Einstiegsdrogendebatte

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Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.982
AW: Einstiegsdrogendebatte

Es kommt auf den Beweggrund an: Ein Krebspatient, der sich seinen THC-Tee "höchst illegal" zubereitet, weil der nunmal nachgewiesenermassen die Nebenwirkungen der klassischen Medikamente dämpft, hat einen anderen Beweggrund als jemand der Canabis nur deshalb konsumiert, um einen "geilen Flash" zu bekommen.


... und den "geilen Flash" verurteilst Du, macht Deiner moralisch total integeren Person?

Ich persönlich finde es total in Ordnung Dinge zu tun weil sie einem Freude machen. Ein Haschisch Rausch kann da durchaus dazu gehören.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Einstiegsdrogendebatte

[...]Ich persönlich finde es total in Ordnung Dinge zu tun weil sie einem Freude machen. Ein Haschisch Rausch kann da durchaus dazu gehören.
Richtig!
In wie weit Jemand mit seinem Tun andere Menschen schädigt, sollte das wesentliche Kriterium bei der Bewertung von Handlungen bleiben.

Und weil in diesem Zusammenhang unvermeidlich der Strassenverkehr thematisiert wird, so ja auch hier, gibt es eine Kleinigkeit die mich häufig nervt: Wenn nämlich ein Bürger eine Vorfahrt übersieht, was nicht selten vorkommt, dann war es menschliches Versagen. Hat der gleiche Bürger aber zwei Stunden vorher einen Joint geraucht, dann ist ohne jeden Zweifel der Joint ursächlich... Das ist unsäglich. Mir ist keine Studie bekannt, nach der Menschen unter dem Einfluss von THC überproportional häufig an Unfällen beteiligt sind.
(Alkohol ist hierbei ein ganz anderes Thema, das würde ich nie und nimmer in einen Topf werfen.)
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Einstiegsdrogendebatte

Ich wiederhole mich mal:
Ich wurde mal von ner jungen Frau gefragt, warum ich Alk konsumiere + habe ihr geantwortet:
Weil ich sonst evtl. Amok laufen würde.
Jeder muss selber wissen, wann er wieso welche Drogen zu sich nimmt(z.B. hau ich mir morgens gerne 3 Becher Kaffee mit Zucker, den ich sonst meide, innen Kopp, um speedig drauf zu kommen)!
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Einstiegsdrogendebatte

Gegenfrage an Thomas:
Was spricht denn eigentlich gegen den Rausch?

Nebeninfo: Portugal hat Drogenbesitz entkriminalisiert.
Die Folge war kein landesweiter Rausch, keine massenhaften Todesfälle.

Was spricht dagegen einen unsinnigen Kampf endlich zu beenden?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Einstiegsdrogendebatte

Gegen den Rausch - nix. Jeder ist für seinen Kopfschmerz selbst verantwortlich..... Gegen die Sucht - alles. Denn Sucht und Abhängigkeit ruiniert das Leben und am Ende steht der würdelose Tod in der Gosse....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Einstiegsdrogendebatte

+ auch das, ThomasausBerlin, sollte jeder für sich entscheiden dürfen.
Ich sag immer:
Tu, was du willst, trag die Konsequenzen + beklag dich nicht!
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Einstiegsdrogendebatte

Was ist das Ruinöse an der Sucht?
Wieviele Alkoholiker leben ein ganz normales produktives leben?
Wieviele Mitglieder der bürgerlichen Welten kommen morgens nicht ohne
ihre Handvoll Tabletten überhaupt in die Schuhe?

Das Ruinöse ist der Schwarzmarkt, die Kriminalität, die Qualität des Stoffes,
der Beschaffungsdruck.
Heroin tötet niemanden wenn man reinen Stoff hat und nicht das gepanschte Zeug
hinterm Bahnhof kaufen muss. Multiple Abhängigkeiten entstehen meist, weil der bevorzugte
Stoff gerade nicht verfügbar ist und deshalb irgendwas geschluckt werden muss.
Kokain macht die Nasenscheidewände kaputt. Spätestens dann überlegt sich auch
der Finanzbroker, daß er es eventuell mal langsamer angehen sollte.

