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Aus der Kirche austreten

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Kann mir das einer erklären? Warum muss ich die Vertreter einer obskuren Religion bezahlen, selbst wenn ich kein Anhänger dieser bin?
Hey, ist doch ganz einfach: Christentum ist ein Teil der deutschen Leitkultur, das wurde im Rahmen der Diskussion um ebendiese damals immer betont. Auch im Rahmen von Kopftuch- und Kruzifixdiskussionen wird das immer angeführt. Und für seine Leitkultur wird man ja wohl ein paar €uren übrig haben, oder nicht ?
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Wenn ich mir ansehe, was von Kirchen so alles finanziert wird, finde ich die Kirchensteuer schon ok.
Gemeindearbeit ist keine missionsarbeit, sondern soziale Arbeit.
Außerdem gibt es eine Menge Beratungsstellen und soziale Bildungsstätten, die auch von der Kirche finanziert werden.
Jugendarbeit und Altenbetreuung .....
Das geht über ein paar Kindergärten hinaus.

Wenn man nur des Geldes wegen austreten will, finde ich das irgendwie nicht fair ... da die Kirche in Deutschland nunmal ein Träger von vielen sozialen Einrichtungen ist. Der Staat würde dafür nicht aufkommen können/wollen.
wenn man hinterher das Geld direkt einer Institution zur Verfügung stellt ... dann finde ich das ok.

Namaste
Lilly
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Angel of Seven schrieb:
Ich persönlich bin aus der Kirche ausgetreten weil ein Artikel eines Bischofs dermaßen daneben war, und wirklich Volksverdummung betrieb.
Den Artikel habe ich bis heute aufgehoben.
Außerdem ist Kirchensteuer= Zwangssteuer, das meiste Geld versickert in einen gewaltigen Verwaltungsapperat.
Trotzdem habe ich einen tiefen Glauben der mit Kirche nicht konform gehen kann und fühle mich besser dabei.
Im Gegenteil: aus der Kirche auszutreten war irgendwie ein persönlicher Glaubensbeweis- Austritt = Gott hat dich weniger lieb- dann sicherheitshalber lieber drin bleiben- ist für mich ein Fehlglaube denn man auch noch mit Geld unterstützt. Quasi Gewissensbisse freikaufen!

lichtvolle Grüße

Angel of Seven

Sehe das genau so, mir gings ähnlich, aber das muß jeder selber wissen.
Es gehört frei geregelt, in der Höhe des seitherigen Sterubeitrags kann jeder ja selber wohltätige Organisationen unterstützen, diese Spenden sind auch wie die Ki.st. voll absetzbar...
Es ist nur in soweit bei uns ein Problem, dass man oft automatisch durch Taufen in diese Organisationen reinkommt, daher finde könnte man doch die Konfirmation zum Beispiel oder noch besser die Volljährigkeit als Datum nehmen, denn da ist jeder mündig ...

Wichtig: kein Zwang darf ausgeübt werden !

Dass das ganze auch ohne kirchliche Bevormundung gut läuft, bewies der Papsterlaß zur Schwangerenberatung:
- Die Stellen wurde geschlossen, aber die beteiligten Mitarbeiterinnen machten freiwillig weiter....

Gruß

Arius
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Hi

Ja, ich habe mich ebenfalls entschlossen, aus der Kriche auszutreten. Ich halte wenig (immer weniger) von der Kriche. Niemand hat gefragt ob ich katholisch sein will. Obwohl ich an Gott glaube, glaube ich überhaupt nicht an die Kriche und den Papst. Nein, ich glaube an den Glauben, an Religion. Doch ich denke, es währe scheinheilig nur in der Kirche einmal pro Jahr zu beten. Ich bete jeden Tag. Nur nicht das Vater unser, sondern ich führe Gespräche, wohl mit mir selbst, aber eigentlich mit Gott. Das ist meine Art zu beten und zu glauben.

Naja, versteht das Gefasel einer?

Gruss
G.
 

morkaz

Geheimer Meister
10. Juli 2003
119
General schrieb:
Niemand hat gefragt ob ich katholisch sein will.

