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Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

@ dtrainer
Ein gesellschaftlicher Minimalkonsens ist fürs Zusammenleben unverzichtbar aber eine allgemeingültige Ethik und Moral für alle, hieße sich davon zu verabschieden, Menschen auch in ihren individuellen ethischen Überzeugungen unterschiedlich sein zu lassen. Da fangen Konflikte an, dem Anderen sein Anderssein zu verweigern.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Diese Grundsätze sollen das Fundament für den Glauben bilden... ich könnte mich vergessen wenn ich den Mist dort lese...
Ein Leben voller Zweifel und Komplexe ist da beinahe vorprogrammiert.
Gruss Grubi
Oh je...Buchstabengläubige.mz :k_schuettel:
Kein Widerspruch, bin ganz deiner Meinung. Ich hatte das ja schon mit Bezug auf die Zeugen gesagt.
Bleibe aber auch dabei daß hier ein totalitärer Machtanspruch dokumentiert ist, den man nicht auf Jesus zurückführen kann. Das ist ein Merkmal sektiererischer Gruppen aller Art...
Hier schön erkennbar
16. Gemeindezugehörigkeit
Wir bejahen: Es ist unsere heilige Pflicht, uns der sichtbaren Gemeinde Jesu anzuschließen und uns hier und jetzt am Bau des Reiches Gottes zu beteiligen. (Apg 16,5; Hebr 10,24+25)

@Dirtsa,
Ein gesellschaftlicher Minimalkonsens ist fürs Zusammenleben unverzichtbar (...)
Haben wir den noch? Und: wie erhalten wir den, wenn die christliche Tradition aus der er kam, gänzlich aufgegeben wird?
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Und: wie erhalten wir den, wenn die christliche Tradition aus der er kam, gänzlich aufgegeben wird?

Willst du mir jetzt damit sagen, ohne religiösen ( christlichen) Überbau gäbe es keine Motivation zu verantwortlichem Handeln, würden Menschen keine Werte entwickeln?
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

hi grubi

da finde ich andere sachen aber schlimmer die kindern angst machen könnte

schon so manche märchen sind schon enorm brutal

ich kann dich nur beruhigen das die gläubigen die ihren prophet richtig verstehen wollen, mit deinem im link angesprochen glaubensgrundsätzen nichts zu tun haben

diese glaubensgrundsätze sind genauso radikal wie so manche atheisten die gerne auf gläubige losgehen. hier sagt der glaube: tolleranz

diejenigen die mit solchen regeln beinflussen wollen haben nur das ziel den menschen in eine richtung zu lenken oder zu beherschen. genau das ist nicht gewollt

genau das ist auch der punkt warum es christen und moslems so schwer macht aufeinander zuzugehen

in wirklichkeit sind beide richtungen glaubensbrüder, viele wissen das und wissen auch das nur eine hauchdünne linie uns trennt. jesus (isa) ist auch ein prophet der moslems


es gibt mehr christen und moslems die verbrüdert in ihrem glauben sind als du glaubst

die medien stellen das gerne anders da






die "erleuchteten",sag ich jetzt mal so, gehen auf solche diskussionen gar nicht ein und legen sich ganz entspannt zurück

friede sei mit dir
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Willst du mir jetzt damit sagen, ohne religiösen ( christlichen) Überbau gäbe es keine Motivation zu verantwortlichem Handeln, würden Menschen keine Werte entwickeln?
Das war eine Frage...
Ich will das nicht auf einen christlichen, nicht mal auf einen religiösen Ethikkatalog beschränken. Ich halte dafür daß es ohne einen solchen nicht dauerhaft geht. Der noch geltende stammt aus christlichem Hintergrund+Aufklärung. Er wird zunehmend attackiert bzw. ignoriert. Er wird auf Dauer kaum zu halten sein, da er eben auf dem Christentum basiert das nicht mehr allgemein akzeptiert wird.
Ersatz gibts nicht im Supermarkt.
Deshalb die Frage.
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

wenn aber hochrangige christen verhindern das verkaufsoffene sonntage nicht überhand nehmen, ist auch jeder elternteil darüber froh und keiner prangert was dagegen an.

