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Religiöse Intoleranz im Islam?

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?


Sorry, ich wusste nicht, daß du so empfindlich bist. Ich werde deinen IQ nicht mehr ansprechen, versprochen! :-)

Aber zurück zum Thema. Wo ist der Islam tolerant? Sind die Apologeten der "Religion der Friedens" nun endlich fündig geworden oder befinden sie sich noch immer auf der Suche?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Aber zurück zum Thema. Wo ist der Islam tolerant? Sind die Apologeten der "Religion der Friedens" nun endlich fündig geworden oder befinden sie sich noch immer auf der Suche?

Was meinst Du eigentlich wenn Du von "dem Islam" redest?

Soweit ich weiß sind die Bektaschi toleranter als die Dschafariten aber weniger als die Aleviten.
Wie die zu den duzenden anderen islamischen Richtungen stehen weiß ich nicht.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Du vergleichst Um- und Zustände, nonkonformist, die sich nicht vergleichen lassen. Vietnamesen haben einen anderen kulturellen Hintergrund als Türken, Bosniaken haben einen anderen kulturellen Hintergrund als Türken und Vietnamesen, Palästinenser haben einen anderen kulturellen Hintergrund als Vietnamesen, Türken und Bosniaken - und so weiter und so fort.... Am deutlichsten wird das übrigends bei den Uiguren - das ist ein Volksstamm der auch in China lebt und der traditionell muslimisch ist.

Ich hab's schon mehrfach in anderen Zusammenhängen erwähnt: Man "bildet" Ghetto's. Jahrzehntelang mussten "die Türken" (Araber, Libanesen, Palästinenser, Jugoslawen...) die Wohnungen nehmen, die kein Deutscher nehmen wollte. Und - sie haben sie genommen.... Die direkte Folge davon war: Solche Wohnungen gab's nur in bestimmten Stadtteilen - und durch unsere Schulgesetzgebung konnten die Kinderchen der Einwanderer da auch nur in den Schulen ihres Stadtteils eingeschult werden. Und das haste dann "Ausländerklassen" gehabt, mit 30 Kindern wovon nur 5 Kinder geborene Deutsche waren.... Und Stadtteile, in denen halt - je nach der Mehrheit der Bevölkerung - mehr Türkisch oder Arabisch gesprochen wurde, als Deutsch.... Das hat nix mit "muslimischer Sozialisation" zu tuin, das hat und hatte damit zu tun dass Deutsche sich oftmals als fremdenfeindlich zeigten und zeigen. Kennste vielleicht noch "von früher" (oder Deine Eltern kennen es noch): "....wenn meine Tochter einen Schwarzen heiraten will... wenn mein Sohn mit einer stinkenden Ausländerin ankommt... ich schlag sie tot....".

So da kamen also die Einwanderer in Ghetto's - hat keiner gewollt, auch die Einwanderer nicht. War aber Realität - und in Deutschland haben wir ja viel "Erfahrung" mit Ghetto's..... So ein Leben im Ghetto ist nicht einfach - und es wird nicht besser dadurch, das man den Leutz das Leben im Ghetto das man selbst mitverursacht hat, auch noch zum Vorwurf macht. Der Bildungsverhinderer par exellence - sind wir selbst! Wenn sich in den Ghetto's die wir selbst angerichtet/zugelassen haben, selbsternannte "Ayatollah's" oder "Kalifen" etablieren und der kulturell zerrissenen Jugend das Märchen vom "Djihad" und den "Ungläubigen da draussen" erzählen - dann tragen wir, die wir diese Ghetto's zugelassen haben, mindestens 50% Mitschuld!
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Righty right, ThomasausBerlin!
Jedenfalls kann ich nachts in meinem Türkenghetto durch die Straßen gehen ohne Angst haben zu müssen überfallen zu werden.
Wow, + die jüngeren Türkinnen tragen nicht mal ein Kopftuch!
Wie meinte Pispers in von Popocateptls yt-Video: Friedliches Miteinander statt Zwangsintegration.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

@a-roy
zumal wir ja auch wissen wie spektakulär Monokulti gescheitert ist.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

@a-roy
zumal wir ja auch wissen wie spektakulär Monokulti gescheitert ist.

