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Psychopharmika bei Kindern

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Ich arbeite in einer Instutition für Behinderte Menschen. Viele davon wurden schon in jungen Jahren durch Pschyopharmika stillgestellt. Ich habe mir überlegt ob es denn so sinnvoll ist in jungen Jahren schon mit diesen harten Mitteln ruhig gestellt zu werden; oder ob man den Kindern besser die eigene Entwicklung zugesteht und durch verstärkte psychologische Betreuung und durch gezielte Schulung der Eltern die Problematik nicht besser in den Griff bekommt. Was haltet Ihr davon?


Don
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
konnichiwa Don-san :D


Also da Psychopharmaka in solchen Fällen nur eine reine Symptombehandlung darstellen, aber die ursächlichen Konflikte unbehandelt lässt. Es vereinfacht natürlich in klinischen Einrichtungen die Betreuung, wenn ansonsten "auffällige" Patienten ruhiggestellt werden,
aber eine Therapie im Sinne einer, den Heilungsprozess fördernden Behandlung, kann man dies gewiss nicht nennen.

Ausser in wirklich sehr schweren Fällen halte ich die Anwendung von Psychopharmaka für sehr bedenklich und speziell im Jugendalter sollten alle eventuelle in Frage kommenden Behandlungsmethoden versucht worden sein, bevor die Verabreichung eines Psychopharmakons als Möglichkeit näher in Betracht gezogen wird.

Siehe dazu auch die kontroversen Diskussionen über das Mittel "Ritalin" und seine Nebenwirkungen (besonders durch die Therapie von sogenannten Indigo-Kindern ist Ritalin relativ bekannt geworden, zur Thematik der Indigo-Kinder siehe auch den Thread : http://www.weltverschwoerung.de/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&t=4530)

In diesem Sinne

<gassho>

sayonara

Tenshin (the Medicine-Buddha :wink: )
 

rat

Geheimer Meister
12. Juli 2002
191
Hallo

Ich hab mal ne zeitlang in einer offenen Psychatrie gearbeitet. die Gabe härtester Psychpharmaka war dort gang und gäbe.
Meiner ansicht nach ein Mittel um Patienten ruhig zu stellen.
Frei nach dem Motto eine Pille ersetzt einen therapeuthen. Der Einsatz bei Kindern finde ich mehr als frawürdig, ist aber für alle Beteilligten die bequemste Lösung.
Meine Frage ist da, Was soll das zeug in einer Behinderten Einrichtung?
ist ja eigentlich der Hammer.
Obwohl in vielen Altenheimen werden ja auch unruhige Patienten mit Medikamenten beruhigt.
Das sind dann die die in ihren Betten liegen und vor sich hin sabern, und die eigentlich für das Geld das sie bezahlen eine anständige Pflege erwarten könnten.


Gruß von rat
 

TheLiberalist

Geheimer Meister
5. November 2002
130
Zu dem Thema gibt's nicht viel zu sagen:
Einerseits beklagen sich die Behörden über Drogenprobleme bei Jugendlichen und niemandem gefällt es, wenn Junkies in den Bahnhofgegenden europäischer Städte herumlungern. Drogen sind hier absolut verpönt. In den psychiatrischen Kliniken gelten da aber wohl andere Gesetze: hier sind Drogen nicht nur erlaubt; sie sind sogar Vorschrift - und man hat auch kaum bedenken, sie an Minderjährige weiterzugeben. Dass der Psychiater hier als Prozac-Dealer auftreten darf, wird hier nicht nur geduldet, sondern gehört sogar zum Alltagsbild dazu. Wieso hier aber so mit zweierlei Mass gemessen wird, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft: Drogen gehören verboten, auch wenn man sie "Psychopharmaka" nennt.
Wer nicht dieser Ansicht ist, soll sich auch nicht über Drogenprobleme auf der Strasse beschweren. Ich bezweifle aber, dass das ein vernünftiger Mensch billigen kann.
 

Der Nager

Geheimer Meister
21. August 2002
438
Jo, eben. Wenn hibbelige Kinder Ritalin kriegen, dann ist das ganz doll, wenn denen einer 'ne Tüte in die Hand drückt, dann ist das böse...

