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Spiegel: Die Seuche Cannabis!

B

Booth

Gast
Kasimir schrieb:
antimagnet schrieb:
was sind denn drogen deiner meinung nach?
Drogen= Kaffee, Zigaretten, Medikamente, bestimmte Pilze, Ganja & CO
Das klingt nach sämtlichen körperfremden Rauschmitteln. Was ist mit körpereigenen Rauschmitteln. Gehört letztendlich dann nicht auch Verhalten verboten, wodurch der Körper durch körpereigene Hormone einen Rausch erfährt? Oder wäre das erlaubt? Wenn ja, wieso?`

Und was ist mit den vielen Rauschmitteln, welche medizinisch genutzt werden. Ist der medizinische Einsatz erlaubt? Wenn ja, wird dadurch nicht wieder sehr schnell Mißbrauch ermöglicht? (siehe Medikamentenabhängikeit).

Glaubst Du, daß diejenigen, die grössere Probleme in ihrem Leben haben, und dem (wie auch immer) entfliehen wollen, statt sie konstruktiv anzugehen, das tun, wenn man sämtliche Rauschmittel und sämtliches Rausch"verhalten" unter Strafe stellt?

Und wenn es Deine kostabre Zeit erlaubt - wieso glaubst Du, daß der Vergleich mit dem Strassenverkehr "Käse" ist? Sind zig Tausend Tote allein in Deutschland jedes Jahr, sowie mehr als hunderttausend Verletzte nicht wert darüber nachzudenken, ob die Ursache dafür nicht evtl verboten werden sollte, so wie bei den Drogen? Ich schätze, ein querschnittsgelähmter hat durchaus ebenfalls lebenslange Probleme - ähnlich wie ein Rauschgiftsüchtiger. Der letzte ist zwar IMMER selber für sein Schicksal verantwortlich... aber davon gibt es im Strassenverkehr nun ebenfalls genug. Und... dadurch daß im Strassenverkehr noch viel eher Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen werden, ist dies doch eher ein Argument FÜR ein Verbot des Strassenvekehrs, oder nicht?

gruß
Booth
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Sensoe schrieb:
in etwa: "die Menschen wollen spielen,und bevor das Glücksspiel von der organisierten Kriminalität veranstaltet wird,sollte dies der Staat übernehmen,so ist wenigstens der ordnungsgemäße Ablauf gewährleistet."
Ich denke diese Aussage könnte man auch auf Cannabis beziehen.

exakt diese aussage nur eben auf canabis gemünzt wird immer wieder getroffen... nur wenn es um canabis geht sperrt man sich gegen diese eigentlich nicht unlogische argumentation....

wobei ich erstaunt sgen mus, dass die droge lotto vom staat ja nicht nur toleriert wird sondern auch ganz massiv gefördert wird... bzw. werbung ist da extrem erlaubt.. im gegensatz zu z.b. tabakwerbung ( auch werbung für eine droge die noch legal ist ;) ) ...

aber bei canabis ist alles anders... warum eigentlich..

ja ich kann mir vorstellen was rupert jetzt antworten würde...

ich sage jetzt schon, dass ich mit diesem argument nichts anfangen kann ;) bin aber gerne bereit mich eines besseren belehren zu lassen... naja ... try it ;)
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Booth schrieb:
Und wenn es Deine kostabre Zeit erlaubt - wieso glaubst Du, daß der Vergleich mit dem Strassenverkehr "Käse" ist? Sind zig Tausend Tote allein in Deutschland jedes Jahr, sowie mehr als hunderttausend Verletzte nicht wert darüber nachzudenken, ob die Ursache dafür nicht evtl verboten werden sollte, so wie bei den Drogen? Ich schätze, ein querschnittsgelähmter hat durchaus ebenfalls lebenslange Probleme - ähnlich wie ein Rauschgiftsüchtiger. Der letzte ist zwar IMMER selber für sein Schicksal verantwortlich... aber davon gibt es im Strassenverkehr nun ebenfalls genug. Und... dadurch daß im Strassenverkehr noch viel eher Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen werden, ist dies doch eher ein Argument FÜR ein Verbot des Strassenvekehrs, oder nicht?

potentiell tödliches rausch und suchtmittel individualverkehr?

naja... sicher in gewisser form oder besser in einigen fällen kann man wohl durchaus und auch kaum bestreitbar davon sprechen, dass das fahrzeug ein sucht und rauschmittel ist... anders ist das verkehrsverhalten mancher kranker nicht mehr zu erklären...
 