Und was war bei Deiner Firmung ? Da hast Du doch aus freiem Willen Deinen Glauben erneuert. Falls Du nicht gefirmt worden bist, bist Du theorethisch auch kein katholik mehr.
Greetz
 

Niks Te Maken

Geheimer Meister
29. Juli 2002
459
agentp schrieb:
Hey, ist doch ganz einfach: Christentum ist ein Teil der deutschen Leitkultur, das wurde im Rahmen der Diskussion um ebendiese damals immer betont. Auch im Rahmen von Kopftuch- und Kruzifixdiskussionen wird das immer angeführt. Und für seine Leitkultur wird man ja wohl ein paar €uren übrig haben, oder nicht ?

Nein!
Religion ist immer noch Privatsache, warum sollten Atheisten, Moslems, Juden und der Rest christliche prediger bezahlen, besonders wenn die Kirche dies ohne geringste Probleme selbst könnte? Frankreichs Kultur kommt doch ohne die staatlichen Bezahlung von Bischöfen aus behaupte ich jedenfalls, kann ich mir bei Frankreich nicht anders vorstellen).
Ganz nebenbei gibt doch die Kirchensteuer, die eben dafür genutzt werden könnte. Und man kann Spenden, wenn einem was an seier eligion liegt und diese fördern mchte. Ich allerdings habe absolut kein Interesse daran diesen Haufen von Kinderschändern, verblendeten Idealisten und Volksverdummern mit auch nur einem Cent zu unterstützen! Eine Möglichkeit dies zu ändern habe mich - bei einem Bilck auf die Parteienlandschaft - wohl ebenfalls nicht, wenn ich wieder eine halbwegsvernünftige Regierung haben möchte... :?
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Frankreich ist ein konsequent laizistisches Land. Soweit ich weiss darf man da zB weder mit Kopftuch noch mit Kreuzkettchen am Hals eine staatliche Schule betreten. Finde ich auch nicht schlecht, aber mach das mal den konservativen Hirnis von den C-Parteien hierzulande klar.
 

Paradox

Geheimer Meister
16. Juli 2002
110
morkaz schrieb:
General schrieb:
Niemand hat gefragt ob ich katholisch sein will.

Und was war bei Deiner Firmung ? Da hast Du doch aus freiem Willen Deinen Glauben erneuert. Falls Du nicht gefirmt worden bist, bist Du theorethisch auch kein katholik mehr.
Greetz

Oh ja, als ich gefirmt worden bin hatte ich ungefähr soviel freien Willen über meine Glaubenszugehörigkeit wie ein Tier im Zoo darüber bestimmen kann ob es eingesperrt ist oder nicht. Wenn ich da gesagt hätte das ich austreten will (was ja nicht möglich ist da meine Eltern noch mein Vormund waren) hätten alle den Kopf geschüttelt und gesagt "Sag mal spinnst du? Du kannst doch nicht einfach austreten, du bist doch gläubig oder?". Sowas ähnliches ist ja dann auch passiert als ich dann ausgetreten bin, nur hatte ich da die geistige Reife mich durchzusetzen.

Was ich sagen will ist, das man hier in deutschland schon einem gewissen Zwang unterliegt. Meine Mutter hat sogar was von Enterbung angedeutet (bin mir nicht sicher ob das ernstgemeint war).
 

Hugo de la Smile

Vollkommener Meister
10. April 2002
553
morkaz schrieb:
General schrieb:
Niemand hat gefragt ob ich katholisch sein will.

Und was war bei Deiner Firmung ? Da hast Du doch aus freiem Willen Deinen Glauben erneuert. Falls Du nicht gefirmt worden bist, bist Du theorethisch auch kein katholik mehr.
Greetz

doch bist du, denn >>semel catholicus, semper catholicus<< einmal katholisch, immer katholisch. für den staat wirst du konfessionsfrei, wenn du aus der kirche austrittst. laut kirchenrecht ist das nicht vorgesehen. auch die exkommunikation bedeutet nicht, dass du aus der kirche ausgeschlossen wirst.

