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Pegida

G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Pegida

Ja und? Ist doch normal. Jeder, auch ein Moslem, hat Bekenntnisfreiheit. Zum Bekenntnis gehört auch das Gemeindeleben. Daran kann einer schlecht teilnehmen, wenn er arbeiten muß. Konsequenterweise sorgt man dafür, daß er das Recht hat, daheim zu bleiben. Mit Islamisierung hat das gar nichts zu tun - da wird nur umgesetzt, was im GG steht.
Das gilt auch für andere, vom Staat anerkannte Religionsgemeinschaften. Da redet auch keiner von Judaisierung, Budhistisierung etc... :k_schuettel:

Ich habe nicht alle Beiträge hier gelesen, bin aber über die Diskussion über die Frage über ein mögliches Burka Verbot gestoplert und habe ordenlich gegrübelt. Mein Schluß ist: ich bin dagegen.
Dtrainer führt hier in etwa das an, was ich denke. Dazu kommt, das es mich sowas von gar nicht stört,inwiweit eine Frau verschleiert ist???? Entweder ist es ihr freie Entscheidung( na und?) oder aber sie wird gezwungen- was letztlich bedeutet, dass sie gar nicht entscheiden dürfte die Burka abzulegen. Sie würde lediglich eingesperrt sein- fern von iher freien Wahl für oder gegen eine Burka.
Vielleicht spielt es auch eine Rolle das ich ert kürzlich drei Frauen an der Bushaltestelle rden gehört habe. Alle drei haben ausgesprochen zufrieden gewirkt, gelacht und sich einfach locker unterhalten...zwei trugen Kopftuch, eine die Burka.
Ich verstehe das Drama um diese angebliche Islamisierung gar nicht. Freiheit ist immer auch die Freiheit der anderen, oder?
Und es geht nur gemeinsam.Und mit Verständnis dafür, wo die Unterschiede sind.
In diesem Sinne das hier:
http://www.deutschlandfunk.de/schne...misierung.1818.de.html?dram:article_id=307352
und das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=-L-GOHa5-YQ&feature=share
(thx coco)
und nicht zuletzt:
https://www.youtube.com/watch?v=Mlahvvymkxc&feature=share

Achja und ich hätte gerne so viele Feiertage wie möglich. Ich muss da eh arbeiten und kriege da dann meinen Feiertagszuschlag :-)
 

Geheimagent

Großmeister
9. Mai 2011
65
AW: Pegida

Zitat: „(...) Chador, Burka und sich das alles nennt sind getragener Ausdruck einer menschenfeindlichen Ideologie und deutliches Zeichen, dass der Träger keinerlei Interesse an den Sitten und Gebräuchen seines Umfelds hat und die Integration aktiv verweigert (...)“

Chador, Burka und sich das alles nennt sind getragener Ausdruck einer menschenfeindlichen Ideologie und deutliches Zeichen, dass der Träger keinerlei Interesse an den Sitten und Gebräuchen seines Umfelds hat und die Integration aktiv verweigert.

Der TRÄGER hat in dem Fall gar nichts zu sagen. Ihm wird diese Kleidung eingezwungen. Dass ein 16 – 20 jähriges Mädchen aus eigenem Wille solche Klamotten trägt, dass kein „normaler“ Junge ihn anspricht glaube ich nicht. Das ist ein Stempel „DIESE MÄDELS SIND NICHT FÜR EUCH“. Was hat das mit Religion zu tun, weiß ich nicht.

Ich wohne in Rheinland als Mieter seit 15 Jahren in einem höchstbürgerlichen Stadtteil. Es gibt ausschließlich Eigentumswohnungen, bei uns 16 Einheiten, drei OG´s. Vor 6 Jahren ist eine türkische Familie mit einem, männlichen, Kind gezogen. Heute wohnen hier 5 t. Familien, insgesamt mit etwa 12 Kindern. Ein typisches Bild vor dem Haus: ein schwarzhaariger Mann marschiert vorn, Richtung Parkplatz, ihm folgt mit 5 Meter Abstand eine Frau im Kopftuch mit zwei Kinder. Das Bild hat mit der Religion nichts zu tun. Eine allein erziehende Ärztin mit einem Kind ist ausgezogen, weil dem Kleinen von schwarzhaarigen Jungs gedroht würde, er könnte seine Zähne in der Treppe geschüttert liegen sehen. Sie wollte dies nicht riskieren.

