Magna schrieb:Hab ich vergessen zu erwähnen: Die niederländische Drogenpolitik ist nach Ansicht des Spiegels gescheitert, da die genauso viele Kiffer haben wie Deutschland.
Hat jemand Quellen dazu?
Liebe Grüße,
Magna
Studie Euregio 2001Die Untersuchung Jugendliche 2001 der Gesundheitsdienste der Euregio hat festgestellt, dass der Cannabisgebrauch unter Schülern im Alter von 14-16 Jahren auf der deutschen Seite der Grenze weiter verbreitet ist als in den Niederlanden, wo Cannabis seit Jahrzehnten in Coffeeshops an Erwachsene verkauft wird. 13 Prozent der deutschen Schüler aber nur 10 Prozent der niederländischen Altersgenossen hatten im letzten Monat Cannabis konsumiert. Mit sogenannten "harten" Drogen (u.a. Ecstasy und Amphetamin) hatten gar fast doppelt soviele Deutsche als Niederländer zu tun. Auch beim Gebrauch von Alkohol und Nikotin liegen die deutschen Schüler vor den Niederländern.
Insgesamt wurden 40.000 Schüler weiterführender Schulen befragt.
«Wir können uns diese Unterschiede auch nicht erklären», gesteht Projektleiter Pieter Herngreen von der GGD Noord- en Midden Limburg. Er persönlich glaube, dass dieses Ergebnis mit der Drogenpolitik der Länder im Zusammenhang stehe. «Der Reiz des Verbotenen spielt sicherlich eine nicht zu unterschätzende Rolle.»
Sensoe schrieb:@Lux
ich kann mich (leider) sehr wohl in Deinem Post wiederfinden.
Ich würde mich ebenfalls als Cannabisabhängig betiteln.
Die Motivationslosigkeit ,schlaflosen Nächte,nass (jawohl...richtig scheisse nass) geschwitzten T-Shirts, und auch das verreissen der ein oder anderen "nicht unwichtigen Geschichte" sind mir wohlbekannt, ebenso die pseudophilosophischen Geplänkel mit Leidensgenossen in denen der eigene Konsum verharmlost,wenn nicht sogar glorifiziert wird.
Aber dennoch bin ich froh dass ich "nur" Cannabisabhängig bin,ich hab in meiner frühen Jugend intensiv rumexperimentiert und denke dass ich n ziemliches Suchtpotential in mir trage.Und aus dieser "Einsicht" heraus bin ich froh "nur" Cannabisabhängig zu sein.
Ich denke ich habe mich mittlerweile halbwegs im Griff was den Konsum anbelangt,ich rauche "nur" noch Tüten,"nur" noch Abends, und nicht regelmässig.Wenn ich jetzt das mit der Motivationslosigkeit noch in den Griff kriege gehts mir richtig gut
24Lux6 schrieb:sorry, in wesentlichen punkten hat der spiegel recht.
er bezieht sich nicht auf weekende-kiffer, sondern auf leute, die abends ihre 10, 15 tüten vorrollen und morgens direkt quarzen was sie abends nicht geschafft haben, bzw. die erste mischung drin haben, bevor sie morgens pinkeln waren.
so habe ich das verstanden, bzw. darauf aufmerksam machen, dass es dahin führen kann.
leute, die mit ein oder zwei gramm am tag nicht auskommen.
leute, die man kaum kennenlernt, weil sie am liebsten allein oder unter ihresgleichen sind.
leute, die sich in der tat hauptsächlich bewegen wenn sie nix zum rauchen haben.
habe selbst 15 jahre jeden tag fast nix andres gemacht als rauchen.
jeden tag, mindestens 100gr im monat. 95% davon alleine.
(in der schule dagegen war ich nur in den ersten zwei jahren breit - bin ich nachher gar nicht erst hin. nervanstalt. breit im unterricht abhängen wäre für mich das allerletzte gewesen).
ich bin von der einen schule geflogen, naja nur indirekt wegen kiffen.
bei der zweiten wegen fehlstunden ehrenrunde gedreht.
das selbe jahr aus den selben gründen dann wieder nicht gepackt.
was war ich froh.
ab dann gab es so etwas wie "vormittag" nicht mehr für mich - der tag begint nicht vor 12 uhr, oder 17 uhr oder egal, wann ich halt wach war.
abgehangen, irgendwann zivi gemacht, abgehangen, irgendwie abi nachgemacht (besser als arbeiten), abgehangen, "studiert", abgehangen, ohne berufsausbildung zum dreissigsten geburtstag in amsterdam alleine abgehangen.
ab und an verliebt, dann war die droge ne andere. wenn das aus war, bzw. meine rückzugssucht zu gross - kiffen, abhängen.
die sache hat, bis auf die beziehungsgeschichte, n happy end.