Sucht tötet, wenn die Gesellschaft das so bestimmt.
Und Jahrzehnte lang hat man wohl gehofft, daß man auf diesem Weg die
User aus der Gesellschaft ausmendeln könnte.
Hat nicht funktioniert.
Langsam sollte man andere Wege gehen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Einstiegsdrogendebatte

Thx, Vanidicus, für diesen Beitrag!
Ich ergänze mal a bisserl:
+ wenn die weiche Droge Cannabis legalisiert + zu vernünftigen Preisen verkauft würde, würden imho etliche eher diese konsumieren, als sich mit dem billigen, überall erhältlichen Alk die Birne dicht zu saufen.
Man sollte auch nicht die gesellschaftspolitische Relevanz vergessen:
Mit Alk bin ich eher in der Lage, stupide/körperliche Arbeit zu leisten, als wenn ich stoned wäre(ich spreche da aus eigener Erfahrung).
Für mich ist Alk ein Benzin, um den Motor 'leistungsorientierter Kapitalismus' am Laufen zu halten.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Einstiegsdrogendebatte

"Irgendwie" ist das Pferd "falsch aufgezäumt": Ich weiss dass z.B. Kokain die eigene Leistungsfähigkeit schlagartig herauf setzen kann. Ich weiss ferner das Menschen die Höchstleistungen in ihrem Job bringen müssen und das notwendige "Kleingeld" haben, zum Koks greifen, weil sie anders ihren Job nicht zufriedenstellend machen könnten - und riskieren, gefeuert zu werden.

Da kann ich jetzt fordern, Koks auf Rezept freizugeben - ich kann aber auch fordern, den unmenschlichen Leistungsdruck, dem diese Leute ausgesetzt sind, abzuschaffen. Was ist wohl sinnvoller?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Einstiegsdrogendebatte

Righty right, ThomasausBerlin, aber dann frag dich mal, warum diese Leistungsdruckverminderung nicht gewollt ist(haste ja schon, war eher rhetorisch gemeint).
+: Wer ist es denn, der letztendlich an den illegalen Drogen so viel Geld verdient? Jedenfalls nicht die Pusher!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Einstiegsdrogendebatte

Tja - (das wäre jetzt ein neues Thema wert...) es geht auch anders. Letztens hab' ich im TV einen Bericht über neue Arbeitszeitmodelle gesehen - da können die Leut "kommen wann sie wollen", Hauptsache sie arbeiten den vertraglich festgesetzen Stundensatz ab. Ideal - für allein erziehende Mütter und Väter, aber auch ideal für alle anderen....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Einstiegsdrogendebatte

Ich weiß ja, dass ob deines letzten Beitrags jetzt einige Stammuser die Hände überm Kopp zusammenschlagen, diese Idee find ich aber goil!
Zu dem Thema, wer an illegalen Drogen verdient+wie diese Illegalität aufgelöst werden kann, empfehle ich wieder mal:
Günther Amendt:Sucht-Profit-Sucht
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.982
AW: Einstiegsdrogendebatte

Gegen den Rausch - nix. Jeder ist für seinen Kopfschmerz selbst verantwortlich..... Gegen die Sucht - alles. Denn Sucht und Abhängigkeit ruiniert das Leben und am Ende steht der würdelose Tod in der Gosse....


