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Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

@beast
Die Quellen sind aus 2010, was nicht völlig veraltet ist und die beschriebenen Effekte keineswegs negiert.
Denn ich spreche hier von einem langem Zeitraum seit 1990, also 20 bzw. 22 Jahre.
1990 waren es 9,2 Mio Industriearbeitsplätze. Im Jahre 2012 waren es übrigens 5,2 Mio (geringfügig mehr Industriearbeitsplätze als 2010, hier 4,9 Mio).
Warum diese geringfügige Erhöhung?: Weil die Arbeitslosenzahlen allgemein gefallen sind und 2010 eben ein Krisenjahr war. Zahl der Industriearbeitsplätze wächst um 3,5 Prozent - Yahoo! Finanzen Deutschland
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

@beast
Die Quellen sind aus 2010,[....]
Warum diese geringfügige Erhöhung?: Weil die Arbeitslosenzahlen allgemein gefallen sind und 2010 eben ein Krisenjahr war.[....]

Ja sicher, diese 300.000 sind ja nur eine geringfügige Steigerung der aktuellen Zahlen und es stellt ja auch kein Problem dar, die gesamten

Arbeits-Stellen zurück zu holen... Machte man ja Ratzfatz...

Und deine Quelle überzeugt mich nur marginal... wenn nicht sogar gegen Null, da auch dort nur eine Zahlen-Spielerei stattfindet... :gruebel:
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Ja sicher, diese 300.000 sind ja nur eine geringfügige Steigerung der aktuellen Zahlen und es stellt ja auch kein Problem dar, die gesamten Arbeits-Stellen zurück zu holen... Machte man ja Ratzfatz...Und deine Quelle überzeugt mich nur marginal... wenn nicht sogar gegen Null, da auch dort nur eine Zahlen-Spielerei stattfindet... :gruebel:
Die Zahlen sind statistisch "sattelfest", d.h. nachprüfbar und es nur eine kleine Rechnung, keine Zahlenspielerei, dass nach den aktuellen Zahlen (2012) seit 1990 4 Millionen Industriearbeitsplätze verloren gegangen sind. Das sind über 43 % und ist zutiefst bedauerlich für die Menschen. --------- Sehr schön, dass seit 2010 300.000 Arbeitsplätze neu entstanden sind (aber man beachte: eine Zehnerpotenz weniger als der Verlust!). Das macht man auch nicht "Ratzfatz" (deine Worte), man bedient sich gerne Arbeiter mit sogenannten Werksverträgen oder Leiharbeiter, die man in Krisenzeiten leicht(er) wieder entlassen kann. Und es waren konjunkturelle Erholeffekte nach der Bankenkrise, die beim kleinsten konjunkturellen Abschwung wieder verloren gehen. Und ich befürchte, durch die Eurokrise könnte die deutsche Konjunktur wieder abkühlen und viele Arbeitsplätze gefährdet sein.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Wenn man nicht das Gesamtbild betrachtet, machen die Zahlen wenig Sinn. Sie zeigen nicht den Strukturwandel; klassische Industrien werden mehr und mehr abgebaut (Kohle, Stahl) während neue Arbeitsplätze in Dienstleistung und Handwerk enstehen.Dazu kommt die Automatisierung, die in der Industrie ebenfalls Arbeitsplätze abbaut. Industrie ist nur ein Teilbereich der Wirtschaft!Deutschland hat die Bankenkrise auch deshalb gut überstanden, weil Arbeitsplätze gerade nicht abgebaut, sondern durch Kurzarbeit erhalten wurden. Man beschäftigt Leiharbeiter vor allem, weil man mit denen flexibler umgehen kann, also auf Konjunkturschwankungen reagieren - und weil man ihnen weniger zahlt als Festangestellten, was auf die Dauer natürlich nicht durchzuhalten sein wird. Die Politik reagiert halt immer verzögert auf Veränderungen, Mindestlöhne sind nur der Angfang eines Wandels der noch Jahrzehnte dauern dürfte.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Ich erinnere mal an Churchill - der glaubte auch nur der Statistik die er selber gefälschjt hatte...:D Ein Blick in's reale Leben ist vielleicht hilfreicher: Die Zahl der Niedriglohnarbeitsplätze steigt sogar in der Krise. Hier in Berlin werden von Unternehemen "händeringend" Callcenter-Kräfte gesucht - und Zeitarbeiter.... Die einen für Löhne ab 3,75.- €/Stunde, die anderen für 4.03 €/Stunde... Wer das macht - fdällt aus der Statistik und rennt trotzdem ein mal im Monat zum Amt um seine Miete bezahlen zu können... Die Aussage von dtrainer, dass die Politik nur verzögert auf Entwicklungen reasgiert, ist im Grossen und Ganzen richtig. Es wäre viel gewonnen, wenn die Politik vorausschauend Entwicklungen anstossen würde, anstatt immer hinter her zu hinken - die Reaktion auf Fukushima war richtig, aber dass das schief gehen kann mit dem Atomstrom wussten wir schon 1980... Jetzt beklagt man die mangemlnde Vorbereitung auf dier Alternativen - das hätte man ab 1980 schon initiieren können... Das der am Profit orientierte Kapitalismus zur Profitmaxiemierung alle möglichen "Quellen" anzapft - wissen wir schon seit der Blüte des Manchester-Kapitalismus. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Osteuropa ab 1990 - unterstützt durch "Strukturhilfen der EU" war abzusehen, ebenso wie das Experiment der Fertigung von Halbzeug in China. In Korea und Malaysia hat das Experiment geklappt; die Chinesen haben höflich gelächelt und kapitalistisch durchaus schlau angefangen, die westlichen Produkte zu kopieren... durchaus auch erfolgreich, wie man neidlos zugeben muss. Chinesen, Amerikaner, Europäer und Südafrikaner die beispielsweise mit ihren Unternehmungen sich im Kapitalismus bewegen, einigt etwas: Die Gier nämlich.... Ich hab nix gegen Gewinn, ich hab auch nix gegen "Leistung muss sich lohnen" - ich hab' nur was gegen die gierigen übersteigerten Gewinnerwartungen, egal wer sie wo aufstellt... Und solange Gier die Maxime der "freien Wirtschaft" ist, solange läuft da einiges schief und man müsste vielleicht mal über stärkere Regularien - weltweit - nachdenken... Davor scheuen sich die Regierungen - egal wo auf der Welt.... man müsste dann ja auch mal ein "Zukunftskonzept" entwerfen. Und daran scheitert's bei den Regierungen...
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

