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Trank Jesus Traubensaft - oder Wein?

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.090
AW: Trank Jesus Traubensaft - oder Wein?

Den in unseren Bibeln üblicherweise genannten "Wein" als "Traubensaft" zu deklarieren - meist unter der Berufung auf "Übersetzungsfehler" oder "mangelnde Eindeutigkeit der Übersetzung" - ist ziemliche Willkür in der Interpretation. Vor allem deshalb, weil es den "Traubensaft" völlig aus den Zusammenhängen reißt, in denen er üblicherweise im AT und NT genannt wird. Es dürfte auch niemand, damals wie heute nicht, diesen ganzen Aufwand der aufwändigen, langwierigen und arbeitsintensiven Kultivierung betreiben, um daraus Saft zu gewinnen.
Und jedem, der einmal ohne Konservierung (einkochen und steril verschließen - im Übrigen eine Technik bestenfalls des frühen 19. Jh., n.Chr.!) Traubensaft aufbewahrt hat, wird feststellen: Bereits wenige Tage später ... ist das ... Wein (durch Infektion aus der Luft durch Wilde Hefen).

Also: Man bewirtschaftet ganze Weinberge, die Trauben werden gleichzeitig reif, man pflückt sie und presst ihnen den Saft aus ... für Traubensaft, der unter diesen Bedingungen schon nach Stunden von selbst das Gären anfängt?
"Simon, der Traubensaft hat das Gären angefangen!" - "Was, schon wieder? Gewalt geschrien! Na, dann kipp' ihn weg ... die 15 Fässer! Kann ja kein Mensch saufen, das vergorene Zeug!"

Es gibt Zeitgenossen, die uns das weismachen wollen - in der Bibel sei von Traubensaft die Rede. Dahinter steckt meistens die Absicht, uns Glauben machen zu wollen, der christliche Glaube schreibe uns Askese vor. Meistens handelt es sich dabei um Evangelikale, protestantische Sekten, Zeugen Jehovas und vor allem Mormonen. Nach deren Sichtweise ist nämlich Alkohol, wie vieles andere, verboten. Und um dies zu rechtfertigen, verbiegen sie dann selbst die Bibel. Katholiken kommen auf so einen geistigen Dünnpfiff erst gar nicht.

Im Übrigen war Jesus kein Asket. Aus dem NT lässt sich eine asketische Lebensweise Jesu nicht ableiten, und wie alle großen Religionsgründer hat er die Askese als letztlich nutzlos verworfen. Jesus stand im Leben, er aß, er trank, er ließ es sich leiblich gut gehen, er feierte sogar. So sehr, dass ihn seine Kritiker als einen "Fresser und Säufer" zu diffamieren versuchten.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Trank Jesus Traubensaft - oder Wein?

Es gibt Zeitgenossen, die uns das weismachen wollen - in der Bibel sei von Traubensaft die Rede.


​Ja natürlich. Nichts tun radikale Spinner lieber, als Gebote zu verschärfen oder gar neue zu erfinden..
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Trank Jesus Traubensaft - oder Wein?

Meistens handelt es sich dabei um Evangelikale, protestantische Sekten, Zeugen Jehovas....
Zeugen Jehovas kann man hier rausnehmen. Ich meine den Wein bereffend. Die trinken zum einem Alkohol und zum anderen reden sie, speziell das Abendmahl betreffend, von koscheren Wein. Also dem Wein, den Juden trinken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.090
AW: Trank Jesus Traubensaft - oder Wein?

Zeugen Jehovas: Na gut. War ich falsch informiert und habe mich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Im Kern aber bleibe ich bei meiner Aussage.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Trank Jesus Traubensaft - oder Wein?

Zeugen Jehovas: Na gut. War ich falsch informiert und habe mich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Im Kern aber bleibe ich bei meiner Aussage.
Das passt ja auch. Ich meine dass mit der Askese stimmt ja trotzdem- nur wenn es um so gefährliche Sekten handelt, wie es die Zeugen meines Erachtens sind, muss man, meiner bescheidenen Meinung nach, unbedingt darauf achten, dass man sich an das hält, was stimmt, und das ist bei weitem genug.
Ich finde es im Zusammenhang zum Thema schon ein bisschen wichtig, klar zu stellen, dass Jesus, nichts gegen Wein hatte. Einfach weil das zeigt, dass gläubig sein keineswegs bedeutet fanatisch zu sein.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
AW: Trank Jesus Traubensaft - oder Wein?


.... wenn ich das richtig verstehe treiben es manche damit soweit, dass sie die offensichtliche Wahrheit (in diesem Fall dass im Altertum auf Hochzeiten sicher kein alkoholfreier Traubensaft getrunken wurde) verdrehen um nur ja dieses Idealbild aufrecht zu erhalten.

Irgendwie hat das fast was vom orwellschen Doppeldenk. Man muss die Sünde des Lügens begehen um die Sündenfreiheit von Jesus zu bekommen.

