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Hartz 4 der Zweite

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Rupert

Geheimer Meister
9. September 2004
237
@samhain:

samhain schrieb:
während sich die vermögenden mit staatlicher unterstützung aus der affaire ziehen können, siehe erneute senkung des spitzensteuersatzes
und die steuerreform.

Bei der Sache mit dem Spitzensteuersatz stimme ich dir zu, aber die Steuerreform prügelt definitiv nicht "auf die Armen alleine" ein, wie man so gern behauptet, sondern trifft alle mit demselben Prozentsatz. Dass das einen kleinen Mann mehr schmerzt als einen Großverdiener, ist klar; dass ich aus dem Einkommen eines kleinen Mannes nicht die Summen herausquetschen kann, die ein Großverdiener bei der Steuerreform erhält, ist darüber hinaus noch logich ... jedoch solltest du bedenken, dass die Großverdiener unter einer rot-grünen Koalition zwar Profit schlagen, die Kleinverdiener im Gegensatz dazu aber kein Minus machen (und wenn das im Artikel steht, ist es schlicht gelogen). Auch niedrige Einkommen werden mit Beträgen von 50-150 Euro pro Jahr angehoben ! Wäre Edmund Stoiber 2002 Kanzler geworden, sähe die ganze Sache schon ganz anders aus, dann würden die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer. So werden die Reichen reicher und die Armen ein Stück reicher - was ist dir lieber? Husten oder Cholera?


samhain schrieb:
warum habe ich ständig das gefühl mich zu wiederholen, warum bin ich so müde???

Nichts gegen dich oder deine Argumentation - aber du scheinst in jedem Posting das Argument "Die Reichen werden nicht herangezogen, die Armen jedoch schon" zu verwenden. Das ist in gewisser Weise richtig, aber darauf kannst du nicht den Notstand des Sozialsystems aufbauen ! Ich habe ja weiter oben schon einige Reformvorschläge gepostet, die zu einer Besserung der Lage führen könnten, da du dazu schweigst, gehe ich davon aus, dass du zustimmst; eine größere Besteuerung der Großverdiener in Deutschland wäre sicher nicht verkehrt, ganz im Gegenteil, aber das Kapital als die Wurzel allen Übels anzusehen, halte ich dann doch für etwas übertrieben ...


Zu Argos kann ich nur sagen, dass er anscheinend nicht nur meine Meinung zum Thema Arbeitsmarkt teilt, sondern auch die zur Familienpolitik. Wieder einmal ein großes Dankeschön an ihn für den freundlichen Rückenwind ... ;)
 
B

Booth

Gast
forcemagick schrieb:
eigentlich sollte diese gesellschaft ja eine soldarische gemeinschaft sein...
ist aber nicht mehr so in
Nun - das solidarische an dieser Gesellschaft war immer finanzieller Ausgleich zum Sichern der Existenz. Dies ist bei Darkblue gegeben - es wird möglicherweise (wahrscheinlich?!) schlechter. Aber nicht so schlecht, daß sie kein Obdach hat, oder verhungern müsste.
Das Schicksal von Millionen von Alleinerziehenden Müttern (und auch einige Vätern) ist alles andere als Berrauschend. Aber ich muss hier dem Rupert in sofern recht geben, daß in uns nunmal nach wie vor die biologische Tradition der Familie steckt.
Wenn sich unsere Gesellschaft dazu entschließen sollte, diese Tradition an den Nage zu hängen, sollte sie ein deutliches Alternativmodell entwickeln. Dieses existiert aber aus meiner Sicht nicht - noch würde es von vielen gewünscht. Wenn ich mit den Menschen rede, ist einer der grössten Wünsche ein (lebens-)langer Partner, gemeinsames Heim, Kinder - halt eine Familie.
Daß viele Menschen in dieser Gesellschaft nicht mehr in der Lage sind, für ein solches Ziel intensiv zu ARBEITEN, sondern denken, daß ein bissi Verliebtheit schon reichen wird, ist aus meiner Sicht eines der Hauptprobleme für diese Fehlentwicklungen.
Letztlich gebe ich Darkblue keine "Schuld" für ihre Umstände - ganz im Gegenteil. Es gibt soooo viele zerstörte Familien, und sooo viele unterschiedliche Umstände. Aber die Verwantwortung, sein Leben selber in die Hand zu nehmen - das muss man jedem definitiv aufbürden. Die gesamte Gesellschaft kann in sofern solidarisch sein, daß niemand verhungern muss - das tut sie.

@ Rupert
Zu Deinen Ausführungen, daß gerade in Deutschland die älteren Mitarbeiter ungerne eingestellt werden, noch folgender Hinweis.
Ich halte es auch für wahrscheinlich, daß der Umstand eine Rolle spielte, daß seit Mitte der 80er Jahre viele Unternehmen Entlassungen über Altersteilzeitmodelle abgewickelt haben. Der Sozialstaat hat sich irgendwann einfallen lassen, älteren Menschen eine sehr viel längere Zeit Arbeitslosengeld auszuzahlen. Gut gemeint war es. Aber das Ergebnis war oft, daß gerade die älteren exakt so entlassen wurden, daß nach der verlängerten Auszahlung der Arbeitslosengelder direkt der Übergang in den Vorruhestand möglich war.
Somit halte ich diese Sozial"leistung" im nachhinein für eine Fehlleistung. War sicher völlig anders gedacht und gemeint - aber auch wenn man gelegentlich was gutes will, kann daraus etwas weniger gutes entstehen.

gruß
Booth
 

Darkblue

Lehrling
27. Dezember 2004
4
@Argos:

Ich habe bereits meinen Hintern hoch bekommen und versucht etwas zu ändern..

Einmal musste ich mir bei einem Vorstellungsgespräch folgendes sagen lassen:
" Ist ja gut und schön, ihre Referenzen stimmen, aber die Kinder sind ein Störfaktor. Können sie die nicht irgendwie wegschaffen?"

Ein andres Mal, kam natürlich auch die Frage, wie ich mir das vorstellen würde und als ich antwortete, das ich die Kinder dann in eine Tagesstätte geben würde, kam als Gegenargument, ob ich wisse, was so etwas kostet und das eine Mutter zu ihren Kindern gehört..

Von den meisten Betrieben kam erst gar keine Antwort trotz mehrmaliger Nachfrage.

Ich bin auch beim Arbeitsamt gemeldet, Das ich kleine Jobs machen kann, Heimarbeit und ich schaue auch regelmäßig selbst nach..

Als ich meinen Antrag auf dem Arbeitsamt abgab, fragte ich, wann ich denn Bescheid bekommen würde, ob es etwas für mich gibt. Die Frau meinte:
"Ja, sie werden Bescheid bekommen.. Irgendwann.. "
Da hab ich dann doch nochmal nachgehakt, da ich solch eine Antwort nicht durchgehen lassen wollte..
Sie meinte nur, das sie sehen würden, was sie machen können.. -.-

Stell mir jemanden zur Verfügung, der bezahlbar ist, der den ganzen Tag meine drei Zwerge versorgt und ich werde arbeiten gehen..

Zu den Umständen, warum ich damals schwanger wurde, warum dann nochmals, werde ich hier keine weiteren Ausführungen unternehmen, da es keinen hier etwas angeht und es zu viele Ignoranten und Lästerer gibt. Diese Erfahrung habe ich schon mehrmals gemacht..

Abgesehen davon, weiß ich sehr wohl, das ich allein für mich und mein tun verantwortlich bin, nicht jemand anders..
Aber was wird heute noch für Familien mit Kindern getan? Egal ob eins zwei oder noch mehr..

