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Karfreitag

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.405
AW: Karfreitag

Das mag ja für die Christen ganz schlimm sein, wenn ihr Gott sich selbst oder seinen unehelichen Sohn (je nach Deutung) ans Kreuz nageln lässt. Das war halt doch aber der Plan, um den Menschen für die Sünden die vorher dieser Gott definiert hat, in Haftung zu nehmen. Dafür musste Jesus sterben, wenn es denn so war. Im Koran steht nämlich was ganz anderes über Jesus und das ist nun mal die aktuellere Gottesbotschaft.

Mir und vielen anderen ist das aber schlicht egal, ich habe auch nicht geweint, als Superman gestorben ist.

Und dieser permanente Vergleich zwischen partywütigen Hedonisten, die nicht mal einen Tag nicht feiern können versus tieftraurige Christen hinkt sogar auf 2 Beinen. Die, denen der Heiland erschienen ist können sich gern in ihren Tempeln treffen, aber sollen doch die anderen machen lassen, was sie wollen.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.090
AW: Karfreitag

Und dieser permanente Vergleich zwischen partywütigen Hedonisten, die nicht mal einen Tag nicht feiern können versus tieftraurige Christen hinkt sogar auf 2 Beinen. Die, denen der Heiland erschienen ist können sich gern in ihren Tempeln treffen, aber sollen doch die anderen machen lassen, was sie wollen.

Wahrscheinlich hätten "die Christen", zumindest ein paar von ihnen, viel weniger ein Problem damit, würden die Hedonisten in ihren Tanztempeln bleiben und sich auf den Straßen ordentlich benehmen und ruhig nach Haus gehen.
Leider ist das heutzutage aber zunehmend weniger der Fall.

Dies übrigens nicht nur an den 9 Stillen Tagen (Maximum, Bayern) sondern auch und gerade an den anderen 356 Tagen im Jahr. Als städtischer Gastronom hat man da nämlich regelmäßig mit der herbeigerufenen Polizeistreife zu tun - und da geht es nur um banale Ruhestörung.
Das Rauchverbot und die damit verbundene Notwendigkeit, die Gäste auf die Straße schicken zu müssen, hat diese Probleme fraglos verschärft. Aus der Erfahrung eines größeren Nachtlokals kann ich aber sagen, dass sich das Problem mit den eigenen Gästen vor der Tür durch einen Türsteher (oder "Silencer") durchaus ganz gut in den Griff bekommen lässt.

Durch den Türsteher nicht beeinflussbar sind aber junge Leute, die auf der anderen Straßenseite herumbrüllen (wenn nicht Schlimmeres), denn da kann der Türsteher nicht tätig werden. Den Anwohnern ist das aber irgendwann ganz herzlich egal, vor allem dann, wenn die Straße mittlerweile zur Partymeile geworden ist.
Denn die beschweren sich dann laufend bei den Behörden, und die reagieren auch.
In der Folge werden dann - spätestens bei einem Wechsel des Pächters - Nachtlokale zunehmend nicht mehr genehmigt und dann ist's aus die Maus mit der Tanzerei, so oder so. Diesen Vorgang kann man aktuell zum Beispiel in der Münchener Müllerstr. beobachten, wo genau das passiert: Ein Lokal nach dem anderen muss schließen.

Das kann man als "Freiheitseinschränkung" werten oder auch als "negative Folge von Immobilienspekulation und/oder Gentrifizierung der Innenstädte", es ändert aber nichts an den Prozessen, die da passieren. Und wenn die Behörden dem Ruhebedürfnis der Anwohner Vorrang gibt, dann wird es auf Dauer nicht nur schwierig mit dem Tanz, sondern auch mit anderen Teilen der Kultur, kleine Konzertbühne z.B.
In der Konsequenz entwickeln sich dann ggf. irgendwelche "Feierghettos" in Außenbezirken ohne nahe Anwohner, was es aber aus anderen Gründen nicht besser macht.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Karfreitag

@Giacomo

[... Gentrifizierung der Innenstädte ...]
damit haben wir hier auch die eine oder andere
positive / wie negative Stadtentwicklung.
- vorzeige Villen/Luxus-Wohnungen
- ruhige Bürogebäude (Call-Center u.ä.)
- keinerlei Gastronomie in der FuZo
- keinerlei Geschäfte (Leerstände) in der FuZo
- keine Menschen in der leeren Innenstadt

