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Freimaurer und Frauen

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Also irgendwie habe ich den Eindruck dass diese Vergleiche die Grundproblematik verschleiern.
Das ist absolut richtig, es gibt nämlich gar keine Problematik. Wir, also die rein männlichen Logen, arbeiten unter den Grosslogen welche von der UGLE anerkannt wurden. Die Anerkennung bedingt zum heutigen Zeitpunkt, dass keine weiblichen Mitglieder aufgenommen werden können. Somit fallen alle rein weiblichen und gemischten Logen weg. Diese können selbstverständlich eigene Grosslogen bilden und das wird ja auch getan.

Brüder und Schwestern die gemischt, oder rein weiblich arbeiten tun das ja eben weil sie gemischt, oder rein weiblich arbeiten wollen. Ich verstehe einfach nicht warum es da irgendeine Form von offizieller Anerkennung der UGLE braucht....niemand, oder um korrekt zu sein fast niemand, streitet ab dass Frauenlogen oder gemischte Logen "richtige" (falls es sowas überhaupt gibt) Freimaurerei betreiben.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Nicht ganz, Grubi. Der Unterschied ist, dass es in der Gesamtheit der Freimaurerei keine der DFB vergleichbare Organisation gibt. Es gibt eine Anzahl von Großlogen, die ihre Art der Freimaurerei repräsentieren, aber keinen übergeordneten Dachverband.

Um diese Situation abzubilden, ist in meiner Analogie die Gesamtheit der Freimaurerei eben nicht der Fußballsport, sondern der übergeordnete Begriff des Ballsports.

Aber gut ... anders erklärt:

Wenn Du Dir die freimaurerischen Organisationen, also reguläre, Frauenlogen, humanitäre Logen usw als Organigramme vorstellst, erhältst Du drei völlig voneinder getrennte Organigramme. Es gibt kein einzelnes Kästchen oben, bei dem alles zusammenläuft. Die drei Organisationen sind autark und souverän und es gibt keinen Weg, auf dem die eine oder andere Organisation bei der anderen eingreifen könnte. (Was informelle Zusammenarbeit, etwa bei der geminsamen Nutzung eines Logenhauses nicht ausschließt).

Das wesentliche Folgerung daraus: Alle drei Organisationen befinden sich auf gleicher Augenhöhe. Wenn jetzt die Frauenlogen eine Arbeit leisten, die auch bei uns als regulär durchgehen würde, ist das sehr schön. Aber der springende Punkt ist: Sie müssten es nicht. Sie könnten es auch jederzeit ganz anders machen (und ich persönlich fände es sogar gut, wenn sie eigene Formen entwickelt hätten) und es wäre uns auch recht. Wir können sowieso nicht mehr, als es zur Kenntnis nehmen.

Bei den regulären Logen sind Frauen bei der Tempelarbeit nicht zugelassen. Das ist keine Spielregel, sondern die Definition der als Männerbund betriebenen Spielart der Freimaurerei. Wir müssten also nicht einfach nur eine Regel ändern, sondern uns komplett umwidmen und eine ganze Menge Brüder, die die Freimaurerei ausdrücklich nicht gemeinsam mit Frauen betreiben wollen, heimatlos machen, nur damit ein paar Frauen, die aufgrund einer Entscheidung, die sie jederzeit ändern können, dem Wesen nach regulär arbeiten, uns bei Tempelarbeiten besuchen können.

Sorry, aber erinnert mich sehr an das „ham and eggs“-Joint Venture zwischen Huhn und Schwein.

Und es nervt, wenn vor dem Hintergrund der Organisationen, die sich eigentlich auf gleicher Augenhöhe befinden, ständig derart maßlose Forderungen gestellt werden, ohne auch nur Ansatz zu reflektieren, dass sie für uns ohne Selbstaufgabe unerfüllbar sind. Und das larmoyante Gejammer, wir würden die anderen nicht gebührend anerkennen nervt ebenfalls. Wir sind auf gleicher Augenhöhe und somit überhaupt nicht in einer Position, den anderen Systemen irgend eine Legitimität zu- oder abzusprechen. Es ist völliger Quatsch, uns eine fiktive Autorität erst zuzuschreiben, und uns dann Vorwürfe zu machen, dass wir sie nicht in ihrem Sinne gebrauchen.

