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Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Arabien einigen und zu einer neuen Religion bekehren, und zwar nicht mit friedlichen Mitteln, heißt auf Deutsch heiliger Krieg
Nein, eben nicht. "Jihad" bedeutet zunächst einmal nur "große Anstrengung" - das mit "Krieg" zu übersetzen, ist zwar üblich, aber eine Einengung.
"Heiliger Krieg" war nach damaliger Ansicht (nicht nur im Islam)ein militärischer Einsatz um bedrohten Glaubensbrüdern zu helfen, nicht etwa ein schlichter, politisch motivierter Eroberungsfeldzug. "In der Religion ist keine Gewalt"(Mohammed) wurde mißachtet und eine dem jeweiligen Herrscher genehme Definition von Jihad verwendet, was nicht mit dem Koran zu begründen ist.
Bekannt, nicht? Auch in Europa pflegte man die Bibel so auszulegen, daß der jeweilige Landesherr seine Ziele erreichen konnte, gar als göttlichen Auftrag darstellen. Was konnte Jesus dafür? Nichts, es war seinen Nachfolgern überlassen, zu verstehen oder zu mißbrauchen...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Nur daß der Begriff im Koran halt in diesem Sinne gebraucht wird, und auch der Prophet ausschließlich in diesem Sinne gehandelt hat.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Sry, friends, mich interessieren weniger philosophische Betrachtungen über den Begriff 'Dschihad', sondern wie er heute gebraucht wird und imho wenden den durchgeknallte Moslems im Sinne von 'Tod allen Nicht-Moslems' an.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Daß der Begriff heute vor allem, aber nicht nur, von Islamisten mißbräuchlich verwendet wird, bestreitet ja keiner. Hier geht es um einen Vorwurf gegen Mohammed, auch wenn das etwas sehr weit weg vom Thema ist...
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Soweit mir bekannt, gibt es keine gesammelten Originalworte des Propheten.
Das gleiche Problem haben wir ja auch bei Jesus.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Beim Koran soll es sich um Originalzitate des Propheten handeln, zu einem großen Teil offensichtlich Predigtmitschriften. Außerdem gibt es gewaltige Sammlungen von mehr oder minder belegten Prophetenworten in den sog. Hadithen.

@ dtrainer: Sure 9 zum Beispiel. Da ich allerdings kein Arabisch lese, muß ich mich auf Sekundärtexte verlassen. In der Wikipedia wird eine Menge entsprechender Literatur (z.B. Montgomery Watt) aufgelistet.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Gleichfalls. Man kann aber durchaus Übersetzungen des Korans im Netz finden. Wenn da von "Heiden" die Rede ist, muß man auch berücksichtigen, daß Juden oder Christen nach dem Koran eben keine Heiden, sondern Anhänger der "Buchreligionen" sind. Erobert man also deren Länder, kann man das nicht mit dem Koran rechtfertigen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Nur daß der Begriff im Koran halt in diesem Sinne gebraucht wird, und auch der Prophet ausschließlich in diesem Sinne gehandelt hat.

Sagt wer? Der Mainstream? Islamische "Gelehrte", die das aus dem Qur'an herauslesen wollen was ihnen gerade opportun zu sein scheint? Westliche "Religionswissenschaftler/innen", die im Prinzip genauso handeln wie ihre islamischen Gelehrtenkollegen und sich auch nur das herauspicken, was gerade so gut in die eigenen Vorurteile passt?

Der Qur'an kann nur - wie auch Neues Testament, Thora, Kitab-ii-Iqan, Palikanon.... - in seinem gesamten Zusammenhang verstanden werden. "Dummerweise" ist der Qur'an nach Uthman in seinen Suren nicht sonderlich "mit Zusammenhang" geordnet, so dass man "quer lesen" muss, also sich einen Begriff herausnehmen muss und alle anderen Suren nach diesem Begriff und der inhaltlichen Bedeutung des Begriffes "abklopfen" muss. Was die Sache nicht gerade erleichtert.... Also nochmals: Wer sagt wo und wann das Djihad militärischer Krieg bedeutet? Muhammad hat seinen Anhängern nur erlaubt, sich militärisch zu verteidigen - den militärischen Angriffskrieg hat Muhammad nie erlaubt.... Muhammad hat auch den Selbstmord verboten - es ist also "unislamisch" sich mit einer Bombe um die Hüften in die Luft zu sprengen. Muhammad hat Parsen, Juden und Christen unter den besonderen Schutz des Islam gestellt - es ist also "unislamisch" mit Katjuscha-Raketen vom Ghaza aus nach Israel zu feuern. Genauso wie es unislamisch ist, Christen den Bau von Kirchen und Juden den Bau von Synagogen in Saudi-Arabien oder in der Türkei zu verbieten.

