Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

reincarnation/wiedergeburt

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: reincarnation/wiedergeburt

Hallo Hans,

Natürlich hängt die Reinkarnation nicht nur von Wunsch und Wille ab, erst bei reiferen Seelen ist das möglich.

Im Fall von Marie Steiner ist das auch sinnvoll, zum Beipiel hätte sie tatsächlich viele Dinge nicht erreichen können wenn sie Kinder gehabt hätte.
Die meisten Mystiker hatten keine, wahrscheinlich damit sie sich wirklich auf ihr Ziel konzentrieren können.

Am besten hat mir das Buch Mythen und Märchen von Steiner gefallen und wie erlangt man Erkenntnis der höheren Welten.

Ein Freund von mir beschäftigt sich mit Physiognomik, es ist wirklich erstaunlich, was er aufgrund des Aussehens an Charaktereigenschaften erkennen kann.

Ein Beispiel:

Was emotional in einem Menschen vorgeht kann man ihm vom Gesicht und besonders am Mund ablesen. Ein gutherziger emotionaler Mensch hat meistens einen sinnlichen Mund mit vollen Lippen usw.

Im Alter sieht man das besonders herunterhängende Mundwinkel zeugen von Frustrationen und Lebensverneinung.

LG.Schechina
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: reincarnation/wiedergeburt

Am besten hat mir das Buch Mythen und Märchen von Steiner gefallen und wie erlangt man Erkenntnis der höheren Welten.

"Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten" ist ein Meisterwerk der deutschen Literatur und anders als vieles, was von Steiner überliefert ist - gerade aus seinen Vorträgen - in einem ganz gewöhnlichen Stil geschrieben.

Er hat das Werk zu Beginn des 20. Jahrhunderts abschnittsweise im "Magazin für Litteratur" erscheinen lassen. In dieser Zeitschrift schrieb fast nur er selbst. Da er und seine Frau nicht viel Geld hatten, haben sie die Exemplare selbst adressiert und "in einem Waschkorbe" (Mein Lebensgang) zur Post getragen.

Für mich war die Kernaussage des Buches: Wer gewisse Vorbilder einfach nur uneingeschränkt verehrt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Tages selbst ein Eingeweihter werden.

Ich habe, als ich das las, an mir festgestellt, dass ich zu diesen Leuten wohl gehören muss.

Verwundert fragte ich mich: Wie soll es zugehn, dass du eines Tages, sozusagen "plötzlich", ein "Eingeweihter" sein solltest?

Mittlerweile erscheint mir da vieles um ein ganzes Stück materialistischer.

Ja, ich bin so weit gekommen, dass ich mir über die Frage Materialismus / Spiritualismus gar keine Gedanken mehr mache.

Ich habe am Montag mit großem Genuss im Stern einen Artikel über das "Higgs"-Teilchen gelesen (bzw. mir die Bilder angeschaut: ein Proton besteht aus drei unterschiedlichen Quarks und ein Neutron aus drei noch anderen!), ohne dass mir dabei schlecht geworden ist.

Aber ich hätte natürlich damals, als ich "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" las, nie geglaubt, dass ich schon fünfzehn Jahre später die Wolken wieder ausdeuten würde wie ein Kind und meinem Nachbarn dabei in aller Seelenruhe erklären würde: Ich habe es nicht nötig, zu betonen, dass ich mich über diese Tiere, Buchstaben und Menschen allen Alters sehr wundere und daran knobele, wie man sie auf ein System einfacher mathematischer Formeln zurückführen könnte, zum Beispiel, indem man davon ausgeht, sie werden gewissermaßen wie Dias aus unsrem Kopf in den Himmel projiziert, daraus ergeben sich die Bezüge zu unsren Gedanken usw.

Was nun die re-inkarnativen Zusammenhänge um "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" angeht, fällt natürlich vor allem auf: Auch Rembrandt und Hendrickje Stoffels haben schon nicht mehr so viel Geld gehabt (Hendrik van Loon schildert das fesselnd in seinem Roman über den Maler: "Der Überwirkliche"). Goethe und Christiane haben dann in Weimar in dem Haus gelebt, das ihnen der Herzog zur Verfügung gestellt hatte, und auch noch regelmäßige Bezüge von der Regierung genossen, obwohl der Geheimbde Rath gar nicht mehr als Minister arbeitete und sich nur noch dem Theater und seinen Dichtungen und wissenschaftlichen Forschungen widmete.

Daraus ergibt sich: Steiner hat zur Abwechslung einmal die Gelegenheit bekommen, sich sein Geld durch seine schriftstellerische Tätigkeit wirklich selbst zu verdienen, so dass er dabei auf jede Brotkrume achten musste.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: reincarnation/wiedergeburt

