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Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Ja, das ist Mode. So kann man verschleiern, gg. wen man wirklich kämpft und so tun, als ginge es wieder gg. die Deutschen wie damals in den glücklichen alten Tagen, als Flächenbombardements noch geholfen haben und Gut und Böse an der Uniform zu erkennen waren, und man muß niemanden vor den Kopf stoßen, insbesondere nicht die eigenen moslemischen Verbündeten.

Tatsächlich waren die Attentäter von Paris aber keine Faschisten, sondern Islamisten, und tatsächlich hat der von ihnen vertretene Islam mit dem Faschismus nichts zu tun. Man könnte sagen, er ist das glatte Ggteil. Der Faschismus ist der zum Gewaltstaat entartete europäische Vernunftstaat. Er ist rational, bürokratisch und wohlorganisiert. Die ersten Ansätze dazu gab es gleich auf halber Strecke der frz. Revolution. Das alles ist der wahhabitische Islamismus nicht. Er ist irrational, feudalistisch und chaotisch. Er ist somit ein Vertreter der Barbarei. Kein Wunder, daß er auf entwurzelte junge Kriminelle anziehend wirkt.

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, den freiheitlich-demokratischen Vernunftstaat zu hassen. Man sollte seine beiden Hauptgegner nicht verwechseln.

:sir::O_O: okay....
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Gibt es eigentlich einen "ismus" der den Hass auf aufgeklärte Menschen, die eine freiheitlich-demokratischen Grundordnung befürworten, in einem Begriff beschreibt?
Denn diesen Hass gibt es, wird aber - so mein Gefühl - mangels Begrifflichkeit zu wenig diskutiert. Ist ja schön dass mir zugerufen wird nicht in Rassismus, Islamophobie, Fremdenfeindlichkeit oder Antisemitismus zu verfallen - aber wo in dieser Aufzählung kann ich mich wiederfinden?
Allenfalls noch in Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, das hieße aber die Pariser Attentäter hätten aus rassistischen und fremdenfeindlichen Motiven gehandelt - was ich nicht zu erkennen vermag.

Welchen Begriff kann ich also wählen um den Hass auf meine politische Vorstellungen - welcher sich in Paris in brutaler Gewalt niederschlug - anzuprangern?


Gibt es!
Logik...
Wenn man sich logisch benimmt und denkt...dann ist man immer auf der richtigen Seite!
Aber wer denkt heute schon logisch?
Wer kann das überhaupt...
Aus welchen Quellen soll er schöpfen um s/eine (logische) Meinung bilden zu können?

Vielleicht ist es hilfreich sich der Physik und Mathematik zu wenden...
Jede Aktion führt zu eine Reaktion...
Energie geht nicht verloren...
Ist die Summe der Einnahmen kleiner als die der Ausgaben befindet man sich im Defizit...
Es gibt nichts ohne Grund...
Wer A sagt muss nicht B sagen können...er kann auch erkennen das A falsch war...

Wenn alles versagt...halte dich an der Logik. Sie wird dich niemals verlassen!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Da es darum geht, wie die Beweggründe der "mutmaßlichen" Täter einzuordnen sind, ist das wurscht...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Entschuldigung, aber aufzuzeigen, daß die FDGO nicht nur einen Gegner hat, indem man Islamismus von Faschismus abgrenzt, ist keine Mutmaßung und unabhängig davon, wer die Attentäter von Paris waren.
 

Janus666

Geheimer Meister
5. Juli 2010
318
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Der Faschismus ist der zum Gewaltstaat entartete europäische Vernunftstaat. Er ist rational, bürokratisch und wohlorganisiert. Die ersten Ansätze dazu gab es gleich auf halber Strecke der frz. Revolution.
Ja und nein.