Das einzige, was wir können und tun, ist, die Regeln, die in unserer Organisation gelten, zu definieren und festzustellen, ob etwas, was uns zugehörig sein will, „regulär“ ist oder nicht. Und das hat nichts mit einer Abwertung anderer Organisationen zu tun.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
Ok, verstanden, ich befürchte Freimaurerei ist kein Sport *hrhr*

Dass diese ganzen Regularitätsdiskussionen nerven, weiss ich wohl, ich lese hier mit... alles ;)
Bei meinem Antrag auf berufsunfähigkeit werde ich Stockholm Syndrom. posttraumatische Belastungsstörung und Hospilatismus :don: angeben...

Mir gehts nur um die Frage ob Ballsport das Thema tatsächlich gut veranschaulicht.

Das ist absolut richtig, es gibt nämlich gar keine Problematik.

Doch.*g*

Ich kann nicht einschätzen inwiefern diese Problematik die Freimaurerei in ihrem Logengeschehen tatsächlich irgendwie betrifft, aber dass es in der Hinsicht regen Diskussionsstoff gibt, welcher auch schonmal Brüder untereinander heftig aufreibt, kann man bei Weltverschwörung.de nachlesen ;)


Die Idee, unterschiedliche freimaurerische Strömungen wachsen zu lassen ist ja völlig in Ordnung, das wird eher eine Bereicherung sein wenn man bedenkt dass es sich am Ende doch um ein sehr individuelles Brüder oder Schwestern Bündnis handelt.

Ich meine mitzubekommen dass von einigen Kritikern beklagt wird, dass die Freimaurerei darüber hinaus nicht stärker verbindend wirksam zu werden vermag obwohl gerade das Verbinden von Menschen unterschiedlichster Herkunft ein Schwerpunkt von Bruderschaften zu sein scheint.
Man kann ähnliche Kritik an religiösen Gemeinschaften üben welche sich das Verbinden von Menschen auf die Fahne schreiben und an Regelungen im zwischenmenschlichen Umgang scheitern, die Aussenstehenden völlig absurd erscheinen.
Ich weiss, FM ist keine Religion, aber die Idee des Verbindens ist beiden Bewegungen wohl bekannt.

Das geht mir natürlich als nicht FM durch den Kopf, ich bin mir nichtmal sicher ob man der Freimaurerei irgendwas abverlangen sollte...
Wird sowas innerhalb der Logen diskutiert, ist das Gegenstand irgendwelcher Arbeiten?

Um mal irgenwie anders zu nerven...
Mir ist noch was interessantes zum Vergleichen eingefallen, ein "absurdes" Gedankenspiel.
Stellen wir uns eine Welt vor in der Freimaurerei, wie auch immer zu einer populären Strömung geworden ist bei der jeder irgendwie mitmachen will.
Also stärker verbreitet als religiöse und sonstige weltanschauliche Verbindungen, alle ganz locker organisiert mit 5 - 50 Logen in jedem Ort und jeder Stadt, alle nennen sich Freimaurer.

Gäbe es dann irgendwie Anlass sich anders zu organisieren?
Würde sich durch eine derartig starke Verbreitung eine gesellschaftliche Verantwortung generieren?
Würde die Freimaurerei durch diesen Umstand zu einem Organisationsgrad führen der euch als Brüder irgendwie beunruhigen würde?
Oder wäre das in irgendeiner Form begrüssenswert nach dem Motto, hey... endlich sind wir alle im selben Verein?

Sorry, aber ich glaube sowas wurde noch nicht gefragt*g*

Gruss Grubi
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Fanke für deinen Beitrag Grubi, ich bin das Wochenende über sehr eingespannt aber ich antworte dir am Montag, versprochen.