Rupert

Geheimer Meister
9. September 2004
237
@gloeckle:

Diese Institution, die du hier zitierst, strotzt geradezu vor Bürokratie und nicht vorhandenem Sachverständnis ... man schaue sich nur an, was sie so schreiben:

In allen EU-Ländern, möglicherweise mit Ausnahme von den Niederlanden, wurde das konsumierte Cannabis größtenteils importiert, allerdings liegen noch keine systematischen Daten zur Verfügbarkeit von selbst angebautem Cannabiskraut vor.

"Bauen Sie privat Cannabis an? Ja oder nein?" :lol:

Was bilden die sich eigentlich ein? Dass aus dem Grund, weil sie im Rahmen ihrer vielseitigen Studien herausgefunden haben, Cannabis werde vornehmlich importiert, keines angepflanzt wird? Da höre ich desöfteren andere Stimmen hier ... die Quelle hat sich disqualifiziert ...


@forcemagick:

exakt diese aussage nur eben auf canabis gemünzt wird immer wieder getroffen... nur wenn es um canabis geht sperrt man sich gegen diese eigentlich nicht unlogische argumentation....

Achtung, Lotto und Cannabis sind zwei unterschiedliche Sachen. Vom Lottospielen trägst du keine gesundheitlichen Schäden davon, Cannabis zieht Landzeitschäden nach sich. Beides mögen Suchtmittel sein, aber Cannabis ist gefährlich; Lotto eher weniger.


wobei ich erstaunt sgen mus, dass die droge lotto vom staat ja nicht nur toleriert wird sondern auch ganz massiv gefördert wird... bzw. werbung ist da extrem erlaubt.. im gegensatz zu z.b. tabakwerbung ( auch werbung für eine droge die noch legal ist) ...

Du willst doch wohl nicht ernsthaft zur Debatte stellen, die Tabakwerbung wieder einzuführen? Es reicht schon, dass diese Droge allgemein so weit verbreitet ist, da brauchen wir nicht auch noch Werbung dafür, zumal sie oft noch schlimmere Konsequenzen nach sich zieht als Cannabis !

Ich bin schockiert darüber, wie man hier tödliche Substanzen mit einfachen Spielchen wie Lotto vergleicht. Ich möchte nicht für den Tod von Millionen verantwortlich sein - Mr. Tabakwerbung vielleicht schon, ich weiß es nicht.
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
@Rupert

Ich denke nen LottoSüchtiger der sein Hab und Gut verspielt...schliesslich auf der Straße landet,und 2 Winter später auf der Straße erfriert leidet auch gesundheitlich unter seiner "Lottosucht".

Aber ist es nicht sowieso jedermanns Sache ob er "gesund" oder "weniger" Gesund leben möchte?
Und müsste man dann nich auch FastFood(zu fettig-ungesund),Autos(Abgase-ungesund) und tausend andere,eher "weniger gesunde" Dinge verbieten?
Wie wärs mit Selbstbestimmung für jeden über seinen Körper?
Ausserdem regt mich Deine ablehnende Haltung Cannabis gegenüber gerade tierisch auf...mein Blutdruck steigt...ungesund... :wink:

Edit: ajO...meine Mom hat ne Attestierte "Arbeitssucht"(gesundheitlich ziemlich schädlich)...deswegen Arbeit verbieten? :lol:
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
naja wie harmlos ist lotto denn? es kostet ein schweinegeld und die wahrscheinlichkeit zu gewinnen ist geringer als vom blitz getroffen zu werden... und das ist schon wirklich nicht so wahrscheinlich....

