haus bauen, einen großen Garten mit allen notwenigen Nahrungsmitteln und Früchten anlegen und vielleicht ein paar Kleintiere halten. Tagsüber wenn die Sonne scheint würd ich angeln gehen und an anderen Tage ohne Streß und Hektik das Leben genießen.
Sicher die meisten sagen jetzt-boah voll der Spinner, lebt dann voll hinterm Mond auf dem Land. Denigen würd ich sagen: ja aber ich habe eines was in heutiger Zeit kaum oder nur mit viel Geld zu erreichen ist: Unabhängigkeit und vielleicht auch ein Stückchen Freiheit, etwas was heute die wenigsten Menschen kennen und auch viele in ihrem ganzen Leben nicht kennen gelernt haben. Sie sind abhängig vom Chef, vom Vermieter, von der Bank usw.

In den späten 70er Jahren gab es in der BRD den letzten großen Philosophen der mit Männern wie Plato, Voltaire, Hegel, Feuerbach, Russell, Sartre in einer Linie stand. Er hieß Blumenfeld und war als Prof an einer Uni. Er war Anfang der 70er schon ein alter Mann und fast plötzlich von jetzt auf gleich sagte er dem wissenschaftlichen Leben ade. Er kaufte sich einen kleinen Bauernhof und züchtete Hühner und Gänse. Er wurde bewundert doch wenige verstanden warum er plötzlich alles liegen ließ. Auf diese Frage sagt er selber: er wolle sich selber und die Freiheit finden über die er so lange gesprochen hat.
Ein paar Jahre später starb er
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
quink schrieb:
Nehmen wir das Beispiel mit dem heißen Stück Eisen worüber er in seinem Video spricht. Irgentjemand aus seiner Klasse hat ein Stück Eisen heiß gemacht, dann seine Hand genommen und die drauf gedrückt.
So was würdest du machen ? Die meisten würden entweder eine kleine Schlägerei anfangen oder wenn sie ehrer die schwächlicheren wären zumindest Lehrer/Eltern davon erzählen. Er aber tat nichts davon. Er flüchtete sich in seine Videospielwelt und fertig wars. Erst viel später in dem Video erzählt er davon das er deßhalb den anderen Jungen bei seinem Amoklauf umbringen will.

Ich weiß einfach nicht, worauf du damit hinaus willst. Ist er deswegen weniger Schuld daran, sich bewusst dafür entschieden zu haben, die Schule zu stürmen? Ist gar der Typ, der ihm den mit einem Feuerzeug heiß gemachten Schlüssel an die Hand gedrückt hat, daran schuld? Die Antwort auf beides kann nur ein klares Nein sein.

Die Rechnung: "Ihm ist ein Unrecht wiederfahren, also ist es nachvollziehbar, dass er fremde Leute (mit der Intention sie zu töten) anschießt" ist absoluter Blödsinn und verhohnepiepelt die Opfer. Es legitimiert seine Tat auf inakzeptable Weise. Er hat aus einer Vielzahl von Gründen diesen Amoklauf inszeniert.

Einer davon ist, dass ihn Leute in der Schule geärgert haben. Einer ist, dass unsere Gesellschaft zu großen Teilen marktorientiert ist und sich oberflächliches Zeug gut verkauft. Einer der Gründe für seine Tat ist, dass er den ganzen Tag mit Airsoft, Counter-Strike und der Kultivierung seines Knarrenfetischs verbracht hat. Aber der Grund, wieso er sich genau so benommen hat, wie wir es alle über die Medien miterlebt haben, ist, dass er ein A****loch war.

Unsere Gesellschaft ist nicht perfekt - big deal, weiß jeder. Aber selbst wenn man das weiß - wie genau macht ein Bekloppter, der wahllos Leute erschießt und mit Rauchgranaten um sich wirft, die Welt besser? Antwort: Gar nicht. Ergo: Arschloch.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
quink schrieb:
Dieses Leben, mit seinen ganzen nachteilen die du ansprichst hat sicher Nachteile, aber vergißt du nicht die Vorteile ?