Interesasanter Gedanke auf jeden Fall
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Das geht mir natürlich als nicht FM durch den Kopf, ich bin mir nichtmal sicher ob man der Freimaurerei irgendwas abverlangen sollte...
Wird sowas innerhalb der Logen diskutiert, ist das Gegenstand irgendwelcher Arbeiten? [...]

Oder wäre das in irgendeiner Form begrüssenswert nach dem Motto, hey... endlich sind wir alle im selben Verein?

Sorry, aber ich glaube sowas wurde noch nicht gefragt*g*

Gute Frage. Tatsächlich gibt es innerhalb der Freimaurerei die Diskussion, ob wir es uns in Zeiten wie diesen nicht viel stärker einbringen und zu Wort melden sollten/müssten. Nur als ein plakatives Beispiel meint zum Beispiel der von der Kriegerin hoch geschätze Br. Reinalter, dass die Logen doch ein Bekenntnis zur Bekämpfung des Klimawandels mit in ihr Gelöbnis aufnehmen sollte.

Ich mag dieses Beispiel, weil es sehr griffig ist. Ich bin nämlich der Ansicht, dass die Freimaurerei genau dieses tunlichst unterlassen sollte. Und zwar ausdrücklich nicht wegen meiner eigenen Meinung zum Klimawandel. Ich sehe die Loge nicht als einen Ort, an dem man sich zu etwas zu bekennen hat, wenn man mitmachen will, sondern als Ort, an dem sich Klima“gläubige“ und Klima“skeptiker“ in gegenseitigem Respekt und Freundschaft austauschen können. Sich gegenseitig zu Wort kommen lassen und einander zuhören und so vielleicht trotz der Differenzen voneinander profitieren. Das ist etwas, was der öffentlichen Diskussion komplett fehlt und wahrscheinlich konstruktiver ist als nur eine weitere NGO, die bei Fridays for Future mithüpft.

Ich denke, dass dieses kleine Beispiel eigentlich ganz gut zeigt, wo der eigene Anspruch liegt, und was sich hinter den Worten „... so wird die Loge zu einer Stätte der Einigung und ein Ort, an dem Menschen Freundschaft schließen, die sich sonst ewig fremd geblieben wären wären.“ verbirgt. Ich halte dies für unendlich kostbar und kann nur hoffen, dass dies von den Brüdern, die mehr Aktivismus und mehr Bekenntnis für dies und gegen das fordern, nicht irgendwann mal zertrampelt wird.

Die Vorstellung, die Freimaurerei könnte mal zur Massenbewegung werden, erschrickt mich instinktiv eher. Die Freimaurerei sollte ein Umfeld bieten, in dessen Geborgenheit sich Gedanken in Ruhe und Sorgfalt entwickeln auch kontroverse Themen in gegenseitigem Wohlwollen erörtert werden können und eben keine massentauglichen Parolen gerufen werden. Aber ich glaube auch nicht, dass dies jemals massentauglich sein könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Gute Frage. Tatsächlich gibt es innerhalb der Freimaurerei die Diskussion, ob wir es uns in Zeiten wie diesen nicht viel stärker einbringen und zu Wort melden sollten/müssten. Nur als ein plakatives Beispiel meint zum Beispiel der von der Kriegerin hoch geschätze Br. Reinalter, dass die Logen doch ein Bekenntnis zur Bekämpfung des Klimawandels mit in ihr Gelöbnis aufnehmen sollte.


Hallo,
bei diesen Vorträgen gings um mehr..Ethik..eigentlich im die Denksysteme.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Hallo, bei diesen Vorträgen gings um mehr..Ethik..eigentlich im die Denksysteme.

