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Der Dieselgate-Skandal

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
Ich versuche lediglich zum Ausdruck zu bringen, daß ich nicht die Redaktion der Ministerpräsidentenrede durch kompetente Fachleute für den eigentlichen Skandal halte, sondern die Besetzung von Aufsichtsräten mit notwendigerweise inkompetenten Politikern. Was hätte der arme Mann denn vortragen sollen? Daß er seine Rede noch einmal durchsehen ließ, ist nur die traurige Konsequenz früherer Fehlentscheidungen. Übrigens interessiert sich immer noch niemand für den einst allmächtigen und durchaus kompetenten Herrn v. Piech. Weshalb nicht? Welches Spiel wird hier insgesamt gespielt, mit all diesen Stümpern in hohen Ämtern und kompetenten, reichen, gut vernetzten Privatleuten hinter den Kulissen?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
Gestern gab's einen Bericht bei Buten un Binnen (Bremen) über Elektrobusse. Darin wurde gesagt, dass diese um 1/3 teurer als Dieselbusse seien und auch nicht so schnell fahren können.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
Sonstige Nachteile nicht inkludiert.

Ich würde ja wetten, wenn alle Verbrennungsmotoren verboten sind und sich jeder ein nagelneuen E-Auto gekauft hat kommt eine groß angelegte Kampagne wie umweltschädlich und moralisch verwerflich E-Autos sind.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.764
Einige Probleme des Individualverkehrs kann das E-Auto nicht lösen, sei es Platzverbrauch und Ressourcenverbrauch. Der einzige Vorteil, es kann nicht weit fahren.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Solange wir unsere Energie aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe gewinnen, wie bspw. beim Verbrennungsmotor, sind wir technologisch keinen entscheidenden Sprung weiter als der Kollege Neandertal mit seinem Höhlenfeuer. Wir machen es effizienter und es qualmt auch nicht mehr so doll, aber im Grunde verbrennen wir immer noch "Holz". Das ist für das 21. Jahrhundert nicht sonderlich sexy.
Es ist hauptsächlich bequem und billig. Es ist aber weder nachhaltig noch umweltneutral und deshalb weder verantwortungsbewusst noch zukunftsweisend. Würden Menschen durchschnittlich 500 Jahre alt werden, hätten wir wahrscheinlich bereits wesentlich mehr Arbeit und Geld in die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen investiert. Aber mit dem Für-mich-reicht-es-ja-noch-Gefühl verbrennt es sich natürlich recht entspannt. Mit schönen Grüßen an die übernächste Generation.

Die Erde von aussen betrachtet, sitzen wir auf einem zähflüssig glühenden Klumpen, auf dem permanent gewaltige Kräfte am Werk sind. Diese Kräfte zu nutzen, anstatt Ressourcen zu verfeuern, ist eine dringende Menschheitsaufgabe. Selbstverständlich betrifft das auch die Fortbewegung.
In welchem Zeitrahmen und auf welche Weise die Umstellung auf E-Mobilität vonstatten geht, darüber kann man diskutieren, aber Strom ist der kommende, sinnvollere Lieferant der Antriebsenergie. Die Bahn und die Industrie haben diesen Sprung schon längst vollzogen.

Daß die heutigen Elektroautos noch diverse Schwächen aufweisen, ist vollkommen normal, sie werden stetig besser. Bloß die visionslosen Verbrennungsegoisten werden es nicht, aber diese Sorte Deppen gab es schon immer. Unter deren Ägide wäre auch die Dampfmaschine nie zur technologischen Reife gelangt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
Strom muß erzeugt werden. Die Industrie hat das gern mit den Dampfmaschinen getan, die sowieso schon da waren, als sie von Treibriemen auf Strom umgestellt hat. Überschüssigen Strom hat sie zur Beleuchtung der Werkssiedlung oder gleich der ganzen Stadt genutzt, auch die Straßenbahn war ein dankbarer Abnehmer.

