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Geschlechterrollen und Hirnforschung

rootkit

Erhabener auserwählter Ritter
31. Mai 2010
1.108
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Die Flexibilität des menschlichen Gehirns ist einer der Hauptgründe, wenn nicht der einzige Grund für die Dominanz
unserer Rasse im Ökosystem Erde.

Ganz kurz zwischenrein:
Der zumeist subjektive Begriff "Rasse" wird in der Biologie nur für Zuchtformen von Haustieren verwendet.
Ansosten spricht man von Art bzw. Spezies.
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Dirtsa schrieb an sillylilly:
Hallo sillylilly
Darum geht es mir ....
Nicht Frauen und Männer sind unterschiedlich sondern Menschen sind unterschiedlich.




Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Unterschiede zwischen verschiedenen Frauen bzw verschiedenen Männern größer sind, als zwischen statistischen Durchschnittsfrauen und Durchschnittsmännern.



Trotzdem unterscheiden sich Frauen von Männern, sonst bräuchte man nicht darüber nachzudenken, ob sich weibliche oder männliche Identität auch über Rollenvorstellungen definiert. Wer will sich schon geschlechtsneutral, ausschließlich als Mensch sehen und worin sollte die Anziehung zwischen den Geschlechtern bestehen, wenn es keinen Unterschied macht, ob man einen Mann oder eine Frau vor sich hat.

Das passt zu einem Gedanken, der mir seit letzem Sommer durch den Kopf geht. Warum gesteht man Männern das "Sich-profilieren" zu, empfindet es bei Frauen aber als unangenehm? Jedenfalls geht es mir (komischerweise so). Ich darf kurz erzählen?
Im Sommer spielte meine Tochter in einem Park. Kurz darauf kam ein anderes Mädchen mit sehr langen Haaren dazu und brachte sich ins Spiel ein. Ich freute mich für meine Tochter, dass sie Anschluss gefunden hatte und eine Weile war alles ganz harmonisch. Dann aber fing das andere Mädchen an sich zu brüsten. Erst ganz subtil. Sie verbesserte meine Tochter ständig, fing schulmeisterhat an, Dinge zu erklären, zum Schluss begann sie, sogar mir Vorträge zu halten. Ich war dann irgendwann genervt und meine Tochter tat mir leid. Dann kams: Meine Tochter fragte wie das Mädchen denn heiße und dabei stellte sich heraus, dass sie ein Er war.
Merkwürdigerweise sah ich dann das Überheblichkeitsgetue gar nicht mehr in diesem Licht, sondern es war in diesem Augenblick etwas ganz normal-männliches, das ich belächeln konnte. Trotzdem hinterfrage ich meine Reaktion ständig.
:gruebel:
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

*lach* ja wirklich. Wo du das so schilderst....
Irgendwie wird es doch noch bei Mädchen und Jungs unterschiedlich bewertet.