Eine Überdosis an Doitschtum war ohne Frage noch immer mit zum Teil äußerst unangenehmen Begleitumständen verbunden. Nicht nur im "Dritten Reich", sondern auch in der Nachkriegs-BRD und DDR.
Diese schlimmen Zeiten sind jedoch zum Glück überwunden und wir können uns wirklich freuen, daß dieses Land inzwischen sehr international geworden ist.

Allerdings gibt es wohl nichts Monokulturelleres als den Islam, weshalb ich (hoffentlich auch in deinem Sinn) dafür plädiere, diese verbiesterte Herrenmenschenideologie zurückzudrängen, wo immer man auf sie trifft. Den Islam mit dem Etikett "Multikulti" zu behängen ist jedenfalls mit die infamste Volksverdummung überhaupt. Das merkt jeder, der sich einmal mit den Abschottungsmechanismen der parallelgesellschaftlich organisierten Ummah beschäftigt.

Bist du Christ, Jude oder Atheist? Dann versuche doch einmal, eine Kopftuchträgerin zu heiraten. Viel Spaß dabei!

- - - Aktualisiert - - -

Was meinst Du eigentlich wenn Du von "dem Islam" redest?

Soweit ich weiß sind die Bektaschi toleranter als die Dschafariten aber weniger als die Aleviten.
Wie die zu den duzenden anderen islamischen Richtungen stehen weiß ich nicht.

Ich sagte es bereits, daß ich auf die Situation in Deutschland bezogen vor allem vom sunnitischen Islam türkischer Prägung rede und gelegentlich auch vom saudischen Salafismus. Unser Problem ist eben, daß im Zuge der Re-Islamisierung der ehemals kemalistischen Türkei auch die in Deutschland lebenden Türken ein zunehmend befremdliches Verhalten an den Tag legen, welches sie vielleicht doch besser in der Türkei ausleben sollten...
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Stimmt, Nonkonformist,sehr befremdlich:
Die älteren Türkenfrauen meiner Straße pflegen bei gutem, warmen Wetter zusammen in den Vorgärten zu sitzen + zu plaudern+dabei auf die spielenden Kinder/Enkel aufpassend.
Die älteren Männer gehen gerne gemeinsam so am Abend spazieren.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Wie schön...und? Vor 70 Jahren pflegten auch die älteren deutschen Frauen bei gutem Wetter zusammen in den Vorgärten zu sitzen und die älteren Männer gingen gerne gemeinsam am Abend spazieren. Trotzdem waren sie für Hitler...
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Du vergleichst Um- und Zustände, nonkonformist, die sich nicht vergleichen lassen. Vietnamesen haben einen anderen kulturellen Hintergrund als Türken, Bosniaken haben einen anderen kulturellen Hintergrund als Türken und Vietnamesen, Palästinenser haben einen anderen kulturellen Hintergrund als Vietnamesen, Türken und Bosniaken - und so weiter und so fort.... Am deutlichsten wird das übrigends bei den Uiguren - das ist ein Volksstamm der auch in China lebt und der traditionell muslimisch ist.
Gut, dann reden wir eben über den kulturellen Hintergrund unserer Türken und Araber, wenn du meinst, den Islam damit aus der Schußlinie nehmen zu können. Ist dieser kulturelle Hintergrund nun ein eher toleranter oder intoleranter? Verglichen etwa mit Vietnamesen usw...

Wichtig ist doch, wie sich Zuwanderer bei uns verhalten, ob sie integrationswillig sind oder nicht. Ob sie Privilegien für sich einfordern, die sie anderen nicht gewähren und ob sie ganz generell unsere Demokratie und unser Verständnis von Menschenrechten akzeptieren oder nicht.