@Samhain:

den unterhaltsvorschuss wirst du wohl weiter kriegen, nur ist davon auszugehen, das der, genau wie "normaler" unterhalt angerechnet (also erst gar nicht in den zahlungen vom arbeitamt enthalten ist) wird, also praktisch kein plus für dich ausmacht.

Der Unterhalt wird ja vom Jugendamt ausgezahlt und dieser wird mir bereits angerechnet..
Der Vater der Kinder muss den kompletten Unterhaltssatz, den er normalerweise an mich leisten müsste, an das Jugendamt zurück bezahlen, wovon der Differenzbetrag an das Sozialamt bzw den Staat geht.
[/quote]
 
B

Booth

Gast
@ Darkblue
Dein Engagement ist absolut bewundernswert. Daß man oft Steine in den Weg geworfen bekommt, ist leider nichts neues. Ich habe auch mal mit dem Arbeitsamt vor einigen Jahren bezüglich einer Umschulung zu tun gehabt. Was mir da alles passiert ist, ist wirklich der Hammer. Gleichgültigkeit wäre da beinahe noch wünschenswert. Aber die Einstellung der Mitarbeiter einer Behörde kann man leider nicht durch Gesetze ändern. Genauso wenig, wie die einiger Arbeitgeber.

@all
Eine Sach noch, die mir immer wieder auffällt, wenn über ein Gesetz diskutiert wird, und daraufhin dann einige allgemeine Statements abgegeben werden:
(Sorry Darkblue, daß ich ausgerechnet einen Satz von Dir nehme - kann man absolut repräsentativ sehen)
Darkblue schrieb:
Aber was wird heute noch für Familien mit Kindern getan? Egal ob eins zwei oder noch mehr..
Es wird so oft impliziert, daß die Sozialleistungen früher soviel besser waren... meines Erachtens waren sie niemals so gut, wie seit den 90er Jahren. In den 3 Jahrzehnten zuvor wurden sie in Westdeutschland Stück für Stück angehoben. Meiner Meinung nach befinden wir uns diesbezüglich auf einem Höchstpunkt. Von diesem Höchstpunkt geht man nun ein Stück zurück.

gruß
Booth
 

Darkblue

Lehrling
27. Dezember 2004
4
Booth schrieb:
@ Darkblue
Dein Engagement ist absolut bewundernswert. Daß man oft Steine in den Weg geworfen bekommt, ist leider nichts neues. Ich habe auch mal mit dem Arbeitsamt vor einigen Jahren bezüglich einer Umschulung zu tun gehabt. Was mir da alles passiert ist, ist wirklich der Hammer. Gleichgültigkeit wäre da beinahe noch wünschenswert. Aber die Einstellung der Mitarbeiter einer Behörde kann man leider nicht durch Gesetze ändern. Genauso wenig, wie die einiger Arbeitgeber.

Danke..

Meist gehe ich schon nicht mehr zum Arbeitsamt selbst, weil es mir auch oft nicht möglich ist, sondern rufe bei den Betrieben gleich an.. beim Arbeitsamt selbst bekommt man ziemlich oft, Stellenangebote, von Stellen, die schon lange wieder weg sind..

Und durch einen glücklichen Zufall, wie man ihn nicht oft bekommt, werde ich wohl Mitte kommenden Jahres Arbeit haben.
Hoffentlich klappt es so, wie geplant..
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@Rupert

Ich habe ja weiter oben schon einige Reformvorschläge gepostet, die zu einer Besserung der Lage führen könnten, da du dazu schweigst, gehe ich davon aus, dass du zustimmst; eine größere Besteuerung der Großverdiener in Deutschland wäre sicher nicht verkehrt, ganz im Gegenteil, aber das Kapital als die Wurzel allen Übels anzusehen, halte ich dann doch für etwas übertrieben ...

das erinnert mich schwer an eine diskussion, die so vor einem jahr oder länger hier mit Booth hatte...der thread hieß glaube ich "politik- was nun?"
ist ja alles schön und gut was du da sagst, nur kommen von politischer seite in dieser richtung (z.b. bildungssektor) nur lippenbekenntnisse. es könnte einiges umgestetzt werden, was die lage verbessern könnte- NUR ES FINDET NICHT STATT!

ja, und das kapital ist insofern die wurzel allen übels, weil es sich mehr und mehr seiner sozialen verpflichtung entzieht und weil ihm dies auch noch auf dem silbertablett präsentiert wird.

kleinere klassen, gur vorbereitete lehrer und erzieher?

prima!

nur hört man allerorten, das wäre nicht zu finanzieren.
notwendige lehrkräfte werden nicht eingestellt, obwohl sie jung und dynamisch auf der matte stehen.
der schlüssel in der kinderbetreuung wird immer mehr nach oben geschraubt. da steht dann eine kraft mit 20 kindern, die all die tollen sachen umsetzen soll und im grunde genommen, wenn sie das letzte kind fertig gewickelt hat, beim ersten wieder anfangen kann.
vom fehlenden material bzw. deren finanzierung gar nicht zu sprechen.

ich habe es weiter oben schon erwähnt- die zeiten haben sich geändert, immer weniger arbeitnehmer können nicht alle sozialausgaben schultern, während gleichzeitig denen, denen es wirklich nicht weh tun würde, mehr und mehr an steuern erlassen wird.

jedoch solltest du bedenken, dass die Großverdiener unter einer rot-grünen Koalition zwar Profit schlagen, die Kleinverdiener im Gegensatz dazu aber kein Minus machen (und wenn das im Artikel steht, ist es schlicht gelogen).

aha, dann sind scheinbar ziemlich viele artikel, die sich dieses themas annehmen einfach lug und trug. vielleicht sollten wir mal unsere quellen vergleichen...ich hoffe du kommst mir nicht mit der website von der SPD...

Steuer: Alleinerziehende empört über Reform
Frust und Wut der Betroffenen. Die neuen Regeln benachteiligen vor allem die Geringverdiener.

Hamburg - Was Monika Karaveli (39) im Monat verdient, reicht gerade mal so zum Leben. 1060 Euro netto bekommt die Hauswirtschafterin in der Wilhelmsburger Kindertagesstätte Kiddies Oase. Nach Abzug von Miete und anderen feststehenden Kosten bleiben der allein erziehenden Mutter und Sohn Marcel (14) noch 350 Euro zur freien Verfügung.

"Deshalb hatte ich mich auf die Steuerreform gefreut", sagt Karaveli. Ein paar Euro mehr hoffte sie schon in der Tasche zu haben. Doch der Schock kam mit der ersten Lohnabrechnung. Wie viele Alleinerziehende wird die Wilhelmsburgerin durch die Reform nicht entlastet, sondern zahlt sogar noch drauf: 13 Euro mehr im Monat. "Mit sozialer Politik hat das nichts mehr zu tun", sagt sie enttäuscht.

"Bei uns stehen die Telefone seit einigen Tagen nicht mehr still", sagt Peggi Liebisch vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) dem Abendblatt. "Immer mehr der insgesamt 3,1 Millionen Alleinerziehenden in Deutschland erkennen erst jetzt, dass sie mehr Steuern zahlen müssen."

Der Hintergrund: Zusammen mit der Steuerreform haben Regierung und Oppostion auch den Haushaltsfreibetrag in Höhe von 2340 Euro für Alleinstehende mit Kindern gestrichen. Er wurde durch einen Entlastungsbetrag ersetzt, der nur noch 1308 Euro beträgt. Wer mit einem Lebensgefährten in einem Haushalt zusammenlebt, erhält überhaupt keinen Freibetrag mehr und wird von Steuerklasse II in I gestuft (Details siehe unten).