:gruebel:
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Sollte ich als Frau aber nicht darauf aus sein, dass auch kluge Mädchen ihr Wissen zur Schau tragen dürfen? Gestern Abend habe ich "die Päpstin" im Fernsehen gesehen und hatte nur Wut über die Unterdrückung weiblicher Intelligenz. Aber damals auf der Wiese, nahm ich es dem "Mädchen" übel, ihre Klugheit heraushängen zu lassen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich geprägt bin, männlichen Wesen die Angeberei zuzugestehen. Ist vielleicht doch eher ein Instinkt? Sicher nerven auch männliche Profiliersüchtige irgendwann. Aber das Kräftemessen, das "Siegenwollen", das Alphatiergehabe ... irgendwie erwartet man es von Männern. Der ausgwogenen Mischung aus Bescheidenheit und zielgerechtem Hinweis auf Wissen und "Stärke" verfällt man dabei sicherlich eher, als dem Großmaul ohne Substanz. Naja, nur so am Rande.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Darf ich mal nach dem Alter deines Mädchens fragen?
Irgendwo in meinem Hinterkopf steckt noch die Erfahrung, daß kleine Mädchen
sich auch ganz schön alpha-mäßig verhalten können.
Imho liegt das Verhalten von Kinder doch eher an solchen Kleinigkeiten wie
Einzelkind oder Geschwistererfahrung und Vorbild der Eltern.
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Mein Mädchen ist elf und mein Sohn neun. Der Junge war wohl im Alter meiner Tochter.
Da ich auch einen Jungen habe, kenne ich den Unterschied zwischen diesem ältere-Schwester-Gehabe und dem dozierenden "Ich-Tarzan-du-Jane" Verhalten. Letzteres an einem Mädchen zu sehen, hat mich einfach merkwürdig berührt. Dabei ist meine Tochter keine piepsige Maus (und ich auch nicht). Es war wie eine Erleichterung: Ach das ist ja ein Junge. Und der war wohl der ältere Bruder eines Kleinkindes, von "special-liberalen" Eltern, die ganz offensichtlich eine non-gender Erziehung im Focus ihrer Elternschaft haben. Die Haare des Jungen reichten fast zum Gesäß.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Vielleicht leidet der Junge ja auch unter Keirophobie.
In dem Alter gehen Mädchen und Jungs eigentlich eher getrennte Wege.
Mit der Altersangabe kann ich mir deine Beobachtung und deine Reaktion jetzt erklären.
Danke.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

[....] von "special-liberalen" Eltern, die ganz offensichtlich eine non-gender Erziehung im Focus ihrer Elternschaft haben. Die Haare des Jungen reichten fast zum Gesäß.

Holla die Waldfee... Sind lange Haare nun schon wieder ein Geschlechtsmerkmal?

Wenn ja, habe ich nun wohl ein Problem (Insider wissen, was ich meine). :lol:
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

@ all,

ja, vielleicht ist er auch Hermaphrodit und die Eltern möchten ihm ganz bewusst die sexuelle Orientierung offen halten und ihn nicht auf männlich oder weiblich prägen.
Und bei einem erwachsenen Mann, beast, gehe ich bei langen Haaren von einer modischen Vorliebe aus, vielleicht auch von einer Heavy-Metall-Neigung oder jemandem, der am Wochenende gerne auf Mittelaltermärkten das Kampf-Beil schwingt. Kinder setzen sich aber noch nicht so selbstbewusst über verbreitete, geschlechtsspezifische Stylings hinweg. Mein Sohn würde nie, nie, nie eine rosa T-shirt tragen, obwohl das unter Männern heute kein Ding mehr ist.

LG
Liliane
 
Zuletzt bearbeitet:

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

@ all,

ja, vielleicht ist er auch Hermaphodit und die Eltern möchten ihm ganz bewusst die sexuelle Orientierung offen halten und ihn nicht auf männlich oder weiblich prägen.
[....]

Danke, damit hast du den heutigen beast-Tag gerettet...

Wir waren schon kurz vorm verzweifeln...

Und mit deiner Einschätzung liegst du garnicht sooo weit daneben... aber du triffst es dann doch nicht... ;egal:

Aber so schnell liegt man auf Grund von Äusserlichkeiten schnell daneben...

Und dein Begriff scheint mir doch etwas überaltert zu sein... nennt man das heute nicht Trans-Sexuell?
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Hallo beast,

Danke, damit hast du den heutigen beast-Tag gerettet...

Wir waren schon kurz vorm verzweifeln...

Und mit deiner Einschätzung liegst du garnicht sooo weit daneben... aber du triffst es dann doch nicht... ;egal:

Muss ich das jetzt verstehen??

[Aber so schnell liegt man auf Grund von Äusserlichkeiten schnell daneben...
Die Gefahr besteht immer .... ich äußere mich deshalb auch gerne mit dem Wort "viellecht"
[Und dein Begriff scheint mir doch etwas überaltert zu sein... nennt man das heute nicht Trans-Sexuell?

Wenn du das sagst....
Mein Begriff ist klassisch/mythologisch. Ich finde das schön.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

[...]

Und dein Begriff scheint mir doch etwas überaltert zu sein... nennt man das heute nicht Trans-Sexuell?