Der Faschismus, zumindest der deutsche Nationalsozialismus, war in höchstem Maße vom Irrationalen geprägt. Hitler hat einen Synkretismus aus allen möglichen Bewegungen geschaffen, die vorher nicht unbedingt miteinander zu tun hatten, darunter waren bekanntlich abstruse Verschwörungstheorien über das "Weltjudentum", esoterischer Synkretismus aus Theosophie und (neu belebtem oder z. T fantasiertem) Germanentum (Ariosophie) und Geschichtsklitterung zum Thema "Arier", die nun aus dem Norden kamen und nicht mehr aus Zentralasien.

Was die Organisation des Staates betrifft, gebe ich dir aber Recht. Faschismus bzw. Nationalsozialismus, ebenso der "real existierende" Sozialismus und Kommunismus, sind aufgezwungene Strukturen, (scheinbar) rational geplant, statt organisch gewachsen.
Dabei blieb das Menschliche auf der Strecke, wenn z. B. im Dritten Reich schon den Schulkindern erklärt wurde, dass es viel sinnvoller sei, Behinderte, die keinen Beitrag zum Gemeinwohl leisten und nur Geld kosten, einfach umzubringen. Funktionieren kann das ebenfalls nicht, wie die sozialistische Planwirtschaft gezeigt hat (in diesem Punkt geht der Sozialismus/Kommunismus sogar über den Faschismus hinaus).


Ich glaube, dass der häufige Vergleich von Islamismus und Faschismus daher kommt, dass in beiden Fällen alles einem angeblich überlegenen Prinzip untergeordnet wird, entweder dem Islam (wie er von Salafisten oder Wahabiten verstanden wird), dem deutschen Volk (bzw. den "Ariern") oder der "Weltrevolution".

Den Begriff "Islamischer Faschismus" gibt es nicht erst seit Hamed Abdel-Samad, auch im Zusammenhang mit der iranischen Revolution 1979 war schon von "Islamfaschismus" die Rede.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Der Faschismus, zumindest der deutsche Nationalsozialismus, war in höchstem Maße vom Irrationalen geprägt. [...] abstruse Verschwörungstheorien über das "Weltjudentum", esoterischer Synkretismus aus Theosophie und (neu belebtem oder z. T fantasiertem) Germanentum (Ariosophie) und Geschichtsklitterung zum Thema "Arier", die nun aus dem Norden kamen und nicht mehr aus Zentralasien.

Zweifellos gab es das alles, wenn ich auch glaube, daß die esoterischen, okkulten und schlicht spinnerten Strömungen im Nationalsozialismus heute überbewertet werden, gerade weil sie so faszinierend bizarr sind und weil sie in so auffälligem Ggsatz zu den technischen und kulturellen Neuerungen der Zeit stehen. Ich mache den Unterschied zwischen Barbarei und Faschismus nicht an der Motivation fest (es gab ja auch katholischen Faschismus [Franco] und schlicht megalomanen Faschismus [Napoleon, Mussolini]), sondern an den Strukturen.


Den Begriff "Islamischer Faschismus" gibt es nicht erst seit Hamed Abdel-Samad, auch im Zusammenhang mit der iranischen Revolution 1979 war schon von "Islamfaschismus" die Rede.


Der iranische Staat hat ja auch zahlreiche Züge des europäischen Vernunftstaates übernommen und tendiert eher in Richtung Faschismus als Barbarei. Es gibt Universitäten, ordentliche Gerichte und eine uniformierte Schlägertruppe, die das Volk auf Linie hält. Selbst der islamische Klerus ist nirgendwo sonst so wohlorganisiert. Bei den Barbaren von der ISIS gibt es das alles nicht.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Wenn es um Strukturen geht steht die Frage im Raum, ob, und falls ja, dann wie konkret, die Anschläge in Paris von ISIS-Leuten befohlen wurden.
Gibt es diesbezüglich inzwischen so etwas wie Klarheit? Wenn, dann ist sie mir entgangen.