Ich beziehe mich nicht auf "diese Vorträge" (was immer das auch sein mag), sondern auf eine kurze Veröffentlichung in der Humanität. Auch da war es nur ein Punkt unter anderen, aber nichts destrotrotz ein Punkt, auf den man eingehen kann. Mag sein, dass er in seinen Vorträgen noch ganz tolle andere Ideen hinzaubert, aber das ändert nichts daran, dass dieser spezielle Punkt in der Humanität aus meiner Sicht schlicht und ergreifend Murks ist. Und ich habe auch ziemlich ausführlich begründet, warum.

Kannst Du dazu inhaltlich etwas beitragen?
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Es waren mehrere Redner da, doch diese Links treffen dazu ganz gut.

Dr. Helmut Reinalter zu "Ethik im Zeitalter der Globalisiertu
International nehmen der Einfluss und die Macht der Unternehmen, der inter- und transnationalen Institutionen und regierungsunabhängigen Organisationen zu. Unsere Gesellschaft erhält dadurch neue Dimensionen, die tiefe Veränderungen in der Politik hervorrufen. Von der Globalisierung wäre der Globalismus zu unterscheiden, der die Auffassung vertritt, dass der Weltmarkt politisches Handeln verdrängt oder ersetzt. Globalismus ist das Diktat der Weltwirtschaft, verstanden als die alles durchdringende, alles verändernde Weltmarktherrschaft.




Einiges war auch in Alpbach/Tirol zu hören...auch Frauen durten dabei sein.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
Ich neulich...

Soweit ich weiss lässt der DFB keine gemischten Manschaften zu und ist da auch wenig reformationsfreudig ;)
Aber der DFB gestattet reine Damenmanschaften und die arbeiten nach den selben Regeln wie die Männer, obwohl diese wohl niemals mit den Damen spielen werden.

Gerade im Radio gehört: https://www.rtl.de/cms/fussball-nov...discher-maennermannschaft-kicken-4590186.html

Holland ist die geilste Stadt der Welt 257ers *summ*

Gruss Grubi
 
K

Kadosch

Gast
OK, dann setze ich noch einen drauf:

Lupo zitiert permanent Vergleiche mit "Ballsport", die ich für grundliegend falsch halte,

Volleyball ist zwar wie Fußball oder Handball ein "Ballsport", hat aber prinzipiell andere, z. T. sich widersprechende Regeln.

Da "alle nach den gleichen Regeln" spielen, resp. arbeiten, bietet sich als echter und nachvollziehbarer Vergleich das TENNIS an.

Wer die Historie kennt weiß, dass es für "Damen als unschicklich galt" Tennis zu spielen.
Sie wurden in besondere Kleider gezwängt und niemand dachte daran, dass Männer und Frauen gemeinsam und gegeneinander spielen könnten.

Heute wird das "Mixed" sogar in Wimbledon als Wettbgewerb ausgespielt - und das ist gut so.

Beim Tennis ist es wie in der FM - alle spielen nach den gleichen Regeln.

Ob Aufschlag, Return, In oder Out, Netzroller oder die Zählweise - alles ist gleich, bei Männlein wie Weiblein.

Und so wird es - in nicht mehr allzu weiter Zukunft sein - Männer und Frauen werden "mixed" arbeiten und froh und glücklich dabei sein.

Und die "Betonköpfe" die immer noch glauben an irgend einer abstrusen "Tradition", dass nämlich nur "Männer" das Spiel beherrschen und deshalb spielen dürfen, festhalten wollen, werden vielleicht begreifen, dass man den Begriff > man < aus dem englischen auch mit M E N S C H übersetzen kann.

Ich halte das für die bessere, weil sinnvollere Übersetzung!

Man kann von einer der besten Ideen der Menschheit, der Freimaurerei, nicht a priori die Hälfte ausschließen, nur weil das ein paar alten Herren in London so besser gefällt.

Als freier Mensch - von gutem Ruf - lasse ich mir das nicht vorschreiben.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Betonkopf also? Ja viellen Dank.

Tennis? Ja Roger Federer wird sich freun, wenn er seine nächsten 10 Grandslam Finals gegen Serena Williams spielen kann.

