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Die aktuelle Debatte zur Cannabis Legalisierung in Deutschland 2022

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Das stimmt nicht, ich bin gesetzlich versichert, und werde besser behandelt als eine arbeitslose Familie.

Wo genau passiert denn sowas?
Da würde ich ja sagen es greift das Prinzip "Arschlöcher gibt es überall".
Woher sollte ein Arzt denn vorher wissen ob jemand arbeitslos oder Manager ist?

Das war schon beim Thema "Kiffen" so das Du da in einer gänzlich anderen Umgebung zu leben scheinst als ich.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Für mich in diesem Fall nicht befriedigend, da zu viele "Zufälle" ineinander greifen.
Es ist demnach auch kein Zufall daß es kaum noch Filme ohne homoerotischen Inhalt gibt.

Sicherlich eine Zeiterscheinung, es kommt aber auch auf die Darstellung an. Homosexuelle gab es schon immer, nur früher mussten sie sich verstecken.
Persönlich habe ich eher den Eindruck, dass Homosexuelle heutzutage sogar eher weniger aufdringlich sind als sie es früher waren. Denn da die Akezptanz gewachsen ist und sie auch zu einem normalen Alltag gehören, ist die Tendenz zur Selbstdarstellung eher geschrumpft.

1. Zombietown. Es kann ja nicht die Lösung sein erst tausende mit synthetischem Opium süchtig zu machen und die dann auf der Straße zu dulden.
Da muß doch ein Interesse bestehen die Situation zu beenden. Da schlafen Menschen einfach so auf dem Bürgersteig, wo sie hingefallen sind.

Der Skandal ist eher, dass in den USA ein legales Pharmaunternehmen vor Jahren im großen Stil Opiate produzierte, ihren Patienten versicherte, diese seien sicher und damit Hunderttausende "behandelte", die schließlich opiatabhängig wurden. Das synthetische Opiat Fentanyl ist ein Ergebnis daraus, welches sich im Anschluss auf dem Schwarzmarkt ausgebreitet hat. Was in Kanada passiert, das ist dann aus den USA herüber geschwappt.

Das fiese an Opiaten ist, dass sie einerseits schwer abhängig machen, andererseits aber so körpernahe Substanzen sind, dass sie außer der Schwerabhängigkeit und Nadelverknorpelung ohne gesundheitliche Folgen bleiben ... sofern sie sauber sind.
Ich habe über Jahre mit einem Mitarbeiter zu tun gehabt, der opiatabhängig war, und innerhalb eines Methadonprogrammes. Er war ein guter Kerl, anständig und freundlich ... und wenn man die Schwierigkeiten seines Lebens akzeptierte, auch ein zuverlässiger Mitarbeiter. Er kam zu uns, weil er gerichtlich angeordnete Strafstunden machen musste, aber als diese vorbei waren, da blieb er, als ehrenamtlicher Mitarbeiter. Er profitierte durch die Regelmäßigkeit, die ihm diese Arbeit gab, und durch die Freundschaft, die wir ihm entgegen brachten.

Eines Tages fragte ich ihn: Warum wirst Du nicht clean, du schaffst das schon. Er antwortete: Das habe ich schon so oft versucht, aber ich kann mit den Rückschlägen nicht mehr klarkommen. Mir geht es mit Methadon besser, denn da weiß ich wenigstens, das es funktioniert.
Früher oder später erzählt Dir jeder dieser Menschen seine Geschichte - und es ist immer eine grausame Geschichte. Oft handelt es sich um Menschen, die in ihrer Kindheit schwer misshandelt wurden, und zwar von den Menschen, denen sie am meisten hätten vertrauen müssen: Ihren Eltern.
Es gibt Menschen, die das wegstecken können, aber andere, die können das eben nicht.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.478
Eines Tages fragte ich ihn: Warum wirst Du nicht clean, du schaffst das schon. Er antwortete: Das habe ich schon so oft versucht, aber ich kann mit den Rückschlägen nicht mehr klarkommen. Mir geht es mit Methadon besser, denn da weiß ich wenigstens, das es funktioniert.
Früher oder später erzählt Dir jeder dieser Menschen seine Geschichte - und es ist immer eine grausame Geschichte. Oft handelt es sich um Menschen, die in ihrer Kindheit schwer misshandelt wurden, und zwar von den Menschen, denen sie am meisten hätten vertrauen müssen: Ihren Eltern.
Es gibt Menschen, die das wegstecken können, aber andere, die können das eben nicht.