Besonders hart trifft die Reform die Alleinerziehenden mit geringen Einkommen bis etwa 23 000 Euro. Bei ihnen reichen die Entlastungen bei der Lohnsteuer nicht aus, um die Belastungen durch die fehlenden oder gekürzten Freibeträge auszugleichen.

Frust, Wut und Empörung spricht auch aus vielen Leserbriefen, die das Abendblatt nach dem ersten Bericht über das Thema erhielt. "Ich bin fassungslos, was der Staat unter ,sozial' versteht", schreibt Uta Kompe (38). Die allein erziehende Mutter verdient als Bürokauffrau knapp über 1300 Euro brutto im Monat. "Trotz einer kleinen Lohnerhöhung habe ich jetzt weniger Geld ausbezahlt bekommen als im vergangenen Jahr. Alle anderen Kollegen haben 30 bis 60 Euro mehr im Monat auf ihrem Konto." Uta Kompes Schicksal ist doppelt schwer, weil sie keinen Unterhalt für ihren 13-jährigen Sohn bekommt. Der Vater nahm sich vor vier Jahren das Leben.

Insgesamt muss in Deutschland etwa ein Drittel der allein erziehenden Mütter und Väter ohne Unterhaltszahlungen des anderen Elternteils auskommen. Bei einem weiteren Drittel fließen die Zahlungen nur unregelmäßig.

Iris Matthes (45) versorgt als Alleinstehende vier Kinder. Täglich pendelt die Angestellte der Lufthansa aus dem schleswig-holsteinischen Dorf Oering bei Bad Segeberg in die Hamburger Innenstadt zur Arbeit. "Es ist schwer genug, das Leben als Alleinerziehende zu organisieren", sagt sie. "Permanent kämpfe ich mit Unterhaltskürzungen des leiblichen Vaters und nun auch noch die tolle Steuerreform." Auch sie hat etwas weniger Geld im Monat zur Verfügung. "Später kommen noch die Nachteile durch die Kürzung der Pendlerpauschale hinzu." Für Matthes bleibt nur das Fazit: "In diesem Land sind vor allem berufstätige, allein erziehende Mütter die Verlierer, die man nach Belieben abkassieren und hin- und herschubsen kann."

Michael Pick, allein erziehender Vater, schreibt: "In diesem Staat wird nur die Ehe gefördert, aber nicht die Familie, die nicht notwendigerweise mit der Ehe konform gehen muss. Im wohl jetzt noch spießigeren und kleinbürgerlichen Deutschland gehört sich offensichtlich nun mal, verheiratet zu sein."...

http://www.abendblatt.de/daten/2004/02/06/259335.html

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und da hier gerade das thema alleinerziehend angesprochen wurde- es hat nix mit populismus zu tun, wenn man hier stellung bezieht. und ja, ich habe es schonmal irgendwo kurz erwähnt- mir geht das thema nicht am arsch vorbei, weil ich durch meine schwester, die ihre beiden knirpse allein großzieht, genau weiß wie es läuft...und es läuft immer schwerer.

was ich hier an äußerungen von argos, Rupert und Booth lesen muss lässt mir wirklich die nackenhaare zu berge stehen. in welchem jahrhundert lebt ihr eigentlich? ich finde es mehr als schäbig, jemandem, der (egal aus welchem grund) seine kinder alleine großzieht, der all die arbeit, verantwortung und mühe auf sich nimmt, so einen reaktionären scheiss wie er von euch kommt, um die ohren zu hauen.

das ist allerunterstes stammtischniveau!

einerseits wird hier in diesem land immer gejammert, das zuwenig kinder in die welt gesetzt werden und auf der anderen seite werden die, die es tun dafür an den pranger gestellt, wenn sie es nicht in der "richtigen" form tun.
und absolute sicherheit gibt es nicht.
selbst leute, die jahrelang zusammen waren können sich trennen und meistens bleibt einer von beiden auf den kindern sitzen. das ist einfach so, das ist realität und da hilft es auch nicht viel weiter, ein familienmodell aus dem vorletzten jahrhundert aus dem hut zu ziehen, wobei auch infrage zu stellen ist, ob diese familien denn wirklich so glücklich waren oder ob es nicht eher die gesellschaftlichen zwänge waren, die sie zeitlebens zusammenbleiben ließ, mit allem psycho und allen neurosen, die dann an die lieben kleinen weitergegeben wurden.
egal- hauptsache die heile fassade vater, mutter, kind bleibt erhalten, egal wie verlogen das auch in vielen fällen ist.

aber man kann aus euren (selbstzufriedenen) äußerungen prima die linie verfolgen, die in schlechten zeiten immer wieder gefahren wird:
schluss mit der solidarität- jeder soll doch zusehen wo er bleibt.

da kommt mir echt das kalte kotzen!
 

Darkblue

Lehrling
27. Dezember 2004
4
@Samhain:

Du sprichst mir aus der Seele..

Ich slebst habe mir schon viel sagen lassen müssen, weil ich "alleinerziehend" bin mit meinen drei Knirpsen. Mittlerweile steh ich drüber.
Die Menschen, die über solche wie mich herziehen bzw angehen, die wissen nicht, was es bedeutet, Verantwortung zu haben. Ohne hier jemand nahe treten zu wollen.

Das Thema, das die Geburtenrate zurück geht hatte ich erst letztens mit meiner Mama gehabt.
Als meine Mama damals mit mir schwanger war, musste sie meinen Papa heiraten, weil es sich ja so gehörte..
Heute ist das schon lange nicht mehr so, das man wegen einem Kind heiraten geht.
Die, die die Ehe eingehen, werden belohnt, und diejenigen, die es nicht tun, werden bestraft.. Passt nicht so wirklich zusammen..
 
B

Booth

Gast
Die hier oft genannte Forderung, daß auch Betuchte und Reiche mehr beitragen müssen, halte ich für völlig richtig.

Die Hauptänderungen, damit wohlhabene Privatleute mehr Steuern zahlen ist zum einen eine "High-End"-Vermögenssteuer (nur für privates, nicht für "arbeitendes" Vermögen), die allerdings (wenn ich es recht in Erinnerung habe) wenig bringt.
Desweiteren eine Verschärfung der Erbschaftssteuer, die wirklich mal endlich gemacht werden sollte.
Das allerwichtigste ist aber wohl eine Steuerreform inkl Verminderung oder gar Abschaffung möglichst aller Absetzungsmöglichkeiten, denn gerade mit den Abschreibungsmöglichkeiten rechnen sich viele Leute arm, die über ein hohes Einkommen verfügen. Im Prinzip ist dies genau, was der (konservative!) Finanzexperte Merz vor über einem Jahr vorgeschlagen hat.
Ergebnis: Er wurde von so ziemlich allen Lobbygruppen rhetorisch in Grund und Boden geknüppelt. Da mussten die Wohlhabenen gar nix machen. Häuslebesitzer, Pendler, etc etc... der ganz normale Bürger hat da was gegen. Meiner Meinung nach sollte hier irgendeine Regierung in den nächsten 5-10 Jahren mal sagen "Scheiss drauf" - und es einfach machen. Allerdings verlangt man von einer Regierung, die das macht, in beruflicher Hinsicht geplanten Selbstmord. Denn eine Abwahl steht vermutlich ausser Frage.

