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Könnten wir Gott überhaupt verstehen?

parsifal

Geheimer Meister
13. Januar 2005
107
es gibt keinen gott

Für die Nichtexistenz Gottes gibt es folgende Gründe:
1. Seit Existenz der Menschheit hat sich jeder Kulturkreis irgendeine Form von Religion geschaffen und dieser irgendein Gottesbild zugeordnet. Diese Religion konnte dann eine Zeit lang einen mehr oder mindergroßen Wahrheits/Absolutheitsanspruch erheben (denke an:Rom, Griechenland, Ägypten, Inka, Maya). Religion ist ein Produkt eines Kulturkreises.
2. Die Menschen (Kulturkreise) haben offensichtlich ein Bedürfnis nach Religion aus psychologischen Gründen, also schaffen sie sich den Gott der ihren Bedürfnissen und denen ihres Kulturkreises entspricht.
3. Sämltiche Wundergeschichten lassen sind entweder nichts anderes als Fantasie, Trickserei oder von der Wissenschaft wiederlegt. Wie wir alle wissen hat Gott die Erde nicht erschaffen und auch das Universum ist nicht das Produkt einer übernatürlichen Kraft.
Wer kennt es nicht wenn man in die Schule, Uni oder Büro kommt und zum Beispiel erzählt Hans und Heidi haben am Wochenende geknutscht und am Ende des Tages kommt irgendeiner an und erzählt dir die beiden hatten sex. auf die selbe art und weise entstehen wundergeschichten, vor allem wenn sie über einen größeren Zeitraum (jahre ca.30(kreuzigung) bis ca.70(entstehung der evangelien)) in einem größeren geografischen raum (das huetige Israel/Palästina) verbreitet werden?

Aber um es mit friederich dem großen zu sagen: Jeder soll nach seiner fason selig werden
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Re: es gibt keinen gott

parsifal schrieb:
Für die Nichtexistenz Gottes gibt es folgende Gründe [...]

Glaubst du, dass es einen Stabbolkfnock gibt?

Gegen die Anwendung von Kategorien auf Gott gibt es folgende Gründe:
1. Der Mensch hat keinen Erfahrungsbegriff von Gott.
2. Begriffe ohne Anschauung sind leer.
3. Da sie leer sind, ist jede kategoriale Einordung immer willkürlich.
Daraus folgt:
4. Sowohl der Satz "Gott existiert", als auch der Satz "Gott existiert nicht" sind willkürliche Anwendungen von Kategorien auf einen Begriff, der im Grunde "mu" (chinesisch: "nichts", ausserdem der Laut, den eine Kuh von sich gibt) aussagt.

parsifal schrieb:
Religion ist ein Produkt eines Kulturkreises.
parsifal schrieb:
Die Menschen (Kulturkreise) haben offensichtlich ein Bedürfnis nach Religion aus psychologischen Gründen [...]

Je nach ideologischer/ontologischer/epistemologischer Ausrichtung kann man diese Argumente entweder als Beweis für Gott oder als Beweis gegen Gott anführen.

parsifal schrieb:
Sämltiche Wundergeschichten lassen sind entweder nichts anderes als Fantasie, Trickserei oder von der Wissenschaft wiederlegt.

Wie "widerlegt" denn die Wissenschaft, dass Jesus Tote wiederbelebt hat?

parsifal schrieb:
[...] und auch das Universum ist nicht das Produkt einer übernatürlichen Kraft.

Der Begriff "übernatürlich" ist ebenfalls inhaltsleer. Die Aussage "x ist nicht das Produkt einer übernatürlichen Kraft" ist ergo nichtssagend (und noch dazu, als ontische Aussage, nichtfalsifizierbar)!

parsifal schrieb:
Wer kennt es nicht wenn man in die Schule, Uni oder Büro kommt und zum Beispiel erzählt Hans und Heidi haben am Wochenende geknutscht und am Ende des Tages kommt irgendeiner an und erzählt dir die beiden hatten sex. auf die selbe art und weise entstehen wundergeschichten

http://www.rawilson.com/quantum.html

"Das Ich-Denke muss alle Vorstellungen begleiten."
(Immanuel Kant, "Kritik der Reinen Vernunft")
 

benicio

Intendant der Gebäude
10. Oktober 2004
817
@Anch-es-en-amun

diese urkraft, diese intelligenz ist mit sicherheit nicht jahwe, nicht der gott der aus der bibel hervorgeht.
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Basti schrieb:
Wenn es Gott wirklich gäbe, wer hat Gott erschaffen?