und tabak.. nun.. wie tödlich ist tabak? sind die vielen menschen, die an krankheiten, die dem tabakkonsum zugeordnet werden nun am tabakkonsum gestorben oder an einem turbogesunden arbeitsplatz....

was sagt man einem menschen, der nie geraucht hat und einen lungentumor hat... was sagt man einem menschen der gefäßverengung hat und nie eine zigarette geraucht hat? "hätten sie mal nicht geraucht hätten sie das problem nicht gehabt?" ...
wie tödlich ist die zigarette wirklich?

mein großvater z.b. hat im krieg den tollsten dreck geraucht und nach seiner gefangenschaft bis zu ende ... er wurde 90 jahre alt..
haben ihn die zigaretten umgebracht?

ich denke nein.. und ich denke bei zigaretten wird ein teuflischer schmuh getrieben..

ich will nicht behaupten dass zigaretten gesundheitsförderlich sind ;)

aber ich denke, wenn wir uns die lunge eines stadtbewohners ansehen haben wir da etwas was verdächtig nach einer raucherlunge aussieht und das ist die folge von individualverkehr also abgasen...

ich finde es etwas befremdlich, dass einerseits eine globale kampagne gegen das rauchen läuft während es keine weltweite kampagne gegen den gebrauch von benzinkutschen gibt... ganz im gegenteil.

ich finde es kurios, dass es an so manchem bahnhof verboten ist zu rauchen ( an den raucherdiskriminierungspoints darf natürlich geraucht werden :twisted: ) während diese bahnhöfe in der smogbelasteten innenstadt stehen und dieselzüge heiter ihre abgase verbreiten...

es geht mir hier aber nicht darum tabakwerbung wieder einzuführen.. die kann mir ordentlich gestohlen bleiben ;)

mir geht es eher um die merkwürdige doppelmoral beim thema drogen, rausch und sucht
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
@rupert:

Dir ist sicherlich klar, dass ich mir spätestens seit diesem Beitrag meinen Teil über dich denke ... aber never mind, ist ja alles anonym, nicht?

rupert, ich denke mir seit du hier bist meinen teil über dich. das mach ich fast bei jedem so. was ist mit zucker übrigens? den hast du übergangen...

oh, ein neue rpost:

Vom Lottospielen trägst du keine gesundheitlichen Schäden davon, Cannabis zieht Landzeitschäden nach sich.

wer sein geld für lotto ausgibt und nicht für gesundes essen, hat auch gesundheitliche schäden. vom stress ganz zu schweigen. wahrscheinlich sind auch überdurchschnitltich viele lotto-spieler raucher. oder andersrum. egal: wa sich sehr lustig fand: die wahrscheinlichkeit, wenn man freitag getippt hat, vor dem sonntag der ziehung zu sterben ist größer als einen sechser mit superzahl zu tippen.

außerdem: liest du nicht richtig? stand hier nicht dauernd was von keine langzeitschäden durch cannabis nachweisbar? ich glaube, du bringst durch deine lustfeindliche art viel mehr junge mitleser zum kiffen als sensoe. wenn so einer wie du das scheiße findet, dann muss es einfach gut sein. das denk nicht ich, das denken die. :wink:

Was bilden die sich eigentlich ein? Dass aus dem Grund, weil sie im Rahmen ihrer vielseitigen Studien herausgefunden haben, Cannabis werde vornehmlich importiert, keines angepflanzt wird? Da höre ich desöfteren andere Stimmen hier ... die Quelle hat sich disqualifiziert ...
jo. für mich hat sich da grad jemand anders - wiederholt - disqualifiziert... dass vornehmlich importiert wird, werden sie schätzen können. sie haben aber keine systematischen daten, so dass sie das ausmaß exakt beziffern können. das lesen ist wohl echt nicht so deins...