Ja es gibt das mixed Doppel, ja es gibt gemischte Logen was zu verfluchten Geier willst du eigentlich?

Ihr dürft doch verflucht nochmal arbeiten wie ihr wollt, meinetwegen nehmt noch Hunde und Schweine in euren Verein mit auf, aber lass mich gefälligst arbeiten wie ich es will!!!!

Wäre dir gedient, wenn wir nicht mehr unter Männern arbeiten dürfen? Wo ist die Toleranz?
Warum darf ich nicht rein männlich arbeiten? Du aber gemischt?


Und so wird es - in nicht mehr allzu weiter Zukunft sein - Männer und Frauen werden "mixed" arbeiten und froh und glücklich dabei sein.
Und was ist mit dennen die das nicht möchten? Dennen sprichst du pauschal das Recht ab zu arbeiten?
Weisst du was? Nein, nicht so lange ich stehe.
In dem Moment wo Frauen, ungefragt ob ich es will oder nicht, zur Arbeit in meiner Bauhütte zugelassen werden, in dem Moment werde ich der Maurerei den Rücken kehren! Und ich kenne viele Brüder die so denken.

Um zum Tennis zurück zu kommen, ich mag auch kein Frauentennis, nicht Frauen kein Tennis spielen könnten, nein einfach weil es mich nicht anspricht.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Als freier Mensch - von gutem Ruf - lasse ich mir das nicht vorschreiben.

Ach was, versucht das jemand? Dann willkommen im Club! Wir bekommen nämlich auch ständig von außerhalb erklärt, wir seien Betonköpfe mit abstrusen Traditionen, die wir dringend abschaffen sollten. Es scheint schwer zu sein, zu tolerieren, wenn jemand seinen Stein anders behauen möchte als man selbst sich das vorstellt.

Die Verständigung mit Hilfe von Beispielen klappt natürlich auch nur, wenn ein bisschen guter Wille da ist. Natürlich bin ich etwas naiv, wenn ich den einfach voraussetze. Bei Hand- und Fußball sorgen die Spielregeln, dass der Ball eben nur jeweils mit der Hand bzw dem Fuß berührt werden darf eben dafür, dass man beide Sportarten nicht zusammenlegen kann ohne sie gravierend und komplett zu verändern, obwohl es sich um nahezu das gleiche Spiel mit den gleichen Zielsetzungen handelt. Darum ging es mir im Kern, aber man kann es natürlich auch absichtlich falsch verstehen.

Mir geht dieses Narrativ von 50% der Menschheit die Teilhabe an etwas vorenthalten ziemlich auf den Keks. Die Freimaurerei ist schließlich kein Ding, das herrenlos herumlag, bis es von einigen Betonköpfen gefunden wurde, die dann beschlossen haben, es den Frauen vorzuenthalten.

Es ist eine Idee, die vor gut 300 Jahren entwickelt wurde. Es ist bezeichnend, dass Du für die Leistung der Männer, die dies zur „besten Idee der Menschheit“ entwickelt haben, keinerlei Hochachtung hast, sondern nur von Betonköpfen und abstrusen Traditionen redest. Wäre diese Idee tatsächlich den Frauen vorenthalten worden, gäbe es heute logischerweise keine Frauenlogen. Du baust also gerade einen Strohmann auf, wenn Du die angeblich von Dir sogar akzeptierte Tatsache, dass wir nicht mir Frauen zusammen arbeiten wollen, zu einem Ausschließen der halben Menschheit umdeutest.

Ich weiß, die rhetorisch korrekte Antwort darauf ist der Verweis auf irgendwelche Widerstände der regulären Maurerei in der Frühphase der weiblichen Freimaurerei. Vergiss es! Ich rede vom hier und jetzt. Und wenn Du mal erlebt hättest, wie viel Unterstützung eine in der Gründungsphase stehende Frauenloge von allen regulären Logen im Umkreis erhalten hat, kämest Du auch nicht auf das schmale Brett, irgend etwas von Ausgrenzen, Vorenthalten und Pflege abstruser Traditionen zu behaupten.

