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Theorien vom Blackout - Stromausfall als geplante false flag

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322
Wir müssten es also mit der heute bekannten und zur Verfügung stehenden Technik packen. Und die ist zu 100% menschgemacht und in ihren Möglichkeiten auch zu 100% bekannt.

So ist es - unter diesen gibt es aber auch lange bekannte Technologien, um Strom gar nicht erst zu verbrauchen. Ohne genaues zu wissen, würde es mich nicht wundern, wenn es da noch Potential an Einsparungen gäbe, die, Haushalte und Industrie zusammen genommen, die 50% erreichen könnten.

Warum muss ein High-End-PC heute eigentlich 300 W im Leerlauf und 900 W unter Vollast verbrauchen? Es leuchtet mir nicht ein, dass man dies nicht ganz deutlich reduzieren könnte, mit einer besseren, nicht so phantasielosen Technologie. Bei Laptops und Handys geht das ja auch.

In wie vielen Mietwohnungen steht immer noch der uralte Rotz von einem Elektroherd, der seine besten Zeiten in den 60ern hatte (erst kürzlich wieder bei Neubezug einer Wohnung bei einem Kumpel gesehen)?

Ein anderer hat dann auf den Bezug einer Wohnung (mit einer auch für hiesige Bedingungen nicht besonders günstigen Mietvorstellung) verzichtet - denn da gab's noch eine Nachtspeicherheizung! Das es diese Fresser überhaupt noch gibt, das hat mich baß erstaunt, natürlich war dann das ganze Heißwasser auch elektrisch, mit ähnlich uralter Technologie. Da kann man dann im Winter mit gesalzenen Nebenkosten rechnen, die dann schon mal ein Drittel bis die Hälfte der Kaltmiete erreichen.
Ich habe hier Warmwasseranlagen für Wohnhäuser gesehen, wo man sich fragt: Was, das gibt es auch noch? Uralte Dinger, praktisch nicht isoliert, im Keller.
Ich kenne sogar Leute, die wohnen in Altbauwohnungen, da gibt es überhaupt keine Heizung. Wie die heizen, und zu welchen Kosten, das kann man sich denken.

In meinem Stadtteil - in München, man soll es nicht glauben! - ist der Strom hier noch oberirdisch verlegt, über uralte Holzpfähle. Die Leitungen sehen ähnlich alt aus, mit genauso alten Pömpeln, über die sie laufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da neue, bei der Gelegenheit unterirdisch verlegte Kabel nicht bessere Verlustwerte hätten. Die an den Pfählen montierte Straßenbeleuchtung hat dasselbe Alter ...

In vielerlei Hinsicht ist Deutschland kein Schnellboot, sondern ein alter Riesentanker, der da langsam dahin dümpelt.

Es ändert sich deshalb nichts daran, weil es den, der es ändern müsste, nicht belastet. Es wird viele Deppen geben, die so etwas mitspielen, weil der Wohnungsmarkt hier ohnehin eine Katastrophe ist und der Eigentümer zuckt mit den Schultern: Er braucht den Strom ja nicht zu bezahlen.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Du hast meine Aussage nicht verstanden.

Nein.

Ich bin inzwischen auch so weit das ich mich zurücklehne und darauf warte das es an die Wand knallt. An sich eine hoffnungsvolle Position. Wohlmöglich haben Menschen wie Frau Baerbock am Ende doch recht. Ab und zu denke ich darüber nach auf eine Demo zu gehen und ANDERE lautstark aufzufordern endlich was zu tun um mich auch moralisch überlegen zu fühlen, aber ich habe neben der Arbeit echt keine Zeit dafür gefunden.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
So ist es - unter diesen gibt es aber auch lange bekannte Technologien, um Strom gar nicht erst zu verbrauchen. Ohne genaues zu wissen, würde es mich nicht wundern, wenn es da noch Potential an Einsparungen gäbe, die, Haushalte und Industrie zusammen genommen, die 50% erreichen könnten.

Warum muss ein High-End-PC heute eigentlich 300 W im Leerlauf und 900 W unter Vollast verbrauchen? Es leuchtet mir nicht ein, dass man dies nicht ganz deutlich reduzieren könnte, mit einer besseren, nicht so phantasielosen Technologie. Bei Laptops und Handys geht das ja auch.