Du willst doch wohl nicht ernsthaft zur Debatte stellen, die Tabakwerbung wieder einzuführen? Es reicht schon, dass diese Droge allgemein so weit verbreitet ist, da brauchen wir nicht auch noch Werbung dafür, zumal sie oft noch schlimmere Konsequenzen nach sich zieht als Cannabis !

autos sind noch schlimmer. und ja, tabakwerbung bittebitte. du willst mir doch nicht sagen, dass du nicht rauchst, weil du keine werbung dafür kennst. du hältst doch dich selbst nicht für so doof, oder? warum hältst du eigentlich die anderen für doof? äh, unmündig?

Ich bin schockiert darüber, wie man hier tödliche Substanzen mit einfachen Spielchen wie Lotto vergleicht. Ich möchte nicht für den Tod von Millionen verantwortlich sein - Mr. Tabakwerbung vielleicht schon, ich weiß es nicht.

wenn hier einer auf die werbetreibende wirtschaft reinfällt, dann du rupert. werbewirkung konnte noch nie in ausreichendem umfang nachgewiesen werden, aber die sorgen schon dafür, dass man an die wirksamkeit der werbung glaubt. vance packard hat mit seinen geheimen verführern der werbeindustrie den größten gefallen getan...

sorry für das durcheinander...
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Forcemagick schrieb:
mir geht es eher um die merkwürdige doppelmoral beim thema drogen, rausch und sucht
das ist wohl wahr..
ich denke mir da eigentlich schon, dass man jedem seinen persönlichen rausch lassen sollte, wenn er ihn "braucht"..
das ist tut er natürlich nicht, aber irgendwo müssen die menschen schon mal eigenverantwortung übernehmen...
das gilt für den rausch wie für sport..

wenn es jemand tut, muss er mit den konsequenzen rechnen und diese auch tragen.
wenn er vorgesorgt hat, dann gut, wenn nicht, dann kann er halt schauen wo er bleibt..
eine gewisse grundversorgung ist natürlich unabdingbar, aber diese sollte auf jeden fall über steuern auf kippen und alk erfolgen..
und wenn ich mir den daumen abhacke, zahlt natürlich die versicherung..

ich übrigens finde tabakwerbung ziemlich cool, weil sie die einzige wirklich innovative heutzutage ist..
und nein, ich rauche nicht..
außer so ca. eine schachtel in zwei wochen :wink:
aber die sucht wird stärker... :twisted:

ich weiß, dass ich mir damit schade, genau wie mit saufen.
ich mache es bewusst trotzdem, weil es mir das wert ist..

na und ?? soll ich jezt deswegen eingesperrt werden??

nein.. (hoffe ich mal)
es ist mein leben und mein tod..

keiner hat sich da einzumischen, mit allen konsequenzen..
 
B

Booth

Gast
forcemagick schrieb:
potentiell tödliches rausch und suchtmittel individualverkehr?
Nein - natürlich hat der Strassenverkehr nichts mit Drogen zu tun. Es geht nur ums Prinzip.
Das Hauptargument meines Wissens für ein striktes Verbot von Drogen aller Art ist die Schädigung von Menschen (und dadurch Verursachung erheblicher Kosten).
Das selbe Argument lässt sich für den Strassenverkehr nutzen. Wieso fordert also niemand ein Verbot des Strassenverkehrs?

Ich will nur die Argumentationslinie ein wenig erschüttern - und damit vielleicht auch letztlich verdeutlichen. Auch wenn es auf Grund meiner Äusserungen kaum erkenntlich ist. Meine Meinung zu dem Thema ist ziemlich... öööhhh... schwierig - aber dazu vielleicht später mehr ;)

gruß
Booth
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
antimagnet schrieb:
ich glaube, du bringst durch deine lustfeindliche art viel mehr junge mitleser zum kiffen als sensoe.