:roll:
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
ich habe vor vielen jahren mal eine frau gekannt, die zwei kinder hatte.
der älteste war damals 9 jahre alt, der jüngere 4 jahre.
der älteste musste sich ständig über das normale maß hinaus um seinen kleinen bruder kümmern, während die mutter sich jeden tag in ihre bücher versenkt hat. probleme in der schule kamen schnell dazu, der älteste war dann angeblich zu hibbelig und wurde schnell als "hyperaktives" kind dargestellt.

ich hatte ihn damals mal übers wochenende und aufgrund dieses "hyperaktiv" sah ich schon meine wohnung im absoluten chaos versinken.
nichts davon hat gestimmt...
im gegenteil, ich hatte einen jungen vor mir, der dermaßen bei den anderen, anstatt bei sich selber war, das es schon nicht mehr normal war.

fazit:
ein paar wochen später meinte die mutter, weil ihr sohn doch dermaßen hyperaktiv wäre, bekäme er nun ritalin.
ich habe ihr noch gut zugeredet es sein zu lassen... es hat nichts genützt.
ich habe ihn dann ein letztes mal gesehen, nachdem er das zeug intus hatte... aus einem aufgeweckten jungen war ein stumpfes, funktionierendes wesen geworden...kaum wieder zu erkennen, echt toll... :evil:

die probleme lagen ganz woanders, aber für die erwachsenen war diese lösung die bequemste.
was mich dabei am meisten angekotzt hat, war dieser sogenannte psychologe, der das ganze abgesegnet hat...ganz der fachmann :evil:
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
kann dem was die anderen sagen nur zustimmen.

psychophramaka für Kinder .... was haben diese Kinder für eine chance sich selber zu finden ???

die Wahrnehmung von Kindern abtöten .... dabei liegen diese Wahrnehmungen genau auf Nerv der Zeit und der Gesellschaft....
was sie fühlen und zeigen ... sind doch keine Krankheiten die sie allein haben
Sie zeigen die Symptome der Krankheit an der unsere Gesellschaft leidet...

Aber statt die Misstände ...die Doppelmoral .... den Riss der durch unsere Herzen geht anzuschauen .....
die Dinge zu lösen und damit die Kinder zu erlösen oder ihnen Halt zu geben um ihnen Wege zu zeigen wie sie einen umgang damit finden können ............ werden ihnen Tabletten gegeben damit sie das alles nicht mehr merken ....
aber einen Platz in der Gesellschaft haben wir ihnen nicht gegeben. nur unsere unfähigkeit attestiert >:o(

hier links die sich m.E. sehr umfassend mit dem thema beschäftigt
http://www.ads-kritik.de/ADS-Kritik15.htm

http://www.ritalinkritik.de/

http://www.muekon.de/Psycho-News/Kinder-Jugend_/kinder-jugend_.html


hier noch was über pharmaindustrie und psychologie
geschrieben von einem psychologen ...der selber an schizophrenie erkrankte ..... und dann ... ach lest selber *g*
http://www.rosapillenknick.de/rypsyfisher.htm

ein kleiner ausschnitt von der seite :
In den letzten 20 Jahren avancierte die Pharmaindustrie zur tragenden Kraft des Glaubens an die hirnorganische Bedingtheit seelischer Krankheiten und daran, dass ihre Opfer ein Lebenlang auf Medikamente angewiesen seien. Das ist eine raffinierte Verkaufsstrategie. Wenn Menschen von der rein biologischen Bedingtheit seelischer Erkrankungen überzeugt sind, werden sie sie lediglich mit Tabletten behandeln.

Liebeb Gruß Lilly
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ist jener Dr. Fisher der gleiche, der sich auch für eine Wiedereinführung der Elektroschocktherapie (ECT) einsetzt ?
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
@agent
Nein, sowas habe ich nicht von ihm gelesen.
Hast du sonst irgendwelche Infos über den Dr. Fisher von dem du redest?
Dann würden wir es ja wissen ;o)
Gruß Lilly
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
es ist in der tat bedauerlich dass unsere gesellschaft im bezug auf psychische normaabweichung mit dem versuch der "chemischen inhaftierung" reagiert.

natürlich.. psycholgische betreuung und unterstützung kostet geld und ist natürlich nicht lukrativ... aus "humanen" gründen muss man aber ja irgendwas mit den leuten machen.. also einfach ne nette chemie verabreicht und das problem ist (zumindest für die umwelt) behoben.

doch ich fürchte in einer gesellschaftsform wie der unseren wird nicht viel mehr zu bekommen sein....

so how could we modify that society?
 