"Zeit" ist in erster Linie eine Vorstellung des menschlichen Geistes...
...eine Arbeitshypothese, und noch dazu eine Nichtfalsifizierbare!
 

benicio

Intendant der Gebäude
10. Oktober 2004
817
@tarvoc

im tarvoc-style :D

"Zeit" ist in erster Linie eine Vorstellung des menschlichen Geistes...
...eine Arbeitshypothese, und noch dazu eine Nichtfalsifizierbare!

wieso nur die zeit? und warum nur des menschen :wink:
 

parsifal

Geheimer Meister
13. Januar 2005
107
re: Tarvoc

wie belegst du denn die Existenz Gottes?
beweiße mir bitte, dass jesus tote widerbelebt hat!
Inwieweit du meine sprachlichen formulierungen als inhaltsleer bezeichnest ist mir egal, aber was gemeint ist dürfte klar sein, also tu mir den gefallen und flüchte dich nicht in irgendwelche intellektuellen veränkungen.
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Re: re: Tarvoc

parsifal schrieb:
wie belegst du denn die Existenz Gottes?

Nun, der Begriff "Gott" existiert offensichtlich. Du siehst ihn hier stehen:
---> GOTT <---
Damit wäre die Existenz des Begriffes "Gott" bewiesen.

Die Existenz des Inhaltes des Begriffes "Gott" kann natürlich nicht bewiesen werden. Und zwar aus dem ganz einleuchtenden Grund, dass der Begriff keinen Inhalt hat. ;)

Lies' noch 'mal meinen Beitrag.

parsifal schrieb:
beweiße mir bitte, dass jesus tote widerbelebt hat!

Du hast mit der Anwendung von Empirie auf Nichtfalsifizierbares angefangen, nicht ich! ;)

parsifal schrieb:
Inwieweit du meine sprachlichen formulierungen als inhaltsleer bezeichnest ist mir egal, aber was gemeint ist dürfte klar sein

So, dürfte das "klar" sein?
Was meinst du denn, wenn du "Gott" sagst?

parsifal schrieb:
also tu mir den gefallen und flüchte dich nicht in irgendwelche intellektuellen veränkungen.

Du hast den Begriff "Wissenschaft" eingebracht.
Doch offenbar kennst du noch nicht einmal die primitivste Wissenschaftstheorie oder wissenschaftliche Methodik. Der Begriff "Inhaltsleere" sagt dir genau so wenig wie der Begriff "Falsifizierbarkeit". Kant und Popper bezeichnest du als "intellektuelle Verränkungen". Wissenschaftler zu zitieren oder Quellen anzugeben, die Mühe machst du dir ebenfalls nicht. Von empirischer Verifikation 'mal ganz abgesehen...
Man kann natürlich sagen, was man will, aber man sollte schon wissen, wovon man spricht...
 

parsifal

Geheimer Meister
13. Januar 2005
107
zwischen uns besteht ein kleiner unterschied! bei mir versteht jeder was ich sage auch wenn mein sprachliches niveau nicht das höchste ist. wenn du anfängst jeden fitzel auf die goldwage zu legen kommen wir eh nicht weiter. es steht dir natürlich frei dich zu äußern wie du willst, aber wenn du nicht besonders verständlich sprichst brauchst du dich nicht zu wunder, wenn irgendwann keiner mit dir redet.
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
parsifal schrieb:
zwischen uns besteht ein kleiner unterschied!

Nein! ;)

parsifal schrieb:
bei mir versteht jeder was ich sage

Nicht "jeder" (du z.B. anscheinend nicht).

parsifal schrieb:
wenn mein sprachliches niveau nicht das höchste ist.

Es geht mir nicht um "sprachliches Niveau". Wenn dir z.B. statt des Begriffs "Falsifizierbarkeit" der Begriff "Widerlegbarkeit" besser gefällt, dann würde ich das auch akzeptieren.

