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Ist Deutschland demokratisch genug?

Ist Deutschland demokratisch genug?


  • Umfrageteilnehmer
    382

Gruni

Großmeister
23. Mai 2005
54
Hier läuft doch zur Zeit einiges falsch!!

Aber ich denke mal das das weniger die Schuld der heutigen Politik ist. Ich denke das in den letzten 50 Jahren die Politik den Fehler gemacht hat dem Kapitalismus zu viel Freiraum gegeben zu haben. Jetzt ist alles nicht mehr kontrollierbar und die großen Firmen können machen wie sie wollen.
Da werden rießige Umsätze gemacht aber trotzdem tausende von Angestellten entlassen weil "wir auf dem internationalen Markt mithalten müssen" (hält man nicht schon mit wenn man Gewinn macht?) :?:

Naja und was macht die Politik wenn die Deutsche Bank sowas entschließt?
NIX

Wer hat hier die Kontrolle? der Staat oder die Wirtschaft :?:

Ausländische Firmen können billiger anbieten weil die Lebenserhaltung in den Ländern billiger ist als hier. In Deutschland ist das Gleichgewicht aus den Fugen getretten, man verdient weniger bei steigenden Lebenskosten :cry:

Mal ne andere Frage: Wieso sind Deutschlands reichste Menschen die ALDI - Brüder?? Wenn man doch so viel Geld verdient kann man doch eigentlich auch billiger (ja ich weiß ALDI ist schon billiger wie manch andere) anbieten und es würde trotzdem noch genug dabei rausspringen. Aber nein, jeder ist sich selbst der nächste. Und was geht der Wirtschaft die Probleme vom Pöpel an solange er noch Geld hat zu investieren.

und der Staat macht nichts, warum soll er auch? Dem Staatsapparat gehts doch gut, steigende Diäten, mal da ein Schmiergeld und dort mal ein paar Tausend aus der Wirtschaft, gute Pensionen. Warum soll der Staat was unternehmen?
Vielleicht haben die Parteien auch Angst vor der Wirtschaft weil sie ja auf Gelder verzichten müßten wenn sie gegen die Wirtschaft schwimmen.

Die Wirtschaft hat viel zu viel Macht und das wird durch die Globalisierung noch schlimmer aber da kann man als kleiner Arbeitnehmer (solange man noch Arbeit hat) nichts machen nur noch zuschauen wie die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer :cry:

Gründet doch ne Partei aber ich sage euch das ihr einige Probleme mehr erwarten könnt wenn ihr gegen den Strom (Wirtschaft) schwimmen wollt denn die Demokratie und der Sozialstaat sind nicht mehr so vorhanden.

Was kann man machen ? Aus unserer Position gaaaar nichts außer im Forum drüber zu diskutieren, doch dadurch wirds auch nicht besser. Und ich glaube nicht, das hier jemand in der Position ist auch nur ein wirklich gut durchdachtes Konzept zu verwirklichen.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Soll der Staat jetzt schon den Firmen vorschreiben soll, wann sie Leute entlassen dürfen und wann nicht? Schlimmer finde ich es, dass bei sowas immer sofort der Aktienkurs nen Sprung nach oben macht.
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
@agentP: Also wenn ich lese:
[...]denn es wird ja niemand zwangsumgesiedelt, sondern lediglich die Vergabe von Leistung an eine Bedingung geknüpft.

dann frage ich mich, wer der Realität entfernter ist. Die Leistung bringt doch der Arbeiter durch seine Arbeit und nicht der Arbeitgeber durch Anbieten eines unterbezahlten Jobs.
Wenn ein potienzieller Arbeitnehmer gezwungen wird, seinen Wohnort zu wechseln, kann man doch wohl auch von Zwangsumsiedlung sprechen. Dafür braucht man in unserer Gesellschaft keine vorgehaltene Knarre als Druckmittel - hier reicht es, wenn man dem jeweiligen die Lebensgrundlagen entzieht.
 

Stryker

Großmeister
22. September 2005
64
Zarnikor schrieb:
das hauptinteresse der parteien scheint das brave durchführen der vorschläge der lobby zu sein, anstatt sich nachdem zu richten, was die brauchen, die ihr nettes leben finanzieren.
Was ist denn "die Lobby"? Lobbygruppen gibt es viele, ob Gewerkschaften, Greenpeace oder die Atlantik-Brücke. Deren öffentliches Auftreten ist in einer pluralistischen Gesellschaft sogar gewünscht! Hier kann ich zum Thema direkte Demokratie zurückspringen: Mächtige Lobbygruppen würden die Bürger stark beeinflussen, da diese größtenteils Mangels fachpolitischem Sachverstand nur eine handvoll einfache Argumente gegeneinander abwägen würden.

das es die globalisierung gibt und sie nicht zu verhindern ist, ist das eine, aber muss man denn auch alles tun, um sie gar zu fördern?
Das ist die einzige Chance! Ohne die Reformen fällt Deutschland im internationalen Vergleich noch weiter zurück, denn dem Rest der Welt ist es egal, ob wir uns dagegen wehren und passt sich der Globalisierung an. Das müssen wir auch, nur so entstehen wieder mehr Arbeitsplätze.

wenn aber einer jemanden zwingen möchte seine angestammte heimat zu verlassen, nur um einen beruf auszuüben, der ganz selbstverständlich im gesamten bundesgebiet zu finden sein sollte (beispiel handwerk), ist das ja wohl etwas anderes.
Warum? Nur weil der Handwerker nicht bereit ist die Umstände der Zeit zu akzeptieren und schmollt, weil andere Handwerker in seiner Stadt Arbeit haben, er aber nicht, ist es Gerechtfertigt, dass er entscheidet, von nun an nicht mehr zu arbeiten? Er muss sich anpassen, entweder versucht er einen anderen Job in seiner Stadt zu finden oder zieht weg.

Zu den "Verfassungsbrüchen": Es wird niemand deportiert. Auch wird niemand zwangsumgesiedelt. Nein, es werden keinen Güterwaggons mit Arbeitslosen gefüllt! Auch Arbeitslose haben in Deutschland volle Freizügigkeit und freie Wahl des Wohnortes im gesamten Bundesgebiet, sogar in der ganzen EU! Es werden bloß Leistungen gekürzt, wenn an der wirklichen Bereitschaft zur Arbeitswilligkeit gezweifelt wird. Aber: Kein Zwang. Nirgendwo.
Wenn man so argumentiert, das für Zwang hält, dadurch das Recht auf freie Berufswahl verltzt sieht, dann kann ich mit ähnlicher Argumentation eine Verletzung jedes anderen Grundrechts durch den Staat aufzeigen und führe das rundgesetzt ad absurdum.
Du solltest da etwas pragmatischer sehen: Das alles wird - in wirtschaftlich schwierigen Zeiten - gemacht, um die Arbeitslosigkeit zu verringern, nicht aus Böswilligkeit gegenüber den obligatorischen "kleinen Leuten", und dabei werden auch keinerlei Grundrechte verletzt oder gedehnt, denn die bleiben gewahrt, alles läuft auf freiwilliger Basis.
Die von dir genannte minimal soziale Versorgung bleibt auch gewahrt, aber sie ist eben minimal. Bei allem Geschrei über soziale Ungerechtigkeit sollte auch immer gefragt werden: Was ist machbar? Sind die sozialen Standards momentan schon die höchsten, die sich der Staat leisten kann? Geht es uns im internationalen Vergleich der sozialleistungen nicht immer noch sehr gut?