Aber was Du ganz prima hinbekommst: Du schaffst es, dass ich tatsächlich langsam Vorbehalte entwickle. Du magst mehr Wissen über Freimaurerei haben, Du magst auch engagierter sein als ich - aber wenn Du es schaffst in einem Atemzug beim gleichen Ding von bester Idee der Menschheit und von Betonköpfen und abstrusen Traditionen zu reden, frage ich mich, ob Du wirklich viel begriffen hast. Und ob das nicht kennzeichnend für das ist, wofür Du stehst.
 
K

Kadosch

Gast
Entspann Dich, Vercingetorix,
als "Betonkopf" bezeichne ich lediglich die HALTUNG derer, die trotz eingehender Argumente nicht bereit sind, ihren Standpunkt - zumindest - zu hinterfragen.
Das schließt ja nicht aus, dass auch ein "Betonkopf" sonst ein vernünftiger Mensch sein kann.

Ich weiß ja nicht, ob und in wieweit Du Dich mit den Tennisregeln auskennst, aber "mixed" heißt, dass Männer und Frauen IN EINEM TEAM spielen - Federer wird also nicht ein Endspiel gegen eine der Williamsschwestern bestreiten müssen.

Es geht auch nicht darum, den Männern, die ausschließlich unter Männern spielen wollen
oder Frauen unter Frauen dieses Recht streitig zu machen.

Jeder so wie er will.

Was mir seit Jahrzehnten auf den Geist geht, ist die Tatsache, dass es - vor allem aus der deutschen maskulinen Freimaurerei - permanent dass unsinnige Geschwätz einer Irregularität , erst der Frauenlogen -was sich ja zwischenzeitlich gelegt hat, und jetzt immer noch der "gemischten Freimaurerei", gibt.

Ich darf als Mitglied einer "gemischt arbeitenden Loge" doch auch nicht in eine Frauenloge, weil die Damen das nicht möchten - OK akzeptiert.
Aber ich habe noch von KEINER Frauenloge gehört, dass sie den "gemischten" irreguläres Arbeiten vorgeworfen hätten.
Bei den "Maskulinen" ist das Standard - und Du stellst die Frage nach Toleranz???

Wenn eine Loge Männer resp,. Frauen bei ihren Arbeiten nicht haben will, wird das jeder Freimaurer respektieren - aber die Mitglieder einer solchen Loge haben nicht automatisch das Recht mit den
"Steinen der Irregularität" nach den Anderen zu werfen, wenn Du mir dieses Bild gestattest.

Im Übrigen, mit Frauen im Berufsleben hast Du doch vermutlich auch keine Probleme, vielleicht hast Du sogar eine Chefin?
Du müssstest, wenn Du konsequent bist, sogar Konzernchefinnen oder Politikerinnen ablehnen, weil die Auswirkungen derer Arbeit unter Umständen wesentlicher in Dein Leben eingreifen, als es durch Deine Loge je geschehen würde.

Also lass uns brüderlich oder geschwisterlich jeder/jede an seinem/ihrem Stein werkeln und darauf hoffen, dass durch die Arbeit eine positive Veränderung unserer Welt für UNS ALLE möglich wird.

Have a nice Day!
 
K

Kadosch

Gast
Guten Morgen Lupo,

hab' ich doch gewusst, dass meine maskulinen Logenbrüder die armen bedauernswerten sind, denen man ständig "Rückständigkeit" vorwirft.

Menno, kannst Du mich wirklich so missverstehen?