Dem möchte ich noch hinzufügen dass ich jedem der mich übers Kiffen fragt den Rat gebe "erst garnicht damit anzufangen"(genau wie Kaffee trinken,Zigaretten rauchen,Alkohol etc).Aber ich würde eben niemanden kriminalisieren nur weil er der Meinung ist es unbedingt tun zu müssen.
Dies nur damit mich hier niemand für nen fanatischen CannabisVerfechter hält.Sucht bleibt "uncool"...und muß einfach nicht sein. :wink:
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Booth schrieb:
Nein - natürlich hat der Strassenverkehr nichts mit Drogen zu tun.

doch doch ;) ..

nein du hast natürlich recht mit deinem letzten beitrag.. aber dein vergleich auf den ich mich fragend bezog hat auch was für sich.. für manchen ist es tatsächlich rausch und suchtmittel mit oft tödlicher folge für alle möglichen beteiligten...

ich denke die vielen idioten auf usneren straßen, die mit viel lauter musik dem bleifuß fröhnen ohne dabei überhaupt ein ziel zu haben "he lass uns cruisen höhö", die dabei aus lauter fun riskante manöver durchführen "ey voll cool wie du denn versägt hast höhö" und dabei bedauerlicherweise nicht einfach selbst am nächsten baum sterben ( immerhin haben sie sich ja eifrig um diese stelle beworben ) sondern bedauerlicherweise auch noch menschen mit in den den tod reißen, die einfach nur von der arbeit nach hause oder aus sonstigen gründen unterwegs waren ...

wenn der alleinige umstand eine ps-starke maschine kontrollieren zu können zu absolut irrationalem und verantwortungslosem verhalten führt und das fast schon suchtartig "was sollen wir denn sonst machen außer cool durch die city cruisen höhö ... ist doch voll geil"
zelebriert wird, dann ist an deinem argumentationsauflockerer mehr dran als du vielleicht ursprünglich gedacht hast ( natürlich will ich nicht generell individualverkehr mit drogensucht gleichsetzen )
 
B

Booth

Gast
@ Forcemagic

Ich hoffe, ich erschüttere Dich nicht, wenn ich behaupte, tatsächlich von Anfang an mehr als nur einen "Argumentationsauflockerer" im Sinn gehabt zu haben ;)

Die Frage, die sich mir stellt - was treibt Menschen dazu, sich selber und andere zu schädigen? Egal, ob durch übermäßigen Drogenkonsum, unvorsichtiges und übermäßig schnelles Autofahren, etc
Und wieviel können Verbote dazu beitragen, dieses Verhalten einzuschränken? Was haben Verbote noch für Auswirkungen? Gibt es eventuell gar negative Auswirkungen? Wiegen die positiven Auswirkungen wirklich die negativen auf?
Und... gibt es vielleicht noch etwas anderes, was man tun kann, ausser Verbote (sogar unter Strafe) auszusprechen?

Das sind für mich die entscheidenden Fragen. Diejenigen, die einfach nach einem Verbot schreien, ohne auf diese Fragen einzugehen, agieren für mich zu kurz.
Diejenigen, die aber einfach sagen "Drogen sind geil - Autofahren ist geil - jeder muss für sich entscheiden", ohne die vielen Probleme zu sehen (und ein paar Tausend Drogentote, wie auch ein paar Tausend Verkehrstote SIND nunmal ein Problem) agieren ebenfalls viel zu kurz.

Da kommt dann letztlich auch Antimagnets Behauptung ins Spiel, daß wir uns in unserem Denken durchaus beeinflussen lassen. Über das Verbot von Drogen wird seit Jahrzehnten gestritten. An ein Verbot des Strassenverkehr denkt keine Sau - wieso nicht?

gruß
Booth
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
WOW.... Habe jetzt im schnelldurchgang die letzten 186 Beiträge der letzten viertelstunde durchgelesen! :lol:

Scheint sich hier so eine Verbotsfraktion, eine "Legalize it"- Freiheitsfraktion heraus zu kristallisieren, und Leute die da zwischen stecken. Negativ anmerken muß ich das dieses: auf jeden Satz der gegenüberliegenden Fraktionen auseinanderreißen und darauf ellenlang zu antworten für einen unbedarften Mitleser sehr anstrengend ist, und im Grunde nichts dabei heraus kommt!