In wie vielen Mietwohnungen steht immer noch der uralte Rotz von einem Elektroherd, der seine besten Zeiten in den 60ern hatte (erst kürzlich wieder bei Neubezug einer Wohnung bei einem Kumpel gesehen)?

Ein anderer hat dann auf den Bezug einer Wohnung (mit einer auch für hiesige Bedingungen nicht besonders günstigen Mietvorstellung) verzichtet - denn da gab's noch eine Nachtspeicherheizung! Das es diese Fresser überhaupt noch gibt, das hat mich baß erstaunt, natürlich war dann das ganze Heißwasser auch elektrisch, mit ähnlich uralter Technologie. Da kann man dann im Winter mit gesalzenen Nebenkosten rechnen, die dann schon mal ein Drittel bis die Hälfte der Kaltmiete erreichen.
Ich habe hier Warmwasseranlagen für Wohnhäuser gesehen, wo man sich fragt: Was, das gibt es auch noch? Uralte Dinger, praktisch nicht isoliert, im Keller.
Ich kenne sogar Leute, die wohnen in Altbauwohnungen, da gibt es überhaupt keine Heizung. Wie die heizen, und zu welchen Kosten, das kann man sich denken.

In meinem Stadtteil - in München, man soll es nicht glauben! - ist der Strom hier noch oberirdisch verlegt, über uralte Holzpfähle. Die Leitungen sehen ähnlich alt aus, mit genauso alten Pömpeln, über die sie laufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da neue, bei der Gelegenheit unterirdisch verlegte Kabel nicht bessere Verlustwerte hätten. Die an den Pfählen montierte Straßenbeleuchtung hat dasselbe Alter ...

In vielerlei Hinsicht ist Deutschland kein Schnellboot, sondern ein alter Riesentanker, der da langsam dahin dümpelt.

Es ändert sich deshalb nichts daran, weil es den, der es ändern müsste, nicht belastet. Es wird viele Deppen geben, die so etwas mitspielen, weil der Wohnungsmarkt hier ohnehin eine Katastrophe ist und der Eigentümer zuckt mit den Schultern: Er braucht den Strom ja nicht zu bezahlen.


Alles tolle Sachen. Siehst Du irgendwo jemanden in diese Richtung ziehen, schieben oder arbeiten? Nein.
Weil es eben auch nicht um Umwelt oder Klima geht, das ist nur ein Hebel um an Geld und Macht zu kommen wie so viele andere Hebel eben auch.

Da hast Du aber selbstverständlich recht. Energieeffizienz war zum Beispiel in der Landwirtschaft keine Triebfeder. Da war der treibende Faktor schon eher das der Bauer um 20:00 Nachrichten schauen möchte wie jeder andere auch. Ich denke das wir energetisch in der Landwirtschaft in der Vergangenheit deutlich günstiger standen als heute.

Vom Bau wollen wir nicht sprechen die sind ja was Effizienz betrifft hinter dem Mond, kaum Vernetzung, nix Internet. Da bewegt es sich jetzt.


Nun ist aber das Problem der Windkraft und der Solarenergie nicht nur die Menge des erzeugten Stroms sondern auch wann dieser erzeugt wird und wie er eingespeist wird. Das unregelmäßige ist ein gigantisches Problem für das Netz. Da könnte man sicherlich mit KI und allem was uns zur Verfügung steht was machen ... aber auch da passiert nicht viel (liegt wohl auch daran das es eine OP am offenen Herzen wäre). Die Dunkelflaute jedoch lässt sich auch von einer KI nicht abfangen, dafür bräuchte man eine unbekannte Zusatztechnologie (GROßE Speicher, ...?) und die haben wir nicht. Ohne diese unbekannte Technologie gehts nicht auch wenn die Windräder und Solarzellen 150% der nötigen Energie gemittelt erzeugen.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.423
Heutige Windräder erreichen 45%, mithin also 75% des Machbaren.

scheinbar müssten sie sich links herum drehen ?


oder besser ganz ohne rotor ?



letzteres ärgert mich pers ein bischen, hatte ich doch während eines KH aufenthaltes eine fahnenstange in der nähe, die regelmäßig in schwingung kam, vermutlich durch magnuseffekt ? da noch irgendwie piezoelemente an die basis packen und schwupps...

ein paar leute mit durchaus auch technischem hintergrund drauf angesprochen hiess es "doofe idee", "wenns so einfach wäre", etc.... und dann kamen die spanier und machens...
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322
ein paar leute mit durchaus auch technischem hintergrund drauf angesprochen hiess es "doofe idee", "wenns so einfach wäre", etc.... und dann kamen die spanier und machens...

