- Ersteller
- #61
ObiWanKenobi
Geheimer Meister
- 28. Oktober 2002
- 440
Blöße
Allgemein:
Träume, in denen wir in der Öffentlichkeit nackt oder halbnackt auftauchen, sind ungewöhnlich häufig. Mit Sexualität haben sie selten etwas zu tun; fast immer ist ihr eigentliches Thema Verlegenheit, gelegentlich ein Gefühl der Unbekümmertheit. An erster Stelle steht die Frage, wie es zu der Blöße im Traum kam. Inwieweit ist man im Wachleben zu naiv, allzu offenherzig oder nicht offen genug? Wenn das vorherrschende Gefühl im Traum Scham oder Entsetzen war, macht man sich offenbar Sorgen, das man irgendwie bloßgestellt wird. Wenn man hingegen seinen Kleiderlosen Auftritt genoß, hat man vielleicht das Bedürfnis nach einer offeneren und unkonventionelleren Haltung, als das Wach-Ich sich zugesteht, oder man sehnt sich nach Freiheit von gesellschaftlichen Zwängen. Nacktheit kann auch ein Hinweis auf absolute Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit sein. Im Traum verbirgt man nichts, vielleicht täte dieselbe Offenheit auch dem Wach-Ich gut.
Psychologisch:
Wer sich im Traum eine Blöße gibt, will in der Realität meist das Gegenteil erreichen: etwas verbergen, geheimhalten, eigene Fehler und Schwächen vertuschen. Dieser Druck ist auf Dauer schwer zu verkraften, deswegen nützt die Psyche den Traum als Ventil und präsentiert "nackte Tatsachen". Man träumt z.B., daß man nackt beobachtet wird, Nähte platzen, Kleider vom Leib gerissen werden - oder ähnliche peinliche Situationen.
Nacktheit
Assoziation:
Entblößt; Verletzlich.
Fragestellung:
Was dürfen die anderen von mir sehen?
Allgemein:
Nacktheit im Traum hat etwas mit dem Selbstbild des Träumenden zu tun. Er hat den Wunsch, so gesehen zu werden, wie er ist, und möchte sein Wesen enthüllen, ohne eine Fassade errichten zu müssen. Nacktheit kann zu mehr Offenheit und Ehrlichkeit auffordern; man soll dann falsche Hemmungen ablegen oder andere nicht länger täuschen. Auch Angst vor einer Bloßstellung kommt darin manchmal zum Vorschein.
Zuweilen weist das Symbol auf sexuelle Bedürfnisse hin, für die man sich vielleicht schämt oder die man verdrängt hat. Wenn der Träumende in seinem Traum nackt auf einer Straße geht, hängt die Deutung davon ab, ob er dabei von anderen Menschen beobachtet wird.
Ist dies der Fall, dann hat der Träumende vielleicht irgend etwas an sich, was er zeigen möchte. Ist der Träumende allein, so hat er vielleicht einfach den Wunsch, sich frei zum Ausdruck zu bringen, oder er will seine Verwundbarkeit bewußt erleben. Nacktheits-Träume können auch ganz praktische Auslöser haben: Ein Traum, in dem man nackt auf einem Flughafen herumläuft, will vielleicht daran erinnern, noch einmal das Urlaubsgepäck durchzusehen.
Psychologisch:
Die Nacktheit hat im Traum nur äußerst selten einen erotischen Charakter. Mit diesem Traumbild ist der ursprüngliche Naturzustand des Menschen gemeint. Sie zeigt im negativen Sinne einen Zustand seelischer Entblößung an, wenn der Träumende sich von seiner Nacktheit peinlich berührt fühlt. Dies kann sich auf eine partielle Entkleidung beziehen. Sie kommt vor allem in Angsträumen vor. Geht der Träumer nackt oder nur notdürftig bekleidet durch belebte Straßen, hat man sich im Wachleben eine Blöße gegeben oder hat Angst, sie sich zu geben, was auf moralische Bedenken oder auf Minderwertigkeitsgefühle schließen läßt. Nacktheit symbolisiert auch Unschuld. Träume, die Nacktheit positiv schildern, geben den Wunsch nach Unabhängigkeit wieder und lassen den Willen erkennen, sich anderen gegenüber auch bei heiklen Themen ohne Hemmungen zu äußern; für diesen Fall achte man auf weitere Traumsymbole und deren Aussage. Handelt der Traum davon, daß der Träumende nackt in einer Stripteaseshow auftritt, dann könnte dies auf seine Angst, mißverstanden zu werden, verweisen. Zwar ist sich der Träumende dessen bewußt, daß er bereit ist, offen und ehrlich zu sein, aber andere verstehen dies vielleicht nicht.
Spirituell:
Nacktheit kann auf einen Neubeginn, eine Wiedergeburt verweisen. Es ist der paradiesische Zustand und der Zustand natürlicher Unschuld,
die jeder Mensch einmal besaß.
Volkstümlich:
(arab. ):
- Träumt einer, er habe sich seiner Kleider entledigt und sei nackt, um mit einem anderen zu ringen, wird er, falls er ihm feind ist und Schaden zufügen will, seine Absicht erreichen, ist er ihm freundlich gesinnt, Gutes erweisen.
- Hat sich einer ausgezogen, um zu baden, wird ihm ein kleines Mißgeschick zustoßen entsprechend der Dauer des Badens.