und genau solche geschichten sind es, die mich immer wieder am aktuellen paradigma zweifeln lassen, drogen würden psychische probleme auslösen.

generell stimmt es natürlich, psychoaktive stoffe können sicherlich bei einnahme akute psychosen auslösen, keine frage. mit sicherheit kann man sich auch so arg wegballern und irgendwo "hängen" bleiben, daß der geist bloß noch ein matschiger klumpen ist.

letztendlich steht jedoch fast immer eine geschichte wie die oben davor. die eigentlichen probleme bestanden also schon weit vor dem ersten drogenkonsum...
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
und genau solche geschichten sind es, die mich immer wieder am aktuellen paradigma zweifeln lassen, drogen würden psychische probleme auslösen.

generell stimmt es natürlich, psychoaktive stoffe können sicherlich bei einnahme akute psychosen auslösen, keine frage. mit sicherheit kann man sich auch so arg wegballern und irgendwo "hängen" bleiben, daß der geist bloß noch ein matschiger klumpen ist.

letztendlich steht jedoch fast immer eine geschichte wie die oben davor. die eigentlichen probleme bestanden also schon weit vor dem ersten drogenkonsum...

Drogen können psychische Probleme auslösen - wenn jemand ohnehin bereits dafür anfällig ist. Schaut man aber mal ein wenig hinter die Fassade, dann sieht es anders aus. Denn niemand scheint es zu hinterfragen, was denn eigentlich die Gründe dafür sind, das sich jemand ständig wegbeamt.
Vor Jahren las ich ein Sachbuch eines amerikanischen Psychiaters (Listening to Prozac), in der der Autor u.a. die Frage aufwirft, ob Drogennutzer am Ende nicht einfach psychisch kranke Menschen sind, die in einer Art Eigentherapie Straßendrogen zu ihrer intuitiven Behandlung einsetzen.

Als eine Art Gegenmodell stellt er moderne pharmakologische Psychopharmaka vor (Prozac, ein Serotonin-Wiedraufnahmehemmer) als eine Art spezifischeres Medikament ... aber ehrlicherweise muss man sagen: Auch Prozac ist nur eine Droge, wenn auch eine medizinische.
Als Prozac neu auf dem Markt war, da gab sie mir jemand, illegalerweise. Ich nahm sie und stellte fest: Was ist denn das für ein Happymacher?
Meine psychischen Leichen im Keller, die existierten nach wie vor, aber ich konnte sie schmerzfrei betrachten.

Die Schulmedizin hat auf psychische Erkrankungen meist auch keine anderen Antworten als Drogen. Sie nennt sie dann Medikamente und sie sind sauber und die Patienten sind "eingestellt", aber letztlich handelt es sich um nichts anderes als um eine Art kontrollierter Drogentherapie.
Besser wäre es, diese Menschen in eine Psychotherapie zu begeben, aber das ist langwierig, teuer, und auch mit ungewissem Ausgang. Und genau aus diesen Gründen passiert es dann auch nicht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.863
Nein, sorry, das macht man nicht nur aus Geiz und Mitleidlosigkeit. Da gibt es Menschen, bei denen ist man froh, daß sie sich ganz aktuell nicht das Leben nehmen und denen hilft man, den Kellerraum mit der Leiche schön solide zuzumauern und die Mauer zu verputzen und zu tapezieren und ein hübsches Bild dranzuhängen.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.858
Und ich habe mich schon gewundert, warum sich Batman und Superman immer so tief in die Augen schauen.
Ok, diese Superheldenfilme selbst sind in den vergangenen 20 Jahren zu einer lästigen Seuche geworden, und grundlegend transhuman, dazu braucht es nicht noch zusätzlichen manipulativen Inhalt (welche in dem einen und anderen Superhelden-Movie garantiert mit dabei ist, ich kann es nur nicht sagen, da ich mich Marvel und DC gegenüber schon immer verweigere).