Eine Änderung des Arbeitsmarkts ist aus meiner Sicht dennoch zusätzlich notwendig. Und zwar noch einige mehr, als bislang - vor allem, eine völlige Umstrukturierung des Arbeitsamtes. Seit Jahrzehnten ist das Arbeitsamt zur Auszahlungsbehörde verkommen. Mehr als 80% der Angestellten dort sind mit der Auszahlung (und Berechnung und Überprüfung derselbigen) beschäftigt. Kaum jedoch sind Leute damit beschäftigt, mit den Arbeitssuchenden eine Perpektive zu erarbeiten. Gerade Langzeitsarbeitslose brauchen eine Perpektive, auf die man hinarbeiten kann, inklusive Umschulung, etc.
Samhain hat insofern recht, als daß zu wenig auf breiter Front getan wird - vor allem bei den Wohlhabenden. Insgesamt bedarf es aus meiner Sicht aber weit mehr, als einfach ein paar Steuern für Reiche zu erhöhen. Das Einfordern, daß auch Betuchte etwas Federn lassen sollte, ist völlig richtig. Der Anschein der damit geweckt würde, daß die sozial Schwächeren dann nicht trotzdem mehr gefordert werden müssten (weniger finanziell, mehr von Sicht der Initiative, Flexibilität, etc), finde ich aber falsch.

Solange das ganze "Bildzeitungsland" bei jeder Gesetzesänderung rumschreit und polemisiert, wie nur möglich, und sofort den Untergang des Abendlandes ankündigt, darf man sich nicht wundern, daß Politiker so wenig verändern wollen, wir nur irgend möglich.
Ich persönlich glaube nicht, daß in den nächsten 10-15 Jahren noch mal eine etwas grössere Gesetzesänderung durchgeführt wird, solange die Stimmung im Lande so ist, wie zur Zeit. Welcher Politiker will sich sowas denn freiwillig antun? Mir fällt da keiner ein.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ach ich glaube nicht, dass es wirklich so schwer ist in deutschland zu reformieren... es trifft aber halt leider nur die kleinen....

steuern werden gesenkt.. prima... aber wer hat was von der steuersenkung? damit man in den genuß dieser senkungen kommen kann muss man erst mal genug verdienen...
leider gibt es aber genug menschen, die mit ihren minijobs nicht genug verdienen um etwas davon zu haben.

was ist mit der gesundheitsreform bei der die pharmaindustrie geschont wurde und die wirklich schädlichen machenschaften und betrügereien mit unserem gesundheitssystem ja nicht unterbunden wurden.. im gegensatz dazu knüppelt man die kranken (zahlt mehr für eure medikamente dazu... während gleichzeitig die preise für die dreckspillen steigen .. zahlt zehn euro wenn ihr euch behandeln lassen wollt)
ich bin mir sicher eine andere reform des gesundheitssystems wäre sicherlich akzeptiert worden... aber der bürger hat eben keine lobby... die industrie schon....

die alternative gesundheitsreform der fr. merkel ist noch wesentlich schlimmer als das was man uns schon angetan hat...

die arbeitsmarktreform vernichtet schlicht und ergreifend arbeitsplätze... natürlich das darf ja alles nicht wahr sein.. aber so ist es nun mal... ich kenne da ein altenpflegeheim.. .die arbeiten inzwischen mit recht vielen eineurojobbern... das sind nicht alles nur ersetzte zivis an denen es vielleicht mangelt ( es gäbe wohl noch genug ) das sind hilfskräfte, die ersetzen auch schon so manchen krankgeschriebenen pfleger.... bis auf die medizinischen dinge können die fast alles tun.. für das bisschen was noch bleibt hält man sich halt noch ein paar altenpfleger.. es scheiden dort leute aus dem dienst aus ( altersbedingt ) und es werden keine neuen eingestellt ( abgesehen von ein-eurokräften ) ... das ist keine einbildung... das ist einfach so zu beobachten....

gegen eine efifzienzsteigerung unseres arbeitsamtes hätte niemand ws gehabt... doch effizienter ist der verein offenbar nicht geworden ( naja der infoschalter heißt jetzt kundentheke... arschgeschnoddere verfluchtes.. davon hat doch niemand was... sie hätten es doch gleich wellnesscenter nennen sollen die euphemismenschleudern )

das problem ist doch, dass niemand vorhat die wohlhabenden anzugehen, weil eben jene eine lobby haben...

erbschaftssteuer ... nun ja... es ist eben eine frage der schwellenwerte.. wenn erbschaftssteuer darauf hinausläuft, dass tante liesel ihren kindern ihr häuschen nicht vermachen kann weils der staat kassiert und der erbe bekommt dann noch ein paar cent raus... dann ist das eine schlechte idee.... besonders wenn dann der herr multimillionär aus irgendwelchen steuerlichen gründen die erbschaft irgendwie am system vorbeischieben kann... ich meine das ist hypothetisch aber wir wissen doch wie sowas so häufig läuft...

es geht um soziale gerechtigkeit... es geht in erster linie um ein vereinfachtes steuersystem in dem die zahl der lücken reduziert ist... es kann nicht angehen, dass ein millionär mithilfe eines teuren steuerberaters unmengen an geld spart während so eine kleine laus sich einen steuerberater nicht leisten kann... der steuerberater muss überlfüssig werden... ich bin steuerzahler in diesem verdammten land und es muss doch möglich sein, dass ich als normaler bürger dieses landes unser steuersystem verstehen kann... es muss doch möglich sein das so zu gestalten, dass es einfach zu verstehen und zu nutzen ist....
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
@Rupert
@argos
@Booth

setzt euch doch mal mit Darkblue in Verbindung, evtl. findet ihr sie ja ganz nett, dann könnt ihr sie heiraten....
Oder habt ihr ein paar Junggesellen im Bekanntenkreis ?
Evtl. könnt ihr dann euren Idealvorstellung von Familie verwirklicht ???
Oder ist es für euch ein Problem, dass sie 3 Kinder hat ????

@samhain
schon wieder ein Beispiel einer alleinerziehenden Mutter ?
Selber Schuld, warum ist sie nicht bei ihrem saufenden und prügelndem Ehemann geblieben ?
Oder hatte sie ein Problem, dass er ab und zu mal ein andere gexxxx hat ???
Und der andere, einfach so wegzusterben ? Sowas gehört sich doch wirklich nicht....
tztz, sowas kleinliches.............
:x :evil: :x
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
das ich das noch erleben darf...*schnüff*<----(das sind freudentränen...mal zur abwechslung)

kurz bevor dieses "reformjahr" endet und das nächste anbricht, wird in diesem artikel, der auf das buch von Albrecht Müller: Die Reformlüge. 40 Denkfehler, Mythen und Legenden, mit denen Politik und Wirtschaft Deutschland ruinieren, bezug nimmt, mit eben jenen "reformen", die nichts als mythen sind, aufgeräumt.

vieles wurde hier in diesem thread schon angesprochen, aber es tut doch gut, es mal in einem artikel vor sich zu haben:

Der Neoliberalismus ist die letzte Großideologie des 20. Jahrhunderts: Hysterie, Regression und Wiederholungszwang

Der Neoliberalismus ist die letzte Großideologie des 20. Jahrhunderts. Wie seine feindlichen Brüder lässt er keine historische Erfahrung und keine theoretische Reflexion gelten, die seinen Glaubenssätzen widersprechen könnte. Diese dogmatische Enge ist ein Makel seiner Herkunft. Er ist ein kämpferischer Anti-Anti-Liberalismus, konzipiert in den Zeiten der schwersten Niederlage der liberalen Ideale. Dies prägt seine Begriffsbildung und seine Kampfesweise. Er musste seinen Feinden auf gleicher Augenhöhe entgegentreten. So übernahm er, insbesondere vom Marxismus, die Grundkonzeption einer "geschlossenen wissenschaftlichen Weltanschauung". Er zwingt alle Weltprobleme in ein einfaches Korsett, hat auf alle Fragen einfache Antworten (im wesentlichen immer dieselbe). Er verfügt über ein simples Menschenbild und er propagiert eine utopische Geschichtsphilosophie. Seine dogmatische Enge und sein utopischer Glaube hindern ihn allerdings daran, für die relevanten wirtschaftlichen Probleme pragmatische Lösungen zu finden. Dies macht ihn ebenso realitätsuntauglich, wie es der Marxismus war. Mit seinem Scheitern ist daher zu rechnen.

