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Der Klimawandel-Schwindel

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Oder Wissenschaftler sind reine Kaffeesatzleser ohne irgendeine weise Ahnung.(...)

... das sind sie bekanntlich nur, wenn es um Dinge wie Kernenergie, Gentechnik, Glyphosat usw geht. Jaja. Hat allerdings auch niemand gesagt.

Um bei Deinen Worten zu bleiben, Weisheit und Ahnung der Wissenschaft geht an der Stelle flöten, wo die wissenschaftliche Erkenntnis in grüne Ideologie verwurstet wird. Natürlich werden dabei selektiv nur die Erkenntnisse verhackstückt, die die ohnehin bereits feststehende Linie stützen. Heraus kommt eine Melange an wissenschaftlich verbrämten Versatzstücken, die in Summe ohne Sinn, Logik und Verstand ist.

Beispiele gefällig?

Du erinnerst Dich bestimmt, dass die 1% Nahrungsmittel, die im Handel weggeworfen werden (natürlich werden nicht 1% genannt, sondern eine eindrucksvollerer Absolutwert in Tonnen), auch klimatechnisch eine Katastrophe darstellen sollen, da für die Erzeugung dieser Nahrungsmittel völlig umsonst CO2 in die Luft geblasen wird.

Dass das nicht hinnehmbar ist, wettert die Ideologie, die biologischen Landbau fordert (der wegen geringerer Erträge erheblich größere, CO2 intensiv zu bearbeitende Flächen erfordert), natürlich glyphosatfrei (was CO2 intensive stärkere Bearbeitung des Bodens erfordert) und ohne mineralische Düngung (was eine angeblich CO2 intensive stärkere Tierhaltung erfordert). Wie passt das zusammen?

Anderes Beispiel ist die Energiewende, ebenfalls ein Gesamtkonstrukt, das mit wissenschaftich-technischen Versatzstücken vebrämt ist, aber in seiner Gesamtheit weder funktioniert, noch Sinn macht. Hier werden die Stellen, an denen auch die Wissenschaft nichts mehr liefert, mit reinem ideolgischen Wunschdenken zugekleistert. Da ist dann eben „das Netz der Speicher, das ist alles durchgerechnet.“ So, wie Annalena Baerbock das formuliert hat, ist das eine glatte Lüge.

Aber gut, da hat sie eben einen Baerbock geschossen. Gehen wir davon aus, dass sie sich damit auf das tolle Konzept der „virtuellen Speicher“ ihrer energiepolitischen Sprecherin Dr. Ingrid Nestle bezieht. Großverbraucher wie die Aluminiumindustrie (Trimet) sind jetzt also in der Lage, einen Stromausfall von 48 Stunden zu verkraften, ohne dass denen die Anlagen kaputt gehen. Tolle Sache, das wirkt laut Nestle genau wie ein Speicher.

Dass ungeplante Produktionsausfälle von 2 Tagen betriebswirtschaftlich eine Katastrophe sind, verschweigt Nestle. Dass diese Fähigkeit bei einer längeren Dunkelflaute auch nichts nutzt, verschweigt Nestle. Dass dieser „virtuelle Speicher“ eben nicht genau wie ein realer Speicher wirkt, weil er die nutzbare Energiemenge nicht erhöht, verschweigt Nestle. Und dass der Trick dieses „virtuellen Speichers“ darin besteht, dass die Aluschmelze einfach wärmer als prozesstechnisch notwendig gemacht wird, damit es bei Stromausfall eben länger dauert, bis es auf kritische Temperaturen runtergekühlt ist, verschweigt Nestle. Denn das bedeutet nichts anderes, als dass in allen Fällen, in denen die Produktion glatt und ohne Unterbrechung durchläuft, Energie verschwendet wird.

Für Trimet entstehen daraus höhere Betriebskosten bei verminderter Produktion und verschlechterter Liefertreue und ein nur um ein paar Stunden verzögertes Risiko, dass sie ihre Anlagen zu Schrott fahren. Was die dazu sagen, wenn Nestle von diesem tollen „virtuellen Speicher“ schwärmt, ist nicht bekannt.

Das waren jetzt zwei Beispiele für ideologisches „Follow the Science“. Nein, den Eselshut tragen nicht die Wissenschaftler und Techniker. Den tragen meines Erachtens noch nicht mal diese Ideologen, wenn ich mal annehme, dass sie wirklich so blöde sind. Den Eselshut tragen diejenigen, die sowas wählen und erst recht diejenigen, die dafür auf die Straße gehen und immer mehr, mehr, mehr!!! von diesem Schwachsinn fordern.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.012
Du hast vergessen zu erwähnen das Firmen wie Trimet das nur deswegen mitmachen weil sie großzügig entlohnt werden vom Steuerzahler.