Meine bescheidene Meinung:

Verbote bringen gar nichts, härtere Strafen auch nicht, vernünftige Aufklärung aber. Vernünftig hierbei aber ehrlich, es nützt nichts Cannabis und Heroin in einen Topf zu werfen, aus eigener Erfahrung aus Umgang mit Jugendlichen: Leute die falsch aufgeklärt sind machen genau das Gegenteil.
Wenn in der Drogenbroschüre der Joint erklärt wird und wie schlimm der psychisch abhängig macht und degeneriert, eine Seite Später der Vorzeige-Junkie mit Spritze im Arm tot auf der Toilette liegt, fühlen sich die Jugendlichen belogen. Nach dem Motto: Der Joint war gar nicht verkehrt, abhängig bin ich auch nicht, kann nach wie vor klare Gedanken fassen, mit den anderen Drogen haben "sie" uns dann ja sicher auch nur belogen und übertrieben. Cool, der Typ der dealt raucht mit seinen älteren Freunden so eine schöne Schlangenpfeife, ist ja eh alles Illegal, probier ich auch mal aus, wird schon nicht so schlimm sein, sch... Spießergesellschaft. Hierbei muß man auch den natürlichen Rebellionsfaktor der jungen Leute nicht außer acht lassen, der läßt sich nun mal auch nicht verbieten.

Die meisten sind sich ja einig, daß Verbote oder härtere Strafen den Preis der jeweiligen Droge steigen lassen.
Nun... jeder der mal ein paar Schweden oder Finnen auf staatsfremden Boden beobachtet hat wird mir beipflichten das meist deren einziges Ziel ist sich möglichst schnell und ausgiebig zu besaufen, weil Alkohol woanders ja so billig ist. daraus kann man schließen das diese Leute durch die jeweiligen Verbote nicht in der Lage sind mit der Droge Alkohol einigermaßen vernünftig umzugehen, der Genuß den Rupert beschrieb ist so fast unmöglich gemacht worden. Durch die Einschränkung der Freiheit wurde diesen Menschen die Möglichkeit geraubt sich mit Alkohol ernsthaft auseinanderzusetzen, ich glaube das ist es welches Antimagnet eigentlich aussagen wollte. Gibt es in Schweden jetzt weniger Alkoholiker, trotz Preisen bei einer Dose Bier von 5 Euro?
Ich sage das jeder der sich betrinkt und sich nicht mehr unter Kontrolle hat schon längst Alkoholiker ist, bekommt er keinen Alkohol (weil dieser zu teuer ist) wird er dieses Suchtdefizit in anderer negativer Form ausleben.
Welches Land kann objektiv besser mit Drogen umgehen, die Niederlande oder Deutschland trotz Verbot von Haschisch? (gemessen an den sozialen Folgen)

Und mein Gott.... Cannabis ist eine alte Kulturpflanze die durchaus auch eine gesundheitsfördende Wirkung hat, genauso wie alle natürlichen "Drogen" die in Maßen!!!! genossen werden, sogar der Alkohol.
Bei Drogen aus dem Chemielabor trifft diese Regel allerdings ganz und gar nicht in Kraft. Sobald wir Menschen an der Natur rumpfuschen kommt der größte Mist dabei raus- sei es bei Drogen oder sonstigen "modernen" Errungenschaften, wie Paracetamol oder koffeinfreier Kaffee, Waldpflege, Jäger, Insektizide, Kunstdünger, Atomkraft, nicht mehr zu Fuß gehen müssen, Fahrstühle, Massentierhaltung, Monokulturen, zum Überleben bedruckte Papierscheinchen haben müssen, Krawatten usw..... :lol:



LG


AoS
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
@Kasimir
Wenn du Drogen verbietest und dafür sorgst das sie nicht Angeboten werden sind die Probleme auch nicht vorhanden.
Ach.... so einfach ist das?
Wenn deine Öllampe im Auto immer leutet dann drehst du doch auch nicht die kleine Birne raus, damit das Licht nicht mehr so stört .... nehme ich zumindest mal an. :roll:

Vielleicht hast du dich mit Sucht noch nicht wirklich intensiv beschäftigt und siehst bei der Sucht nur die Droge als Problem.
Aber ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass die Naivität die hinter deinem Satz steckt, mich schmunzeln läßt.