...Konjunkturpolitik reduziert sich auf Reformpolitik: Wenn die Wirtschaft schlecht läuft, kann das nur daran liegen, dass die Gesetze schlecht sind. Wenn die Reformen der Vergangenheit keine Besserung der Lage herbeiführten, kann das nur daran liegen, dass die Reformen noch nicht radikal genug waren. Es muss daher weiter reformiert werden. Schwerpunkte des Jahresgutachtens sind so auch Reformen am Arbeitsmarkt, bei der Finanzierung des Gesundheitssystems etc.

Die absurden Fehlleistungen, zu denen dieses Dogma führt, analysiert Albrecht Müller in seinem Bestseller "Die Reformlüge". Albrecht Müller, Nationalökonom und Redenschreiber von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller und Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt bei Willy Brandt und Helmut Schmidt seziert die aktuelle Reformpolitik. Seine Bilanz ist niederschmetternd: Die Diagnosen sind durch die Bank falsch, ein Sumpf aus Lügen, Mythen und Legenden und die Rezepte sind es nicht minder: geeignet das Land zu ruinieren.

...Im Vorfeld der Reformen wird eine "Jahrhundertreform" nach der anderen angekündigt, mal soll die Rente bis ins Jahr 2030 gesichert werden, mal sollen die Harz-Gesetze oder eine "Jahrhundertsteuerreform" "Jobwunder" bewirken und schon wenige Jahre später mag keiner der Akteure mehr daran erinnert werden. Eine kritische Debatte über die Wirkungslosigkeit der Reformen findet nicht statt. Eine gespenstische Situation.

Nicht weniger gespenstisch sind die "Argumentationen", mit denen die Reformen in der Öffentlichkeit "begründet" werden. Ein Gespinst aus Denkfehlern, Mythen und Legenden, die keiner näheren Betrachtung standhalten. In 40 Punkten zerpflückt Müller die verbreitetsten Behauptungen.

Die Globalisierung - nichts wesentlich Neues. Einen Weltmarkt gibt es schon seit Jahrhunderten und das einzig nennenswert Neue ist die wachsende Bedeutung des europäischen Binnenmarktes für die europäischen Volkswirtschaften. Das demografische Problem - im wesentlichen liegt es hinter uns. Deutschland ist auf dem Weltmarkt nicht mehr wettbewerbsfähig - eine dreiste Lüge. Wir leben über unsere Verhältnisse - schlicht Quatsch

Längere Arbeitszeiten bringen uns voran - ein Trugschluss.

Reformhysterie

Müller bietet eine Art Lexikon neoliberaler Tatsachenverdrehungen, Lügen und Mythen, die er detailliert widerlegt, und bietet so umfangreichen Stoff zum Selberdenken. Trotz aller Irrationalität im Einzelnen ist eine Logik zu erkennen. Die neoliberalen Systemveränderer bauschen einzelne Tendenzen zu "völlig neuen Herausforderungen" auf, malen die Situation im Lande in den schwärzesten Farben und folgern dann zweierlei:

Dass die erprobten politischen Strategien nicht mehr funktionieren und dass deshalb auf allen Gebieten ein Systemwechsel herbeigeführt werden muss.

Wenn dann die Reformen nicht das halten, was sie versprochen hatten: umso besser, das Scheitern der Reform wird selbst zum Grund für weitere und weitgehendere. Nach der Reform ist vor der Reform und die konkurrierenden Parteien überbieten sich gegenseitig mit immer neuen und immer aberwitzigeren Projekten. Nach der Gesundheitsreform kommt die Bürgerversicherung, die wiederum überboten wird durch die Kopfpauschale. Nach Hartz I bis IV dürfen wir gespannt sein auf Hartz V bis VIII. Das Reformkarussell kommt so erst richtig auf Touren und verschlingt Verlässlichkeit und Stabilität der Politik. Das Land versinkt in Reformhysterie.

Dass die Reformideen einander krass widersprechen, scheint die politischen Akteure nicht zu irritieren. Erst wird die private Altersvorsorge propagiert (Jeder Bürger ein Aktionär), dann werden private Sparvermögen durch Hartz IV wieder einkassiert. Neoliberale Politik wird damit selbst zur Quelle von Unsicherheit und richtet so die Schäden an, die zu bekämpfen sie vorgibt. Was sie dann wiederum als Rechtfertigungsgrund für weitere Radikalisierungen nimmt...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19062/1.html

@forcemagick

die arbeitsmarktreform vernichtet schlicht und ergreifend arbeitsplätze... natürlich das darf ja alles nicht wahr sein.. aber so ist es nun mal...

der kaiser ist nackt!

psst...darf aber keiner sagen...

stattdessen sollen alle einer heilsideologie hinterher rennen, die an offensichtlicher absurdität und destruktivität nicht mehr zu überbieten ist.

gute güte, wo bin ich nur gelandet...ist das die strafe für schlechte taten im vorleben...ist...das...hier...die...hölle?!

Gegen den Strom (Such a surge)