Ich habe keine Vorurteile gehabt. Irgendwann hat mich aber der Erste t. Mitbewohner kurz auf der Treppe angesprochen: „Ihr Hund stinkt mir.“ – meinte er. Das war der erste Satz, den er mir nach einer vierjährigen Nachbarschaft mitgeteilt hat. Der Hund war damals 12 Jahre alt, ganze vier Jahre stank er ihm also nicht. Meiner Frau teilte er einige Wochen später mit, sie käme seiner heiligen Erde (seiner Haustür) mit dem Hund zu nah, er sei ein Eigentümer und wünsche sich das nicht. Auf der Treppe liegen duzenden Schuhen, oft durcheinander, dass gelegentlich der Durchgang ziemlich erschwert ist. Ich habe keine Ahnung, ob das etwas mit der Religion zu tun hat.

Bei einer zufälligen Begegnung sagte mir der Wohnungseigentümer, das war eine Art vom Selbstgespräch – „so zieht hier kein Weißer mehr und wenn sie (er meinte dabei mich) ziehen, muss ich wahrscheinlich diese Wohnung an einen Schwarzen verkaufen“. So bleibe ich wahrscheinlich vor einer Mieteerhöhung für einige Zeit geschützt.

Es handelt sich doch um ein zweites Deutschland, das nebenbei existiert. Unsere politische Elite ist seit 50 Jahren nicht fähig, Dieses zu sehen, zu bemerken, dass z.B. die Position einer Frau im Islam nicht sogar der Position der Frau im Dritten Reich entspricht. Dieselbe Politik ist seit 25 Jahren nicht fähig, eine wahre Wiedervereinigung zu beschaffen, dass ich schon nichts mehr vom Mindestlohn sage. Trotzdem stehen pausenlos 40 % Deutschen für die Frau Merkel. Ich bin nicht für die PEGIDA, hätte ich aber hier gern ein offenes und normales Land, ohne tägliche Heuchlerei. Danke, bitte, nichts zu danken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Pegida

Wenn ich in einer Gruppe unterwegs bin, macht einer die Vorhut und einer die Nachhut.
Dass Kiddies sich hard core Worte um die Ohren hauen, ist normal.
Zu meiner Zeit war es normal, im Flur die Schuhe auszuziehen, damit kein Dreck in die Wohnung getragen wird.
Hundis riechen nun mal streng, das hat diesen Typen aber nix anzugehen.
Ob die Chador/Burka-tragenden Frauen dazu gezwungen werden, weiß ich nicht, du offensichtlich schon, Geheimagent!
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Pegida

@Geheimagent


Zitatkasten durch mich eingepflegt. Wir haben extra einen Übungs-Raum für solche Fälle.

Sollte diese Funktion nicht nutzbar sein, ist wenigstens der Ersteller-Name und die Nummer des betreffenden Postings zu nennen.

In diesem Fall wäre es die #11 (DaMan) gewesen.
Hier darf man üben...

beast/Mod
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.824
AW: Pegida

In meinen Kreisen entspricht es nach wie vor nicht der Norm, barfuß oder auf Socken zu laufen... Ich habe das auch in Moscheen nie gemußt, aber die Zeiten ändern sich, wenn auch nicht unbedingt zum besseren.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Pegida

Joh, wilder Jäger. times they are a changin'(Bob Dylan)und Dieter Hildebrandt beklagte eine "flächendeckende Entklugung'.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Pegida

Der TRÄGER hat in dem Fall gar nichts zu sagen. Ihm wird diese Kleidung eingezwungen. Dass ein 16 – 20 jähriges Mädchen aus eigenem Wille solche Klamotten trägt, dass kein „normaler“ Junge ihn anspricht glaube ich nicht. Das ist ein Stempel „DIESE MÄDELS SIND NICHT FÜR EUCH“. Was hat das mit Religion zu tun, weiß ich nicht.

.