Ein passabel planvolles Handeln mitsamt der Etablierung/Übernahme von staatlichen Strukturen kann man dem ISIS wohl nicht absprechen. Das öffentliche Brüskieren westlicher Staaten scheint dabei ein Teil des Konzeptes zu sein, wie diverse Hinrichtungen nahe legen. Oder passierten die einfach mal so, als Begleiterscheinung der Barbarei? Ich für meinen Teil glaube das nicht so recht. Der ISIS scheint mir strukturierter zu sein als man es sich herbeiwünscht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Wenn die Attentäter von Paris auf eigene Faust handelnde Krieger waren und keine disziplinierten Soldaten, paßt das hervorragend zur Barbarei. Auch wenn sie mit einem eher unkonkreten Auftrag zurück in die Heimat geschickt worden sein sollten.
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Wir wissen nicht, wer diese profi-Operation gegen Charlie Hebdo gesponsert hat, aber wir sollten uns nicht aufstacheln lassen. Wir sollten alle Hypothesen prüfen und erkennen, dass man uns zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich spalten will; und die wahrscheinlichsten Sponsoren sind in Washington.
Während viele Franzosen auf den Anschlag gegen Charlie Hebdo reagieren, indem sie den Islamismus denunzieren und auf den Straßen demonstrieren, sagt Thierry Meyssan, dass die Dschihad-Interpretation unmöglich ist. Obwohl auch er gut beraten wäre, hier einfach eine Operation von Al-Qaida oder von Daesh zu denunzieren, ersinnt er eine andere Hypothese, eine viel gefährlichere.
Wer hat das Attentat auf Charlie Hebdo gesponsert?, von Thierry Meyssan

Das ist mein Reden. Das denke ich bereits die ganze Zeit. Anscheinend läuft die Spaltung in jedem Land etwas anders ab, aber Ziel ist eine Spaltung!
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

interessant war ja die diskussion, wie weit dürfen karikaturen gehen?

während wir von den moslems erwarten unsere meinungsfreiheit zu respektieren

halten sich die meisten karikaturisten an die stille abmachung, das judentum besser nicht zu zeichnen

selbst in israel wirste in der luft zerissen, wenn du dir das als karikaturist erlauben solltest
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Beim Bücherausgraben bin ich über Z. Brzezinski gestoßen, der folgendes gesagt hat:
Überschrift des Artikels lautete: Amerika darf nicht Feind Nr.1 des Islam werden Brzezi
Ganz ehrlich da musste ich schon lachen, aber egal...

Desweiteren hieß es im Artikel
Wir müssen die Meinungsfreiheit verteidigen und müssen es gleichzeitig unterlassen, provokativ und widerwärtig zu sein. Denn einige Arten von Humor, die sich beispielsweise in einigen Publikationen in Europa gegen den Propheten richteten, waren außerordentlich provokativ (…) Es ist nicht nötig, zutiefst beleidigende Sachen als Humor darzustellen.“ Auf den Hinweis des MSNBC-Reporters, dass es nicht nur um Cartoons gehe, sagte Brzeziński, europäische Politiker wie Nicolas Sarkozy hätten in der Vergangenheit abfällige Aussagen über Migranten gemacht.

Ist das Satire?
 

Minusmensch

Geheimer Meister
16. Mai 2013
121
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Ihr habt bestimmt gelesen, dass Charlie Hebdo jetzt auch in deutscher Sprache verfuegbar ist. Ich hab mir ein Exemplar heute frueh mitgenommen um reinzuschauen, zu lesen und mir eine Meinung zu bilden und euch daran teilhaben zu lassen. Der Preis mit 4€ erschien mir fuer 16 Seiten erst etwas hoch, allerdings sind die Zeichnungen alle handgemacht und es gibt fuer eine so duenne Zeitung sehr viel zu lesen. Was genau davon jetzt reine Satire oder ernst gemeinst ist kann ich noch nicht beurteilen, da ich noch nicht wirklich etwas gelesen hab. Auf den ersten Blick faellt direkt auf, dass sich weiter sehr auf den Islam und allgemein Religionen eingeschossen wird und es ist wohl vom persoenlichen Geschmack abhaengig ob man solchen Karikaturen etwas abgewinnen kann, oder nicht. Aehnliche Stile finden sich sowohl auf linken wie auch auf rechten Seiten und die Grenze scheint hier leicht zu zerfließen. Zum Inhalt der Zeitung selbst dann morgen mehr, wenn ich Ruhe hatte und lesen konnte.