Es wird nur auf die großen Anlagen geschielt, kleine Anlagen z.B. für Eigenheimbesitzer - die z.T. den Strombedarf einer Durchschnittsfamilie komplett decken können - werden nicht gefördert, ja blockiert.
Die sind alle noch in der Entwicklung, man darf gespannt sein, wie sich das entwickelt.
Da gibt es solche Windbäume, die auch noch laufen, wenn große Windräder nicht mehr laufen:

Laut dem Erfinder des Windbaums, dem Franzosen Jérôme Michaud-Larivière, gibt es auch in Städten genug Wind, der mit den Mikroturbinen gut genutzt werden kann. Der Grund: Bereits ab einer Stärke von zwei Metern pro Sekunde kann der Baum diesen einfangen und nutzen. Er läuft also auch dann noch, wenn große Räder längst stillstehen. Michaud-Larivière schätzt, dass sein Kleinstkraftwerk 320 Tage im Jahr laufen wird. Bei einer Lebensdauer von 25 Jahren.

Oder diese Sonnenblume, die sich automatisch nach der Sonne dreht und höhere Leistungen erzielen kann als konventionelle Solaranlagen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
Du hast meine Aussage nicht verstanden.

Ich finds langsam auch unfaßbar, wie man mißverstanden werden kann, sobald man eine andere Meinung zu haben wagt. Anscheinend gibts auch nur noch die Wahl zwischen Tschernobyl, Garzweiler und Ökostrom und nichts weiter. Unglaublich ermüdend, wenn eine Seite an konstruktiven Lösungen nicht interessiert ist.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Das unregelmäßige ist ein gigantisches Problem für das Netz.

Da würde ich gerne ein bisschen weiter drauf eingehen:

Da der Strom praktisch nicht zwischengespeichert werden kann, muss er im selben Augenblick wie er erzeugt wird auch verbraucht werden. Der Stromverbrauch ist dabei genauso relevant wie die Stromerzeugung. Im Prinzip kann man sich die Generatoren in den Kraftwerken, Windkraftanlagen usw als die Motoren vorstellen, die alles, was hier am Netz hängt, antreiben. Die Kopplung dieser "Motoren" ist eben nicht mechanisch durch Riemen oder Zahnräder, sondern elektrisch.

Wenn dem Motor die Last, die er antreiben soll, fehlt, dann geht er durch, hängt zu viel dran, geht er in die Knie. Das sind die Frequenzschwankungen, die nichts anderes sind als die Drehzahlschwankungen der Generatoren.

Das ganze gleicht sehr einem Auto. Auch hier muss die im Motor erzeugte Leistung per Gaspedal sorgsam auf den jeweils aktuellen Bedarf abgestimmt werden. Man stelle sich nun einen Automotor vor, dessen Leistungserzeugung nicht vom Gaspedal aus gesteuert wird, sondern von Wind und Sonneneinstrahlung. Da heult dann eben der Motor auf, während man bei Rot vor der Ampel steht oder er geht, wenn man Pech hat, eben mitten auf dem Bahnübergang in die Knie. Nicht eben praxistauglich. Mit jedem grundlastfähigen Kraftwerk, das wir von Netz nehmen und jedem unberechenbar Strom produzierenden Windrad, das wir hinstellen, verwandeln wir unsere Stromversorgung mehr in ein solches Auto.

Das Pendant zum vor der roten Ampel aufheulenden Motor ist dann, wenn wir an einem windig-sonnigen Sonntag nachmittags, so toll viel mehr Strom erzeugen als irgendwer braucht. Dem Liegenbleiben auf dem Bahnübergang entspräche ein neblig-windstiller Werktagmorgen, wenn im Berufsverkehr alle Züge und Straßenbahnen fahren und überall die Industrieproduktion anläuft. Mit dem zusätzlichen Problem, dass unsere von Wind und Wetter abhängige Stromerzeugung jederzeit in Windeseile irgendwelche Kapriolen schlagen kann.