Es basiert auf einem Qur'anvers, wonach den Frauen von Allah aus aufgegeben sein soll, sich "züchtig zu bedecken". Historiker und Religionswissenschaftler vermuten, dass das eine Reaktion Muhammad's auf den Astarte-Fruchtbarkeitskult war, der wohl um 600 n. Chr. in Arabien weit verbreitet war. Von Hijab, Tschaddor oder Bhurka steht dagegen nichts im Qur'an..... das ist eine Erfindung islamischer Gelehrter....

Die Schuhe vor der Türe auszuziehen, ist ein Brauch der älter als der Islam ist. Der Grund dafür ist ganz einfach: Man will "den Staub der Wüste nicht in's eigene Zelt tragen", also den an den Schuhen anhaftenden Strassendreck draussen halten.

Und wäre ich an Deiner Stelle - ich würde dem türkischen Eigentümer freundlich mal erklären, das sein Recht hinter seiner Türe beginnt, und nicht davor....
 

Mondprinzessin

Geheimer Meister
1. August 2011
262
AW: Pegida

Da wir hier schon persönliche Erlebnisse schildern, zeige ich mal munter mit ein. Ich wohne in Bayerrn, Kleinstadt, katholisch, in 8 Parteienhaushalt. Unter mir lebten lange Zeit eine türkische Familie 2 Raumwohnung, 3 Kinder. Schnell merkte ich wenn ein Kind weint der schreit, lässt man es einfach weiter schreien... sehr nervig muss ich leider sagen besonders um 3 Uhr nachts, aber naja dafür müssen sie eben meine Metal Musik ertragen oder so. Schuhe standen auch auf den Flur, aber da konnte man ja drüber steigen. Aber die waren immer freundlich, brachten Nachtisch vorbei und selbst nachdem sie ausgezogen sind grüßen sie mich immer, und ich bekomme Rabat auf den Döner. Jetzt wohnen unter mir zwei Studentinnen, die feiern gerne, mit vielen Männern auch mit in der Nacht. Nachdem ich ein Zettel geschrieben habe, regelt sich das langsam. Meine Nachbarin ist Italienerin die streitet sich immer sehr lautstark mit ihren Freund ist aber sehr nett.

Ich habe keine Angst oder Befürchtungen vor einer Islamisierung oder so etwas.
Mit meiner Mitbewohnerin habe ich auch schonmal Streit gehabt, da sie fodert das St. Martinfest weiterhin so heißt und nicht Sonne-Mond und Sternefest. Was ich mit folgenden Worten abtat: "ist doch egal wie dieses Fest heißt, den Kinder interesseirt das nicht, hauptsache sie haben eine Laterne, singen und bekommen Bonbons." Darauf hin meinte sie das es aber unsere christlichen Traditionen sind oder so. Daraufhin habe ich gefordert das Weihnachten auch nicht mehr Weihnachten heißen soll, sondern wieder Beltane oder Wintersonnenwenden Fest. Darauf hin wurde sie still.
Diese ganzen Argumentation mit es ist Tradition ist doch einfach nur irrsinnig.

Kopftuch...kann nicht sagen ob mich das stört oder nicht, so viele habe ich noch nicht gesehen, ich sehe eher mehr Nonnen hier die ihren Kopf bedecken, oder Mönche in ihren dunklenbraunen Kutten gehüllt... die sehen immer sehr freundlich aus...
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.119
AW: Pegida

Die Sache mit der Umbenennung des Sankt Martins Festes kam daher dass viele muslemische Eltern sich beschwert haben dass ihre Kinder im Kindergarten Laternen basteln muessen fuer einen Umzug der einen christlichen Namen hat.

Da muss man entscheiden was einem wichtiger ist:
Auf nölende Ausländer eingehen die anscheinend die Traditionen ihres Gastlandes nicht ausreichend respektieren, oder klein bei geben.