Hallo Hans Dunkelberg,
"Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten" ist ein Meisterwerk der deutschen Literatur und anders als vieles, was von Steiner überliefert ist - gerade aus seinen Vorträgen - in einem ganz gewöhnlichen Stil geschrieben.
Dazu ein Zitat von Steiner, aus diesem Buch: Hängt es von etwas anderem als von mir ab, ob ich mich ärgere oder nicht, so bin ich nicht Herr meinem Selbst, habe den Herrscher in mir noch nicht gefunden.
Er hat das Werk zu Beginn des 20. Jahrhunderts abschnittsweise im "Magazin für Litteratur" erscheinen lassen. In dieser Zeitschrift schrieb fast nur er selbst. Da er und seine Frau nicht viel Geld hatten, haben sie die Exemplare selbst adressiert und "in einem Waschkorbe" (Mein Lebensgang) zur Post getragen.
Ja die Leute hatten noch andere Prioritäten, als die an verblödung leidenen Jugendlichen von Heute.
Für mich war die Kernaussage des Buches: Wer gewisse Vorbilder einfach nur uneingeschränkt verehrt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Tages selbst ein Eingeweihter werden.
So würde ich das nicht sehen, mehr noch ist Devotation vor der Natur angestrebt das Beobachten, Verstehen und Erkennen, der Lebenszusammenhänge, natürlich sollte man Achtung vor Menschen haben die es verdienen, aber niemals darf eine Person angebetet werden.
Ich habe, als ich das las, an mir festgestellt, dass ich zu diesen Leuten wohl gehören muss.
Das merkt man meistens schon bei Kindern, ob sie "ältere Seelen" sind oder nicht.
Verwundert fragte ich mich: Wie soll es zugehn, dass du eines Tages, sozusagen "plötzlich", ein "Eingeweihter" sein solltest?
Das ist kein Zufall und pasiert auch nicht schlagartig, sondern nach und nach.
Mittlerweile erscheint mir da vieles um ein ganzes Stück materialistischer.
Die magische Schulung, ist hier sehr wichtig, wenn du willst können wir mal telefonieren.
Ja, ich bin so weit gekommen, dass ich mir über die Frage Materialismus / Spiritualismus gar keine Gedanken mehr mache.
Es gehört natürlich zusammen, der Magier herrscht allerdings über die Materie.
Ich habe am Montag mit großem Genuss im Stern einen Artikel über das "Higgs"-Teilchen gelesen (bzw. mir die Bilder angeschaut: ein Proton besteht aus drei unterschiedlichen Quarks und ein Neutron aus drei noch anderen!), ohne dass mir dabei schlecht geworden ist.
Oh ja, wenn ich bei Leuten manchmal kurze Abschnitte aus ihrem vorherigen Leben sah, bin ich erstmal auf Klo gerannt, jetzt kann ich darüber lachen.
Aber ich hätte natürlich damals, als ich "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" las, nie geglaubt, dass ich schon fünfzehn Jahre später die Wolken wieder ausdeuten würde wie ein Kind und meinem Nachbarn dabei in aller Seelenruhe erklären würde: Ich habe es nicht nötig, zu betonen, dass ich mich über diese Tiere, Buchstaben und Menschen allen Alters sehr wundere und daran knobele, wie man sie auf ein System einfacher mathematischer Formeln zurückführen könnte, zum Beispiel, indem man davon ausgeht, sie werden gewissermaßen wie Dias aus unsrem Kopf in den Himmel projiziert, daraus ergeben sich die Bezüge zu unsren Gedanken usw.
Das sind gute Methoden es gibt noch andere Hilfsmittel, die ich hier aber nicht schreiben möchte.
Was nun die re-inkarnativen Zusammenhänge um "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" angeht, fällt natürlich vor allem auf: Auch Rembrandt und Hendrickje Stoffels haben schon nicht mehr so viel Geld gehabt (Hendrik van Loon schildert das fesselnd in seinem Roman über den Maler: "Der Überwirkliche"). Goethe und Christiane haben dann in Weimar in dem Haus gelebt, das ihnen der Herzog zur Verfügung gestellt hatte, und auch noch regelmäßige Bezüge von der Regierung genossen, obwohl der Geheimbde Rath gar nicht mehr als Minister arbeitete und sich nur noch dem Theater und seinen Dichtungen und wissenschaftlichen Forschungen widmete.
Grins, stimmt schon echte Mystiker sind meistens nicht gerade wohlhabend, sie brauchen das auch nicht, sie verschwenden ihre Zeit nicht um Geld zu scheffeln, haben dafür aber viele Freunde und bekommen fast alles geschenkt.
Daraus ergibt sich: Steiner hat zur Abwechslung einmal die Gelegenheit bekommen, sich sein Geld durch seine schriftstellerische Tätigkeit wirklich selbst zu verdienen, so dass er dabei auf jede Brotkrume achten musste.
Auch Steiner wurde immer wieder eingeladen reiste durch die Welt und baute immerhin das Goetheanum, wo kam das ganze Geld dafür her?
Warst du schon einmal in Dornach?

LG.Sche
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: reincarnation/wiedergeburt

Dazu ein Zitat von Steiner, aus diesem Buch ["Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten", ich hatte erwähnt, dass Steiner sich darin ungewöhnlich normal ausdrückt, Anm.d.Verf.]: Hängt es von etwas anderem als von mir ab, ob ich mich ärgere oder nicht, so bin ich nicht Herr meinem Selbst, habe den Herrscher in mir noch nicht gefunden.

Ja, das meine ich ja. Wie bei Hofmannsthal: Ich habe ihn begegnet (Professor Zeman von der Universität Wien hat uns das 1996 als Beispiel für Hofmannsthals Unfähigkeit präsentiert). Es ist ein normaler Stil, nur mit ein paar Eigenwilligkeiten, durch die das Ganze eleganter wird. Ein durchschnittlicher Stilist hätte vielleicht gesagt:

Wenn ich in meinen Empfindungen nicht frei von äußeren Einflüssen bin, habe ich mich eigentlich gar nicht wirkich unter Kontrolle. Dann muss man auch sagen, dass man noch keine ruhende Mitte in sich gefunden hat, die durch nichts aus dem Gleichgewicht zu bringen ist.

Deshalb ist der Stil ja so wichtig. Man gelangt durch ihn, je nachdem, in ganz andre Gefilde.

[über die Kernaussage von "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?"](...) mehr noch ist Devotation vor der Natur angestrebt das Beobachten, Verstehen und Erkennen, der Lebenszusammenhänge, natürlich sollte man Achtung vor Menschen haben die es verdienen, aber niemals darf eine Person angebetet werden.

Ja, er empfiehlt das nicht, er stellt es nur fest. Wahrscheinlich hat er es auch an sich selbst beobachtet. Vielleicht hat er ja den Kräutersammler Felix Koguzki oder seinen Professor Karl-Julius Schröer verehrt. An diesen hat er aus Weimar Briefe geschrieben, die das nahelegen. In Weimar wird er dann bestimmt tiefe Hochachtung für Herman Grimm, aber auch etwas Ähnliches für Erick Haeckel oder Heinrich von Treitschke empfunden haben.