aber natürlich bin ich cannabis-abhängig. wenn man drei tage nicht kifft, endlich aus erschöpfung einschläft und nachts dreimal aufwacht und sein tshiort wechseln muss, weil man schwitzt wie verrückt kann man das wohl nicht anders sagen. und denkt über mögliche körperliche "gewöhnung" schon n bisschen anders.
bekifft war mir das oft klar - nur unbekifft (die paar minuten am morgen) war mir nur klar, dass ich jezt was rauchen "will". eigentlich merkte ich schon bei zweiten zug "das will ich eigentlich gar nicht", beim dritten, vierten war das weg, dann hab ich mir einen runtergeholt, was braucht der mensch mehr.
deswegen sage ich abhängig - seit 15 jahren, zehn davon weiss ich es. weil halt einfach mal n paar tage nichtrauchen nicht ging. ohne dass das draufsein überhaupt gut laune oder gar spass macht!
es gibt ganze jahre an die ich mich nicht erinnere, weil jeden tag das selbe abging. es ist nicht so, dass ich das uncool fand. hatte den kopf schliesslich voller geiler gedanken - die ausser mir keiner verstand, keinen interessierten und ich selbst nie die power gehabt habe "das buch" zu schreiben oder musikmässig zu machen was mir vorschwebte oder überhaupt irgeneines meiner potentiale nachhaltig anzuzapfen. was nicht auf anhieb klappte, interessierte mich doch gar nicht!
wohnung komplett vermüllt, geschirr in der badewanne (bis ich auf pappteller und einwegbesteck umgestiegen bin), die fruchtfliegen jagte ich mit so nem pflanzebesprüher, gefüllt mit ner wasser-shampoo-mischung. nach monaten raffte ich zufällig, dass die aus nem sack kartoffeln kamen, den ich mir gekauft und dann vergessen hatte.
bei all meiner "intelligenz" und meinen "genialen gedanken" hat mich das mit den fliegen nie interessiert, das habe ich einfach hingenommen. das man das ändern könnte wäre mir nie eingefallen...
dabei aber ein selbstbewusstsein - wow! war auch einfach zu erhalten wenn man für sich bleibt.
die rollläden so lange nicht hochgezogen, dass es nachher gar nicht mehr ging. ich hätte zum leben eine matratze, n pc, mucke und tv gebraucht. in flaschen gepinkelt, weil der klo drei meter weit weg war.
und ich war zufrieden, man sah mir das nicht an, ich war auch oft gereizt (die elten gingen mir ja sogar auf den nerv, wenn sie mich in ruhe gealssen habe...),
aber ich war ja SO genügsam, in meiner selbstwahrnehmung sowas wie ein buddhist oder "eigentlicher christ".
dabei voller bedürfnis (nämlich nach gras oder dope) und in der nächstenliebe nur perfekt wenn ich alleine war.
wochenlang musste ich keinen sehen oder mit jemandem reden.
ab und an stand bloss was zu besorgen.
da ich meine strafrechtsscheine etc. habe kann ich auch sagen (weils verjährt ist und meine damaligen quellen später hopps gegangen sind): nicht nur für mich, nicht nur 10 gramm (weniger lauferei, bessere preise), und hätte man mich erwischt weiss ich nicht, ob se anfang der 90er noch bewährung gegeben hätten. beim wiederholungsfall sicher nicht, und aufgehört hätt ich nicht.
zwei kumpel von mir haben wegen hasch gesessen.
einer später goldner schuss (der nahm h nur heimlich, hatte keiner gewusst/keinen interessiert wie drauf der war, was ja auch über freundschaften was sagt), der andere läuft sich die hacken für versicherungen platt. alles sehr sinnlos.
davon redet der spiegel. wenn er von kids schreibt, die morgens aufm schulweg n köpfchen ziehen, dann kann das richtig scheisse werden, wenn man das zwei, drei jahre macht.
aber ich hätts damals ja auch als spiessergelaber, angestgesülze, spasbremserei oder ahnungslose schwachsinnslalle abgetan.
aber ich weiss auch, dass ich das selbst nicht wahrgenommen hätte oder habe - da muss man dann halt durch und packts oder nicht.
problematisch wirds eh erst in den 20ern, wenn man rafft was verpasst zu haben, mangels ausbildung oä seine fähigkeiten nicht einbringen kann, irgendwas schief läuft, besser laufen könnte.
wenn man durch die kifferei erstmal was vor sich zu verdrängen hat, dann kifft man erst wirklich!
das nährt sich dann - nix auf die reihe kriegen weil dauerbreit, dauerbreit weil eh nix auf die reihe gebracht.
das war (und ist) schon flucht vor selbstverantwortung bei mir. eine gesellschafttliche verweigerungshaltung meinetwegen.
man könnte auch sagen, ich fand erwachsenwerden einfach unfair.
von den kumpels mit denen ich angefangen habe haben zwei jobs, zehn eigentlich nie wirklich einen gehabt.
drei sind tot.