Bitte versteh das nicht falsch. Ich meine das nicht böse oder überheblich. Ein bischen beneide ich dich dabei auch um diese einfache Sicht ...
Ich habe ein ziemlich turbulentes Leben gehabt und dabei auch mal eine Phase gehabt in der ich mit schwer Drogenabhängigen zu tun hatte.... Also Heroinabhänige/ Junkies und Alkis
Die meisten Junkies nehmen übrgiens alles ...von Tabletten angefangen, weil sie in der ständigen Angst vor dem Junk leben.

Ich habe dabei eine Sache gelernt: Die Menschen die Drogen nehmen, haben nicht erst ein Problem weil sie Drogen nehmen .... Die Drogen machen diese Probleme für uns (die restliche Gesellschaft) erst sichtbar.... und sie machen nicht nur ihre eigenen Probleme damit sichtbar, sondern die sie sind wie ein Ausbruch aus der Gesellschaft. Die Probleme die eine Gesellschaft hat, zeigt sich auch und gerade, an diesen Menschen
Die Fragen die sich da stellen sind, wie wir als Gesellschaft mit diesen sichtbaren Problemen umgehen.
a) Wie schützen wir uns und den Rest der Gemeinschaft?
ich muss dir ehrlich sagen, vor jemandem der einmal am Tag ein Preiffchen raucht .... muss ich weder mich noch meine Kinder schützen ... Die Frage wie der Schutz aussehen muss, schließt auch ein, dass wir uns darüber einig sind, wovor geschützt werden muss.
b) Und die andere Frage ist, wie gehen wir mit den Menschen um, die in unserer Gemeinschaft daran zerbrechen. Wie sieht die Hilfe der Gemeinschaft aus?

Dein Vorschlag war, wenn ich dich richtig verstanden habe:
schwere Strafen für Drogendealer .... und für Konsumenten Hilfe ?

Rupert schrieb:
@SillyLilly:

SillyLilly schrieb:
Du bist der Ansicht, dass Kinder misshandelt werden, weil es keine harten Strafen dafür gibt?

Auf jeden Fall scheinen die Strafen nicht hart genug zu sein, denn eine Abschreckung sehe ich bei vielen Tätern nicht - geschweige denn Reue.


SillyLilly schrieb:
Du willst eine Statistik darüber, inwieweit härtere Strafen zu einer Verminderung von Straftaten führen?

Exakt das hätte ich gerne, ja.

Verstehe ich das richtig, dass du meinst, dass Einzige was Täter davon abhalten könnte, wäre eine Strafe .... und wenn dass eben nicht hilft ...dann eine härtere Strafe .... und wenn das eben auch nicht hilft, dann noch eine härtere .......und wenn das auch nicht genug hilft, dann noch eine härtere ...und wenn das auch wieder nicht genug hilft noch eine härtere ....
entschuldige ich habe mich eben in den logischen Gedankenkonsequenzen deiner Grundannahme verirrt.
Deine Grundsatzeinstellung scheint so bestechend einfach und logisch .... dass man dabei fast vergißt, dass es überhaupt keinen Beweis dafür gibt, dass härtere Strafen Leute von sowas abhalten würden. Genaugenommen spricht sogar alles dagegen.

(Das verschiedene kriminelle Handlungen ... verschiedene hintergründe haben und bei einigen der Grund überhaupt nicht beeinflußt wird, vom Strafmaß das ein Delikt hat .... grenzt schon an offtopic, aber so ganz kann ich das nicht stehen lassen.
Missbrauch von Kindern ist nicht durch das Strafmaß zu beeinflußen, im Gegensatz zu Delikten in denen es um persönliche Bereicherung oder ähnliches geht....... Tötung aus Notwehr wirst du widerum auch kaum durch härtere Strafen unterbinden können.
Ein Missbrauchstäter ist in der Regel selber früher ein Opfer von Missbrauch gewesen und psychisch krank. Ein Wegsperren dieser Menschen dient mehr dem Schutz der Allgemeinheit, als der Abschreckung von anderen eventuellen Tätern.