Ich kann mich agentp nur anschließen.

Morgenroth schrieb:
Wenn ein potienzieller Arbeitnehmer gezwungen wird, seinen Wohnort zu wechseln, kann man doch wohl auch von Zwangsumsiedlung sprechen.

Zwang ist etwas anderes als die Kürzung sozialer Leistungen auf das Minimum.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
steht das eigentlich auch im grundgesetz, dass der staat zu sozialen leistungen verpflichtet ist?

:gruebel:



@schweiz: denkt auch mal dran, wann dort das frauenwahlrecht eingeführt wurde (1990 wurde das erst in appenzell innerhoden eingeführt, und zwar durch das bundesgericht und nicht durch eine abstimmung). ist nicht immer alles prima in direkten demokratien...

ich lass mich gerne korrigieren, falls was falsch sein sollte...


gruß,
anti :wink:
 

Gruni

Großmeister
23. Mai 2005
54
@ Stryker

Das ist die einzige Chance! Ohne die Reformen fällt Deutschland im internationalen Vergleich noch weiter zurück, denn dem Rest der Welt ist es egal, ob wir uns dagegen wehren und passt sich der Globalisierung an. Das müssen wir auch, nur so entstehen wieder mehr Arbeitsplätze.
Vielleicht ist es ja das was wir alle denken sollen

Wo entstehen den mehr Arbeitsplätze? in Polen, in Ungarn oder... :?:
Bei uns ist es doch leider so das es immer mehr Arbeitslose gibt und es sieht nicht so aus das sich das in nächster Zeit ändert.

Warum fällt man im Vergleich zurück, Deutsche Waren haben schon immer einen guten Ruf gehabt und waren leider auch schon immer etwas Teurer als andere, aber Käufer gab es auch schon immer.

Na gut die Firmen stellen jetzt in Billigländern billiger her hauen in Deutschland den "made in Germany" Stempel drauf aber die Qualität lässt nach und damit irgendwann bestimmt auch der Absatz.

Mal so ne Frage : Wer profitiert am meißten von der Globalisierung?
 

Stryker

Großmeister
22. September 2005
64
antimagnet schrieb:
steht das eigentlich auch im grundgesetz, dass der staat zu sozialen leistungen verpflichtet ist?

In Art. 20 wird Deutschland als sozialer Bundesstaat festgelegt, welcher durch Art. 79 bedingt auch von einer Änderung ausgeschlossen werden kann (sog. Ewigkeitsklausel).
Allerdings sind darüber hinaus keinerlei Maßnahmen, Wirtschaftsordnungen oder Sozialrechte ausgewiesen.
 

morgenroth

Geheimer Sekretär
6. September 2003
685
Stryker schrieb:
Zwang ist etwas anderes als die Kürzung sozialer Leistungen auf das Minimum.

Das sehe ich etwas anders. Wenn die Leistungen auf ein Minimum fallen, sodass ein "normales" Leben nicht mehr möglich ist, ist das ein erheblicher Druck der ausgeübt wird. Man könnte es aber auch Erpressung nennen - "entweder du ziehst dahin wo wir es wollen oder du fällst durchs soziale Netz".
Ich würde das ganze ja noch verstehen, wenn denn genug Arbeitsplätze vorhanden wären aber das ist ja leider nicht der Fall. Und der Wirtschaft wird diese Situation auch nicht ganz unrecht sein, denn das ist genau die Ausgangslage, die die Bevölkerung und die Politik erpressbar macht.
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
morgenroth schrieb:
dann frage ich mich, wer der Realität entfernter ist. Die Leistung bringt doch der Arbeiter durch seine Arbeit und nicht der Arbeitgeber durch Anbieten eines unterbezahlten Jobs.
Wenn ein potienzieller Arbeitnehmer gezwungen wird, seinen Wohnort zu wechseln, kann man doch wohl auch von Zwangsumsiedlung sprechen.
Wenn ein Arbeitgeber zehn Leute beschäftigt und vorhat, einen elften Arbeitnehmer einzustellen, dann ist es doch demokratischer, wenn nur einer umzieht statt zehn. Natürlich ist es sinnvoller, wenn erst versucht wird, einen aus der näheren Umgebung zu bekommen.

Was anderes: Wenn es ein Arbeitgeber mehrfach mit Bewerbern der folgenden Sorte zu tun bekommt:
morgenroth schrieb:
Tach - Arbeitsamt schickt mich...muss hier arbeiten kommen......
dann wird er dem Arbeitsamt irgendwann keine offenen Stellen mehr mitteilen und sich selbst um Leute bemühen. Irgendwann haben die AA dann keine Stellen mehr anzubieten und bleiben als Verwaltung für die hoffentlich wenigen übrig, die nicht können oder nicht wollen.
Gruni schrieb:
Warum fällt man im Vergleich zurück, Deutsche Waren haben schon immer einen guten Ruf gehabt und waren leider auch schon immer etwas Teurer als andere, aber Käufer gab es auch schon immer.
Beispiel Fernseher: Früher wurden diese in Deutschland zu deutschen Löhnen produziert und entsprechend teuer verkauft. Dann sind die Japaner gekommen und haben die gleiche (oder fast gleiche) Qualität zum halben Preis geliefert und die Deutschen waren froh, weil sie nicht mehr deutsche Löhne zahlen mußten. Das war auch Globalisierung. Mittlerweile sind halt die deutschen Produzenten auf die gleiche Idee gekommen und kaufen auch die billigen Arbeitskräfte im Ausland (sofern sie nicht schon pleite sind).
Gruni schrieb:
Mal so ne Frage : Wer profitiert am meißten von der Globalisierung?
Wer am meisten profitiert, kann ich Dir nicht sagen, aber wer mitmachen darf, profitiert mehr als einer, der ausgeschlossen wird.
Stryker schrieb:
"Die Globalisierung war böse, jetzt spielen wir nicht mehr mit!" Das funktioniert leider nicht, man kann die Firmen nicht an der Verlegung von Produktionsstätten hindern.
Doch, ich will, daß wir das so machen und diesen vaterlandslosen Gesellen dazu zwingen, nur in Deutschland zu produzieren. Für mich selbst behalte ich mir natürlich das Recht vor, einzukaufen, von wem ich will und wenn die deutschen Firmen meine Erwartungen nicht erfüllen können, ist es mir gleich, ob sie pleite gehen. :ironie:
Mist, ich bin ja selbst bei einer deutschen Firma beschäftigt. Jetzt bin ich selbst arbeitslos.
 

Netscher

Großmeister
22. August 2004
68
Ich muss, dass das bisherige Abstimmungsergebnis sehr interessant ist. Zwei drittel halten Deutschland für nicht demokratisch genug!
 

racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
Gruni schrieb:
Aber nein, jeder ist sich selbst der nächste
da fängt's eigentlich an. es gibt viele, die schimpfen darüber, dass die "großen" der wirtschaft keine steuern mehr zahlen, versuchen im gegenzug aber genau so ihre steuerlast so gering wie möglich zu halten - da wird kurzerhand ein büro in den eigenen vier wänden abgesetzt, in dem womöglich üblicherweise wäscheständer und bügelbrett ihre heimat haben. nur ein plattes beispiel. völlig legitim nur leider kein deut anders als die geschumpfene wirtschaft.