@dtrainer Volle Zustimmung. Wenn man die neuen Bundesländer nimmt, wurde der Strukturwandel vom Industriestaat weg (als den sich die DDR begriff) im Schnellzugtempo bestritten. Irgendwie wurde aber selbst in der DDR noch sichtbar, dem Arbeiterstaat kamen die Arbeiter abhanden, es gab immer mehr Angestellte. Nach der Wende sind dann in kürzester Zeit 90% der Industrie-Arbeitsplätze weggebrochen. +++++++ Der Anteil der Industrie an der Gesamt-Wertschöpfung ist in Gesamtdeutschland aber gar nicht so gefallen wie die Personenzahl. (Deutschland hat auch im Vergleich zu anderen Ländern glücklicherweise einen größeren industriellen Kern.) +++++++ Marx hatte ja auch vorausgesagt, dass aufgrund der betrieblichen Rationalisierung weniger Arbeiter gebraucht werden (industrielle Reservearmee) )und deshalb aufgrund des Überangebots die Löhne sinken werden. Die erste Aussage stimmt, die zweite nicht ganz: Für den Stammarbeiter bei VW aufgrund der gewerkschaftlichen Lohnverhandlungen sicher nicht. Auch der Finanzdienstleistungsbereich (Banken,Versicherung) ist für Fest-Angestellte i.R. gut bezahlt. Nicht so der Billiglohnbereich (Wenn man so will ist das die Marxsche industrielle Reservearmee.). +++++++ Die Einführung von Mindestlöhnen ist sicher ein Ansatz, sonst bestimmen ausschließlich Angebot und Nachfrage den Lohn. Und wieder kommt die Globalisierung ins Spiel, Arbeitskräfte aus Osteuropa drücken einfach die Löhne. Die arbeiten auch für 5 € die Stunde.
 

riam

Geselle
8. März 2012
30
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Da das Thema recht neu ist glaub ich das der TS bei Continuum (TV series) - Wikipedia, the free encyclopedia geklaut hat:
The future of 2077 is a dystopian one in which world governments have collapsed and mega-corporations now dominate the planet, instituting a high-surveillance police state and removing many basic social freedoms.