Im europäischen Stromnetz sind wir und niemand sonst die Vollhonks, die mit ihrer Zappelstromerzeugung völlig unberechenbar aufs Gas treten oder Gas wegnehmen. Schneller, als die grundlastfähige Stromerzeugung im Ausland reagieren kann. Und je mehr die Energiewende voranschreitet, desto drastischer wird dieses Problem. Natürlich kann z.B. Frankreich seine Kernkraftwerke regeln. Aber eben nicht so schnell, wie unser Zappelstrom da hineinpfuscht. Die französische Seite des Problems wäre theoretisch ganz schnell lösbar - indem sie nur für den eigenen Bedarf Strom erzeugen und Deutschland aus dem Netz auskoppeln. Dann könnten sie ihr Netz wunderbar wirtschaftlich betreiben.

Das Problem hätten dann gemäß Verursacherprinzip tatsächlich wir und nur wir, indem wir eben je nach Wetter wahlweise irgendwas zwischen 60 Hz Netzfrequenz und im Dunkeln sitzen haben - überwiegend wohl letzteres. Ganz einfach. Und das zeigt auch, welches Land tatsächlich eine idiotische Stromerzeugung hat ... bei nahezu weltweit den höchsten Strompreisen. Toll gemacht.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Danke für deine Ausführungen Lupo. Im Grunde müsste man ein zuverlässiges, technisch relativ simples Speichermedium für Elektrizität finden.
In den Alpen haben wie viele Pumpspeicherkraftwerke. Wenn ich richtig informiert bin, haben diese aber einen schlechten Wirkungsgrad. Zudem gibt es Probleme bezüglich Umweltverträglichkeit durch die Speicherseeen auf dem Berg.

In meiner Vorstellung ist Wasserstoff eine mögliche Alternative. Der kann dezentral hergestellt werden und ist vergleichsweise einfach herzustellen.
Ein Problem ist die Lagerung --> hohe Drücke, Explosionsgefahr etc.
Und ich weiss nicht wie gut der Wirkungsgrad bei der Rückverstromung ist.

Vor einiger Zeit habich mal gelesen, dass man in der Forschung daran arbeitet, den Wasserstoff an ein flüssiges Medium zu binden. Da bin ich aber nicht auf dem neuesten Stand
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.322
In meiner Vorstellung ist Wasserstoff eine mögliche Alternative. Der kann dezentral hergestellt werden und ist vergleichsweise einfach herzustellen.
Ein Problem ist die Lagerung --> hohe Drücke, Explosionsgefahr etc.

Die Explosionsgefahr ist viel kleiner, als man so glaubt. Knallgas entsteht nicht so einfach, weil der Wasserstoff leicht entweicht und sich schnell nach oben verflüchtigt - schließlich ist er das leichteste Element überhaupt. Ein Beispiel:
Tritt er beispielsweise aus dem Drucktank eines Autos aus, steigt er schnell auf und davon, ehe er sich mit dem Sauerstoff der Umgebungsluft vermischen kann. Das haben Forscher um Michael Swain von der University of Miami bereits 2003 mit einem Test demonstriert. Sie setzten zwei Autos in Brand, eines mit Benzintank, das andere mit Wasserstoff-Drucktank. In die Treibstoffleitungen hatten die Forscher zuvor jeweils ein kleines Loch gebohrt. Was passierte? Beide Fahrzeuge fingen erwartungsgemäß Feuer. Unterschiede ergaben sich aber beim Verlauf: Der Benziner stand nach 60 Sekunden lichterloh in Flammen, das Wasserstoffauto blieb weitgehend unversehrt, denn der Wasserstoff verbrannte sehr schnell in einer gewaltigen Stichflamme, die weit über das Fahrzeug nach oben schoss. Aber in der Folge erlosch sie schnell wieder. Das Auto mit Benzintank brannte hingegen vollständig aus, so wie es auch im realen Verkehrsgeschehen immer wieder vorkommt.
Quelle: Auto-Motor-Sport
Auch die Opfer der spektakulären Hindenburg-Katastrophe wurden durch auslaufendes Benzin verletzt und nicht durch den Wasserstoff. Der röstete nur die Vögel.