Stryker schrieb:
weil andere Handwerker in seiner Stadt Arbeit haben
es geht nicht unbedingt darum, dass andere handwerker in seiner stadt arbeit haben, sondern dass handwerker aus aller herren länder die arbeit in seiner stadt verrichten. kolonnenweise portugiesen auf deutschlands großbaustellen ... ich wiederhole mich: das ist schlichtweg ziemlich schräg ...

Es werden bloß Leistungen gekürzt, wenn an der wirklichen Bereitschaft zur Arbeitswilligkeit gezweifelt wird
na, aber es wird immerhin ein fetter daumen drauf gehalten, schon deutlich an der lebensgrundlage gerüttelt. woanders würde man von "erpressung" reden: wenn du nicht bereit bist, egal wo auch immer zu arbeiten, dann musst du halt schauen wo du bleibst. naja, wenn nicht zwang, dann wenigstens eine heftige zwickmühle für einen, der eigentlich nicht seine aufgebaute existenz einfach so mal verlagern will. schlechte beispiele und deren folgen wurden hier im thread schon genannt. finde ich nicht gut und schon gar nicht erstrebenswert.

Das alles wird - in wirtschaftlich schwierigen Zeiten - gemacht, um die Arbeitslosigkeit zu verringern
allerdings auf lange sicht kein wirklich probates mittel. allenfalls wird kurzfristig mal die statistik beschönigt, mehr nicht. es wird um das problem herum "verschoben".

sicherlich ist es richtig, an den sozialleistungen zu arbeiten, da angesichts der derzeitigen lage das system auf dauer nicht finanzierbar sein wird. ein kreislauf. solange immer mehr und mehr auf der straße landen wird nun mal die zahl der bedürftigen mehr und die der einzahler weniger. nur frage ich mich, durch welche reform da was besser werden soll? es ist ja wohl naiv zu glauben, dass dadurch mehr arbeitsplätze geschaffen werden. der trend geht klar dahin, dass sich jeder selber gegen alle eventualitäten privat absichern muss. nur kann man dann kaum mehr von "sozialleistungen" sprechen. das einzig soziale wird dann sein, dass der staat wie eben bei der riesterrente noch etwas bezuschusst. diejenigen, die die arbeitskraft der angestellten ausnutzen bleiben künftig völlig unberührt, weil global geführte unternehmen juckt es einen scheiß, ob ihre personalnummer 0815 nun arbeitslosen- oder krankenversichert ist oder nicht. persönliches schicksal. im gegenzug kann künftig das, was man bisher noch als lohnnebenkosten betitelt wird, in die unternehmertasche geschoben respektive den shareholdern weitergegeben werden. so einfach ist das. amerikanische verhältnisse.

Anti schrieb:
steht das eigentlich auch im grundgesetz, dass der staat zu sozialen leistungen verpflichtet ist?
muss das im grundgesetz stehen? was bedeutet eigentlich "staat"? im grunde ist es doch nichts anderes als das konglomerat vieler individuen, die innerhalb einer verwaltungseinheiten leben und dadurch eine art "großfamilie". nun ja, ich meine schon, dass es eine wesentliche aufgabe dieses gebildes "staat" sein muss, für seine familienmitglieder auf eine geeignete art und weise zu sorgen.

ich hab's schon mal angesprochen:
die ganze kacke hängt zu großen stücken daran, dass die wirtschaft bestimmt, in welche richtung es gehen soll. wirtschaftsunternehmen sind NICHT demokratisch. da hat das arbeitende volk nur noch einen funken an mitbestimmungsrechten, und die werden von seiten der union zusätzlich noch in frage gestellt.

dann muss man feststellen, dass das wirtschaftssystem krankt, und zwar in erster linie daran, zwanghaft wachsen zu müssen. wachstum, wachstum, wachstum. ohne wachstum, kein wohlstand, ohne wachstum, kein mehrgewinn, kein fortkommen (ein katalysator dabei: der zins). niemand macht sich gedanken über gesundschrumpfung. es wird in keiner der gängigen BWL-lektüre von schrumpfung geredet. jeder muss mehr profit machen, höhere produktivität, leistungssteigerung, überall mehr mehr mehr ... diese art von BWL läuft falsch, weil sie am ursprünglichen gedanken zu weit vorbei führt: der arbeitsteilige tauschhandel! der handel mit dem tauschobjekt "geld" hat sich zudem noch verselbständigt. es wird an börsen spekuliert, ganze firmen zum fraß vorgeworfen, weil sie zu wenig "rendite" versprechen. abartig, richtig abartig. auch das wurde schon angesprochen: leute verdienen daran, dass tausende anderer leute irgendwie ihrer existenz verlieren. perversion in reinform. und jetzt kommen wir wieder zu diesem satz:
Gruni schrieb:
Aber nein, jeder ist sich selbst der nächste
deshalb wird sich auch an der situation nichts ändern. und der schrei nach mehr demokratie kann man sich damit in die haare schmieren.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ach anti .... ;)

antimagnet schrieb:
@schweiz: denkt auch mal dran, wann dort das frauenwahlrecht eingeführt wurde (1990 wurde das erst in appenzell innerhoden eingeführt, und zwar durch das bundesgericht und nicht durch eine abstimmung). ist nicht immer alles prima in direkten demokratien...

ich lass mich gerne korrigieren, falls was falsch sein sollte...


gruß,
anti :wink:

ja das stimmt wohl so... mir ist da auch sowas im ohr.. auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin ob das mit der jahreszahl so stimmt, aber es ist wohl so, dass es da was in der art gab....

nur denke ich, dass das eigentlich kein wirkliches argument gegen mehr demokratie bzw. gegen direktere demokratie ist.. das ist eine kuriosität die man ja leicht in moderneren auflagen des schweizer modells vermeiden könnte....

das schweizer modell ist aber so viel ich weiss ein relativ einzigartiges beispiel einer recht direkten demokratie in einem modernen massenstaat ( und auch wenn die schweiz klein ist.. sie leben dennoch nicht alle in dörfern )

@agentp

also eine umsiedlung, die nicht aus freien stücken sondern aus zwang heraus erfolgt ist für mich eine zwangsumsiedlung und in einem staat in dem ich geld brauche um zu überleben ist die androhung des entzuges von geldmitteln wohl ein ausreichendes zwangsmittel.

was sollen die leute denn machen wenn sie kein geld mehr bekommen? sollen sie losgehen und hunde und katzen oder gar menschen jagen um fressen und heizen zu können?

was glaubst du was passiert wenn du deine rechnungen nicht mehr zahlst?
dann kann man im klo mit spucke spülen und den elektroherd mit dem dynamo betreiben.. aber wer braucht schon nen herd, wenn man ja nichts mehr hat was man warm machen müsste....