Ineffizienz ist nichts besonders tolles. Es wäre keine sehr pfiffige Idee gewesen, alle vorhandenen, gut funktionierenden Wasser- und Windmühlen auf Dampfmaschine umzurüsten, bevor James Watt den Kondensator erfunden ahtte, nur weil Dampf das kommende große Ding war.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
In welchem Zeitrahmen und auf welche Weise die Umstellung auf E-Mobilität vonstatten geht, darüber kann man diskutieren, aber Strom ist der kommende, sinnvollere Lieferant der Antriebsenergie. Die Bahn und die Industrie haben diesen Sprung schon längst vollzogen.
Willst du an jedes Auto ein Stromkabel hängen oder jeden Feldweg mit Oberleitungen versehen?

Daß die heutigen Elektroautos noch diverse Schwächen aufweisen, ist vollkommen normal, sie werden stetig besser. Bloß die visionslosen Verbrennungsegoisten werden es nicht, aber diese Sorte Deppen gab es schon immer. Unter deren Ägide wäre auch die Dampfmaschine nie zur technologischen Reife gelangt.
Das ist nicht visionslos sondern Physik. Und im Gegensatz zur breiten Masse läßt die sich nur sehr begrenzt verarschen.
Es gab anfang des 1900 schonmal einen ElektroautoBoom. Die relevanten Leistungswerte (sprich: Reichweite, Ladezeit) haben sich seitdem nicht groß verändert. Und das werden sie auch nicht, wenn nicht jemand mit einer neuen Idee zum Stromspeichern um die Ecke kommt.
Von so Kleinigkeiten wie Umweltbilanz, Rohstoffverbrauch und Infrastruktur/Strom ganz zu schweigen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Willst du an jedes Auto ein Stromkabel hängen oder jeden Feldweg mit Oberleitungen versehen?
Oberleitungen? Schon zu lange in den USA?

Leute, seid doch nicht gar so träge...
Jede neue Technologie benötigt Investitionen in Infrastruktur und ein gewisses Maß an Standardisierung. Siehe den Schienenverkehr.
1) Die Kurzstreckenfahrer
Die Tageskilometerleistung der meisten Leute liesse sich heute bereits mit einem über Nacht geladenen Auto locker bewältigen. Dazu bräuchte es schlicht an jedem Parkplatz eine Ladestation. Der Aufwand? Durchaus keine Kleinigkeit, aber auch kein Weltwunder. In Lappland gibt's das, wegen der Kälte. Und wenn man sich anschaut, wie viele Leitungen, nicht nur Strom, hier selbstverständlich in jede Wohnung fliessen, macht mir der Anschluß der Parkplätze keine Existenzangst. Euch?
2) Die Vielfahrer
Was machen wir alle, wenn dem Akkuschrauber der Saft ausgeht? Wir klicken den geladenen Akku rein und laden den leeren. Wäre halt mal wieder eine schöne Aufgabe für die ISO, einen Standard zu entwickeln, um leere Akkus an "Tankstellen" gegen volle zu tauschen. Raus und rein, zack zack. Grundsätzlich gar kein Problem, ist bloß eine Frage des Wollens.
Hier fahren UPS-Transporter mit E-Antrieb rum, irgendwie scheint das zu funktionieren. Obwohl die Technologie noch recht jung ist. (Ich weiß, daß man das vor 100 Jahren schon mal probierte, aber da reden wir ernsthaft von anderen Zeiten.)

Natürlich können wir die gesamte im Erdboden vorhandene Biomasse noch verbrennen, das darin enthaltene CO2 in die Atmosphäre pusten und erst dann mit dem Nachdenken beginnen. Aber das ist halt ziemlich doof und ziemlich rücksichtslos.

Klar muß auch der Strom für die E-Autos verantwortungsvoll erzeugt und gespeichert werden. Das ist die parallel zu bewältigende Aufgabe. Aber da müssen wir als Gesellschaft eben ran, wenn wir nicht dauerhaft als die übelsten Egoisten der Menschheitsgeschichte gebrandmarkt sein wollen. Und wer will das schon?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
E-Transporter sind toll. Für die Post und UPS. Sie fahren am Tag ihre runden 50 Kilometer und werden mit billigem Nachtstrom wieder aufgeladen. Ein E-Transporter wäre nichts für meinen Nachbarn, der einen kleinen Handwerksbetrieb hat und mal in Düsseldorf, mal in Bonn ran muß. Vielleicht wäre ein Hybrid etwas für ihn, ich weiß es nicht, aber den kann er wahrscheinlich nicht bezahlen.

