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Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Ich fände es sehr beruhigend wenn mir das auch mal auffallen würde.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Der mündige Bürger betrachtet den Staat als ihm untergeordneten Dienstleister, nicht als allmächtige Vaterfigur.

...was grundsätzlich nicht verkehrt ist. Dumm nur das Einige die in die "Staatsverantwortung" gewählt wurden, eben diesen Staat als "Selbstbedienungsladen" betrachten, dumm nur dass sich manche "Dienstleister der Gesamtgesellschaft" in ihrem Job aufführen wie kleine Diktatoren und dabei von der Gesetzgebung, die die "Selbstbediener" zu verantworten haben, auch noch unterstützt werden...

@>Luchs:

Ich habe leider mit vielen Leuten zu tun, bei denen einwandfrei die schulische Bildung (bzw. das was in der Schule als Bildung vermittelt wird) nicht ausreicht, um eben nicht auf die "Volksverführer" reinzufallen. Dabei sind die Leut' keineswegs "dumm" - nur halt nicht "geschult". Und so wundere ich mich nicht mehr darüber, wenn selbst gestandene Kollegen die ein ungeheures Wissen in zwei, drei praktischen Berufsfeldern haben, auf die hohlen Phrasen der AfD 'reinfallen; ich wundere mich auch nicht mehr darüber wenn Leute mit Abitur in der Tasche zu Al-Qhaida und deren "Ableger" überlaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

...was grundsätzlich nicht verkehrt ist. Dumm nur das Einige die in die "Staatsverantwortung" gewählt wurden, eben diesen Staat als "Selbstbedienungsladen" betrachten, dumm nur dass sich manche "Dienstleister der Gesamtgesellschaft" in ihrem Job aufführen wie kleine Diktatoren und dabei von der Gesetzgebung, die die "Selbstbediener" zu verantworten haben, auch noch unterstützt werden...

Ich finde das nicht verwunderlich. Warum sollten die Mächtigen eine höhere Moral haben als alle anderen. Bist nicht Du es auch der gerne davon erzählt wieviel Geld man verdienen kann ohne Steuer zu bezahlen?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Das sehe ich anders.
Gut gebildete und ausgebildete Leute sind gefragt und gebraucht. Es gibt zu wenig Ingenieure, Wissenschaftler und Handwerksmeister, nicht aber zu wenig Lagerarbeiter und Kassierer.
Die Kosten für arbeitslose Menschen ohne sinnvolle Ausbildung sind enorm, die Lebensbelastung für diese Menschen ist hoch.
Es liegt sehr wohl im Interesse aller (auch der Elite) den allgemeinen Bildungsstand aller anzuheben.

Wenn ich mir tagtäglich die Schlange vor den Kassen von "Netto" oder "Penny" anschaue - dann gibt's definitiv zu wenig Kassenkräfte. Was aber nicht an der Anzahl "freier" Menschen liegt, sondern an der mehr als beschissenen Bezahlung der Kassenkräfte - und an der hohen Arbeitsbelastung, der die ausgesetzt sind. Die müssen nämlich auch noch Warenein- und Ausgang verwalten, und für Sortierung und Regalauffüllung sorgen.... Für den Job die die machen, müssten die eigentlich 18.- € die Stunde brutto kriegen.... sie kriegen aber zwischen 5,50 und 7,50 die Stunde. Dass dafür keiner mehr arbeiten geht, weil man als allein stehende(r) mit einem solchen "Gehalt" und einer solchen Arbeitsbelastung nachher trotzdem noch "vom Amt" abhängig ist, kann ich voll und ganz verstehen....

- - - Aktualisiert - - -

Ich finde das nicht verwunderlich. Warum sollten die Mächtigen eine höhere Moral haben als alle anderen. Bist nicht Du es auch der gerne davon erzählt wieviel Geld man verdienen kann ohne Steuer zu bezahlen?