Ich hab's schon mehrfach in anderen Zusammenhängen erwähnt: Man "bildet" Ghetto's. Jahrzehntelang mussten "die Türken" (Araber, Libanesen, Palästinenser, Jugoslawen...) die Wohnungen nehmen, die kein Deutscher nehmen wollte. Und - sie haben sie genommen.... Die direkte Folge davon war: Solche Wohnungen gab's nur in bestimmten Stadtteilen - und durch unsere Schulgesetzgebung konnten die Kinderchen der Einwanderer da auch nur in den Schulen ihres Stadtteils eingeschult werden. Und das haste dann "Ausländerklassen" gehabt, mit 30 Kindern wovon nur 5 Kinder geborene Deutsche waren.... Und Stadtteile, in denen halt - je nach der Mehrheit der Bevölkerung - mehr Türkisch oder Arabisch gesprochen wurde, als Deutsch.... Das hat nix mit "muslimischer Sozialisation" zu tuin, das hat und hatte damit zu tun dass Deutsche sich oftmals als fremdenfeindlich zeigten und zeigen. Kennste vielleicht noch "von früher" (oder Deine Eltern kennen es noch): "....wenn meine Tochter einen Schwarzen heiraten will... wenn mein Sohn mit einer stinkenden Ausländerin ankommt... ich schlag sie tot....".
Also ich stamme aus der Arbeiterschicht und habe schon immer mit Spaniern, Jugoslawen. Libanesen und zuletzt mit Kurden Tür an Tür gewohnt. Aber ich habe mich nie als Ghettobewohner verstanden, nur weil ich mir keine Villengegend leisten konnte. Auch das Außenklo ne halbe Treppe tiefer in meiner ersten Kreuzberger Bruchbude hatte ich nie als ehrenrührig empfunden. Für solche Sozialromantik war ich nie zu haben und dein Vergleich trifft ja auch nicht den Kern, der nämlich so aussieht, daß Moslems eben dazu neigen, No-Go-Areas für Nichtmuslime zu bilden. Sich ganz bewusst zu separieren, eigene Infrastrukturen aufzubauen und sich von den Kuffars abzugrenzen. Und das dann als "Multikulti" zu bezeichnen empfinde ich nun mal als bodenlose Beleidigung dieses an sich politiv besetzten Begriffs.

So da kamen also die Einwanderer in Ghetto's - hat keiner gewollt, auch die Einwanderer nicht. War aber Realität - und in Deutschland haben wir ja viel "Erfahrung" mit Ghetto's..... So ein Leben im Ghetto ist nicht einfach - und es wird nicht besser dadurch, das man den Leutz das Leben im Ghetto das man selbst mitverursacht hat, auch noch zum Vorwurf macht. Der Bildungsverhinderer par exellence - sind wir selbst! Wenn sich in den Ghetto's die wir selbst angerichtet/zugelassen haben, selbsternannte "Ayatollah's" oder "Kalifen" etablieren und der kulturell zerrissenen Jugend das Märchen vom "Djihad" und den "Ungläubigen da draussen" erzählen - dann tragen wir, die wir diese Ghetto's zugelassen haben, mindestens 50% Mitschuld!

Interessante Einstellung. Nur werde ich die nie verstehen...
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Interessante Einstellung. Nur werde ich die nie verstehen...
Vielleicht nur, weil du nicht über den Berliner Tellerrand hinaus schaust. Es gibt Städte die haben das Ghetto-Problem, andere haben es nicht. Ob das mit der jeweiligen Politik zu tun haben könnte?
Man holte die Menschen hierher, um für uns zu arbeiten. Anständige Wohnungen gab es erstmal gar nicht, da waren umgebaute Garagen, Schrottimmobilien oder ausgediente Baracken gerade gut genug.
Es hat lange gedauert, bis sich herumsprach daß es sich tatsächlich nicht nur um Muskeln, sondern wirklich um Menschen handelte.
Nun haben manche Städte ihre Gammelquartiere saniert und sich um ein verträgliches Klima gekümmert, Rechtsradikale in die Schranken verwiesen und dafür gesorgt daß die Mietpreise bezahlbar bleiben. Andere Städte haben Protzbauten hingesetzt und den Altbestand den Spekulanten überlassen. Wieder andere haben bemerkt daß dieser Weg in die Irre geführt, und umgeplant.

