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Prostitution

Sollte die Prostitution verboten werden?

  • Ja, und bestraft die Prostituierten!

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, und bestraft die Freier, wie in Schweden!

    Stimmen: 5 7,7%
  • Ja, und bestraft beide!

    Stimmen: 4 6,2%
  • Nein, aber führt eine Meldepflicht ein!

    Stimmen: 4 6,2%
  • Nein, aber geht schärfer gegen Menschenhandel vor!

    Stimmen: 39 60,0%
  • Die Gesetzeslage ist gut so, wie sie ist.

    Stimmen: 13 20,0%

  • Umfrageteilnehmer
    65

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Prostitution

Der hessische Verwaltungsgerichtshof hat die Frankfurter Sperrgebietsverordnung gekippt: Prostitution sei nicht mehr sittenwidrig, die Verordnung daher veraltet. Das Ordnungsamt möchte dennoch weiter gegen die Wohnungsprostitution vorgehen und hängt seinen Absichten ein sozialromatisches Mäntelchen um: Frankfurt möchte Wohnraum "schaffen", keine Bordelle. Die Umwidmung zu Amüsierbetrieben nimmt offenbar kinderreichen Arbeiterfamilien mit kranken Großmüttern Wohnraum weg. Daß die Prostitution bekämpft werden muß, scheint allen höchstrichterlichen Urteilen zum Trotz ein nicht hinterfragbares Axiom zu sein, aber über einen Vorwand wird man jetzt im Einzelfall nachdenken müssen. Ob es im Sinne der Richter ist, eine klare, wenn auch pauschale Regelung durch weitgehende Rechtsunsicherheit zu ersetzen?
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Prostitution

[....]Die Umwidmung zu Amüsierbetrieben nimmt offenbar kinderreichen Arbeiterfamilien mit kranken Großmüttern Wohnraum weg. Daß die Prostitution bekämpft werden muß, scheint allen höchstrichterlichen Urteilen zum Trotz ein nicht hinterfragbares Axiom zu sein, aber über einen Vorwand wird man jetzt im Einzelfall nachdenken müssen. Ob es im Sinne der Richter ist, eine klare, wenn auch pauschale Regelung durch weitgehende Rechtsunsicherheit zu ersetzen?

Zum einen verwundert es mich doch sehr, wie bei der heutigen Mietzins-Politik Familien in der Kernstadt von Frankfurt denselbigen zahlen möchten.

Auf der anderen Seite stellt sich mir nun die Frage, warum dieses Klientel überhaupt noch dort wohnen möchte.

Will man nun auch in Frankfurt eine schleichende Enteignung betreiben?

Wundern würde mich das bei Betrachtung mancher Urteile der dortigen Gerichte keineswegs.

Aber das ist nur eine gefühlte Wahrnehmung meinerseits.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Hallo Ein wilder Jäger;

Das Ordnungsamt möchte dennoch weiter gegen die Wohnungsprostitution vorgehen und hängt seinen Absichten ein sozialromatisches Mäntelchen um: Frankfurt möchte Wohnraum "schaffen", keine Bordelle. Die Umwidmung zu Amüsierbetrieben nimmt offenbar kinderreichen Arbeiterfamilien mit kranken Großmüttern Wohnraum weg. Daß die Prostitution bekämpft werden muß, scheint allen höchstrichterlichen Urteilen zum Trotz ein nicht hinterfragbares Axiom zu sein, aber über einen Vorwand wird man jetzt im Einzelfall nachdenken müssen. Ob es im Sinne der Richter ist, eine klare, wenn auch pauschale Regelung durch weitgehende Rechtsunsicherheit zu ersetzen?