Wenn man nur des Geldes wegen austreten will, finde ich das irgendwie nicht fair ... da die Kirche in Deutschland nunmal ein Träger von vielen sozialen Einrichtungen ist. Der Staat würde dafür nicht aufkommen können/wollen.

nein lilly, die kirche wird bei weitem stärker vom staat subventioniert, als sie für soziale einrichtungen ausgibt. einrichtungen, die kirchlich heißen, werden trotzdem zum beiweitem überwiegenden teil vom steuerzahler getragen.
nehmen wir an wir leben in einem kleinen dorf. dem schamanen oder pfaffen gibt die gemeinschaft jeden tag 30 silberstücke 29 behält er und einen wirft er mit großer geste den armen im armenhaus vor die füße. das armenhaus heißt zwar schamanenheim, gewartet wird es abe von einem handwerker der ebenfalls von der gemeinschaft bezahlt wird. die 29 silberstücke dienen übrigens dazu, des schamanenshütte mit gold zu überziehen. so stellt sich die sache mit der kirchensteuer dar.
ich würde jedem raten diese obskuren märchenvereine zu verlassen.
selbst wenn man das geld dann nur zu seinem eigenen vergnügen ausgibt, bringt man damit mehr freude in die welt, als durch die unterstützung dieser jenseitsgewandten totenkultisten.

aloha

Hugo de la Smile
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
nein lilly, die kirche wird bei weitem stärker vom staat subventioniert, als sie für soziale einrichtungen ausgibt. einrichtungen, die kirchlich heißen, werden trotzdem zum beiweitem überwiegenden teil vom steuerzahler getragen.

:gruebel:
Ich habe nicht genug Wissen über die Finanzierung von den ganzen kirchlichen projekten. Habe aber von Bildungsförderungstätten bis Pfadfinder oder Beratungsstellen ... Kindergärten usw schon einiges gutes mitbekommen, das ich für unterstützenswert halte.
Das sie auch staatliche förderungen erhalten, war mir auch klar, aber bist du dir sicher, das solche dinge zum überwiegenden Anteil vom Staat finanziert werden?
Du bringst mich ins Grübeln.

geht die kirchensteuer eigentlich an die katholische oder an die evangelische kirche ? oder gibt es da einen gemeinsamen topf?
gibt es eine Stelle bei der man sich über die Verwendung der kirchensteuern schlau machen kann?

Namaste
Lilly
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Also es gibt von Arbeiterwohlfahrt bis zu selbstverwalteten Kinderläden und diversen Stiftungen mehr als genug Träger sozialer Einrichtungen, die ebenfalls eine Menge tolle Arbeit leisten und überhaupt kein Geld aus einer dubiosen Kirchensteuer bekommen. Ich sehe ehrlichgesagt nicht, was die kirchlichen Träger auszeichnet, daß sie eine besondere Förderung verdienen. Hinzu kommt, daß kirchliche Einrichtungen dafür auch noch losgelöst von geltendem Recht agieren, gerade was zum Beispiel das Arbeitsrecht anbelangt. Bei der Caritas, dem grössten katholischen Träger, war es zumindest vor ein paar Jahren durchaus noch üblich qualifizierte Leute nicht einzustellen, weil sie nicht die richtige Einstellung zur Ehe oder die falsche Religion hatten. Auch das ist für mich ein Grund solche Organisationen im Gegenzug von jeder staatlichen Unterstützung auszunehmen und dazu zähle ich auch die vom Staat unter gehörigem Aufwand an Personal und Arbeitszeit eingetriebene Kirchensteuer. Jeder Verein, egal wie gemeinnützig er ist, muß seine Beiträge selber eintreiben, nur die Kirche lässt bequem den Staat für sich den Beitrag vom Gehalt wegpfänden und das auch noch ohne sich an alle geltenden Normen gebunden zu fühlen.
Allein dieser Zustand rechtfertigt aus meiner Sicht jederzeit einen Austritt aus der Kirche. Wer will kann den gesparten Betrag ja jederzeit an Aktion Mensch, Terre des Hommes, Ärzte ohne Grenzen oder den Kinderladen nebenan spenden, dann kann er sich wenigstens sicher sein, daß er damit nicht eine überflüssige Prunkkathedrale in Afrika finanziert.
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
@Paradox, @morkaz

Ja, genau. Als ich gefirmt wurde habe "ich mich für die katholische Kirche entschieden". Nun, ich wurde dafür entschieden. Ich war noch nicht mal 16, d.h. ich hatte noch keine Religionsfreiheit, meine Eltern waren mein Vormund.

Nun, heute kann ich entscheiden, kann ich mir erst richtig Gedanken machen über Gott und die Welt. Und die Kirche. Fèr mich hat die mit Gott nur sehr wenig gemein.