Natürlich geht das nur, wenn einem scheint, der andre wisse mehr als man selbst. Deshalb halte ich die Reinkarnatologie ja eben für so wichtig, weil man dadurch eine ganz andere Hochachtung für den jungen Menschen gewinnt. Wenn ich zum Beispiel weiß, dass jemand im Weltkrieg oder im Konzentrationslager war, werde ich ihm gegenüber auf keinen Fall mehr in irgend einer Weise hochmütig sein. Höchstens dadurch, dass ich glaube, gewissermaßen besser über ihn unterrichtet zu sein als er selbst; aber das legt sich dann, zumindest bei mir, schnell wieder. Eine solche Hochachtung kann man aber auch dann einem Kind gegenüber noch fühlen, wenn man nur davon ausgeht, dass es das Wesen eines Verstorbenen ererbt, seelisch in sich aufgenommen hat. Immerhin ist es auch dann von einem Kosmos voll Würde erfüllt. Aber auch ganz gewöhnlichen Menschen gegenüber wird man ehrfürchtiger werden, schon aus Mitleid damit, dass sie nichts darüber wissen, welche geistige Welt sie eigentlich in sich haben und wovon sie deshalb also in ihrem Leben auch ausgehn könnten.

Grins, stimmt schon echte Mystiker sind meistens nicht gerade wohlhabend, sie brauchen das auch nicht, sie verschwenden ihre Zeit nicht um Geld zu scheffeln, haben dafür aber viele Freunde und bekommen fast alles geschenkt.

Nun, Rembrandt war eine Zeitlang sehr wohlhabend, er hat reich geheiratet, und obwohl er von der Mitgift und dann, nach dem Tod seiner Frau, dem Erbe kaum je etwas gesehn hat, hat er dadurch bei den Leuten Kredit gehabt. Auch für seine Bilder konnte er eine Zeitlang ziemlich realistische Preise erzielen, auch wenn sie sich natürlich mit den heutigen nicht mehr messen könnten. Aber er hat sich nichts daraus gemacht: Er hat sich ein teures Haus in der Breestraat, seiner Frau Schmuck und sich selbst Antiquitäten gekauft, mit denen er seine Modelle, vor allem Saskia, seinen Vater und seinen Sohn, ausgestattet und porträtiert hat.

Auch Steiner wurde immer wieder eingeladen reiste durch die Welt und baute immerhin das Goetheanum, wo kam das ganze Geld dafür her?

Hier gibt es ganz erstaunliche Parallelen. Steiner war wie Goethe lange von seinem Vater abhängig. Bekanntlich hat Goethe ja in Frankfurt eine Zeitlang nur als Anwalt gearbeitet, weil er seinen Vater befriedigen musste. Steiner klagt, als er nach Weimar ans Goethe-und-Schiller-Archiv berufen worden war, ausgerechnet jetzt habe er kein Geld.

Die andre Seite ist, dass beide eben doch aus einem finanziell eher ganz gut gestellten Hause gekommen sind.

Steiner saß während seines Wiener Studiums eine Zeitlang fast jeden Tag in einem bestimmten Café.

Wenn man das darauf umrechnet, wie wertvolle Beobachtungen er dort an den Menschen angestellt haben wird, ergibt sich für ihn, im Verlgeich zu andren Akademikern, die im Beruf später nur mechanisch (und dadurch oft sehr falsch und gefährlich) nur andre nachahmen, aber bestimmt eine ganz gute Bilanz.

Warst du schon einmal in Dornach?

Oh ja. Du weißt ja, was Steiner in seinen Karma-Vorträgen sagt: Man baut sich im einen Leben gewissermaßen ein Haus (ich werde mir wahrscheinlich nie eins bauen), und im nächsten knüpft man dann an dem an, was man für sich selbst und andre in dieser Weise zuletzt schon vorbereitet hat.

Wenn jemand um 1920 Anthroposoph war, ist es also - nach Steiner - fast schon mit Sicherheit zu erwarten, dass er in seinem nächsten Leben stärker oder schwächer wieder mit der Anthroposophie zusammenkommen wird. Je nachdem, wo und wie stark er sich damals eingebracht hat.

Ich komme nicht aus einem explizit anthroposophischen Elternhaus. Ich bin um meine Geburt herum an der Waldorfschule angemeldet worden, weil der evangelische Stadtpfarrer von Mülheim an der Ruhr, mit dem meine Eltern befreundet waren, damals auch noch seine beiden Töchter dort hinschicken wollte.

Mit drei war ich zum ersten Mal in Dornach. (Mein Vater und Großvater sind Architekten, deshalb war der Bau für sie interessant.) Ich wurde dann aber in den katholischen Kindergarten um die Ecke gesteckt, bis man mich dort nach kurzer Zeit wieder exkommuniziert hat. Mit fünf hat es mich einmal gepackt, und ich habe im Sand anthroposophische Formen gemacht. Die Händchen glitten nur so dahin, ich staunte selbst. Das ist doch ein Stil, mann, woher hast du das nur? Sieht aus, als sei es von einem Erwachsenen geschaffen. Meine Eltern haben es fotografiert.

Herr Bäuerle aus Marburg stellte dann fest, dass es an der Essener Schule immer mehr Anmeldungen so aus dem Bereich Mülheim / Oberhausen gab. Deshalb wurde 1981/82 innerhalb von einem Jahr in Mülheim eine neue Waldorfschule hochgezogen. Frau Bäuerle ging selbst dorthin, sie hat meine Schwester unterrichtet. Herr Bäuerle ging nach Essen.

Ich bin gerade noch in die erste Klasse gekommen, die von der Mülheimer zunächst als einzigste im Bauch der Essener mitgetragen wurde. Als ich am ersten Schultag meinem Klassenlehrer die Hand geben sollte, musste ich auf einmal aus irgend einem Grund furchtbar weinen. Darüber habe ich mich selbst sehr gewundert.

