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Quo vadis, Euro?

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Quo vadis, Euro?

Das Problem: Es gibt weder eine - wirtschaftlich wie politisch - unabhängige Bankenaufsicht, noch ein EU-weites Regelwerk dazu. Solange sich Banken bei der EZB Geld zu 0,5% bis 1,5% Zinsen leihen können und ungestraft bis zu 18% "Dispo-Überziehungszins" nehmen dürfen, solange Banken und Versicherungen in sich und untereinander verschachtelt sind (der eine ist "Anteilseigner/Kommissionär" des Anderen und umgekehrt), solange Hochrisikofonds nicht als sittenwidrig untersagt sinbd - solange wurschteln die weiter wie bisher. Und sie bestechen weiter.... sei es direkt durch Zuwendungen an Politiker und Parteien, sei es indirekt in dem sie als "Informationsarbeit" getarnt der Politik in Europa die möglichst angenehmen Gesetze unterschriftsreif vorlegen. Es ist nicht alleine die italienische Mafia, die Europa an die Wand fährt.....
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Eigentlich ist es unheimlich: Die EZB pumpt Unmengen billigen Geldes in den Finanzkreislauf. Normalerweise würde das die Inflation gewaltig aufblähen. Teilweise wäre das sogar gewollt, denn die EZB hält eine Inflationsrate von ca. 2 % für optimal. Aber nein, wir haben eine Inflation um die 0 %. Die alten Mechanismen der Geldmengensteuerung funktionieren nicht mehr, werden teilweise auch ausgetrickst durch den Aufkauf von Staatspapieren durch die EZB.
Und das billige Geld treibt die Börsen von einem Hoch zum Nächsten. Das Geld versickert auch als Liquiditätsbeihilfe für Griechenland. Und sorgt dafür, die dort die Geldautomaten überhaupt Euro zur Verfügung stellen können für die normale Bevölkerung.
Letztlich nagelt man verschieden effiziente Volkswirtschaften durch den Euro künstlich zusammen. Fraglich, ob das auf Dauer gelingt?

Nur ein Gutes ist an der Entwicklung dran: Deutschland ist ein riesiger Euro-Gewinnler. Deutschland profitiert als Exportnation gewaltig, zum einen durch den Export in die Euroländer - hier ist keine Währungaufwertung wie früher bei der DM möglich (festgezurrter Kurs), aber noch mehr durch die Ausfuhr in den Nichteuro-Raum. (ca.25% Euro-Abwertung seit Anfang 2014). Auch der deutsche Staat profitiert durch Niedrigzinsen, dadurch wird die "schwarze Null" erst möglich.

Doch wird allgemein gejammert. Die Sparer etwa sind zwar Opfer der niedrigen Zinsen, doch beträgt die durchschnittliche Sparrate nur 10% (Der "kleine Mann" spart noch weniger). Der übergroße Teil der Einnahmen der Bevölkerung wird verkonsumiert mit einer sehr niedrigen Inflationsrate.
Wer hat nun Recht?: Das Volk, die Politker, die Wirtschaft. Oder der griechische Finanzminister, der recht unverschämt und auch verschlagen noch einmal 4 Monate Verschnaufpause für Griechenland herausgeholt hat?
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Quo vadis, Euro?

Eigentlich ist es unheimlich: Die EZB pumpt Unmengen billigen Geldes in den Finanzkreislauf. Normalerweise würde das die Inflation gewaltig aufblähen. Teilweise wäre das sogar gewollt, denn die EZB hält eine Inflationsrate von ca. 2 % für optimal. Aber nein, wir haben eine Inflation um die 0 %. Die alten Mechanismen der Geldmengensteuerung funktionieren nicht mehr, werden teilweise auch ausgetrickst durch den Aufkauf von Staatspapieren durch die EZB.
Und das billige Geld treibt die Börsen von einem Hoch zum Nächsten.

genau darum geht es ja

man will eine deflation verhindern, die horrorszenarien einer deflation machen das problem nur noch größer


in griechenland wurde von der vorgängerregierung nichts und wirklich garnichts unternommen um das land wieder auf kurs bringen zu können

man sollte der neuen regierung eine chance geben

wenn es jetzt nicht schon zu spät ist

interessant ist auch, das die märkte das garnicht mehr juckt ob griechenland aus dem euro aussteigt

hätte man das vor 5 jahren verkündet hätten wir eine panikreaktion an den märkten sehen können
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Quo vadis, Euro?

