Giacomo_S
Prinz der Gnade
- 13. August 2003
- 4.327
Ja stimmt. Qualifizierte Menschen machen die Arbeit für die man etwas können muß. Für Menschen die es nicht geschafft haben irgendetwas zu erlernen was sinnvoll ist bleibt dann nicht viel übrig und noch schlimmer für solche Arbeit wird wenig bezahlt. Ein ganz ganz trivialer Zusammenhang.
So simpel ist es aber auch nicht.
Seit nunmehr mindestens zwei Jahrzehnten sehe ich eine Abwertung qualifizierter, handwerklicher und zweifellos notwendiger Berufe, z.B. dem Gas-Wasser-Installateur, dem Elektriker, dem Maler (vom Koch gar nicht erst zu reden ). Die Gesellschaft ist offenbar immer weniger bereit, solche Berufe auch angemessen zu bezahlen, zugunsten von z.B. IT-Berufen. Letztere erwirtschaften, bei Licht besehen, letztlich nichts: Sie verwalten und bewerben nur die produktive Arbeit (wenn überhaupt).
Im Ergebnis sind immer weniger junge Leute bereit, solche Berufe zu erlernen. Warum auch? Es ergibt sich für sie keine Zukunftsperspektive.
In diesen Bereichen tätige Firmen sind überlastet - das merkt man spätestens dann, wenn der Abfluss verstopft ist und die Scheisse überquillt - und einem der Chef sagt: "Okay, in 3 1/2 Wochen habe ich da einen Termin für Sie frei ..."
Die Mitarbeiter bestehen aus den Älteren, die bald in Rente gehen werden ...
Wir, als Gesellschaft, sind offenbar der Meinung: Der händisch arbeitende Mensch dürfe nichts mehr verdienen - und das auch mit einer qualifizierten Ausbildung nicht. Deren Firmen sehen sich zunehmend dem Problem ausgesetzt, dass sie ihrem Geld hinterherlaufen, mit minderwertigem Material hervorragende Arbeit verrichten oder zu unrealistischen Konditionen arbeiten sollen.