Aber Du hast ausserdem vergessen das eine inzwischen weit verbreitete Meinung ist das wir hier Industrie sowieso nicht wollen oder brauchen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Aus der angenehmen Position heraus, meine Biografie noch recht entspannt rund zu kriegen, denn Deutschland liegt ja geografisch relativ günstig, sowie weder Kinder noch eine energieintensive Fertigung mein Eigen zu nennen, betrachte ich das gesamte Getöse primär als den denkbar umfangreichsten Feldversuch zur menschlichen Klugheit.

Interessant, aber durchaus keine Punkte aufs Klugheitskonto einzahlend, ist eine Diskussion darüber, ob 99%, oder vielleicht nur 96% oder gar 92% der mit der Materie befassten Wissenschaftler zu dem Ergebnis kommen, daß die Menschheit sehr dringend ihren Ausstoss an CO2 dramatisch reduzieren muß.
Und was, wenn es bloß 80% wären? Lägen da bereits automatisch die 20% richtig, oder wie würde das freudig interpretiert? Oder anders gefragt, was muß gegeben sein, wer muß welche Aussage tätigen, um zu einem anderen Schluß zu kommen als dem, daß die Menschheit dringend handeln muß?

Als wenig klug empfinde ich auch den Umgang vieler Zeitgenossen mit Greta Thunberg. Als ob diese - wie ich meine sehr beeindruckende - Jugendliche ihre eigenen Überlegungen zum einsetzenden Klimawandel postuliert. Nö, sie nimmt einfach bloß ausnahmsweise die Wissenschaftler ernst und hat die Begabung, deren Erkenntnisse in prägnante, eindringliche Sätze zu giessen. Dafür hat sie meinen Respekt.
Selbstverständlich ruft das düstere Gestalten aus ihren Höhlen, die eine Atlantiküberquerung per Segelboot gegen die CO2-Emissionen eines etwaigen Fluges rechnen und sich im Ergebnis wahnsinnig bestätigt fühlen. Ach schaut mal, da war die Greta ja garnicht perfekt! Darauf ein Prosit der Gemütlichkeit!
Und die gleiche Sorte Mensch wünscht sich vermutlich sehnlichst, sie auch nur einmal mit einem Coffee-to-go-Becher zu erwischen. Denn danach könnte man nicht bloß endlich seine eigenen 300 Becher pro Jahr wieder entspannt wegwerfen, sondern hätte obendrein das Vergnügen, ein Idol vom Sockel stürzen- und wohlmöglich auf dem eigenen Niveau der bequemen Untätigkeit landen zu sehen. Herrlich, was kann denn befreiender sein!

Vielleicht mit Klugheit verbunden, vielleicht auch nicht, ist das aufmerksame Anhören von Nachrichten. Täte man es, dann müsste man feststellen, daß seit einigen Jahren eine erstaunlich zunehmende Zahl an Meldungen über Wetterkapriolen - Hitze, Dürre, Starkregen, Sturm... - mit dem Satzbestandteil endet: "... seit Beginn der Aufzeichnungen".
Nun ja, es muß einem nicht unbedingt auffallen, doch es könnte. Es wäre nicht einmal schwierig.

Aber wer weiß, vielleicht wachsen mit der kommenden Hitzeperiode hier in Deutschland auch endlich Bananen, man sollte auch die Vorteile betrachten, und noch toller, vielleicht leben dann hier auch Affen. Die sind total lustig, das wird ein Spaß! Ausser für den Besitzer vom Zoo, aber irgendwer meckert ja immer.


Wie gesagt, ich bin ja bloß ein interessierter Amateur und Zuschauer und werde mich - abgesehen von meinem persönlichen Verhalten - um Gottes Willen nicht einmischen, sondern lediglich täglich feststellen, daß ich in eine faszinierende Zeit hineingeboren wurde. Irre dämlich, aber sehr unterhaltsam.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
(...)Interessant, aber durchaus keine Punkte aufs Klugheitskonto einzahlend, ist eine Diskussion darüber, ob 99%, oder vielleicht nur 96% oder gar 92% der mit der Materie befassten Wissenschaftler zu dem Ergebnis kommen, daß die Menschheit sehr dringend ihren Ausstoss an CO2 dramatisch reduzieren muß.

Da kann ich Dir nur vollkommen recht geben. Für das Heranziehen dieses angeblichen 99,9 %igen Konsenses der Klimawissenschaftler gibt‘s eher Punktabzüge auf dem Klugheitskonto. Wäre nur die Frage, von welcher Seite dies als vermeintliches Universal-Zappadong-Totschlagargument angeführt wird?

Aber es rentiert sich, mal genauer zu schauen, wie dieses „Argument“ zustande kommt. Seinen Ursprung in seiner derzeitigen Form als 99,9 %, dem sich auch unsere Bundesregierung anschließt, findet sich in der folgenden Veröffentlichung von Powell:

https://skepticalinquirer.org/2015/11/the_consensus_on_anthropogenic_global_warming/

Erstes Zitat daraus:

If there were a 3 percent minority on AGW it would matter, but there is not. The “97% consensus” is false. The percentage of publishing climate scientists who accept AGW is at least 99.9 percent and may verge on unanimity.