Übrigens die Serie ist ganz gut..
 

Der Sucher

Geselle
17. Dezember 2011
24
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

@riam

Ich habe das Thema von nirgendswo "geklaut". Ich denke, dass die jetzige Lage unserer Kapitalgesellschaft, die eher zum Gier tendiert, nicht zu übersehen ist. Da braucht man für solch Erkenntnisse keine Schriften oder Statistiken.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

"...Arbeitskräfte aus Osteuropa drücken einfach die Löhne. Die arbeiten auch für 5 € die Stunde."(rola)
+ wieder mal das Gespenst der Billigarbeiter aus dem Osten! Wo, außer bei der Spargel- + Erdbeerernte(by the way: Da haben die dt. Arbeitslosen keinen Bock drauf, ist ihnen zu schwer)arbeiten die denn hier en masse?
 

Suum Cuique

Geheimer Meister
31. August 2009
193
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Was meint ihr? Wird die Zukunft aus nur verhassten, kapitalistischen und gefühlsfreien Monstern bestehen?

Ich habe jeden Tag aufs neue mit Leuten zu tun, welche die (zukünftige) wirtschaftliche Elite des Landes bilden könnten. Dabei sehe ich Menschen, die kein Heim und Hof kennen und durch die ganze Welt reisen, die möglichst viele Sprache lernen, die selbst in ihrer knappen Freizeit Praktika in irgendwelchen Unternehmen machen und das alles nur um den eigenen Lebenslauf zu optimieren. Ich sehe auch Menschen denen es generell an jedweder Bindungsfähigkeit zu mangeln scheint, ja die sogar teilweise nichtmal mehr die Grundregeln einer guten Kommunikation beherrschen. Und ich sehe Menschen, denen es an Mündigkeit mangelt, die unfähig sind, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, eine eigene Meinung zu formulieren und diese im Anschluss daran auch zu vertreten. Fazit: Die meisten dieser Menschen tun ausschließlich das, von dem sie glauben, dass es gesellschaftlich von ihnen erwartet wird und eben nicht das, was sie im tiefsten Inneren wirklich wollen. Nichtsdestotroz sehe ich in Ihnen aber immer noch Menschen und keine Monster!

Titelthema: Die Zukunft - eine kapitalistische Gesellschaft?

Ob der Kapitalismus in seiner heutigen Form wirklich eine Zukunft hat, wage ich offen gestanden mittlerweile sehr stark zu bezweifeln. Seit ich mich eingehender mit Politik und Wirtschaft beschäftige, also ungefähr seit dem Jahr 2000, folgt auf eine Krise, gleich die Nächste. Die Krise ist mittlerweile Normalität geworden. Sollte diese Entwicklung unverhindert so weitergehen oder sich sogar noch forcieren, dann wird es den heutigen Kapitalismus spätestens irgendwann im Laufe des nächsten Jahrhunderts (vielleicht sogar schon in diesem) nicht mehr geben. Die entscheidende Frage dabei sollte aber lauten: Was kommt danach?

Einerseits hat sich der Kapitalismus im Laufe seiner Geschichte als sehr wandelbar erwiesen. Der Kapitalismus in seiner heutigen Prägung hat beispielsweise mit dem Kapitalismus, welcher sein geistiger Vater Adam Smith in seinem Buch "Wohlstand der Nationen" formulierte, nicht mehr viel zu tun. Smith schrieb damals über die unsichtbaren Hände (Gottes), welche Angebot und Nachfrage in Einklang bringen sollte. Dieses Grundprinzip besteht auch heute noch, an anderer Stelle hat sich dafür aber sehr viel geändert. Es ging ihm in seinem Buch, wie der Titel schon verrät, um den Wohlstand der Nationen. Die Nationen waren damals Dreh- und Angelpunkt für ein gutes menschliches Miteinander, da die Nation zum einen ein bindendes Element war, um Menschen unterschiedlicher Religionen, Weltanschauuungen, Herkunft etc. zusammenzuführen und zum anderen ein Nationalstaat auch immer sehr eng mit dem Sozialstaat verknüpft war, der den gesamtgesellschaftlichen Wohlstand bestmöglich verteilen soll, um Arme und Reiche miteinander zu versöhnen. Mittlerweile befinden sich die Nationalstaaten in (bewusst gewollter) freier Selbstauflösung (Stichwort Europa) und mit dem Nationalstaat werden natürlich auch die genannten (meines Erachtens bedeutenden!) Errungenschaften verschwinden. Die Gesellschaft in der postnationalen Phase wird sicherlich kein schöner Ort werden. Die Spannungen zwischen den einzelnen Menschengruppen werden zunehmen und die Armen werden auf sich selbst gestellt sein und darauf hoffen müssen, dass wie heute schon in den USA (dem großen Vorbild für Europa!) irgendwelche Plutokraten als "barmherzige Samariter" auftreten und ihnen helfen. Aber ich will nicht soweit in die Zukunft blicken, entscheidend ist zunächst der Kapitalismus in der seiner heutigen Prägung und da dient er eben nicht mehr den Nationen, sondern den internationalen Großkonzernen und dem globalen "Geldadel", der hinter ihnen steht. Dieses Modell funktioniert aber offenkundig nicht mehr, weshalb es in Zukunft doch einigere größere Veränderungen geben wird müssen, damit der Kapitalismus auch im nächsten Jahrhundert noch existiert.