Gut spielen wir es mal durch was ich nach meiner "Ankunft" machen würde. Ich würd mir irgentwo etwas ländlich ein Platz suchen, ein Haus bauen, einen großen Garten mit allen notwenigen Nahrungsmitteln und Früchten anlegen und vielleicht ein paar Kleintiere halten.
Sicher die meisten sagen jetzt-boah voll der Spinner, lebt dann voll hinterm Mond auf dem Land.

Nun, ich würde das nicht sagen. Ich mag das ländliche Idyll.

Aber wo würdest Du Dir denn Deinen Bauplatz und Dein Gärtchen suchen? Europa war, gemessen an der landwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, total überbevölkert. Bauernsöhne arbeiteten für Kost und Logis als Knecht, bis der Vater starb und der winzige Hof frei wurde. Wenn ich mich nicht irre, gab es in der Schweiz noch Hungersnöte. So ein Fleckchen Land, von dem man leben konnte, war nicht einfach zu haben.

Und wenn dann die Rekruten ausgelost wurden, hattest Du besser Glück oder das Geld für einen Ersatzmnann, denn von der Grande Armée kamen nicht viele wieder.

Versicherungen gab es so wenig wie Subventionen, dafür Kontributionen.

Deinen kleinen Hof bekämst Du vielleicht in Amerika, aber in Europa eher nicht. Da hättest Du es heute leichter.
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
quink schrieb:
Manche Menschen in heutiger Zeit bilden sich ein was besseres zu sein. Sie tragen Anzüge aus feinstem Stoff, fahren ein Luxusauto und essen mittags YuppiZeugs. Sie definieren sich nur Luxus, in diesem Fall also Konsum. Das kleinste Beispiel dazu ist auf dem Schulhof der Junge der das neuste Händy, die neusten Klamotten trägt.

Ja und? Wer's anders sieht, der kann darüber nur müde lächeln. Kein Grund für einen Amoklauf, der rein gar nicht bringt. Und wen es stört, dass die Medien das ganze Konsumding unterstützen, der kauft halt keinen Fernseher und schickt seine Kinder auf 'ne Waldorfschule. (Sorry, Waldis, das ist ein Klischee, ich weiß.)

Übrigens gehört für mich auch zur Konsumgesellschaft, wildfremde Leute von einem anderen Kontinent zu idolisieren, die man nur über die Medien kennt, wie BB es mit Eric Harris getan hat. Das ist auch nur Britney Spears mal minus Eins. Auch das Kaufen von immer schickeren Airsoft-Waffen und möglichst flashiger Tarnkleidung ist Konsum. Er war doch aus der Schule raus - wieso pfeift er nicht auf diese Leute? Gut, leichter gesagt als getan, aber er hat es ja nicht einmal probiert.
 

quink

Geselle
28. November 2006
8
@Aphorismus
Ist er deswegen weniger Schuld daran, sich bewusst dafür entschieden zu haben, die Schule zu stürmen? Ist gar der Typ, der ihm den mit einem Feuerzeug heiß gemachten Schlüssel an die Hand gedrückt hat, daran schuld? Die Antwort auf beides kann nur ein klares Nein sein.

Ich gebe dir völlig Recht. Du und ich (und hoffentlich die anderen hier auch) haben irgentwann mal gelernt das man bei sowas nicht "ich wurde geärgert=Waffe holen und alle umbringen" macht. Er aber nicht, er hat seine Waffen mit Macht verbunden, Macht die er nur da hatte, weil er in der realen Welt sich gegenüber anderen nicht durchsetzen konnte bzw. es wohl nie gelernt hat.

Aber der Grund, wieso er sich genau so benommen hat, wie wir es alle über die Medien miterlebt haben, ist, dass er ein A****loch war.
Es ist eher ein gesellschaftliches Problem gewesen. Obrige Dinge führten tröpfchenweise dazu das er nur in dem Amoklauf/in der Rache einen Ausweg für sich sah. Also eher bemitleideswert

Und wen es stört, dass die Medien das ganze Konsumding unterstützen, der kauft halt keinen Fernseher und schickt seine Kinder auf 'ne Waldorfschule.