Schaut euch die Zeitung an, zumindest die Karikaturen solltet ihr lesen koennen, und bildet euch eure eigene Meinung.

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Osterhase

Vollkommener Meister
12. Mai 2013
557
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Was genau davon jetzt reine Satire oder ernst gemeinst ist kann ich noch nicht beurteilen....

Ich denk' doch mal,'ne gute Satire ist immer sehr ernst gemeint.

Vielen Dank fuer die Bilder, ich bekomm solches Machwerk
hier ja nicht in die Finger.
 

Minusmensch

Geheimer Meister
16. Mai 2013
121
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Osterhase, ich denke das laesst sich nicht so leicht beantworten. Wann ist etwas gute Satire und wer darf das entscheiden? Das haengt vom persoenlichen Geschmack, der eigenen Einstellung und Toleranzgrenze ab. Das verhaelt sich aehnlich wie mit Filmen, Serien, Spielen oder Buechern. Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat eigene Vorlieben. Deswegen ist "Unterhaltung" (im weitesten Sinne) auch ein sehr duennes Brett. Zum Inhalt der Zeitung.

Der Leitartikel "Ein politisches Verbrechen":

Heute vor zwei Jahren fand das Attentat auf Charlie Hebdo statt. Der Autor des Artikels beklagt hier ein wenig, dass das Attentat zu schnell in Vergessenheit geraten sei und lastet das den schnelllebigen Medien sowie dem Anstieg der Attentate auf europaeischem Boden an. Man haette in Frankreich nun ein besonderes Auge auf das Schaffen der Redakteure und auch heute, zwei Jahre danach, stehen die Redakteure noch immer unter Polizeischutz. Der Autor ist der Meinung, dass es nicht wenige Menschen gerne gesehen haetten wenn Charlie Hebdo nach diesem Anschlag die Arbeit eingestellt haette. Im Schlusswort wendet er sich an "intolerante Muslime, traditionalistische Katholiken, rassistische Faschisten und sektiererische Linksradikale" und verspricht weiter zu kaempfen.

"Linke Speichellecker und Despotenverherrlicher":

Laut Autor des Artikels habe die politische Linke in Frankreich immer wieder versucht Charlie Hebdo vorzuwerfen, dass man zu weit gegangen sei und es drauf habe ankommen lassen. Der Autor kritisiert den Kommunismus des fruehen 20. Jahrhunderts und vergleicht ihn mit der politischen Linken der heutigen Zeit. Er bezeichnet (franzoesische) Linke als Unterwuerfige die zuschauen wie die eigene Bevoelkerung zugrunde geht, so wie es damals in der Sowjetunion der Fall gewesen sei. Man sei einem angeblich linken Staatssystem gefolgt aber haette tatenlos daneben gestanden als Lenin und dann Stalin Millionen Menschen in Lager steckten und ermordeten. Ein Rütteln an der politischen Linken sei nicht annaehernd ein Thema gewesen. Man haette sich lieber Despoten untergeordnet um weiter schoen die rote Fahne schwenken zu koennen. Heute ordne man sich Terroristen und einer von Teilen verbreiteten gefaehrlichen Auslegung des Islams unter, im Sinne der politischen Korrektheit und um weiter die moderne rote Flagge schwenken zu koennen.