Jeder dieser Wege hat seine Folgen für die sozial Schwachen (egal, welcher Herkunft) und für die Fremden, wenn man lokal zuläßt daß Ausländerhass gedeihen kann. Man kann sie integrieren oder ausgrenzen - Letzteres, zusammen mit einer katastrophalen Stadtplanung, generiert Ghettos.

Nun gehst du hin und machst die Opfer dieser teilweise bescheuerten, menschenverachtenden Politik noch einmal zum Opfer.
Und ich könnte kotzen, wenn ich sowas lesen muß.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

.....Und ich könnte kotzen, wenn ich sowas lesen muß.

Kotz doch, aber maße dir nicht an, andere belehren zu dürfen oder überhaupt belehren zu können aus deiner Mainzer Tellerrandperspektive.

Sicherlich kennst du auch andere Städte außer Mainz wie auch ich andere Städte kenne. Paris etwa oder Brüssel, London, Amsterdam, Stockhoilm, Malmö usw.. Und ich sage dir, da braut sich was zusammen, für dessen unabsehbare Folgen man deinesgleichen hoffentlich einmal zur Verantwortung ziehen wird!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Allerdings gibt es wohl nichts Monokulturelleres als den Islam......

Bist du Christ, Jude oder Atheist? Dann versuche doch einmal, eine Kopftuchträgerin zu heiraten. Viel Spaß dabei!

- - - Aktualisiert - - -

Ich sagte es bereits, daß ich auf die Situation in Deutschland bezogen vor allem vom sunnitischen Islam türkischer Prägung rede und gelegentlich auch vom saudischen Salafismus. Unser Problem ist eben, daß im Zuge der Re-Islamisierung der ehemals kemalistischen Türkei auch die in Deutschland lebenden Türken ein zunehmend befremdliches Verhalten an den Tag legen, welches sie vielleicht doch besser in der Türkei ausleben sollten...

"...nichts monokulturelleres als den Islam..." Es darf gelacht werden: Der heutige Islam ist ein "Sammelbecken" von mehr als 800 verschiedenen Sekten, Abspaltungen, Bewegungen. Einen "monokulturellen Islam" gab's selbst zur Zeit der Kalifen und der Ayatollah's zur Zeit der Kreuzzüge nicht - einfach deshalb weil sich das "islamische Reich" aus bis zu 500 Einzelstämmen und Kleinnationen mit verschiedenen Volksgruppen zusammen setzte. Der Verdienst des Islams war es, diesen durchaus unterschiedlichen Menschen vom Süden Chinas bis nach "Al-Andalus" in Spanien eine gemeinsame Religion zu geben - und dabei die Unterschiede in Rasse, Kultur und Tradition zu achten und zu respektieren. In der Blütezeit des Islam,s war "der Muslim" aus Spanien gleichberechtigt zum Muslim aus dem Balkan, aus dem Turkmenenland, aus Afrika, aus Arabien. Ramadan und Hadsch, also Fastenzeit und Pilgedrfahrt hoben sogar die Unterschiede zwischen Sunniten und Shiiten auf. Während Juden in Europa Spielball der Interessen christlicher Herrscher waren, genossen sie Ansehen und Bildung in Damaskus, Kairo, Bagdad und Shiraz; selbst der einfachste muslimische Kameltreiber kannte Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Juden, Christen, Parsen und Muslime, und eine kurze Zeit lang - etwa 4, vielleicht 5 Generationen lang - "wohnten" Friede und Gleichberechtigung zwischen den Völkern im muslimischen Grossreich. Es waren letztlich machtgierige Herrscher im islamischen Reich wie an der Spitze der christlichen Nationen, die diesen kurzen Frieden brachen - das Ergebnis sieht man heute noch....