Die Frage ist doch wieso ziehe ich in ein Geschäftsviertel/Gastroviertel?
Die Nähe zur Einkaufsmöglichkeit und Freizeitgestaltung?
Warum bleiben dann nicht die welche absolute Ruhe und Öde haben wollen,
nicht in ihrem einsamen Kotten draußen weit ab von der hektischen Stadt?
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Karfreitag

Weiß nicht wie das bei Euch ist, aber wir haben keine Gastro Viertel- wir haben Gastros an Gastro und Kneipe an Kneipe. Die Läden ziehen sich über den gesamten Bereich der Altstadt und Innenstadt und darüber hinaus.
Man möchte da gerne wohnen, weil es einfach sehr schön ist. Altbau halt. Donaunähe, Nähe Dom, Jahninsel usw.
Ich finde es eigentlich schön, wenn hier nachts noch viel los ist. Aber man muss beim Ausgehen ja weder laut noch sturzbetrunken sein und dabei so herumgröhlen, dass sich die Anwohner beschweren.
Den Gedanken, dass irgendwann nur noch Leute in der Innenstadt wohnen, die abends einen saufen gehen finde ich schon unschön.
Die gehobenen Mieten sind zwar auch nicht schön, tragen aber immerhin dazu bei, dass die besonderen Geschäfte erhalten bleiben, anstelle das überall Rudis Resterampe aufgemacht wird.
Und das, weil man hier als Altstadtbewohner zum Bummeln nur vor die Haustür muss und schon findet was man braucht und sich auch leisten kann. Also GsD haben wir bisher noch keine Ramschinnenstadt.
Das ist auch ein schönes Panorama, wenn man Balkon hat oder Terrasse und die Altstadt sieht und der eine oder andere möchte vielleicht gerne draußen sitzen, so wie man im Sommer gerne das Fenster aufhaben würde. Das ist aber eher ungemütlich wenn es zu laut ist.
Ich finde auch, dass man nicht alles ändern muss, nur damit sich ja niemand von christlichen:dkr: Traditionen gestört fühlt.
Ich kann Giacomos Argumente da sehr gut nachvollziehen. Möchte einer der Kneipenwirte sein.
Hier gabs schon eine Demo der Anwohner gegen den Lärm, mit der Bitte doch draußen leise zu bleiben. Mal sehen ob das was bringt. Plakate sind wohl in Arbeit.
Wenigstens die paar stillen Tage wird man schon überleben....
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
AW: Karfreitag

Das stimmt, es geht um einen Affront gg. das Christentum. Deswegen muß unbedingt getanzt werden, auch wenn man sonst Bewegungslegastheniker und eher dem haschischunterstützten Hingelagertsein auf dem Sofa ergeben ist.

Ein Betonkopf-Atheist, der was auf sich hält, will UNBEDINGT am Karfreitag tanzen, auch wenn er sonst das ganze Jahr nicht tanzt - und auch überhaupt gar nicht tanzen kann. Das ist er sich schuldig.

Am Sonntag darauf feiert er dann das sogenannte Hasenfest, und am 25. und 26. Dezember dann das Winterfest.
Am Hasenfest isst er Frühlingsschokoladehohlkörper, und am Winterfest Jahresendschokoladehohlkörper.
Hohl, halt ...


Und am 11. 11. feiert er das Laternenfest.

Eher würde er tot umfallen, als das verpönte politisch falsche Wort vom "Martinsumzug" zu gebrauchen. :)
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Karfreitag

Das stimmt, es geht um einen Affront gg. das Christentum. Deswegen muß unbedingt getanzt werden, auch wenn man sonst Bewegungslegastheniker und eher dem haschischunterstützten Hingelagertsein auf dem Sofa ergeben ist.
Das ist kompletter Unfug, denn es geht tatsächlich NICHT um einen Affront gegen das Christentum. Die Mitglieder dieser Religionsgemeinschaft möchten MIR etwas vorschreiben, nicht ich ihnen. ICH lasse sie ganz friedlich das machen was sie machen möchten. Sobald ich eine ihrer Kultstätten betrete, werde ich mich auch ihren Regeln unterwerfen. Schliesslich muß ich da nicht reingehen. Orte die nicht zu ihren Kultstätten zählen, haben sie umgekehrt gefälligst mit ihren Befindlichkeiten in Ruhe zu lassen.
An sich ist das nicht so kompliziert, als daß ich es Dir hätte erklären müssen.
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.405
AW: Karfreitag