Wie dt so schön gesagt hat: "Was konnte Jesus dafür, dass "die Gelehrten" das NT/das AT/die Bibel so auslegten wie es ihnen in den Kram passte - was also kann Muhammad dafür, dass Orient und Okzident im Willen sich gegenseitig umzubringen den Begriff Djihad zu falsch verstehen?
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Dude, ess mal ein Snickers.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Noch mal: Da gabs doch einen Iman, der hat die belegten Originalaussagen gesammelt, nach seinem Verständnis interpretierend niederschreiben lassen und dann die Originale vernichtet, lediglich in ieinem Museum soll noch ein Stück Originalmohammed auf ner Baumrinde ausgestellt sein.
Das ham wir doch innem anderen Thread heraus gearbeitet.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Sure 9, 29 fordert zum Kampf gegen die Schriftbesitzer auf, bis sie den schuldigen Tribut entrichten. Es ist eine späte (medinensische) Sure. Allgemein wird davon ausgegangen, daß spätere Suren ihnen widersprechende frühere abrogieren (letzter Befehl zählt). Davon unabhängig geht es ja darum, in welchem Sinne der Begriff Dschihad gebraucht wird, und da muß man sagen, daß der Prophet viel über den bewaffneten Kampf gepredigt hat und wenig über die Askese. In der 9. Sure soll er den Begriff Dschihad gebraucht haben, und da geht es um Krieg.

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Imho handelt es sich beim Koran nicht um eine interpretierende, also erklärende Lehrschrift über den Islam, sondern im wesentlichen um eine Sammlung von Predigten, Ansprachen, Tagesbefehlen und dergleichen. Ich halte ihn für viel zu wirr und auf Einzelanlässe bezogen, um eine nachträgliche Fälschung zu sein.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

29Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und den jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und sein Gesandter verboten haben, und nicht der wahren Religion angehören - von denen, die die Schrift erhalten haben - (kämpft gegen sie), bis sie kleinlaut (saghiruun) aus der Hand Tribut entrichten! Koran Sure 9. Die Reue
Glauben Christen und Juden etwa nicht an Gott oder den jüngsten Tag? Man kann den Text sicher so verdrehen, daß er sich scheinbar gegen sie richtet. Aber, genau lesen: gegen diejenigen unter ihnen, die den genannten Kriterien entsprechen. Da könnten Abweichler gemeint sein, und was genau "kämpft" hier bedeutet, ist auch noch zu klären.
Netter Versuch...
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Christen glauben nicht an Allah
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Das Judentum vereinigt die kosmologische mit der zeitlichen Vorstellung im Gedanken eines endzeitlichen Weltgerichtes und anschließender messianischer Herrschaft (Jes 2,4 EU, Ez7 EU, Dan 7,10 EU). Der Tanach kennt einen „Tag des Herrn“ bzw. einen „Tag des Gerichts“ als prophetischen Topos, welchen das Neue Testament übernimmt. Nach Jürgen Moltmann„theologisiert“ die jüdische Vorstellung die Gerechtigkeitsidee: Der göttliche Richter ist jenseits des Kosmos und nicht dessen integraler Bestandteil wie in Babylon.
...sagt Wiki Jüngstes Gericht
Ob man nun den gleichen Begriff verwendet oder vom Weltgericht spricht, ist ja nur ein formaler Unterschied.
Allah oder Gott - dasselbe.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Das entspricht nicht der jüdischen Lehre, in der Gott immer in seiner Schöpfung präsent ist. Das es einen Topos gibt, ist nicht gleichbedeutend damit, dass es geglaubt wird.