einer von ihnen hat mir damals gesagt, dass das geile von heroin wäre, das er vom kiffen loskäme, das vertrüge sich nicht... aber man hat natürlich auch das mal probiert, als man sah, dass das mit shore auch nicht von anfang an so abgeht wie die cops das in ihren bunten broschüren so schildern. m laufe der zeit kam eigentlich jede droge mal irgendwie angeschwommen und man hats halt mal probiert, weil über cannabis haben die ja auch nur scheisse erzählt, von wegen draufkommen, abhängigkeit.
und auch wenn cannabis keine einstiegsdroge ist, ist es doch ein einstieg in den drogenmarkt. und dann kriegt man schonmal ab und zu ne pappe angeboten oder ne pille oder ne line white.
niemand meiner damaligen freunde hat einen beruf ausgelernt oder ein studium abgeschlossen.
biss, ehrgeiz, mal was über n paar tage oder auch nach niederschlägen zu verfolgen ist unser aller sache nicht - und anscheinend nie gewesen.
ich würde auch heute noch sagen, das es ausgerechnet die sensibleren, neugierigen und cleveren erwischt hat. ob wir wirklich die intelligenteren waren (wovon wir damals überzeugt waren, wir waren elite, keine frage, so jeder für sich) weiss ich nicht. wenn ich mir angucke, wie selbstständig man so ist, muss ich das irgendwie verneinen.
die ödlinge von damals, die uncoolen, die "Messdiener" wie wir das nannten hatten teilweise schlechtere noten (ich hab noch dauerbedampft auf zweitem bildungslob ein abi hingelegt mit dem ich studieren konnte was ich wollte. aber was soll man wollen? kann man wollen sollen? usw. usw.)
und müssen heute weniger rödeln, leben nicht unbedingt auf dispokredit oder staatskohle und können nicht so scheisse sein, wenn man sieht dass ihre kids gut drauf sind.
das heisst nicht, dass ich gegen liberalisierung bin, im gegenteil.
ich glaube (und sehe in meinem alltag hier in berlin jeden tag), dass man cannabis auch for fun konsumieren kann. wenn beispielsweise von 10 gelegenheitskiffern einer zu nem täglichen hardcore-raucher wird finde ich
das nicht ausreichend kiffen zu verbieten.
obwohl es zwischen legalisieren und tolerieren auch spielräume gibt, die zunehmend ausgebaut werden.
wenn der artikel darauf aufmerksam macht, wie hart man durch/auf cannabis draufkommen kann finde ich das ganz in ordnung.
vom verelenden her, von der sozialkompetenz her, von der bestimmung der droge über den alltag hat cannabis ganz klar potential dich in einen ähnlichen alltag zu bringen wie nen junkie - sieht man mal davon ab, dass seine droge teurer ist. kann er sichs leisten und muss nicht herumrödeln für kohle lebt ein junk nicht viel anders als n kiffer. der physische entzug (den ich beim reuachen jedenfalls schon auch hatte) ist härter wegen schmerzen, bauch etc. - der h-entzug ist ne richtige eigene krankheit.
aber auch der anderen seite habe ich es jahrelang überhaupt nicht zugelassen, ohne hasch oder gras zu sein. also es erst gar nicht so weit kommen lassen.
das sind nur ganz persönliche beobachtungen. ich will nicht sagen, dass das bei jedem automatisch so kommt oä. ich hab schwein gehabt, auch.
bin freiberufler, verdiene gutes geld, habe jede freiheit -
und rutsche sicher ein, zweimal im jahr wieder zurück. wie zu karneval, wo ich zwei wochen innem masstrichter hotel abgehangen habe. geplant war das als wochenendausflug und "vielleicht mal abends wieder ne tüte rauchen".
ich kontrolliere das nicht, es kontrolliert mich, wenn ich es hereinlasse.
es hat mich dann doch angekotzt, aber ich habe die letzten gramm auch nicht weggeschmissen, sondern in holland vergraben...
purple haze... hmm ich liebe haze
n bisschen white widow...
etwas citral und k2.
leckerlecker... wenn das zeug noch da ist, wenn ich irgendwann nach holland fahre und es nicht verottet ist, dann hau ich das weg!
und dabei ist mir das alles bewusst!
das gilt sicher nicht für jeden, aber für die meisen die ich kenne.
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abgesehen davon:
wer sich in der grossen pause ne bong reinzieht hat die droge noch nicht ansatzweise begriffen!
Also ich kann mich nicht drann erinnern , dass gras meinem kurzzeitgedächtniss geschädigt hätte.
Unser Kifferhirn ist jedoch von der Verarbeitung unzähliger Sinneseindrücke und Gedankengänge dermassen überfordert, dass es sich schliesslich entscheiden muss, den begrenzten Speicherplatz zu Gunsten der Sinne und zu Lasten des Logos zu verwenden. Deshalb ist Cannabis der Baum Der Erkenntnis, der Staatsfeind Nr. 1.