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Engel, Malakim, Daimonoi

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
Beim Outremer, den heutigen Ländern des nahen Ostens, kann man ja wohl kaum sagen, wer da wen überrannt hat, resp. ihre ganze Geschichte besteht daraus, das jemand überrannt wurde.
Wir haben dort nach der Besetzung durch die Römer eine weitgehend friedliche Epoche, in die auch die Ausbreitung des Christentums fällt, dann die islamische Expansion und die letztlich gescheiterten Befreiungsversuche durch die Kreuzfahrer.

Selbstverständlich hat sich die islamische Expansion nicht in so heldenhaften, gewaltigen Schlachten abgespielt, wie sie uns mit Liebe für das dramatische Detail und Verachtung für Strategie, Taktik und Logistik überliefert sind. Die ganze Geschichtsschreibung ist halblegendarisch. Imho waren die Araber halbbarbarische Hilfstruppen der Byzantiner und der Perser, die irgendwann den Laden übernahmen, weil die beiden Großreiche selbst einfach nicht mehr genügend Truppen aufgestellt bekamen. Der Prophet Mohammed mag einer ihrer Kriegsherren gewesen sein, der sich gg. die auch schon ziemlich zivilisierten Syrer durchgesetzt hat.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322
Haben Sie Angst, dass der Islam das Gleiche macht wie die Christen ?

Wenn überhaupt, dann trifft Christen gemacht haben es wohl eher.
Mir gefallen diese Pauschalisierungen nicht, zumal nicht im Rückblick auf historische Ereignisse, die außerdem lange zurück liegen.
Kein ernstzunehmender Historiker des Westens wird heutzutage die Kreuzzüge so glorifizieren, wie man dies zu vergangenen Zeiten gemacht hat. Und nicht einmal der Vatikan selbst betreibt, im Wesentlichen, heutzutage noch ein Geschichtsverständnis aus wortwörtlich verstandenen überlieferten Texten und Legenden.

Dem steht ein Geschichts- und religionsgeschichtliches Verständnis der islamischen Welt gegenüber, die uns noch immer die längst widerlegten Märchen und Legenden als historische Wahrheit auftischen will. Wobei man nicht die geringsten Bauchschmerzen dabei hat, uns Korankopien als zeitgenössisch zu präsentieren, die es nachweislich nicht sind oder uns Geschichten von historischen Gedächtniskünstlern erzählt, um das Ganze auch flüssig zu halten.
Das ist nicht nur unglaublich unehrlich, sondern geradezu verlogen, denn man betreibt es auch aus den eigenen intellektuellen Kreisen wider besseren Wissens.

Und wer diesem sehr geschönten Bild der eigenen Geschichte widerspricht, und sei es mit guten Belegen und Argumenten, der wird beschimpft, gedemütigt, kalt gestellt, bedroht oder Schlimmeres. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf. Das geht dann sogar so weit, dass es selbst westliche Islamwissenschaftler nur unter Pseudonym wagen können, solche Erkenntnisse zu publizieren.
 

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