Allgemein:

Die Angstpsychosen durch Psychedelika sind ein Zeichen für ein beängstigendes Umfeld, dabei egal ob es nur Einbildung oder bestätigte Realität ist. An dem Punkt wird die "wohlwollende" Gesellschaft zu einer üblen Bedrohung, sofern der Psychedeliker nicht erfahren genug ist, unerkannt hinter den feindlichen Linien zu existieren.
-Deshalb sage ich andauernd daß diese Gesellschaft nicht artgerecht sein kann, weil solche Dinge sonst nicht derart ausufern würden. Es gäbe für die Leute womöglich nicht mal einen Anfangsgrund, sich irgendwie zupfeifen zu müssen. Und Psychedelika sind keine Btm !!!

Psychopharmaka wie Prozac sind Kampfstoffe, die Rezeptoren blockieren und Symptome unterdrücken. Dagegen ist eine Angstpsychose, welche im richtigen Umfeld mit der richtigen menschlichen Zuwendung sich schnell wieder beruhigt, im Nachhinein eine interessante und bewusstseinserweiternde Erfahrung.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.858
Sicherlich eine Zeiterscheinung, es kommt aber auch auf die Darstellung an. Homosexuelle gab es schon immer, nur früher mussten sie sich verstecken.
Persönlich habe ich eher den Eindruck, dass Homosexuelle heutzutage sogar eher weniger aufdringlich sind als sie es früher waren. Denn da die Akezptanz gewachsen ist und sie auch zu einem normalen Alltag gehören, ist die Tendenz zur Selbstdarstellung eher geschrumpft.
Jeder soll sich bekennen dürfen, aber das braucht nicht ständig und direkt ins Gesicht der Gesellschaft getreten werden. Die Heteros tragen das auch nicht auf der Straße, vor den Augen der Öffentlichkeit, derart schamlos und provokativ aus.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.863
Nein. An den Einschränkungen ("im richtigen Umfeld mit der richtigen menschlichen Zuwendung") merkt man schon, daß man das nicht generalisieren darf. Wie und in welcher Idealgesellschaft, die wir nicht haben und nicht haben können, bitteschön, soll das denn gewährleistet werden?
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.858
Genau darum ging es. Es ist keine Gesellschaft mit Taktgefühl.

Manche Tierfreunde können gut mit verängstigten Tieren umgehen, aber das ist bei Menschen oft nicht der Fall, wenn die Ordnungshüter, wie die tumben Holzfäller und Schlachter der Gesellschaft, das sensibilisierte Nervensystem eines Psychedelikers zerstören.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.858
Hm, ich hoffe es gibt hier Leute die verstehen was ich meine, mit dem nicht artgerechten Umfeld, und daß Angstpsychosen bei Psychedelika ein Warnsignal für ein falsches Umfeld darstellen.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.410
Psychopharmaka sind bei manchen Erkrankungen der Psyche oft der letzte und einzige Ausweg den betreffenden Menschen vor sich selbst, oder sein Umfeld zu schützen.
Entwickelt ein Mensch eine chronische Psychose bzw. wird eine psychotische Episode chronisch, gibt es keinen anderen Ausweg mehr als die Symptome soweit zu dämpfen, dass ein einigermassen "normales" Leben möglich ist. Das hat dann auch herzlich wenig mit der bösen Gesellschaft zu tun, sondern mit der Psyche dieses einen Menschen.

Zum Thema psychedelische Drogen: Letztlich ermöglichen solche Substanzen einen anderen Blick auf die Welt. Sie schalten gewisse Filter aus und lösen biochemische Prozesse im Gehirn aus. Möglich das es Menschen gibt, welche daraus einen Erkenntnisgewinn ziehen, ich halte es für nicht nötig. Bzw. meine Erfahrung mit solchen Stoffen hatte damals eine gänzlich andere Motivation, nämlich möglichst viel Spass zu haben. Daher halte ich diese Stoffe sehr wohl für Betäubungsmittel, zumindest kann man sie auch so verwenden.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Psychopharmaka sind bei manchen Erkrankungen der Psyche oft der letzte und einzige Ausweg den betreffenden Menschen vor sich selbst, oder sein Umfeld zu schützen.

Wirklich?
Ich war Zeuge wie jemand durch die Behandlung quasi ausgelöscht wurde. Charakter, Persönlichkeit, die Fähigkeit sich mit Freunden zu sozialisieren, alles vernichtet. Sehr bereut habe ich das ich meinen Freund in Behandlung gebracht habe und verzeihe es mir nur weil Selbstmord im Raum stand.