Diese Erkenntnis die du da gerade geschrieben hattest "na und?, mit mir könnt ihr keine Konsumgesellschaft abziehen" die muß einer aber erst mal haben. Schau dich dochmal um, wieviele sagen zu dieser Konsumgesellschaft immer noch "ja ich will".


@Ein_Liberaler
Deinen kleinen Hof bekämst Du vielleicht in Amerika, aber in Europa eher nicht. Da hättest Du es heute leichter.
Wir haben einen ganz großen Vorteil gegenüber Menschen aus dem jahr 1806: Wir haben Technik und könnten sie mit diesem ländlichen Leben verbinden.
Ich bin dabei das Posting über das Grundeinkommen durchzulesen, aber 16 Seiten dauert etwas bis man die durch hat, werde dann aber dort da dieses weiter schreiben
 
G

Guest

Gast
Er hat doch in seinem Abschiedsvideo immer gesagt es ist Krieg.

Ich denke, das er damit alle Menschen meinte. Er schrieb auch das er unsere Art Hasse.
Ja, auch er hat sich gehasst, darum hat er sich auch gleich mit umgebracht.

Er hat einfach die Menschen, Gesellschaft gehasst. Ich glaube nicht, das er sich für was besseres gehalten hat. Er hat einfach nur die Welt analysiert und ist zum schluss gekommen, das die menschen von grund auf alle scheisse sind.
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
@ psst:

Er sagt in dem Abschiedsvideo auch, dass er "kein Mensch" mehr war, sondern gottähnlich. Gleichzeitig steht in seinem Tagebuch, dass er nicht an einen "SCHEIßGOTT" glaubt. *Vogel zeig*

@ quink:

quink schrieb:
Es ist eher ein gesellschaftliches Problem gewesen. Obrige Dinge führten tröpfchenweise dazu das er nur in dem Amoklauf/in der Rache einen Ausweg für sich sah. Also eher bemitleideswert

Das finde ich äußerst gefährlich, wenn man Menschen zu den Produkten ihrer Umwelt erklärt und damit vollkommen aus der Verantwortung nimmt. Es hat schon fast etwas fatalistisches und erinnert mich an die Art, mit der KZ-Aufseher ihre sadistischen Machtspielchen begründet haben.

Wenn einer etwas ganz tolles im Labor entdeckt, dann war das natürlich diese Person selber und verdient einen Nobelpreis. Und wenn einer aus dreißig Metern ein Tor schießt, dann war er das selber. Dann spricht kein Mensch davon, dass das Labor, bzw. der Ball und die ganzen anderen äußeren Umstände ihm das ermöglicht haben. Aber wenn einer Mist baut, dann sind alle Schuld - nur nicht er. Das stinkt zum Himmel.

Außerdem stört es mich, dass du seine Schuldzuweisung einfach so, ganz unkritisch übernimmst, anstatt ihm die Schuld zu geben. Er ist Amok gelaufen, nicht die Gesellschaft. Natürlich war er ne armselige, kleine Wurst und natürlich kann man mit so jemandem Mitleid haben. Aber irgendwann muss es damit jawohl auch mal gut sein und ich denke, dass dieser Punkt spätestens dann erreicht ist, wenn einer auf wildfremde Leute schießt, nur weil sie die "falsche" Schule besuchen.

By the way - zu sagen, "die Gesellschaft" hätte schuld, ist imho genau so undifferenziert und - sorry - bescheuert, wie wenn der Stoiber meint "die Killer-Spiele" seien schuld. Menschen tragen Verantwortung, niemand sonst. Und mildernde Umstände sehe ich bei ihm auch keine. Er hat diese Tat jahrelang kaltblütig geplant und sich auch noch daran aufgegeilt. Das ist mehr als genug Zeit, sich Hilfe von außen zu suchen.