Grundsätzlich hat Powell also seine Veröffentlichung geschrieben, um zu untersuchen, ob es denn nun 97%, 92% oder gar 99% sind. Damit haben wir also schon mal eine geistige Leistung, die keinerlei Punkte auf dem Klugheitskonto bringt. Schön, dass wir uns da einig sind.

Powell beschreibt weiterhin seinen eigenen Ansatz:

Moreover, is it true that scientists routinely endorse the ruling paradigm of their discipline? To find out, I used the Web of Science to review articles in three fields: plate tectonics, the origin of lunar craters, and evolution. Of 500 recent articles on “plate tectonics,” none in my opinion endorsed the theory directly or explicitly. Nor did a single article reject plate tectonics.

Er geht also davon aus, dass in Fachveröffentlichungen allgemein anerkannte physikalische Theorien nicht mehr ausdrücklich bestätigt werden und weist dies am Beispiel der Plattentektonik, der Darwin‘schen Entstehung der Arten und der Entstehung von Mondkratern nach. Jemand, der hier die etalierte Lehre anzweifelt, würde dies auch ausdrücklich so schreiben. Durchaus plausibel.

Putting all this together, I argue that we can judge the extent of the consensus by the number of articles that explicitly reject AGW. [= Anthropogenic Global Warming]

Dies verallgemeinert er jetzt, indem er es auch beim menschgemachten Klimawandel voraussetzt. Diese Hypothese setzt er sodann im Rahmen einer Web-Basierten Recherche die Tat um:

I used the Web of Science to review the titles and abstracts of peer-reviewed articles from 2013 and 2014, adding the search topic “climate change” to “global climate change” and “global warming.” Of 24,210 abstracts, only five—one in 4,842 or 0.021 percent—in my judgment explicitly rejected AGW. Two of the articles had the same author, so four authors of 69,406 rejected AGW. That is one in 17,352, or 0.0058 percent.

Und damit hat er gleich zwei Böcke auf einmal geschossen:

1. Er begeht einen logischen Zirkelschluss. Etwa in der Form: Eine anerkannte Theorie wird nicht bestätigt. Deswegen: Alles, was nicht bestätigt wird, ist eine anerkannte Theorie.

2. Er hat anhand seiner Suchwörter Veröffentlichungen betrachtet, die sich ganz allgemein mit dem Klimawandel und nicht, wie es nötig wäre, speziell mit dem menschgemachten Klimawandel beschäftigen. Wenn sein Ergebnis eine Zustimmung zum menschgemachten Klimawandel darstellen würde, dann würden mit der gleichen „Logik“ seine 500 geprüften Aufsätze zur Plattentektonik eine Zustimmung zur menschgemachten Plattentektonik darstellen. Oder der menschgemachten Evolution oder der menschgemachten Mondkrater.

Ein dicker Logikfehler (Zirkelschluss) und ein massiver handwerklicher Fehler (die falschen Aufsätze geprüft). Diese Ausarbeitung ist derart unverschämt hanebüchen, dass es schon die Intelligenz des Lesers beleidigt. Aber wer setzt sich schon damit auseinander? Und wer es nicht tut, der hat ein tolles, ultimatives Zappadong-Killerargument zum Nachplappern, mit dem man jede Klimawandeldiskussion beenden kann, ohne sich auch nur im Ansatz mit der Sache selbst beschäftigt haben zu müssen.

Ideologisches „Follow the science!“ eben. Es tut mir wirklich sehr leid, aber ich tue mich schwer, die Seite, die mit derartigen Verblödungstechniken arbeitet, als die „Gute“ zu erkennen. Was sehr schade ist. Das Thema ist eigentlich viel zu wichtig, als dass man es irgendwelchen Ideologen gestatten könnte, damit ihre Demagogie zu betreiben.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.012
Aus der angenehmen Position heraus, meine Biografie noch recht entspannt rund zu kriegen, denn Deutschland liegt ja geografisch relativ günstig, sowie weder Kinder noch eine energieintensive Fertigung mein Eigen zu nennen, betrachte ich das gesamte Getöse primär als den denkbar umfangreichsten Feldversuch zur menschlichen Klugheit.

Zunächst einmal müsstest Du eine POSITIVE CO2 Bilanz haben um es noch einigermaßen hinzubekommen. Nur weniger zu verbrauchen ist noch immer eine Belastung. Daher finde ich die Menschen immer drollig die sich moralisch erheben weil sie mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren (können). Das verbessert die Bilanz, der Mensch bleibt aber eine Belastung. Bei den derzeitigen Annahmen rund um den Klimawandel reicht nicht einmal mehr eine Null Bilanz, es ist eine POSITIVE Bilanz anzustreben.