Der Weg vom gelegentlichen Haschrausch zum Tod in der Gosse ist sehr weit und wird nur von sehr wenigen Personen beschritten. Warum wollt Ihr eigentlich Suchtverhalten an
Stoffen fest machen? Man kann auch von Schokolade, Fernsehen, Triathlon, Spielen, Religion, anderen Menschen, ... ungesund abhängig sein. Daraus lässt sich doch eindeutig Schlußfolgern
das die Stoffe nicht sehr viel mit der Sucht zu tun haben. Wie also kommt es das einige Stoffe Eurer Meinung nach verboten werden sollten und andere Stoffe die klar körperlich süchtig machen dann wiederum nicht?
Auch weiß man das Süchtige Ihre Sucht oft dadurch überwinden indem sie auf eine weniger schlimme sucht umschalten, vom Heroinjunkie zum Athleten. Oft wird auch die eine Sucht durch die nächste ersetzt, Alkohol zu Magersucht, ....

Magersucht ist eigentlich das beste Beispiel, Suchtverhalten geht auch ganz ohne äußere Einflüsse oder Stoffe.

Welchen Sinn hat es also Stoffe zu verbieten?
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Einstiegsdrogendebatte

Welchen Sinn hat es also Stoffe zu verbieten?
Es macht Sinn, Stoffe zu verbieten, die selbst bei sachkundiger Nutzung lebensgefährlich sind.

Genau das war und ist ja die Argumentation hinter der restriktiven Drogenpolitik.
Und mit Hilfe der Gesetzgebung wurde dann die Forschung unterbunden, die
diese Argumentation widerlegt.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Einstiegsdrogendebatte

Der Weg vom gelegentlichen Haschrausch zum Tod in der Gosse ist sehr weit und wird nur von sehr wenigen Personen beschritten. Warum wollt Ihr eigentlich Suchtverhalten an
Stoffen fest machen? Man kann auch von Schokolade, Fernsehen, Triathlon, Spielen, Religion, anderen Menschen, ... ungesund abhängig sein. Daraus lässt sich doch eindeutig Schlußfolgern
das die Stoffe nicht sehr viel mit der Sucht zu tun haben.

Magersucht ist eigentlich das beste Beispiel, Suchtverhalten geht auch ganz ohne äußere Einflüsse oder Stoffe.

Welchen Sinn hat es also Stoffe zu verbieten?

Teilweise richtig, teilweise nicht: Nikotin verringert höchst wahrscheinlich die Lebenserwartung; Heroin verringert sie mit Sicherheit. Magersucht auch - aber Sexsucht oder Spielsucht eher weniger..... (gut, ich nehme jetzt mal den eher seltenen Fall eines Herzinfarktes beim Sexspiel oder bei der Nachricht vom Millionengewinn aus.... - kommt zu selten vor....). Die Frage ist erst mal, ob ein Suchtstoff lebengefährlich ist, und wie schnell diese Gefährdung des Lebens eintreten kann. Und da sind harte Drogen wie Heroin, Kokain, Amphetamin, "Crystal" und ähnliches eindeutig zu gefährlich um sie ohne ärztliche Kontrolle einnehmen zu dürfen.

Magersüchtige werden in der Regel "in Therapie" geschickt. Eine solche Therapie verläuft meistens erfolgreich - weil sie nicht mit so starken "Nebenwirkungen" verbunden ist, wie der Entzug von harten Drogen. Mit der Drogentherapie hat aber die Magersuchttherapie eine Gemeinsamkeit:: Man fragt nach den Ursachen, danach was jemanden dazu treibt nichts mehr essen zu wollen - oder sich fortgesetzt zu betäuben.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.982
AW: Einstiegsdrogendebatte

Nur im Hinblick auf eine gemeinsame Gesundheitsversicherung sehe ich da zusammenhänge zwischen Dir (und anderen) und meiner Lebenserwartung.
Ein erwachsener Mensch benötigt eigentlich keine Bevormundung. Ich könnte ja auch in den Wald gehen und mir Fliegenpilze reinhauen bis meine Lebenserwartung sehr gering wird.
Willst Du jetzt Fliegenpilze verbieten?