In Brandenburg sind 17% der Bevölkerung Protestanten und 3% Katholiken, bzw. sind das die, die Mitglieder dieser Kirchen sind. Davon kann man bestimmt die Hälfte abziehen und vom Rest ist die Hälfte wahrscheinlich über 60.

Und die wollen dem Rest der Bevölkerung vorschreiben, was sie am Karfreitag nicht zu machen haben.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
AW: Karfreitag

Das ist kompletter Unfug, denn es geht tatsächlich NICHT um einen Affront gegen das Christentum. Die Mitglieder dieser Religionsgemeinschaft möchten MIR etwas vorschreiben, nicht ich ihnen. ICH lasse sie ganz friedlich das machen was sie machen möchten. Sobald ich eine ihrer Kultstätten betrete, werde ich mich auch ihren Regeln unterwerfen. Schliesslich muß ich da nicht reingehen. Orte die nicht zu ihren Kultstätten zählen, haben sie umgekehrt gefälligst mit ihren Befindlichkeiten in Ruhe zu lassen.
An sich ist das nicht so kompliziert, als daß ich es Dir hätte erklären müssen.

Ich möchte dies unterstützen, obwohl mir ein Tanzverbot am Popo vorbei geht.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.090
AW: Karfreitag

Die Frage ist doch wieso ziehe ich in ein Geschäftsviertel/Gastroviertel?
Die Nähe zur Einkaufsmöglichkeit und Freizeitgestaltung?
Warum bleiben dann nicht die welche absolute Ruhe und Öde haben wollen,
nicht in ihrem einsamen Kotten draußen weit ab von der hektischen Stadt?

Die Kritik ist berechtigt, sie ändert aber nichts an den Abläufen.
Eine Immobilienmaklerin erzählte mir einmal: Die Interessenten schauen sich die Objekte tagsüber an, da ist es belebt, aber vergleichsweise ohne Lärm. Sie rate ihren Kunden mittlerweile, schauen Sie sich das mal am Samstag abend an, wenn hier die Fußballfans in Gruppen durch die Straßen grölen. Da überlegt es sich der eine oder andere nämlich noch einmal, ob er das wirklich will ...

gaia schrieb:
Die gehobenen Mieten sind zwar auch nicht schön, tragen aber immerhin dazu bei, dass die besonderen Geschäfte erhalten bleiben, anstelle das überall Rudis Resterampe aufgemacht wird.

OT:
Es gibt natürlich regionale Unterschiede, für München sehe ich seit Jahren aber eine andere Entwicklung:
Da gibt es zum Einen die Top-Innenstadtlagen - und da gibt es mittlerweile kaum noch inhabergeführte Geschäfte. In den Läden sitzen "The North Face", "Timberland", "Prada", "Gaultier" und wie sei alle heißen. Die Marken wenden sich an Luxuskunden, Edeltouristen (Russen, Chinesen, Araber) - aber selbst unter diesen Umständen laufen diese Läden defizitär. Denn selbst mit aberwitzigsten Preisen lassen sich Gewerbemieten von 300,-€/qm und mehr nicht mehr erwirtschaften.
Es geht diesen Firmen auch gar nicht darum, auch nur kostendeckend zu arbeiten. Vielmehr handelt es sich um Showrooms der Luxusanbieter und darum, dass sie in ihren Anzeigen in den Hochglanzmagazinen "New York - Paris - München - Eckernförde" drucken können.

