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Menschliche Existenz, Freiheit und Glück nur mit Technik möglich?

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Schon irgendwie witzig dass in einem Thread, der die Frage stellt inwiefern moderne Technik dem Glück des Menschen entgegen steht, ein tragbarer Farbfernseher als so Low-Tech angesehen wird dass dessen Besitz und Nutzung praktisch als Akt der Revolte gegen moderne Zeiten gesehen wird.
Dabei kann Nachbars Freund auf einem tragbaren Röhrenfernseher von annodunnemals auch nur das derzeitge Verblödungsprogramm sehen.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Die liefert amazon im Falle der "Prime-Mitgliedschaft" - im ersten Monat kostenlos - sogar am nächsten Tag, dann kannst Du dich statt zwei Tage nur noch einen auf das freuen, was dich natürlich nicht glücklicher macht, aber ärmer.
Also wirklich, reinstes Teufelszeug diese Lieferung am nächsten Tag! Wie viel besser war das Leben als man Dinge noch im Laden kaufte mit der im Gegensatz zu Amazon Prime immensen Vorfreudezeit von NULL Tagen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Tja, Viminal, da kann ich wirklich nichts dafür, daß für Dich die finale Schlussfolgerung, das fertig formulierte Ergebnis, eine solche Bedeutung besitzt. Ich betrachte häufig lediglich Phänomene. Ich muß denen gar nicht unbedingt sofort einen Stempel aufdrücken, so im Sinne von gut oder schlecht, sondern mag die oft einfach mal so stehen lassen. Ich lasse sogar manchmal ein Wort stehen, weil ich es im Satzgebilde hübscher finde als die inhaltlich bessere Alternative. Ich bin halt Gestalter. Da geht man an Beiträge anders ran als vielleicht ein Buchhalter.

All das ändert allerdings nichts daran, daß deine - offensichtlich eigenhändig legitimierten - Interpretationen dessen, was ich mit meinen Beitragen aussagen wollte, eine derartige Tristesse an den Tag legen, daß ich darauf, mit höflicher Bitte um Verzeihung, nicht eingehen mag.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
kommt immer darauf an wie Technik definiert wird. Ist es schon der Gebrauch
und die Herstellung von "spezialisiertem" Werkzeug? Ist es das entzünden von
Feuer?
Die menschliche Evolution und Bildung von komplexen Gesellschaften hätte es
so ohne die Wandlung von Jäger/Sammler zum Bauern/Viehzüchter wahrscheinl.
nicht gegeben. Allein schon die Urbarmachung von Äckern, das Säen von fremden
Getreide (und dessen Umwandlung zu Brot), der Bau von Dorfstrukturen, etc. ist
eine technologische Höchstleistung.
Heutzutage verwenden wir für unser Leben halt Computer, Autos und Maschinen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Heutzutage verwenden wir für unser Leben halt Computer, Autos und Maschinen.

Schon möglich, das bedeutet aber nicht, man müsste sich als Privatmann zum Sklaven von alldem machen.

Persönlich nutze ich zwar vielleicht 2x die Woche einen Computer, habe aber keinen eigenen mehr. Auto habe ich nie gehabt und Maschinen habe ich so gut wie keine, und wenn, oft mechanische.
Ein Handy habe ich erst wieder seit kurzem, ohne das war es wirklich schwierig geworden, allerdings einen ganz simplen old-style Knochen. Manchmal schickt mir jemand eine MMS, mit der ich nichts anfangen kann ... Pech gehabt. Mich interessiert's dann eigentlich auch nicht, zumal meine Freunde früher getönt haben "Man kann Dich ja nie erreichen", um mich dann jetzt nie anzurufen. Was soll's also?