Der Feldversuch in Klugheit ist tatsächlich im Gange. Nur ich persönlich sehe den viel weniger in der Debatte um den Klimawandel. Es ist wirklich ziemlich offensichtlich das ein Raubbau an unserem Planeten schon viel zu lange im Gange ist, wen interessiert da noch das CO2 und wie das ganz genau zusammenhängt.
Ich sehe diesen Feldversuch in den Maßnahmen die getroffen werden um die Situation zu verbessern und meine Güte sieht es dort düster aus. Wie Menschen diesen ausgemachten Schwachsinn noch unterstützen und nach mehr davon rufen können ist für jemandem mit ein wenig technischem Verständnis vollständig unerklärbar. Wir könnten wohl kaum dümmer und weniger zielführend handeln als der derzeitige Aktionismus (in unserem Land) es vorran treibt. Verschlimmbessern ist ein viel zu weiches Wort für die Verbrechen am Planeten, der Umwelt und der Gesellschaft die derzeit passieren oder eingeleitet werden.
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
Die Aussage daß das Ozonloch sich in nichts aufgelöst hat war etwas übertrieben. es ist jedenfalls deutlich kleiner geworden und scheint kein erwähnenswertes Problem mehr zu sein. Ich kann mir trotzdem nur schwer vorstellen daß das FCKW Verbot gereicht haben soll damit es sich verkleinert, das klingt mir etwas zu einfach.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Zunächst einmal müsstest Du eine POSITIVE CO2 Bilanz haben um es noch einigermaßen hinzubekommen.
Ich verstehe deinen Text, aber nicht, wie er sich auf das Zitat von mir bezieht. Ich betrachte mein Leben nicht als vorbildlich und bin meilenweit davon entfernt, mich moralisch zu erheben.

Natürlich gab und gibt es auch eine Menge anderer Feldversuche zur menschlichen Klugheit, aber keinen, der faktisch die gesamte Menschheit einbezieht.
Man kann ja über den Grad der Dringlichkeit noch diskutieren, darüber, daß ein dringender Handlungsbedarf besteht doch wohl eher nicht. Zumindest bin ich dann da raus. Gleichzeitig meine ich, es würde ein qualifiziert besetztes Gremium aus Wissenschaftlern, Ingenieuren und Fachidioten durchaus zu einem Ergebnis gelangen, was geschehen muß. Simpel ausgedrückt ist dies nichts Geringeres als der weltweite Umstieg auf CO2-neutrale Energiegewinnung. Das bedeutet massive Forschung in bspw. Fusionsenergie, Geothermie und Wasserstoffantrieb, die zügige Errichtung von AKWs der neuesten Generation sowie, da wo es Sinn ergibt, Solarkraftwerke. Und im zweiten Schritt die Umstellung von Verkehr und Gebäudeheizung auf diese Energien. Wenn dann ein gewisser Teil der Menschheit noch begreift, daß getötete Tiere nicht beinahe so billig sein sollten wie Abfall, dann wäre schon alles erreicht.
Daß die Kosten größtenteils von den wohlhabenden Ländern getragen werden müssen sollte klar sein, denn sonst schafft das ein Land wie Polen natürlich nimmer, von einer Menge anderer Länder ganz zu schweigen.

Es geht. Die Menschheit könnte es technisch und finanziell. Aber sie baut lieber Flugzeugträger, Mittelstreckenraketen und SUVs.

Und ja, es gibt auch noch andere Baustellen. Die Verseuchung des Planeten, insbesondere der Ozeane, mit Plastik. Um nur eine zu nennen. Man muß die aber nicht gegeneinander ausspielen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Ja und nein.

Ich sehe eigentlich nicht, wie uns die Beschäftigung mit Flugzeugträgern, Mittelstreckenraketen und SUVs bei der Bewältigung der Klimakrise ausbremsen sollte. Ganz unabhängig davon, ob diese Beschäftigung nun sinnvoll ist oder nicht.

Aus meiner Sicht ist es viel eher die künstlich geschürte Panik, der blinde Aktionismus, die Nutzung des Klimawandels für irgendwelche Ideologien, der sachkompetenzfreie Druck von der Straße, die Denkverbote, die Diffamierung Andersdenkender usw., die jeden vernünftigen Umgang mit dem Klimawandel verhindert. Pure Dummheit also.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Ich sehe eigentlich nicht, wie uns die Beschäftigung mit Flugzeugträgern, Mittelstreckenraketen und SUVs bei der Bewältigung der Klimakrise ausbremsen sollte.
Ich bin in meinem Beitrag doch leicht erkennbar von einer vollkommen utopischen Menschheit ausgegangen, die, wenn sie klug agieren täte, das Problem lösen könnte. So. Und nun rechnen wir noch aus, wie viel CO2-neutrale Energiegewinnung wir für die Kosten eines Flugzeugträgers auf polnischen Boden stellen könnten, und dann haben wir's.

Aus meiner Sicht ist es viel eher die künstlich geschürte Panik
In der kanadischen Arktis taut der Permafrostboden 70 Jahre früher als prognostiziert.
Das ist eine der Meldungen der vergangenen Monate. Es gibt unzählige mehr, das dürfte Dir nicht entgangen sein. Zeige mir gern ein paar gegenteilige, bspw. einen Gletscher der langsamer schmilzt oder gar wieder wächst, oder irgendwas.