Dennoch, er wurde durch Haldol und Behandlung quasi schon getötet bevor er sich dann doch noch das Leben nahm, dann weil er unfähig geworden war Freundschaften zu haben.
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.858
Das hat dann auch herzlich wenig mit der bösen Gesellschaft zu tun, sondern mit der Psyche dieses einen Menschen.
Die (Psyche, die) in dieser Gesellschaft nicht aufgefangen werden konnte? Eventuell hat die Gesellschaft als sein Umfeld auch seine Psyche geformt?
Oder war seine Psyche einfach nur abartig von Geburt an? Ist er selbst schuld, oder sein Umfeld?

Daher halte ich diese Stoffe sehr wohl für Betäubungsmittel, zumindest kann man sie auch so verwenden.
Man sollte aber nicht alles in die gleiche Schublade stecken.
Alkohol ist betäubender als Cannabis, denn nach zwei Flaschen Korn kann es dich auf den Bordstein hauen und du merkst nichts davon. -Mit Cannabis kann das niemals passieren, selbst wenn man so viel hat daß man schlafen will, merkt man alles.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.410
Ja wirklich. Zumindest in manchen Fällen, ich habe einen solchen Fall im absolut engsten Umfeld. Dieser Mensch wurde durch die Krankheit, schizophrene Psychose, zerstört. Oder besser gesagt, die Erkrankung, in diesem Fall das Wahnsystem, überlagert den eigentlichen Menschen so stark, dass er quasi nicht mehr existiert.
Aktuell ist eine Medikation so eingestellt, dass ein mehr oder weniger eigenständiges Leben möglich ist. Wobei es starke Einschränkungen in den sozialen Interaktionen gibt.
Ein Absetzten der Medikation, hätte akute psychotische Schübe zur Folge. Die letzte solche Episode liegt zum Glück rund 7 Jahre zurück. Damals kommunizierte der betroffene Mensch nur noch durch Fauchen und Knurren, ich kann Dir versichern, sowas willst Du nicht erleben.

Vielleicht war oder ist meine Aussage zu pauschal, aber durch meine Erfahrung in diesem Bereich bin ich halt eben auch nicht Objektiv.

Die (Psyche, die) in dieser Gesellschaft nicht aufgefangen werden konnte? Eventuell hat die Gesellschaft als sein Umfeld auch seine Psyche geformt?
Oder war seine Psyche einfach nur abartig von Geburt an? Ist er selbst schuld, oder sein Umfeld?
Das ist eine gute Frage, ich denke es gibt keine Monokausale Antwort. Aus der Beschäftigung mit dem oben geschilderten Fall weiss ich, dass es einen gewissen Punkt in so einer Erkrankung gibt, ab welchem man quasi nicht mehr therapiert werden kann. Das Wahnsystem ist dann derart stark etabliert, dass sich der Betroffene jeglicher Therapie oder Massnahmen verweigert. Zumindest solange bis nicht eine griffige Medikation gefunden wird.

Ich denke es sind, wie bei Erkrankungen des Körpers, viele Faktoren.
 

dodo

Meister vom Königlichen Gewölbe
22. Oktober 2021
1.463
Nach durchesen dieser Einlassung ist nicht zu übersehen,
dass Cannabis bei einigen "Foristen" negative Spuren hinterlässt.
 

Sonsee

Noachite
1. Juni 2016
3.288
Nach durchesen dieser Einlassung ist nicht zu übersehen,
dass Cannabis bei einigen "Foristen" negative Spuren hinterlässt.
Ja und vor allem, dass es keinen Beweis für einen Zusammenhang von Cannabis und psychischen Erkrankungen gibt. Also Störungen auch ganz ohne Kiffen auftreten können.
Tatsächlich bleibt vom direkten Zusammenhang zwischen Psychose und Cannabis nicht mehr viel übrig, wenn man all die anderen Risikofaktoren für die Erkrankung berücksichtigt. Zwar wird in vielen Studien versucht, diese Faktoren herauszurechnen. Vor allem den genetischen Einfluss zu bestimmen ist aber nicht ganz leicht. Ein zweifelsfreier Beweis ist bei diesem komplexen Thema also schwierig.

Und: Der gestiegene THC-Gehalt ist in vielen (älteren) Studien noch nicht berücksichtigt. Über die kurz- und langfristigen Folgen des Cannabis, das heute konsumiert wird, weiß man also viel zu wenig.
 
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