Nachbar
Ritter Kadosch
- 20. Februar 2011
- 5.095
Der Migrationspakt ist eher weniger an Deutschland adressiert, sondern richtet sich primär an die Länder, die - im Unterschied zu uns - keinen menschenwürdigen Umgang mit Migranten pflegen. Und da ist er berechtigt.
Die deutsche Sorge beim Migrationspakt ist im Wesentlichen die Angst vor der eigenen Unfähigkeit, mit den dort geforderten Standards erwachsen umzugehen. Weil Deutschland zum Übererfüllen internationaler Erwartungen neigt, weil wir so unglaublich gern der Streber in der Klasse sind, weil wir uns davor fürchten einfach auch mal NEIN zu sagen, deshalb sollen wir nun, quasi aus Selbstschutz, ein sicher nicht fehlerfreies aber insgesamt begrüssenswertes internationales Abkommen boykottieren. Und das ist dann klug, oder wie?
Nicht bloß Deutschland hat Migranten aufgenommen, sondern auch andere Länder. Teils in erheblich höherem Maße, prozentual auf die Bevölkerung betrachtet. Um die Szenarien geht es in dem Pakt wesentlich mehr als um unsere 2015er-Problematik. Ist es denn tatsächlich zu viel verlangt, den nationalen Egoismus mal ein Stückchen runterzufahren?
Auch ist es sinnvoll, sich über den "Brain Drain" Gedanken zu machen. Wenn nämlich sämtliche Fachkräfte aus strukturschwachen Regionen in Rumänien, Bulgarien etc. bei uns arbeiten und die dort verbliebene Bevölkerung entsprechend dumm in die Röhre guckt, dann muß sich auch niemand wundern, wenn sie Populisten wählen und der Zusammenhalt in Europa weiter schrumpft. Aber nee, die qualifizierten Fachkräfte wollen wir natürlich alle haben (haben haben haben), weil es uns ja noch nicht gut genug geht und wir theoretisch zum Weihnachtsfest noch viel mehr funktionstüchtige Güter auf den Müll schmeissen könnten.
Der Gedanke, daß bei uns durchaus ein klein bisschen Luft nach unten wäre, wenn es dafür Anderen spürbar besser ginge, scheint wirklich unglaublich fern zu liegen.
Die deutsche Sorge beim Migrationspakt ist im Wesentlichen die Angst vor der eigenen Unfähigkeit, mit den dort geforderten Standards erwachsen umzugehen. Weil Deutschland zum Übererfüllen internationaler Erwartungen neigt, weil wir so unglaublich gern der Streber in der Klasse sind, weil wir uns davor fürchten einfach auch mal NEIN zu sagen, deshalb sollen wir nun, quasi aus Selbstschutz, ein sicher nicht fehlerfreies aber insgesamt begrüssenswertes internationales Abkommen boykottieren. Und das ist dann klug, oder wie?
Nicht bloß Deutschland hat Migranten aufgenommen, sondern auch andere Länder. Teils in erheblich höherem Maße, prozentual auf die Bevölkerung betrachtet. Um die Szenarien geht es in dem Pakt wesentlich mehr als um unsere 2015er-Problematik. Ist es denn tatsächlich zu viel verlangt, den nationalen Egoismus mal ein Stückchen runterzufahren?
Auch ist es sinnvoll, sich über den "Brain Drain" Gedanken zu machen. Wenn nämlich sämtliche Fachkräfte aus strukturschwachen Regionen in Rumänien, Bulgarien etc. bei uns arbeiten und die dort verbliebene Bevölkerung entsprechend dumm in die Röhre guckt, dann muß sich auch niemand wundern, wenn sie Populisten wählen und der Zusammenhalt in Europa weiter schrumpft. Aber nee, die qualifizierten Fachkräfte wollen wir natürlich alle haben (haben haben haben), weil es uns ja noch nicht gut genug geht und wir theoretisch zum Weihnachtsfest noch viel mehr funktionstüchtige Güter auf den Müll schmeissen könnten.
Der Gedanke, daß bei uns durchaus ein klein bisschen Luft nach unten wäre, wenn es dafür Anderen spürbar besser ginge, scheint wirklich unglaublich fern zu liegen.