das nehmen wir dann alle gerne an und sind froh das jemand für uns das durchgesetzt hat

den tag darauf können wir ja weiter diskutieren

wie absurd doch beide positionen sein können

gruß
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Jetzt entwickelt sich die Diskussion weg vom "warum" hin zum "wofür".
Für diese Frage ist es imho wichtig, zu schauen, welche Vorteile der Glauben den Menschen
gebracht hat. Anschließend schaut man dann, ob die Aufgaben, die der Glaube früher
erfüllte, heute noch notwenig sind.
Eventuell ist die eine oder andere Aufgabe auch schon substituiert worden oder hat sich überlebt.
Ich denke dabei zum Beispiel an die verschiedenen Lebensmittelvorschriften, die alle mehr oder weniger
Gesundheitsschutz darstellten, der inzwischen von anderen Institutionen besser gemacht wird.

Im Sinne der Befreiung des Individuums ist es eigentlich nicht anders denkbar, daß für jede Aufgabe,
die bisher von Religionen erledigt wurde, eine neutrale Alternative geschaffen und angeboten wird.
Ich sehe darin eine staatliche Aufgabe, eng verknüpft mit den Grundrechten eines jeden Bürgers.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Hi Al,
wenn Religionen Aufgaben abdecken, dann der individuelle Glaube vermutlich die Sehnsucht, Bedürfnisse zu erfüllen, nach Schutz, Geborgenheit, Wertschätzung u.s.w
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Hi Al,
wenn Religionen Aufgaben abdecken, dann der individuelle Glaube vermutlich die Sehnsucht, Bedürfnisse zu erfüllen, nach Schutz, Geborgenheit, Wertschätzung u.s.w
Oh ja, das habe ich vergessen.
Am individuellen Glauben herumzudoktern, ist imho unmöglich.
Es kann eigentlich nur um die Aufgaben gehen, die der kollektive Glaube erfüllt.
Solche Dinge wie Gruppenbildung, Klebstoff für größere soziale Verbünde.
Aber auch die Aufgaben, die durch religiöses Regelwerk erfüllt wurden.
Die Ehrung der Älteren und daraus resultierend die Versorgung der Alten und Kranken.

Ich habe schon eine Idee, wie diese immateriellen Güter durch glaubensunabhängige Werte ersetzt werden können.
Aber ich will da noch ein wenig drüber nachdenken.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Hallo Al´Azrad;
Oh ja, das habe ich vergessen.
Am individuellen Glauben herumzudoktern, ist imho unmöglich.
Ist es nicht gerade der kollektive Glaube, der ein hinterfragen unmöglich macht?
Es kann eigentlich nur um die Aufgaben gehen, die der kollektive Glaube erfüllt.
Solche Dinge wie Gruppenbildung, Klebstoff für größere soziale Verbünde.
Aber auch die Aufgaben, die durch religiöses Regelwerk erfüllt wurden.
Diese Aufgaben werden heute eher von sozialen Gruppierungen/Vereinigungen erledigt, die Religionen brauchen ihr Geld für die Instandhaltung ihrer Gebäude und zur Bezahlung ihres Personals.
Die Ehrung der Älteren und daraus resultierend die Versorgung der Alten und Kranken.
Auch das war keine Sache der Religionen (8 Klasse Geschichtsunterricht)

Die Anfänge der gesetzlichen Sozialversicherung.
Mit seiner Kaiserlichen Botschaft vom 17.11.1881 leitete Kaiser Wilhelm I auf Initiative des damaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck den Aufbau einer Arbeitnehmerversicherung in Deutschland offiziell ein. Fortan sollte der Staat die Existenzsicherung seiner Bürger verantworten, die auf folgenden Grundsätzen basiert:

Im Jahre 1883 führte Bismarck die Krankenversicherung ein, 1884 die Unfallversicherung und ab 1889 konnten die Arbeitnehmer sich erstmals gesetzlich gegen die Folgen von Alter und Invalidität absichern.