Ich persönlich halte Panik nicht für einen vernünftige Entscheidungen begünstigenden Zustand und rate deshalb davon ab. Allerdings gehe ich davon aus, daß der Begriff "Notfall" die derzeitige Lage korrekt beschreibt und würde, wie bei jedem anderen Notfall auch, den fachlich kompetenten Experten erheblich mehr Entscheidungsbefugnisse übertragen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
In der kanadischen Arktis taut der Permafrostboden 70 Jahre früher als prognostiziert.

Nun, ich entnehme diesem Infofitzel zunächst erst einmal, dass sich die „Experten“, die uns auf den Monat genau vorgeben, um wieviel der CO2 Ausstoß herunter zu gehen hat, damit wir auf 0,1 Grad genau welche Temperaturerhöhung einhalten können, ein grandioses Beispiel dafür geben, was ihre Berechnungen wert sind.

Wir müssten also heute schon die Temperaturen haben, die die „Experten“ erst für 2090 vorherberechnet haben. Was haben sie denn vorherberechnet? Unter welchen Randbedingungen? Mit oder ohne Klimapolitik? Haben wir denn heute schon diese Temperaturen? Und merkt man das nicht am Thermometer, sondern daran, dass irgendwo der Boden auftaut? Das hat doch alles weder Hand noch Fuß und ist ein grandioses Beispiel dafür, was für einen Mist unsere tollen Medien mit dem Etikett „Information“ ausstreuen.

Was meine These, dass man diesen Alarmisten kein einziges Wort unbesehen glauben kann, bestätigt. Das einfach mal vorweg. Also versuche ich mich mal weiter schlau dazu zu machen. Ich verzichte jetzt mal auf Quellenangaben und bringe nur mein Ergebnis:

Es geht nicht um die Arktis, sondern die Tundra. Und das nicht in Kanada, sondern weltweit. Aber egal.

Die Tundra taut auf. Schön. Nur: das tut sie schon immer, jedes Jahr im Sommer. Und sie taut nicht auf, sondern an, da sie nur bis in eine gewisse Tiefe auftaut unterhalb der der Boden weiter gefroren bleibt. Deswegen die Bezeichnung Permafrostboden. Jetzt muss man kein Klimawissenschaftler sein, um sich vorstellen zu können, dass, je wämer der Sommer ist, desto tiefer auch die Schicht ist, die auftaut. Und wir hatten jetzt einige warme Sommer. Das ist alles. Die Meldung „Die Tundra taut auf“ ist also grob irreführend. In etwa in der Art:

2759_00_ma_papst.jpg

Quelle: http://maedchenblog.blogsport.de/2010/05/24/der-papst-treibt-ab/

Aber gut. Was passiert jetzt eigentlich deswegen? Im Jahresmittel liegen die Temperaturen in der Tundra bei -15°C, im Winter bis -50°C, im Sommer bei +15°C. Da müsste sich logischerweise die mittlere Jahrestemperatur dauerhaft um mindestens 15°C erhöhen, damit die Tundra komplett auftauen kann. Ist für heutige Verhältnisse ganz offensichtlich unrealistisch.

Aber die heute im Sommer antauende Schicht mag dicker werden. Und die Fläche der Tundra an den Rändern abnehmen. Als besonders bedenklich wird dabei dargestellt, dass die auftauende Bodenschicht CO2 und Methan freisetzt. Haben wir nun einen der „Kipppunkte für das Weltklima“ überschritten?

Interessanterweise haben sich in allen Artikeln die Überlegungen auf das Methan konzentriert. Warum?Anscheinend ist der CO2 Ausstoß gar nicht so gravierend. Zudem wird berichtet, dass in den von stärkerem Auftauen betroffenen Gebieten ein sehr kräftiger Pflanzenwuchs einsetzt. Der mag das freiwerdende CO2 auch gleich wieder binden. Ob, und in welchem Ausmaß, ist mir nicht klar. Hier schweigen sich die Alarmisten aus und reden nur vom Methan. Unbefriedigend, aber als Pragmatiker denke ich mir, dass es die Alarmisten natürlich nutzen würden, wenn sich der CO2 Aspekt dieser Geschichte zu irgend etwas Katastrophalem aufblähen ließe. Also folge ich deren gedanklichem Weg zu Methan.

Das Methan wird von Bodenbakterien erzeugt, die nur aktiv sein können, wenn kein Frost ist. Also ein Zeichen von Leben und mithin genau das, was einen Kleingärtner freut. Dieser Prozess ist ja ganz logisch keineswegs auf die Tundra beschränkt, sondern findet überall da statt, wo der über den Winter gefrorene Boden in Frühjahr auftaut.

Sollte das Methan (teilweise) auch noch im Boden gespeichert sein und wirklich nur durch das Auftauen frei werden, dann wäre dies lediglich ein Zeichen dafür, dass der Boden schon mal aufgetaut war (!) und das Methan nur den Weg nach draußen nicht geschafft hat. Also ist das Auftauen historisch nichts einmaliges. Aber dieses „Altgas“ kann nur einmal passieren - wenn es weg ist, ist es weg. Dafür verbleibt dann auch ein Teil des in der jeweiligen Saison entstandenen Gases mit dem einsetzenden Frast im Boden - das dürfte sich in Summe also nicht viel geben.