Lies meine darüber mehrfach geäußerten Ausführungen und Du erkennst, dass ich niemanden seine Traditionen wegnehmen oder wegdiskutieren möchte,

Nochmal: Jeder so, wie er will
Ich hoffe, dass mit dem "Tennisbeispiel" verständlich wurde, dass alle Freimaurer das gleioche Spiel spielen, da gibt es keine unterschiedlichen Regeln, wie bei Hand- , Fuß- oder Volleyball , nein, es ist EINDEUTIG das gleiche Spiel.
Ob ich dabei ein weißes, schwarzes oder sonstwie farbiges Trikot trage (um einen Hinweis auf etwaige abgeänderte Rituale zu geben) ist nicht "spielentscheidend" - weil es das gleiche Spiel ist.

Wann die FM entstanden ist, darüber kann man trefflich streiten - tun ja auch manche - aber Frauen haben AN DER IDEE schon immer mitgewirkt, auch wenn das Männer im Allgemeinen ungern akzeptieren.

Du irrst, wenn Du mir die Hochachtung vor der "besten Idee der Menschheit" absprichst - im Gegenteil, an meiner Entscheidung mich initiieren zu lassen habe ich nie gerüttelt und ich wurde in einer maskulinen Loge aufgenommen.

Mir ist bekannt. dass die erste Frauengroßloge von den Brüdern in Berlin tatkräftig unterstützt wurden, und ich halte das auch für einen wichtigen und richtigen Schritt, der geholfen hat, dass Frauenlogen sich aus der ursprünglichen Unterstützung befreien und heute eine selbständig,stark wachsende Gruppe von Freimaurerinnen geworden sind.

Nimms mir nicht gram, wenn wir nicht einer Meinung sind.
Die "Betonköpfe" habe ich oben erläutert, und das hat nichts mit fehlender persönlicher Wertschätzung zu tun.

Und wenn ich vertrete, dass Jeder so wie er will arbeiten soll, dann weißt Du, wofür ich stehe.

In diesem Sinn auch Dir einen schönen Tagv und ein gutes Wochenende.

Brüderliche Grüße
Kadosch
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
Und so wird es - in nicht mehr allzu weiter Zukunft sein - Männer und Frauen werden "mixed" arbeiten und froh und glücklich dabei sein.

Soweit ich das mitbekomme, tun sie das ja schon. Diese Aussage hat also nur Sinn, wenn sie sich auf alle Freimaurer bezieht. Das widerspricht aber Ihrer Aussage, ungemischt arbeiten wollende Logen zu respektieren.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Ich weiß ja nicht, ob und in wieweit Du Dich mit den Tennisregeln auskennst, aber "mixed" heißt, dass Männer und Frauen IN EINEM TEAM spielen - Federer wird also nicht ein Endspiel gegen eine der Williamsschwestern bestreiten müssen.
Ich kenne mich zufällig sehr gut mit Tennis aus, auf was ich anspielte war, dass Besuchsrecht...aber lassen wir die Ballsportvergleiche doch einfach diese haben wir jetzt alle zur genüge bemüht... :mrgreen:

Was mir seit Jahrzehnten auf den Geist geht, ist die Tatsache, dass es - vor allem aus der deutschen maskulinen Freimaurerei - permanent dass unsinnige Geschwätz einer Irregularität , erst der Frauenlogen -was sich ja zwischenzeitlich gelegt hat, und jetzt immer noch der "gemischten Freimaurerei", gibt.
irreguläres Arbeiten vorgeworfen hätten.
"Steinen der Irregularität" nach den Anderen zu werfen
Nie habe ich etwas derartiges getan. Vielleicht sind wir uns nicht über den Inhalt des Wortes "irregulär" einig... irregulär bedeutet in keiner Weise minderwertig oder falsch, dass habe ich auch hier im Thread schon geschrieben, es bedeutet lediglich nicht den traditionellen Regeln folgend. Dabei geht es nicht um den Inhalt der Arbeit, sondern lediglich um die äussere Form.

Du sagst jeder so wie er will, und ich will unter Männern arbeiten. Meinetwegen kann man diese Bezeichnung "Regulär" oder eben "Irregulär" weglassen. Mir ist das echt wurscht. Mir ist vollkommen egal wie in gemischten oder in Frauenlogen gearbeitet wird, es kümmert mich nicht. Was ich nicht will, ist mir vorschreiben zu lassen wie ich maurerisch zu arbeiten habe. Nichts mehr und nichts weniger.