Andererseits könnte der Kapitalismus natürlich auch überwunden werden, was das erklärte Ziel vieler Sozialisten aber auch Humanisten ist. Das Problem mit dem Sozialismus und Humanismus ist aber, dass sie im Gegensatz zum Kapitalismus die Natur des Menschen nicht respektieren. Stattdessen wollen sie einen neuen Menschen -entkoppelt von seiner Natur- erschaffen. Mit anderen Worten versuchen sie aus dem Raubtier Mensch ein Lamm (bzw. aus dem Wolf ein Schaf) zu machen. Das wird aber niemals funktionieren! Der Versuch aus dem Wolf ein Schaf zu machen führt im Endergebnis immer zu einem Wolf im Schafspelz. Und dieser Wolf im Schafspelz ist wesentlich gefährlicher als ein Wolf, da bei einem Wolf sofort die böse Absicht erkennbar ist, der Wolf im Schafspelz allerdings im Namen des Guten auftritt und böse Taten vollbringt. Die größten Verbrechen der gesamten Menschheitsgeschichte wurden im Namen des Guten durchgeführt. Und ich persönlich habe kein Interesse daran, dass sich diesbezüglich Geschichte in Zukunft nochmal wiederholt. Deshalb halte ich Sozialisten und Humanisten sogar für noch gefährlicher als ("Raubtier-")Kapitalisten.

Beste Grüße,
Suum Cuique
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Suum Cuique schrieb:
Die Gesellschaft in der postnationalen Phase ...
Postnationale Phase? Übernationale Gebilde zerfallen doch eher in Krisen. Das mag beim imaginären Euro-Raum so werden.
In Spannungszeiten ist es aber eher so, dass die Menschen sich auf ihre Nation besinnen, und oftmals tiefer Nationalismus entsteht. - Die Zeit Anfang der 90er Jahre. Man nehme nur Jugoslawien oder z.T. die Sowjetunion (alle die nationalen Konflikte wie die Russen in Moldawien oder im Kaukasus (Berg-Karabach, Abchasien/Südossetien). Die Tschechoslawei ist glücklicherweise friedlich zerfallen.
Suum Cuique schrieb:
Das Problem mit dem Sozialismus und Humanismus ist aber, dass sie im Gegensatz zum Kapitalismus die Natur des Menschen nicht respektieren. Stattdessen wollen sie einen neuen Menschen -entkoppelt von seiner Natur- erschaffen. ... Die größten Verbrechen der gesamten Menschheitsgeschichte wurden im Namen des Guten durchgeführt.... Deshalb halte ich Sozialisten und Humanisten sogar für noch gefährlicher als ("Raubtier-")Kapitalisten.
Ist es leider sehr viel dran, was du sagst. Der Mensch ist verführbar und es gibt viele Egoisten.
- Im Kapitalismus ist es das Geld, was verführbar macht. Ob nun der "Kapitalist" aber automatisch ein Verbrecher ist sei dahingestellt: Es gibt den Kapitalisten eigentlich gar nicht. Eigentum und Verfügungsgewalt sind nur bei kleinen Unternehmen in einer Hand und die müssen auch um ihre Existenz kämpfen. Die großen Aktiengesellschaften haben die Aktionäre als Besitzer und werden von Managern geführt (Witzig: Lenin sah in den AGs sogar eine Unternehmensform mit vergesellschaftlichten Zügen, quasi "halbsozialistisch.)
- Die sozialistische Idee ist zum totalitären Staat degeneriert, dessen Allmacht alles andere unterdrückt hat. Lebenslange Macht in den Händen von wenigen "Führern der Arbeiterklasse". Ob das ein Automatismus ist, sei dahingestellt, aber natürlich: Es gab bisher kein funktionierendes Praxismodell.