Nur wenig abseits der Toplagen, teils sogar noch in innenstadtnahen Bereichen, erst recht in den Außenbereichen ... stehen die Läden leer.
Das liegt an Pachten, die keiner mehr erwirtschaften kann oder wagt. Außerdem verdanken wir das einer Klientel, die sich in den Läden ausgiebig beraten lässt - um dann denselben Artikel von einem Internethändler aus einem Industriegelände in Pusemuckel zu ordern, der keinen Ladenbetrieb zu finanzieren hat und 3,95 € billiger ist.
Der Fachhandel stirbt. Oder er konzentriert sich auf ein Nischenpublikum, welches sich anderweitig nicht angemessen bedient sieht. Ein hier traditionell bekannter Herrenausstatter ("der Sowieso") konzentriert sich z.B. zunehmend auf Übergrößen, bewirbt dies überregional und zieht dieses Publikum dann auch an.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Karfreitag

Ich möchte dies unterstützen, obwohl mir ein Tanzverbot am Popo vorbei geht.
;-) Ich war über Ostern auch nicht tanzen, und es würde mir darum auch gar nicht gehen.

Im Grunde geht es mir um das gesamte alltägliche Miteinander nicht, denn ich hoffe weiterhin, daß sich das durch anständiges Benehmen regelt. Ich gehe nicht laut gröhlend über einen Friedhof, weil ich das respektlos finde. Ich würde nicht mit einem voll aufgedrehten Ghettoblaster (wenn ich einen hätte) neben einem Gottesdienst entlang gehen, weil ich das unhöflich finde. Wenn ich es rechtzeitig sehe, dann gehe ich auch hinter einem Fotografen vorbei und nicht durch sein Motiv. Und so weiter. Aber ich würde am Karfreitag in Hamburg tanzen gehen. Allerdings nicht deshalb, weil es Karfreitag ist, das fände ich pubertär.

Die Christen allerdings beanspruchen weiterhin Sonderrechte, die ihnen längst nicht mehr zustehen. Jahrhunderte lang haben sie den Menschen vorgeschrieben, wann sie lachen dürfen und wann nicht, wann sie sich zu schämen haben, wann sie sich schuldig fühlen müssen, wann sie zu trauern haben, wen sie lieben dürfen und wen nicht, und ab wann sie miteinander ins Bett gehen dürfen.
Diese Zeiten haben vorbei zu sein, wir sind ein säkulares Gemeinwesen. Sie dürfen ihre Regeln gern innerhalb ihrer Gemeinschaft durchsetzen und dort, wo sie das Hausrecht haben. Aber nicht darüber hinaus! Für mich ist die Grenze exakt an dem Punkt überschritten, an dem sich der Staat vor den Karren dieser Religionsgemeinschaft spannt und deren Regeln auch gegenüber allen Anderen durchsetzt. Auf Basis welcher Logik oder welcher Rechtsauffassung soll sich ein Hamburger Gastronom nach Befindlichkeiten richten, die in seinem eigenen Bundesland nicht mal ansatzweise mehrheitsfähig sind? Oder anders gefragt: Was bilden sich die Christen eigentlich ein, was maßen sie sich an?? Mit welchem Recht probieren sie weiterhin überall wo es nur geht, ihren persönlichen Glauben zum Maßstab für die gesamte Gesellschaft zu erklären?

Ich fühle mich frei davon. Ich fühle mich frei, am Karfreitag zu tanzen, sollte mir das mal zufällig einfallen. Und ich erwarte von der Regierung, daß sie mir diese Freiheit zubilligt, so wie es in einer säkularen Gesellschaft zu sein hat, und daß sie nicht die Regeln einer Religionsgemeinschaft durchsetzt, für die sie nämlich schlicht und einfach nicht zuständig ist!
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
AW: Karfreitag

Defakto hieße das auch adé viele Feiertage und ggf. müsste man sagen
entweder Freihaben und nicht tanzen oder Arbeiten und Tanzen am Karfreitag, oder nicht?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Karfreitag

Selbstverständlich hiesse es das.