Und ich weiss nicht wie gut der Wirkungsgrad bei der Rückverstromung ist.
Moderne Brennstoffzellen erreichen im Autobau einen Wirkungsgrad von über 80%. Berechnet man alle Verluste mit ein, dann dürfte ein besserer Wirkungsgrad als bei jeder Kraft-Wärme-Maschine dabei heraus kommen. Bei Autos ist das jedenfalls so.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.423
In meiner Vorstellung ist Wasserstoff eine mögliche Alternative.

ich bin ja pers fan von "blue crude" oder "e-crude" wie es aktuell wohl heisst. strom, CO2 (aus der luft) und wasser, fertig ist der synthetische diesel.

der besondere vorteil, der fahrzeugbestand muss nicht komplett auf eine neue technologie umgestellt werden, und in der luft landet nur CO2 was man vorher auch da raus geholt hat.

 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Wenn ich richtig informiert bin, haben diese aber einen schlechten Wirkungsgrad. Zudem gibt es Probleme bezüglich Umweltverträglichkeit durch die Speicherseeen auf dem Berg.

Der Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung ist eigentlich gar nicht so schlecht. Doof halt, dass man das Wasser erst mal hochpumpen muss - das halbiert natürlich gleich den Gesamtwirkungsgrad, egal wie wir‘s anstellen. Wenn der Strom sowieso da ist, weil die Grundlastproduktion läuft und z.B. spät nachts nicht abgenommen wird, ist das natürlich ideal. Das war auch über lange Jahrzehnte des Konzept in Deutschland, z.B. im Ruhrgebiet, wobei unsere Wasserkraftspezis immer etwas neidisch auf die Schweiz geschaut haben. So hoch gelegene Speicher hätten sie gerne gehabt.

Ein anderes Problem ist eben, dass das Speicherbecken normalerweise sehr schnell leer ist und keinesfalls ausreicht, eine tagelange Dunkelflaute auszugleichen. Insofern ist das eben eher ein Puffer als ein Speicher.

Irgendwer hat mal ausgerechnet, wie groß ein Pumpspeichersee sein müsste, um Deutschland über eine längere Dunkelflaute hinweg zu helfen. Ich hab die Zahl nicht mehr im Kopf, aber Fazit war so etwa, dass wir dann das, was noch nicht mit Windrädern verschandelt ist, unter Wasser setzen müssten. Und dann wäre da noch das Problem, das wir die Leistung, die wir da rausziehen wollen, zuvor erstmal übrig haben müssen, um den Speicher zu füllen. Bei einer Stromversorgung, die zu großen Teilen nachts weg ist weil eben Solar, schwer vorstellbar, wo das herkommen soll.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Naja als das "Wasserschloss Europas" muss ja ein grosser Teil unseres Stromes aus der Wasserkraft kommen.
So stammen rund 57 % der Energie aus Wasserkraft, wohl etwa die hälfte davon aus Laufkraftwerken der andere Teil aus Speicherkraftwerken. Doch selbst mit dieser hohen Quote stammen noch etwas über 30 % aus Atomstrom, Tendenz sinkend. Die verbleibenden 3 Atomkraftwerke werden bis 2050 heruntergefahren. Eine Lösung für die Endlagerung ist noch nicht vorhanden. Es gibt aber vielversprechende Standorte für Tiefenlager.

Zurück zur Wasserkraft, ich denke ihr Anteil lässt sich bei uns kaum noch steigern. Zumindest nicht ohne grösse Eingriffe in die Natur. Sicher hie und da kann man die Technik der Kraftwerke noch modernisieren und so noch einige MWh rauskitzeln, aber viel geht da nicht mehr.
Für Windenergie ist die Landschaft nicht wirklich gemacht und die Bevölkerung will sie auch nicht.

Summa summarum lässt sich also sagen: In den nächsten rund 30 Jahren müssen 33 Mia. MWh Energie aus einer neuen Quelle ins Netz.
Da keine alternative Technologie zur verfügbar steht, ist der einzige Ausweg die Senkung des Bedarfs.
Mit Teslas und mehr öffentlichem Nahverkehr, welcher zunehmend auch auf klassische Elektroantriebe setzt, wird das wohl nicht gehen....
Aber erklär das denen mal
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
ich denke ihr Anteil lässt sich bei uns kaum noch steigern.
So sehe ich das auch. Dem Klimawandel allerdings ist geschuldet, dass in einigen Regionen zu wenig Wasser geführt wird: https://www.erneuerbareenergien.de/wegen-klimawandel-deutlich-weniger-strom-aus-wasserkraft

Gerade die Schweiz ist vom Schnee und den Gletschern abhängig: https://naturwissenschaften.ch/topics/climate/topics/ice_and_snow/93199-brennpunkt-klima-schweiz
Die Erdoberfläche erwärmt sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts aussergewöhnlich stark – und wir wissen warum: Hauptsächlich wir Menschen verändern durch den Ausstoss von Treibhausgasen den Energiehaushalt der Erde. Die Schweiz reagiert überdurchschnittlich empfindlich auf den Klimawandel. Deshalb hat sie ein besonderes Interesse daran, dass die Weltgemeinschaft rasch und umfassend auf eine CO2-neutrale Wirtschafts- und Lebensweise umstellt.