Deutsche Sozialversicherung
Ich habe schon eine Idee, wie diese immateriellen Güter durch glaubensunabhängige Werte ersetzt werden können.
Aber ich will da noch ein wenig drüber nachdenken.
Ja wirklich?


Das kritische, skeptische Denken ist daher für die Religion äußerst gefährlich, weswegen es ja auch bekämpft wird. Dieses Denken wird aber normalerweise für etwas genutzt, das man als Erkenntnis der Wirklichkeit bezeichnen könnte - die wird also eingeschränkt bzw. als bedrohlich angesehen. Gotteswahrheit steht über Menschenwahrheit - Glauben steht letzten Endes über Wissen. Entweder darf das Wissen nur eingeschränkt angenommen werden und muß sich der Religion unterordnen, oder es muß unterdrückt werden, und mit ihm selbständiges, kritisches Denken. Da ersteres nie umfassend durchgesetzt werden kann, bleibt nur die zweite Alternative. Wahrheit wird sekundär und ist ebenfalls der Willkür ausgeliefert, genau wie die Moral (s.o.). Dementsprechend wird auch die moralische Selbstbestimmtheit des Menschen, also das Recht, die eigenen moralischen Grundsätze zu definieren, verneint. Das Gewissen des Einzelnen hat nicht autonom zu sein, sondern von der Religion bestimmt.

Religion > Religion und weltliche Moral
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Hallo Bona-Dea :winken:

Ist es nicht gerade der kollektive Glaube, der ein hinterfragen unmöglich macht?
Ist deine Annahme nicht paradox?
Wurden und werden nicht die meisten Menschen in einen kollektiven Glauben hineingeboren und
gibt es nicht trotzdem Aufklärung, Umorientierung, Kritik und Widerstand?

Du überhöhst deine Gegner, um deine Position zu erhöhen, deine Brandstiftung zu rechtfertigen.
In einer Theokratie oder jedem anderen Regime, daß deine Position verbieten und verfolgen würde,
stände ich an deiner Seite.
Hier schlägst du mit deiner Bibelkritik und deinen Schmähungen jeder monotheistischen Religion
Türen ein, die seit Generationen offen stehen.

Alte und Kranke wurden schon lange vor der deutschen Sozialversicherung
nicht mehr im Wald oder auf Eisschollen ausgesetzt.
Irgendwann hat die Menschheit damit angefangen, auch ihre schwächeren und für
das Überleben der Gruppe nicht unmittelbar wichtigen Mitglieder zu versorgen.
Ein immens wichtiger Schritt in der Entwicklung.
Der von der Gemeinschaft durchgefütterte Schamane/Priester hatte Gelegenheit,
über den Tag hinauszudenken, konnte der erste Wissenschaftler und Philosoph werden.
So hat der Glaube das Wissen beflügelt.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

dtrainer
Auf die Frage von Dirtsa, ob es deiner Meinung nach ohne religiösen ( christlichen) Überbau keine Motivation zu verantwortlichem Handeln gäbe und ob Menschen keine Werte entwickeln würden .... kam von dir dies:
Haben wir den noch? Und: wie erhalten wir den, wenn die christliche Tradition aus der er kam, gänzlich aufgegeben wird?

Ich will das nicht auf einen christlichen, nicht mal auf einen religiösen Ethikkatalog beschränken. Ich halte dafür daß es ohne einen solchen nicht dauerhaft geht. Der noch geltende stammt aus christlichem Hintergrund+Aufklärung.