Meine Ansicht: Es muss idealistische Ansätze geben. Sie taugen zwar nichts, wenn die Idee in die Praxis umgesetzt wird. Aber sie "verbessern" das aktuelle System. Man hatte immer Angst vorm Gegenmodell "Sozialismus". Schon Bismarck hat deshalb als "Zuckerbrot" die Sozialgesetze eingeführt.

 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Tja, die Gier des Menschen nach mehr + immer mehr.
Bei 'Sex&Drugs&Rock'n'Roll' kann ich das nachvollziehen, bei materiellen Status-Symbolen nicht so richtig.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Das sehe ich ein wenig anders, Suum Culque..... Wenn der Mensch sich auf seine - tioerische - Natur besinnt und darauf stehen bleubt, wird er sich "tierisch" entwickeln, aber sich nicht zu seiner vollen Grösse die seinem Intellekt, seinem Geist entspricht, entwickeln. Dann bleibt's beim "Hauen und Stechen", bei Gier und Neid una llen "Nebenfolgen" wie zum Beispiel Kriege um Land, dass man sowieso nicht ewig behalten kann - oder Kriege um's Geld, Kriege wegen Macht und Einfluss, wegen Stolz und Ruhmsucht... Es bleibt beim Manchester Kapitralimus bei moderner Sklaverei, bei Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, es bleibt bei Engstirnigkeit, Intoleranz und allen bereits bekannten negativen menschlichen Entwicklungen...

Wenn Du "natürlich" leben willst -packe Dir Deinen Feursteinkeil ein, und gehe auf die Jagd - dann hast Du die Natur die Du verherrlichst. Allerdings lehren gerade die Naturvölker, dass das "Haben um des Habens willens" kein naturgemässes Leben ist - die haben in ihrer teilweise klassenlosen Gesellschaftsform frei von kapital- und profit orientiertem Lebensstil uns "modernen Menschen" da einiges voraus. Sowohl der theoretische Sozialismus als auch der praktische Humanismus tragen mehr zur Reifung des Geistes der Menschheit bei, als der auf Profit augerichtete Kapitalismus.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Ich sehe 3 Stufen im Zivilisationsprozess:
1. Naturzustand, denn die einen verdammen ("Jeder Mensch ist dem anderen ein Wolf", so Hobbes im 17. Jh,) oder idealisieren (wie die Kommunisten: die "Urgesellschaft" ohne Ausbeutung)
2. der heutige Zustand, ein demokratischer Staat, der mit seinen Gesetzen regulierend eingreift, um dem "Wolf" im Menschen einzudämmen oder bei Straftaten zu bestrafen
Viele Ideen haben dazu beigetraqen: "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", die von Liberalen und Sozialisten im 19. Jahrhundert aufgegriffen wurden.
3. "Utopia"
Hier die große Frage: Wenn man das System verändern will, muss man sich fragen: Was passiert dann: Bricht der "Wolf" allgemein wieder durch?- Geldgier (Kapitalismus) oder Machtgier (realer "Sozialismus)
Leider reicht ein übermächtiger "Wolf" aus, um ein idealistisches System völlig zu negieren.

Oder ist es wie bei den Naturvölkern, wobei aber auch unterschiedliche Stämme oftmals brutal untereinander waren, denn es ging es um knappe Nahrungsressourcen.

Mäßigung gehörte im Mittelalter zu den Rittertugenden: Heute heisst das: Mäßigung beim Streben nach Geld und Macht, aber auch Mäßigung beim Konsum (nicht immer das neueste Produkt). Wir das je gelingen? Nochmal: Leider reicht ein übermächtiger "Wolf" aus, um ein idealistisches System völlig zu negieren.
 

