Giacomo_S
Prinz der Gnade
- 13. August 2003
- 4.327
AW: Der "Dies, das und jenes"-Nachrichten-Thread
Hier haben wir vielleicht nichts von ihm gehört, aber wer kann schon sagen, was für ein Medienecho Kims Halbbruder in Asien hatte?
Der Nutzen: Mich erinnert das Attentat an den Tod des russischen Nachrichtendienstlers Litwinenko im Jahr 2006 in London. Litwinenko starb durch eine Vergiftung mit dem radioaktiven Element Polonium.
Es gibt sicher andere und unauffälligere Methoden, um jemanden zu liquidieren. Wer hat schon Zugriff auf Polonium 210, als Einzelperson, als Staat? Wer also ein radioaktives Element wie Polonium verwendet, der sendet eine Botschaft an das eigene Volk und die Welt: Wir waren es, und Du kannst nichts, aber auch gar nichts dagegen tun - egal, wo Du Dich auch immer aufhalten wirst. Also sei gewarnt.
Mit VX ist es im Prinzip genau so. Es ist keineswegs so, dass "der Chemiker mit seinen 3 Erlenmeyerkolben" diese Substanz herstellen kann, auch wenn die Synthesewege dazu heutzutage für jedermann leicht recherchierbar sind. Denn dazu ist VX viel zu giftig: Ein Tropfen von der Größe 1/5 eines Regentropfen, auf die Haut aufgebracht, eingeatmet, oder über die Augen aufgenommen, reicht für einen qualvollen Tod nach spätestens 15 Min. Außerdem sind die zu seiner Synthese notwendigen Ausgangssubstanzen weltweit verboten und werden nicht produziert oder gehandelt - denn sie haben auch keinen anderen, zivilen Verwendungszweck.
Die Herstellung von VX oder seiner (auch giftigen) Ausgangssubstanzen ist also mit einem beträchtlichen technischen Aufwand verbunden - und verstösst gegen die Chemiewaffenkonvention von 1997, welches die Entwicklung, Herstellung, Besitz, Weitergabe und Einsatz chemischer Waffen verbietet. Die Konvention weder unterzeichnet noch ratifiziert haben Ägypten, Nordkorea und Südsudan.
Hinter der einem Anschlag mit VX steckt also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Staat - und nicht eine kriminelle Organisation oder gar ein Einzeltäter (allerdings gelang der Aum-Sekte 1995 ein Anschlag auf die Tokioer U-Bahn mit dem chemisch verwandten und fast ebenso giftigen Sarin, wenn auch schlechter Qualität).
So ohne weiteres lässt sich VX nicht "im Geheimen" herstellen, es liegt für mich sehr nahe, dass es aus Nordkorea stammt. Es ist eine Botschaft an die Welt und an eigene, ggf. abweichende Kreise: Schaut her, wir haben den umgebracht, und Dir kann es genauso ergehen, egal wo Du Dich aufhältst - und niemand auf der Welt kann dagegen etwas tun.
ich probiers mal anders, völlig neutral und emotionslos: welchen nutzen hätte es denn für kim, seinen bruder zu töten ? vor seinem mord hast du doch auch noch nie von ihm gehört, oder ?
Hier haben wir vielleicht nichts von ihm gehört, aber wer kann schon sagen, was für ein Medienecho Kims Halbbruder in Asien hatte?
Der Nutzen: Mich erinnert das Attentat an den Tod des russischen Nachrichtendienstlers Litwinenko im Jahr 2006 in London. Litwinenko starb durch eine Vergiftung mit dem radioaktiven Element Polonium.
Es gibt sicher andere und unauffälligere Methoden, um jemanden zu liquidieren. Wer hat schon Zugriff auf Polonium 210, als Einzelperson, als Staat? Wer also ein radioaktives Element wie Polonium verwendet, der sendet eine Botschaft an das eigene Volk und die Welt: Wir waren es, und Du kannst nichts, aber auch gar nichts dagegen tun - egal, wo Du Dich auch immer aufhalten wirst. Also sei gewarnt.
Mit VX ist es im Prinzip genau so. Es ist keineswegs so, dass "der Chemiker mit seinen 3 Erlenmeyerkolben" diese Substanz herstellen kann, auch wenn die Synthesewege dazu heutzutage für jedermann leicht recherchierbar sind. Denn dazu ist VX viel zu giftig: Ein Tropfen von der Größe 1/5 eines Regentropfen, auf die Haut aufgebracht, eingeatmet, oder über die Augen aufgenommen, reicht für einen qualvollen Tod nach spätestens 15 Min. Außerdem sind die zu seiner Synthese notwendigen Ausgangssubstanzen weltweit verboten und werden nicht produziert oder gehandelt - denn sie haben auch keinen anderen, zivilen Verwendungszweck.
Die Herstellung von VX oder seiner (auch giftigen) Ausgangssubstanzen ist also mit einem beträchtlichen technischen Aufwand verbunden - und verstösst gegen die Chemiewaffenkonvention von 1997, welches die Entwicklung, Herstellung, Besitz, Weitergabe und Einsatz chemischer Waffen verbietet. Die Konvention weder unterzeichnet noch ratifiziert haben Ägypten, Nordkorea und Südsudan.
Hinter der einem Anschlag mit VX steckt also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Staat - und nicht eine kriminelle Organisation oder gar ein Einzeltäter (allerdings gelang der Aum-Sekte 1995 ein Anschlag auf die Tokioer U-Bahn mit dem chemisch verwandten und fast ebenso giftigen Sarin, wenn auch schlechter Qualität).
So ohne weiteres lässt sich VX nicht "im Geheimen" herstellen, es liegt für mich sehr nahe, dass es aus Nordkorea stammt. Es ist eine Botschaft an die Welt und an eigene, ggf. abweichende Kreise: Schaut her, wir haben den umgebracht, und Dir kann es genauso ergehen, egal wo Du Dich aufhältst - und niemand auf der Welt kann dagegen etwas tun.