Lupo
Ritter Kadosch
- 3. Oktober 2009
- 6.316
Moin zusammen,
die Fragestellung ergab sich in einem anderen Thread, hätte da aber zu weit vom Thema weg geführt - also mache ich einmal einen neuen auf.
Das Wort Missbrauch impliziert, dass eine eigentlich gute Sache in böser Absicht zweckentfremdet wird. Man kann daraus 3 Fragen ableiten:
Im Gegensatz zu z.B. Schwertkampf, Sportschützen usw enthält die Freimaurerei nichts, womit man direkt und unmittelbar Schaden anrichten könnte. Die Freimaurerei selbst lässt sich durch den Einzelnen nicht missbrauchen. Wie sollte ich jemand anderem durch meine Selbsterkenntnis schaden können?
Wenn etwas missbraucht werden kann, dann ist es das sogenannte Geheimnis. Noch nicht einmal das wirkliche Geheimnis der Freimaurerei, das aus ein paar Selbstverständlichkeiten besteht - sondern das "Supergeheimnis", zu dem es - überwiegend von dritter Seite - aufgebauscht wird. Beispielsweise der finstere Eid, der angeblich die Brüder bei allen Schweinereien aneinanderkettet.
Das schafft ein fiktives Umfeld, in das man jede, aber auch wirklich jede Schweinerei hinein erfinden kann ... zum Beispiel, dass das "Supergeheimnis" so geheim ist, dass die meisten Freimaurer es selbst nicht kennen ... Für den Hausgebrauch ist das "Supergeheimnis" nichts anderes als die Unwissenheit Anderer Menschen - und die ließ sich schon immer trefflich missbrauchen.
Hinsichtlich Frage 2 denke ich, dass man als Freimaurer dieses "Supergeheimnis" durchaus missbrauchen könnte, indem man anderen einen Riesenbären aufbindet, um sie in irgend einer Form zu erpressen. Was dann allerdings (abgesehen von möglichen juristischen Konsequenzen), ein klarer Fall für einen Hinauswurf wäre, wenn es bei uns bekannt wird.
Wir pflegen unsere Mitglieder nicht zu beobachten. Mir selbst ist so etwas noch nicht unter gekommen. Dummerweise sind allerdings nachvollziehbarerweise die Freimaurer wohl auch die letzten, an die sich ein Opfer wenden würde, so dass ich mir vorstellen kann, dass ein "Arsch in den eigenen Reihen" durchaus gut leben mag, wenn er es gut genug vor den eigenen Brüdern geheim hält und nicht anderswo auffliegt.
Was Frage 3 betrifft, ist es ein Fakt, dass Außenstehende das "Supergeheimnis" - die Unwissenheit anderer - für ihre Zwecke nutzen. Generalstabschefs, die einen Sündenbock dafür brauchen, dass sie ihren Krieg verloren haben. Diktatoren, um publikumswirksam zeigen zu können, wie effektiv sie Gefahren für das Volk beseitigen. Schundverlage, um ihre Auflagen zu steigern. YouTube-Filmer, um Klicks zu generieren, usw.
Eine pessimistische Prognose aus meiner Sicht: Der Müll, der da abgelassen wird, ist und bleibt virulent im Raum und verstärkt sich selbst. Das Klima ist vergiftet, und man muss längst kein böser Agitator mehr sein, um "seine Dosis" davon mitzubekommen und deshalb Anti-Freimaurer zu sein. Die Mechanismen haben sich längst verselbstständigt, und im Zeitalter von www und 9/11 wachsen die Märchen zu monströsen Weltverschwörungstheorien heran.
In Summe hilft wohl nur eins ... Offenheit, auch wenn's nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein mag.
die Fragestellung ergab sich in einem anderen Thread, hätte da aber zu weit vom Thema weg geführt - also mache ich einmal einen neuen auf.
Das Wort Missbrauch impliziert, dass eine eigentlich gute Sache in böser Absicht zweckentfremdet wird. Man kann daraus 3 Fragen ableiten:
- Kann die Freimaurerei als Organisation die Freimaurer, also ihre Mitglieder missbrauchen?
- Können die Freimaurer ihre Organisation, also die Freimaurerei missbrauchen?
- Können Außenstehende die Freimaurerei missbrauchen?
Im Gegensatz zu z.B. Schwertkampf, Sportschützen usw enthält die Freimaurerei nichts, womit man direkt und unmittelbar Schaden anrichten könnte. Die Freimaurerei selbst lässt sich durch den Einzelnen nicht missbrauchen. Wie sollte ich jemand anderem durch meine Selbsterkenntnis schaden können?
Wenn etwas missbraucht werden kann, dann ist es das sogenannte Geheimnis. Noch nicht einmal das wirkliche Geheimnis der Freimaurerei, das aus ein paar Selbstverständlichkeiten besteht - sondern das "Supergeheimnis", zu dem es - überwiegend von dritter Seite - aufgebauscht wird. Beispielsweise der finstere Eid, der angeblich die Brüder bei allen Schweinereien aneinanderkettet.
Das schafft ein fiktives Umfeld, in das man jede, aber auch wirklich jede Schweinerei hinein erfinden kann ... zum Beispiel, dass das "Supergeheimnis" so geheim ist, dass die meisten Freimaurer es selbst nicht kennen ... Für den Hausgebrauch ist das "Supergeheimnis" nichts anderes als die Unwissenheit Anderer Menschen - und die ließ sich schon immer trefflich missbrauchen.
Hinsichtlich Frage 2 denke ich, dass man als Freimaurer dieses "Supergeheimnis" durchaus missbrauchen könnte, indem man anderen einen Riesenbären aufbindet, um sie in irgend einer Form zu erpressen. Was dann allerdings (abgesehen von möglichen juristischen Konsequenzen), ein klarer Fall für einen Hinauswurf wäre, wenn es bei uns bekannt wird.
Wir pflegen unsere Mitglieder nicht zu beobachten. Mir selbst ist so etwas noch nicht unter gekommen. Dummerweise sind allerdings nachvollziehbarerweise die Freimaurer wohl auch die letzten, an die sich ein Opfer wenden würde, so dass ich mir vorstellen kann, dass ein "Arsch in den eigenen Reihen" durchaus gut leben mag, wenn er es gut genug vor den eigenen Brüdern geheim hält und nicht anderswo auffliegt.
Was Frage 3 betrifft, ist es ein Fakt, dass Außenstehende das "Supergeheimnis" - die Unwissenheit anderer - für ihre Zwecke nutzen. Generalstabschefs, die einen Sündenbock dafür brauchen, dass sie ihren Krieg verloren haben. Diktatoren, um publikumswirksam zeigen zu können, wie effektiv sie Gefahren für das Volk beseitigen. Schundverlage, um ihre Auflagen zu steigern. YouTube-Filmer, um Klicks zu generieren, usw.
Eine pessimistische Prognose aus meiner Sicht: Der Müll, der da abgelassen wird, ist und bleibt virulent im Raum und verstärkt sich selbst. Das Klima ist vergiftet, und man muss längst kein böser Agitator mehr sein, um "seine Dosis" davon mitzubekommen und deshalb Anti-Freimaurer zu sein. Die Mechanismen haben sich längst verselbstständigt, und im Zeitalter von www und 9/11 wachsen die Märchen zu monströsen Weltverschwörungstheorien heran.
In Summe hilft wohl nur eins ... Offenheit, auch wenn's nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein mag.