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Gnosis

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Beschäftigt man sich einmal mit der Geschichte der Spielkarten, dann kann man nichts anderes feststellen: Erst kam die Spielkarte, dann kam das Tarot.
Tarock wird in Bayern doch noch gespielt afaik. Als eine frz. Gräfin es aus dem Urlaub mitbrachte und der gelangweilten Pariser Gesellschaft vorstellte, wurde es von einem anwesenden Starfriseur sofort als altägyptisch erkannt und entsprechend analysiert.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.096
Tarock wird in Bayern doch noch gespielt afaik. Als eine frz. Gräfin es aus dem Urlaub mitbrachte und der gelangweilten Pariser Gesellschaft vorstellte, wurde es von einem anwesenden Starfriseur sofort als altägyptisch erkannt und entsprechend analysiert.

Als junger Mann habe ich mich mit dem Tarot beschäftigt (im eher esoterischen Sinne). Mir gefielen vor allem diese Bilder, vor allem solche wie "Die Kraft" (eine junge Dame reisst einem Löwen den Kiefer auf, in völliger Eleganz).
Schon damals war ich ein rationalistischer Mensch, der sich mit der Mathematik und der Statistik beschäftigt hat. Es fiel mir jedoch auf, dass sich gewisse Karten bei gewissen Personen offenbar häuften - was eine psychologische Illusion ist. Die Statistik ist dieselbe, wie bei einem Spiel Skat auch. Du nimmst die angeblichen Häufungen nur deshalb war (obwohl sie keine sind), weil Du mit den Symbolen etwas mit der Person, für die Du sie legst, etwas verbindest.
Und darin liegt die eigentliche Funktion des Tarots: Es geht nicht darum, was sich häuft, sondern darum, was Du siehst. In der Person, und im Anschluss in den Karten.
Man könnte allerdings auch andere tiefenpsychologische Spiele machen, Rohrschach, Kreuzworträtsel. Es wäre genau dasselbe, in der Funktion, in der Wirkung.

Am Tarot ist nichts "altägyptisch".
Wenn überhaupt, dann handelt es sich um urtypische Bilder eines kollektiven Gedächtnisses (C.G. Jung), die in der einen oder anderen Form in jeder Kultur vorhanden sind, weil wir alle Menschen sind.
Darin liegt dann aber auch die Kraft und Funktion dieser Symbole.

Die ägyptische Kultur hat ein paar Besonderheiten. Eine kulturhistorische Besonderheit ist: Von allen anderen Kulturen haben wir etwas übernommen, die Griechen, die Römer, aber von der ägyptischen, als eine der ältesten, praktisch überhaupt nichts. Deshalb wirkt diese Kultur auf uns auch so magsich und so fremdartig, weil über die Jahrtausende nichts von ihr übrig gebleiben ist.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.096
Am Tarot ist so ziemlich nichts "altägyptisch", das ist eine Projektion der frühen Moderne.
Weder tauchen im Tarot Katzen auf, noch Nilferde, noch Krokodile, auch keine Skarabäen, noch überhaupt altägyptische Symbole. Was wir sehen, das sind westliche, mittelalterliche Ikonografien: Der Magier, der Narr, der Teufel uvm.
Wenn überhaupt, dann handelt es sich um spätägyptisches, griechisches Zeug, alexandrinisch ("der Magier"), mit "Maria, die Jüdin" als Begründerin der Alchemie (Alexandria, 4. Jh.).

Letztlich sind das alles Fantasien der Freigeister des 18. Jh., die in ihrer napoleonischen Euphorie der Ägyptomanie verfallen waren: Napolion ist zum ersten Mal in Ägypten ("schaut her, Jahrtausende blicken auf Euch herab"), und alles ist auf einmal "ägyptisch".
Interessant ist eher: Im Jahr 2000 erwarb ich in Marokko ein dortiges, geläufiges Kartenspiel. Damit spielen die Leute da in der Kneipe, und es hat die Tarot-Symbole: Schwert, Münze, Keule...
In München wieder angekommen, zeigte ich das einem Italiener, und der sagte: Klassisch italienisch, alte Symbole aus der Renaissance. Die irgendwie in das Marokko der Moderne gelangt sind.
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.681
Tarock wird in Bayern doch noch gespielt afaik. Als eine frz. Gräfin es aus dem Urlaub mitbrachte und der gelangweilten Pariser Gesellschaft vorstellte, wurde es von einem anwesenden Starfriseur sofort als altägyptisch erkannt und entsprechend analysiert.
Also Tarock hab ich noch nie jemanden spielen sehen in Bayern.

Beim Kartenspiel gelten in Bayern folgende Regeln:
Wenn man zu viert ist spielt man entweder Schafkopf (für städtische Bayern) oder Watten (die ganzen Bauern aus Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz...).

Wenn man zu dritt ist spielt man Dreier-Schafkopf ohne 7er und 8er

Wenn man zu zweit ist spielt man 66.

😃👍
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.681
Was in der Schweiz total lustig ist, da gibts ne Fernsehsendung die total der Hit iat unter der Bevölkerung, Samschtig Jass, da wird live im TV gespielt und man kann anrufen welche Karte als nächstes gelegt werden soll.

"Samschtig-Jass ist die älteste noch ausgestrahlte Unterhaltungssendung Europas, sie gilt als eine der erfolgreichsten Fernsehsendungen der Schweiz und läuft jeden zweiten Samstag von 18:45 bis 19:20 Uhr auf SRF 1."
 

Holger1969

Geheimer Meister
29. Juli 2023
215
"Wie erwähnt, taucht der Mythos der Sophia in der gnostischen Schrift Hypostasis der Archonten auf. Dabei stellt sich die Frage, was Gnosis bedeutet.

Gnosis (altgriechisch γνῶσις gnō̂sis) wird mit (Er-) Kenntnis und Wissen assoziiert. Im Neuen Testament der Bibel werden / wurden gnostische Schriften strikt abgelehnt. Es heißt, dass die Gnosis ein Hauptgegner der frühen Kirche war.

Die Gnosis spricht vom Dualismus, also vom Gegensatz zwischen Gut und Böse. In der Gnosis gibt es einen transzendenten, verborgenen Schöpfergott (siehe Beschreibung Sophia und die oberen Lichtbereiche) und niedere Schöpfergötter (Beispiel Sophia und Jaldabaoth), die als Demiurgen bezeichnet werden.

Als Kosmonogie (altgriechisch κοσμογονία kosmogonía = deutsch -> "Weltzeugung"; in älteren Texten auch Kosmogenie) werden Erklärungsmodelle bezeichnet, die mit der Entstehung der Welt und dem Leben zusammenhängen. In der Gnosis ergeben sich aus dem Dualismus (Gut und Böse) dualistische Konsequenzen: Licht und Finsternis, Geist und Fleisch, etc. Gemäß Gnosis war das Böse von Anfang an in der Schöpfung enthalten.

Die Erlösung wird in der Gnosis über den Weg der Erkenntnis des dualistischen Charakters dieser Welt (der Sophia?) beschritten. In der Gnosis lautet das Ziel, sich in den Ort des Guten hinein zu bewegen."

Die rätselhafte Gottheit Sophia >>
 

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