Beskania

Geheimer Meister
14. August 2002
124
doch ich fürchte in einer gesellschaftsform wie der unseren wird nicht viel mehr zu bekommen sein....

so how could we modify that society?

Das ist wirklich eine gute Frage. Im Zweifelsfall in dem wir nach UNSEREN Prinzipien leben und tun was wir für richtig halten. Und nicht vergessen ab und an mal was gutes zu tun!
 

Ritter der Schwerter

Großmeister
17. Oktober 2003
53
Ritalin – Nur ein Problem unserer Zeit?


Warum treten eigentlich heute vermehrt Verhaltensauffälligkeiten und Störungen bei Kindern auf? Und wie gehen wir oder die Schulmedizin und Kinderpsychologie damit um?

Veranlassung für die Verabreichung von Ritalin an Kinder ist in aller Regel die Diagnose ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-syndrom), bei dem sich die Frage stellt: Wer leidet eigentlich mehr unter der sogenannten unerwünschten Verhaltensauffälligkeit der Kinder? Die Kinder oder die Erwachsenen, welche für die Betreuung dieser Kinder zuständig sind wie z.B. Eltern, Kindergärtner Lehrer etc.
Mit Ritalin werden diese Kinder „standardisiert“, „normalisiert“ in von diesen Leuten gewünschte, akzeptierte und anerkannte Verhaltensnormen und -muster gepresst, welche sich die Gesellschaft von diesen heute und in Zukunft als anpassungsfähigen und leicht lenkbar geformten „Idealbürger“ erwartet.
Hieraus ergibt sich wieder die Frage: Gibt es, oder darf es überhaupt eine „Norm“, eine „Schablone“ für menschliches und ganz besonders kindliches Verhalten und Wesensart geben?
Im Moment drängt sich allgemein der Eindruck auf, als handele es sich um eine epidemieartig um sich greifende Infektionskrankheit ähnlich einer Grippewelle. Oder gibt es etwa eine andere hintergründige, noch weitgehend unbekannte Erklärung und Ursache dafür, dass der Umsatz von Ritalin in der Zeit von 1995 bis 1999 um mehr als das Vierzigfache gestiegen ist. Nämlich um genau zu sein von 0,7 Millionen auf 31 Millionen Ritalintabletten pro einzelnem Jahr. Allein in Hamburg werden 10.000 Kinder von Psychologen, „zuständigen“ Schulpädagogen, und sogenannten „Verhaltensforscher“ und behandelnden Psychiater als „verhaltensgestört“ definiert. Und von diesen Tausenden sollen 4.000 Psycho-Pillen bekommen und psychisch „ruhiggestellt“ werden.

Die Psycho-Pille Ritalin wird in dem neu von der Stiftung Warentest herausgegebenen „Handbuch Medikamente“ folgendermaßen beschrieben:
„Während Methylphenidat (der Ritalinwirkstoff) bei Erwachsenen relativ rasch zur Abhängigkeit führt, ist dies bei Kindern bisher noch nicht beobachtet worden“

... weiter heißt es:
„Um Wachstumsverzögerungen zu vermeiden sollte das Medikament immer wieder mehrere Monate abgesetzt werden.“

Und unter der Rubrik „Unerwünschte Nebenwirkungen“ finden wir diese meiner Erfahrung nach charakteristischen Merkmale von Ritalingaben:
„ Häufig, aber unbedenklich: Diese Wirkungen mögen „unbedenklich“ scheinen, können den kindlichen Organismus und die noch in der Aufbauphase und Entwicklung befindliche, ihnen frei ausgelieferte und vertrauensvolle, Kinderpsyche durch das von außen von Psychiatern verschriebenen und verantwortlichen Betreuungspersonen zugeführten Medikamente, sehr belasten und in seinen natürlichen Funktionen beeinträchtigen: Einschlafstörungen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gewichtsabnahme, Weinerlichkeit, Kopfschmerzen, beschleunigter Herzschlag, erhöhter Blutdruck.“

... und weiter:
„Gelegentlich, aber unbedenklich: Bewegungsstörungen (unkontrollierte Tics wie z.B. Haare zupfen, Zungenschnalzen etc.)“

... und zu guter letzt:
„Selten, aber gefährlich: Ausgeprägte Ängste, Wachstumsverzögerungen, Psychotische Reaktionen (z.B. Wahnvorstellungen)“

Abschließend folgt noch ein weiterer, vielsagender Hinweis:
„Methylphenidat (der Ritalinwirkstoff) kann die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit herabsetzen. Die Kinder sollten deshalb nicht Fahrradfahren oder Sportarten betreiben, die ihnen rasche Reaktionen abfordern.“
Können so gesehen keine wirkliche Konzentration- und Reaktion- fordernden Tätigkeiten unternehmen.