Es ist eben nicht egal wie dieses Fest heisst, ich kann auch nicht in die Tuerkei ziehen und fordern die Haddsch in "Pilgerreise" umzubennen weil ich mich diskriminiert fuehle.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Pegida

Es geht auch anders: Hier in Berlin gibt es eine Reihe von muslimischen Familien, die ihre Kinder bevorzugt auf evangelische oder katholische Privatschulen schicken - weil die "lieben Kleinen" dort nämlich mehr und besser lernen, als auf staatlichen Schulen. Da redet niemand das Wort vom "Umbenennen christlicher Festtage"....
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Pegida

Es ist eben nicht egal wie dieses Fest heisst, ich kann auch nicht in die Tuerkei ziehen und fordern die Haddsch in "Pilgerreise" umzubennen weil ich mich diskriminiert fuehle.
Weil die Türkei etwas falsch macht, tun wir das jetzt auch. Weil mein Nachbar ein A.. ist, bin ich ab sofort auch eines.
Das ist der sicherste Weg, alles den Bach runter gehen zu lassen. Immer schön die zum Vorbild nehmen, die es falsch machen :don:
Außerdem ist der Vergleich nicht tauglich. Die Hadsch ist zentraler Teil des islamischen Glaubens, das Martinsfest...nun ja.
Aber ganz unbesehen davon, das Fest umzubenennen ist Quatsch. Die Kinder werden sicher ihren Spaß daran haben, mit einer Laterne rumzulaufen. Egal wie man das nennt. Also wozu?
 
Zuletzt bearbeitet:

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Pegida

Es geht auch anders: Hier in Berlin gibt es eine Reihe von muslimischen Familien, die ihre Kinder bevorzugt auf evangelische oder katholische Privatschulen schicken - weil die "lieben Kleinen" dort nämlich mehr und besser lernen, als auf staatlichen Schulen.
Also haben sogar die Immigranten die Nase voll von den anderen Immigranten?
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Pegida

Kopftuch...kann nicht sagen ob mich das stört oder nicht, so viele habe ich noch nicht gesehen, ich sehe eher mehr Nonnen hier die ihren Kopf bedecken, oder Mönche in ihren dunklenbraunen Kutten gehüllt... die sehen immer sehr freundlich aus...
:lol:
ja das würde ich bestätigen wollen. wir sind zwar keine Kleinstadt, aber recht katholisch( Klöster. KKHs oder aber die Domspatzen). Es ist hier voll normal auf Mönche oder Nonnen zu treffen und die leisten, im Sinne der Nächstenliebe auch tolle Arbeit. Und...können das wohl auch wegstecken ohne psychisch völlig fertig zu werden ( Hospizarbeit)
Ebenso wie muslimische Frauen übrigens.
Ich denke da gar nicht großartig drüber nach- mir fällt nur einfach nichts Negatives auf. Mir ist es völlig wurscht wieviel Körper ich an einem Menschen sehe.( und bei mir werden die Schuhe ausgezogen)
Unser Hausmeister ist scheinbar Moslem- also ich vermute dass, da seine Frau Kopftuch trägt. Wenn wir uns aber unterhalten, reden wir natürlich nicht über Glaubensfragen, sondern über so banale Sachen wie, mein Balkon sollte gestrichen werden :-( und er macht das natürlich. Ein total netter Mann. Er steht echt so gegen sechse auf und räumt und streut in dieser Schneephase und macht seinen Job total toll.
Was wollte ich sagen?
Lasst ihr echt Leute in dreckigen Straßenschuhen in eure Wohnung?
Und vielleicht:
Warum kann man nicht ein bisschen versuchen, andere Sichtweisen zu verstehen?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Pegida

Als ich in mein Viertel eingezogen bin, dass überwiegend von Türken bewohnt wird, wurde ich zuerst misstrauisch beäugt, meistens von den Frauen.
Nun ja, mein Outfitting lässt auch nicht gerade Vertrauen aufkommen!
Unter mir wohnt eine 83-jährige 'Patriarchin', die ich von Anfang an gegrüßt hab.
Nachdem die mich in kurzen Gesprächen abgecheckt hat, ist alles O.K., die türkischen Frauen gehen angstfrei an mir vorbei, die älteren Männer&ich nicken uns bei Begegnungen zu, die Kids rufen mir keine Beleidigungen mehr nach und die Fraggles, wenn sie zu Dritt oder mehr den Bürgersteig besetzen, machen mir Platz, wenn ich durch will.
Ansonsten geht jeder seine Wege und macht seinen Kram, denn wir wollen nix voneinander!
Und Kopftücher tragen ist wohl keine typisch moslemisch-türkische Erscheinung, denn die alten Frauen in dem Viertel, wo ich aufgewachsen bin, haben auch Kopftücher getragen und die waren mit Sicherheit nicht moslemisch-türkisch.
Und wenn sich die PEGIDA-Anhänger in Dresden über eine Islamisierung aufregen, sollten die mal zur Kenntnis nehmen, dass mal gerade 0,4% Türken etc. dort leben.
Aber klar: Erst gegen Islamisierung demonstrieren und danach nen Döner essen gehen!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.824
AW: Pegida

Ich erkenne einen seltsamen Drang, unter Heranziehung fadenscheiniger Argumente zu beschönigen und abzuwiegeln.