Aus dem Betrug meiner "Gechäftspartner" in Sachen Mehrwertsteuer weiss ich das nun mal - und weil ich weiss wie das funktioniert (wenn gleich ich auch viel zu spät dahinter gekommen bin), erzähle ich auch wie das funktioniert. Aber nicht mit dem Ziel die Leut "anzuleiten", sondern um die Fehler im System offen zu legen. Du scheinst da was Falschen annehmen zu wollen, Malakim...
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Der mündige Bürger betrachtet den Staat als ihm untergeordneten Dienstleister, nicht als allmächtige Vaterfigur.
Dieser Satz hat viel Wahres. Aber warum dieses hierarchische Denken? Der eine steht bei dir über dem anderen, in wechselnden Rollen.
Es geht aber um Partizipation des mündigen Bürgers am politischen Prozess, was Kommunikation auf Augenhöhe von Politikern und Bürgern voraussetzt.
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Zum Stand der Diskussion. Ich denke, man muss streng zwischen Politik und Wirtschaft trennen.
Es gibt zum einem den Staatsbürger, den homo politicus , zum anderen den Menschen im Wirtschaftsprozess als Konsument und Produzent/ Abhängig Beschäftigen/Unternehmer.
Leider, ob man will oder nicht, bestimmt der aktuelle ökonomische Status auch das politische Denken. So wird ein HartzIV ler anders argumentieren als ein erfolgreicher Jungunterunternehmer der IT-Branche. Der eine wird den Vorsorgestaat fordern, der andere eine Rücknahme des Staates auf ein Minimum.

In beiden Fällen braucht es Bildung, nämlich um als politischer Mensch mitreden zu können, auch um sich als homo oeconomicus gut als Arbeitskraft verkaufen zu können.
Und dann gibt es leider auch eine gewisse Assymmetrie (Siehe Diskussion ThomasausBerlin-Malakim)
Es stimmt, es gibt einen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften von Seiten der Wirtschaft. Und, Thomas aus Berlin, vielleicht auch einen gefühlten Mangel an Servicepersonal in den Kaufhallen für den Kunden. Das ist aber ein anderes Phänomen, den die Verkaufsbranche findet billige, schnell zu qualifizierende Servicekräfte wie Sand am Meer. Doch selbst diese schmählern das Betriebsergebnis, was zu höheren Ladenpreisen führt. Viele arme/arbeitslose Leute sind aber auf billige Preise angewiesen. - Ein HartzIV ist am Ende im dern kapitalistischen Wirtschaft eine schizophrene Persönlichkeit. Als Konsument ist er unfreiwilliger Täter (Billigschiene), als potentieller Arbeitnehmer Opfer (Billiglöhne oder Wegrationalisierung von Servicekräften).
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@DaMan Thema Anarchie Es gibt sie auch in der Wirtschaft, eigentlich ist die Marktwirtschaft Makroanarchie, nur innerhalb eines Betriebes ist ein planvolles Vorgehen möglich. ... Aber ich will hier nicht planwirtschaftliche Utopien befeuern.
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Zum Thema Anarchie mal was interessantes. Es geht um die beiden Extreme allmächtiger Staat (real-existierender Sozialismus) und Anarchie (vollständiges Abschaffen des Staates.) Beide Extreme wollen heute die wenigsten und das ist gut so. Es braucht vernünftige Mittelwege.

Der wichtigste Unterschied zwischen diesen beiden Formen (Kommunismus und Anarchie) ist jedoch ein anderer: Während die Kommunisten den Staat nach der Revolution ersetzen wollen, wollen ihn die Anarchisten abschaffen. Sie wollen auf eine Regierung, auf die Polizei, auf die Bürokratie etc. verzichten und den ganzen Staatsapparat dem Volk überlassen. Dies soll dann Räte bilden, welchen sämtliche Personen angehören, die vom entsprechenden Thema betroffen sind. Also zum Beispiel einen Konsumentenrat, einen Quartierrat und so weiter. In diesen Räten ist jeder gleichberechtigt. Um überregionale Probleme, wie zum Beispiel das Postwesen oder den öffentlichen Verkehr, zu lösen, finden Versammlungen statt, an welchen Vertreter aus allen betroffenen (regionalen) Räten teilnehmen. Diese Vertreter werden von mal zu mal neu gewählt, und haben gegenüber den Volksvertreter in einer Demokratie den Vorteil, dass erstens jedes Ratmitglied den Vertreter kennt und zweitens die Vertreter sich klar an die Vorschriften und Interessen des Rats zu halten haben. Die Abschaffung des Staats und die Anschaffung von Räten ist der wichtigste Punkt der Anarchie. Alles weitere sind noch Folgen dieses Schrittes. So auch die Abschaffung der Grenzen, die Abschaffung des Geldes und die Abschaffung der jetzigen Familienformen wie die Ehe (Zitat Godwin: "Die Ehe ist ein Gesetz und das schlechteste überhaupt"). Laut Meinung der meisten Anarchisten sollten die Menschen in großen Wohngemeinschaften leben, und die Wahlverwandtschaft sollte eingeführt werden. Ein weitaus interessanterer Schritt als die Abschaffung der Ehe ist jedoch die Abschaffung des Geldes. ...
Was ist eigentlich Anarchie? Ein Schleraufsatz aus der Schweiz
 

Janus666

Geheimer Meister
5. Juli 2010
318
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

wo liegt der unterschied zwischen anarchie und 'der markt wirds schon regeln' ... ?

gibt es einen ?
"Im Unterschied zum Anarchismus lehnt der Liberalismus den Staat nicht ab, sondern sieht im Staat den Garanten für Freiheit und Eigentum" (Wikipedia: Liberalismus).