Wohlgemerkt, dies sind Beschreibungen bzw. Hinweise für ein Medikament, das vorzugsweise Kindern verabreicht wird.
Was ist die Ursache für diese scheinbar stetig voranschreitende Entwicklung unserer Gesellschaft und Kinder?

Ist die Antwort darauf einfach mit der Zeit in der wir leben, abgetan? Oder gibt es hierbei nähere Zusammenhänge und Hintergründe, die uns vorenthalten werden? Sind die Vorgänge und der zehrende Verfall unserer Gesellschaft und der Werte nicht vielmehr das Resultat einer geheimgehaltenen und für uns unsichtbaren Macht im Hintergrund?

Die Kinder von heute schaffen die Welt von morgen.
Wir tragen die Verantwortung dafür.

Jetzt werdet ihr vielleicht fragen: Schon richtig, aber was hat dies alles mit Ritalin zu tun?

Die Antwort heißt: Es hat nichts mit Ritalin an sich zu tun, sondern mit dem Grund, mit der Ursache, mit welcher Ritalin gegeben wird und dem Ursprung der Entwicklung der in den letzten Jahrzehnten vermehrt auftretenden Störungen.


Was meint ihr dazu? Wichtig hierbei zu beachten ist der nähere Zusammenhang der „Ruhigstellung“ und Kontrolle über den Menschen von Kindestagen an – eine planmäßige Vorbereitung auf eine für uns ungewisse Zukunft und tiefergehende Absichten der Weltherrschaft?
Die Zusammenwirkung der einzelnen Kontrollmaßnahmen ist erstaunlich! – in aufeinander abgestimmter Verbindung mit anderen Aktivitäten und Maßnahmen der Elite ergibt sich ein immer deutlicheres Bild.
Nähere Zusammenhänge dazu folgen.


Quelle unter anderem: Naturheilverfahren und Lebensthemen




Greenhorn
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Von Klaus Thomas (Dr. med. Dr. phil.) wurde im Jahr 1970 ein sehr gutes Buch veröffentlicht, in dem er sich vor allem mit Drogen und Brainwashing beschäftigt ("Die künstlich gesteuerte Seele").
Leider ist es nicht mehr ganz einfach zu bekommen - keine Angst, liebe Moderation, es ist nicht verboten :D - eher von der Agenda gestrichen, könnte man meinen...

Dies passt alles nicht zum Thema?
Erst mal durchlesen :arrow:


Klaus Thomas schrieb:
Als ich zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten beobachtete, daß sich mein Tischnachbar im Speisehaus zu seiner Tasse Kaffee eine Tablette Aspirin bestellte bestellte, hielt ich dies für eine Ausnahme. Später mußte ich die weite Verbreitung dieser (Un-)Sitte erkennen.

[...]

In den USA werden seit Jahrzehnten durch vielfältige Reklame (...), zumal über Rundfunk und Fernsehen Medikamente angepriesen, die häufige Beschwerden angeblich schnell beseitigen.

[...]

In einem Land, in dem neurotische Beschwerden fast zum guten Ton gehören, findet eine Reklame für Beruhigungs- und Entspannungsmittel oder "happy pills" ein weites und erfolgreiches Echo.
Der Grund für den Mißbrauch der Mittel liegt dabei nicht so sehr in ihrer chemischen Zusammensetzung und Wirkung, als vielmehr bei den vertrauensseligen Menschen, die nur allzu gern Ruhe und Schlaf, aber auch Tatkraft und Leistungsfähigkeit von einer Tablette erwarten, statt Störungen ursächlich abzuhelfen sowie Willen und Charakter systematisch zu stärken.

[...]

Die Stimulantien, die am häufigsten mißbraucht werden, sind Weckamine, besonders Amphetamin (z.B. Benzedrin, Elastonon), Methamphetamin (z.B. Pervitin, Isophen), das Norephedrinderivat Preludin, das meist als Entfettungsmittel gebraucht wird, und Methylphenidat (Ritalin)

[...]