deine verlogenheit, deine bequemlichkeit, bin ich langsam leid.
es ist zeit, wir sind bereit, denn es ist soweit
gegen die strömung, es gibt keine versöhnung,
denn sie hören mir nicht zu.
heute sind es die, morgen bist es vielleicht du,
auf der flucht, du sitzt allein im boot.
du schreist, die anderen hören weg, auf dich wartet der tod.
dein schrei verhallt, mir wird kalt, doch man vergißt schon bald
bis es wieder knallt, sich die gewalt ein neues opfer krallt
und keiner schnallt, was in diesem land passiert.
lang genug war ich schockiert, jetzt bin motiviert.
nimm meine hand, ich helfe dir aus dem treibsand,
denn in diesem unserem land ist es zeit für den widerstand
steh' ein für deine freiheit, sei ein individualist
und kein egoist, was zählt, ist was zu ändern ist.
deine hölle ist aus eis, ein meer muß drunter sein
die hölle schweigt mich tot, also hau ich ein loch hinein.
refrain : gegen den strom, ich schwimme gegen den strom
du bist nicht mehr herr deiner dinge, denn sie haben dich in ihrer hand
folgst deinem falschen stolz und gehst mit dem kopf durch die wand.
vaterland, heilanstalt, du wirst gemästet mit gewalt und frustration,
die wie ne' kugel durch dein' kopf knallt.
wenn man dich nicht hoffnungslos dem vergessen überläßt,
sind hass und machtgier bald so chancenlos wie die pest.
ich gebe nicht auf, aber man kann ja zu sich stehen wie man will,
das problem ist, die meisten stehen lebenslänglich still,
lassen sich treiben, schlucken und schweigen
auch wenn einer ersäuft, hauptsache ist, daß es geregelt läuft.
wir sind alle kleine fische im großen fluß.
du sagst ich laber stuß, wer hört den letzten schuß und macht schluß.
wem kann man heute noch vertraun'?
wem sollte man die lügen glauben, oder lieber eine reinhaun'
gegen den strom, denn ich verlasse den weg des geringsten
widerstandes und bekämpfe euren kriegstanz.
refrain : gegen den strom, ich schwimme gegen den strom
und der private sender zeigt mir die realität?
sensationsgeilheit, während sich mir der magen umdreht.
blutdurst, live vor ort, die kamera dabei,
was wären wir ohne die asse der polizei
notruf, orginalgetreu nachgestellt.
auf der couch hautnah dabei, action ist, was unterhält!
augenzeugen, video, sensationell reell,
gier nach action news, oder r.t.l.aktuell.
kinderzimmer, blutrausch, horror ungeschnitten.
kinderaugen geblendet, privater sender sendet
rund um die uhr, programmkapazität,
denn für visuelles konsumieren ist es nie zu spät.
volkshypnose, gehirnmetamorphose,
der fernseher verkabelt, der zuschauer vernagelt,
eure hölle ist aus eis, ein meer muss drunter sein.
eure hölle schweigt mich tot, ich schlag den fernseher ein.
refrain : gegen den strom, ich schwimme gegen den strom
sinnes vergewaltigung, staatliche genehmigung,
die schwelle zur gewalt fällt ein, die politik wird ratlos sein.
resultat: gruppenzwang, dein gefängniss ist die jugendsubkultur
und von gnade zeigst du keine spur.
radikal, herz aus stahl, keine wahl, also bezahl'
ich den preis für meine freiheit und mach' mich frei von dieser qual
und übernehme selbst die navigation,
dreh euch den rücken zu und schwimme gegen den strom.
wann wirst du verstehen, ohne rücksicht auf verluste,
wann wirst du endlich wissen, was dein herz schon lange wusste,
wann wird dein geist frei sein, wie lang sprichst du noch nach wie ein papagei?
hey, mann !! hör auf mit der heuchelei,
wie lang' lässt du dich noch treiben mit dem strom, nur weil es so einfach ist.
wie lang' willst du noch schlafen? wach auf, bevor du es vergisst!
die hölle ist aus eis , ein meer muss drunter sein,
die hölle schweigt mich tot, also hau' ich ein loch hinein.
refrain : gegen den strom, ich schwimme gegen den strom.
 
B

Booth

Gast
Samhain zitiert TP:
TP-Artikel schrieb:
bauschen einzelne Tendenzen [...] auf, malen die Situation im Lande in den schwärzesten Farben
Und schrieb wenig später:
Samhain schrieb:
der kaiser ist nackt!

Sorry, samhain - aber das erscheint mir nun wirklich ein ziemlicher Widerspruch.
Einerseits zitierst Du ein Buch, welches uns darlegt, daß alles halb so wild ist, und wir nur wild gemacht werden (natürlich von den Vertretern des "Neoliberalismus"). Andererseits kann man aber bei Deinen vielen Postings durchaus den Eindruck erhalten, daß Du es noch viel wilder empfindest, als "man" uns weis macht... ?!

Ich selber halte das Buch für nicht schlecht (habe es allerdings bisher nur in Auszügen gelesen), wenn auch nicht selten sehr überzogen und polemisch ("Die Globalisierungsfalle" erschien mir damals sehr viel sachlicher), aber es enthält sicher nicht die absolute Wahrheit. Und daß uns die Vertreter von den unterschiedlichsten Gruppierungen immer verfärbte Fakten, gemischt mit der jeweiligen persönlichen Meinungen, darstellen, ist so alt, wie die Menschheit.
*seufz* ... je länger ich mich mit Politik (und den Menschen überhaupt) beschäftige, desto eher neige ich dazu, zu glauben, daß alle sich viel wohler fühlen, wenn sie einfach nur ein funktionierendes Feindbild haben.

gruß
Booth
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Booth schrieb:
Sorry, samhain - aber das erscheint mir nun wirklich ein ziemlicher Widerspruch.
Einerseits zitierst Du ein Buch, welches uns darlegt, daß alles halb so wild ist, und wir nur wild gemacht werden (natürlich von den Vertretern des "Neoliberalismus"). Andererseits kann man aber bei Deinen vielen Postings durchaus den Eindruck erhalten, daß Du es noch viel wilder empfindest, als "man" uns weis macht... ?!h

ich verstehe deinen standpunkt und deine kritik hier nicht ganz....

es wird nicht aufgezeigt, dass alles nur halb so wild ist.. es wird aufgezeigt, dass hier die notwendigkeit zum pauschalen sozialabbau und zur massiven amerikanisierung an die wand gemalt wird und das unter nutzung und schaffung einer gewissen markthysterie ( den armen armen firmen geht es so schlecht.. die arme industrie weia... doch in wahrheit fahren gerade jene, die besonders fordern und jammern doch riesengewinne... während ihre vorgeschlagenen reformen die kleinen vom spielfeld fegen )

es ist doch eigentlich noch viel wilder wenn unser sozialsystem zu tode reformiert werden soll obwohl die wirtschaftliche situation das eigentlich gar nicht erfordert hätte... geht es denn letztlich um mehr als um die gier einiger weniger?

es werden arbeitnehmer in massen entlassen von firmen, die mit genau jenen arbeitnehmern rekordgewinne eingefahren haben.. und jetzt da man die chance sieht noch mehr zu rationalisieren und noch mehr einzusparen und aus dem riesengewinn den hypergewinn zu machen... jetzt richtet man unter diesen vorzeichen die ganze wirtschaft eines lande hin.... ohne not... nur wegen dem profit...

kritisiert wird in dem geposteten artikel dass das programmierte versagen der reformen wieder reformen nach sich zieht an deren ende wir nun wirklich schlecht dastehen.. nun wir? ... jene, die durchs raster fallen... und das werden millionen sein ...

gesellschaften wie sie hier anvisiert werden gibt es schon...

usa

ich will das nicht...

fuck the american way ... ich will ihn nicht und es passt mir nicht, dass er uns hier übergestülpt wird auf deibel komm raus...
 
B

Booth

Gast
Ähm - Samhain beschreibt die momentane Lage oft genug sehr dramatisch, oder zitiert entsprechende Texte - zumindest habe ich das so in Erinnerung. Unabhängig von den anstehenden Reformen.
Wenn ich das falsch in Erinnerung habe, und er die Situation vor den Reformen eigentlich recht in Ordnung findet - alles einigermassen so bleiben könne, und ihm vor allem das Reform-Geschreie annervt... ja... dann hat er JETZT die Gelegenheit es zu verdeutlichen ;)

Und einen "American Way" werden wir erst bekommen, wenn das Gros der Bayern und Schwaben sich wieder voll auf ihre alten, christlichen Tugenden besinnen, und einen Bible Belt in Deutschland schaffen...
OK... ich gebe dazu - das war Polemik :D

edit: Zu den fetten Gewinnen (vor allem) der (Dax-)Unternehmen. Ich habe da irgendwo im Hinterkopf, daß jemand mal behauptet hat, daß diese Unternehmen die Gewinne vor allem im Ausland einfahren würden. Also vor allem international agierende, deutsche Unternehmen große Gewinne machen - und das eben deshalb, weil das Auslandsgeschäft sehr gut läuft. Ich habe keine Ahnung, ob das so ist - finde auf die Schnelle leider auch keine Zahlen. Kann da jemand anders helfen mitzusuchen, um diese Behauptung zu bestätigen, oder (was für Deutschland besser wäre) zu widerlegen?