Damit es zu einer Konsumgüterinflation kommt, muß das Geldbeim Verbraucher ankommen. Das war am plakativsten der Fall, als Deutschlandnach der Ruhrbesetzung zum Generalstreik aufgerufen hatte und die Löhneweiterzahlte, man erinnert sich an die Bill-Mark. Momentan gibt es nurBörsenpreisinflation (und Dollarinflation, vulgo Euroabwertung), weil dasfrische Geld aus dem Finanzkreislauf gar nicht herausfindet. Europa hat rund500 Millionen Einwohner. DasEZB-Programm von € 60 Milliarden/Monat bedeutet also € 120/Einwohner/Monat. Wenn man das Geld den Europäern überwiese,könnte man damit sicher eine hübsche Inflation auslösen. Was die angeblicheDeflation angeht, wollen wir den Sondereffekt des billigen Öls nicht vergessen,und auch nicht, daß es in schrumpfenden Wirtschaften (Griechenland) natürlichzu deflatorischen Tendenzen kommen kann.

Die griechische Regierung hatte völlig versagt, alteSeilschaften geschont und keine wirklichen Reformen angepackt, sie hatte sichnachhaltig delegitimiert. Die Troika ebenso. Aber was will man machen? EinKataster aufbauen ist schwer, eine Unternehmens-bzw. Behördenkultur, eine ganzeMentalität ändern ist noch schwerer, wahrscheinlich unmöglich. Innert fünfJahren sollen die Griechen werden wie die Schweden oder die Deutschen? Nein.Ein beachtlicher Teil der Griechen, die wie Deutsche sein wollen, lebtwahrscheinlich schon in Deutschland, 300.000 immerhin.

Was den Buchhaltern von der Troika dagegen leicht fällt,sind prozentuale Kürzungen. Löhne minus 30%, Renten minus 30%, Beamtenstellenminus 30%... Das kann jeder mit dem Abakus ausrechnen, und man muß dafür keinGriechisch können und nicht einmal die Schrift lesen. Griechenland ist einkleines Land, zehn Millionen Einwohner, wie viele Spitzenbeamte haben EZB undIWF überhaupt zu bieten, die a) Sprache und Schrift beherrschen und mit derMentalität und den Verhältnissen vertraut, aber b) nicht mit den alten nationalen Elitenverwandt und verschwägert sind?

Also wird pauschal gekürzt und die Privilegien werden nichtangetastet. Buchhalter, das ist jemand,der eine Melkmaschine kauft, dafür die einzige Kuh in Zahlung gibt und esAktivtausch nennt.

Wie dem auch sei, von der Regierung Tsipras wird jetzteiniges verlangt, und da sie nicht so sehr wie die bisherigen Regierungen inden Klüngel eingebunden ist, hat sie viell. Die Kraft zu Reformen. Es wäredaher ganz unverantwortlich, sie unmittelbar nach ihrer Wahl auflaufen zulassen und Griechenland in die Pleite zu treiben. Tsipras hat seinen Wählernallerdings einen fiskalpolitischen Amoklauf versprochen und kann jetzt nichtdas Ggteil tun, ohne wenigstens mal den Kris zu zücken und damit rumzufuchteln,und Europa kann es sich nicht leisten, Schwäche zu zeigen. Hoffen wir, daßbeide Seiten jetzt klargestellt haben, daß sie respekt verlangen und daß siejetzt konstruktiv arbeiten. (Ich habe allerdings meine Zweifel an der RegierungTsipras, evtl. sind die doch etwas naiv.)