Zur "Kopftuchträgerin": Vor gar nicht all zu langer Zeit war das Kopftuch auf dem Land eine durchaus übliche Bekleidung der Frauen. Und auch "in der Kirche" gehörte es zum "guten Ton" ein Kopftuch zu tragen.... Ich habe aus meiner Kindheit noch die alten schlesischen Bauersfrauen mit ihrem Kopftuch in Erinnerung, genauso aber auch die westerwälder Bauernfrauen mit Kopftuch in der Kirche. In Südeuropa - Spanien, Italien, Griechenland - gehört es für die Frauen traditionell zum "guten Ton" ein Kopftuch zu tragen, wobei der "Wissende" an Farbe und Ausgestaltung dieses Kopftuches die soziale Stellung der Frau in ihrer Gesellschaft ablesen kann. Um nicht mit dem "pöhsen, pöhsen Islam" verwechselt zu werden, nennen die südeuropäischen Katholiken und Orthodoxe ihr Kopftuch "Schleier"..... Weder im orthodoxen Christentum, noch im Katholizismus oder im Islam gibt's dagegen explizit ein "Gottesgebot" zum Tragen eines "Schleiers" oder Kopftuches....

Wenn ein nicht-Muslim eine Muslima heiraten will, steht dem aus islamischer Sicht nichts entgegen - solange der nicht-Muslim ein "Gläubiger" ist. Und "gläubig" im Sinne des Islams sind alle Menschen die an die Macht Gottes glauben - welcher Religion, Konfession kulturellen und traditionellen Ausprägung sie angehören, ist völlig egal. Das heutige Problem liegt eher darin, dass die Heirat traditionell bestimmt ist und die Tradition einen höheren Stellenwert hat, als die Religion. Ich kenne das von "meinen Bosna": Geheiratet wird traditionell innerhalb des Volkes. Allerdings weicht das - auch unter dem Eindruck der freieren westlichen Gesellschaft - langsam auf: Ich selbst war mit einer traditionellen Bosna verheiratet und in meiner "angeheirateten Verwandschaft" gibt es heute noch 4 Ehen zwischen "christlich-deutsch" und "muslimisch-bosnisch". Und - obwohl "die Bosniaken" dem Slibowitz, dem Schweineschinken auch als Muslime nicht abgeneigt sind - es gibt wesentlich mehr "gemischte Ehen" zwischen Deutschen und Türken, als man so gemeinhin annehmen würde... Die "Brautwerbung" wenn der Schwiegerpapa Sunnit ist, ist ein wenig "schwieriger"; es gehört viel Feingefühl dazu - und auch die Bereitschaft sich auf "das Fremde" gegenseitig einzulassen. Aber die Schwierigkeit gibt's anderswo auch - wenn gebürtige Christen gebürtige Juden heiraten wollen, zum Beispiel....

Es gibt übrigends keinen sunnitisch-türklschen Islam, und die Türkei ist auch nicht "sunnitisch". Die Mehrheit der türkischen Bevölkerung hängt der Sunna an - das ist richtig, aber da gibt's auch noch Aleviten, Ahmahdi, Sufi, Schiiten - und Juden sowie koptische Christen (sogar noch ein paar Baha'i...). Die Türkei ist laut Staatsverfassung von 1923 immer noch ein laizistischer Staat und die Religion ist in der Türkei immer noch Privatsache. Zwar gewinnen auch in der Türkei "Islamisten" an Einfluss; das hat aber weniger mit den sunnitisch geprägten Türken zu tun, sondern mehr mit der grottenschlechten Politik der türkischen "Volks"parteien zu tun (dazu gehören auch die Kemalisten, nicht nur die AKP).

Du solltest Dich vielleicht mal näher mit dem Schisma zwischen Sunna und Shia befassen und sodann versuchen die unterschiedlichen Strömugen innerhalb und ausserhalb dieser Konfessionen zu analysieren - dann würdest Du vielleicht so einen Unsinn nicht mehr behaupten wollen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

"...nichts monokulturelleres als den Islam..." Es darf gelacht werden....

Dann wollen wir mal hoffen, daß uns dieses Lachen nicht bald schon im Halse steckenbleibt, wenn wir es mit den ersten muslimischen Mehrheiten auf kommunaler Ebene zu tun haben. Dein erneuter hilfloser Versuch, von der Gegenwart abzulenken ist allerdings typisch für islamophile Vertuschungsstrategen. Was du hier betreibst, ist astreine Taqiya, werter Thomas aus Berlin!

Zur "Kopftuchträgerin": Vor gar nicht all zu langer Zeit...