gruß
Booth
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
naja ich meinte jetzt ja auch vor allem deinen standpunkt im zusammenhang mit dem oben geposteten telepolis-artikel... ohne da jetzt für samhain in die bresche springen zu wollen hat es mich einfach interessiert wie du zu diesem deinen standpunkt kommst weil ich da anscheinend was anderes herauslese ;)

was den american way angeht so denke ich läufts doch aber genau darauf raus.. und schlimmer wahrscheinlich...

naja unternehmen wie siemens machen prima umsätze mit entwicklung, forschung etc. made in germany... auch wenn teils produktion im ausland liegt....

es ist schwer zu trennen denke ich... sicherlich ich kann mir gut vorstellen, dass geschäfte in deutschland nicht mehr so gut laufen.. woher auch.. die leute haben das geld nicht mehr.. aber ich finde es dann aber doch recht eigentümlich, wenn einerseits reformen gefordert werden, die dazu führen, dass die leute weniger konsumieren können während man sich gleichzeitig aufregt, dass die menschen zu wenig konsumieren und deswegen bräuchten wir dann weitere reformen, die dazu führen, dass die menschen weniger konsumieren was zur forderung weiterer.. ad inifinitum und ad absurdum
 
B

Booth

Gast
Naja - letztlich muss man sicher immer stark trennen, zwischen dem, was die Großindustrie fordert, und dem, was kleine und Mittelständische unternhmen fordern (wenn man sie überhaupt hört).

Hinzu kommt, daß Du als einzelner Unternehmer eventuell wenig davon hast, wenn Du den Leuten viel Lohn ausschüttest, die Firma aber pleite geht, bevor der Konsum sich eventuell durchschlägt.
Und gerade Kleinunternehmer (Handwerker, Ladenbesitzer, Gastronomiebetriebe, etc) müssen ziemlich genau rechnen - und da ist oftmals der Lohnfaktor der teuerste Faktor im Betrieb.
Aber ich denke auch, daß in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten viel zu sehr auf die Großbetriebe geschielt wird. Aber viele Unternehmervertreter scheinen ja genau diese Klientel zu vertreten. Andere Vertreter machen dann oft den Fehler, auf der einen Seite nach flexiblen Mitarbeitern zu rufen (wie halt alle), aber selber sehr unflexibel zu erscheinen (Stichwort Handwerksordnung, etc). Jedoch ist das Gefühl, daß gerade Klein- und Mittelstandsbetriebe und Rot-Grün noch weniger wahrgenommen werden, wahrlich mies.

Die Tatsache, daß bei uns nicht alles sooooo schlimm ist, habe ich übrigens selber mehrfach erwähnt. So hat Deutschland nunmal gerade durch die Einheit eine besondere Belastung erfahren, die noch viel zu wenig positiv genutzt wurde. Es gibt kaum Möglichkeiten Sonderwirtschaftszonen, etc in Ostdeutschland einzuführen. Die Gewerkschaften wollen alles sofort verweigern, wenn man vor hat, dort drüben für einige Jahre auf deutlich geringerem Niveau, wirtschaftliche Betriebe neu anzusiedeln.
Ist alles schwierig - und ich glaube, es gibt niemanden im Forum, der Hartz 4 für einen "grossen Wurf" hält, oder glaubt, daß es keine Änderungen mehr bedarf.
Aber ich halte es für einen Anfang. Und in doppelter Hinsicht für einen eher betrüblichen. Einerseits wird auf der untersten Ebene angefangen - gefällt mir auch nicht. Andererseits hat alleine diese recht kleinere Änderung, bei der die meisten Menschen (nämlich alle MIT Arbeit) keine Veränderungen spüren, unglaublich viel Gegenwind erfahren.

Naja... schaun wir mal, wie der Januar so ins Land verstreicht, und ob bis iItte Juli in Deutschland wirklich, echte "Unruhen" aufgebrochen sind, und ein "Funke [zur Revolte?!] überspringen" wird, wie zuweilen prognostiziert.

gruß
Booth

P.S. Mal sehen, ob ich mich nun wieder etwas heraushalten kann, und nur mal gelegentlich interessante Artikel poste :)
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Booth schrieb:
Aber ich denke auch, daß in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten viel zu sehr auf die Großbetriebe geschielt wird. Aber viele Unternehmervertreter scheinen ja genau diese Klientel zu vertreten. Andere Vertreter machen dann oft den Fehler, auf der einen Seite nach flexiblen Mitarbeitern zu rufen (wie halt alle), aber selber sehr unflexibel zu erscheinen (Stichwort Handwerksordnung, etc). Jedoch ist das Gefühl, daß gerade Klein- und Mittelstandsbetriebe und Rot-Grün noch weniger wahrgenommen werden, wahrlich mies.

eben eben....
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
Die alten Pläne...

So, ich hab mich jetzt mal entschlossen das alte Interview mit Greg Palast online zu stellen. Er beschreibt darin den 4 Punkte Plan von IWF/Weltbank (Neoliberale!) ganze Volkswirtschaften zu zerstören.
Hier klicken zum lesen

Besonders dieser Abschnitt ist doch immer wieder der Hammer:

Code:
AJ: Hören sie sich die Bomben an die sie fallen lassen. Sie interviewen diese Minister, den früheren Chefökonom der Weltbank - all diese Sachen, sie haben die Dokumente, Leute bekommen Zahlungen auf Schweizer Bankkonten, all das passiert. Dann kommt Teil 2, was tun die nachdem die Implosion begonnen hat? 

GP: Nun, dann sagen sie man muß beginnen das Budget zu beschneiden. Ein fünftel der Bevölkerung von Argentinien ist Arbeitslos, und sie sagten beschneiden sie die Arbeitslosengelder drastisch, nehmen sie Pensionsgelder weg, beschneiden sie die Bildungsgelder, ich meine schreckliche Dinge. Wenn sie nun die Ökonomie in der Mitte einer Rezession abschneiden, die von diesen Leuten erschaffen wurde, dann vernichten sie diese Nation wirklich. Nachdem wir am 11. September angegriffen wurden kam Bush heraus und sagte wir geben 50 bis 100 Milliarden Dollar aus um unsere Wirtschaft zu retten. Wir beginnen nicht damit das Budget zu reduzieren, man versucht diese Ökonomie zu retten. Aber sie erzählen diesen Ländern das sie reduzieren und reduzieren und reduzieren müssen. Und warum, nach den internen Dokumenten, damit sie Zahlungen an ausländische Banken leisten können - die ausländischen Banken kassieren 21% bis 70% Zinsen. Das ist Wucher. Tatsächlich war es so schlimm das sie Argentinien dazu brachten die Gesetze gegen Wucher abzuschaffen. Denn jede Bank wäre ein Kredithai unter argentinischem Gesetz.
 

Rupert

Geheimer Meister
9. September 2004
237
@samhain:

Zunächst einmal wollte ich dir sagen, dass die Art, wie du hier Kritik übst - fröhlich drauf los und ohne Hemmungen - mir sehr gut gefällt. Da weiß ich wenigtens, woran ich bin, im Gegensatz zu zweideutigen Anekdoten und viel Gerede um den heißen Brei.


samhain schrieb:
ist ja alles schön und gut was du da sagst, nur kommen von politischer seite in dieser richtung (z.b. bildungssektor) nur lippenbekenntnisse. es könnte einiges umgestetzt werden, was die lage verbessern könnte- NUR ES FINDET NICHT STATT!