Es geht mir darum, zu wissen, worüber man eigentlich überhaupt spricht. Wenn man den Begriff "Wissenschaft" verwendet, dann sollte man die Methodik der Wissenschaft zumindest in Grundzügen kennen.

parsifal schrieb:
wenn du anfängst jeden fitzel auf die goldwage zu legen

Ohne Sprachkritik ist Wissenschaft unmöglich.

parsifal schrieb:
[...] kommen wir eh nicht weiter.

Es kommt nicht darauf an, wohin du gehst. Es kommt darauf an, wie du gehst.

parsifal schrieb:
aber wenn du nicht besonders verständlich sprichst

Wer mich verstehen will, der versteht mich auch.
 

parsifal

Geheimer Meister
13. Januar 2005
107
@tarvoc: ich weiß sehr wohl was ich sage und du weißt es auch. allerdings musst du wohl deines selbstwertgefühls wegen hier den großen Professor spielen.
das mit der widerlegbarkeit werte ich schon mal als guten anfang.
ich habe zwar keinen doktor oder ähnliches aber über etwas wissen auch im bereich wissenschaft verfüge ich schon.
Nun möchte ich mich mal deiner sprache bedienen:
wenn der weg das Ziel ist, dann kommst du nie an.
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Also, jetzt 'mal Tacheles: Wir sprechen hier über extrem komplizierte Zusammenhänge. Eine einfache Sprache reicht dafür meist einfach nicht mehr aus, zumal es gerade im Gebiet der Ontologie/Theologie unglaublich wichtig ist, zu wissen, wovon man überhaupt redet! Das heißt auch, dass man wissen muss, was die Begriffe bedeuten, die man verwendet. Was auch bedeutet, dass man, wenn man den Begriff "Wissenschaft" benutzt, einen gewissen Überblick über wissenschaftliche Methodik besitzen sollte. Sonst verwendet man Begriffe, die man nicht einmal versteht, und das ist das, was nirgendwo hin führt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
Ich muß Tarvoc hier recht geben.
Wenn man solche Dinge behandelt sollte man sprachlich exact bleiben und sich ggf. auf Begriffe UND deren Deutung einigen.

@parsifal
Wie willst Du sonst sicherstellen das alle das gleiche meinen und sich verstehen?
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
parsifal schrieb:
ich weiß sehr wohl was ich sage und du weißt es auch.

So? Was meinst du denn, wenn du "Gott" sagst?
Darauf konntest du mir bisher noch keine Antwort geben!

parsifal schrieb:
[...] selbstwertgefühl [...]

*seufz*

parsifal schrieb:
ich habe zwar keinen doktor oder ähnliches

Ich habe auch keinen Doktortitel. Ich kann aber dennoch behaupten, dass mir das Konzept der Falsifizierbarkeit (oder "Widerlegbarkeit") und das Konzept der Inhaltsleere vertraut sind.

Es handelt sich hier ja nicht um "Geheimwissen", sondern um Dinge, die jeder, der danach sucht, auch lernen kann.

parsifal schrieb:
aber über etwas wissen auch im bereich wissenschaft verfüge ich schon.

Nur über Inhalte oder auch über Methodik?

Btw. bisher hast du immer noch keine wissenschaftlichen Arbeiten angegeben, die sich ernsthaft damit beschäftigen, Gott zu widerlegen. (Die vernünftigen Wissenschaftler überlassen dieses Problem ohnehin den Philosophen - heutzutage nimmt die Wissenschaft eigentlich Abstand von ontologischen Aussagen.)

parsifal schrieb:
wenn der weg das Ziel ist [...]

Das habe ich nicht gesagt...

parsifal schrieb:
[...] dann kommst du nie an.

Wo denn "ankommen"? :roll:
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
Eine Klärung und Einigung über den Begriff "Gott" führt in diesem Thread bestimmt weiter als man denkt :mrgreen:

Denn wenn wir uns da alle einig werden wäre das schon was.
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Malakim schrieb:
Eine Klärung und Einigung über den Begriff "Gott" führt in diesem Thread bestimmt weiter als man denkt :mrgreen:

Ich denke auch. Allerdings könnte das verdammt schwierig werden.
Das Problem ist, dass dem - im Grunde inhaltsleeren - Begriff "Gott" meist Attribute zugewiesen werden, die ebenso inhaltsleer sind (z.B. "Allwissen", "Allmacht", "Allweisheit", "Allgüte". Schon "Personalität" macht ja extreme Probleme!).
 
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