Die eigtl. Tragödie ist aber, daß Griechenland wirklich pleite ist. Es verbraucht mehr, als es produziert. Wie soll das gehen? Nur durchfortgesetzten Kreditbetrug oder durch Subventionen. Wollen die Griechen aufeinem Niveau leben, das sie sich selbst erarbeiten können? Nein, das hieße sehrzurückstecken, das erleben wir gerade, das ist sehr, sehr hart. Also brauchensie Wachstum. Für Wachstum brauchen sie aber eine Geschäftsidee. Es gibt keine.

Und das schlimmste: Sie brauchen Direktinvestitionen.Griechenland ist aber nicht attraktiv für Investoren. Komische Sprache,komische Schrift, bürokratisch, streikfreudig, anspruchsvoll, korrupt… Es kommtnicht nur nichts aus dem Ausland, schlimmer noch, die Griechen bringen ihreigenes Geld außer Landes. Reeder und Oligarchen kaufen ganze Straßenzüge in Berlin.

Und das allerschlimmste: Wenn jetzt ein funktionierendesSteuersystem eingeführt werden sollte, was schwer, aber notwendig ist, wird dasInvestoren nur noch mehr abschrecken. Kapital lockt man nicht mit Steuererhöhungenan.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Quo vadis, Euro?

Vor der griechischen Küste sind doch wohl Öl- und Gasreserven gefunden worden? Da wären doch "§Sicherheiten für Kredite" vorhanden - und innerhalb von 5, 10 Jahren liesse sich doch eine recht produktive Industrie aufbauen....

Ansonsten stellt sich das Problem eigentlichj im ganzen €-Raum: "Die Deutschen" sind federführend z.B. in der Maschinenbau- und Automobilindustrie. Seat ham'se gekauft, Zastava ham'se gekauftSaab, Volvo, Austin, Rolls-Royce ham'se gekauft - und VW und Mercedes wurden in Aktienform von Saudis und Kataris gekauft.... Die "deutsche Automobilindustrie" verlagedrt sich zunehmend international und der "deutsche Maschinenbau" hat wenig Interesse daran, Konkurrenz in Griechenland oder Spanien "zuzulassen". Die haben schon mit den "Nachbauten aus China" genug zu kämpfen...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Quo vadis, Euro?

Ja, wäre mal ein Ansatz. Gab es da nicht Unstimmigkeiten mit den türkischen Natopartnern?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Quo vadis, Euro?

Die - gibt's immer noch.... einerseits wegen Zypern, andererseits aber auch wegen der "dichten Grenze Griechenland", denn die Türkei ist ja bekanntlich nicht in der EU.... Und dann ist da ja noch das Problem das olle Erdogan wohl am liebsten "Kalif aller Turkmenen" wäre...... (was den paar Turkmenen die in Bulgarien, in Griechenland und auf Zypern leben, nun auch nicht wirklich recht ist...).

Auf den € hat das Ganze nur insoweit Einfluss, als dass Millionen und Milliarden "da unten" verpulvert werden. Die Griechen müssen ihre Grenze ausbauen und "aufrüsten"; die Türken machen das im Hinblick auf die ungeklärte Zypernfrage auch...... Andererseits schaut "Kalif Erdogan" zu wenn die IS lebhaft Schmuggel über die türkische Grenze hinweg betreibt - olle Erdogan glaubt warscheinlich dass der IS ihm das "Kurdenproblem" abnimmt.... Da fragt man sich dann was denn die Patriotraketen der Deutschen und der Niederländer wirklich in der Türkei sollen - ausser dass da wieder Unmengen an Geld verbrannt wird. Aber solange die EZB genügend Geld auf den Markt schmeisst.....
 