Du scheinst diesen Zeiten regelrecht nachzutrauern. Vergiß´es. Die 68er haben in dieser Beziehung ganze Arbeit geleistet und das ist auch gut so. Übrigens nicht nur bei uns, sondern auch in der arabischen Welt, in Kairo, Teheran und überall dort, wo die Töchter und Enkelinnen ehemals weltlicher Orientalinnen heute wieder in diese schrecklichen Frauenschonbezüge gesteckt werden, um ihren allahgefäligen Haussklavinnenstatus zu unterstreichen.
Du scheinst noch nicht allzu lange "aus Berlin" zu sein, sonst wüsstest du, daß es vor 30 Jahren nur die alten Türkinnen waren, die in Kreuzberg Kopftücher trugen. Und nur die alten Männer besuchten die wenigen Hinterhofmoscheen; die Jugend hatte damals jedenfalls noch vollkommen andere Interessen, als ihre Nasen in den Koran zu stecken.

Wenn ein nicht-Muslim eine Muslima heiraten will, steht dem aus islamischer Sicht nichts entgegen - solange der nicht-Muslim ein "Gläubiger" ist. Und "gläubig" im Sinne des Islams sind alle Menschen die an die Macht Gottes glauben - welcher Religion, Konfession kulturellen und traditionellen Ausprägung sie angehören, ist völlig egal....

Unsinn. Watch: Warum dürfen Muslimas Christen nicht heiraten?

"Der oberste Rat für Islamische Angelegenheiten und Minister für Religiöse Stiftungen, Prof. Mahmoud Hamdi Zakzouk schrieb in seinem 1999 veröffentlichen Buch:

1. Es ist wahr, daß der Islam einem Muslim erlaubt, eine Nichtmuslima (Christin oder Jüdin) zu heiraten, aber er verbietet dasselbe einer Muslima. Im ersten Augenblick sieht das wie ein Verstoß gegen die Gleichberechtigung aus, aber wenn man den Grund hierfür erfährt, versteht man, daß die islamische Gesetzgebung auch hier die Wohlfahrt aller Beteiligten anstrebt..."

"3. Wenn aber ein Nichtmuslim eine Muslima heiratet, dann ist diese Bedingung, daß er ihre Religion respektiert, nicht gegeben. Der Muslim respektiert die früheren Offenbarungsreligionen und glaubt an alle Propheten Gottes. Der Nichtmuslim glaubt aber nicht, daß der
Prophet Mohammed von Gott gesandt wurde und respektiert nicht den Islam. In den meisten Fällen neigt er dazu, an alle Lügen und Gerüchte, die über den Islam und seinen Propheten verbreitet werden, zu glauben. Wenn er dies nicht in Anwesenheit seiner Frau zugibt, wird sie doch immer das Gefühl haben, daß ihr Mann ihre Religion verachtet. Der gegenseitige Respekt zwischen Mann und Frau, der eine notwendige Grundlage für jede Ehe ist, würde damit fehlen. Dies würde entweder zur Scheidung oder zu einer unglücklichen Ehe führen..."

Alles klar?

Es gibt übrigends keinen sunnitisch-türklschen Islam, und die Türkei ist auch nicht "sunnitisch". Die Mehrheit der türkischen Bevölkerung hängt der Sunna an - das ist richtig, aber da gibt's auch noch Aleviten, Ahmahdi, Sufi, Schiiten - und Juden sowie koptische Christen (sogar noch ein paar Baha'i...). Die Türkei ist laut Staatsverfassung von 1923 immer noch ein laizistischer Staat und die Religion ist in der Türkei immer noch Privatsache. Zwar gewinnen auch in der Türkei "Islamisten" an Einfluss; das hat aber weniger mit den sunnitisch geprägten Türken zu tun, sondern mehr mit der grottenschlechten Politik der türkischen "Volks"parteien zu tun (dazu gehören auch die Kemalisten, nicht nur die AKP).