So, und jetzt noch was zu Methylphenidat (Ritalin):

Methylphenidat wird zu den "Indirekt wirkenden Sympathomimetika" gezählt - vereinfacht gesagt konkurriert es mit Noradrenalin um diverse Transport- und Abbauvorgänge und sorgt letztendlich für eine hohe Konzentration von NA im synaptischen Spalt. Außerdem überwindet es die Blut-Hirn-Schranke und wirkt somit zentralnertvös.


Interessant für Nicht- Biologen/Chemiker/Mediziner&Pharmazeuten:

Die synthetischen Stoffe aus der Gruppe der "indirekt wirkenden Sympathomimetika":


- Amphetamin
- Methamphetamin
- Methylphenidat

Außerdem strukturverwandt (meist gemeinsam aufgeführt):
3,4-Methylendioxymethamphetamin (MDMA)


Zitat aus dem Forth-Henschler-Rummel:

Methyphenidat und Fenetyllin (in den USA auch Amphetamin) werden bei Narkolepsie und bei präpubertären Kindern mit hyperkinetischen Verhaltensstörungen eingesetzt.Diese Substanzen unterliegen ebenso wie Methamphetamin aufgrund ihres Mißbrauchs- und Abhängigkeitspotential der Betäubungsmittel- Verschreibungverordnung.

[...]

In der Drogenszene werden Amphetamin, Methamphetamin und Methylphenidat unter den Bezeichnungen "Crack", "Crystal", "Crystalmeth" oder "Speed" gehandelt; als "Ice" wird die Base von Methamphetamin bezeichnet.


(edit) fast vergessen: Dank an Greenhorn für den Beitrag und das Aufgreifen dieses Themas!
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Das interessante an der Sache ist ja das es sich hier eigentlich um ein Aufputschmittel handelt, welches hyperactiven Kindern verabreicht wird. Ist doch eigentlich paradox? Die Psychologen argumentieren, daß die Hyperaktivität durch mangelnde Aufmersamkeit verursacht wird, welche eben dadurch gesteigert werden soll?!

Mich würde mal interessieren ob jemand hier im Forum Erfahrungen mit Amphetaminen gemacht hat und bestätigen kann, ob dadurch tatsächlich die Aufmerksamkeit gesteigert wird?

Psychopharmaka für Kinder halte ich für pervers, außer in Extremfällen. Wir sollten uns hier in Europa mal abgewöhnen, alles was unsere Freunde auf der anderen Seite des Sees aufführen, nachzuäffen. Ich hatte mal gelesen, daß dort ein Viertel der Kinder diese Diagnose am Hals haben und mit verschiedenen Amphetaminderivaten vollgepumpt weren. Die Pharmaunternehmen freuts und die Kinder kann keiner fragen. (Und die Eltern haben Ruhe und ihre Kids stillgelegt) Das errinert mich an die berüchtigten Omamethoden, den Schnuller in Schnaps tauchen und dann dem Baby im wahrsten Sinne des Wortes das Maul stopfen!

Kinder schreien, Kinder brauchen Bewegung und sind eben Kinder und keine kleinen Erwachsenen! Das scheinen manche Leute nicht mehr zu verstehen.


Grüße fumarat
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
fumarat schrieb:
Mich würde mal interessieren ob jemand hier im Forum Erfahrungen mit Amphetaminen gemacht hat

Also, hier im Forum bisher noch nicht - geht das mit dsl? :wink:


und bestätigen kann, ob dadurch tatsächlich die Aufmerksamkeit gesteigert wird?

Aufmerksamkeitssteigerungen, erleichterte Fixierung auf bestimmte Handlungen etc. können auf jeden Fall vorkommen - Leute, die nach einer Party auf Speed stundenlang (und gern auch ungefragt) fremde Wohnungen aufräumen z.b. - ich würde mich jedenfalls eher einem Mediziner auf Speed vertrauen, als einem auf Alkohol oder LSD...

Derartige Drogen sind allgemein vergleichsweise leistungsgesellschaftskompatibel (besser, schneller, weiter) - mir persönlich erscheinen sie auch mehr oder weniger als "materialistische" Drogen (vielleicht im Gegensatz zu "psychedelischen" Halluzinogenen).
 