Von praktisch meinem ganzen Besitz, den man in der Wohnung so hat, habe ich mich vor kurzem getrennt. Ich besitze nicht mehr viel - und finde es ziemlich angenehm. Den ganzen anderen Kram habe ich eh nicht mehr gebraucht ...
Nunmehr überlege ich mir sehr genau, was ich mir anschaffe und was nicht. Gelegentlich kommt jemand zu mir und sagt: hier habe ich das und das, willst Du das nicht vielleicht haben?
Meistens lehne ich ab.
Ich will Deinen Müll nicht. Entsorge es selbst - anstatt mir Deinen Schrott anzudrehen um Dich im Anschluss als Wohltäter zu fühlen.
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
Ich gebe zu, ich bin ein Fan moderner Technik und will sie auch nicht mehr missen.

Ich sehe es so. Meine Lebenszeit ist begrenzt. Wieso sollte ich sie damit verschwenden Filme auf einer alten schrottigen Röhre anzusehen wenn ich das viel besser haben kann? Klar, wenn man arm ist und kein Geld hat ist es was anderes.

Aber wenn man sich einen neueren 4K Flachbildfernseher leisten kann, wieso sollte man das nicht tun? Was bringt es das Geld auf der Bank verroten zu lassen um irgendwann mit 80 festzustellen das man sich nichts gegönnt hat?

Wenn ich an die 80er zurückdenke, damals hätte ich mir die Technik von heute durchaus gewünscht. Natürlich kannte man damals nichts besseres, also wars auch ok. Würde aber auf keinen Fall mehr die Technik aus den 80ern haben wollen. Analogfilme, Videokassetten, Telefone mit Wählscheiben, keine Smartphones, 3 TV Programme, schrecklich, nein Danke :)
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Tja, Viminal, da kann ich wirklich nichts dafür, daß für Dich die finale Schlussfolgerung, das fertig formulierte Ergebnis, eine solche Bedeutung besitzt. Ich betrachte häufig lediglich Phänomene. Ich muß denen gar nicht unbedingt sofort einen Stempel aufdrücken, so im Sinne von gut oder schlecht, sondern mag die oft einfach mal so stehen lassen.
... und ich stelle den Betrachtungen von Phänomen gern Gegenbetrachtungen ggü. um diese in Frage zu stellen. Schmeckt vielen nicht, ist aber eigentlich nicht als Angriff gedacht sondern als Denkanstoß in eine andere Richtung.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
Bis zu meinem 7ten Lebensjahr(1964) hatten meine Eltern keinen Fernseher, dann haben sie sich einen angeschafft.
Als junger Student(1978)hatte ich bis 1985 keine TV, bis ich von meinem Dad seinen Fernseher erbte.
Jetzt bin ich 'fernsehsüchtig', der läuft bei mir Tag&Nacht.
Allerdings könnte ich ohne TV leben, ohne Musik würd's mir schwer fallen.
Alles, was mit Strom/Gas zu tun hat, erleichert mir das Leben, ich könnte aber ohne das leben, auch ohne Musik, dann hätte ich noch Bücher.
Wäre das alles weg, würde ich hoffen, mit anderen Menschen zusammenleben zu können.
Alleine in der Wildnis? Wenn ich mein Fahrtenmesser dabei haben darf, würd' ich wohl iwie überleben.