An diesem Tag gingen meine und die I-Dötzchen-Klasse der Essener Schule gemeinsam durch den Flur, und dabei winkte eins der Essener Kinder, scheinbar in meine Richtung: "Hier geht`s lang!". Ich war mir zwar nicht ganz sicher, ob er wirklich ich meinte, bin ihm aber trotzdem gefolgt. Auf einmal saß ich dann mit vielen andren Kindern in einem Klassenzimmer, vor mir zündete ein ganz andrer Mann eine Kerze an und sagte: "Die Schule hat heute Geburtstag." Ich dachte mir: Oh je, der scheint aber doch eher nur Show zu machen. Aber interessant war, dass neben mir ein Mädchen saß, das zwei Plättchen aus Ton mit runden Mulden darin, dazu ein paar Tonkugeln, vor sich auf dem Tisch liegen hatte. Sie war blind. Erst zwölf Jahre später sollte sich langsam zeigen, inwiefern die Kugeln doch noch in die richtigen Mulden finden würden. Zunächst einmal ist Frau Bäuerle, nun ebenfalls weinend, in der Tür erschienen und hat vezweifelt verkündet: "Es wird ein Kind gesucht!" Dieses Kind war ein gewisser Hans Dunkelberg, der dann brav an der Hand von Frau Bäuerle durch den Bau getrottet ist und so ganz unverhofft eine kostenlose Führung durch dieses anthroposophische Meisterwerk erhielt.

Die anthroposophische Andacht darin hat mich während meines ganzen ersten Schuljahres stark fasziniert. Der Bau war für mich ja riesig, und überall webte der Geist eines echten, vertieften Denkens. Ja, es wurde sogar immer wieder ganz bewusst darauf aufmerksam gemacht, dass man ein solches pflegen wolle. Die Dinge waren noch nicht zu alt, aber auch nicht mehr zu neu; alles wuchs, das gefiel mir. Ich war tatsächlich in einer Filiale von Dornach gelandet, nur ohne die Deckenbemalung im großen Saal nach dem Entwurf von Rudolf Steiner mit ihrer Symbolik, dem großen Christus-Kopf und dem dunklen Berg, der, laut Führerin, das versinnbildlicht, was jetzt für die nächste Zeit auf uns zukommen wird.

Das Tollste von meinem Jahr in Essen waren aber die Busfahrten mit dem Unternehmen Flamme von Mülheim dorthin und wieder zurück. Wohl jeden Tag sind wir auf der Straße den unterschiedlichsten Anthropoiden begegnet. Herr Flamme konnte sie alle ganz genau biologisch klassifizieren. Und einmal hat er sich über die Nordbrücke in Richtung Duisburg verfahren. Ich merkte das als einziger und begann schon zu weinen, weil ich glaubte, sie wollen uns entführen. Irgendwann ist es dann auch dem Mann am Steuer aufgefallen.

In dem Essener Jahr stand ich immer allein auf dem Schulhof herum und wanderte ich wohl jeden Tag durch das Labyrinth, das dort mit Pflastersteinen ausgelegt ist. Ab dem zweiten Schuljahr, in Mülheim, war ich dann aber in der Klasse der anerkannte Herrscher. Ich konnte beim Ballspielen mitten im Turnsaal auf einem Fleck stehn und wurde trotzdem nicht getroffen, weil wir einen Kult daraus machten. Die Kinder haben ja nicht Steiner gelesen!

Als ich acht war, gingen ich und meine Eltern Herrn Breker, einen Freund des Klavierlehrers meines Vaters, in Düsseldorf besuchen. Tagelang hat mir meine Mutter davor eingeschärft, dass ich mich da wirklich piek-fein benehmen müsse, das sei ein ganz ein feiner Mann, er stehe sogar im Lexikon (sie zeigte mir den Eintrag im Meyers). Es wurde dann da so ein Ring-Kuchen gegessen. Eingedenk dessen, was meine Mutter mir gesagt hatte, schnitt ich mir immer wieder nur millimeterdünne Scheibchen davon ab. Worüber meine Eltern sich mit dem alten Herrn - der sehr ehrwürdig tat - unterhielten, wollte mir irgendwie nicht so recht einleuchten (noch heute steht bei meiner Großmutter so einiger Krampf im Bücherregal). Breker sagte immer wieder: Nimm doch ruhig mehr, nimm doch ruhig mehr. Ich machte mich nach kurzer Zeit los; die Konversation enttäuschte mich wirklich gar zu sehr. Kurz streifte ich durch seinen Park. Zu meinem Entsetzen hatte er da alles mit seinen eignen Skulpturen vollgestellt. Angeekelt wendete ich mich ab. Auch in seinem Atelier fiel mir auf, dass da nichts wirklich Antikes stand. Die Weiber hatten alle gar keine Seele. Ich habe meine Meinung über Breker bis heute nicht geändert.

Mit zehn betete ich so lange, bis mein Vater in Süddeutschland eine Stelle auf einem Amt erhielt. Zum Abschied schenkte ich jedem Mitschüler in meiner Mülheimer Klasse eine große Murmel. Wir spielten damals auf dem asphaltierten Hof der einstigen Selbecker Behindertenschule viel mit diesen Dingern und benutzten dazu eine Einsenkung, die sich im Boden - natürlich nur für diesen Zweck, aber das hat selbstverständlich keiner ausgesprochen! - gebildet hatte. Ich hatte eine Zeitlang sehr vorteilhaft Murmeln getauscht, so dass ich schließlich wirklich über dreißig davon zusammenbekommen hatte. Dann bin ich in die Waldorfschule in Wangen im Allgäu gekommen, also zu einem Verein, der sich wirklich von der Außenwelt abgehoben hat. In der sechsten Klasse packte mich einmal wieder die Lust, den anthroposophischen Stil nachzuahmen. Ich dichtete: "Der kleine Rudolf / Machte sich schon einmal / In das wollene Höslein hinein." Meine Mitschüler grölten. In perfekter Steinersche Manier ahmte ich die anthroposophischen Buchstaben nach, und Raffael sagte immer wieder nur: Der kann das voll! Der kann das voll! Dann habe ich angefangen, politische Karikaturen zu zeichnen, Barschel in der Badewanne, so dass man nur die Füße sieht, mit einem Pfeil auf diese und dem erklärenden Hinweis: Füße! Raffael war wieder aufs Höchste entzückt. Am Ende des Schuljahres hat er die Schule verlassen. Insgesamt habe ich an der Wangener Waldorfschule Unbezahlbares mitgegeben bekommen, auch wenn man im Bus (und später von Erwachsenen in den eignen vier Wänden) als Depp hingestellt wurde.