Oder wir schaffen eine völlig neue Infrastruktur mit Akku-Vorratshallen. Dabei lassen wir das Paretoprinzip ziemlich außer acht, aber seis drum. Zu Ferienzeiten wollen dann eine Million Autofahrer gleichzeitig ihre Akkus wechseln, darauf müssen die Lagerhallen abgestimmt sein. Oder wir sehen ein, daß es so nicht kommen wird. Das tun auch viele grüne und umweltbewegte Theoretiker. Wenn der Reporter ein wenig nachhakt und sie ins Reden kommen, kommen sie irgendwann auf den Punkt, daß es dann natürlich mit dem Individualverkehr wie wir ihn kennen vorbei ist. In der Stadt benutzt man dann eben einen Miet- oder Sharingwagen, weil die teuren Batterien nicht 23 Stunden am Tag sinnlos in der Garage stehen können, wenn sie sich rechnen sollen. Die Fernreise tritt man wieder mit der Bahn an und nimmt sich am Urlaubsort einen Mietwagen, wenn es denn unbedingt sein muß und man auch etwas vom Land sehen will statt nur von der Hauptstadt. Oder eine schöne Bustour mit Fremdenführer, und man kann ja auch Rad fahren. Mietrad, natürlich, sonst braucht der ICE Gepäckwagen.

Meinetwegen können wir das machen. Es wird immer Ausnahmen geben für diejenigen, die sich das leisten können. Oder wir brechen die Sache nicht übers Knie, sondern arbeiten an langfristigen Lösungen, die nicht auf dem Rücken der Mehrheit ausgetragen werden. Wir werden, wie Du selbst geschrieben hast, nicht 500 Jahre alt und die Welt ruht nicht auf den Schultern ausgerechnet unserer Generation. Nach uns werden andere kommen, und zwar schon bald, die auch nicht völlig verblödet und gänzlich auf unseren Rat und unsere Entscheidungen angewiesen sind. Möglicherweise irreparable Schäden, die wir gerade anrichten, haben imho sehr viel mehr mit, beispielsweise, Abfallentsorgung zu tun als mit Dieselabgasen. Speziell die Frage, ob wir im Schnitt 80 oder 81 Jahre alt werden und ob man daran durch weniger NOx etwas verbessern kann, wird die überübernächste Generation schon nicht mehr besonders interessieren, denn heute lernt eh kaum noch jemand seine Urgroßeltern kennen, daran ändert das eine Jahr auch nichts.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
"Die Achse des Guten" hatte dazu neulich eine sehr passende Überschrift: "Todfeind der Politik: Die Physik" Teil I-III. Präziser läßt sich das nicht umschreiben.

Oberleitungen? Schon zu lange in den USA?
Du wolltest Bahn und Industrie auf Autos übertragen. Beide hängen permanent am Stromnetz. Elektrobusse mit Oberleitungen waren mal garnicht so unüblich. Hat sich auch nicht durchgesetzt.

Leute, seid doch nicht gar so träge...
Jede neue Technologie benötigt Investitionen in Infrastruktur und ein gewisses Maß an Standardisierung. Siehe den Schienenverkehr.
Jede neue Technologie braucht einen Vorteil gegenüber der alten damit sie sich durchsetzt. Der ist bei Elektroautos schlichtweg nicht gegeben.

Aber gut, verquere Zukunftsentscheidungen in den elementarsten Fragen ohne die geringste Ahnung wie die Sache funktionieren soll nach dem Prinzip Hoffnung (wir schaffen das!) sind in Deutschland ja an der Tagesordnung.
Und wenn man nichtmal einen Arbeitskreis findet, der den Schwachfug absegnet, fragt man halt den Ethikrat.