Ad 1. Natürlich sind Kopftücher eine moslemische Erscheinung. Im europäischen Raume galt im Mittelalter, daß verheiratete Frauen ihr Haar bedecken, während Jungfrauen es offen tragen. Später trugen städtische Frauen dann Hüte. Eine Frau ohne Hut war so undenkbar wie ein Mann ohne Hut. Das Kopftuch war eine praktische Kopfbedeckung für die Arbeit und vertrat die Stelle, die bei den Männern die Mütze einnahm. Man wusch sich damals noch nicht dauernd die Haare und mußte sich Mühe geben, sie sauber zu halten. Bei den Frauen geriet der Hut als tägliches Kleidungsstück dann wesentlich früher außer Mode als bei den Männern, wahrscheinlich im Rahmen der Jugend- und Wandervogelbewegung vor gut hundert Jahren, als auch die Reformkleider aufkamen und alles jung, frisch und natürlich sein wollte, und zwar möglichst lange. Das Kopftuch wurde nur noch zur Arbeit getragen, und die typische nicht arbeitende Kopftuchträgerin war eine alte Bäuerin. Heute werden Kopftücher von jungen Mädchen getragen, die im Leben noch keine andere Arbeit als den Hausputz getan haben, und zwar als Ausdruck ihrer religiösen Anschauung. Ja, das ist moslemisch. Punktum. Nicht jüdisch, nicht christlich, nicht buddhistisch, sondern moslemisch. Die einen tragen es freiwillig, den anderen wird es von ihren Angehörigen aufgedrängt, und zwar ab der Pubertät, damit sie nicht zur Untugend verführt werden. Aus demselben Grund nehmen sie nicht am Schwimmunterricht teil oder tragen Ganzkörperbadeanzüge. Oh ja, das taten früher alle. Aber damals entsprach es dem Zeitgeist und richtete sich nicht gg. ihn.

Ad 2. Mönche und Nonnen führen nach katholischer Auffassung ein vorbildliches Leben (oder sollten das zumindest tun). Es ist aber nicht das Leben, das alle Christen führen können, sondern ein besonderes, herausgehobenes. Kutte, Habit, Schleier usw., die verschiedenen Ordenskleider, kennzeichnen sie als Angehörige eines besonderen Standes. Es ist nicht die Tracht, die das Christentum am liebsten allen Menschen vorschreiben würde. Die moslemischen Kleidervorschriften gelten dagegen für jedermann. Alle Frauen sollen ihr Haar bedecken, alle Männer sollen Hosen tragen, die nicht bis über die Knöchel reichen usw. Nun, zumindest gelten sie für jeden Moslem. Natürlich besteht Uneinigkeit darüber, wie sie genau ausgestaltet sein sollten, und natürlich werden sie nur in totalitären Diktaturen auch durchgesetzt, aber sie unterscheiden sich von den Kleidervorschriften der monastischen Orden dadurch, daß sie eben nicht nur für denjenigen gelten, der aus freiem Willen einer besonderen Gruppe beigetreten ist, sondern, wie gesagt, für jedermann. Es sei daran erinnert, daß ein Austritt aus dem Islam nach moslemischer Auffassung nicht möglich ist.

Ad 3. Heuchelei. Wer der Auffassung ist, Deutschland sollte bunt sein, oder multikulturell, der sollte sich klarmachen, was eine Kultur ausmacht.