Das Abitur habe ich in Essen gemacht. Wieder saß ich neben der blinden Mitschülerin. Nur arbeitete sie jetzt nicht mehr mit Tonkugeln, sondern mit deutschen und englischen Texten, die sie sich von ihrem Computer in Braille-Schrift hatte ausdrucken lassen. In dieser Zeit besuchte ich auch einmal die Schwesterschulen in Dortmund und Krefeld. Schon davor hatte ich die in Überlingen am Bodensee und die Freie Waldorfschule Stuttgart-Uhlandshöhe kennengelernt.

In Dornach war ich noch einmal mit 17, 18 oder 19 bei einer Jugendtagung. Ich genoss es, den Blick über die Betonformen des Goetheanums streifen zu lassen. Dass es so etwas Schönes in dieser Welt überhaupt gibt, hatte ich mir bis dahin noch gar nicht vorstellen können. So müsste man bauen, dachte ich mir, und es ist doch eigentlich ein Wunder, dass an einer Stelle schon einmal wirklich so gebaut worden ist.

Dann war ich noch einmal dort, als ich bei einem Jugendliteraturwettbewerb zu spät ein Hörspiel zum Thema "Faust in unserer Zeit" (oder so ähnlich) eingesandt hatte. Man bezahlte allen Teilnehmern Fahrt, Kost und Logis. Sonst wäre ich nicht mehr hingefahren, denn die Aufführungen von "Faust" und "Amphitryon" hatten mich allzu sehr enttäuscht. Bei der Jugendtagung haben sie sogar die jungen Leute für blöd verkauft, indem sie, zwecks besserer Verständlichkeit, alles ein bisschen langsamer gesprochen haben. So ist von Goethe wirklich fast gar nichts mehr übrig geblieben. Mein Werkchen ("Fatos", man findet es über eine archive.org-Recherche nach meiner inzwischen aufgegebenen Website thomas-von-aquin.de) spielte im Kosovo-Krieg. Die Jury wollte sich aber - ganz schulmedizinisch - auf keine Diskussion darüber einlassen, ob es zwischen der Welt des kleinen Fatos aus einem kosovarischen Flüchtlingscamp in Albanien und dem Faust-Geschehen irgend einen nennenswerten Zusammenhang geben könnte.

Den Wettbewerb gewann der Bub von drei Klassen unter mir in Wangen, der in meinem Stück zur Gastarbeiterproblematik, "Nix mehr in kalte Deutschland" (ebenfalls zu finden über eine archive.org-Recherche nach thomas-von-aquin.de, der Link ist irgendwo unter denen am Ende der Startseite) die Hauptrolle gespielt hatte. Das hatte ich als Waldorfabschluss geschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: reincarnation/wiedergeburt

Die Anthroprosophie ist eine sehr interessante Wissenschaft, ich kenne mehrere Kinder die auf einer Waldorf Schule waren, die sich sehr positiv entwickelt haben.

Steiner war der Erste mit dem ich mich auf "meinem Weg" beschäftigt habe und das hat sich wirklich gelohnt.
In Dornach war ich leider noch nie, habe es nur auf Bildern gesehen und die Entwicklungsgeschichte gelesen, aber ich werde mal hinfahren.

LG.Sche
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: reincarnation/wiedergeburt

Wo hast Du denn die Entwicklungsgeschichte gelesen?

_______________________


In Dornach war es vor ein paar Jahren so, dass man sich wohl am Bahnhof mit den Worten begrüßt hat: Bist du ein Wiederkehrender oder kommst du, um einen Wiederkehrenden abzuholen?

Steiner hat 1924 angekündigt, er werde "am Ende dieses Jahrhunderts" mit seinen Mitarbeitern wieder da sein. Das haben manche wohl allzu wörtlich genommen.

1922 soll er auch gesagt haben: "Ich werde in achtzig Jahren in Amerika wiederkommen".
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: reincarnation/wiedergeburt

Wo hast Du denn die Entwicklungsgeschichte gelesen?

_______________________


In Dornach war es vor ein paar Jahren so, dass man sich wohl am Bahnhof mit den Worten begrüßt hat: Bist du ein Wiederkehrender oder kommst du, um einen Wiederkehrenden abzuholen?

Steiner hat 1924 angekündigt, er werde "am Ende dieses Jahrhunderts" mit seinen Mitarbeitern wieder da sein. Das haben manche wohl allzu wörtlich genommen.

1922 soll er auch gesagt haben: "Ich werde in achtzig Jahren in Amerika wiederkommen".


Hm ich glaub es war in Bilder okkulter Spiegel und Säulen des Münchener Kongresses, da ist auch viel von der Symbolik erklärt und viele Zeichnungen von Steiner sind da drin.
Aber ganz sicher bin ich nicht, denn ich hab früher viel von ihm gelesen.

Solche Aussagen halte ich für zweifelhaft, denn man weiß nicht vorher wann und ob man überhaupt wiederkommt.

