- Ersteller
- #21
Auch bin nicht jemand, der der die goldenen 80er oder 90er stark verklärt, freilich ist dieses Phänomen in der Bevölkerung erstaunlich vertreten.
Mein Koordinatensystem ist aufgrund meiner DDR-Sozialisierung und individueller Umstände dennoch verzerrt: Plumsklo und der erst durch mehrere staatliche Eingaben endlich genehmigten Kohlebadeofen ... Selbst das reichte mir. Nicht anderen, aber mir. Daneben hatte man sehr viel Zeit, keine Ablenkung durch neue Werbeaktionen, überladene Zeitungen. So eine SED-Tageszeitung war dünn und inhaltlich limitiert, allenfalls der Sportteil und bedingt der Lokalteil interessant.
So hatte man Zeit, Zeit für Ausflüge in die Wissenschaft, Zeit für mathematische Knobelaufgaben. All das ohne materielle Sorgen, Geld war zur Genüge vorhanden, freilich auf dem Sparbuch, kaum in der Wohnungseinrichtung sichtbar.
Dann in den 90er kam die obligatorische (Warmwasser-)Dusche und die Erdgasheizung. Diese Neue - ich bin da eine Ausnahme - war für mich verzichtbar. Bequemer Luxus eben, der für andere sofort unverzichtbare Alltagsselbstverständlichkeit geworden ist.
Weit wichtiger waren für mich die neuen Reisemöglichkeiten in die Alpen etwa, das Empfinden eines Hochgebirges durch die Sinne, das Einatmen von südländischer historischer Stadt mit all seinen pittoresken Formen von Plastizität, von Handwerkkunst auf höchsten Niveau.
Das war für mich ein Ausbruch aus dunklen Studierstuben, ein Aufbruch wahrlich. Die Welt der Bücher ist aber immer noch meins. Das Internet habe ich jedoch als willkommene Ergänzung wahrgenommen. - Wie anders war es aber noch in den 90ern, als alles neu war? Noch ohne seichte Verdünnung. Denn es leider wirklich so: Der Kleingeist hat nicht wirklich viel zu sagen und doch redet er und redet und schreibt und schreibt viel, zu viel.
All das neue Ultra-HD mit sehr extremen Auflösung, ich kann - wie auch andere hier - keinen Unterschied erkennen. Ich bin von meiner Sinneswahrnehmung limitiert, vielleicht weil ich nur eingeschränktes räumliches sehen habe, vielleicht weil ich es gar nicht will, man sieht doch nur mit dem Geist klarer und schärfer. das betrifft jedes Ding, jede Filmsequenz ....
Freilich, ich will auch nicht alles schlecht reden. Anfang der 2000er Jahre hatte ich so gar nicht recht an Wikipedia geglaubt. Kostenlos, von Idealisten verfasst und fachlich gut wie die traditionellen Lexika, geht das überhaupt zusammen? Ja, es funktioniert. Und es bringt Kids und Jugendliche zum Lesen. - Wer hat schon verstaubte Lexika in Bibliotheken früher bemüht?
Aber außerhalb dieser "festen Burg" das entsetzliche Verdünnen mit Seichten. Und es wird in tausend Artikeln 1000 Mal Dasselbe voneinander abgeschrieben. Das macht den Sachverhalt aber nicht wahrer, wenn es letztlich doch nur eine (seriöse?) Quelle gibt. Für den unbedarften Nutzer aber schon.
Wer setzt die materiellen Standards, wer die Limits? Beides ist durchaus voneinander zu unterscheiden. Und es gibt eine persönliche und eine gesellschaftliche Komponente.
Persönlich mag man sich im gesetzten Alter durchaus limitieren und nicht jedem Trend hinterher laufen, den man als junger Erwachener noch mitgegangen wäre. Das hat mit geistiger Reife zu tun.
Gesellschaftlich: Es ist das Wesen unseren kapital orientierten und gewinngetriebenen Gesellschaft ein "Null- oder Negativ"wachstum zu vermeiden. Diesen Motor werden wir nicht los, er generiert ja auch ständig Wohlstand. Aber auch Abgase in Form von verführerischen Konsumwelten. Ich befürchte, mehr quantitativ als qualitativ. Auch wenn mehr technische QUALITÄT auf den Prospekten steht. Z.B. stärkere Bässe, mehr dpi für meine Urlaubsfotos ( Ich brauche aber keinen 3 m großen Poster an der Wand) ... Wir brauchen stattdessen mehr Qualität im Wahrnehmen der Dinge für das "Schöne". "Wahre" und "Gute". Da ist ein Mehr an technischen Möglichkeiten oftmals sogar kontroproduktiv., etwa auch beim maßlosen Herunterladen von Filmen.
Nochmal ,wer setzt die Normen? Kann es der Politiker, kann es der Werbemanager, kann es der Wissenschaftler, kann es der hin- und hergerissene Kunde: Nur ein Beispiel: So ist das Lieblingsprojekt der Grünen, das Ende des Verbrennungsmotors, auch nicht umweltneutral zu haben. Die Rohstoffe der Batterien sind nur unter sehr hohem Aufwand zu fördern. Viel Gift, Viel Energie (entspricht wohl 3 Jahre CO2-Bilanz eines gewöhnliches Verbrennungsmotors).