und erzähl mir nicht, dass wär nicht so... dazu kenne ich zu viele fälle in denen das genau so lief und läuft...
stell dich hin und erkläre den leuten in genau dieser situation, dass es nicht so ist ;)


und was glaubst du was eine klausel wie "minderung oder sperrung von leistungen" anderes bedeutet als eben "du bekommst im fall der fälle für so und so viel wochen nichts mehr"

@stryker

der handwerker in der stadt hat ja nicht konkurrenz vom anderen handwerker vor ort, der ähnlich kalkuliert und mit dem er vielleicht noch mithalten könnte..

geh auf eine baustelle und suche dort deutsche arbeitnehmer, die regulär angestellt sind und vergleiche das mit der zahl der arbeitnehmer, die deutsch allenfalls bruchstückweise sprechen...
osteuropäer sind billigere arbeitskräfte weil sie in ihrem land geringere lebenshaltungskosten haben und sich hier verbiegen damit sie ihren familien geld liefern können... die wissen, dass sie hier in einem viertel jahr so viel verdienen wie in ihrer heimat in einem jahr nicht.
für den deutschen siehts halt anders aus...
ist das gar zu schwer zu verstehen?
oder kommt jetzt ne kleine rassismuskeule? ich mein bietet sich ja auch gleich an... ich sag nur lafontaine, gegen den wusste man auch nicht viel besseres als sich wegen dem wort "fremdarbeiter" aufzuregen.. man muss sich doch freuen wenn ausländer hier arbeit finden...

@mother_shabubu

jaja alle arbeitslosen wollen nicht arbeiten oder was soll das tolle beispiel wieder suggerieren?

propaganda nichts sonst...

ach arbeitest du nicht in so einer agentur für ausbeutung?

du musst sowas wahrscheinlich verbreiten...
 
B

Booth

Gast
Nur ein kleiner Hinweis von mir:
Zarnikor schrieb:
mit demokratie hat dieser sklavenstaat nun wirklich nichts mehr zu tun!
Da zitiere ich gerne (wie schon öfters) Wikipedia:
Wikipedia schrieb:
Ein Sklave ist ein Mensch, der seiner persönlichen Freiheit beraubt ist, als Sache behandelt wird und als solche im Eigentum eines anderen steht.

gruß
Booth
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ein mensch der gezwungen wird sich bei einer arbeitsüberlassungsagentur zu verpflichten ( bewerben langt ja nicht... man muss die angebotene "stelle" ja acuh annehmen ansonsten siehe "rechtsfolgebelehrung" ) und dann letztlich one kündigungsschutz in alle möglichen jobs gepresst wird je nach bedarf und das zu erbärmlichsten tarifen ist sowohl seiner persönlichen freiheit beraubt als auch letztlich als eine sache behandelt...

ich sags ja immer wieder gern ;) zum vielleicht auch drastischen verdeutlichen gewisser zustände und umstände finde ich solche begriffe durchaus sinnvoll angewandt...

der punkt ist doch, dass das geschehen als so drastisch empfunden wird.. ich sehe nach wie vor keinen sinn darin dann auf die exakte definition von begrifflichkeiten hinzuweisen anstatt auf die beschriebenen umstände einzugehen...

ich würde mich freuen wenn man die probleme und sorgen der leute endlich mal etwas ernster nehmen würde anstatt dann von vermittlungsproblemen, depressiven wählern und bürgern, von 2%igen inflationsraten ( billige elektrogeräte kaschieren dass andere produkte um bis zu 200 % im preis gestiegen sind ... ach ja bevor mir wieder einer klugscheisst, dass es ja nicht nur die elektrogeräte sind... was ich meine ist dass produkte des alltäglichen lebens extrem teurer geworden sind während produkte die man nicht so oft braucht teils im preis gesunken sind... man will ja so oft so gern nicht verstehen :twisted: ) und übertriebenen anspruchshaltungen zu reden oder eben auf die genaue definition von was weiss ich laut wikipedia hinzuweisen ...

das rumgelüge, schöngerede und exakte benennen wird uns auch nichts mehr helfen wenn die leute so richig fertig sind mit diesem staat und seinem system...

( aber manchmal denke ich ja so mancher will den konflikt förmlich heraufbeschwören.. vielleicht wärs ja auch das beste? )

ich fand es interessant, dass kirchhof vor kurzem so in etwa sagte "wenn es in dieser legislaturperiode nicht gelingt die probleme in den griff zu kriegen werden sie wohl die systemfrage stellen" .... ich denke das ist nicht unrealistisch....
 
B

Booth

Gast
forcemagick schrieb:
ein mensch der gezwungen wird sich bei einer arbeitsüberlassungsagentur zu verpflichten und dann letztlich one kündigungsschutz in alle möglichen jobs gepresst wird je nach bedarf und das zu erbärmlichsten tarifen ist sowohl seiner persönlichen freiheit beraubt
Korrekt - allerdings müsstest Du "in Jobs pressen" sowie "erbärmlichste Tarife" definieren, und anerkennen, daß es einen Kündigungsschutz in Deutschland gibt - sogar einen der umfangreichsten weltweit. Folgende Aussage gleicht sich natürlich an die üblichen an Unwahrheiten grenzende Übertreibungen an:
als auch letztlich als eine sache behandelt
Nein - er wird nicht wie eine Sache behandelt, zumindest nicht nach der gesetzlichen Definition. Wenn Du magst, kann ich Dir dies gerne sachlich juristisch darlegen, was ein Sachgegenstand ist.
ich sags ja immer wieder gern ;) zur vielleicht auch drastischen verdeutlichen gewisser zustände und umstände finde ich solche begriffe durchaus sinnvoll angewandt...
Womit Du aussagst, daß Du es durchaus sinnvoll findest, eine falsche Aussage zu treffen, wenn dies Deiner Meinung nützt. Wieso prangerst Du dies dann bei anderen an?
der punkt ist doch, dass das geschehen als so drastisch empfunden wird..
Ja - und daß dies eine sachlich falsche Sichtweise ist, wenn sich die empfindenden Personen an die allgemein verwendeten Begriffsdefinitionen halten wollen...
ich sehe nach wie vor keinen sinn darin dann auf die exakte definition von begrifflichkeiten hinzuweisen anstatt auf die beschriebenen umstände einzugehen...
Gut - dann darfst Du ebenfalls niemand anderes dabei kritisieren, wenn er falsche Begriffsdefinitionen verwendet, um die eigene Meinung besser zu verkaufen... allerdings... macht dann eine sachliche Auseinandersetzung noch Sinn?
ich würde mich freuen wenn man die probleme und sorgen der leute endlich mal etwas ernster nehmen würde
Ich würde sogar behaupten, daß man erst dann Probleme "ernst" nimmt, wenn man sie versucht möglichst objektiv zu sehen und zu beschreiben... aber ich gebe zu, daß ich mit dieser Sichtweise offenbar in der Minderheit bin.
und übertriebenen anspruchshaltungen zu reden oder eben auf die genaue definition von was weiss ich laut wikipedia hinzuweisen ...
Ich finde das Thema Sklaverei eigentlich viel zu wesentlich in der menschlichen Geschichte, um es zu begatellisieren - aber anscheinend bin ich auch hier in der Minderheit.
das rumgelüge [...] und exakte benennen wird uns auch nichts mehr helfen
Na das muss ich mir doch mal auf der Zunge zergehen lassen... Du verurteilst das "rumlügen" und "exakte benennen" in einem Atemzug. Interessanter Standpunkt.