"Charlie Hebdo in den USA? Es fehlen Leser die das verstehen!":

In Washington gibt es ein Museum fuer journalistische Zeitgeschichte. Charlie Hebdo fuehrte ein Interview mit den Betreibern. Das Museum steht fuer Pressefreiheit und offenen Meinungsautausch ein. Weitere Schwerpunkte sind Religionsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Petitionsfreiheit. Am Tag des Anschlags vor zwei Jahren fand in den Raeumen des Museums eine spontane Versammlung zum Gedenken an die Opfer statt.
Ein paar Tage spaeter organisierte das Museum erneut eine Veranstaltung. Beide Veranstaltungen waren sehr gut besucht. Gemeinsam mit "Reporter ohne Grenzen" habe man eine Infoveranstaltung an das Attentat abgehalten, wo Journalisten aus verschiedenen Laendern zu Wort kamen. Die US-Amerikanische Presse war zwiegespalten ob der Berichterstattung zu dieser Veranstaltung. Man sei sich nicht sicher wie weit man gehen duerfe.
In den USA sei es "ueblich", dass in der Mehrheitspresse Satire und Karikaturen ueber das Christentum und Juden gemacht wird und sich insgesamt, abgesehen von erzkonservativen Hardliner auf beiden Seiten, weniger darueber aufgeregt wird. Der Islam sei aber ein Tabu Thema, nicht zuletzt wegen 9/11, sondern insbesondere der zahlreichen Anschlaege in Europa. Es gaebe einfach nicht die Leserschaft fuer so etwas in den USA die das als Satire einordnen koennen. Was den freiheitlichen Journalismus betrifft kritisieren die Betreiber des Museums, dass es immer schwieriger wird unabhaengige Presse wirtschaftlich tragbar zu finanzieren und am Leben zu erhalten. Man sieht nicht die Pressefreiheit in Gefahr, sondern die Vielfalt. Zu viele vermeintliche unterschiedliche Zeitungen und Zeitschriften gehoeren heutzutage ein und demselben Verlag. Das erweckt an der Oberflaeche ein Gefuehl von Vielfalt, die aber in Wirklichkeit kaum noch vorhanden ist. Dies sei mit ein Grund, wieso so viele Menschen sich von der traditionellen Presse abwenden, sei es in gedruckter oder Onlineform, und wechseln zu den "alternativen" Medien die sich rein aus Spenden und dem Verkauf von teils fraglichen Produkten finanzieren.

"Folter für Ich bin Charlie-Plakat":

In Russland wurde 2015 ein Mann zu zweieinhalb Jahren Straflager verurteilt, weil er ein Schild hielt mit der Aufschrift "Je suis Charlie" mit sich fuehrte. Moeglich machte die Verurteilung der Paragraph 212.1 des russischen StGb. Dieser besagt, das spontane politische Kundgebungen verboten sind und unter Strafe nach sich ziehen. Der Prozess wurde in weiten Teilen Russland sowie im Westen als Schauprozess beschrieben um staatliche Haerte und Macht zu demonstrieren. Der verurteilte Straftaeter (nach russischem Recht) wurde waehrend seiner Haftstrafe sogar noch einmal in ein anderes Straflager verlegt, ein noch unmenschlicheres gelegen in der tiefsten und kaeltesten Region in Sibirien um dort den Rest seiner Strafe zu abzuarbeiten.

"Beten unterm Schreibtisch":

In einem Artikel ueber Arbeitsrecht wird kritisiert, dass christliches Zurschaustellen seines Glaubens an vielen Arbeitsplaetzen nicht erlaubt sei, Moslems hingegen aber immer mehr Rechte fordern sei es beim Arbeitsgeber oder vor dem Gesetz. Als Beispiel werden hier Arbeitsfreistellungen, Gebetsraeume, besonderes Essen oder sogar die Unterteilung von Arbeitsplaetzen nach Mann und Frau genannt. In mehreren Faellen habe es deswegen in Frankreich schon zu Problemen im geregelten Arbeitsablauf gegeben. Der Autor des Artikels kommt zu dem Schluss, dass die Arbeitsstelle (oeffentlicher Raum allgemein) frei von Religion sein sollte, egal welcher um Problemen gar nicht erst einen Naehrboden zu bieten und um alle Menschen gleich behandelt zu wissen.