Man darf auch seinen Hund nicht überall hinscheißen lassen. Wo besteht denn Rechtsunsicherheit, wenn in jeder x beliebigen Wohnung neben mir die Freier ein und ausgehen und ich das als Beruf bezeichnen soll, damit schon kleine Kinder das so normal wie möglich finden, da hört bei mir die Toleranz auf, dafür sollte es nach wie vor Jugendfreie Zonen geben.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Prostitution

Die Rheinische Post schließt sich der Kampagne gegen die Prostitution an. Federführend sind die üblichen Verdächtigen um die Gewerkschaft der Polizei und das LKA, außerdem die CDU-Landtagsabgeordnete Regina van Dinther. Belastbare Zahlen werden nicht präsentiert, obwohl es welche zu geben scheint:

Die rot-grüne Landesregierung hält die Kritik für überzogen und verweist auf eine vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebene Befragung von Prostituierten in NRW. "Dabei wurde insbesondere von Seiten der Sexarbeiterinnen deutlich gemacht, dass sie durchaus reflektiert aus eigener Motivation und aufgrund rationaler Entscheidungen in diesem Gewerbe arbeiten", heißt es in der Studie.

Die genannten Zahlen geben eher Anlaß zum Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Beschäftigung mit dem Thema und an den mathematischen Fähigkeiten der Beteiligten:

Laut Gesundheitsministerium sind es in NRW 30.000 Frauen, bundesweit knapp 400.000.

Das rechnet sich wie folgt um:

Nordrhein-Westfalen: 169 Prostituierte pro 100.000 Einwohner

Restliches Deutschland: 560 Prostituierte pro 100.000 Einwohner.

Ausgerechnet das bevölkerungsreichste Bundesland als Hort der Tugend - man fragt sich, welche frivolen Bundesländer das sein mögen, die den Schnitt so in die Höhe treiben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Nach wie vor bleibt es dabei, dass Prostituierte unter vielen verschiedenen, schwer wiegenden, seelischen Problemen leiden. Etwas was man nichtr schön reden kann, auch nicht wenn sie sich" freiwillig" prostituieren.


In den Niederlanden wird mit dem Thema Prostitution offener und selbstverständlicher umgegangen. Dieses wird dadurch ersichtlich, dass Arbeitsämter aktiv Stellen als Prostituierte vermitteln und es drängt sich die Vermutung auf, dass es mittlerweile als gewöhnliche und zumutbare Arbeit betrachtet wird. Währenddessen zeigt sich Schweden rigoros bei der Bekämpfung von Prostitution: Diese ist seit 1999 verboten. Sowohl die Niederlande als auch Schweden beziehen klar Stellung zu dieser politisch gern missachteten Angelegenheit. In welche Richtung bewegt sich Deutschland? Wurde mit der gesetzlichen Legalisierung ein falsches Zeichen gesetzt? Im Zuge einer Verbesserung der Lebensumstände von Prostituierten, wurde die Prostitution als solche parallel legalisiert und somit anerkannt. Wird die Agentur für Arbeit in Kürze Stellenangebote als Prostituierte für Arbeitssuchende vermitteln?

Prostitution und Psyche - Diplomarbeiten-Börse - Studium - Studis Online

Das würde mich nicht wundern, Hauptsache die Arbeitslosen-Statistik wandert nach unten, Moral ist schon lange etwas, dass dem Berufsleben abhanden gekommen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Prostitution

Und, ist es Frau Dastagir gelungen, ihre These zu belegen, wonach "alle Prostituierten, gleichgültig unter welchen Arbeitsbedingungen diese agieren, unter schwerwiegenden seelischen Belastungen zu leiden haben", und wenn ja, wie?
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Hallo Ein wilder Jäger;

Und, ist es Frau Dastagir gelungen, ihre These zu belegen, wonach "alle Prostituierten, gleichgültig unter welchen Arbeitsbedingungen diese agieren, unter schwerwiegenden seelischen Belastungen zu leiden haben", und wenn ja, wie?

Sie sagt es in diesem Artikel, was genau sagt sie dort nicht, hierzu hatten wir aber auch schon einige Links gesetzt.



Die kürzlich in der renommierten Wissenschaftszeitschrift «Acta Psychiatrica Scandinavica» veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass circa die Hälfte der Befragten psychische Störungen während des letzten Jahres aufwiesen. «30 Prozent erfüllten die Kriterien für eine Depression, 34 Prozent die Kriterien für eine Angststörung», fasst Wulf Rössler die Studie zusammen. In der Gesamtbevölkerung hingegen weisen nur 12 Prozent der Frauen psychische Störungen während eines Jahres auf, davon rund 6 Prozent Depressionen und 9 Prozent Angststörungen.