Thema Freiheit:
Das heißt für mich machen zu können, was ich will.
Thema Glück:
Das sind imho kurze Augenblicke, aber kein (Dauer)zustand.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
In einer kalten Winternacht in der bundesdeutschen Wildnis kann allerdings eine Rettungsdecke viel nützlicher sein als ein Fahrtenmesser. Siehe auch Prepperthread.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
Den dt. Winter hatte ich vergessen!
Ich könnte ja bei Wintereinbruch gen Süden ziehen, oder, denn als Wilder bin ich ja nicht auf einen Standort fixiert?
Oder ich bau' mir einen 'warmen' Unterstand.
Ist aber alles Spekulation, denn ich bin ja auch schon wohlstandsverwöhnt (sah in meiner Jugend/bei der BW noch anders aus!).
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Schon irgendwie witzig dass in einem Thread, der die Frage stellt inwiefern moderne Technik dem Glück des Menschen entgegen steht, .
Der Thread soll NICHT den Eindruck erwecken, dass Technik dem persönlichem Glück entgegensteht, als Hemmnis, als negativer Einflussfaktor. Vielmehr gibt es ein ambivalentes Verhältnis. Technik allein macht nicht glücklich, ebenso wie Geld nicht glücklich macht. Beides kann das bequeme Leben fördern, es kann aber dem "inneren psychischen Übersetzer" zum Lebensglück unsensibel für die kleinen, aber wunderbaren Dinge des Lebens machen. - Für den Farbenwechsel beim Sonnenuntergang und das Spiel von Licht und Wolken, für ein elementares Erlebnis, etwa bei Regen und Sturm eine Wanderhütte gefunden zu haben und dort mit irgendwelchen Provisorien, die man vorfindet, eine schöne Zeit zu verleben. Irgendwo als Jugendlicher auf dem Zeltplatz in der Jugend früh morgens bei dürftigen Waschmöglichkeiten -Kaltwasser. Ach, wie habe ich innerlich geflucht und jetzt verkläre ich alles , wenn ich bequem in der Wanne sitze, irgendwie ist diese Bequemheit mir lieb geworden und selbstverständlich. Zu selbstverständlich.
Dass dieser "innerere psysische Übersetzer" unsensibel geworden ist, bedeutet in den allermeisten Fällen noch kein ersthaftes psysisches Problem, kann es aber in Ausnahmefällen sein. Das soll aber nicht Gegenstand dieses Threades sein. - Technik soll die Sinne stärken, nicht betäuben. Man braucht sonst immer mehr davon, um den gleichen Effekt zu erzielen.

Nun geht es im Leben immer um Maß um Waage. Wenig Technik macht grundsätzlich nicht glücklicher, außer man macht Technik als Teufel aus. Aber da ist man ein innerlich armer Mensch, in der Tat. Oder man ist wirklich arm an Geld; so einem "armen "Teufel" sei durchaus mehr Wohlstand gegönnt. Auch eine gewisse materielle Einstellung ist verzeihlich, oder besser gesagt sogar nachvollziehbar.
Viel Technik macht ebenso nicht glücklicher, außer man hat die Technik als Gott auserkoren. Eine ruhelosen Streben nach mehr Technik, implizit damit auch nach mehr Geld, macht innerlich arm.
Da steht man dem "armen Teufel" nicht nach, man ertrinkt im Wohlstand. Wohlstand ist oft verbunden mit viel Bequemheit. Man schenkt sich Zeit, die man nicht wirklich sinnvoll verbringt. Dann kommt die Langeweile. der täubende Konsum von audio-visuellen Massenmedien, ...

Jeder muss sein persönliche Maß finden. Einer braucht weniger, der andere weniger.
Der Volkswohlstand ist im Laufe der Geschichte gewachsen. Das ist auch gut so.
Im Vergleich zu anderen Staaten geht es uns teilweise wie im Schlaraffenland. Deshalb ist es doch legitim vom Menschen ein bisschen Bescheidenheit zu fordern (vielleicht auch erst als Resultut eines Reifeprozesses im Alter, wenn man ein altersmilder "Forderer" ist). Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen, den der Natur, den eigenen und auch materiell-technischen ist notwendig. Das Verhältnis Technik-Natur-Mensch sollte bei aller Ambivalenz kein unversöhnlicher Widerspruch sein.

Vivimal schrieb:
... ein tragbarer Farbfernseher als so Low-Tech angesehen wird dass dessen Besitz und Nutzung praktisch als Akt der Revolte gegen moderne Zeiten gesehen wird.
Dabei kann Nachbars Freund auf einem tragbaren Röhrenfernseher von annodunnemals auch nur das derzeitge Verblödungsprogramm sehen
Ein bisschen harte Worte, dazu polemisch-ironisch. Vielleicht ist es sogar nachhaltiger, dass in der Tat oftmals tendenziell blödmachende, "geistige billige" Fernsehprogramm mit billiger, alter Technik zu sehen, als immer dem "neuesten Schrei" zu folgen. Nach dem Motto: Was nützt mir die teuerste Fahhradschaltung, wenn mein Fahrrad auch Biligkomponenten hat. Die Kette reisst am schwächsten Glied (Mithin Konsistenz).
Aber nochmals: Keiner will eine technische Askese, auch ein bisschen Blödsinn im Fernsehen darf auch sein. Alles im Maßen.
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
Auf gewisse Art ist der Mensch auch "nur" eine Art hochentwickelter biologischer Roboter welcher Informationen verarbeitet und so aufbereitet wie er es für richtig hält.