Aber du hast schon Recht, im Prinzip ist der Liberalismus, also die "der Markt wird's schon regeln"-Position, eine realistischere Version von wirtschaftlichem Anarchismus.
"Anarchie" in letzter Konsequenz bedeutet, dass niemand das Recht hat, einem Anderen etwas vorzuschreiben, auch nicht die Mehrheit bzw. eine von dieser gewählte Regierung. Dass das keine gute Idee ist, liegt auf der Hand. Daher kann Anarchie immer nur ein Ideal sein, keine tatsächliche Position, die irgendjemand, der bei Verstand ist, ernsthaft vertreten würde (sonst müssten wir alle ständig bis an die Zähne bewaffnet herumlaufen, außerdem wäre ohne jede Struktur keine Zivilisation möglich, wodurch sich die Frage nach Wirtschaftsformen erübrigt), denn sie setzt ein (leider) unrealistisches Menschenbild voraus.
"Der Mensch an sich ist gut, aber die Leut'..." :cowboy:
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Ja, manchmal zweifel ich an meinem Verstand, bleibe aber weiterhin Individualanarchist! :smile:
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Die "Zwickmühle des Armen" ist mir durchaus bekannt, rola. Man weiss dassder Kauf von Billigklamotten aus Bangladesh dort die Ausbeutung fördert - aber was soll man als Armer anders machen? Klamotten von Schiesser oder Denim sind zu teuer.....(wobei Denim bzw. Markenprodukte bei H&M oder C&A auch durchaus in Billiglohnländern unter Produktionsbedingungen "unter aller S**" hergestellt werden können....). Man weiss das industrielle Tiermästerei ein Verbrechen ist, das die Tomate aus dem Garten gehaltvoller als die aus dem Gewächshaus in Almeria ist - aber wer hat schon einen eigenen Garten und irgendwie muss der Arme auch überleben... Und -letztlich trägt ein Grossteil der Verantwortung für die Bedrängung des Armen - und da sind beileibe nicht nur ALG II Empfänger gemeint - die Politik, die sich ein Leben unter den Bedingungen wie sie sie selbst "fabriziert" hat, nicht vorstellen kann...

Andererseits - bieten sich verändernde Lebensumstände durchaus neue Chancen. Was spricht z.B dagegen, eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt mit angeschlossenem Bistro und Reperaturservice zu eröffnen? Der Kunde, so er denn nicht selbst "basteln" kann oder will, kann dem "geplagten Fahrradfuzzi" bei der Reparatur über die Schulter sehen, er kann aber auch eine Stunde Wartezeit im Bistro überbrücken, Milchkaffee trinken und per Hotspot ein wenig im Netz surfen. Samstags kann man Selbsthilfekurse anbieten und die technisch versierten Nachbarn der Umgebung können gegen einen kleinen Obolus ihre Drahtesel selbst reparieren... Man kann hier eine Win-Win-Situation für Schrauber und Kunden aufbauen, als "Genossenschaft der Fahrradchaoten" sogar einen Betrieb nach Richtlinien eines social entrepeneur aufbauen. Obwohl "dank" immer noch "protegierender Rahmenrichtlinien" ein solcher Betrieb teilweise in einer rechtlichen Grauzone rangieren würde (Stichwort Meisterzwang), obwohl sich für einen solchen Betrieb keine Bankkredite aquirieren lassen und man auf Growdfounding angewiesen ist - ein solcher Betrieb wäre letztens fast nur durch die Eigeninitiative von Langzeitarbeitslosen zu realisieren. Diese - haben nämlich zwangsweise genügend Zeit um einen solchen Betrieb aufzubauen... "Politisch beabsichtigt" ist jedoch ein solches Unterfangen nicht; man beachte mal wieviele Steine einem u.U. vom Jobcenter dabei in der Weg gelegt werden...