Interculturalism Matters: The Iceberg Model Of Culture

Nicht der Döner. Der Döner ist ohnehin eine deutsche Erfindung, so hört man, denn die Türkei kenne ihn nur als Tellergericht. Bevor man den Pegidaleuten Heuchelei unterstellt, sollte man sich fragen, ob das in irgendeiner Form gerechtfertigt ist. Erstens weiß keiner von uns, ob eine substantielle Minderheit dieser Herrschaften tatsächlich zum Türken geht, zwotens hat es mit Heuchelei rein gar nichts zu tun, sich die kulturellen Errungenschaften, die man übernehmen möchte, zuvor anzusehen und sie selbst auszuwählen, und drittens ist es die Krone der Heuchelei, die moslemische Kultur auf den Döner herunterzubrechen. Der Döner ist der Teil des Eisbergs, auf dem gerade die niedlichen Pinguine spielen. Das Augenmerk auf diesen Teil des Eisbergs zu lenken, um von dem unter Wasser liegenden Teil abzulenken, ist in höchstem Maße unredlich.

Liebe Freunde der Multikultur. Kultur kauft man im Set. Man kriegt nicht nur den Döner, das Zuckerfest und die Kalligraphie, sondern auch Ansichten zur Kindererziehung, Geschlechterrollen und Führungsstile. Und vieles mehr. Schaut Euch die schöne Graphik an. Anzunehmen, die Moslems wären schon im Grunde wie wir, die Frauen trügen halt schicke Kopftücher und das wär's, bedeutet die Augen vor der Realiät zu verschließen. Wer so denkt, hat von Multikultur nicht die Spur einer Vorstellung, der wünscht sich die europäisch-amerikanische Einheitskultur mit folkloristischen Elementen. Hie Lederhosen, da Pluderhosen, aber alles liberale, aufgeklärte Demokraten nach westlichem Vorbild, die ihre Töchter nicht mit drei Jahren einem Vetter zur Frau versprechen, der als Senn auf einer Alpe lebt und weder lesen noch schreiben kann.

Kultur wird übrigens ganz wesentlich geprägt von den Geschichten, die wir hören. Unsere abendländische Kultur ist fairly international, nicht zuletzt dank Jesus Christus und Walt Disney. Die kulturellen Unterschiede zu Rußland, das seine eigene Kirche und seine eigenen Märchen hat, sind trotz aller engen Bindungen schon ganz hübsch. Der islamische Raum hat ein komplett anderes Set von Geschichten. Wenn die CSU demnächst fordern sollte, daß deutsche Moslems ihren Kindern Grimms Märchen auf Deutsch vorlesen, wird es garantiert wieder einen #Aufschrei geben. Zu recht. Großwerden mit der Kultur des ehemaligen Staatsvolkes wäre ein Schritt zur Assimilation, und die ist nicht erwünscht.

Und ja, Straßenschuhe.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Pegida

...also "auf auf, zum Kampf der Kulturen", Jäger ? Das kann's nicht sein ( und wieso erinnert mich Dein Beitrag jetzt fatal an die gewesen Aussage "von früher":....."am deutschen Wesen - soll die Welt genesen...." - oder so....).
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.824
AW: Pegida

Das ist eine ganz natürliche Reaktion. Du stellst fest, daß jemand zu einem bestimmten Thema differenzierte Gedanken äußert, statt in gestanzten Phrasen das schablonenhafte Weltbild der öffentlichen Meinung nachzubeten und ordnest ihn deshalb in eine Schublade ein. Diese Schnelleinordnung spart viel Zeit und erleichtert das Leben. Und da wir uns online begegnen, hast Du außerdem noch die Gelegenheit, mir in Andeutungen, die den doppelten Vorteil haben, allgemeinverständlich zu sein, die Beleidigung aber nicht offen auszusprechen, das Etikett auf der Schublade mitzuteilen.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.119
AW: Pegida

Jäger hat Recht!
Kultur gibts immer im Paket!
Es waere vermessen von fundamentalistischen Moslems zu fordern, sie sollen das dt Recht ueber die Rechtsvorschriften des Koran stellen!
Schaut euch nur die Umfragen des BMfMigration an!
Ich meine mich erinnern zu koennen dass 40% der befragten Moslems der Meinung waren dass unsere westliche Demokratie mit islamischen Ansichten nicht zusammenpasst.
Ich bin fuer eine radikale Differenzierung zwischen denjenigen, die wir brauchen koennen und die sich
assimiliert haben und denjenigen, die wir besser wieder heimschicken sollten.
Deswegen engagiere ich mich in der AfD
 

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