"7. Januar 2015 - Die Erfindung des Terror-Pornos":

Der Autor beklagt in diesem Artikel die mediale Ausschlachtung von terroristischen Ereignissen. Es sei moeglichst viel zu berichten, moeglichst in Details und immer wieder gerne auch die Highlights wie Erschießungen, Menschen in Blut liegend und das moeglichst aus vielen verschiedenen Blickwinkeln. Der Krieg gegen den Terror sei mittlerweile fast ausschließlich ein medialer und die oeffentliche Meinungsbildung durch das Senden von immer wieder denselben Szene der wichtigste Kriegsschauplatz. Davon profitieren die Hintermaenner aller Seiten. Terroristen bekommen ihre Buehne auf welcher sie sich zur Schau stellen koennen und fuer die Medien bedeutet es Einschaltquote und Auflage. Der Leser oder Zuschauer kann sich entweder bestaetigt oder abgestoßen fuehlen. In jedem Fall fuehrt es zu Diskussionen und nicht selten eine Bindung an ein Medium ueber einen langen Zeitraum. Die Schlagzahl der Anschlaege vertieft den Kreislauf noch.

"Blühender Handel mit Opium fuers Volk":

Religionskritik. Der Autor des Artikels vertritt die Meinung, dass Religionen fuer die Probleme unserer Zeit zu einem sehr großen Teil verantwortlich sind und die Menschen deswegen verdummen. Das Christentum sei ebenso wenig eine Religion der Naechstenliebe und Wohltaetigkeit wie der Islam eine Religion der Armen und benachteiligten der Welt ist. Religion ist fiktiv und somit ist es legitim sich ueber so etwas lustig zu machen, wo hingegen es ein enormer Unterschied ist sich ueber einzelne Menschen lustig zu machen. Zu diesem Streitthema gibt es Studien eines Biologen der Universitaet Montpellier. Es wurden 186 Religionen untersucht und in jeder gibt es Goetter die aber nicht zwingend einer Moral folgen. Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Moral der Goetter hoeher ist, desto mehr Menschen in der Gesellschaft leben in der die Religion ausgeuebt wird. Das soll beweisen, das Goetter erfunden wurden um sich als Mensch zu unterwerfen und quasi einen "Superpolizisten" zu zuechten.

"Gespraech mit dem Politikwissenschaftler Gilles Kepel - Islamo-Linksextremismus liegt voll im Trend":

Kernaussage wie im "Linke Speichellecker"-Beitrag nur ohne Kraftausdruecke und fuer mich als Laien fundierter klingend. Auch hier ist davon die Rede, dass es in Mode sei auf linker Seite dem Islam zu viel Toleranz zuzugestehen, statt Dinge kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls Vorstößen auch einmal einen Riegel vorzuschieben ohne staendig auf die schleichende aber zunehmende politische Korrektheit innerhalb der Mitte der Gesellschaft acht zu nehmen.

Das waren die fuer mich wichtigsten Punkte der Sonderausgabe zum zweiten Jahrestag des Anschlags auf Charlie Hebdo und meiner ersten (und vermutlich letzten) Ausgabe der Zeitung. Ein Fazit ist schwierig zu ziehen, da hier sicherlich noch die Nachwirkungen des Anschlags und der damit verbundene Schwerpunkt auf die Thematik in dieser Ausgabe mitwiegt. Ob die Zeitung immer so berichtet kann ich deswegen auch nicht sagen, aber ich habe ein gutes Wort ueber den Islam vergeblich gesucht. Die Karikaturen waren allesamt Islamkritisch/feindlich und andere Religionen, wenn auch in der Minderheit, haben auch Keile kassiert.

Ich hoffe ich konnte euch wertfrei einen kleinen Einblick in die Zeitung verschaffen. Ich denke, dass es CH schwer haben wird in Deutschland Fuß zu fassen und man wird sehen muessen ob die Zeitung das Jahr 2017 auf unserem Boden uebersteht.
 

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