Psychische Störungen bei Prostituierten



Diese Menschen haben in der Regel massivste sexuelle und körperliche Gewalt erlebt, die bereits in frühester Kindheit begann. 80 % der aktenkundigen Gewalt findet im Elternhaus statt, etwa 90 % der Prostituierten waren als Kinder sexueller Gewalt ausgesetzt. Mögliche Ursachen für die Entstehung einer multiple n Persönlichkeit sind unter anderem frühe Kinderprostitution, Kinderpornografie, so genannte Snuff -Pornografie mit realen Folterszenen, die nicht selten bis zum Tod des Opfers führen oder die seelische Verstümmelung bei bester Bild- und Tonqualität darstellen. Täterkreise tarnen sich häufig als Sekten oder andere Gruppierungen und üben rituelle Gewalt aus. Häufig sind die Eltern aktiv zu den Täterkreisen zugehörig oder liefern die Kinder den Peinigern aus. Es sind neunmal mehr Frauen Opfer als Männer

http://www.wicker-klinik.de/multiple-persoenlichkeit.html
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Prostitution

Der "Artikel" ist eine Diplomarbeit, und Du hast sie nicht gelesen, weil sie richtig Geld kostet...

Die Zusammenfassung der Zürcher Studie konstatiert dagegen, daß immerhin rund die Hälfte der Prostituierten keine psychischen Störungen aufweisen. 30 % hatten eine Depression. Die hätte ich in der Situation auch.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Hallo Ein wilder Jäger;

Der "Artikel" ist eine Diplomarbeit, und Du hast sie nicht gelesen, weil sie richtig Geld kostet...

Die Zusammenfassung der Zürcher Studie konstatiert dagegen, daß immerhin rund die Hälfte der Prostituierten keine psychischen Störungen aufweisen. 30 % hatten eine Depression. Die hätte ich in der Situation auch.


Und die Ärzte der Wicker Klinik sagen wie bereits verlinkt:



etwa 90 % der Prostituierten waren als Kinder sexueller Gewalt ausgesetzt. Mögliche Ursachen für die Entstehung einer multiplen Persönlichkeit sind unter anderem frühe Kinderprostitution

http://www.wicker-klinik.de/multiple-persoenlichkeit.html

Ich Frage nochmal, warum will Mann das unbedingt als einen normalen Beruf sehen und sich nicht vorstellen können, das es sich keineswegs um gesunde junge Frauen handelt sondern eher psychisch gestörte Frauen?!
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Prostitution

High, Bona-Dea
spontan ist mir eingefallen, dass ein Mann, dem das bewußt ist, was du gepostet hast, ja wohl kaum noch bezahlten Sex praktizieren kann, ohne an Grenzen zu stoßen, denn gerade diese Bewußtheit macht klar, dass Prostitution nicht bei den Nutten an der Straße aufhört.
Ich war ganz klar eine Weinschänkenhure(das ist eine Story, die OT ist)1
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Prostitution

Ein gewisser Dr. Traub sieht das so. Er oder sie verzichtet auf Belege und erwähnt es eigentlich nur en passant in ganz anderem Zusammenhang. An multiple Persönlichkeitsstörungen glaube ich übrigens auch nicht...

Die Zürcher Studie sieht es ja anders, und dahinter steht eine Untersuchung.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
AW: Prostitution

Zur Frage der psychischen Störungen bei Prostituierten würden mich vor allem zwei Punkte interessieren (die teilweise auch im Paper von Rössler et al. angesprochen werden, s.u.):

1. Wie sieht das im Vergleich von Ländern aus, in denen unterschiedliche rechtliche und evtl. auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen herrschen?