Es gibt dieses spannende Experiment mit der dritten Hand.

http://www.spiegel.de/fotostrecke/neuro-experiment-die-dritte-hand-fotostrecke-65011.html

Man kann sehr einfach jemand dazu bringen zu glauben es wäre seine Hand.

Dieses Experiment zeigt wie einfach man den menschlichen Geist täuschen kann. Eigentlich zeigen das auch schon Filme. Wir haben Angst in Horrorfilmen, obwohl das menschliche Gehirn in der Lage sein sollte zu erkennen daß das Gezeigte fiktiv ist und wir keine Angst haben müssen.

Wenn Virtual Reality Headsets noch besser werden ist es möglicherweise denkbar das wir den Punkt erreichen wo wir virtuell kaum noch von Echt unterscheiden können. Also man einen virtuellen Sonnenuntergang für echt hält. Bleibt natürlich noch die spannende Frage wieso man einen echten Sonnenuntergang besser finden müßte als einen virtuellen wenn es sich genauso anfühlt? Und es gibt noch das Problem von Motion Sickness, bewegt sich der Körper nicht so wie die virtuelle Umgebung wird den Propanden gewöhnlich schlecht.

Möglicherweise können wird in x Jahren den menschlichen Geist in eine Maschine verfrachten und leben dort ein besseres Leben als in Echt. Klingt wie eine Horrorvorstellung, aber wäre es das für diese Person auch wenn sie nicht wüßte das sie nicht mehr in der "echten" Realität lebt?

Was macht den Mensch aus? Ist es der Körper oder der Verstand?

Und würde es nicht irgendwann quasi "Pflicht" sein daß man ältere oder kranke Menschen in so eine Maschine transferiert wo sie wieder jung und gesund sein können?
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Glücklicherweise ist der Mensch mehr als die Summe seiner Sinne und seiner Gefühle, die man leicht (jetzt bzw. in Zukunft) durch eine Maschine ersetzen bzw. manipulieren könnte. Aber Sinne und Gefühle sind leider leider schon sehr viel, wenn es um das Lebensglück und die -zufriedenheit geht. Der Mensch ist eigentlich sehr zerbrechlich und beim kleinsten Wehwehchen klagsam. Wenn wir Hunger haben, essen wir. Wenn der Drang zu essen nicht gestillt wird , machte uns dann höhergeistige Tätigkeit überhaupt noch Spaß, ist sie fehlerfrei und zuverlässig auszuführen? - Kaum. Das anschauliche, tierhafte verstandsmäßgie Denken ist von den Sinnen abhängig. Bleibt die menschliche Vernunft. Wir können die Kant lesen oder einen Roman. Das ist für manche viel, düe die meisteb wenig. Aber das bleibt uns für immer.

Ich finde die Simulation von natürlichen Umgebungen für den Menschen verheerend. Oftmals sind diese "besser" als das Original. So ein flimmernder Bildschirm ist ein Beleuchter. In der Natur wird vieles nur indirekt angestrahlt. Der Reiz ist aber kleiner und weniger attraktiv. So ist es auch bei anderen Reizen, bei den Tönen, etwa dem Hall und Basseffekten bei Musik.
Mich hat beim Lernen immer das Radio gestört, mein Mitbewohner im Internat brauchte es aber als Motivator. ... Immer diese 10% Hirnkapazität, die "leer" befüllt werden durch "Grundrauschen". Dieses Grundrauschen der Zivilisation wird als normal empfunden. Im Wald aber fehlt es und viele können die Stille (die Langeweile) dort nicht mehr aushalten.
Das Autofahren - eigentlich eine niedriggeistige Tätigkeit. Aber es reicht dem Gehirn, um eine Autofahrt als befriedigend zu empfinden, wenn das Radio läuft. Zudem: Man steuert eine Maschine (oder einen Computer im Auto),die/der einem scheinbar gehorcht. ...