OK, und jetzt kommt also zu dem weltweiten Geschehen noch Methan aus den etwas tiefer auftauenden Bodenschichten der Tundra hinzu. Wieviel? Hier findet sich keine Aussage. Man erfährt lediglich, dass alleine das Lena-Delta mehr Methan freisetzt, als alle deutschen Mülldeponien zusammen. Ich glaube, diese unverschämte Desinformation ist das, worüber ich mich am meisten bei meiner Recherche geärgert habe. Was soll man mit einem solchen Stuss anfangen?

Aber egal, während der kurzen Sommersaison in der Tundra erzeugt diese also einen zusätzlichen Anteil am Methanausstoß - vorausetzt, der Sommer ist sehr warm. Wenn ich daran denke, wie lange sich Eis aus dem Fluss im Keller gehalten hat, müsste man wahrscheinlich sagen, über einen längeren Zeitraum sehr warm. Ein paar einzelne heiße Tage wie in diesem doch eher durchwachsenen Sommer reichen wohl nicht.

Methan ist ein Treihausgas, aber es hält sich nicht sehr lange in der Atmosphäre. Wie lange hält es sich und wie lange dauert der Sommer in der Tundra? Sorry, aber nach einem katastrophalen, irreversiblen Überschreiten eines globalen Klimakipppunktes hört sich das alles nicht an.

Nichts von dem ist irgendwie überraschend oder beschreibt einen Sachverhalt, den Klimaexperten erst für in 70 Jahren vorhergesagt haben könnten. Weiß der Geier, was die Alarmistenpresse da wieder zusammenfabuliert.

Also, Fazit: Panikmache. Die Meldung „Tundra taut auf.“ ist falsch bzw unzulässig verkürzt. Und der Inhalt beschreibt nichts Unvorhersehbares, was irgend einen Experten aufgeschrecken können dürfte.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Es geht nicht um die Arktis, sondern die Tundra. Und das nicht in Kanada, sondern weltweit. Aber egal.
Schau, ich schrieb in meinem kleinen harmlosen Beispiel einer Meldung, und ich hätte auch eine x-beliebige andere Meldung wählen können, von der kanadischen Arktis. Hätte ich die Tundra gemeint, und zwar weltweit, dann wäre es doch echt viel schlauer von mir gewesen, wenn ich weltweite Tundra geschrieben hätte.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/kanada-permafrost-klimawandel-co2-1.4489525

Du magst offenkundig gern tief in eine Materie einsteigen und zu persönlichen Resultaten gelangen. Davor habe ich, als ein Freund eigenständiger Gedanken, grundsätzlich Respekt. Wie ich aber bereits schrieb, bin ich selbst lediglich ein interessierter Amateur und gehe zumeist bequemer vor. Ich schaue mir an, welche Personen und Institutionen mit jeweils welchen Qualifikationen zu welchen Schlüssen gelangen, und wenn dort Qualität und Quantität eine kritische Masse erreichen und so etwas wie ein breiter Konsens erkennbar wird, und wenn sich dieser Konsens ausserdem mit meiner Wahrnehmung der Realität deckt, dann halte ich diese Schlüsse ab irgendwann für glaubhaft. Aus dem gleichen Grund steige ich in Flugzeuge und binde mir beim Röntgen die dargereichte Schürze um.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
(...) Wie ich aber bereits schrieb, bin ich selbst lediglich ein interessierter Amateur und gehe zumeist bequemer vor. Ich schaue mir an, welche Personen und Institutionen mit jeweils welchen Qualifikationen zu welchen Schlüssen gelangen (...)

Tja. Schade, diesen Link habe ich nicht gefunden. Ich habe nach „Permafrostboden taut 70 Jahre zu früh auf“ gegoogelt und bin eben in der Tundra gelandet. Ehrliche Frage: Besteht zwischen weltweiter Tundra und kanadischer Arktis ein für diese Diskussion/Argumentation relevanter Unterschied? Dann krame ich‘s mir gerne noch mal vor, sonst würde ich mir diese Zeit gerne sparen und auf das obige Zitat kommen.

Natürlich bin ich auch nicht mehr als ein interessierter Amateur und bin damit eigentlich darauf angewiesen, dass ich den Informationen, die ich kriege, auch vertrauen kann. Und das tue ich so lange, wie sich jemand als vertrauenswürdig erweist.

Aber genau das geht für mich beim Klimawandel nicht mehr, wenn ein ideologisierter Prof mit dem Treibhauseffekt in der Käseglocke die Leute verarscht. Wenn „die Wissenschaft“ mit Hilfe von Simulationsrechnungen Aussagen mit einer numerischen Genauigkeit macht, die eine Simulationsrechnung nie und nimmer haben kann. Wenn ein 99.9% Konsens mit absolut sinnbefreiter Junk-Argumentation herbeiphantasiert wird. Wenn Junk-Info wie mit dem Lena-Delta und den deutschen Müllkippen, mit denen keine Sau was anfangen kann gegeben wird. Dann geht eben das Vertrauen in diesen Personenkreis flöten.