Na egal... ich ziehe mich wieder zurück...

gruß
Booth
 

Stryker

Großmeister
22. September 2005
64
forcemagick schrieb:
geh auf eine baustelle und suche dort deutsche arbeitnehmer, die regulär angestellt sind und vergleiche das mit der zahl der arbeitnehmer, die deutsch allenfalls bruchstückweise sprechen...
osteuropäer sind billigere arbeitskräfte weil sie in ihrem land geringere lebenshaltungskosten haben und sich hier verbiegen damit sie ihren familien geld liefern können... die wissen, dass sie hier in einem viertel jahr so viel verdienen wie in ihrer heimat in einem jahr nicht.
für den deutschen siehts halt anders aus...
ist das gar zu schwer zu verstehen?
oder kommt jetzt ne kleine rassismuskeule? ich mein bietet sich ja auch gleich an... ich sag nur lafontaine, gegen den wusste man auch nicht viel besseres als sich wegen dem wort "fremdarbeiter" aufzuregen.. man muss sich doch freuen wenn ausländer hier arbeit finden...

Das letzte womit ich komme, ist die Rassismus- oder in jeder zweiten Diskussion innerhalb Deutschlands grasierende Antisemitismus- buzw. Nationalsozialismuskeule. Daran krankt dieses Land viel zu sehr.
Ja, es ist für den deutschen Handwerker grob gesagt scheiße, dass osteuropäische Arbeitnehmer ihm hier den Markt und seine Arbeit kaputt machen. Nur: Das ist nicht zu ändern. Europaweite Freizügigkeit, Globalisierung, der Abbau europäische Grenzen sind unglaubliche Sachen. Für den Handwerker in diesem Fall nicht, aber auch nicht zu ändern (realistisch betrachtet). Deswegen muss der deutsche Handwerker flexibler werden und einen Umzug in Kauf nehmen. Einzelschicksale können immer tragisch sein, deswegen arbeiten populisten damit und deswegen bedient sich auch der saarländische Wohlstandssozialist derer, gegen den jedes, aber auch wirklich jedes sachliche Argument weit mehr nützt als oben genannte Keulen.

Zur Kürzung von Sozialleistungen: Diese werden, etwa im Beispiel von ALG II, ja nur gestrichen, wenn z. B. Rücklagen vorhanden sind oder man vom der Ehepartner versorgt werden kann. Das mag dann für den einzelnen, der sich eine bestimmte Menge angespart hat, natürlich unfair sein - viel unfairer ist es jedoch, wenn dessen Unterhalt aus Steuern der restlichen Bevölkerung oder evtl. gar neuen Schulden Deutschlands finanziert wird, während der Empfänger 15.000 € auf seinem Konto hat (sprich: er hat im Fall von ALG II seinen Freibetrag von 200€/Lebensjahr mit einem Minimum von 4100€ überschritten). Wie es gemacht wird, wird sich einer benachteiligt fühlen. Aber wie es gemacht werden muss, dürfte bei den aktuellen Finanzproblemen feststehen.
Konsequenz: Entweder kann sich der Empfänger selbst finanzieren oder er unterhält entsprechende, zwar minimale, aber eben noch ausreichende Unterstützung.

Was mich hier interessieren würde, wären konkrete und realistische Lösungsvorschläge der Unzufriedenen.
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
@forcemagick:
forcemagick schrieb:
jaja alle arbeitslosen wollen nicht arbeiten oder was soll das tolle beispiel wieder suggerieren?
Mother_Shabubu schrieb:
und bleiben als Verwaltung für die hoffentlich wenigen übrig, die nicht können oder nicht wollen.
Erkläret mir, Graf Orindur, diesen Zwiespalt der Natur!

Betreffs Zwang oder Nichtzwang frage ich mich aber, warum sich die AA diesen Streß machen. Ich meine, wenn jemand seine Heimat nicht verlassen möchte, obwohl er dort keine Arbeit findet und dafür in Kauf nimmt, daß er weniger Geld hat als wenn er woanders arbeiten würde, dann muß man ihn doch nicht zum Umzug zwingen. Der zieht schon um, wenn er mit seiner Situation unzufrieden ist.
Nein, das heißt nicht, die Leistungen für Arbeitslose zu kürzen, um künstlich Unzufriedenheit zu erzeugen.

forcemagick schrieb:
von 2%igen inflationsraten ( billige elektrogeräte kaschieren dass andere produkte um bis zu 200 % im preis gestiegen sind ... ach ja bevor mir wieder einer klugscheisst, dass es ja nicht nur die elektrogeräte sind... was ich meine ist dass produkte des alltäglichen lebens extrem teurer geworden sind während produkte die man nicht so oft braucht teils im preis gesunken sind... man will ja so oft so gern nicht verstehen
Dazu scheinst Du mir auch zu gehören. Bei der Inflationsrate wird bereits berücksichtigt, wie oft etwas gekauft wird und es ist nicht ihr Sinn, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen (höchstens die der EZB). Außerdem, wenn der Euro tatsächlich für übermäßige Preissteigerungen verantwortlich gewesen sein soll, dann frage ich mich, warum das erst ab 2002 aufgefallen ist und nicht schon 1999 bei der Einführung der festen Wechselkurse. Vermutlich ist dem Handel die Teurodebatte aber gar nicht so unrecht, hat er so doch einen billigen Sündenbock für jede Preiserhöhung.
 

Zarnikor

Geheimer Meister
22. Juni 2003
187
@agent:
Wer wird aus seiner Heimat vertrieben ? Wo wird gegen die Verfassung verstossen ? Wer wird versklavt ?
Mir ist wohl entgangen, daß die Situation eines Arbeitssuchenden in Deutschland praktisch der eines afrikanischen Sklaven auf den Baumwollfeldern in den amerikanischen Südstaaten vor 200 Jahren entspricht.
nein dir entgeht imho die realität.
erst lesen, dann denken, dann fragen. wieviele beispiele muss man aufführen um den schleier aus euren augen zu wischen? wenn jemand etwas nicht sehen möchte (weil es zu traurig ist) kann man sich auch totargumentieren. alles was uns zum afrikanischen beispiel noch fehlt, sind die ketten und baumwollfelder bzw. diese sind in form von spargelstechfeldern vorhanden. nur weil man tatsachen in andere worte verpackt sind sie noch lange nicht vom tisch. es klingt vielleicht schöner und lässt sich einfacher verdrängen aber das dementieren ist dennoch unmöglich.
Ganz abgesehen davon ist es nicht undemokratisch die Verfassung ausser Kraft zu setzen, wenn dies auf demokratischen Wege passiert. Ich finde also höchstens, daß das meine Ansprüchen an einen modernen Rechtsstaat nicht genügt, aber mir mehr oder weniger Volks
so gesehen ist das dritte reich ja kein unrechtsstaat gewesen weil hitler ja kraft demokratischer entscheidung an die macht kam und wenn er als demokratisch legitimierter kanzler dann die verfassung abschafft ist das ja letztlich gar nicht undemokratisch oder wie meinst du das?
wenn du jetzt schon luft holst um damit zu beginnen rechtsradikales gedankengut zu unterstellen kannst du dir das sparen, da ich mir schon denken kann, wie du argumentieren würdest (zumindest ansatzweise wenn ich deine meinung gemäss deiner mir bisher bekannten postings richtig einschätze)
Niemand wird zwangsumgesiedelt. Allein das Wort in dem Zusammenhang zu benutzen ist eigentlich schon purer Zynismus in Hinblick auf alle die Menschen auf der Welt, die mit vorgehaltener Knarre aus ihren Häusern geschmissen und sonst wo hingeschickt werden.
was interessieren mich alle menschen auf der welt die mit vorgehaltener knarre aus dem haus getrieben werden. sie interessieren sich doch auch nicht dafür, wenn ich durch gedehnte gesetze mit der bürokratischen knarre aus meiner wohnung vertrieben werde.
mit unserer seltsamen innenpolitik müssen wir uns immer noch ganz alleine auseinandersetzen. vergleiche mit anderen ländern sind interessant aber auch vollkommen sinnlos da sie uns bei unseren problem nicht weiter bringen.
Ich empfehle mal einen Realitätscheck und dann vielleicht eine Neukonfiguration des Wortschatzes.
ich empfehle das putzen der rosaroten brille und einen unverschleierten blick auf die graue realität, die schon viel zu viele menschen in diesem land betrifft.