Der Sucher

Geselle
17. Dezember 2011
24
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Ich denke, dass manche Menschen sich die Demokratie frühstens zu Nutze gemacht haben bzw. die Regierungsform "ausgeschöpft" haben. Die heutige Demokratie ist meines Erachtens vom Kapitalismus geprägt. Meiner Meinung nach bereichern sich dadurch die "Oberen" respektive die höchste Stufe unserer Kapitalgesellschaft. Das kann ich eigentlich nicht mehr als Demokratie bezeichnen, sondern viel mehr als "Demokratismus". Eine Demokratie, wo sich - wie zuvor erwähnt - die Reichen noch mehr bereichern ist ein versteckter Sozialismus oder Kapitalismus. Darüber gibt es auch sehr schöne Zitate von altbekannten Schriftstellern etc.
 
Zuletzt bearbeitet:

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Das eine is ein politisches, das andere ein Wirtschaftssystem.
Wir haben den historische einmaligen Stand, dass so gut wie jeder Wählen darf.

Und was machen die Leute? Bleiben zu Hause.
Natürlich ist Demokratie vom Kapitalismus geprägt, beides sind freiheitliche Systeme in denen jeder machen kann was er will.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Da die Demokratie von der Machtgier wie sie im "relaen Sozialismus" herrschte korrumpiert ist, ist es kein Wunder wenn die Leut' bei Wahlaufrufen zuhause bleiben. Die "Auswahl" in der demokratischen Parteienlandschaft gleicht oftmals der Auswahl zwischen Pest und Cholera...

Theoretisch gäb's demokratische Alternativen - leider jedoch bisher nur theoretisch, da die gewählten Mitglieder solcher Alternativformen sich in der geübten Praxis oftmals auch nur als "Wölfe im Schafspelz" erweisen....
 

zamioculcas

Geheimer Meister
15. Mai 2012
485
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Soziale Marktwirtschaft war das Erfolgsmodell.

Was wir jetzt bekommen ist "Raubtierkapitalismus".

Möglich wurde dies durch die "gefickt eingeschädelte", ich meine geschickt eingefädelte Abschaffung des Glas Steagall Acts 1999 durch Clinton, nachdem er durch die M. L. Affäre im Oral Office andere Probleme hatte, als sich dessen bewusst zu werden, was er da gerade unterzeichnete.

Alles Schall und Rauch: Interview über das Finanzgeschehen auf Schweiz5

Freeman erläutert hervorragend die gegenwärtige Finanzkrise. Dieser Mann kennt sich bestens aus, weil er selbst in der Investmentbranche tätig war.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Da die Demokratie von der Machtgier wie sie im "relaen Sozialismus" herrschte korrumpiert ist, ist es kein Wunder wenn die Leut' bei Wahlaufrufen zuhause bleiben. Die "Auswahl" in der demokratischen Parteienlandschaft gleicht oftmals der Auswahl zwischen Pest und Cholera...

Theoretisch gäb's demokratische Alternativen - leider jedoch bisher nur theoretisch, da die gewählten Mitglieder solcher Alternativformen sich in der geübten Praxis oftmals auch nur als "Wölfe im Schafspelz" erweisen....
Politische Mitbestimmung der Bürger erfordert eben etwas mehr Eigeninitiative als ab und zu Kreuzchen auf Papier machen. Offenbar ist Großteil der Bevölkerung dazu nicht bereit, dann sollen sie auch nicht rumheulen sondern gefälligst mit den Konsequenzen leben.
Soziale Marktwirtschaft war das Erfolgsmodell.

Was wir jetzt bekommen ist "Raubtierkapitalismus".
Wo?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Die Zukunft = eine kapitalistische Gesellschaft?

Den "Marsch durch die Institutionen" haben die Alt-68er schon versucht - teilweise wurde sie von den Institutionen geschluckt.... Die politische Mitbestimmung ausserhalb der Parteienlandschaft - ich erinnere an die Anti-AKW-Bewegung, an die Friedensbewegung, an die "Digitale Gesellschaft", an amnbesty international und Greenpeace, an die "Ärzte ohne Grenzen" um nur einige zu nennen - scheint mir erfolgsversprechender zu sein....

Den Raubtierkapitalismus kannste schon anhand der ausufernden Niedriglohnbeschäftigungsverhältnisse sehen....
 

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