Die Schweiz reagiert sehr empfindlich auf den Klimawandel. Im Vergleich gegenüber dem globalen Mittel ist die Erwärmung im Alpenraum zurzeit rund doppelt so stark. Dieses Fazit ziehen Klimaforschende im Bericht «Brennpunkt Klima Schweiz. Grundlagen, Folgen und Perspektiven», der unter der Leitung von ProClim – dem Forum für Klima und globale Umweltveränderungen der Akademien der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) – erarbeitet und im Herbst 2016 veröffentlicht wurde.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Es mag sein, dass die Schweiz besonders vom so genannten Klimawandel betroffen ist, ich habe die Studie nicht gelesen, aber die Schweiz unternimmt auch sehr viel im Bereich Umweltschutz & Umweltverträglichkeit. Nur ist ihr Einfluss halt stark begrenzt.

Aus meiner Sicht haben die Probleme des europäischen Stromnetzes nur wenig mit dem Klimawandel zu tun. Das sind einfach 2 Paar Stiefel.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn kein Kohle- oder Gasstrom mehr ins Netz gepresst würde, aber um welchen Preis?
Wie Lupo sehr schön und gut verständlich darlegte, ist es eine grosse Gefahr einfach blind und naiv, ja geradezu fahrlässig die Netzstabilität für Das Gute™ zu opfern.

Den Eins sei gesagt: Kommt es tatsächlich eines Tages zum grossen Europaweiten "Blackout", so haben wir ganz andere Probleme als den Co2 Ausstoss meines neuen Octavias, oder die Wärmeleitfähigkeit meiner neuen Fenster. Auch kreischende FFF-Kinder sind dann von der Strasse verschwunden.
Sie werden damit beschäftigt sein im Wald Holz zu sammeln um es wenigsten ein paar Stunden warm zu haben.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Fazit:
Lupo ist auch ein renitenter weißer Mann der sich der schönen neuen Welt der Grünen in den Weg stellt.

Hoffentlich kommt nicht der Tag @Lupo an dem wir abgeholt werden.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Aus meiner Sicht haben die Probleme des europäischen Stromnetzes nur wenig mit dem Klimawandel zu tun. Das sind einfach 2 Paar Stiefel.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn kein Kohle- oder Gasstrom mehr ins Netz gepresst würde, aber um welchen Preis?
Wie Lupo sehr schön und gut verständlich darlegte, ist es eine grosse Gefahr einfach blind und naiv, ja geradezu fahrlässig die Netzstabilität für Das Gute™ zu opfern.

Selbstverständlich ist eine Umwelt- und meinetwegen auch Klimafreundliche Stromversorgung das Ziel. Aber man muß sich einfach auch mal klarmachen was wir da abschalten, das sind zum Teil die modernsten Anlagen mit Filtersystemen da träumt die halbe Welt davon und die Sicherheit und Umweltverträglichkeit ist vollumfänglich in unserer Hand.
Das ersetzen wir dann durch eine Krücke, die mehr Probleme schafft als sie löst, nicht das eigentliche Ziel erreichen kann und bei der die Umweltverträglichkeit in Wirklichkeit fraglich ist.
Dann kaufen wir Strom aus Quellen die nicht in unserer Hand liegen und keine 500Km von hier wird Schwerölverbrannt.

Wie man das nicht schreiend dumm finden kann ist mir nur schwer erklärlich und wer Leute wählt die sowas machen ist nach meiner Meinung entweder dumm oder gemeingefährlich bösartig.

Den Eins sei gesagt: Kommt es tatsächlich eines Tages zum grossen Europaweiten "Blackout", so haben wir ganz andere Probleme als den Co2 Ausstoss meines neuen Octavias, oder die Wärmeleitfähigkeit meiner neuen Fenster. Auch kreischende FFF-Kinder sind dann von der Strasse verschwunden.
Sie werden damit beschäftigt sein im Wald Holz zu sammeln um es wenigsten ein paar Stunden warm zu haben.