- Dünkt es einen, er habe sich ausgezogen und schwimme durch einen Fluß oder wate bis zum Hals durch das Wasser, wird er sich mit einem großen Herrn, der der Größe des Flusses gleicht, auseinandersetzen; überquert er den Fluß, wird er den hohen Herrn in die Schranken weisen und die Furcht vor ihm ablegen, überquert er ihn nicht, wird das Gegenteil eintreffen.
- Hat sich jemand ausgezogen, um über das Meer zu schwimmen, wird er eine Bitte an den Kaiser richten; schwimmt er sicher hinüber, wird sie gewährt, andernfalls abgeschlagen werden.
- Hat sich eine Frau daheim in ihren vier Wänden nackt ausgezogen, wird sie ihren Mann betrügen, aber ertappt werden.
- gehen: benimm dich nicht unanständig, sonst bereitest du dir Schande;
- nackte Menschen sehen: fremde Personen werden dich durch ihr Benehmen belästigen.
- gehen: benimm dich nicht unanständig, sonst bereitest du dir Schande;
- nackte Menschen sehen: fremde Personen werden dich durch ihr Benehmen belästigen;
- nackte Kinder sehen: man möchte sich von Schuld befreien und sein Gewissen reinigen.
(europ.):
- seelisch ist etwas ganz und gar nicht in Ordnung; es handelt sich je nach Inhalt oft nur um einen primitiven sexuellen Traum; Nacktheit gilt für Armut und Unglück;
- nackte kleine Kinder sehen: verheißt schönstes und reinstes Glück; auch manchmal Zeichen für Familienzuwachs;
- nackte Menschen sehen: bringt Angst und Schrecken; auch: man würde es gerne sehen, wenn andere pflichtvergessen wären; Krankheit wird keine geringe Rolle bei dem eigenen Mißerfolg spielen;
- einen schönen gegengeschlechtlichen Menschen nackt sehen: eine heimliche oder heiße Sehnsucht wird sich bald erfüllen lassen;
- nackte Menschen am Meeresufer oder am Fluß sehen, die schwimmen wollen: verkündet Mut und Unternehmungslust;
- einen schönen Menschen anderen Geschlechts nackt sehen: Befriedigung einer heimlichen und heißen Sehnsucht;
- einen häßlichen Menschen anderen Geschlechts nackt sehen: durch eine Liebesaffäre wird man Schande und Spott zu erwarten haben;
- durch den plötzlichen Anblick eines nackten Menschen erschrecken: bedeutet auch im Leben einen bösen Schreck;
- sich ausziehen: man möchte mehr Freiheit und Unabhängigkeit;
- selbst nackt sein: bedeutet Bloßstellung und unbedachte Unternehmungen;
- selbst nackt umhergehen: man wird in Not geraten;
- selbst nackt sein, um zu baden oder zu schwimmen: verheißt Erfolg durch Mühe, Mut und Ausdauer;
- ist man nackt, will sich ankleiden und kann seine Kleider nicht wiederfinden: es droht leicht Schimpf und Schande;
- nackt sein und dies versuchen zu verbergen: verheißt das Verlangen nach einem außerehelichen Abenteuer, daß man aber überwinden möchten;
- Einer jungen Frau, die ihre Nacktheit bewundert, steht die – vergängliche – Bewunderung der Männer ins Haus. Hält sie sich für mißgestaltet, wird ihr guter Ruf durch einen Skandal beschmutzt; Schwimmt sie nackt im klarem Wasser, hat sie Affären; dafür wird sie mit Krankheit und dem Verlust ihrer Reize bestraft. Sieht sie nackte Männer in klarem Wasser schwimmen, prophezeit dies viele Verehrer. Ist das Wasser schmutzig, wird sie ein eifersüchtiger Verehrer verleumden.
(ind. ):
- Schaut sich einer im Traum plötzlich irgendwo nackt und bloß und dünkt es ihn, seine Blöße sei von jedermann gesehen worden, dessen Geheimnisse werden offenbar werden, und er wird geschmäht und mächtig drangsaliert werden.
- Sieht er sich in seinen vier Wänden splitternackt, so wisse er, daß er in einer Sache große Anstrengungen unternehmen wird; welcher Art sie auch ist, gut oder schlecht, er wird sie zu Ende führen.
- Träumt einer, er stehe nackt in einem Gotteshaus, wird er sich vor seinem Herrn bloßstellen.
- Dünkt es den Kaiser, das Volk habe ihn nackt gesehen, wird sein persönliches Geheimnis vor allem Volk enthüllt werden.
- Hat eine Frau dieses Gesicht, wird ihre Hurerei aller Welt zum Schauspiel werden; ein Knecht wird an den Bettelstab und sein Betrug ans Licht kommen.
- Hat sich einer, der nur mit einem Schurz oder einer Unterhose bekleidet ist, in seinen vier Wänden ausgezogen, wird er von Sorgen und bedrängender Not erlöst werden; ein Kranker wird gesunden, ein Schuldner schuldenfrei werden. Träumt dies eine Frau, wird sie mit ihrem Mann zetern und hadern.
- sein: naher Todesfall;
- sich sehen: Armut;
- nackt umherlaufen: du hast hinterlistige Verwandte; andere: du wirst in sorglose Verhältnisse kommen.