@morgenroth:
dann frage ich mich, wer der Realität entfernter ist. Die Leistung bringt doch der Arbeiter durch seine Arbeit und nicht der Arbeitgeber durch Anbieten eines unterbezahlten Jobs.
Wenn ein potienzieller Arbeitnehmer gezwungen wird, seinen Wohnort zu wechseln, kann man doch wohl auch von Zwangsumsiedlung sprechen. Dafür braucht man in unserer Gesellschaft keine vorgehaltene Knarre als Druckmittel - hier reicht es, wenn man dem jeweiligen die Lebensgrundlagen entzieht.
ich geb dir vollkommen recht, anscheinend gibt es hier auch noch leser die auch das sehen und beurteilen können, was andere zu gerne verdrängen.

@stryker:
Was ist denn "die Lobby"? Lobbygruppen gibt es viele, ob Gewerkschaften, Greenpeace oder die Atlantik-Brücke. Deren öffentliches Auftreten ist in einer pluralistischen Gesellschaft sogar gewünscht! Hier kann ich zum Thema direkte Demokratie zurückspringen: Mächtige Lobbygruppen würden die Bürger stark beeinflussen, da diese größtenteils Mangels fachpolitischem Sachverstand nur eine handvoll einfache Argumente gegeneinander abwägen würden.
welche lobbyistengruppen könnten hier wohl gemeint sein? ich werde wohl ganz sicher die lobbyisten meinen, die vollkommen am bürger vorbei den staat beeinflussen und deren arbeit für uns bürger auch fast schon völlig untransparent ist. ich meine die lobbyisten, die nicht im geringsten auf die meinung der bürger angewiesen sind und die nicht mal versuchen müssen die bürger zu manipulieren weil sie die politiker mit schicken aufsichtsratsposten und beraterverträgen schmieren.
zu deinem argument mit dem abwägen: wenn die "lobby" mich mit gewalt davon überzeugen möchte, dass der tägliche verzehr von einem riesen berg scheisse das sinnvollste und erstrebenswerteste auf diesem planeten ist und mich mit technischem und chemischen know-how zu überzeugen versucht indem mir die vollkommenheit aller farb- und geruchsspektren sowie die tollen körnungs- und inhaltsgrade mittels vermeintlichen fachwissen (toll klingende fremdwörter ohne jeglichen sinn wie etwa "cerealien") schöngeredet werden sollen, hab ich immer noch genug arguemente aus überzeugung (und sei es nur eine handvoll) die dagegensprechen und mich veranlassen es nicht zu tun.
was ich damit sagen will ist:
so sehr eine lobby auch versucht mich zu verarschen und egal mit welchen argumenten sie daherkommen so hab ich immer noch die möglichkeit das selber zu beurteilen.
doch die lobby arbeitet mit fadenscheinigen, pseudowissenschaftlichen argumenten und grosszügigen geldgeschenken und manipuliert unsere politiker, die dann über unsere köpfen hinweg gegen uns entscheiden. da kann man sich doch fragen inwieweit unsere politiker noch selbstständig denken und beurteilen können wenn sie jeden scheiss aus "lobby-kreisen" nachplappern (siehe folgende logik: wenn in einem betrieb mehr stunden in der woche gearbeitet wird zum gleichen lohn, dann werden nicht so und so viel arbeitnehmer überflüssig um die gleiche leistung zu bringen sondern es werden sogar noch mehr eingestellt egal ob der markt überhaupt noch so viel zusätzliche produkte absetzen kann) .
Warum? Nur weil der Handwerker nicht bereit ist die Umstände der Zeit zu akzeptieren und schmollt, weil andere Handwerker in seiner Stadt Arbeit haben, er aber nicht, ist es Gerechtfertigt, dass er entscheidet, von nun an nicht mehr zu arbeiten? Er muss sich anpassen, entweder versucht er einen anderen Job in seiner Stadt zu finden oder zieht weg.
wer sagt denn, dass er entscheidet nicht mehr zu arbeiten. heutzutage ist es doch so, dass man ausschließlich in seiner branche wieder anstellung findet und einem andere zweige verwehrt bleiben es sei denn man ist schon arbeitslos und lässt sich umschulen (dann hat man ja einen beruf aus einer anderen branche) was dann aber meist nicht zu einer neuen anstellung führt (man hat ja keine berufserfahrung im neuen job was aber meist gefordert wird. es ist also auch nicht so, dass man so einfach verdienstmöglichkeiten hat nur weil man den beruf wechselt) sondern lediglich zu einer umschlichtung der tabellen. leider ist dieser handwerker in seiner stadt meist auch nicht allein und es ist auch nicht die einzige stadt in diesem land. ist es leicht den umstand zu akzeptieren als fachkraft in festanstellung gekündigt zu werden und dann auch noch beim selben arbeitgeber zu einem späteren zeitpunkt als ein-eurojobber bei gleicher leistung aber weniger lohn wieder eingestellt zu werden (so geschehen im bekanntenkreis. berufszweig: krankenpflege)
Zu den "Verfassungsbrüchen": Es wird niemand deportiert. Auch wird niemand zwangsumgesiedelt. Nein, es werden keinen Güterwaggons mit Arbeitslosen gefüllt! Auch Arbeitslose haben in Deutschland volle Freizügigkeit und freie Wahl des Wohnortes im gesamten Bundesgebiet, sogar in der ganzen EU! Es werden bloß Leistungen gekürzt, wenn an der wirklichen Bereitschaft zur Arbeitswilligkeit gezweifelt wird. Aber: Kein Zwang. Nirgendwo.
Wenn man so argumentiert, das für Zwang hält, dadurch das Recht auf freie Berufswahl verltzt sieht, dann kann ich mit ähnlicher Argumentation eine Verletzung jedes anderen Grundrechts durch den Staat aufzeigen und führe das rundgesetzt ad absurdum.
Du solltest da etwas pragmatischer sehen: Das alles wird - in wirtschaftlich schwierigen Zeiten - gemacht, um die Arbeitslosigkeit zu verringern, nicht aus Böswilligkeit gegenüber den obligatorischen "kleinen Leuten", und dabei werden auch keinerlei Grundrechte verletzt oder gedehnt, denn die bleiben gewahrt, alles läuft auf freiwilliger Basis.
Die von dir genannte minimal soziale Versorgung bleibt auch gewahrt, aber sie ist eben minimal. Bei allem Geschrei über soziale Ungerechtigkeit sollte auch immer gefragt werden: Was ist machbar? Sind die sozialen Standards momentan schon die höchsten, die sich der Staat leisten kann? Geht es uns im internationalen Vergleich der sozialleistungen nicht immer noch sehr gut?
wenn man den arbeitslosen in köln die arbeitslosen aus münchen hinzuaddiert, haben zwar die münchner ein paar arbeitslose weniger dafür die kölner ein paar mehr. wo ist da der witz?
das schlimme daran ist doch, dass die leute meistens nicht wegen konkreten anstellungen umziehen müssen sondern schon für fortbildungsmaßnahmen und praktika (und erzähl mir bitte keinen mist, dass das so nicht ist - ich erlebe das live bei bekannten).
nein es wird niemand deportiert, dieser begriff wird wahrlich nicht verwendet im lande der politischen korrektheit. auf den güterwagons von damals stehen heute die firmennamen der vom amt gesponsorten speditionsunternehmen (möbelpacker) die dein bisschen hab und gut in deine von denen ausgesuchte neue zwangsheimat bringen (und auch hier erzähl mir bitte keinen mist von wegen das würde nicht geschehen).
es werden defnitiv nicht nur leistungen gekürzt sondern tatsächlich gänzlich gestrichen und zwar für einen zeitraum der aufgrund von nicht vorhandenen rücklagen (wie auch bei den preisen) nicht überbrückt werden kann.
ich finde fast alles was du hier schreibst ist absoluter käse und ich fühle mich verarscht wenn mir einer erzählt, dass das, was ich tagtäglich um mich herum erlebe nicht wahr sein soll. um mich überzeugen zu können müsstest du mein gedächtnis löschen...
sicher geht es uns im vergleich zu anderen ländern relativ gut, dafür müssen wir auch den geldbeutel sehr weit aufmachen(gesundheitsreform, zuzahlungen, medikamente) um den lebensstandard in unserer gesellschaft einigermaßen halten zu können (und das nicht nur fürs eigene land, denn wir unterstützen ja gott und die welt mit unseren steuergeldern). die frage sollte heissen: "was kann sich der staat für UNS leisten, wenn er wo anders spart?"