Aber wenigstens setze ich mich deren Thesen und Behauptungen noch inhaltlich auseinander und versuche sie nachzuvollziehen. Damit bin ich offensichtlich mittlerweile ein Fossil geworden.

Aber weißt Du: Aufklärung ist die Loslösung des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Dazu gehört auch, dass man 1+1=3 halt nicht ergeben glaubt, nur weil‘s irgend ein sogenannter Experte behauptet. So viel (Selbst-)Vertrauen in seinen eigenen Verstand sollte man schon noch haben.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Aber weißt Du: Aufklärung ist die Loslösung des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Dazu gehört auch, dass man 1+1=3 halt nicht ergeben glaubt, nur weil‘s irgend ein sogenannter Experte behauptet.
Ja, natürlich. Wenn EIN Experte 1+1=3 behauptet, dann täte ich das ebenfalls nicht glauben, weil ich das ja sogar noch selbst überprüfen kann.
Du magst mit deinen Beispielen unglaubwürdiger Genauigkeiten oder Wahrscheinlichkeiten vielleicht ja richtig liegen, geschenkt, wo weltweit irrsinnig viel gehobelt wird, da fallen auch irrsinnig viele Späne runter, und da sind garantiert auch Späne mit gewollt extremer Aussagekraft darunter, und sicherlich auch mit Ideologie. Aber was soll es denn bitte, sich an von irgendwem postulierten 99,9% abzuarbeiten? Um letztlich bei 98 oder 96 oder 94% zu landen? Und dann? Dann hat man den 99,9%-Menschen der mangelnden Redlichkeit überführt und steht mit etwas weniger Prozent doch immer noch mitten im Thema!
Mir kommt das so vor, als stürzten wir beide von einem Wolkenkratzer und würden am Beispiel der Konfektionsgröße unserer Jacken und des daraus resultierenden Luftwiderstands darüber diskutieren, ob wir mit 246 oder eher mit 251 km/h am Boden ankommen.

Ob Du mit "ideologisierter Prof" Herrn Lesch meinst weiß ich nicht, halte es aber für denkbar und nehme mir den Mann kurzerhand als Beispiel, denn seine sehr klare Haltung in dieser Frage ist ja bekannt:
In Wikipedia steht zu lesen: "Seit 1995 ist Lesch Professor für Astrophysik am Lehrstuhl für Astronomie und Astrophysik – Beobachtende und Experimentelle Astronomie an/bei der Universitätssternwarte der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zudem unterrichtet er Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München. Seine Hauptforschungsgebiete sind kosmische Plasmaphysik, Schwarze Löcher und Neutronensterne. Er ist Fachgutachter für Astrophysik der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitglied der Astronomischen Gesellschaft."

Tja, und ich bin Designer...
Er verfügt nicht bloß über erheblich mehr naturwissenschaftliches Wissen als ich, er kann auch naturwissenschaftliche Forschung erheblich besser beurteilen. Und wenn er sich nicht innerhalb seiner Fachgebiete total unmöglich machen möchte, und warum sollte er, dann verzapft er keinen kompletten Müll.
Wenn er also nicht völlig allein auf weiter Flur steht und von seinen Wissenschaftskollegen als Spinner gebrandmarkt wird, dann glaube ich ihm bei einer naturwissenschaftlichen Frage mehr als mir. Und das ist auch klug so. Und übrigens auch mehr als Dir, sorry.

Ich kann weder Messreihen überprüfen noch die Schlussfolgerungen daraus, ich bin dafür schlicht nicht ausgebildet. Aber ich kann mir, nicht nur bei ihm sondern bei Tausenden Wissenschaftlern, die Frage stellen, was die denn bitte davon haben sollten, derart vehement ein Bedrohungsszenario zu pushen, welches nicht oder nur vielleicht existiert.
Natürlich ist mir die - auch hier im Forum hinlänglich verbreitete - Paranoia vor den allgegenwärtigen Technik- und Wirtschaftsfeinden vertraut, die Deutschland am liebsten morgen in ein Agrarland mit Öko-Diktatur verwandeln möchten. Klar, da wird der Lesch dann wahrscheinlich Propagandaminister.
Für exakt so albern wie meinen letzten Satz halte ich diese Schubladenmeinung und finde es kontraproduktiv, sich an einigen Ausreissern mit überzogenen Forderungen abzuarbeiten, statt sich mit dem Kern des Problems zu beschäftigen, das inzwischen verdammt nochmal hinreichend deutlich auf dem Tisch liegt.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Bevor Du Dich an Prof. Dr. Lesch festbeißt: Den meinte ich nicht, sondern bezog mich auf einen Dr. Quaschning aus Berlin. Der war hier im Forum im August Thema, als Du abwesend warst. Wenn es Dich interessiert: https://www.weltverschwoerung.de/threads/die-klimakatastrophe.28512/page-12