Holz? In der Schweiz mag das gehen. In diesem Land baut man heute ohne Schornstein und die Kohleöfen in Berlin werden ersatzlos rausgeprügelt. In Berlin sitzt man dann im kalten und zwar umgehend.

So wie Marx festgestellt hat das die Menschen zu weit vom eigentlichen Sinn der Arbeit entfremdet wurden, so sind, bei extremer Technisierung, die Menschen auch vollständig entkoppelt von der Technik. Der normale Bürger versteht weder die Computer die inzwischen alles zum laufen bringen nopch ein Auto und komplexe Systeme gleich garnicht. Das Unverständnis (wie hier auch oft zur Schau gestellt) geht soweit das nicht einmal mehr erkannt wird wie komplex das ist und was dahinter steht.
Als Ingenieur ist man es leider schon vom Studium her gewohnt das Aussenstehende keinerlei Interesse für Technik aufbringen aber wilde Träume haben was sie mit technischen Dingen alles machen könnten.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Wie Lupo sehr schön und gut verständlich darlegte, ist es eine grosse Gefahr einfach blind und naiv, ja geradezu fahrlässig die Netzstabilität für Das Gute™ zu opfern.
Soweit stimme ich dem zu. Nur den Schluss daraus zu ziehen, wir hätten keine Lösungen oder es fielen uns keine ein und daher müssen wir bei den konventionellen Kraftwerken bleiben, halte ich für wenig zielführend. So in etwa habe kam das bei mir an.

dazu aus: https://www.next-kraftwerke.de/wissen/dunkelflaute
Die Auflistung zeigt: Eine Kombination der verschiedenen Strategien kann den Einsatz von konventionellen Energieträger im Fall einer Dunkelflaute künftig überflüssig machen. Dies setzt jedoch einen konsequenten Ausbau aller Flexiblitätsoptionen im Stromnetz voraus. Klar ist: Von heute auf morgen ist der Einsatz konventioneller Kraftwerke zum Ausgleich von Dunkelflauten nicht realisierbar. Es ist jedoch auch nicht davon auszugehen, dass von heute auf morgen nur noch ausschließlich Erneuerbare Energien verfügbar sein werden - mit dem fortschreitenden Ausbau steigt jedoch die Vielfalt und auch die Leistungsfähigkeit der Ausweichmöglichkeiten.

Kommt es tatsächlich eines Tages zum grossen Europaweiten "Blackout",
Vor einigen Jahren stand Hamburg kurz davor. Aus meiner Erinnerung: Ein Militärjet hatte eine wichtige Hochspannungstrasse zwischen Italien und Deutschland gekappt. Die Frequenz ging hoch und in Norwegen hat ein Techniker ein Pumpspeicherwerk angefahren, um die Last aufzunehmen. Wir standen einige Sekunden vor dem Ausfall eines Kraftwerkes, das nicht schwarz angefahren werden kann.

Ja, die Gefahren durch Dunkelflaute sind real. Wer aber hindert uns daran, entsprechende technische Lösungen zu suchen und zu finden? Wenn, dann gibt es einen Übergangsprozess, wie es ihn in der Vergangenheit bei vielen anderen Gelegenheiten gegeben hat.

Auch die Kernkraft, obgleich sie starke Ängste hervorruft, sieht aus der Sicht der Zahlen so schlecht nicht aus, aus https://www.spektrum.de/kolumne/was...ahren-der-kernenergie-ueberschaetzten/1695382
Die Ergebnisse weisen alle in dieselbe Richtung: Die eindeutig tödlichste Form der Energieerzeugung ist Kohlestrom. Auf jede erzeugte Petawattstunde (PWh) Kohlestrom kommen den Berechnungen zufolge 100 000 Todesopfer. Die Zahlen errechnen sich aus der Kombination von direkten Todesfällen durch Stollenunglücke sowie Staublungen und weiteren epidemiologischen Schätzungen. In China liegt die Zahl auf Grund von laxen Umwelt- und Arbeitsschutzmaßnahmen sogar bei 170 000 Opfern.