1) Die Kurzstreckenfahrer
Die Tageskilometerleistung der meisten Leute liesse sich heute bereits mit einem über Nacht geladenen Auto locker bewältigen. Dazu bräuchte es schlicht an jedem Parkplatz eine Ladestation. Der Aufwand? Durchaus keine Kleinigkeit, aber auch kein Weltwunder. In Lappland gibt's das, wegen der Kälte. Und wenn man sich anschaut, wie viele Leitungen, nicht nur Strom, hier selbstverständlich in jede Wohnung fliessen, macht mir der Anschluß der Parkplätze keine Existenzangst. Euch?
Das bedingt, dass man einen Parkplatz hat und nicht - wie in jeder größeren Stadt üblich - sein Auto irgendwo an den Strassenrand stellen muss.
Gute Thema, Kälte. Wie gedenkt man, die nicht vorhandene Leistung des Autoakkus bei, sagen wir -10C zu lösen?
Auch hier: Es wäre vielleicht kluk solche auf solche nun wirklich grundlegende Probleme eine Antwort zu haben, bevor man den Leuten eine unbrauchbare Technologie aufzwingt.
Außerdem könnte das mit über Nacht laden und der umweltfreundlichen Stromerzeugung mittels Solar und Wind so zu unvorhersehbaren Problemen führen.

2) Die Vielfahrer
Was machen wir alle, wenn dem Akkuschrauber der Saft ausgeht? Wir klicken den geladenen Akku rein und laden den leeren. Wäre halt mal wieder eine schöne Aufgabe für die ISO, einen Standard zu entwickeln, um leere Akkus an "Tankstellen" gegen volle zu tauschen. Raus und rein, zack zack. Grundsätzlich gar kein Problem, ist bloß eine Frage des Wollens.
Ja, wenn die blöde Realität nicht wäre, dass sich eben nicht an jeder Tankstelle einige dutzend/hundert vorgeladene Akkus (tausende Euro/Stück) vorhalten lassen und auch wahrscheinlich weder genug Strom zum laden noch genug seltene Erden um die Akkus überhaupt zu bauen vorhanden sind.

Hier fahren UPS-Transporter mit E-Antrieb rum, irgendwie scheint das zu funktionieren. Obwohl die Technologie noch recht jung ist. (Ich weiß, daß man das vor 100 Jahren schon mal probierte, aber da reden wir ernsthaft von anderen Zeiten.)
Als Nischenprodukt brauchbar. Vor 100 Jahren waren es andere Zeiten, bloß hat sich trotz 100 Jahre R&D bei der Alltagstauglichkeit nichts groß getan.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.423
Ja, wenn die blöde Realität nicht wäre, dass sich eben nicht an jeder Tankstelle einige dutzend/hundert vorgeladene Akkus (tausende Euro/Stück) vorhalten lassen und auch wahrscheinlich weder genug Strom zum laden noch genug seltene Erden um die Akkus überhaupt zu bauen vorhanden sind.

zumal so ein akku zum realtiv einfachem auswechseln wohl gerade mal 10 km halten dürften oder so.

tesla modell 3 wiegt in der standardausführung 1,6 tonnen bei einer reichweite von ca 350 km. die long variante wiegt direkt 100 kg mehr, bei einer reichweite von 500 km. rechen wir vereinfacht mal 100 kg für 150 km fahrleistung, da kann man sich ja ausrechnen wie weit man mit einem akku in größe einer standard autobatterie kommt...
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
genau zu wenig
Strom .. schon heute müßen wir abends ohne TV und Licht auskommen einfach schlimm.
Und super seltene Erden sind so verdammt selten das sie tonnenweise verramscht werden.
Und unsere Handy Akkus wiegen immer noch 15 kg und halten gerade mal für 1 Gespräch.
Wie gut das wir für Benzin nur ein Loch in den Boden machen müßen und das Super
und der Diesel kommen getrennt aus der Erde gesprudelt ohne Arbeit.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.423
du magst doch jetzt nicht telefonieren mit "1 tonne masse durch die gegend bewegen" vergleichen :)

im kurzstreckenbereich finde ich pers elektro ja sinnvoll, u.a. weil kurzstreckenfahrten gift für verbrennungsmotoren sind.

für langstrecke ist die technik jedoch noch nicht so weit. da könnte man jedoch evtl mit der bahn kompensieren: man fährt in münchen auf einen speziellen waggon und der zug bringt einen dann nach berlin, oder so. für sowas sollten reichweiten von 300 km durchaus ausreichend sein, zumal man auf dem zug ja wieder aufladen könnte. wäre natürlich ein gewisser logistische auf wand, doch wäre wohl möglich...


das mit dem auswechselakku ist jedoch imho blödsinn, oder magst du alle 20 km den akku austauschen ?
 
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