2. Wie sieht das im Zeitverlauf aus? Es ist ja einerseits denkbar, dass der Beruf, auch unter dem Vorzeichen sozialer Stigmatisierung oder bestimmter rechtlicher Kontexte, bestimmte Persönlichkeiten und oder Bevölkerungsgruppen tendenziell eher anzieht als andere (s.u.). Andererseits ist auch denkbar, dass die Arbeit an sich (s.u.), oder aber bestimmte rechtliche oder soziale Ramenbedingungen psychische Störungen bewirken oder verstärken. Siehe hierzu auch aus dem von Bona-Dea verlinkten Artikel:

«Es hat sich aber auch gezeigt», so Rössler, «dass soziale Unterstützung das Risiko für psychische Störungen reduziert.»
Psychische Störungen bei Prostituierten

Hier noch ein paar Zitate zum Thema aus wissenschaftlichen Artikeln:
Main messages:
- Street-based sex workers (SSWs) in Lausanne, Switzerland, represent a heterogeneous, mobile and vulnerable group: 96% are migrants and 56% have no health insurance.
- Most SSWs (70%) are unaware of available healthcare services, resulting in inappropriate use of emergency services. SSWs did not disclose their profession when seeking healthcare in as many as 60% of visits.
www.researchgate.net/publication/233406463_Suboptimal_access_to_primary_healthcare_among_street-based_sex_workers_in_southwest_Switzerland/file/79e4150a4bc9e6eed3.pdf

Receipt of more mental health and psychosocial services during treatment was associated with the cessation of prostitution at follow-up, and cessation of prostitution was associated with lower substance use, higher rates of abstinence, and fewer mental health symptoms at follow-up.
Impact of Substance-Use Disorder Treatment on Women Involved in Prostitution: Substance Use, Mental Health, and Prostitution One Year After Treatment - Journal of Studies on Alcohol and Drugs

Yet among the legal, social and environmental factors that heighten the risks of sex work, it is the social stigma of sex work that has often been identified as most significant (Kinnell, 2006). In this regard, where policies seek to ‘design out’ or otherwise criminalise prostitution, this is seen to reinforce the social stigma and discrimination that perpetuates a culture of violence. In so much that home based work exists covertly – it is not illegal in most jurisdictions, yet nor is it regulated or planned for - it is difficult to ensure that the health and safety risks of selling sex at home are reduced. Sanders and Campbell (2007: 13) write that it is not simply an issue of removing or minimising the risks inherent in different working environments, but one of simultaneously designing respect into these environments: ‘sex workers [need] the legal support, environmental conditions, and social status that protects them from sexual victimization and sets out expectations for those who seek out sexual services’. This speaks to a social strategy of acknowledging sex workers as members of communities who are engaged in a legitimate and useful form of work, and encouraging clients to be respectful and educated consumers, by recognizing home–based sex work as legitimate land use, even in residential areas. [...]
While our conclusions about independent home working in Sydney suggest it has many advantages over other forms of (managed) sex work, policy-makers need to be mindful that many of those who sell sex at home do so because it provides them with some anonymity and allows them to negotiate the stigma of sex working by ‘hiding in plain view’. Like planning approval, compulsory registration or licensing of home operations might prove unpopular among home workers given dominant social attitudes remain censorious of prostitution: we thus conclude by arguing for a harm reduction and labour rights approach to be enshrined in planning and health policy, something that would help shift dominant attitudes towards sex working, spreading the message that home-based sex work is not a social problem to be eradicated, but a form of home working to be supported.
kar.kent.ac.uk/28995/1/CRITICAL%20SOCIAL%20POLICY%20SUBMISSION.docx


Where policy has decided to approach paying for sex as wrong and shameful behaviour (e.g. kerb-crawler rehabilitation programmes and increased kerb-crawler legislation), concerns have been expressed that this reinforces nega-tive attitudes and violence towards sex workers (Campbell and Storr 2001). Kinnell (2006) has made strong arguments that criminalization and demoni-zation of those who buy sex has an adverse affect on those selling sex. With Labour MP Denis MacShane expressing views that men who buy sex are essentially rapists, likening all aspects of the sex industry to the slave trade (Daily Telegraph, 03.01.06), there appears to be limited understanding of the dynamics of the diverse sex industry in the UK amongst policymakers.
http://myweb.dal.ca/mgoodyea/Docume...nerability Sanders Br J Sociol 2007 58(1).pdf


Hier noch der Link zum Paper von Rössler et al., das bei lifestylesite rezipiert wurde:
http://www.collegium.uzh.ch/fileadmin/user_upload/ch_pdfs/10_roessler_sexwork.pdf