Mein Gott, daß dort auch Aleviten leben, Ahmadis und Schiiten, ist doch nun wirklich Allgemeinwissen, das braucht man doch nicht mit jedem Satz neu in Erinnerung zu rufen!
Mir geht es um die übergroße Mehrheit der türkischen Durchschnittsmoslems und um nix anderes. Und diese sind nun mal die Stütze Erdogans und seiner AKP, die den Laizismus langsam aber sicher aushöhlt und bereits von einem neuen nationalreligiösen Osmanischen Reich träumt. Und in Deutschland sind diese Leute nun mal von der Ditib vertreten, die eine Moschee nach der anderen aus dem Boden stampft und den hier lebenden Türken eintrichtert, daß sie Erdogan zu gehorchen haben und nicht Merkel - egal, welchen Paß sie besitzen.

Du solltest Dich vielleicht mal näher mit dem Schisma zwischen Sunna und Shia befassen und sodann versuchen die unterschiedlichen Strömugen innerhalb und ausserhalb dieser Konfessionen zu analysieren - dann würdest Du vielleicht so einen Unsinn nicht mehr behaupten wollen.

Und du solltest dich vielleicht endlich einmal mit dem Threadthema befassen, anstatt dauernd davon abzulenken...
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Das Threadthema, nonkomformist, sind Deine Vorurteile..... Aus der Frage (man beachte das Fragezeichen...) machst Du eine Tatsachenbehauptung, ohne Tatsachen angeben zu können oder angeben zu wollen.

Du gehst mit keinem Wort darauf ein, dass das Kopftuch keine islamische, sondern eine traditionelle Forderung ist - einfach deshalb, weil es Dir in Dein Vorurteil nicht passt. Die Befreiung vom Kopftuch fand übrigends nicht durch westliche Sufragetten statt - sondern durch eine Iranerin, die bei einer Babi-Konferenz vor etwa 175 Jahren das Kopftuch öffentlich ablegte ("Tahirih"). Das kann man durchaus als Beginn einer arabisch-persischen Emanzipationsbewegung ansehen - aber ich vermute, Du wirst auch davon keine Ahnung haben...

Ansonsten - wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht bewältigen und die Aufgaben der Zukunft nicht anpacken.

Prof. Mahmoud Hamdi Zakzouk ist einer der obersten Gelehrten des Islams. Da der Islam längst nicht mehr so homogen ist, wie ihn sich Muhammad wünschte, gehen sowohl die Meinungen der Gelehrten innerhalb einer "Fraktion", als auch die Meinungen aller Gelehrten teilweise recht weit auseinander. Ich empfehle Dir nochmals eine Beschäftigung mit "alrahman.de"; der dortige Administrator hat eine recht umfangreiche Linkliste mit Webseiten islamischer Gelehrten, die völlig andere Meinungen vertreten. In diesem Zusammenhang ist es recht interessant, das pakistanische Religionsgelehrte die Zerstörung der Buddhastatuen in Afghanisten durch die Taliban als "unislamisch" abgelehnt haben und darauf verwiesen haben, das Buddhisten zu den "anderen Religionen" gehören, die im Qur'an unter dem Schutz Allah's stehen. Du kannst allerdings auch mal nach Frau Dr. Annemarie Schimmel googeln; die Dame ist evangelische Religionswissenschaftlerin und ihre Darstellungen des Islams gehören zu den mir bekannten besten Veröffentlichungen in der "westlichen Welt". Für Frau Dr. Schimmel ist der Islam keineswegs "die kriegerische Religion", wie sie in den westlichen Medien und in besonderen "Kreisen" des Westens gerne dargestellt wird. - und dabei macht Frau Dr. Schimmel keinen Hehl daraus, dass Muhammad für sie persönlich kein Bote Gottes gewesen sein kann...

So, so, Dir geht's "um die übergrosse Mehrheit der Durchschnittsmuslime".... - es darf gelacht werden. Die gibt's nicht, genausowenig wie es angesichts zweier grosser Konfessionen und ca 1.500 Freikirchen und Sekten " übergrosse Mehrheiten von Durchschnittschristen" gäbe....