Ritter der Schwerter

Großmeister
17. Oktober 2003
53
fumarat schrieb:
Das interessante an der Sache ist ja das es sich hier eigentlich um ein Aufputschmittel handelt, welches hyperactiven Kindern verabreicht wird. Ist doch eigentlich paradox? Die Psychologen argumentieren, daß die Hyperaktivität durch mangelnde Aufmersamkeit verursacht wird, welche eben dadurch gesteigert werden soll?!



Der genaue Wirkungsmechanismus von Stimulantien wie beispielsweise besagtes Ritalin ist laut Schulmedizin letztlich bis jetzt noch nicht aufgeklärt.
Bekannt ist jedoch der Wirkungsort: spezifische Rezeptoren im Zwischenhirn und im Frontalhirn, jedoch auch in anderen Hirnbereichen wie z. B. Thalamus, sensorischer Assoziationskortex etc.
Nach derzeitigem Wissensstand wirkt Ritalin im wesentlichen auf das Katechol-Serotonin-System.
In erster Linie greift es am Dopaminstoffwechsel an. Neuere wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass bei ADS insbesondere der Dopamintransportmechanismus gestört sei.
Es gelang eine Substanz (Altropane) zu entwickeln, die an diesen Transportern bindet. In einer, für die Regulierung der Motorik und Aufmerksamkeit sehr wichtigen Struktur des Zwischenhirns, dem Striatum konnte eine mehr als doppelt so hohe Bindungsaktivität gefunden werden.
Dies bedeutet, dass die Aktivität Dopamin vom Wirkort, aus dem synaptischen Spalt zu entfernen, erhöht ist und sich damit die geringere Dopaminaktivität erklärt.

(Anmerkung: Das unter der allgemeinen Bezeichnung „Dopamin“ bekannte Catecholamin kommt zum Beispiel in Gehirn, Nebenniere, sympathischen Nervenendungen vor. Es ist eine wichtige Transmittersubstanz im Gehirn. Einige Wissenschaftler (bzw. die offiziell anerkannte Schulmedizin) vermuten, dass Dopaminmangel oder –überschuß bei psychiatrischen Erkrankungen eine Rolle spielen könnten. Dopamin ist auch als die Muttersubstanz der Hormone Adrenalin und Noradrenalin bekannt.)

Nach derzeitigem Wissenschaftsstand scheint jedoch nicht nur das Dopamin alleine für Aufmerksamkeitsstörungen verantwortlich zu sein. Insbesondere der Seratoninspiegel hat hier eine sehr hohe Bedeutung. Aber klinisch hat die Erhöhung des Seratoninspiegels alleine durch sogenannte Serotonin-Reuptake-Hemmer noch keinen Erfolg gebracht.
Offensichtlich ist das Zusammenspiel dieser beiden Neurotransmitter wichtig. Laut mehreren Studien führen Stimulantien wie z.B. Ritalin zu einem physiologischen Ausgleich.

Grundsätzlich geht die Wissenschaft davon aus, dass das zentrale Nervensystem so organisiert ist, dass die übergeordneten Steuerungsstrukturen die untergeordneten differenziert ausbremsen.

:arrow: Daher erklärt sich der scheinbare Widerspruch einer medikamentösen Aktivierung mit Stimulantien und einem ruhigeren konzentrierten und weniger impulsivem Verhalten.


Quelle: http://www.dr-oehler.de/Stimulantien-Ritalin.htm



Greenhorn
 

Ritter der Schwerter

Großmeister
17. Oktober 2003
53
Don schrieb:
... ob es denn so sinnvoll ist in jungen Jahren schon mit diesen harten Mitteln ruhig gestellt zu werden; oder ob man den Kindern besser die eigene Entwicklung zugesteht und durch verstärkte psychologische Betreuung und durch gezielte Schulung der Eltern die Problematik nicht besser in den Griff bekommt?

Gute Frage.
Kinder - selbst Kleinkinder befinden sich unter dem permanenten sich ausbreitenden Angriff der Pharmaindustrie - die etwas lebendiger, natürlicher und aktiver (praktisch noch voller Lebenskraft und selbstbestimmter Energie und psychischer Freiheit) sind als ihre Altersgenossen, mit dem ausgeklügelten Begriff ADS in eine zugeordnete medizinische Schublade der Geisteskrankheit zu stecken, bezeichne ich als eine bodenlose Frechheit!
Stellt dies tatsächlich unsere "moderne" alltägliche Lösung dar, die Eltern bzw. die staatlich finanzierten zuständigen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungspersonen ihrer Aufgabe und Verpflichtung zu entheben, die Kinder und die Jugend auf ihre Zukunft, das Erwachsenenleben, vorzubereiten?