Auszugsweise:
It is self-evident that financial reasons for sex work are most prominent. But surprisingly near to 40% indicate that they like this kind of work. About one-third of the women are offering sex services for altruistic reasons, as they want to help. Thus, sex work obviously also serves very personal reasons; sex work can enhance self-esteem, allow the person to be their own master or give a feeling of power. However, there is also a considerable proportion of sex workers who did not choose this job voluntarily. Only few were directly forced into sex work. But there are other ways to force the women into sex work: coming mostly from abroad, they were deceived about the nature of their work they were coming for or they were put in debt thus creating an artificial dependency. [...]
There is no doubt that the work conditions of sex work have a significant impact on the mental health of the involved women. As such, subjec-tively experienced social support is correlated with lower rates of mental disorders. Higher rates of mental disorders, however, are related to the subjectively perceived burden associated with that kind of work. Objectively, it is open violence in and apart from the work setting, which also signifi-cantly impacts on these womens mental health.
Violence in many forms towards sex workers is a known problem internationally (16, 20, 38–40). But the factors correlated with an increase in mental disorders are not evenly distributed over different work settings and nationalities: mental disorders are especially prevalent among Swiss women, who are addicted and work on the streets, and the above mentioned group of Non-Europeans who are victims of open violence in particular in but also apart from their sex work setting. Thus, indoor sex work is not generally associated with more safety (41). [...]
Legalizing sex work does not solve this problem as can be seen from our study in Switzerland where sex work is legal, but it is a prerequisite to take action against violence towards sex workers (43). It would be worthwhile to investigate the impact of jurisdiction on sex work in countries where buying sex but not offering sex is illegal as in Sweden, or where buying sex is prohibited under certain conditions like in Finland.
But first of all, there is an urgent need to secure the environment of female sex workers much more intensively. This could be performed by securing the physical environment as well as by several legal and administrative measures. But as the group of sex workers is very heterogeneous, the factors of burden contributing to ill mental health have also to be identified individually and improved. As social support positively influences on their mental health, it becomes evident that a lot can be performed for these women through professional support.



Mein Fazit: Auch wenn als gegeben angenommen werden kann, dass Prostituierte auch in relativ liberalen rechtlichen Kontexten vermehrt psychische Probleme zeigen, scheint derzeit noch weitgehend ungeklärt zu sein, inwieweit Prostitution an sich negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat, inwieweit derartige negative Wirkungen vom konkreten Arbeitsumfeld abhängen und inwiefern sie in Abhängigkeit der sozialen und rechtlichen Rahmenbedingungen variieren. Im Einklang mit der gegenwärtigen Forschung zur Thematik kann zudem angenommen werden, dass die soziale Stigmatisierung von Prostituierten direkt und indirekt negative Effekte auf die Gesundheit von Prostituierten hat.

[Sorry für die teils langen Zitate, aber ich glaube nicht, dass jede(r) hier die verlinkten Beiträge vollständig lesen oder auch nur überfliegen will.]
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Prostitution

Mein Fazit: Auch wenn als gegeben angenommen werden kann, dass Prostituierte auch in relativ liberalen rechtlichen Kontexten vermehrt psychische Probleme zeigen, scheint derzeit noch weitgehend ungeklärt zu sein, inwieweit Prostitution an sich negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat, inwieweit derartige negative Wirkungen vom konkreten Arbeitsumfeld abhängen und inwiefern sie in Abhängigkeit der sozialen und rechtlichen Rahmenbedingungen variieren. Im Einklang mit der gegenwärtigen Forschung zur Thematik kann zudem angenommen werden, dass die soziale Stigmatisierung von Prostituierten direkt und indirekt negative Effekte auf die Gesundheit von Prostituierten hat.

Sehe ich ähnlich. Was ist Henne was ist Ei.


Den Bereich der Zwangsprostitution mal ausgeklammert,
um den Lebensunterhalt zu sichern könnte man sich auch in andren Berufen und Arbeitsverhältnissen verdingen , notfalls von Sozialleistungen leben.


Um Luxusbedürfnisse zu stillen, ist es eine Frage der Prioritäten ob man dafür bereit ist, in teils unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen (psychisch und körperlich)sexuelle Dienstleistungen anzubieten.