Ich möchte gerne noch mal darauf eingehen, weil ich das gerne in Frage stellen würde.
Warum stammen Moral, Ethik und Werte es aus einem christlichen Hintergrund? .... Seh ich nicht so.
Ich denke auch nicht das das Christentum sich in der Vergangenheit um Aufklärung verdient gemacht hätte.

Es ist mir schon öfter aufgefallen, dass gläubige Menschen sich so äußern, als wären Moral, Ethik, Werte auf den christlichen oder sonstigen Gottglauben zurückzuführen.
Ich finde das erst mal unwahr und außerdem auch eine Diskriminierung von Menschen die nicht an irgendeinen Gott glauben.

Ein bisschen platt ausgedrückt kommt es mir so vor, als wenn Gläubige annehmen ..... als hätten nur Gläubige die Chance Gut und Böse zu unterscheiden. Oder zumindest haben sie es den anderen beigebracht.
Da will ich doch mal mein Veto einlegen
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Da will ich doch mal mein Veto einlegen
Wie in der UN.
Ich unterstütze dieses Veto. :winken:

Altruismus ist anscheinend nicht auf den Menschen beschränkt.
Soziales Verhalten bringt nicht nur der Mensch hervor. Es ist auch für andere Lebewesen ein Erfolgsmodell.
Zu behaupten, daß Moral und Glaube unmittelbar miteinander verknüpft sind ist unzulässig.
 

sven765

Lehrling
23. Dezember 2011
1
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

hallo alle zusammen,

ich bin in einem katholischen Umfeld aufgewachsen, konnte aber bis heute einer Mitgliedschaft mich verwehren.
Für mich lebt die Kirche moralisch im 13 Jahrhundert aber ökonomisch leben sie schon im 22 Jahrhundert.:)
Was ich damit Meine, ist denke ich, jedem klar.
Über 2/3 der Straffälligen sind gläubige Menschen. Haben die bei ihrer Tat vergessen das G"tt ihnen über die Schulter schaut? Oder wissen Sie vielmehr das ja als Mitglied dieser Gemeinschaft ihnen ihr Fehlverhalten ja schon auf Erden wieder verziehen wird. Ab zum Beichtstuhl und die Sache ist wieder vom Tisch. Uns " ungläubigen" ist das nicht möglich.
Auch wird gerne für alles unerklärliche (Wunder)gerne dem liebe G"tt die Schuld gegeben. Bis dann später einer eine plausible Erklärung hat. Dann wird , weil man nicht anders kann, auch mal wieder ein Stück zurückgerudert. Aber nie mehr als der Ungläubige ihnen beweisen kann. Was heute wunderlich ist, ist eventuell in 100 Jahren "wunderbar" zu erklären.(die Erde ist eine Scheibe:tele:)
Auch z. B. wird in keiner Stelle der Bibel die Himmefahrt der Maria beschrieben. Zack hat die Kirche eine Dogma geschrieben das das so ist und wer das nicht glaubt ist ausgeschlossen.
Was ich damit sagen will , Glaube hat sehr viel mit Macht und Geld zu tun. Und das wiederum gibt keiner gerne wieder her, da wird drum gekämpft. Als die Kirche noch weltliche Macht hatte, bekamen das die Menschen auch zu spüren.

Wenn wir heute auf einer Insel eine große Gruppe von Meschen Isolieren würden (ohne Kontakt zu uns anderen Menschen ohne von dem wissen über den Glauben) was würde passieren wenn wir den als einzige Lektüre den Harry Potter geben würden.?

Ich will hier keine Gotteslästerung machen, das liegt mir fern. Aber manche Religionen meinen sie haben die Göttliche Weisheit mit Löffeln gegessen. Und jeder hatte den größten Löffel gehabt.
Ein bisschen Glaube ist voll ok aber fängt er an Macht aus zu üben wird es gefährlich.

