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Soziale Menschenrechte?!

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Das Lebensnotwendige an Gütern ist ja längst produziert. Oder wartet noch jemand seit Jahren auf Kühlschrank, Tisch oder Fahrrad? Oder, um zum wirklich Lebensnotwendigen zu kommen, auf eine Möglichkeit Kaffee zuzubereiten? Allein in meinem Haushalt finden sich dafür vier unterschiedliche Geräte.
Die Wasserversorgung der Republik ist auch fertig. Alle Haushalte sind angeschlossen und zahlen dafür moderate Preise.
Lebensmittel sind, sofern man die industrielle Massenproduktion akzeptiert, ebenfalls sehr erschwinglich.
Die Stromkosten kann man natürlich kritisieren, ist ja ein Politikum, aber nüchtern betrachtet zwingen auch die keinen Haushalt in die Knie.

Das, was die Durchschnittsverdiener dazu zwingt einen Kita-Platz zu brauchen, damit beide Eltern arbeiten können, sind Steuern, Gesundheit und Wohnen. Insbesondere Letzteres, obwohl der Großteil der Wohnungen ebenfalls schon lange produziert ist. Mein Haus bspw. steht seit knapp 100 Jahren, und ist demzufolge seit etwa 70 Jahren voll bezahlt. Rücklagen für Modernisierungen und Instandhaltung rausgerechnet, zahle ich meine Miete überwiegend also nicht für ein Produkt, sondern beteilige mich an der Umschichtung von Vermögen. (Was dabei konkret mit meinem Geld passiert weiß ich, denn der Hauseigentümer ist ein Freund. Er erwirbt damit stetig weitere Immobilien und wird jährlich um eine Summe reicher, die ich niemals erwirtschaften könnte.)

Das Gleiche machen der Paketbote und die freundliche Bäckereifachverkäuferin mit ihrer Arbeitszeit. Wer profitiert denn letztlich von dem Umsatz, wenn online "kostenloser Versand" angeboten wird? Mal definitiv nicht der Paketbote. Sondern vermutlich eher der reichste Mann der Welt. Und vom enormen Profit, den ein belegtes Mehrkornbrötchen für 3,45 Euro generiert, landet eben auch kaum etwas bei der Verkäuferin. Nein, die bleibt auf ihrem Billiglohn sitzen und hat beim Briefkasten jedes Mal Angst, es könnte ein Schreiben vom Vermieter drin sein.
Wir haben ein Gerechtigkeitsproblem im Land, weil die soziale Marktwirtschaft zur reinen Marktwirtschaft verkommen ist, und zwar auf allen Ebenen.
 

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