Und dann noch Kirchensteuern bezahlen, ohne zu wissen was damit geschieht, (btw was nützt es mir wenn ich eh nie in der Kirche bin, solche zu bezahlen) da trete ich lieber aus. Heute kann ich das auch klar begründen und mich durchsetzen

Gruss
G.
 

Bernie

Geheimer Meister
8. April 2004
248
Ich kann dem gestrigen Beitrag von Paradox nur zustimmen. :D Mündigkeit und Wahlfreiheit stehen nur auf dem Papier. :-%: Wie soll man denn wählen, wenn man von überall (Schule, Verwandte, Bekannte,...) nur über die selbe Religion erzählt bekommt? :tuschel: Zur Wahlfreiheit bei Firmung, Kommunion oder Konfirmation gehört erst Mal ein multireligiöser Unterricht. Erst wenn man mehrere Religionen kennt, kann man wählen. Im Endeffekt ist's aber wie zu DDR-Zeiten: Man kann wählen
zwischen der Partei
und Sibirien. :twisted:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Bernie schrieb:
Zur Wahlfreiheit bei Firmung, Kommunion oder Konfirmation gehört erst Mal ein multireligiöser Unterricht.
naja, also man kanns auch irgendwo übertreiben.
ich denke, dass es nun mal so tradiition ist, dass kinder die religion der eltern bekommen, oder wenn diese es so wollen, gar nicht getauft werden.
mein gott, was ist denn so schlimm dran??
wenn es euch in der kirche nicht gefällt, dann habt ihr immer noch die möglichkeit mit 14 auszutreten, wenn ihr euch dabei von gesellschaftlichen zwängen bedroht fühlt, dann finde ich das ziemlich unnötig, denn entweder man setzt seine meinung durch oder halt nicht.
und wählen kannst du ja, mit 14, wenn du dann wirklich religiöse orientierung suchst, dann kannst du dich ja immer noch informieren.
wir sind ein land, das von christlichen idealen geprägt ist, deshalb werden viele von uns auch christlich erzogen, was ich für eine gute erziehung halte, da die werte die man vermittelt bekommt, nicht schlecht sind.
ich kenne auch leute, die nicht getauft sind, und ich kann eigentlich wenig unterschied feststellen.
deshalb finde ich, dass man feststellen kann, dass diese werte schon die richtigen sind, und man nach ihnen zu leben versuchen sollte, auch wenn man absolut ungläubig wie ich ist.
 

Paradox

Geheimer Meister
16. Juli 2002
110
Ich denke nicht das das unbedingt christliche Werte sind. Wie du schon gesagt hast benehmen die nicht getauften und komplett atheistisch erzogenen sich nicht grundsätzlich anders. Es geht nur um gegenseitigen respekt und "nächstenliebe". Das das ausschließlich christliche Werte sind glaube ich nicht. Die meisten Leute werden so erzogen weil es einfach logisch ist.

Manche Eltern lassen ihr Kind erstmal nicht taufen und lassen es später selbst eintscheiden ob es getauft werden will. Finde ich löblich.

Aber irgendwie is das hier schon wieder ziemlich Off topic. Egal :mrgreen:
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Paradox schrieb:
Manche Eltern lassen ihr Kind erstmal nicht taufen und lassen es später selbst eintscheiden ob es getauft werden will. Finde ich löblich.

Aber irgendwie is das hier schon wieder ziemlich Off topic. Egal :mrgreen:


ich finde, sein kind nicht taufen zu klassen, ist genau so eine entscheidung über das kind hinweg wie es taufen zu lassen. mit dem off-topic hast du wohl recht... :mrgreen:
 

Bernie

Geheimer Meister
8. April 2004
248
Ich komme gerade zurück von der Taufe meiner Nichte Sina.
Während der Zeremonie hat sie geschrien wie am Spieß. Heißt das etwa NEIN? :gruebel: Falls ja, wen kümmerte es? Sie wurde trotzdem in die Kirche eingetreten. :-%: Ihre Patin hat für sie JA gesagt (und noch so manchen Blödsinn).
Ich habe still in mich rein gegrinst :twisted: und mir vorgestellt, daß Sina sagen wollte: :motz:
 

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