LG.Sche
 

wedernochwe

Großer Auserwählter
5. November 2007
1.787
AW: reincarnation/wiedergeburt

Hallo Hans,

Was meinst du über den Gott Apolo in den Orakel von Delphi den Heyden weiter gabt;
sucht nach Erkenntnis, nach Gnosis und Selbsterkenntnis, findet euch, die dann an
die ersten Christen weiter ging, in den sie in sich selbst suchten was nicht sterben
kann; bekammen aber nicht was sie suchten. Kamen sie dann zu den Entschuß,
das sie sterblich sind denn das Bewusstsein ist nicht gleich den Körper. So glaubten
sie das Göttliche zu Erkennen, denn man scheint ein Körper zu sein, ist aber eine Stück
Bwusstsein und dieses Bewusstsein erlebt Geburt und Tot wieder und wieder. Alle
Gnostiker glaubten an der Wiedergeburt, als ging man schlafen und wieder erwachen.
Ein Leben in Zyklen, als wären wir stendig kommen und gehen. Man war selbst nicht
immer den Körper, sondern das Bewusstsein die alles wahrnammt die nie wieder
geboren war, deswegen könnte sie auch nicht sterben.
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: reincarnation/wiedergeburt

Solche Aussagen [Steiners über seine Rückkunft um das Ende des Jahrhunderts, Anm.d.Verf.] halte ich für zweifelhaft, denn man weiß nicht vorher wann und ob man überhaupt wiederkommt.

Es erscheint schwer vorzustellen, so etwas im Voraus zu wissen. Aber warum sollte das eigentlich nicht gehn?

Prophetie ist auch heute noch weit verbreitet und wird offiziell anerkannt und vollkommen ernstgenommen.

So gibt es zum Beispiel die "fünf Weisen" und das ifo-Institut für Wirtschaftsstatistik.

Aber auch jeder Bundeskanzler kündigt einiges an, bevor er gewählt wird, obwohl alle wissen, dass es sich auch hier in Wirklichkeit nur um ein Orakel handelt.

In Wien wird zur Zeit ein neuer Hauptbahnhof gebaut. Gleichzeitig damit legt man im Westen der Stadt eine neue Strecke an, die nicht mehr durchs Wiental, sondern parallel dazu durch die Wälder und einige Tunnels führen wird.

Schon heute kündigt die Regierung genau an, wann die Werke fertiggestellt sein werden: der Hauptbahnhof 2014, die Strecke 2015/16.

Ich kann dir aber sagen: hier wird nicht gehext.

Die Leute wissen ganz einfach deshalb, wie es weitergehn wird, weil sie das wirtschaftliche Leben lange beobachtet haben, bzw., weil die Menschen übereingekommen sind, dass sie die betreffenden Werke bis 2014 und 2015/16 fertigstellen werden.

Besonders unberechenbar ist ja bekanntlich zwischen den Menschen die Liebe. Trotzdem bekommt man immer wieder Sendungen des Inhaltes: "Wir heiraten, kommt`s uns am soundsovielten besuchen, da wird das gefeiert!"

Gerade in Dingen, die zunächst besonders schwer zu berechnen sind, stellt sich also manchmal eine besonders starke Gewissheit ein. Vielleicht bäumt sich die Psyche hier so gewaltsam gegen ihre Verwahrlosung auf, dass sie wenigstens zu den zentralen Fragen solcher verschwebender Bereiche dann doch einige wenige zuverlässige Informationen erhält.

Und ich weiß wirklich nicht, warum man mit solchen Voraussagen unbedingt an der Grenze des Lebens Halt machen sollte. Das wäre für mich völlig willkürlich.

Wenn ich mir in politisch stabilen Zeiten an der Ostküste des Pazifiks einen Mammutbaum pflanze und ihn und meine menschlichen Beziehungen sorgsam pflege, werde ich auch eines Tages erkennen können, ob davon auszugehn ist, dass dieser eine bestimmte Baum in hundert Jahren noch steht.

Für mich ergibt sich hier im Vergleich zu kürzeren Voraussagen (meine Katze wird kommen, wenn sie Hunger hat, das Kind wird sich freuen, wenn es das und das zum Geburtstag bekommt usw.) wirklich nur ein quantitativer Unterschied.

Ich kann mir auch ganz gut vorstellen, dass die Priesterinnen der Orakel zu Delphi oder Ephesos heute bei den "Sieben Weisen" und in ähnlichen Instituten arbeiten, genauso, wie man die Athleten der antiken olympischen Spiele unter denen wiederfinden wird, die bei den heutigen auftreten.

Aber auch ich habe mich noch vor zwei Jahren, als ich mit meinen reinkarnatologischen Forschungen begann, sehr gewundert, wie Steiner glauben konnte, so Genaues über seine künftigen Leben aussagen zu können.

Man sollte hier vielleicht wirklich nicht allzu sehr nur an innre Schau denken. Vieles kann sich einem oft auch schon so sehr weitgehend erhellen.

Ich bin mir zum Beispiel schon jetzt ganz sicher, dass ich in den nächsten Jahrhunderten als Slawe leben werde. Das kann ich einfach deshalb sagen, weil ich beobachte:

Die Römer sind zu Deutschen, Franzosen, Engländern und Niederländern geworden, diese leben jetzt wiederum schon seit mehreren Jahrhunderten zu einem großen Teil in Deutschland; die Franzosen des 18. Jahrhunderts werden allmählich Russen und Amerikaner, während sich die Deutschen des 18.-20. Jahrhunderts mehr und mehr in den kleinen slawischen Völkern unmittelbar östlich Deutschlands inkarnieren. England, Frankreich trocknen geistig allmählich aus, etwas Ähnliches kann man auch in Deutschland schon beobachten. Wichtige Deutsche des 19. Jahrhunderts sind jetzt Tschechen, wir befinden uns dabei heute ungefähr schon dort, wo Deutschland um 1830 stand. Im östlichen Europa findet ein gewaltiger wirtschaftlicher Aufschwung statt. Steiner hat in den Waldorfschulen bestimmt nicht nur deshalb Russisch unterrichten lassen, weil Russland so groß ist. Es hat auch einen großen kulturellen und politischen Einfluss besessen. Dieser kommt aber nicht von ungefähr. Sonst könnte man z.B. auch Türkisch unterrichten. Nein, mit allen Fasern meines Wesens nehme ich wahr, dass das Leben im Gebiet der slawischen Völker weitergeht. Alles quillt und sprießt da nur so um die Wette, und der Boden ist voller Keime. Ich war vor ein paar Tagen in der Hohen Tatra in der Slowakei. Dort strotzt der Boden dermaßen vor Kraft, dass man sich wirklich fragt, wie so etwas sein kann und warum es nicht schon viel weiter herum bekannt ist. Ein solches Potenzial muss einfach ausgenutzt werden. Alle Erfahrung besagt, dass dort, wo ein Schatz ruht, schon sehr bald irgendwann Menschen hinkommen werden, die ihn werden heben und genießen wollen. Ich glaube nicht, dass es Hellseherei ist, wenn ich im Supermarkt das frische Kiwi um € 0,10 anbiete und sage: Heute abend werden die Dinger ausverkauft sein.