@gruni:
Na gut die Firmen stellen jetzt in Billigländern billiger her hauen in Deutschland den "made in Germany" Stempel drauf aber die Qualität lässt nach und damit irgendwann bestimmt auch der Absatz.
und genau das ist der haken an der ganzen ach so hochgejubelten multikultischeisse...

@morgenroth:
Das sehe ich etwas anders. Wenn die Leistungen auf ein Minimum fallen, sodass ein "normales" Leben nicht mehr möglich ist, ist das ein erheblicher Druck der ausgeübt wird. Man könnte es aber auch Erpressung nennen - "entweder du ziehst dahin wo wir es wollen oder du fällst durchs soziale Netz".
Ich würde das ganze ja noch verstehen, wenn denn genug Arbeitsplätze vorhanden wären aber das ist ja leider nicht der Fall. Und der Wirtschaft wird diese Situation auch nicht ganz unrecht sein, denn das ist genau die Ausgangslage, die die Bevölkerung und die Politik erpressbar macht.
bedauerlicherweise hast du ja so recht.

@mother shabubu:
dann wird er dem Arbeitsamt irgendwann keine offenen Stellen mehr mitteilen und sich selbst um Leute bemühen. Irgendwann haben die AA dann keine Stellen mehr anzubieten und bleiben als Verwaltung für die hoffentlich wenigen übrig, die nicht können oder nicht wollen.
na das wäre doch perfekt? so gesehn braucht niemand die arbeitsagentur. anstatt sinnvollen jobangeboten, bekommt man schikane satt. eine wenigen einrichtungen, die mehr steuergelder verbraten, als einbringen (durch vermittlungen). vielleicht wäre es recht lehrreich für die oft mehr, als unhöflichen "vermittler" selbst einmal arbeitssuchend zu werden und sich auf die gleiche art und weise mit leuten ihrers kalibers rumärgern zu müssen. so könnte man dem prächtig aufgeblähten bürokratiestaat zumindest etwas die lästige behindernde luft ablassen. auf die tatsache, dass die AA´s keine stellen mehr anzubeiten haben, müssen wir nicht warten, das ist bereits realität, falls es noch nicht aufgefallen sein sollte...

@racingrudi:
es geht nicht unbedingt darum, dass andere handwerker in seiner stadt arbeit haben, sondern dass handwerker aus aller herren länder die arbeit in seiner stadt verrichten. kolonnenweise portugiesen auf deutschlands großbaustellen ... ich wiederhole mich: das ist schlichtweg ziemlich schräg ...
du hast alles richtig gesagt, aber ich würde "schräg" durch "unverantwortlich" ersetzen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Booth schrieb:
Na das muss ich mir doch mal auf der Zunge zergehen lassen... Du verurteilst das "rumlügen" und "exakte benennen" in einem Atemzug. Interessanter Standpunkt.

Na egal... ich ziehe mich wieder zurück...

gruß
Booth

in dem ganzen wust von beschönigenden formulierungen finde ich es schlicht angebracht klar und notfalls auch leicht übersteigert das zu benennen was ist.

wer wirft denn in unserer gesellschaft permanent mit euphemismen rum und leitet aus den euphemismen dann die dreistesten lügen ab...
da denke ich tut es fast schon not mal etwas drastischer zu formulieren , dass der hase doch etwas anders hoppelt..

im grossen und ganzen aber auch so wurst wie ... naja ;)
mother_shubabu schrieb:
Betreffs Zwang oder Nichtzwang frage ich mich aber, warum sich die AA diesen Streß machen. Ich meine, wenn jemand seine Heimat nicht verlassen möchte, obwohl er dort keine Arbeit findet und dafür in Kauf nimmt, daß er weniger Geld hat als wenn er woanders arbeiten würde, dann muß man ihn doch nicht zum Umzug zwingen. Der zieht schon um, wenn er mit seiner Situation unzufrieden ist.
Nein, das heißt nicht, die Leistungen für Arbeitslose zu kürzen, um künstlich Unzufriedenheit zu erzeugen.

ach ich bitt dich mal schön... warum macht sich das aa so nen stress? na schon mal was von vorgaben und zielsetzungen gehört? das aa ist eine einrichtung, die nicht zuletzt auch dazu da ist die realität so zu verbiegen dass es sich besser anhört als es ist...

wie du schon sagst wer unzufrieden ist mit seiner situation und eine perspektive gewinnt wenn er umzieht hat damit wohl nicht so das problem.. aber es geht ja eher um perspektivenfreie umzüge für menschen, die ja dabei auch massiv verlieren.

hast du kinder? hast du familie? hast du jemanden den du nicht verlieren willst? würdest du einfach so aufgeben und umziehen?
aber so lange man ja nicht schön bürokratisch verheiratet ist gilt das alles einen dreck?

na mahlzeit.