Zuletzt bearbeitet:

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Investieren von ausländischen Kapital in griechische Gasvorkommen wäre wieder so ein Geldverbrennungsklassiker. Daa Projekt wurde ja vor Jahren wegen Unrentabilität und Streit mit den Türken eingestellt. - Würde aber gut zu Varoufakis neuer Marshall-Plan-Vorschlag passen. Den dann auch Deutschland finanzieren soll. Das setzt aber ein Unternehmertum deutschen Typs voraus. Solides Wirtschaften, keine heiße Luft. Varoufakis Gebahren , nämlich Drohen mit Schmeicheln (Deutschland hat eine natürliche Führungsrolle in Europa, Merkel könnte mit dem Plan historische Größe erlangen, etc.) passt da irgendwie nicht.

Offenbar hat unser Herr Schäuble auch so seine Probleme mit seinem griechischen Amtskollegen. Ein unbeabsichtigter Austreten aus dem Euroraum Griechenland (Stichwort GREXIDENT) ist möglich. "Aus Versehen", weil Varoufakis zuviel laviert und taktiert und damit einen Staatsbankrott in Kauf nimmt. Griechenland muss sich reformieren. Wichtig ist die Effizienz des Steuersystems zu steigern. Seltsam, in Griechenland sollen alle Priester verbeamtet sein.
------
Da der Euro sich nun der Dollar-Parität nähert ... - Nicht weiter schlimm, gut für die Exportwirtschaft. Der Euro ist generell ein Glücksfall für Deutschland. Nehmen wir so lange wie möglich, den Nutzen einer mittelharten Währung mit.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Quo vadis, Euro?

Nun ja - bei uns sind Priester und Pfarrer der beiden grossen Konfessionen auch "verbeamtet".... ; als "Kirchenbeamte" wird ihnen ihr Lohn zu mindestens 80% per Staatszuschuss gezahlt.... (von mir aus - gehört das bei uns auc abgeschafft und so wie in Frankreich gehandhabt).

Varoufakis hat gestern im ARD-Interview völlig zu recht darauf hingewiesen, dass der Grossteil der bisherigen "Kredite" gar nicht nach Griechenland geflossen ist, sondern gleich zur Befriedigung der Auslandsbanken benutzt wurde. Die wiederum haben bis zur ersten Zahlungsunfähigkeit Griechenlands gut an den Krediten verdient... Was liegt also näher für Griechenland, als die Altschulden zum gegenwärtigen historisch niedrigen Zinssatz von der EZB aufzunehmen und abzugelten? Dass das den europäischen (und internationalen) Banken, die vor den niedrigen EZB-Zinssätzen Geld an Griechenland verliehen haben nicht "gefällt", ist klar - und ist letztlich der Gier der Aufsichtsräte, der Vorstände und der Aktionäre geschuldet.

Das ist aber nur eine Seite des Dilemma's: Grundsätzlich hat m,an es bei der €-Einführung versäumt, auch gemeinsam die jeweiligen nationalstaatlichen Schulden zu verwalten. Das wurde vermutlich aus zei Gründen nicht gemacht: erstens weil man befürchtete dass der € damit keine allzugrosse "Stabilität" auf dem Weltmarkt hätte ("...kuckt euch die blöden Europäer an - haben endlich eine gemeinsame Währung und schon 30 Billoionen € Schulden auf den Schultern"...), zweitens weil man den Staaten mit "schwachen Währungen" nicht recht getraut hat dass die nun anfangen, erstmal fleissig weiter Schulden aufzunehmen, bis sich "das Ganze eingespielt hat". Beide Befürchtungen sind keineswegs "aus der Luft gegriffen" gewesen...

Die Lösung des Problems sehe ich ähnlich: In Kauf nehmen das es demnächst heisst: "Put on a happy smile - 0,89 $ = 1 € ".... Ein schwächerer Euro steigert alle Exportchancen in Europa. Und dann aber, zum gegenwärtigen günstigen Zinssatz der EZB, alle bestehenden Altkredite der europäischen Nationalstaaten gegen "frisches Geld mit niedrigem Zinssatz" abzulösen und gemeinsam eine Planung entwickeln, wie man diese gemeinsamen Schulden in den nächsten 30 Jahren auf null herunter fahren kann.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Quo vadis, Euro?