Wer sich dem also aussetzt, tut das im positiven wie im negativen Sinn, vor dem Hintergrund der eigenen Persönlichkeit, Sichtweisen und Wertvorstellungen



Wenn sich traumatisierte Frauen mit psychischen Problemen überdurchschnittlich oft in diesem Milieu wiederfinden, ist ja zunächst mal nicht die Prostitution an sich Hauptursache für die Störungen, die sich in dem Kontext vielleicht verstärken können.


Schließlich gibt es auch andere Berufsgruppen, unter anderem in sozialen und medizinischen Bereichen, in denen psychische Probleme, bis zu einer deutlich erhöhten Suizidrate auffällig sind.


Da käme aber keiner auf die Idee, diese Berufsgruppen verschwinden zu lassen um das Problem zu lösen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Prostitution

Ich hatte mich seinerzeit viel mit Prostituierten unterhalten, wenn die in meiner Frühkneipe Feierabend machten.
Dabei kam überwiegend heraus:
Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, muss ich sowieso den Arsch hinhalten, deswegen ist er ja mit mir zusammen, ist halt ein Mann.
Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, will der mir auch noch vorschreiben, wie ich zu leben habe.
Da halt ich lieber meinen Arsch hin, bekomme Geld dafür(kein Haushaltsgeld)+ lebe so, wie ich will.
Das empfand ich als ehrlich, hab' es dann Jahre später kapiert.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Hallo a-roy;

Ich hatte mich seinerzeit viel mit Prostituierten unterhalten, wenn die in meiner Frühkneipe Feierabend machten.
Dabei kam überwiegend heraus:
Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, muss ich sowieso den Arsch hinhalten, deswegen ist er ja mit mir zusammen, ist halt ein Mann.
Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, will der mir auch noch vorschreiben, wie ich zu leben habe.
Da halt ich lieber meinen Arsch hin, bekomme Geld dafür(kein Haushaltsgeld)+ lebe so, wie ich will.
Das empfand ich als ehrlich, hab' es dann Jahre später kapiert.

Heißt soviel wie Männer sind so oder so Arschlöcher und das hast du jetzt erst kapiert? Es gäbe auch andere Arbeitsgelegenheiten um unabhängi von einem Mann zu sein.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Prostitution

Ne, Männer sind keine Arschlöcher, aber testosterongesteuert(da kann ich ein Lied von singen!).
Klar können diese Frauen auch andere Berufe ausüben, wo sie weitaus weniger Kohle 'verdienen'!
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Prostitution

In Anbetracht dessen, daß diese Sendung gestern am Weltfrauentag lief, stellt sich die Frage, ist ein Mann der tausend Frauen hatte und beim Sex sterben will, eigentlich als normal anzusehen? Ist er ein Satyriasis und handelt es sich dabei wie bei Berlusconi um eine psychische Störung? Und warum empören sich Frauen des 21 Jahrhunderts nicht viel mehr über solche Typen?
Nein, so ein Mann ist nicht gestört und unnormal ist er nur insofern als dass er die Mittel dazu hat das auszuleben was die überwiegende Mehrheit aller Männer eigentlich gern tun wollen aber mangels Geld und gesellschaftlicher Stellung nicht realisieren können. Wer behauptet greise Frauen machten ihn heiß nur weil er selbst alt ist und er wolle keinen Sex mit jungen Frauen, der ist unnormal - und zwar wissenschaftlich belegbar, da Sex von der Natur zur Fortpflanzung gedacht ist und die ist aus der Sicht des Mannes mit jungen Frauen sinnvoller möglich als mit Frauen 60+.
Warum sich Frauen nicht darüber aufregen? Vielleicht weil die auch Sex mögen? Glaube bloß nicht alle Frauen seien monogam und ab 40 völlig enthaltsam.

Ich kann dazu nur die South Park Folge "Sexual Healing" (Staffel 14, Folge 1, kostenlos und legal ansehbar unter southpark.de) empfehlen.