Gesamtgesellschaftlich sind Feiertage aber inzwischen hauptsächlich arbeitsfreie Tage. Und die haben durchaus ihren Charme und ihren Nutzen, und zwar für alle Bürger. Ich möchte das Weihnachtsfest nicht abschaffen, bloß weil es christlich belegt ist. Man kann ja durchaus auch als Nicht-Christ diese Tage nutzen, bspw. im Sinne der Familie, und muß das nicht verdammen. Wozu auch? Ich halte ja auch manche klassisch christlichen Werte für völlig in Ordnung und möchte die nicht bekämpfen. Ich möchte bloß das Weihnachtsfest so feiern, wie ich es für richtig halte.
Feiertage bleiben eine schwierige Frage und hängen letztlich am Willen der Mehrheit. Man sieht das ja an der nicht einheitlichen Regelung innerhalb der Bundesländer. Und wenn es Gegenden gibt, in denen sich die deutliche Mehrheit die Haare rauft und wimmert und ganz furchtbar unter dem Wissen leidet, daß 2 km entfernt in einer Gaststätte getanzt wird, Herrschaftszeiten, dann soll man es dort meinethalben verbieten, dazu sind Mehrheiten ja da.

Es kann weder um Krampf gehen noch um einen Kampf gegen das Christentum, sondern lediglich darum, daß mein Recht zu tanzen den gleichen Stellenwert hat, wie das Recht eines Anderen, zu trauern.
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Karfreitag

Ich möchte bloß das Weihnachtsfest so feiern, wie ich es für richtig halte.
Bringt mich auf die wenig glorreiche Idee...unter Dattelpalme mit angehängten Handgranaten
...in Eile, bin weg
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.405
AW: Karfreitag

Es gibt keine christlichen Feiertage, die Feiertage sind vom Staat festgelegt und für alle da. Es verlangt niemand, das man am 1. Mai an einer Gewerkschaftsdemonstration teilnimmt oder am 3. Oktober als Monarchist arbeiten gehen muss.

Die einheitliche Regelung ist sicherlich in Ordnung, aber der christliche Hintergrund spielt bei vielen keine Rolle. Den Ursprng von Pfingsten werde ich im Leben nicht kapieren und das können einem auch nicht alle Christen aus dem Stegreif erklären. Ist wie mit Abseits, keine Frau kanns erklären, aber im Frauenfussball gibts das auch, oder nicht??
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Karfreitag

Es nur noch als arbeitsfreien Tag zu sehen und so zu verbringen, wie es einem gerade einfällt, ist selbstverständlich nichts anderes als die Abschaffung des Weihnachtsfestes. Am Heiligen Abend gilt übrigens lustigerweise für die Mehrheit der Deutschen ein Tanzverbot und an Weihnachten nicht. Das scheint spezifisch deutsch und der erste Schritt zur Abschaffung zu sein.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
AW: Karfreitag

Was wird denn da abgeschafft?
Christen können doch die freien Tage so begehen wie sie möchten, also auch christlich. Warum muß ich denn da mit meinen Kindern auch unbedingt einen fremden Heiland aus der fernen Wüste ehren?

Mit Verlaub empfinde ich es als falsch einen Glauben mit zu leben "weil man das so macht".

Im Übrigen ist da bereits länger nicht viel christliches mehr zu entdecken, oder wollen wir etwa behaupten das Völlerei, Verschwendung und bedenkliches Übermaß in allen möglichen Dingen
christlich ist? Denn das sind ja die Hauptmerkmale für dieses Fest, zumindest für die meisten Menschen. Übrigens findet man auch in den Kirchen überwiegend Peinlichkeiten und bestenfalls
hohle Reste eines Glaubensrituals.

Oder hälst Du es für besser wenn Menschen die wie ich nicht christlich sind (ich glaube tatsächlich was anderes irgendwie) das alles mit machen und so tun als ob?
Ist es denn nicht viel viel besser wenn ein solches religiöses Fest von wirklich gläubigen Menschen auf eine angemessene Weise begangen wird, ganz ohne all die vielen die nur so tun als ob weil man das so macht?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Karfreitag

Es nur noch als arbeitsfreien Tag zu sehen und so zu verbringen, wie es einem gerade einfällt, ist selbstverständlich nichts anderes als die Abschaffung des Weihnachtsfestes.
Jeder besondere Tag wird so gelebt wie ihn die jeweiligen Menschen empfinden und es ihnen richtig erscheint. Das Weihnachtsfest betreffend gibt es ja bereits unter Christen eine große Vielfalt... Abschaffen allerdings können sie diesen Tag nur selbst, genau wie sie ihn auch nur selbst mit Leben und Inhalt füllen können. Der inzwischen erreichte Grad der Verwahrlosung zeigt eventuell an, wie wenig sorgsam sich die Christen um ihr Fest gekümmert haben und wie wenig es ihnen geglückt ist, eine Botschaft mit Strahlkraft zu bewahren, die gegen nackten Konsum bestehen kann. Nein, abgeschafft wird ein besonderer Tag niemals von aussen, nicht einmal die Kommunisten haben das hingekriegt, abgeschafft wird er von innen.