Nein, Transsexuelle haben ein eindeutig bestimmbares Geschlecht, fühlen sich aber im falschen Körper geboren.

Hermaphroditen haben keine eindeutig bestimmbare Geschlechtsmerkmale, sie entscheiden sich für eine männliche oder weibliche Rolle, oder legen sich nicht fest und möchten als das dritte Geschlecht ihre Berechtigung in der Gesellschaft haben...
Bestimmt keine einfache Situation, so oder so...

Gruss Grubi
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Hallo Grubi,
danke fürs' "Zitat-Reparieren"

Hermaphroditen haben keine eindeutig bestimmbare Geschlechtsmerkmale, sie entscheiden sich für eine männliche oder weibliche Rolle, oder legen sich nicht fest und möchten als das dritte Geschlecht ihre Berechtigung in der Gesellschaft haben...
Bestimmt keine einfache Situation, so oder so...

Ja, da möchte ich nicht tauschen. Sehr schwer, auch der Umgang damit. Man lernt es ja nirgendwo.


Aber eigentlich ging es mir um die Frage, warum ich einem Jungen das konkurrierende Aufwarten seiner Fähigkeiten bzw. seines Wissens nicht übel nehme, während es mir bei einem Mädchen aufstößt. Es scheint doch auf moderen Weise dabei geblieben zu sein, dass Männer den Ritterkampf führen, um die Frauen in der Arena zu beeindrucken. Ich denke, da steckt mehr als Prägung dahinter. Ein Instinkt gewissermaßen.

LG
Liliane
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

@Liliane

Wäre dir da nicht die Befragung einer gewissen ´Lady Gaga´ äusserst hilfreich?
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Wäre dir da nicht die Befragung einer gewissen ´Lady Gaga´ äusserst hilfreich?

Warum sollte es das deiner Meinung nach sein?
Möchtest du mit mir diskutieren oder nur kryptische Andeutungen machen? Dein letzter Beitrag hier war auch nicht ganz klar. Vielleicht denkst du auch, weibliche Intuition hilft mir, dich zu verstehen, aber da muss ich passen.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Liliane .... ich kann dir nur beipflichten. Auch meine weibliche Intution kann mir bei der entschlüsselung nicht helfen....
Lady Gaga Hermaphrodit?
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Moin

[...]

Aber eigentlich ging es mir um die Frage, warum ich einem Jungen das konkurrierende Aufwarten seiner Fähigkeiten bzw. seines Wissens nicht übel nehme, während es mir bei einem Mädchen aufstößt. Es scheint doch auf moderen Weise dabei geblieben zu sein, dass Männer den Ritterkampf führen, um die Frauen in der Arena zu beeindrucken. Ich denke, da steckt mehr als Prägung dahinter. Ein Instinkt gewissermaßen.

LG
Liliane

Schwer zu beurteilen, da kann ich auch nur spekulieren.
Mir fällt dazu ein Gespräch unter Kindern ein...
Der Nachbarsjunge hatte Besuch von "Schweinchen Schlau", das erinnerte mich stark an die von dir beschriebene Situation.
"Schweinchen Schlau" liess während des gemeinsamen Spiels, keine Gelegenheit aus den Nachbarsjungen auf Schritt und Tritt zu massregeln und ihm das Gefühl zu vermitteln dass er alles besser weiss und besser kann und sowieso der collste Typ unter Gottes Sonne ist.
Jeder "Fehler" wurde von ihm dazu genutzt den jüngeren Kollegen als Deppen hinzustellen.
In dem Augenblick war es völlig gleichgültig welchen Geschlechts der Spielkamerad war, mir ging das Gelaber irgendwann so auf den Keks dass ich mir für den Rest des Tages eine andere Beschäftigung gesucht habe.