Am zweitgefährlichsten ist die Stromerzeugung durch Erdöl (zirka 36 000 Tote/PWh), gefolgt von Erdgas (4000 Tote/PWh). Selbst die Energieerzeugung mittels Wasserkraft ist mit 1400 Toten pro PWh (meist auf Grund von Dammbrüchen) noch vergleichsweise gefährlich. Dann kommen Solarenergie (440 Tote) und Windkraft (150 Tote). Wo in dieser Auflistung findet sich nun die Kernenergie? Sie liegt mit 90 Toten pro PWh am untersten Ende der Gefährlichkeitsskala. Dabei sind Tschernobyl, Three Mile Island, Fukushima sowie der Uranbergbau bereits eingerechnet.

und weiter unten:
Zum Schluss noch ein kurzes Wort zum Atommüll. Auch in diesem Fall muss man dessen Gefährlichkeit in Relation zu anderen Müllarten setzen. So entstehen beispielsweise durch Kohleverbrennung große Mengen giftiger Schwermetalle, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Arsen, Kadmium und Quecksilber. Ein Kohlekraftwerk stößt sogar in hohem Maß radioaktives Uran und Thorium aus. Auch bei erneuerbaren Energien fällt Giftmüll an: Dünnschicht-Solarmodule enthalten Kadmiumtellurid sowie hochgiftige Bleiverbindungen, die nach der Verwendung als Sondermüll entsorgt werden müssen.

Darüber hinaus entstehen bei vielen industriellen Produktionsprozessen ebenfalls Unmengen von Giftstoffen wie Zyanide, polychlorierte Dibenzodioxine oder Dibenzofurane, die in deutsche Giftmüll-Endlager transportiert werden, ohne dass jemand in diesem Land dagegen demonstriert. Und diese toxischen Verbindungen bauen sich noch nicht einmal ab. Im Gegensatz zu radioaktivem Abfall, der mit den Jahren immer weniger strahlt. Grob gesagt sind nach einem Jahr Lagerung noch etwa 5 Prozent der ursprünglichen Radioaktivität erhalten, nach zehn Jahren beträgt sie noch etwa 0,8 Prozent. Schon zu diesem Zeitpunkt ist man gefahrentechnisch aus dem Allergröbsten heraus. Nach 100 Jahren sind praktisch keine ernsthaften Verseuchungen durch atomare Endlager mehr möglich.

Die Kernenergie spaltet buchstäblich unsere Gesellschaft. In die, die sie komplett ablehnen, und die, die sie unmöglich finden.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Ja, die Gefahren durch Dunkelflaute sind real. Wer aber hindert uns daran, entsprechende technische Lösungen zu suchen und zu finden? Wenn, dann gibt es einen Übergangsprozess, wie es ihn in der Vergangenheit bei vielen anderen Gelegenheiten gegeben hat.
Diese Lösung ist nicht die Windenergie. Aus meiner Sicht auch nicht die Sonnenenergie in Form der Photovoltaik. Ich sehe mittelfristig nur Wasserstoff als mögliche Lösung. Aber ich sehe nicht, dass genug in diese Technologie investiert wird um sie schnell genug fit zu bekommen und entsprechende Infrastruktur erlangen.

Beispiel Schweiz: Der Staat ist nicht fähig etwas zu tun, was also passiert? Die Wirtschaft macht das einfach selbst. siehe Hier
2 der grössten Detailhändler, notabene die beiden grössten Konkurrenten in diesem Bereich, sind da dabei. Sie haben die Absicht einen Teil ihrer LKW-Flotte auf Brennstoffzelle umzurüsten. Soweit so gut, H2-Tankstellen gibt es nicht... Okay kein Problem, viele der beteiligten Unternehmen betreiben auch herkömmliche Tankstellen.
Nun zu den Fahrzeugen: Kein europäischer Fahrzeughersteller, weder Deutsch noch Französisch, ist in der Lage genügend Fahrzeuge zu liefern. Die LKWs werden nun von Hyundai kommen.
So geht Energiewende!

Ich denke mit H2 hätte man eine wirklich gute Alternative, mich beschleicht aber immer mehr das Gefühl, dass man eine solche eigentlich gar nicht will. Man will nur die eigene Ideologie verwirklicht sehen.

Schöne Berechnungen von Spektrum, nur sind diese nicht Aussagekräftig da kein Mensch weiss wie sie zustande kommen. Und der Grund die Energieträger zu wechseln ist ja auch nicht wirklich die Anzahl der direkt dadurch getöteten...
 
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