Die Medikamentenbehandlung von vorgeblich induzierten psychischen sobezeichneten "Störungen und Geisteskrankheiten" hat in der Industrie und Wirtschaft eine gigantisches, milliardenschweres Pharmaimperium geschaffen.
Sobald eine umfassende „Symptombeschreibung“ für Geistesstörungen vorliegt und sich die Psychiatrie im Diagnose-Handbuch für mentale Störungen (DSM – diagnostic and statical manual of mental health) auf irgendeine Krankheitsbezeichnung, für ein durchaus übliches kindliches Verhalten oder natürliche kindliche Reaktionen auf deren Umgebung, ausgedacht und geeinigt hat, wird dies anscheinend von der von den wirkungsvollen Medienmanipulationen der Werbekampagnen beeinflussten Mehrheit als behandlungsbedürftige abnorme Symptome und psychische „Krankheit“ bezeichnet und allgemein als solche akzeptiert.

Dies schafft eine wahre Epidemie an sogenannten Geisteskranken, da die Krankenversicherungen und die staatlichen Regierungen für die angebliche „Behandlung“ dieser oftmals fadenscheinigen „Krankheiten“ jährlich rapide ansteigende wahnwitzige Summen bezahlen.

Tatsächlich existiert keine Diagnosemöglichkeit, anhand derer ein man die sogenannte ADS an einem Kind ernsthaft widerlegen könnte.
Wahrhaft jedes natürliche Verhalten eines Kindes kann umformuliert und als kindliche „Störung“ bzw. psychisches „Fehlverhalten“ bezeichnet werden. Wäre an Stelle der zahlreichen Medikamente und Psychopharmaka, mit denen unsere Kinder, die Zukunft einer jeder überlebensfähigen Gesellschaft, vollgestopft, „ruhiggestellt“ und gefügig gemacht werden (welche deren natürliche Lebendigkeit und grundlegende Selbstbestimmung zerstört), nicht viel eher eine sinnvolle therapeutische Erziehung, menschliche Beschäftigung - eine verantwortungsvolle Vorbereitung und psychische Stärkung für das Leben, mit den sich erst in der (wichtigsten) Entwicklungs- und Prägungsphase befindlichen jungen Menschen, notwendig?



Hier noch etwas zu:
Ritalin – Nebenwirkungen laut Beipackzettel - lest selbst:

http://www.biabln.de/ads_neb1.html



Und: Wurde beispielsweise bei dieser Auflistung irgendein mögliches Verhalten natürlicher kindlich-psychologischer Entwicklungsphasen oder umgebungsbedingter Verhaltensweisen ausgelassen?
http://www.psychiatrie-aktuell.de/d...WCCZQKQISCGIMO?itemname=kinderpsychiatrie&s=1


Es ist ein verhängnisvoller Irrglaube mancher Menschen, die geistige Gesundheit und kulturelle Entwicklung der Menschen und einer funktionsfähigen Gesellschaft auf organisch-mechanisch funktionierende Körper reduzieren zu können und folgend davon ausgehen, diese anhand rein physikalischer Eingriffe von außen durch Medikamente zu verwirklichen bzw. die Auslösefaktoren und Ursachen von tatsächlichen Störungen zu heilen.



Hier z.B auch noch ein interessantes Buch:
Betrifft zwar nicht im speziellen Ritalin und Psychopharmaka, ist aber dennoch ein gutes Beispiel der Medikalisierung der „modernen“ Gesellschaft.


„Die Nemesis der Medizin. Die Kritik der Medikalisierung des Lebens.“
Autor: Ivan Illich

Kurzbeschreibung des Buches z.B. bei Amazon erhältlich:

Die "Nemesis der Medizin" war bei ihrem ersten Erscheinen im Jahr 1975, damals unter dem Titel "Die Enteignung der Gesundheit", Schock und Provokation zugleich. Dabei hatte Illich nichts anderes getan, als einer ausufernden und krebsartig wuchernden Gesundheits- und Medizintechnokratie den Spiegel vorzuhalten. Detailreich und mit kritischer Brillanz wird gerade auch dem medizinischen Laien gezeigt, wie die verschiedenen Interessengruppen, wie Ärzteschaft, Pharmaindustrie und die sie begleitende Ideologie den Patienten zum süchtigen Verbraucher und die Medizin zum Verbrauchsgut werden lassen....