Das ist aber nur eine Seite des Dilemma's: Grundsätzlich hat m,an es bei der €-Einführung versäumt, auch gemeinsam die jeweiligen nationalstaatlichen Schulden zu verwalten. Das wurde vermutlich aus zei Gründen nicht gemacht: erstens weil man befürchtete dass der € damit keine allzugrosse "Stabilität" auf dem Weltmarkt hätte ("...kuckt euch die blöden Europäer an - haben endlich eine gemeinsame Währung und schon 30 Billoionen € Schulden auf den Schultern"...), zweitens weil man den Staaten mit "schwachen Währungen" nicht recht getraut hat dass die nun anfangen, erstmal fleissig weiter Schulden aufzunehmen, bis sich "das Ganze eingespielt hat". Beide Befürchtungen sind keineswegs "aus der Luft gegriffen" gewesen...
Es ist kein Versäumnis, es ist eine Notwendigkeit. Diese gemeinsame Schuldenverwaltung setzt auch ein gemeinsames Steuersystem voraus (Staatseinnahmen), ebenso eine gemeinsame Ausgabenpolitik (Haushaltsdisziplin), was so nicht existiert. Sonst zahlen die Disziplinierten für die Undisziplinierten mit.
Zu deinen Gründen für die Nichtvergemeinschaftung von Staatsschulden. Alles ist faktisch bereits Realtität.

Grund 1 "keine große Stabilität"- der Euro ist ja bereits eine Mischwährung, es gibt starke und schwache Volkswirtschaften. Das bildet der Euro bereits ab.
Grund 2 "Man traut den Staaten nicht" - Das stimmt, es folgt trotzdem im gewissen Sinne auch eine gesamtschuldnerische Haftung über die Rettungsschirme. Dass es Auflagen gibt, ist das gute Recht eines Gläubigers.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Quo vadis, Euro?

Dass es Auflagen gibt, ist das gute Recht eines Gläubigers.

Diese Auflagen müssen sich aber nach den tatsächlichen Verhältnissen richten - Griechenland (als Beispiel) muss zwingend eine vernünftige Steuerverwaltung aufbauen, es muss ein nationales kataster- und Liegenschaftsamt geben und die "Fakilaki"-Korruption muss verfolgt werden. Aber man kann den Griechen nicht einfach eine Steuerverwaltung a la Deutschland oder eine Katasterverwaltung a la Frankreich "über stülpen".
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Quo vadis, Euro?

Die Lösung des Problems sehe ich ähnlich: In Kauf nehmen das es demnächst heisst: "Put on a happy smile - 0,89 $ = 1 € ".... Ein schwächerer Euro steigert alle Exportchancen in Europa. Und dann aber, zum gegenwärtigen günstigen Zinssatz der EZB, alle bestehenden Altkredite der europäischen Nationalstaaten gegen "frisches Geld mit niedrigem Zinssatz" abzulösen und gemeinsam eine Planung entwickeln, wie man diese gemeinsamen Schulden in den nächsten 30 Jahren auf null herunter fahren kann.
Wieso sollte man die Schulden abbauen, wenn man stattdessen einfach mehr Geld drucken kann? Das Weltsozialamt muss schliesslich finanziert werden.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Quo vadis, Euro?