Und warum findet es nicht statt? Aufgrund eines Interessenskonflikts. Du hast einerseits die jetzige Situation, in der du vielleicht ein paar mehr Schulden machen müsstest als sonst, um den Wagen aus dem Dreck zu ziehen, und andererseits europäische und internationale Abkommen, z.B. die Maastricht-Richtlinien, nach denen du viel genauer rechnen musst, um nicht wieder eine Rüge zu erhalten. Gleichzeitig strebt unsere derzeitige Regierung einen Beitritt der Türkei an, der mit weiteren Kosten für den Hauptbeitragszahler, und das sind nun mal wir, verbunden ist, woraus resultiert, dass unser Budget noch kleiner wird. So kann das ja nichts werden !


samhain schrieb:
ja, und das kapital ist insofern die wurzel allen übels, weil es sich mehr und mehr seiner sozialen verpflichtung entzieht und weil ihm dies auch noch auf dem silbertablett präsentiert wird.

Die soziale Verpflichtung des Kapitals ist in den fetten Jahren verloren gegangen, nicht jetzt. Als noch Vollbeschäftigung herrschte und der Haushalt einigermaßen stimmte, wurden Firmen immer mehr Vergünstigungen, Subventionen und Geschenke eingeräumt, genau wie den Arbeitnehmern, und jetzt, wo es nicht mehr so gut läuft, beschneidet man auf Biegen und Brechen die Vorteile der Arbeitnehmer, während man dem Mammon Großindustrie eher noch mehr gibt als nimmt. Hartz IV kam nicht von ungefähr, sondern wurde bereits von einer nicht vorausschauenden BRD-Politik in den 70ern, 80ern und 90ern ausgelöst. Als die ehemalige DDR mit ihrem maroden System noch als zusätzliche Belastung hinzukam, war der soziale GAU vorprogrammiert. Allerdings hätte man das spätestens in den 90ern sehen und eindämmen müssen, was man aber, wie heute übrigens auch, mit Blick auf die nächsten Wahlen tunlichst vermieden hat. Hartz IV mag sicherlich befremdlich anmuten, aber wenn man bedenkt, was andere (Nachbar-)Länder schon vor 10-20 Jahren durchgebracht haben, ist das eigentlich nichts Besonderes mehr.


samhain schrieb:
vom fehlenden material bzw. deren finanzierung gar nicht zu sprechen.

Diese Argumentation ist eine hohle Phrase. Paradebeispiel Bayern; da wollte man ganz und gar die Lehrmittelfreiheit abschaffen ... gleichzeitig ist aber noch genug Geld da, um völlig neue Bücher drucken zu lassen und einzukaufen, weil man die nun plötzlich für die Gymnasialreform G8 benötigt. Passt nicht zusammen, oder? ;)


samhain schrieb:
aha, dann sind scheinbar ziemlich viele artikel, die sich dieses themas annehmen einfach lug und trug. vielleicht sollten wir mal unsere quellen vergleichen...ich hoffe du kommst mir nicht mit der website von der SPD...

Hehe, das wär' eine nette Idee gewesen, aber es gibt auch andere Quellen, aus denen man das erfahren kann.

http://www.rp-online.de/public/article/ratgeber/geld+recht/steuern/65114 beispielsweise.

Wobei man anmerken sollte, dass die Grafik, die auf dieser Seite zu finden ist, Alleinstehende und Ehepaare mit Kindern behandelt. Die in deinem Artikel angesprochene Personengruppe ist nicht vorhanden, vermutlich, weil es richtig ist, dass diese keine finanziellen Vorteile davontragen. Man stellt also die Ehe der partnerlosen Erziehung voran; ob das nun christlich, sozial oder demokratisch ist, sei dahingestellt.


samhain schrieb:
in welchem jahrhundert lebt ihr eigentlich? ich finde es mehr als schäbig, jemandem, der (egal aus welchem grund) seine kinder alleine großzieht, der all die arbeit, verantwortung und mühe auf sich nimmt, so einen reaktionären scheiss wie er von euch kommt, um die ohren zu hauen.

Reaktionärer Scheiß also, mhhm ... ich will dir mal was über Alleinerziehung erzählen, samhain. Und dazu greif ich mir ein Beispiel aus den von dir so geliebten vergangenden Jahrhunderten. Warum hat man denn damals geheiratet, wenn das Kind am Kommen war? Aus Veranwortungsbewusstsein. Wie auch immer dieses Verantwortungsbewusstsein herbeigeführt worden sein mag, ob durch öffentlichen Druck oder eigene Intention, auf jeden Fall wurden diejenigen, die für das Kind verantwortlich waren, zusammengesteckt und keiner hat sich der Verantwortung entzogen. Die Verantwortungslosigkeit liegt in diesem Falle (im Falle der Alleinerziehung) beim Vater. Dass diese Veranwortungslosigkeit heutzutage aber noch als moderne Erziehungsform propagiert wird, kann ich wiederum nicht verstehen. Die Mutter hätte es einfacher, der Vater könnte nicht wild durch die Gegend vögeln und allgemein wären nicht so viele Werte verlorengegangen, die man gemeinhin mit einer glücklichen Ehe assoziiert. Dass dazu mehr gehört als ein bisschen Gegenseitigmögen, das wurde hier ja schon erwähnt.

Ums zu verdeutlichen. Die Alleinerziehung ist das Resultat eines moralischen Verfalls. Das Ergebnis der Spaßgesellschaft. Ein Mann kann nicht Kinder in die Welt setzen und dann gehen, in der guten Gewissheit, dass es heute ja so viele Hilfestellungen für Alleinerziehende gibt. Die betroffenen Frauen können nicht einfach davon ausgehen, dass die von ihnen alleine erzogenen Kinder keine Probleme haben werden, denn die werden sie haben. Dadurch, dass die Vaterfigur fehlt, werden sich diese Kinder woanders nach Bestätigung umsehen, und wenn sie sich dazu irgendwelchen Subkulturen unterwerfen müssen, dann werden sie es tun. Das ist kein dummes Stammtischgeschwätz, sondern Fakt, was du, lieber samhain, gerne nachprüfen kannst. Ich weiß nicht, wie alt die "Knirpse" deiner Schwester sind; aber wenn sie erst mal das kritische Alter, also 13-17, erreicht haben, kannst du sie ja fragen, wo und mit wem sie sich so rumtreiben und warum. Kinder aus Familien hingegen laufen weniger Gefahr, irgendwelchen Seelenfängern zu verfallen, weil immer jemand da ist / sein sollte, der danach guckt, was der Spross treibt und ihn notfalls davon abhält.

Wenn eine Frau alleine ihre Kinder "großziehen" möchte, darf sie das gerne tun - aber zum Großziehen gehört für mich mehr als nur das nötige Geld zu verdienen.


@bstaron:

Nun, dieses Interview interessiert mich jetzt doch. Wo und wann wurde das ausgestrahlt? Und inwiefern darf man es verstehen, dass Horst Köhler (ehemals beim IWF) nun unser Bundespräsident ist? Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte dafür, dass Deutschland neues "Opfer" der Weltbank werden soll, haben wir denen irgendwas getan? Oder wo liegt der Zusammenhang zwischen Hartz IV und diesem Post? :gruebel:
 
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