"Die Politik" beugt sich gelegentlich der Realität. Bis April letzten Jahres war es generell verboten, "Normalfahrräder" ausschliesslich mit Akkulicht auszustatten - die "Gewerkschaft der Polizei" hat dagegen seit etwa 2010 das Akkulicht "protegiert"; nach dem Motto: "...lieber helles Batterielicht - als gar kein Licht"... Die alte Bundesregierung hat dann eine Gesetzesnovelle verabschiedet; Tenor: "Nabendynamo und andere Dynamo mit höherem Wirkungsrad erlaubt, Akkulicht aber nur für Rennräder - ansonsten verboten". Der Bundesrat hat das Gesetz gekippt - und nun ist Akkulicht grundsätzlich erlaubt. Endlich ! - "Die Politik" hat sich hier einer sinnvoll angewandten Praxis gebeugt.

Allerdings, so begrüssenswert die Angelegenheit auf der einen Seite auch ist - auf der anderen Seite ist es auch Realität dass Radfahrer immer noch bei "Rot" die Ampel queren oder wie die Irren über'n Bürgersteig jagen. Soll sich "die Politik" den Rowdies auch beugen? Und wie sieht es aus wenn der Radfahrer verbotenerweise über den Bürgersteig fahren muss, weil das Katzenkopfpflaster der Seitenstrasse seit wenigstens 60 Jahren nicht mehr saniert wurde oder weil auf der geteerten zweispurigen Hauptstrasse kein Radweg existiert und die Herren und Damen Autofahrer "heizen" als ob "der Deibel" hinter ihnen her wäre, oder der Radweg ständig zugeparkt wird? Auch darum kümmert sich "die Politik" nicht, obwohl deren Vertreter auch deswegen gewählt wurden...
 

Janus666

Geheimer Meister
5. Juli 2010
318
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Ja, manchmal zweifel ich an meinem Verstand, bleibe aber weiterhin Individualanarchist! :smile:
Das bin ich als "Crowleyaner" doch auch, es ging aber um Realpolitik bzw. Wirtschaft. Dass man keine Gesellschaftsform auf anarchischen Prinzipien aufbauen kann, bzw. was dann passieren würde, sieht man da, wo der Staat zwar theoretisch vorhanden ist, aber schwächelt: Mexico, Süditalien... von Solmalia oder Stammesgebieten in Afghanistan ganz zu schweigen.

Außerdem genügt mir der kategorische Imperativ und dir glaube ich auch, dass du keinen Schaden anrichtest, aber glaubst du das wirklich von ALLEN anderen Menschen?
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Ich schalte jetzt mal unseren Ex Wirtschaftsminister bzw ein Statement zwischen, in welchem er erklärt, wie er sich die Zukunft der Deutschen sozialen Marktwirtschaft vorstellt.
Na klar, ausgerechnet er und kein anderer kann vorsitzender für das Kuratorium "Neue Soziale Marktwirtschaft" sein.
Wenn man eine politisch gesteuerte erfolgreiche Fort und Umsetzung seiner "genialen" Geniestreiche wünscht, dann gibt es keine bessere Wahl.
Um das Soziale Netz so umzubauen um als Fangnetz zu dienen, um dadurch Stabilität, Internationale Konkurenzfähigkeit und Zukunftssicherheit zu garantieren.

Das dadurch die Individuelle Entscheidungsfreiheit auser kraft gesetzt wird und keine Bedeutung mehr hat, scheint denen da oben schnurz egal zu sein.
Was sich hier zusammenbraut ist imho ein Verfassungsbruch, dem entschieden entgegengewirkt gehört.

Denn dieses Kuratorium ist das Krematorium der Gerechtigkeit. Als ob die bisher begangenen Gemeinheiten nicht schon den Bogen überspannt hätten.
Mir ist gerade kotz übel.

Wolfgang Clement: Was ich mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erreichen will - YouTube

Ich bin entsetzt, welche politische Erwartungshaltung dadurch offenbar wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Ich schalte jetzt mal unseren Ex Wirtschaftsminister bzw ein Statement zwischen, in welchem er erklärt, wie er sich die Zukunft der Deutschen sozialen Marktwirtschaft vorstellt.[...]
Denn dieses Kuratorium ist das Krematorium der Gerechtigkeit. Als ob die bisher begangenen Gemeinheiten nicht schon den Bogen überspannt hätten.
Mir ist gerade kotz übel.[....]