Die Idee, dass bei der Hochzeit von Kanaan Traubensaft getrunken wurde ....
.... dass Jesus beim Letzten Abendmahl den Jüngern einen Kelch mit Traubensaft gereicht hat, ist echt absurd.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
Die Idee, dass bei der Hochzeit von Kanaan Traubensaft getrunken wurde ....
.... dass Jesus beim Letzten Abendmahl den Jüngern einen Kelch mit Traubensaft gereicht hat, ist echt absurd.
...und unwichtig. Was ist das Bedeutende an Jesus? Was er trank? Brauchst Du ein Vorbild für Deinen Geschmack, kannst Du nicht einfach sagen, ich mag Wein, und fertig?
Kindergartenthema...
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
Man sollte, wenn es um Alkoholgenuss früherer Zeiten geht, auch ein bisschen im Hinterkopf behalten, dass dort, wo viele Menschen lebten, die hygienischen Zustände ziemlich katastrophal waren und einfach nur blankes Wasser trinken schon leichtsinnig war.

Alkohol desinfiziert nunmal - und wenn man die Wahl zwischen Alkohol und Cholera hat, kommen vielleicht fromme asketische Gesichtspunkte nicht mehr ganz so richtig zum Tragen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
Oh ... dann hätte ich „frömmelnde asketische Gesichtspunkte“ schreiben sollen.

Aber - kleiner off-topic-Einschub gefällig? - man sollte eigentlich dankbar dafür sein, dass wir in einer Zeit leben, in der man nicht mehr auf langfristig potentiell ungesunde Nahrungszusätze wie Alkohol oder Nitritpökelsalz angewiesen ist, um den drastischen sofortigen Gesundheitsfolgen von Cholera, Typhus und Botulismustoxin zu entgehen. Und finde es witzig, wenn dann ein moderner Mensch, der all diese Gefahren, wenn überhaupt, nur noch vom Hörensagen kennt, von naturbelassenen Lebensmitteln schwärmt und beklagt, wie ungesund doch unsere heutigen Lebensmittel seien.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
und beklagt, wie ungesund doch unsere heutigen Lebensmittel seien.
Ja, früher war halt alles viel besser. :mrgreen:
Aus http://www.spiegel.de/gesundheit/di...sie-selbst-so-rein-statistisch-a-1144882.html
"Jede Woche verlängert sich unser Leben um ein Wochenende." Der Satz stammt vom niederländischen Altersforscher Rudi Westendorp. Wie kommt er zustande? Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt hat sich in der jüngeren Vergangenheit im Westen pro Jahrzehnt um zwei bis drei Jahre verlängert. Dieses Verhältnis hat Westendorp auf eine Woche umgerechnet.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.090
Am besten den Hyper-Trend der Paläolithisch / Steinzeit-Diät fröhnen.

Auch das ist letztlich Unfug, denn:
1. Untersucht man es genauer, wovon die Menschen der Steinzeit gelebt haben (und einiges daran ist ohnehin mehr Spekulation), dann entspricht die "Steinzeit-Diät" nicht der Lebensweise der Menschen der Steinzeit.
2. Praktisch alle unserer heutigen Gemüse sind Zuchtformen, die erst im Laufe der Jahrtausende von Menschen aus Wildpflanzen herausgezüchtet wurden. Manche sind sogar vergleichsweise jung.
3. Viele, wenn nicht die meisten der heutigen auch hier angebauten Nahrungspflanzen stammen nicht von hier. Sie wurden aus anderen Ländern und Kontinenten mitgebarcht, von den Griechen, den Römern, den Kreuzfahrern, Kolumbus u.v.a.
4. Die jeweiligen Wildformen zu den Zuchtsorten sind klein, bitter, sauer, hart oder faserig und wenig gehaltvoll.
5. Der typische Jäger & Sammler deckte seinen Energiebedarf zu mehr als 50% aus Fleisch.
6. Der Steinzeitmensch wurde nicht besonders alt. Von den gefundenen Skeletten war kaum eines das eines Menschen mit einem Lebensalter von mehr als 30 Jahren.

Was übrig bleibt, das ist die Fantasie einer romantischen Idee des Steinzeitlers, die mit seiner tatsächlichen Ernährung (die armen Schweine!) ungefähr so viel zu tun hat wie eine Westernshow mit der amerikanischen Pionierzeit.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Es drängt sich der Verdachtauf das hier jemand den Begriff "symbolisch" nicht mit Inhalt füllen kann.
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.405
Bei mir wuchert an Haus eine wilde Brombeere, ausser Stacheln ist da nicht viel dran, der gezüchtete Brombeerstrauch hängt dagegen voller dicker saftiger Beeren.

Falls jemand eine Steinzeitdiät machen will, ich schicke gern einen Ableger der erstgenannten Sorte.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
Jesus hätte auch LSD probiert und würde Van Morrison hören.
Kann ich ja ruhig mal behaupten. Schliesslich rechtfertigen geistige Leichenfledderer seit 2000 Jahren ihre persönlichen Präferenzen damit, indem sie sich wahlfrei und ohne jeden Skrupel eines Toten bedienen.
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.405
Richtig tot ist er ja eigentlich nicht, je nach Lesart gab es ihn vielleicht nicht oder, eher noch unwahrscheinlicher, ist er als Zombie gen Himmel geflogen.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Ich bevorzuge definitiv die Wein-Ecke! :)
Und Jesus hätte das auch getan, oder ich müsst ihn schlecht kennen! :)

Es hat lange gedauert bis Forscher sich einigen konnten das es einen Jesus vermutlich überhaupt gegeben hat ... und Du willst den kennen ... ist Dir solcher Schwachsinn denn nicht peinlich?
 

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