Da hat sich ein A****loch bewusst dazu entschieden, Leute umbringen zu wollen und das in extensio glorifiziert. Dieser Mensch trägt die Schuld. Alles andere sind nur zweitrangige Faktoren, die seine Tat mit herbei geführt haben.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Aphorismus schrieb:
Es hat schon fast etwas fatalistisches und erinnert mich an die Art, mit der KZ-Aufseher ihre sadistischen Machtspielchen begründet haben.

Ein unfreundlicher Vergleich :wink:

Man ist sich in unserer Gesellschaft aber generell ein wenig uneins darüber wieviel Eigenverantwortung der einzelne trägt. Besonders bei Jugendlichen wird aber eher von einer geringeren Eigenverantwortung ausgegangen (anderes Strafrecht usw.).
 

Hosea

Auserwählter Meister der Neun
25. Dezember 2004
922
Ein Liberaler schrieb:

Die Bezeichnung als Arschloch will aber doch nicht auf eine Begründung für ihr Handlen hinaus, sondern ihr Handeln werten.

Aber wird es nicht ohne die "Begründung" für ihr Handeln zu wissen schwierig eine Handlung zu bewerten?

Vielleicht ein Beispiel, du siehst immer wieder in deiner Ortschaft einen Mann mit seinem Auto. Mal ruckelt er beim anfahren, dann geht das Fernlicht einen Tag beim Fahren an, und zu guter Letzt geht ihm der Motor vor dir an der Ampel aus.

Würde man ihn als schlechten Autofahrer bezeichnen/werten , weil er erhebliche Probleme mit der Bordelektronik hat?
Das er am Straßenverkehr in diesem Zustand nicht mehr teilnehmen kann, steht außer Frage.

Lg Hosea
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Hosea schrieb:
Würde man ihn als schlechten Autofahrer bezeichnen/werten , weil er erhebliche Probleme mit der Bordelektronik hat?

Ja! Denn als Fahrer und vermutlich Halter ist er auch dafür verantwortlich das die Karre in Ordnung ist ;)
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Hosea schrieb:
Vielleicht ein Beispiel, du siehst immer wieder in deiner Ortschaft einen Mann mit seinem Auto. Mal ruckelt er beim anfahren, dann geht das Fernlicht einen Tag beim Fahren an, und zu guter Letzt geht ihm der Motor vor dir an der Ampel aus.
Straftäter nenne ich das. Nicht wegen der vermeidbaren Behinderungen ... so eine Kiste hat nie und nimmer eine TÜV-Plakette ;-)

Gruß
Holo
 

Hosea

Auserwählter Meister der Neun
25. Dezember 2004
922
ups, hatte grade ein edit :

Das er am Straßenverkehr in diesem Zustand nicht mehr teilnehmen kann, steht außer Frage.

Malakim schrieb:

Ja! Denn als Fahrer und vermutlich Halter ist er auch dafür verantwortlich das die Karre in Ordnung ist Wink

Okay, aber die Werkstatt konnte keine Fehlerquelle ausmachen und zudem besteht das Problem erst seit 3 tagen. Zudem kann er aufgrund (s)einer psychischen Erkrankung die Pflichten eines Fahrzeugshalters nicht wahrnehmen. Trotzdem hat er auf dem Nürburgring am Wochenende das 24 Stunden Rennen gewonnen. o_O

Lg Hosea
 
G

Guest

Gast
Malakim schrieb:
Hosea schrieb:
Würde man ihn als schlechten Autofahrer bezeichnen/werten , weil er erhebliche Probleme mit der Bordelektronik hat?

Ja! Denn als Fahrer und vermutlich Halter ist er auch dafür verantwortlich das die Karre in Ordnung ist ;)

und was ist, wenn er zwei linke hände und kein geld hat um die Karre zu reparieren ?
Er braucht den Wagen aber, da er sonst seine Arbeitsstelle und somit später auch seine Wohnung verliert. :wink:
 
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