Magst du mir in kurzen Sätzen dein Unwohlsein erklären?

Ich habe eine YT-Allergie... :egal:
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Das sind nur 3:50 min, das wirst auch du gerade noch so überstehen denke ich.

Aber wenn du nicht magst, mein vorgeschreibsel vor dem link, gibt den Inhalt des Videos meiner Auffassung entsprechend wieder.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Darf ich kurz das Stichwort "Hotelling" in die Runde werfen?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Ich bin entsetzt, welche politische Erwartungshaltung dadurch offenbar wird.
Ich bin da nicht sonderlich entsetzt.
Dieser kurze Beitrag brachte ein Statement für Bildung und gegen die Erwartungshaltung, der Staat müsse alles regeln.
Wo genau siehst Du da einen Kotzgrund?
Und an welcher Stelle siehst Du auch nur ansatzweise die individuelle Entscheidungsfreiheit in Frage gestellt?

Nebenbei fragte EwJäger an, ob er das Stichwort "Hotelling" in die Runde werfen darf.
Ich für meinen Teil würde ihm das glatt gestatten. Wie seht ihr es?
Im Falle daß er es auch tatsächlich macht, habe ich allerdings nicht die geringste Ahnung, was Herr Hotelling mit dieser Thematik zu schaffen hat. (Aber das wiederum besagt auch nicht viel.)
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Also - so kritisch ich normalerweise dem "Kohle-Clement" auch gegenüber stehe.... - dieser kurte Abschnitt war schon o.K. Allerdings müsste mal genauer darauf eingegangen werden, was sich Herr Clement angesichts der Erfahrungen der Vergangenheit nun wirklich unter "fördern und fordern" vorstellt....
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

[...]. Allerdings müsste mal genauer darauf eingegangen werden, was sich Herr Clement angesichts der Erfahrungen der Vergangenheit nun wirklich unter "fördern und fordern" vorstellt....
Da Herr Clement "fördern und fordern" in der Art eines Zitates gebraucht, dürfte man sich - zumindest vom Wesen her - in etwa dies darunter vorzustellen haben:
Sozialgesetzbuch (SGB) Zweites Buch (II) - Grundsicherung für Arbeitsuchende - (SGB II)

Die hier Gesetz gewordenen Grundgedanken lassen sich sinngemäß auf andere Bereiche der Gesellschaft übertragen. Davon erkennbar Abweichendes müsste belegt werden, denke ich.
Wie das Prinzip des "fördern und fordern" auf die Leistungsträger und Spitzenverdiener anzuwenden wäre, ist die für mich interessanteste Frage in diesem Kontext.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

Hotellings Gesetz beschreibt die Tendenz zur Angleichung von Produkten verschiedener Hersteller aneinander. Bekannt ist das Eisverkäuferproblem. Man stelle sich einen Strand vor, zweihundert Meter breit. Auf der Strandpromenade zwei Eisverkäufer mit mobilen Ständen, einer bei 50, einer bei 150 Meter. Die Badegäste sind gleichmäßig verteilt und frequentieren jeweils den näher gelegenen Verkaufsstand. Rückt ein Eisverkäufer näher zur Mitte, kann er seinem Konkurrenten Kunden abnehmen. Rational handelnde Eisverkäufer treffen sich in der Mitte. Das Problem für Fortgeschrittene sind Badegäste, denen der Weg zur Mitte zu weit ist und die deshalb gar kein Eis mehr kaufen und neue Eisverkäufer, die partisanenartig am rechten oder linken Rand auftauchen.

Deswegen steht auch immer ein Aldi neben dem Lidl, und stehen sämtliche Tankstellen der Stadt nebeneinander an der Ausfallstraße.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