Möglicherweise empfandest du das bei dem Mädel eher störend weil sich da eine Geschlechtsgenossin peinlich dargestellt hatte, mir ging es da nicht viel anders als mich das Gehabe von dem Schlaumeier genervt hat.
Es war nicht sein zur Schau gestelltes Wissen was mich nervte, es war eher die Unfähigkeit das Wissen zu vermitteln, ohne dem Freund ständig das Gefühl zu geben, minderbemittelt zu sein, um sich selbst ein Gefühl der Überlegenheit zu geben.

Vieleicht erkennt man in solchen Situationen auch Fehler die einem auch selbst gelegentlich unterlaufen, kann es sein, dass man da Verhaltensweisen erkennt die man an sich selbst nicht mag?

Gruss Grubi
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Hallo Grubi,

du schreibst:
Es war nicht sein zur Schau gestelltes Wissen was mich nervte, es war eher die Unfähigkeit das Wissen zu vermitteln, ohne dem Freund ständig das Gefühl zu geben, minderbemittelt zu sein, um sich selbst ein Gefühl der Überlegenheit zu geben.
Stimmt, das war auch in meinem Fall so.
Vieleicht erkennt man in solchen Situationen auch Fehler die einem auch selbst gelegentlich unterlaufen, kann es sein, dass man da Verhaltensweisen erkennt die man an sich selbst nicht mag?
Das kenne ich auch. Es kommt schon mal vor, dass ich andere Frauen komisch finde, bis ich bemerke, dass es eigentlich eine meiner eigenen Eigenarten ist, die mich da abstößt und erst dann kann ich dieses Verhalten auch an mir nicht mehr leiden. Auch in interessantes Thema, aber in diesem Fall hatte das nichts damit zu tun.

Möglicherweise empfandest du das bei dem Mädel eher störend weil sich da eine Geschlechtsgenossin peinlich dargestellt hatte, mir ging es da nicht viel anders als mich das Gehabe von dem Schlaumeier genervt hat.
Ja, vielleicht war es der Fremdschämfaktor.
Ich glaube es liegt daran, dass Frau beim Mann eigentlich doch noch so etwas wie Sicherheit sucht. Auch wenn Frauen sich heute selber ernähren und auch so ganz gut verteidigen können, gibt man gerne auch Verantwortung ab oder teilt sie zumindest durch zwei. Da klappt nur dann, wenn Mann auch klug/stark genug ist und daher ist das Durchscheinen von Fähigkeiten beim Mann für eine Frau eher begrüßenswert.
Dass Mann anders herum es oft gar nicht so toll findet, wenn Frau "mehr" kann, ist ja auch ein bekanntes Phänomen. Ich habe einmal ein Haushaltsgerät repariert. Die Tipps dafür habe ich mir aus dem Internet besorgt, nachdem mein Mann das nicht hinbekommen hat. Das war gar nicht gut, gar nicht gut.:sad:


Clever Lilly schrieb:
Liliane .... ich kann dir nur beipflichten. Auch meine weibliche Intution kann mir bei der entschlüsselung nicht helfen....
Tja, dann hilft wohl nur die Hirnforschung .....


LG
Liliane
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Ich habe einmal ein Haushaltsgerät repariert. Die Tipps dafür habe ich mir aus dem Internet besorgt, nachdem mein Mann das nicht hinbekommen hat. Das war gar nicht gut, gar nicht gut.:sad:
Aber ein entscheidender Schritt auf dem Weg, Rollenverhalten abzulegen.
Meine Frau war nicht gut im Reparieren, konnte aber gut tapezieren.
Und hat besser geschossen als ich. :argh:
Dafür war ich besser beim Bügeln. :top:
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Geschlechterrollen und Hirnforschung

Na, dann herzlichen Glückwunsch. Ich wünche deiner Frau, dass du deine Überlegenheit in dieser Disziplin täglich zur Schau stellst;).
Mein Mann ist besser in: Fühstück machen und Kinder für die Schule zurecht machen.
Aber mal im Ernst. Bei uns haben wir eigentlich gar nicht so sehr fest zugewiesene Geschlechterrollen. Gerade deswegen habe ich mich ja so gewundert und vermute, dass Instinkte neben gesellschaftlicher Prägung doch eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.
 
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