Ausserdem angesichts dessen das Tabak nicht nur legal ist sondern auch sucht erzeugend, sogar absichtlich süchtig machende Stoffe zugesetzt werden UND dieser ungesund ist ... welchen Grund gibt es da noch Heroin zu verbieten das NACHWEISLICH gesünder ist. Übrigens hätte ich gerne eine Quelle dazu das Heroin die Lebenserwartung senkt imhO tut es dies weil es illegal ist und da von Dealern irgendwas als Streckmittel reingemischt wird.
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Einstiegsdrogendebatte

Heroin verringert sie mit Sicherheit

Das stimmt so nicht. Mit hochreinem Heroin, ohne irgendwelche Zusätze, verringert sich deine Lebenserwartung nicht.

ABER: Auf dem Schwarzmarkt gibt es sowas nicht, bzw. nur in absolut vernachlässigbaren Mengen.

Und Spielsucht z.B. kann dich in den Selbstmord treiben, eine der hauptsächlichen Nebenwirkungen von Psychischer Abhängikeit. usw.


Summa summarum: dein Post strotzt vor Ungenauigkeiten, Verallgemeinerungen, er hat Stammtischniveau.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Einstiegsdrogendebatte

Als ich noch in Frankfurt/Main und Darmstadt lebte - gab's einen ganzen Haufen Drogentote. Nicht so sehr diejenigen, die wegen Strychnin oder Arsen im Stoff gestorben sind (das gab's auch), sondern diejenigen, die mit der "doppelten Portion" sich den "goldenen Schuss" gesetzt haben. Das kannste jetzt natürlich auf die Dealer, die Panscher, die Art und Weise wie man sich 50 Mark für den nächsten Schuss verdienen muss, schieben..... Fakt ist aber auch: Wären sie mit dem Zeug nicht in Berührung gekommen - hätten sie sich nicht auf dem Strassenstrich verkaufen müssen, hätten keine Handtaschenräubereien und Einbrüche machen müssen, hätten nicht selbst das Zeug auf Deibel-komm-raus strecken müssen.....

Ich darf da sicherlich auch mal an die Toten erinnern, die mal eben so aus dem Fenster sprangen, weil sie "fühlten" sie könnten "fliegen"..... aber das ist vermutlich auch bloss Stammtisch....

Als die Inuit im 19 Jahrhundert den ersten Kontakt mit den Weissen hatten, lernten sie den Schnaps kennen. Einige Inuit erfroren nach einer Schnapsparty - Alkohol gibt das Gefühl der Wärme, und die fühlten sich so warm dass sie sich nackt in den Schnee legten, einschliefen - und erfroren. An die Geschichte muss ich immer denken - wenn ich an meinen Schulfreund Hans-Jürgen denke. Der glaubte mit Heroin fliegen zu können - und sprang aus dem siebten Stock....

Ich füg' noch mal an: Es hindert Dich keiner Dich so zu vergiften, wie Du das gerne hast, somebody. Aber hör doch auf uns die Taschen über die Ungefährlichkeit des reinen Heroins voll zu lügen.....
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.982
AW: Einstiegsdrogendebatte

... und daran sind also die Stoffe Schuld?

Also alles in allem plädierst Du dafür alle Stoffe die als Droge Missbraucht werden zu verbieten? Härtere Gesetze und auch Verbot von Alkohol, Al Capone statt Biergarten?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Einstiegsdrogendebatte

Gegenfrage: Wächst Crystal, Heroin, LSD auf Bäumen? Synthetische Drogen - gehören verboten, "angereicherte Drogen" wie Kokain und Heroin auch. Ob jemand "alternativ" Opium raucht und so "dahin dämmert" - muss er oder sie letztlich selbst entscheiden, genauso ob er oder sie sich seinen Joint "gönnt" - oder seinen Single Malt....

Was die Verwendung "heimischer" Rauschpflanzen angeht (Fliegenpilz, Tollkirsche, Wasserschierling, Goldrute...) - auch hier müsste eigentlich jeder selbst wissen was er tut. Dumm ist nur, dass das überlieferte Wissen sowohl um die Heilkraft solcher Pflanzen, als auch um die Schädlichkeit "ziemlich ausgestorben" ist....
 
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