Und bevor Du Dich am Prozentsatz des Konsenses festbeißt: Dieser festgestellte „Konsens“ hat keinerlei Aussagekraft, egal, was für einen Zahlenwert anhand einiger 10000 ungelesener Fachaufsätze, die sich noch nicht mal mit dem Thema beschäftigen, ermittelt. Es gibt eine nette Anekdote über Einstein: als eine Kampfschrift „100 Physiker gegen die Relativitätstheorie“ (oder ähnlich) erschien. Er meinte dazu: „Wieso? Einer würde doch reichen, wenn er recht hat...“

Ich zweifle den Klimawandel an sich nicht an, habe aber meine Zweifel daran, dass er menschgemacht ist, habe noch mehr Zweifel daran, dass er vom Mensch gestoppt werden kann, und sehe überhaupt nicht, wie unsere Klimapolitik - allem voran die unsägliche Energiewende - hier irgend einen auch nur im Ansatz nützlichen Beitrag bringen soll. Insofern geht eine Diskussion über physikalische Erscheinungen und Ergebnisse des Klimawandels an „meiner Sache“ vorbei.

Ich kann nur feststellen, dass die Klimaalarmistenseite mit in jeder Hinsicht unseriösen Mitteln arbeitet. Und ich habe dies in mittlerweile vielen Beiträgen hier ziemlich ausführlich und wie ich hoffe nachvollziehbar dargelegt. Mir muss niemand „glauben“ - ich würde es auch nicht wollen, dass mir jemand „glaubt“. Sonst würde ich mir nicht so viel Mühe geben, meine Aussagen nachvollziehbar zu begründen und es damit im übrigen auch zu ermöglichen, mich da, wo ich mal nen Bock schießen sollte, zu korrigieren.

Nein, ich will nicht, dass man mir unbesehen glaubt, sondern sich mit meinen Argumenten beschäftigt und diese hoffentlich für schlüssig und richtig hält. Wenn Dir diese Beschäftigung mit Argumenten zu viel ist und Du lieber unbesehen „glaubst“, soll‘s mir auch recht sein. Aber dann solltest Du Dir auch bewusst sein, dass die blind geglaubten Argumente, die Du hier zum Besten gibst, einfach nur nachgeplapperte Argumente sind und auch als solche von mir wahrgenommen werden. Argumentum ad verecundiam ist einfach ein schwaches Bild.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Jetzt muss man kein Klimawissenschaftler sein, um sich vorstellen zu können, dass, je wämer der Sommer ist, desto tiefer auch die Schicht ist, die auftaut. Und wir hatten jetzt einige warme Sommer. Das ist alles.

Das ist eben nicht alles. Lesetipp: https://www.spektrum.de/news/wenn-der-permafrostboden-taut/1671196

Dass in den Alpen aufgrund der höheren Temperaturen die Gletscher langsam verschwinden, mag dann ja noch verschmerzbar sein. Nur hält das Eis wie ein Klebstoff Gebirge zusammen. Taut der Klebstoff auf, dann bestehen durchaus reale Gefahren für die dort ansässigen Menschen.
Lesetipp: https://www.br.de/nachrichten/bayern/klimawandel-die-alpen-in-bedraengnis,RWUim58

Ob unser CO2 nun die Schuld hat oder nicht, sein jetzt mal dahingestellt. Aber wir reden nicht über "ein wenig auftauen und das ist alles".
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Wo passt dieser Aspekt Deiner Ansicht nach am besten in die Überlegungen zum Tundraboden dazu?

In dem Moment, in dem wir ein Gleichgewicht stören und nicht wissen, ob es stabil oder eher labil ist, sollen wir das aufmerksam beobachten. In dem Moment, in dem sich weiterhin andere Parameter deswegen ungünstig verschieben, sollte man noch genauer hinschauen. Und "man" sind die Wissenschaftler, von denen ich keinesfalls einen 100% Konsens erwarte. Ganz im Gegenteil, gerade weil es Querdenker gab und weiterhin geben muss, kommt die Naturwissenschaft voran.


Da bin ich auch beim Nachbar: https://www.weltverschwoerung.de/threads/der-klimawandel-schwindel.24576/page-4#post-751268

Sorry, aber nach einem katastrophalen, irreversiblen Überschreiten eines globalen Klimakipppunktes hört sich das alles nicht an.
Du ignorierst evtl. auch die positiven Rückkopplungseffekte: https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima...stem/rueckkopplungen/positive-rueckkopplungen
Das CO2 selber erscheint mir auch nicht das eigentliche Problem zu sein, aber es ist ein Parameter, an dem wir drehen können, an anderen eben nicht. Von daher können viele kleinere Dinge, die für sich alleine und für uns Klimalaien (und meiner Meinung nach gehörst auch du dazu) nicht gerade nach einem spektakulären Kipppunkt aussehen mögen, in der Summe und ihrer Verschiedenheit doch ein Kippen auslösen.
 
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