Steiner kann sich sehr wohl systematisch darüber Gedanken gemacht haben, wie er in seinem nächsten Leben heißen, wo er geboren werden und was er erleben würde. Und wenn Gelehrte sich für etwas interessieren, finden sie erstaunlich oft auch wirklich etwas darüber heraus. Das sehe ich an meinen eignen Forschungen zur Reinkarnation, bei denen ich am Anfang - 2006 - auch noch ein bisschen das schlechte Gefühl hatte, sie könnten womöglich nicht ganz seriös sein. Ein solches Gefühl scheint sich immer dann einzustellen, wenn man sich geistig in ein neues Feld hineintastet. Wahrscheinlich handelt es sich bei ihm um einen Reflex, durch den vermieden werden soll, dass dabei allzu Schlimmes geschieht.

Ich weiß bis jetzt noch nicht, wie ich das nächste Mal heißen werde. Aber ich interessiere mich schon sehr dafür. Ich habe so gewisse Methoden, schwierig zu Erkennendes herauszufinden, die ich nicht schildern möchte, weil man sie für allzu versponnen halten würde. Ich zapfe die Sprache sowie meinen eignen und den Geist andrer Wesen an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich noch in diesem Leben werde herausfinden können, wie ich das nächste Mal heißen, wo ich wohnen und was ich dann - im Großen, wahrscheinlich aber auch schon in einigen Einzelheiten - erfahren werde.
 
Zuletzt bearbeitet:

wedernochwe

Großer Auserwählter
5. November 2007
1.787
AW: reincarnation/wiedergeburt

Mit Orakel von Delphi habe ich ehr gemeint, was Apolo den Heyden weiter gegeben hat;
Über den Innersten , das Bewusstsein, was man nicht sehen oder hören kann.
Du selbst, eine Reise zum Selbsterkenntnis . Also die Suche nach Gnosis ,nach Erkenntnis
Und sich selbst zu finden. Wer sich selbst nicht erkennt, weis sonst nicht, doch wer sich
Selbst erkannt hat erlangt der unbegrenzt Zugang zu allem Wissen . Etwas das keine Hand
Berührt hat und den menschliches Verstand noch nicht wiederfahren ist. Also das Bewusstsein
Oder sich selbst. Etwas die nie geboren war und deswegen nicht sterben könnte.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: reincarnation/wiedergeburt

Hallo Wedernochweh:


Du selbst, eine Reise zum Selbsterkenntnis . Also die Suche nach Gnosis ,nach Erkenntnis
Und sich selbst zu finden. Wer sich selbst nicht erkennt, weis sonst nicht, doch wer sich
Ja das ist ein guter Ansatz!
Selbst erkannt hat erlangt der unbegrenzt Zugang zu allem Wissen .
Unbegrenzt halte ich für übertrieben, aber nicht ausgeschlossen.

LG.Sche
 

wedernochwe

Großer Auserwählter
5. November 2007
1.787
AW: reincarnation/wiedergeburt

Aber das unbegrenzt bedeutet hier der Undendlichkeit des Menschen
und somit auch sein Wissen als unendliche Erkennung.:-o
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: reincarnation/wiedergeburt

Mir ist schon aufgefallen, dass Du so etwas gemeint hast, aber ich kann diese Fragen bis jetzt noch kaum mit dem Thema der Reinkarnation zusammenbringen.

Die Priester in den antiken Orakeln haben auch sehr diesseitige Tipps dazu gegeben, wie man ihrer Meinung nach am besten zum Erfolg gelangt.
 

vorfahrtsschild

Geselle
14. August 2008
14
AW: reincarnation/wiedergeburt

wie ist das eig mit den hindus wissen die schon als was sie wiedergeboren werden und wie können sie diesen ewigen kreislauf unterbrechen?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: reincarnation/wiedergeburt

wie ist das eig mit den hindus wissen die schon als was sie wiedergeboren werden und wie können sie diesen ewigen kreislauf unterbrechen?
Der östliche Reinkarnationsglaube, unterscheidet sich sehr von unserem westlichen.
Inder glauben zum Beispiel, sie könnten als Tiere wieder geborenen werden, im ganz alten Sanskrit findet man die Stufen, die auch Steiner übernommen hat. (Mineral, Pflanze, Tier, Mensch)

Nur sehr, sehr wenige wissen als was sie wiedergeboren werden. Die richtigen Yogis verzichten auf alles weltliche um dadurch den Kreislauf des erdgebunden Seins zu unterbrechen.

Allerdings arbeiten sie im Gegensatz zum Magier, nur für ihr eigenes Seelenheil, so ist der östliche ein passiver und der westliche ein aktiver Weg.


Schechina
 

wedernochwe

Großer Auserwählter
5. November 2007
1.787
AW: reincarnation/wiedergeburt

Mir ist schon aufgefallen, dass Du so etwas gemeint hast, aber ich kann diese Fragen bis jetzt noch kaum mit dem Thema der Reinkarnation zusammenbringen.

Die Priester in den antiken Orakeln haben auch sehr diesseitige Tipps dazu gegeben, wie man ihrer Meinung nach am besten zum Erfolg gelangt.