Dazu scheinst Du mir auch zu gehören. Bei der Inflationsrate wird bereits berücksichtigt, wie oft etwas gekauft wird und es ist nicht ihr Sinn, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen (höchstens die der EZB). Außerdem, wenn der Euro tatsächlich für übermäßige Preissteigerungen verantwortlich gewesen sein soll, dann frage ich mich, warum das erst ab 2002 aufgefallen ist und nicht schon 1999 bei der Einführung der festen Wechselkurse. Vermutlich ist dem Handel die Teurodebatte aber gar nicht so unrecht, hat er so doch einen billigen Sündenbock für jede Preiserhöhung.

ach was da nicht alles berücksichtigt wird... das statistische bundesamt versucht ja wohl ganz offensichtlich die argumentation zu untermauern, dass alles nur halb so ild ist und der euro kein teuro ist... sonst wäre der statistische warenkorb wohl nicht so abgefuckt bestückt wie er es ist.
und warum das mit dem euro nicht aufgefallen ist.. nun.. die euro/teuro-falle liegt nicht einfach am euro sondern an den skrupellosen schweinen, die die euroeinfführung genutzt haben um ordentlich zuzulangen.. da gehören übrigens auch die behörden dazu die teils ordentlich mit ihren tarifen rauf sind.

stryker schrieb:
Ja, es ist für den deutschen Handwerker grob gesagt scheiße, dass osteuropäische Arbeitnehmer ihm hier den Markt und seine Arbeit kaputt machen. Nur: Das ist nicht zu ändern. Europaweite Freizügigkeit, Globalisierung, der Abbau europäische Grenzen sind unglaubliche Sachen. Für den Handwerker in diesem Fall nicht, aber auch nicht zu ändern (realistisch betrachtet). Deswegen muss der deutsche Handwerker flexibler werden und einen Umzug in Kauf nehmen. Einzelschicksale können immer tragisch sein, deswegen arbeiten populisten damit und deswegen bedient sich auch der saarländische Wohlstandssozialist derer, gegen den jedes, aber auch wirklich jedes sachliche Argument weit mehr nützt als oben genannte Keulen.

wo um himmelswillen sollen die leute denn hinziehen?

jetzt mal klartext?

arbeitslosigkeit ist ja kein regionales problem..
wo sollen sie denn jobs finden?
ich mein ich hab hier viele arbeitslose handwerker und arbeitslose techniker und sogar ingenieuere... wo bitte schön soll ich die hinschicken?
das problem ist doch dass wir inzwischen so viel einzelschicksale haben, dass man nicht mehr davon sprechen kann es trifft einige wenige.... das ist eine massenbewegung.

Zur Kürzung von Sozialleistungen: Diese werden, etwa im Beispiel von ALG II, ja nur gestrichen, wenn z. B. Rücklagen vorhanden sind oder man vom der Ehepartner versorgt werden kann.


ja von wegen :D
rücklagen sind schon ein auto, dass 2000 euro über dem "angemessenen" restwert wert ist, gestrichen wird schon wenn man sich nicht mit einer personaldienstleistungsagentur vergnügen will, die wirklich beschissene konditionen anbietet..

probiers doch mal aus.. ist ne echt geile erfahrung.. .ich kanns eigentlich nur jedem empfehlen :D

ja ansonsten würden mich natürlich auch mal lösungen interessieren.. aber he.. lach mal.. es gibt leute die haben hier lange formaldebatten geführt, mit vielen vielen links und das liest irgendwie fast keiner von denen die es eigentlich endlich mal lesen sollten.

schau doch mal rein in die formaldebatte und sieh dir das thema zur sozialpolitischen entwicklung in deutschland an..

vielleicht erfährst da was neues darüber wie es gehen könnte und wie es auf keinen fall geht und vor allem warum das so ist..
[/quote]
 

racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
@booth
Booth schrieb:
Nein - er wird nicht wie eine Sache behandelt, zumindest nicht nach der gesetzlichen Definition
völlig richtig, wenn man sich an der definition orientiert. durch die tatsache, dass arbeit mit maschineneinsatz in die produktivitätsformel gepackt wird, wird ein arbeitnehmer eben schlichtweg mit einer sache gleichgesetzt. entsprechend wird dann auch verfahren. mit "sklaverei" hat es insofern direkt und unmittelbar was zu tun, als dass arbeitnehmer nur "dienen" sollen und nicht weiter aufmucken und dann: "der mohr hat seine schuldigkeit getan, der mohr kann gehen". selbstredend kann diese art von "sklaverei" nicht mit DER "sklaverei", die du zurecht nicht bagatellisiert haben möchtest, gleichgesetzt werden, dennoch scheint mir ebenso diese drastische ausformulierung der gegebenen situation und tendenzen angebracht. produktionsfaktor mensch.

@stryker
konkrete und realistische Lösungsvorschläge
mal ganz davon abgesehen, dass wir dafür eigentlich die fähigen und kompetenten volksvertreter gewählt haben, solche lösungsvorschläge zu bieten ... es ist nun mal nicht so, dass man ein zwei hebel umlegen kann und alles wird gut. dafür ist das thema viel zu komplex. ich fürchte, dass wir für die lösung der probleme ganz einfach nicht die hebel in der hand haben. ganze wirtschaftswissenschaftliche werke müssten umgeschrieben werden, ein komplettes globales umdenken einsetzen, weltweit gesetzliche rahmenbedingungen geschaffen werden. no way, ich seh mich persönlich etwas überfordert, konkrete lösungsvorschläge zu unterbreiten, zumal diese dann wieder nicht realistisch wären angesichts der gegebenen machtverhältnisse. ich für meinen teil habe mich für die selbständigkeit entschieden - raus aus der "sklavenfalle", selber kucken, wo man bleibt (unter der prämisse: keine familie, geringe fixkosten).



jo, auch ich musste im zuge der selbständigkeit seltsame erfahrungen mit der A-agentur machen, als ich überbrückungsgeld beantragt hatte. die meinen antrag bearbeitende dame hat sich mir gegenüber aber dermaßen unwirsch verhalten. ich fühlte mich genötig, sie verbal zurechtzuweisen. augenscheinlich umgangssprache dort.

noch was zum thema "lobby":
jede gruppierung, die ein interesse an politischer einflussname hat, besitzt in berlin eigens eine repräsentanz im dunstkreis des regierungsviertels, um mit den entscheidungsträgern in regelmäßigem austausch zu bleiben. es scheint so, als müsste sich dort auch eine "wähler-lobby" einnisten, die ihren gewählten vertretern auf die finger klopft. hm ...

ich fühle mich einfach ohnmächtig, wenn ich dann noch lesen muss, dass der noch nicht mal designierte verantwortliche für finanzen, NRW-verlierer steinbrück, sich tatsächlich gedanken darüber macht, deutschlands autobahnen zu verkaufen ... :O_O: ich würde da als stimmberechtigtes familienmitglied ganz gern durch eine extrastimme mitentscheiden wollen.

schönen tag noch,
rg
 
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