Mein Koordinatensystem ist aufgrund meiner DDR-Sozialisierung und individueller Umstände dennoch verzerrt: Plumsklo und der erst durch mehrere staatliche Eingaben endlich genehmigten Kohlebadeofen ... Selbst das reichte mir. Nicht anderen, aber mir. Daneben hatte man sehr viel Zeit, keine Ablenkung durch neue Werbeaktionen, überladene Zeitungen. So eine SED-Tageszeitung war dünn und inhaltlich limitiert, allenfalls der Sportteil und bedingt der Lokalteil interessant.
So hatte man Zeit, Zeit für Ausflüge in die Wissenschaft, Zeit für mathematische Knobelaufgaben. All das ohne materielle Sorgen, Geld war zur Genüge vorhanden, freilich auf dem Sparbuch, kaum in der Wohnungseinrichtung sichtbar.
Dann in den 90er kam die obligatorische (Warmwasser-)Dusche und die Erdgasheizung. Diese Neue - ich bin da eine Ausnahme - war für mich verzichtbar. Bequemer Luxus eben, der für andere sofort unverzichtbare Alltagsselbstverständlichkeit geworden ist.
Weit wichtiger waren für mich die neuen Reisemöglichkeiten in die Alpen etwa, das Empfinden eines Hochgebirges durch die Sinne, das Einatmen von südländischer historischer Stadt mit all seinen pittoresken Formen von Plastizität, von Handwerkkunst auf höchsten Niveau.
Das war für mich ein Ausbruch aus dunklen Studierstuben, ein Aufbruch wahrlich. Die Welt der Bücher ist aber immer noch meins. Das Internet habe ich jedoch als willkommene Ergänzung wahrgenommen. - Wie anders war es aber noch in den 90ern, als alles neu war? Noch ohne seichte Verdünnung. Denn es leider wirklich so: Der Kleingeist hat nicht wirklich viel zu sagen und doch redet er und redet und schreibt und schreibt viel, zu viel.
All das neue Ultra-HD mit sehr extremen Auflösung, ich kann - wie auch andere hier - keinen Unterschied erkennen. Ich bin von meiner Sinneswahrnehmung limitiert, vielleicht weil ich nur eingeschränktes räumliches sehen habe, vielleicht weil ich es gar nicht will, man sieht doch nur mit dem Geist klarer und schärfer. das betrifft jedes Ding, jede Filmsequenz ....
Freilich, ich will auch nicht alles schlecht reden. Anfang der 2000er Jahre hatte ich so gar nicht recht an Wikipedia geglaubt. Kostenlos, von Idealisten verfasst und fachlich gut wie die traditionellen Lexika, geht das überhaupt zusammen? Ja, es funktioniert. Und es bringt Kids und Jugendliche zum Lesen. - Wer hat schon verstaubte Lexika in Bibliotheken früher bemüht?
Aber außerhalb dieser "festen Burg" das entsetzliche Verdünnen mit Seichten. Und es wird in tausend Artikeln 1000 Mal Dasselbe voneinander abgeschrieben. Das macht den Sachverhalt aber nicht wahrer, wenn es letztlich doch nur eine (seriöse?) Quelle gibt. Für den unbedarften Nutzer aber schon.
Wer setzt die materiellen Standards, wer die Limits? Beides ist durchaus voneinander zu unterscheiden. Und es gibt eine persönliche und eine gesellschaftliche Komponente.
Persönlich mag man sich im gesetzten Alter durchaus limitieren und nicht jedem Trend hinterher laufen, den man als junger Erwachener noch mitgegangen wäre. Das hat mit geistiger Reife zu tun.
Gesellschaftlich: Es ist das Wesen unseren kapital orientierten und gewinngetriebenen Gesellschaft ein "Null- oder Negativ"wachstum zu vermeiden. Diesen Motor werden wir nicht los, er generiert ja auch ständig Wohlstand. Aber auch Abgase in Form von verführerischen Konsumwelten. Ich befürchte, mehr quantitativ als qualitativ. Auch wenn mehr technische QUALITÄT auf den Prospekten steht. Z.B. stärkere Bässe, mehr dpi für meine Urlaubsfotos ( Ich brauche aber keinen 3 m großen Poster an der Wand) ... Wir brauchen stattdessen mehr Qualität im Wahrnehmen der Dinge für das "Schöne". "Wahre" und "Gute". Da ist ein Mehr an technischen Möglichkeiten oftmals sogar kontroproduktiv., etwa auch beim maßlosen Herunterladen von Filmen.
Nochmal ,wer setzt die Normen? Kann es der Politiker, kann es der Werbemanager, kann es der Wissenschaftler, kann es der hin- und hergerissene Kunde: Nur ein Beispiel: So ist das Lieblingsprojekt der Grünen, das Ende des Verbrennungsmotors, auch nicht umweltneutral zu haben. Die Rohstoffe der Batterien sind nur unter sehr hohem Aufwand zu fördern. Viel Gift, Viel Energie (entspricht wohl 3 Jahre CO2-Bilanz eines gewöhnliches Verbrennungsmotors).