Es hat schon mit den Thema Reincarnation zu tun. Ich beschäftige mich zu zeit ein Bisschen mit den Thomas Evangelium, also die Schriften von Nakamadi. In den man sieht das die ersten Christen Gnostiker waren. Ist eine Schrift über das Selbsterkenntnis, eine Sammlung von Äußerungen die eine Enthüllung versprechen, was keine Hand berührt hat, kein Ohr hören, kein Auge sehen kann und den menschliches Verstand noch nicht widerfahren ist. Also dein Innersten, dein Bewusstsein. Das gabt auch
den Gott Apolo den Hyden mit ( sucht nach Gnosis). Das machten die ersten Christen auch, suchten nach etwas Unsterbliches in sich selbst, fanden aber nicht, denn der Mensch ist sterblich und so kamen sie auf das Bewusstsein. Also man scheint ein Körper zu sein ist man aber ein Stück Bewusstsein und diese Bewusstsein erlebt Geburt wie Tot wieder und wieder. Also die ersten Christen glaubten an Wiedergeburt ein Leben in verschiedene Körper, ein kommen und gehen. Man war aber selbst nicht immer den Körper, sondern das Bewusstsein die das alles wahrnahmt, etwas die niegeboren war, deswegen könnte sie nicht sterben.
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: reincarnation/wiedergeburt

Es mag schon sein, dass die Urchristen allgemeine philosophische Fragen mit der der Reinkarnation zusammengebracht haben. Das drängt sich ja auch auf, weil man sich die Reinkarnation nur erklären kann, wenn man naturwissenschaftlich ein ganzes Stück weiterdenkt. Die Übertragung von Tonfilmen auf Computer per Funk kannte man ja in der Antike noch nicht. Man hatte es also noch schwerer als heute, sich die Reinkarnation vorzustellen. Trotzdem wird man wahrgenommen haben, dass es sie gibt.

Für mich hängt das Thema der Reinkarnation aber mit Fragen nach Materialismus oder Spiritualismus, Unberührbarem usw. überhaupt nicht zusammen. Ich klammere sie bewusst aus, mache in meinen Erörterungen kurz vor ihnen halt. Nur innerhalb des Themas ergeben sich für mich einige eigene allgemeine Probleme, die ich auch wieder möglichst systematisch und dadurch philosophisch erörtere, etwa die Frage nach der Identität, dem Zusammenhang des astralischen Leibes mit dem sichtbaren usw.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: reincarnation/wiedergeburt

Ich gehe davon aus das es eine Entwicklung der Seele gibt, die gleichzeitig parallel mit der physichen Art des Körpers verläuft.

Aus der Bhagavad Gita:

"Nie ward geboren der Mensch, sein Dasein nimmermehr endet! Anfang und Ende sind Traum. Nie hat berührt ihn der Tod, wenn der Körper verschwindet im Schaum".
Sein Körper stirbt, ja wandelt sich in jedem Augenblick. Aber er selbst existiert als ewiger Geist in all seinen Körpern-" gestern, "heute" und "morgen"
Was geboren wird und stirbt, ist immer nur der materielle Körper.

LG.Sche
 

wedernochwe

Großer Auserwählter
5. November 2007
1.787
AW: reincarnation/wiedergeburt

Hallo, Hans, Schechina;

Nun die Reinkarnation Theorie und die Reinkarnation Vorstellungen erben wir schon von den Ältesten Zivilisationen und gerade diese Erbe ist, die durch die tausenden von Jahren bis heute uns, auf immer neuere Vorstellungen und Theorien bringen. Aber ich glaube nicht das die Menschen früher, schwerer gefallen ist als heute dies zu verstehen oder nachzuvollziehen, ich glaube das der Erkenntnis ehr leichter war für diese Menschen, denn die waren naher an die Quelle und im Gegensatz von heute vielleicht kamen sie an Geheimnisse was uns bis heute verborgen geblieben sind.

Mir hat der Einstellung über der Reinkarnation in den Thomasevangelium interessiert, weil ist eben ein anderen Vorstellung als Karma oder anderen Darstellungen der Wiedergeburt; sagt, zB; du scheinst ein Körper zu sein, bist aber eine Stück Bewusstsein und diese Bewusstsein erlebt Geburt wie Tot wieder und wieder.

Also wenn man das an deinen Forschungen übertragen wurde die über eine Identität und Zusammenhang zwischen dem sichtbaren und astralischen Leibes suchen; könnte man sagen; wenn um so eine Bewusstsein handelt die nie geboren war und nie sterben wird, dann ist diese Bewusstsein permanent da und erfasst absolut alles; da durch stellt sich die Frage über den sichtbaren und astralischen Leibes, kann ein sichtbaren Leibs nur von ein anderen sichtbaren Leibes gesehen werden?, ist der Zusammenhang zwischen beide, logisch wenn es um eine Bewusstsein handelt die alles erfasst?, ist vielleicht das astralischen, oder diese Bewusstsein die Verursacher den sichtbaren Leibes, somit auch des Lebens?
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: reincarnation/wiedergeburt

Was Du sagst, ist sehr plausibel, auch ich vermute, dass es sich ungefähr so verhält.

Aber noch einmal: Ich unterscheide im Prinzip überhaupt nicht zwischen Sichtbar und Unsichtbar, Materiell und Immateriell. Für mich besteht zwischen diesen Polen nur ein ziemlich oberflächlicher Gegensatz. Wenn man daran denkt, dass gewisse Tauben z.B. ultraviolettes Licht sehn können, versteht man vielleicht, was ich meine. Was für den einen unsichtbar ist, ist für den andren durchaus sichtbar. So muss also das für den einen Unsichtbare von seinem Wesen her letztlich das Gleiche sein wie das, was auch er sieht. Die Physik belehrt uns ja auch, dass Licht, Wärme, Röntgenstrahlen alle die gleiche Natur haben. Wenn ich mich mit der Reinkarnation beschäftige, bin ich überhaupt kein Erkenntnistheoretiker und betreibe ich eher nur Staats-, Geschichts- und Gesellschaftsphilosophie.
 
Ähnliche Beiträge

Ähnliche Beiträge

Oben Unten