Vor ein paar Jahren hätt' ich Dir vielleicht noch zugestimmt, DaMan - heute aber..... ;-) Dem € steht kein realer Grundlagenwert entgegen; er ist nicht Gold gestützt. Und "die Europäer" besitzen auch keinen dauerhaften Wert als Grundlage, sondern "nur" veränderliche Werte; der Brutto-Inlands-Produktionswert taugt nicht als Bemessungsgrundlage, weil hier überhaupt nicht alle tatsächlich erbrachten Werte erfasst werden. Wie "wertvoll" Euroland ist, lässt sich nur anhand seiner zu verkaufenden Waren und Dienstleistungen erfassen - und diese Waren sind nix "wert", wenn sie keiner haben will oder sie sich keiner leisten kann. Letztendlich ist der € nur Buntmetall, bedrucktes Baumwollpapier und ein frei hin und her schiebbarer Rechenwert.... weit "überzeichnet", denn das bisschen Buntmetall im €-Stück ist längst nicht so viel tatsächlich wert, wie auf der Münze angegeben....

In Deutschland hat man nja Erfahrunmg mit solchen Tricks: kannst Du Dich noch an das alte 5-DM-Stück erinnern? Das hatte einen Silberkern, der auch ziemlich genau dem aufgeprägten Wert entsprach. Dann brauchte aber der Staat mal wieder Geld - und beschloss eine "Münzreform", mit dem Ergebnis der "neuen Fünfer". Die hatten nur noch eine 10 prozentige Silberlegierung; der Rest war Neusilber und Kupfer. Das eingeschmolzene Silber aus den alten Fünfern war dann Wertgrundlage für neue Staatskredite... das neue fünf-DM-Stück aber tatsächlich nur noch 50 Pfennig wert.

Unsere "Brüder im Osten" waren noch konsequenter - die hatten den "Aluchip": Kupfer, Gold und Silber gab's nicht, aber die UdSSR lieferte fleissig Aluminium.... Also war die Ostmark ("Mark der DDR") - eine Aluminiumscheibe und je nach Alu-preis zwischen 0,10 und 0,15 US-$ tatsächlich wert.... Innerhalb des RGW galt sie jedoch lange Zeit - bis etwa 1975 - als "stabil und hart".....
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Quo vadis, Euro?

Wir sind uns also einig, dass die Finanzierung des europäischen Neo-Sozialismus auf Pump unser aller Untergang sein wird?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Quo vadis, Euro?

Was den angeblichen europäischen "Neo-Sozialismus" angeht, sind wir und gar nicht einig ( :-) ). Aber dahingehend, das der Euro so wie er im Moment aufgebaut ist keine grosse Zukunft mehr haben könnte - da sind wir uns dann schon eher einig.... ;-)
 

LiseDeBaissac

Geselle
17. März 2015
21
AW: Quo vadis, Euro?

Stimmt es eigentlich, dass die Oligarchen der Banken und die Politiker durch EZB und Rettungschirme nur darüber hinwegtäuschen, dass wir längst in einer tiefen Rezession stecken und dass deren jetziges "Nach uns die Sintflut" verhalten dazu führen könnte, dass es in ein paar Jahren einen wirklich schlimmen Börsencrash gibt, der dadurch schlimmer ist, weil man ihn absichtlich verzögerte?
Habe neulich eine Doku gesehen, in der das genau so erklärt wurde, dass wir eigentlich jetzt schon im Eimer sind, aber Politiker und Oligarchen das noch hinauszögern.
 

LiseDeBaissac

Geselle
17. März 2015
21
AW: Quo vadis, Euro?

Aber warum tun die das, wenn sie genau wissen, dass sie damit alles noch schlimmer machen?
Wir werden es sein, die das ausbaden müssen, man traut sich ja nicht einmal mehr, etwas zu sparen :(
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Quo vadis, Euro?

Politik halt. Man rettet sich irgendwie bis zur nächsten Wahl.
 

LiseDeBaissac

Geselle
17. März 2015
21
AW: Quo vadis, Euro?

Und warum ist das Volk so dum und wählt immer die Leute, die ihre letzten Wahlversprechen nicht gehalten haben?
Wie kann man so schafsköpfig sein?
Ich wähle gar nicht mehr, da bei den Parteien keine dabei ist, der ich ihre Versprechungen glaube.
 

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