Weiter zu Amazon:
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...7357/sr=2-2/028-6222033-0484558&tag=wv2020-21



Zitate und Textauszüge aus “Die Nemesis der Medizin" (4. Auflage, deutsche Fassung):

Wollte man der Arzneimittel-Industrie die Schuld an der Medikamentensucht anlasten, so wäre dies ebenso unsinnig, als wollte man die Mafia für den illegalen Drogenkonsum verantwortlich machen. Die heutige Erscheinung des Überkonsums von Drogen - seien es wirksame Heilmittel oder Anodyna, verschreibungspflichtige Artikel oder Bestandteil der täglichen Ernährung, kostenlos verteilt, käuflich erworben oder gestohlen - ist nur als Folge einer Gesinnung zu erklären, die sich bisher in jeder Kultur entwickelt hat, wo der Markt für Konsumgüter einen bedrohlichen Umfang erreicht hat. Diese Erscheinung wird bestimmt durch die Ideologie jeder an grenzenloser Bereicherung orientierter Gesellschaft - ganz gleich ob deren Industrieprodukte nach eigenmächtiger Maßgabe von Planern oder durch die Kräfte des Marktes verteilt werden. In einer solchen Gesellschaft sind die Menschen davon überzeugt, dass im Bereich der Gesundheitspflege wie auch auf allen anderen Gebieten menschlichen Strebens die Technik dazu dienen könne, die Lebensbedingungen des Menschen in beinah jeder Richtung zu verändern. (S. 53)


Ich behaupte nun, dass der Laie, und nicht der Arzt, potentiell den Überblick und tatsächlich die Macht besitzt, der heutigen iatrogenen (iatrogen = durch ärztliche Einwirkung, z.B. fehlerhafte ärztliche Diagnose oder (medikamentöser) Behandlung, ausgelöst/verursacht) Epidemie ein Ende zu setzen. (10)


Ein professionelles, auf die Person des Arztes abgestelltes Gesundheitssystem, das sich über gewisse Grenzen hinaus entwickelt hat, macht aus drei Gründen die Menschen krank: es produziert zwangsläufig klinische Schäden, die schwerwiegender sind als sein potentieller Nutzen; es kann die politischen Verhältnisse, die die Gesellschaft krank machen, nur begünstigen - auch wenn es sie zu verschleiern sucht; und es nimmt dem Einzelnen die Fähigkeit, selbst zu gesunden und seine Umwelt zu gestalten. Die heutigen Medizinsysteme haben die Grenzen dessen, was erträglich ist, bereits überschritten. (15)


Die Medizin ist ein moralisches Unternehmen und bestimmt daher zwangsläufig den Inhalt der Worte "gut" und "schlecht". In jeder Gesellschaft definiert die Medizin, genau wie Gesetz und Religion, was normal, angemessen oder wünschenswert ist. Die Medizin besitzt die Autorität, die Beschwerden des einen als legitime Krankheit zu etikettieren, den zweiten für krank zu erklären, obwohl er gar nicht über Beschwerden klagt, und dem Dritten die soziale Anerkennung seines Leidens, seiner Schwäche und sogar seines Todes zu verweigern. (35) ....

Weiter geht’s hier ....

http://www.neue-medizin.com/illich.htm


Hives schrieb:
Derartige Drogen sind allgemein vergleichsweise leistungsgesellschaftskompatibel (besser, schneller, weiter) ...

Ebenfalls zu diskutieren sind die näheren Zusammenhänge bzw. die Auslösefaktoren in der heutigen Leistungsgesellschaft und dem damit verbundenen psychischen Druck auf die Zivilbevölkerung, dem allgemeinen Moral- und Werteverfall der früher sorgfältig erschaffenen Kultursysteme des Menschen und die maßgeblich an der Entwicklung beteiligte medienpropagierte Panikmache mit den daraus resultierenden psychischen Störungen, Stress, (Zukunfts-) Ängsten und geistigen Überwältigung und psychisch-wirkenden allmählich voranschreitenden Zerstörung der Menschheit.



Dann gibt es natürlich noch einen anderen damit kombinierten und besonders bedeutungsträchtigen Aspekt der „Drogen- und Abhängigkeitsgesellschaft“ und der epidemischen Ausbreitung psychischer Störungen in der Weltentwicklung zu beachten, später mehr darüber ...



Greenhorn
 

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