- Moderation
- #41
- 18. November 2007
- 21.863
Ja, wahrscheinlich. Und zu kompliziert. Und zu quellenlos. Warum frage ich überhaupt noch? Es hat ja keinen anderen Effekt, als Sie dumm dastehen zu lassen und ist damit im Grunde grob unhöflich.
Gnosis
jadenken sie ich bin ein 17jähr. Schuldiarndl
Der lacht sich nen Ast und hat jetzt jede Menge Material für seine Hausarbeit in Psychologie.Wo ist unser Gnosiseröffener?
Sorry Lupo, wenn ich erst jetzt antworte, war eine "heftige Woche".Hallo Kadosch,
Bleiben wir bei der Auseinandersetzung mit sich selbst. Genau hier sehe ich nicht, wie diese von der Beschäftigung mit der Gnosis profitieren könnte. Um es ganz kurz zu erklären: Ich sehe Religion nicht als Antwort auf irgendwelche Fragen, die ich haben könnte. Ergo bringt mir auch die Gnosis als erweiterte religiöse Betrachtung nichts.
Ich persönlich empfinde darüber hinaus den Ansatz: Materielles, Körper = bäh und Geist, Seele = toll! als abstoßend. Zum Menschsein gehört beides gleichermaßen, und die willkürliche Verteufelung eines Teiles davon erscheint mir als ziemlich ungesund, um es mal höflich auszudrücken. Ich wüsste wirklich gerne, welche höheren Einsichten dies vermitteln soll.
Aus gegebenen AnlassPetrus sagte zu Maria:
„Schwester, wir wissen, dass der Retter dich mehr liebte als die anderen übrigen Frauen. Sprich mit uns über die Worte des Retters, derer du dich erinnerst. Diese Worte, die du weißt, wir aber nicht, und die wir nicht gehört haben“, sagt Petrus.
"„Jesus von Nazareth ist Asket. Der gründet keine Familie. Das ist somit das Desaströseste, was ein junger jüdischer Mann seiner Zeit tun kann. Also dieser Mensch liebt es, in der Gegend umherzuziehen, ohne festen Wohnsitz, ohne festen Beruf, abhängig von Unterstützern. Dass der besonderes Interesse an Wein, Weib und Gesang hatte, wird man eher nicht sagen können.“
Jesus ist selten in den Kirchen zu finden - dort wird er ohnedies verehrt - sucht ihn bei den Kindern, Gefangenen, Verurteilten. Immer bei den ARMEN, nie bei den Reichen. Stets bei den Unzufrieden, die Satten meidet er. Nicht bei den ERHALTERN des Bestehenden, denn die kommen OHNE IHN zurecht. Jesus nimmt Partei für die Ohnmächtigen und den Zornigen fühlt er sich verbunden.
Soweit ich das überblicke, wurde er lediglich suspendiert, d.h. er war bis zu seinem Tode Priester, durfte das Amt allerdings nicht ausüben.In den 70er-Jahren löste Adolf Holls Buch über den wahren Menschen Jesus einen Kirchenskandal aus: Holl wurde als Ketzer gebrandmarkt und seines Priesteramtes enthoben.
Das dürfte eher nicht der Grund gewesen sein, sondern seine Zweifel an der Göttlichkeit Christi.Sein Bild von Jesus als sanftem Revolutionär und Außenseiter, der Grenzen überschritt und Dogmen in Frage stellte, als Kritiker der Kirche und Freund der Ausgestoßenen, galt als inakzeptabel.
Doch vielleicht taucht das von Maria Magdalena persönlich verfasste ‚Evangelium der Maria‘ eines Tages doch noch auf? Das könnte den Papstthron zum Wanken bringen. Oder man hat es eh schon und versteckt...der kath. Kirche zuzutrauen.
Noch einmal die Erinnerung an den Brief der Soldatenfrau an ihren offenbar zu einer Übung einberufenen Mann, des Inhalts ...
Einfach mal ein Like, nur in einem Punkte Bedenken: Erstens könnte eine analphabetische Maria ihr Evangelium diktiert haben, zwotens halte ich das mit dem Analphabetimus durchaus nicht für zwingend. Noch einmal die Erinnerung an den Brief der Soldatenfrau an ihren offenbar zu einer Übung einberufenen Mann, des Inhalts, wieso er denn im Ggsatz zu seinem pflichtbewußten Kameraden N.N. überhaupt nicht nach Hause schreibt und daß sie in einen kleinlichen Rechtsstreit um ein Tuch verwickelt worden ist. Vor Christus, ägyptische Provinz, offenbar eigenhändig.
Apropos Champollion. Die Idee, daß das eine ganz normale Sprache mit einer ganz normalen Schrift sein könnte, stand vorher ja durchaus in Konkurrenz mit Vermutungen, daß es sich um ein System esoterischer Symbole handeln könnte, wie man das auch vom Tarot gedacht hat. Heute wird natürlich jede Steuerquittung gelesen, übersetzt, archiviert und in Datenbanken veröffentlich, ein Kollege meiner Frau verbringt damit seine Zeit. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ist ja auch interessant.Wahrscheinlich sind sie nur deshalb gehandelt, aufgehoben und gesammelt worden, weil niemand ihren Inhalt kannte - bis zur Entschlüsselung der Hieroglyphen von Champollion (1822).
Die rechnung ist aber wahrscheinlich eher hieratisch oder demotisch als in Hieroglyphen.Was für ein Schlag ins Gesicht muss es für einen Sammler gewesen sein - hey, ein original ägyptischer Papyrus, mit Hieroglyphen! - um dann zu erfahren: In dem Text geht es um die Lieferung von 12 Schweinehälften, durchgestrichen, also wurden sie geliefert.
Die rechnung ist aber wahrscheinlich eher hieratisch oder demotisch als in Hieroglyphen.
... System esoterischer Symbole handeln könnte, wie man das auch vom Tarot ...
Wobei ich gelesen habe, daß da noch etwas hinzukam - unsere lateinischen Majuskeln waren schon in den Handschriften schöne, rechteckige Blöcke und es war einfach, Bücher mit austauschbaren Lettern zu drucken, die trotzdem aussahen wie gewohnt, wie handeschrieben. Die arabische Schrift war kursiv, die Zeichen gingen ineinander über, und zwar sogar über Zeilen hinweg, und in jeder Buchstabenkombination anders. Mit austauschbaren Lettern gedrucktes Arabisch soll soll jämmerlich häßlich ausgesehen haben, was zumindest mit ein Grund dafür war, daß es sich nicht durchzusetzen vermochte.In der islamischen Welt lief das alles anders. Denn da hat eine unheilige Allianz aus Herrschern und Kopisten den Buchdruck lange unterdrückt und verboten. Die ersten Druckereien auf islamischen Boden entstanden Anfang des 20. Jh. in der Türkei!
Zwar gibt es gedruckte Bücher in Arabisch, schon sehr viel länger. Gedruckt wurden sie aber in Italien, und zwar bereits im frühen 17. Jh.! Die Italiener witterten ein Geschäft, schnitten die ersten arabischen Typografien, produzierten die Bücher und verkauft wurden sie in der islamischen Welt unter dem Ladentisch. Die ersten Auflagen waren z.T. so schlecht und fehlerhaft - ein Alptraum, so etwas setzen zu müssen - das man sie wieder einstampfen musste.
Hm, bemerkenswert.NEEEIIN, in Hieroglyphen!
Ich habs ja selbst gesehen!
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