Wo kann man einen Trennstrich ziehen, zwischen Technik, die die dem Menschen hilft (die Gasheizung, das Auto) und die ihm schadet (die Atombombe)? Ist es gar erst das Übermaß, das nützliche Technik erst schädlich werden lässt, wenn die Reduktion von Zeit und körperlicher Arbeit umschlägt in Bequemheit, und die Bequemheit weiter in Faulheit, gar Dekadenz?
Früher wurde der Rasen zweimal im Jahr mit der Sense gemäht. Es gab Gänseblümchen und Kuhblumen. Jetzt rast jede Woche (oder alle 2) so ein Mähroboter drüber. Der Rasen ist biologisch tot, wir müssen den organischen Sustanzverlust durch viel Dünger ausgleichen. Dabei hat die körperliche Arbeit nach dem Tun sogar zufrieden gemacht und man hat sich eine kleine Stärkung verdient ....











Verstand + Vernunft.
 

Libertarian

Gesperrter Benutzer
7. Dezember 2017
137
Nein, die absolute Freiheit und Gleichheit war auch schon damals in der Jungsteinzeit ohne Technik möglich. Das beste Beispiel dafür ist die jungsteinzeitliche Stadt Catal Höyük. Jedes Naturvolk war egalitär strukturiert nach der Gentilverfassung.

Wie der wohl berühmteste Anthropologe des 20 Jh. einmal sagte; also Prof. Claude Lévi-Strauss:

"Jede staatenlose Kultur auf diesem Planeten ist eine egalitäre anarche Kultur der absoluten Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit"

Erst das Aufkommen der Königreiche in der Bronzezeit hat dieser absoluten Gleichheit und Freiheit in der an-archen Gentilverfassung der Stämme ein Ende bereitet und der Sklaverei und sozialen Ungleichheit die Bahn gebrochen, seitdem hört der Krieg auf diesem Planeten nicht mehr auf. Die Menschheit wird lediglich im dummen darüber gehalten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Ich weiß nicht recht, ob in der Jungsteinzeit absolute Freiheit und Gleichheit existiert hat. Magst Du das mal näher erklären?
Ich halte es für typisch menschlich, dass einer über den anderen herrscht.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
Je kleiner eine Gruppe, umso leichter kommt sie ohne Herrschaftsstrukturen aus. Wird sie komplexer, ergeben sich solche Strukturen, ganz ohne daß jemand das vorschreibt. So findest Du zwar in ferner Vergangenheit anarchische Strukturen, aber in modernen Gesellschaften sind sie ausnahmslos gescheitert. Es ist zu billig, dafür Schuldige zu suchen; man sollte eher nach Gründen fragen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Ich halte es für typisch menschlich, dass einer über den anderen herrscht.
Oder zumindest, daß man sich einen Anführer wählt. Es war einfach keine gute Idee, während der Jagd oder einem Kampf gegen einen anderen Stamm ständig basisdemokratische Meetings einzuberufen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
Ein interessantes Thema, zu dem ich leider noch nicht so viel gelesen habe, wie ich gern hätte. Allerdings hat mir Crevelds Aufstieg und Untergang des Staates recht gut gefallen. Sicherlich wird auch in der kleinsten Wildbeuterhorde jemand informelle Autorität ausüben, aber sobald es um tatsächliche Organisation und Befehl und gehorsam geht, so gibt es immer wieder das Phänomen, daß die an der Unternehmung freiwillig beteiligten sich für die Dauer der Unternehmung einen Führer wählen. Nach Abschluß der Unternehmung und denen ggüber, die nicht mittun wollen, hat er keine Autorität. Man findet das meines Wissens von germanischen Gefolgschaften über indianische Kriegshäuptlinge bis zu Wikingerbanden.
 
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