Nachtrag: Wärst Du kein "geborener Katholik" sondern "geborener Sunnit/Shiit", wäre es wesentlich einfacher die Frage nach Toleranz oder Intoleranz im Islam mit Dir zu diskutieren. Wir könnten uns dann direkt unter Zitierung der entsprechenden Suren des Qur'an darüber unterhalten, ob denn nun "der Islam" oder eher "der einzelne Mensch in seiner Tradition" tolerant oder intolerant ist. Da Du aber anscheinend keine Kenntnis des Qur'an und auch kaum Kenntnisse über Ahadith mitbringst, stattdessen aber einen ganzen Haufen von Stammtischvorurteilen, und da ich leider auch keine Bereitschaft von Deiner Seite aus dafür sehe, dass Du Deine Stammtischvorurteile mal hinterfragst, steige ich hier aus dem Dialog aus.
 
Zuletzt bearbeitet:

mmkretsch

Erhabener auserwählter Ritter
17. Mai 2008
1.113
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Hallo,
läßt sich von Seiten der Herren Apologeten so was wie ein Konsens darüber formulieren, welchen Status aus islamischer Sicht einem sogennanten Ungläubigen wie mir, der an keinen Gott glaubt, zuzugestehen ist?

Gruß
mmkretsch
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?


Beschäftige dich erst einmal mit dem Sufismus des Mittelalters, bevor du hier den Islam schlechtmachst! Und sei bitte nicht so spießig, darauf hinzuweisen, daß die kurze Phase eines "toleranten" Islam bereits im 13. Jhdt. mit Stumpf und Stiel ausgerottet wurde, wie so mancher seiner Vertreter. Die vorausgegangene Phase hat nämlich existiert und darauf sollten wir uns konzentrieren, nicht auf das, was heute ist. Das wird nur von den Medien aufgebauscht, die sich nicht zu schade sind, sich auf alberne Menschenrechte zu berufen. Schau dir lieber mal die Evangelikalen in den USA an, oder diese schrecklichen Buddhisten in Birma. Die sind wirklich intolerant, aber das scheint hier keinen zu interessieren x-(

Ich finde es jedenfalls zum Kotzen, daß hier andauernd darauf herumgeritten wird, daß der Islam sich seit dem Mittelalter unverändert als unterdrückerische Mackerideologie verfestigt und in letzter Zeit sogar zunehmend verhärtet und radikalisiert hat. Ja ja, er hat ein paar Schattenseiten, aber die haben mit dem Islam nix zu tun, sondern mit der Mentalität von Moslems, die wiederum kulturell bedingt ist. Aber das sind doch alles Menschen, die dahinterstecken! Und die pflegen, in der wärmenden Abendsonne zusammenzusitzen und sich nett zu unterhalten. Was kann denn daran so schlecht sein??? Jeder hat die Möglichkeit, zum Islam zu konvertieren, mashallah. Die sind da nicht so zickig wie die Juden, die man regelrecht anbetteln muß, missioniert zu werden. Warum hackt ihr nicht auf denen herum?

- - - Aktualisiert - - -

Wer ist denn 'euch'?

Bis jetzt der Thomas und dieser Kater. Bei dir isses noch nicht ganz erforscht :-)

Aber im Real Life sind´s natürlich Millionen, die lieber das nachkauen, was ihre politischen Führer ihnen zur Durchführung ihrer Gesellschaftsexperimente vorgeben. Ähnlich wie vor 75 Jahren, nur diesmal unter anderen Vorzeichen.
Gutmenschen sind ja so ne Art Chamäleons. Die passen sich farblich immer dem Mainstream an, um dann mit bestem Gewissen auf alles einzuschlagen, was nicht so ist wie sie...
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Ist schon mal jemandem aufgefallen, daß die angebliche "Religion des Friedens" überhaupt keinen Humor kennt? Die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen wäre jedenfalls ein starkes Indiz für das Vorhandensein von Toleranz.

Wenn sich etwas aber dermaßen ernst nimmt wie dieser Islam und seine Anhänger, dann wird schnell klar, daß man in dieser Religion nix zu Lachen hat ...x-(

http://www.religionsfreie-zone.de/gbsart/gbsart2.htm (Zeichner: Ralf König :-))
koenig_humor.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Bitte immer die Quelle angeben, da sind wir gänzlich humorfrei. Jg, Mod
 

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