Im Übrigen, mit Frauen im Berufsleben hast Du doch vermutlich auch keine Probleme, vielleicht hast Du sogar eine Chefin?
Das hat damit nun überhaupt nichts zu tun. Ich habe sogar in der Armee unter einer Frau gedient um das geht es hier nicht.

Du müssstest, wenn Du konsequent bist, sogar Konzernchefinnen oder Politikerinnen ablehnen, weil die Auswirkungen derer Arbeit unter Umständen wesentlicher in Dein Leben eingreifen, als es durch Deine Loge je geschehen würde.
Ja müsste ich das? Weisst Du was ich muss? Sterben, nicht mehr und nicht weniger. Was ich konsequenter Weise müsste und was nicht steht hier nicht zur Debatte. Ich bin sehr wohl in der Lage zu differenzieren, nur weil ich keine Freimaurerinnen in meiner Bauhütte will heisst das nicht, dass ich Frauen in Führungspositionen nicht akzeptiere.

Also lass uns brüderlich oder geschwisterlich jeder/jede an seinem/ihrem Stein werkeln und darauf hoffen, dass durch die Arbeit eine positive Veränderung unserer Welt für UNS ALLE möglich wird.

Sehr gerne aber ich für meinen Teil ohne weibliche Beteiligung.

Auch dir einen schönen Freitag.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Ich verstehe den Begriff Regulär so, das eine Loge sich an die Regeln hält.
Wenn eine Regel besagt das keine politischen Äußerungen abgegeben werden und eine Loge (Großloge) dies doch tut, dann hält diese sich nicht an die Regeln und ist aus Sicht des betreffenden Regelwerks Irregulär.

Das die betreffende Loge dennoch alle anderen Regeln einhält und wunderbar, möglicherweise sogar besser freimaurerisch Arbeitet sagt für mich der Begriff "Regulär" nicht aus.

Warum da immer wieder eine Wertung hinein gelesen wird und dies auch wertend gebraucht wird verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

Aus der Sicht der weiblichen Logen sind gemischte Logen auch "Irregulär".

Um das endlich zu Lösen müsste man sicherlich die Regelwerke so anpassen das sich die Betreffende Regel (Männlich/Weiblich/Gemischt) auf das Besuchsrecht und nur auf das Besuchsrecht bezieht. Das ein weiblicher Besuch in einer Loge die rein männlich arbeiten möchte und andersherum irgendwie nicht funzt erschließt sich ja einem Kleinkind.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Die Freimaurerei als mögliches Konfliktlösungsmodell kam auch zur Sprache. Weitere Themenbereiche befassten sich auch mit Männerbünden und der Frauenfrage, in der eine liberalere Haltung gefordert wurde, und mit Strategien gegen den Antimasonismus und die vielen absurden Verschwörungstheorien. Kontrovers diskutiert wurden die masonischen Zentralbegriffe Regularität und Irregularität, wobei besonders über Neudefinitionen und Grenzziehungen gesprochen wurde. Besonders kritisch überprüft werden sollten Kriterien der Ausgrenzung. Gefordert wurde in diesem Zusammenhang eine stärkere kooperative Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Richtungen der Freimaurerei. Auch die Bedeutung der Arkandisziplin und des angeblichen freimaurerischen Geheimnisses wurden aus heutiger Sicht betrachtet. Eine Entmythologisierung wäre hier zweifelsohne angebracht.

 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Ja er will das und nun? Ich will das nicht, und jetzt? Weder ich noch Bruder Reinalter können für die ganze Maurerei entscheiden...

An dem Tag an dem Frauen in meiner Grossloge zu Arbeiten zugelassen werden, werde ich ihr den Rücken kehren. Aber glücklicherweise dind wir eine eher konservative Grossloge.
 
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