Hätten es die christlichen Soldaten in den vielen Kriegen auch nur ein einziges Mal fertig gebracht, zu Weihnachten nicht bloß ganz vereinzelt mit dem Töten nachzulassen, sondern einen Frieden zu schließen, so wie es der Botschaft entspricht, was hätte das Weihnachtsfest dadurch - und bis zum heutigen Tag - für einen emotionalen Wertzuwachs erlebt. Aber das haben sie nicht. Die Christen begehen im Grunde nur die Hülle eines Festes, die sie selbst nicht füllen. Und die Nicht-Christen? Die sollen nun das schützen, worum sich die Christen selbst nicht wirklich kümmern?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Karfreitag

Wenn Weihnachten für Dich nur noch ein Paket freier Tage ist und die Weihnachtsferien die Skiferien, dann hast Du Weihnachten für Dich abgeschafft, Malakim. Eierfest ist nicht Ostern, Laternenfest nicht St. Martin und Skiferienfest nicht Weihnachten. Das heißt dann vielleicht noch so, ist aber etwas anderes, nämlich das anlaßlose Ganzjahresabfeiern. Mit dem nötigen Kleingeld kann man dann im Winter ans Rote Meer zum Schnorcheln fliegen oder in den Sommerferien in den Skiurlaub und aus dem Jahr einen genauso beliebigen Einheitsbrei machen wie aus der Speisekarte. Aber eigtl. fand ich meine erste Formulierung schöner und treffender: "Es nur noch als arbeitsfreien Tag zu sehen und so zu verbringen, wie es einem gerade einfällt, ist selbstverständlich nichts anderes als die Abschaffung des Weihnachtsfestes." Man kann das sehr schön an Christi Himmelfahrt beobachten, einem (weitgehend ehemaligen) Feiertag, der erst zum "Vatertag" wurde und dann zu einem Tag sanktionierten Danebenbenehmens und Saufens für Junggesellen.

- - - Aktualisiert - - -

Abschaffen allerdings können sie diesen Tag nur selbst, genau wie sie ihn auch nur selbst mit Leben und Inhalt füllen können.

Ja, selbstverständlich. Das schrieb ich ja. Lies meinen Satz noch einmal, er steht oben in Anführungszeichen.

Der inzwischen erreichte Grad der Verwahrlosung zeigt eventuell an, wie wenig sorgsam sich die Christen um ihr Fest gekümmert haben und wie wenig es ihnen geglückt ist, eine Botschaft mit Strahlkraft zu bewahren, die gegen nackten Konsum bestehen kann. Nein, abgeschafft wird ein besonderer Tag niemals von aussen, nicht einmal die Kommunisten haben das hingekriegt, abgeschafft wird er von innen.

Hätten es die christlichen Soldaten in den vielen Kriegen auch nur ein einziges Mal fertig gebracht, zu Weihnachten nicht bloß ganz vereinzelt mit dem Töten nachzulassen, sondern einen Frieden zu schließen, so wie es der Botschaft entspricht, was hätte das Weihnachtsfest dadurch - und bis zum heutigen Tag - für einen emotionalen Wertzuwachs erlebt. Aber das haben sie nicht. Die Christen begehen im Grunde nur die Hülle eines Festes, die sie selbst nicht füllen. Und die Nicht-Christen? Die sollen nun das schützen, worum sich die Christen selbst nicht wirklich kümmern?

Keine Ahnung. Verlangt das jemand? Aber Du verlangst von den Christen, ihre Religion so zu verstehen und so zu leben, wie Du das für richtig hältst, nämlich als irdisches politisches Programm, sonst willst Du von ihnnen nichts wissen. Das Christentum ist aber nicht kollektiv, politisch und irdisch, sondern individuell, privat und Gott zugewandt.
 
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