Was die Prostitution angeht: Ich halte es für überzogen dass alle Prostituierten seelische Wracks sein sollen ... allerdings ist dies den Freiern und Freierinnen dann auch egal. Was zählt ist der Sex.
Unmoralisch? Naja, in anderen Berufen ist es uns doch auch scheißegal wie sehr sich die Leute schinden.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Prostitution

Lol, Soth Park als Beleg anzuführen ist schon geil!
Demnächst werd' ich mal 'ne Behauptung mit einem Micky Maus Heft belegen.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Prostitution

Hallo Viminal;

Nein, so ein Mann ist nicht gestört und unnormal ist er nur insofern als dass er die Mittel dazu hat das auszuleben was die überwiegende Mehrheit aller Männer eigentlich gern tun wollen aber mangels Geld und gesellschaftlicher Stellung nicht realisieren können.
Ach ich verstehe, die heiraten nur oder gehen feste Beziehungen ein, weil sie das Geld für den Puff nicht haben?

Wer behauptet greise Frauen machten ihn heiß nur weil er selbst alt ist und er wolle keinen Sex mit jungen Frauen, der ist unnormal - und zwar wissenschaftlich belegbar, da Sex von der Natur zur Fortpflanzung gedacht ist und die ist aus der Sicht des Mannes mit jungen Frauen sinnvoller möglich als mit Frauen 60+.
Die Natur ist eben nicht die "Hellste" warum sollte ein alter Mann denn noch den Trieb haben Kinder zu zeugen? Meisten brauch er Viagra um überhaupt noch einen hoch zu kriegen, es ist doch eher ein gewisses Minderwertigkeitsgefühl, mit jungen Mädchen anzugeben als wäre er noch attraktiv und nicht sein Geldbeutel.

Warum sich Frauen nicht darüber aufregen? Vielleicht weil die auch Sex mögen? Glaube bloß nicht alle Frauen seien monogam und ab 40 völlig enthaltsam.

Nicht, ach was.......


Ich kann dazu nur die South Park Folge "Sexual Healing" (Staffel 14, Folge 1, kostenlos und legal ansehbar unter southpark.de) empfehlen.

Was die Prostitution angeht: Ich halte es für überzogen dass alle Prostituierten seelische Wracks sein sollen ... allerdings ist dies den Freiern und Freierinnen dann auch egal. Was zählt ist der Sex.
Unmoralisch? Naja, in anderen Berufen ist es uns doch auch scheißegal wie sehr sich die Leute schinden.

Schinden ist was anderes als seinen Körper verkaufen zu müssen/ oder es freiwillig zu tun, die Psyche ist ein gemeines Biest und sie rächt sich für Frevel......
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Prostitution

Manchmal gewinne ich den Eindruck, als ob du das Ausleben von Sexualität (auch abseits des Prostitutionsthemas,) nur innerhalb von festen Beziehungen eine Berechtigung zugestehst.
Alles andere ist „unnormal“ und unmoralisch egal ob die Beteiligten das so wollen, Spaß haben und genießen weder für sie noch für andere ein Schaden entsteht.


Prostituierte verkaufen ihren Körper nicht, sie setzen ihn für ihre Dienste ein. Ich halte es auch für potentiell selbstschädigend, damit sein Geld zu verdienen aber das müssen mündige, erwachsene Frauen für sich entscheiden (Zwangsprostitution und Menschenhandel lasse ich hier mal außen vor)


Menschen sind, egal in welchem Alter sexuelle Wesen, mit ebensolchen Bedürfnissen. Natürlich wäre es wünschenswert, dass jeder, der dies ausleben will, den/die entsprechenden Sexualpartner dafür hätte, aber es ist nun mal nicht so einfach, dass sich da die richtigen zusammenfinden und für manch einen sogar unmöglich. Und dann scheiden sich die Geister, die einen fügen sich in unfreiwillige Keuschheit, die anderen suchen Bezahlsex. Für wieder andere liegt vielleicht gerade darin der besondere Reiz. Ob man das jetzt persönlich alles gut findet ist eine Sache aber so entsteht ein Markt. Der wird nicht verschwinden, ob verboten oder erlaubt, ob gesellschaftlich akzeptiert oder geächtet.
Wenn es darum gehen soll, dass dort möglichst wenig Schaden entsteht, sind andere Denkansätze nötig, als immer neue Steine herbeizuschleppen um pauschal alle verbal zu steinigen, deren Verständnis von Sexualität und dem Umgang damit, nicht dem eigenen entspricht.
 

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