Nebenbei ... wenn man deine Argumentation logisch weiterdenkt, würde es ja heißen, dass eigentlich jeder gerne missbrauchen würde, wenn es keine Strafe dafür gäbe. :O_O:
Also auch ohne in eine philosophische Diskussion zu verfallen, ob der Mensch an sich gut oder böse sei .... kann man wohl doch relativ sicher sein, dass Missbrauch nicht zum "normalen" Triebverhalten eines gesunden Menschen gehört.


Sooo nu aber wieder zum Thema Drogen:

Was ist mit der Prohibition in Amerika?
Hat das Verbot die Menschen von Trinken abgehalten? Hat es die Kriminalität vermindert?
Welche guten Auswirkungen hatte das Alkoholverbot?


Namaste
Lilly
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Rupert schrieb:
Wie definierst du dein vernünftiges Maß?

Ich lese verschiedene Lektüren darüber, von möglichst vielen unterschiedlichen Personen und möglichst vielen unterschiedlichen Interessengruppen.
Ich prüfe jede Information, die ich erhalte.
Ich bilde mir eine (vorläufige) Meinung.

Bis jetzt hat es mir nicht geschadet...

Rupert schrieb:
Und gibt es beim Rauchen überhaupt ein vernünftiges Maß?

Für dich als "militanten" Nichtraucher vermutlich nicht. ;)

Rupert schrieb:
Wie gesagt, ich hintefrage alles

Wirklich alles?

Rupert schrieb:
Wenn mir eine Quelle nicht objektiv genug erscheint, dann erkenne ich sie nicht an

Wann erscheint sie dir denn nicht objektiv genug?

Rupert schrieb:
Bloß hatte dieser nette Mensch zu seiner Zeit wohl noch nicht die westlichen Schönheitsideale im Kopf... ;)

Das Wort "Dao" bedeutet einfach "Weg". :D

Rupert schrieb:
Ich interpretiere.

Siehst du. Ich verstehe. ;)

Rupert schrieb:
Vor den Gefahren einer Diktatur warnt man auch eindringlich. Warum nicht vor Cannabis genauso warnen

Habe noch nie gehört, dass Cannabis Leute zu Millionen in Lager im Osten transportiert, um sie zu verbrennen. Oder dass Cannabis ganze Völker verhungern lässt, um sich einen schicken Palast leisten zu können...

Btw. der Unterschied ist, dass über Diktaturen in der Schule im Allgemeinen keine Desinformation verbreitet wird. (Die Fakten sprechen ja auch schon für sich bzw. gegen Diktaturen. ;) )

Rupert schrieb:
ich höre sie schon fallen, die Äpfel und Bananen

PLONK! ;)

Rupert schrieb:
Schade nur, dass du diese Entwicklung mit deiner Meinung unterstützt.

Tja. Bin nun 'mal kein "Repressionist". ;)

Es gibt effektivere Wege zur "Trendkontrolle".
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Könntet ihr es bitte unterlassen teilweise jeden Satz zu zitieren und zu kommentieren?
Das ist sehr nervig.... ewig lange postings ... die vom Aussagegehalt auch wesentlich kürzer sein könnten. Der größte Teil bei solchen postings ist Rumgepose.
Manchmal ist es schon nötig ... das sehe ich ein, aber ihr macht es ja im moment bei fast jedem posting ..... *nerv* Wollt ihr diskutieren oder euch darstellen?


Namaste
Lilly
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
sillyLilly schrieb:
Der größte Teil bei solchen postings ist Rumgepose.

Nein! "Rumgepose" ist das hier:
hammerfall.gif


;)
 

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