High, friends
mir ist gerade zu dem Thema 'Der Staat soll es richten' folgendes eingefallen:
Als ich 1995 aus Ff nach Ol 'geflüchtet' bin, hatte ich auch etliche unikatbemalte Seidenschals im Gepäck.
Die wollte ich auf dem samstäglichen Wochenmarkt + in der Fußgängerzone verkaufen.
Um das ganze aufzupeppen, wollte ich diese bunten Schals an eine Bambusstange knoten, diese mit Schellen bestücken, um so die Aufmerksamkeit der Passanten zu erlangen + so 'umherzuspazieren'.
Mit dem Erlös wollte ich neue Schals/Farben kaufen, damit ich mir so nach + nach eine kleine Selbständigkeit erarbeiten könnte(Ideen für weitere unikate (Seiden)produkte hatte ich genug).
Auf diesbzgl. Anfragen bei der IHK meinte diese:
Ich müsse entweder einen festen Stand auf dem Wochenmarkt beim Marktaufseher beantragen(warum wollte ich wohl umherspazieren? Weil die Plätze schon alle vergeben + in festen Händen waren!) oder im Falle eines 'Umherspazierens' einen ' Reiseverkaufsschein' erwerben, der mich schlappe 600DM kosten würde.
Die hatte ich natürlich in der Portokasse + so ist dieser Traum beerdigt worden.
Aber da ich nicht aufgebe, werde ich diesen Sommer etwas ähnliches versuchen, ohne vorher iwelche Institutionen zu befragen(übrigens:im Knast sind Zigaretten rar :zwinker:).
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Krise unserer indirekten Parteiendemokratie? - "Mehr Demokratie wagen"

@Nachbar

Die volle Auswirkungs Bandbreite der von Clement auf den weg gebrachten Maßnahmen und der darin liegenden Ungerechtigkeiten, sind beim blick auf die Formulierungen der Sozialgesetzgebung nicht ohne weiteres erkennbar.
Das ist natürlich beabsichtigt und das Steckenpferd von Juristen.

Was mich zum kotzen bringt ist:

Das er damit prahlt das man Deutschland weltweit um seine Soziale Marktwirtschaft und der darin liegenden Möglichkeiten bewundert, wahrscheinlich teilweise sogar beneidet.
Aber das ist nicht deswegen so weil BRD Politiker etwa mehr in der Birne haben als andernorts, das BRD Recht ist aufgrund der Beauftragung der Siegermächte entstanden und war hauptsächlich auf die Abhandlung innerer Angelegenheiten beschränkt.
Und ohne finanzielle Unterstützung der heutigen verbündeten, in der EU und den USA, wäre eine schnelle Überwindung der Nachkriegs Depression hin zu einem Wirtschaftswunder, so nicht möglich gewesen.
Nun ist es ja so, das sich die Gesellschaftspolitischen Gegebenheiten Global gesehen, über die Jahrzehnte gewandelt haben.
Nicht zuletzt auch in demographischer hinsicht.
Hinzu kommt die Wiedervereinigung (Solidarpakt), die Währungsunion und deren im Vorfeld mehr oder weniger begangenen Bilanztricksereien, wodurch wir heute mehr denn je zur Kasse gebeten werden.
Das hat natürlich riesige finanzielle Löcher gerissen und das wird es weiterhin, weswegen man sich überlegen musste wie man trotz all dem einen tragfähigen (keinen gerechten) zukunfts und wettbewerbsfähigen, gesellschaftspolitischen Rahmen konstruiert.
Währungen haben keinen bleibenden Wert, das sollte eigentlich jeder wissen.
Bleibender und kontinuirlicher Wert, ist " solange vorhanden "durch Rohstoff ab und Umsetzung gegeben.
Das Wertvollste aber ist die Arbeitskraft und der daraus zu ziehenden Wertschöpfung.
Offensichtliches Ziel also ist, eine gefühlte Arbeits und sozialpolitische Zwangsjacke, vorwiegend für minderqualifizierte und sonstige sozial schwache.
Die manchmal sicherlich Faul waren und sind.
Oft genug aber auch nur Opfer einer ungerechten und selektiven Bildungspolitik.
Und jetzt erfahren wir das der Erfinder oder Förderer von Zeitarbeitsfirmen, weiterhin gedenkt daran mitzuwirken die Daumenschrauben noch enger zu ziehen um politische Versäumnisse und Fehler, den schwächsten zur Last zu legen, damit für die "Besseren" alles sicher und stabil bleibt.

Und das gleichzeitig dadurch Wettbewerbsverzerrung und planmäßige Wirtschaftspolitische Ausbootung anderer EU Staaten betrieben wird, kommt mir auch reichlich ungerecht vor.

Ich will das jetzt aber nicht in alle Richtungen ausführen, das dauert mir jetzt zu lange.

Bei all dem wird mir schlecht.

Dieses Kuratorium ist ja eh wieder so ein Paradebeispiel von der Vorgehensweise der Regierungsparteien und beweist endgültig das aus der SPD als Arbeiterpartei.
Da werden jetzt wahrscheinlich wieder Konzepte und neue gesetzesentwürfe ausgetüftelt, und während der Fußball WM wird dann beschlossen.

Total hinterhältig parlaments demokratisch eben.

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