Und damit bin ich aus der agenda-geprägten Diskussion draußen. Ich kann mich halt leider nicht immer zusammenreißen und den Mund halten.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Sure 9, 29 fordert zum Kampf gegen die Schriftbesitzer auf, bis sie den schuldigen Tribut entrichten.

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Nett Jäger - was sagt den das StGB zur Steuerhinterziehung..... ? Anders formuliert: Warum sollen die frühen Muslime auf Steuern - was anderes ist die "Abgabe" ja nicht; "Tribut" schein da eine eher fehlerhafte Auslegung zu sein - verzichten? Und - wenn ein Haftbefehl gegen einen Steuerhinterzieher erlassen ist und der zur Waffe greift um die "pöhsen, pöhsen Polizisten" in Schach zu halten - lassen sich das Steuerfahnder und Bereitschaftspolizei gefallen? Aber die frühen Muslime sollten es sich gefallen lassen das "die Schriftbeistzer ihnen eine "lange Nase" zeigen, sich auf den Schutz durch die Muslime verlassen und dann aber zu den Kosten des Schutzes nix beisteuern....?

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E In der 9. Sure soll er den Begriff Dschihad gebraucht haben schrieb:
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Ah ja - und wer legt fest dass es sich da um einen Krieg im militärischen Sinne handelt - Du, Prof. Dr. Schimmel, Abu Bhakr "der 165zigste", der "Heilige vom Berg", Shaikh Nasraallah oder wer....???? Dt hat ja schon erläutert wie sich das mit der Begriffsbestimmung Djihad verhält....

- - - Aktualisiert - - -

Christen glauben nicht an Allah

Ach ja - was sagen den arabische Christen; wie benennen sie denn Gott - Manitou, Jahwe, Adonai, Gospodinf, Lord - oder halt arabisch Allah..... Oder möchtest Du uns jetzt erzählen das arabische Christen immer erst einen amerikanischen Baptistenprediger fragen wie sie denn in ihrer Heimatsprache "Gott" "benennen dürfen".....:don:
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Ach ja - was sagen den arabische Christen; wie benennen sie denn Gott - Manitou, Jahwe, Adonai, Gospodinf, Lord - oder halt arabisch Allah..... Oder möchtest Du uns jetzt erzählen das arabische Christen immer erst einen amerikanischen Baptistenprediger fragen wie sie denn in ihrer Heimatsprache "Gott" "benennen dürfen".....:don:
Weisst du oder fantasierst du wieder was zusammen um dich dann darüber aufregen zu können?
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
AW: Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo

Und nein: Sie politisch korrekt umzutaufen wird weder Boko Haram noch den IS aufhalten.

Apropos Namensgebung und IS:
The Foreign Minister, Laurent Fabius asked journalists and media organisations to follow their example, adding: “This is a terrorist group and not a state.

“I do not recommend using the term Islamic State because it blurs the lines between Islam, Muslims and Islamists. The Arabs call it ‘Daesh’ and I will be calling them the ‘Daesh cutthroats’.” [...]

Many Arabic-speaking media organisations refer to the group as such [Daesh] and there is an argument it is appropriately pejorative, deriving from a mixture of rough translations from the individual Arabic words, notably the Arabic verb دعس, within the name, which means to tread underfoot or crush.
Isis vs Islamic State vs Isil vs Daesh: What do the different names mean

Allgemein: warum sollte man derartigen Gruppen den Gefallen tun, sie so zu benennen, wie sie sich selbst gerne sehen? Persönlich habe ich nichts gegen die Bezeichnung "islamistischer Terrorismus", so wie ich auch nichts gegen Bezeichnungen wie "rechtsextremer Terrorismus" o.ä. habe, wenn entsprechende Ideologien und Identitäten eine Rolle spielen - aber ich finde die Frage durchaus diskussionswürdig, ob es sich dabei jeweils um die besten, sinnvollsten, nützlichsten Bezeichnungen handelt. Politische Korrektheit ist jedenfalls sicher nicht der einzige Aspekt, der einen zum Nachdenken über derartige Begrifflichkeiten bringen kann.
 

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