In dem Sinne allen ein ruhiges und schönes Weihnachtsfest.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Hallo Lilly,
dtrainer
Ich möchte gerne noch mal darauf eingehen, weil ich das gerne in Frage stellen würde.
Warum stammen Moral, Ethik und Werte es aus einem christlichen Hintergrund? .... Seh ich nicht so.
Ich denke auch nicht das das Christentum sich in der Vergangenheit um Aufklärung verdient gemacht hätte.
(...)Da will ich doch mal mein Veto einlegen

So, ein Veto. Da muß ich doch gleich mal mit einem Ordnungsruf kontern ;-)
Können wir bitte es bitte unterlassen, christliche Lehre und Ethik mit Kirche in einen Topf zu werfen?

Unsre Ethik(Europa) stammt sehr wohl ais einem christlichen Hintergrund, fairerweise einem christlich/jüdischen.
Es sind im wesentlichen die Inhalte der Bergpredigt die dann - weil die RKK eher starr war - von Reformatoren
weiter getragen wurden, bis es eben zur Reformation kam.
Siehe Luthers "Freiheit eines Christenmenschen".
Die Aufklärer kamen aus diesem Hintergrund, und haben ihn weiter entwickelt.

Und ja, die katholische Kirche hat 200 Jahre gebraucht das nachzuvollziehen. Sie hat ihr "Baby" selbst bekämpft Das ändert aber nichts daran aus welcher Quelle die Aufklärung kam.
Jesus, nicht Rom...

Es ist mir schon öfter aufgefallen, dass gläubige Menschen sich so äußern, als wären Moral, Ethik, Werte auf den christlichen oder sonstigen Gottglauben zurückzuführen.
Ich finde das erst mal unwahr und außerdem auch eine Diskriminierung von Menschen die nicht an irgendeinen Gott glauben.

Ach, die political correctness - sorry. Bin kein Fan von Sprachregelungen. Es ist ideengeschichtlich leicht nachzuweisen welcher Lehrsatz der Aufklärung sich woraus, über welche Stufen entwickelt hat, und wo. Wenn Atheisten dann das Ergebnis nicht hören wollen, haben sich ihre geistigen Vorfahren wohl zu wenig daran beteiligt. Interessanterweise läuft eine ähnliche Diskussion im Forum geistige Nahrung

Yahia schrieb:
Dass die Aufklärung auf Christlichen Werten basiert, kann ich mit gutem Gewissen sagen. Alle Aufklärer waren Christen oder sind zumindest Christlich aufgezogen worden. Deshalb können ihre Werte und Ideen nicht einfach aus dem Nichts kommen. Das Prinzip Kants:
Handle so, daß du wollen kannst, deine Maxime solle eine allgemeines Gesetz werden. findet sich schon bei Jesus in Matthäus 7,12:
Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
Die Bergpredigt lehr letztlich alles das, was die Aufklärer und Philosophen der Neuzeit wieder neu betonten.
Da gab es die gleichen Einwände weil jemand ebenfalls die Aufklärung als Frucht des christlichen Glaubens bezeichnet hatte.
Tja, und was machen wir mit der Tatsache daß sie nun mal in Europa entstand, nicht in Afrika, Arabien, Asien?

Früchte reifen an Bäumen....auch im übertragenen Sinn. Nun ist aber die Frucht jeder Art verschieden, da beißt keine Maus den Faden ab.

Gruß

@Al,

Zu behaupten, daß Moral und Glaube unmittelbar miteinander verknüpft sind ist unzulässig.
Ach? Ist der Dekalog oder die Bergpredigt etwa kein Wertesystem?
Tu dir keinen Zwang an, weise eine andere Quelle der Aufklärung nach, wenn du kannst.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

dtrainer, du hast meinen Einwand mißverstanden, bzw. überinterpretiert.
Aufklärung, Dekalog, Bergpredigt.
Und auch die Tatsache, daß es das christliche Europa war, in dem die Aufklärung stattgefunden hat.
Alles unbestreitbar.

Ich stehe zusätzlich und nicht gegensätzlich auf dem Standpunkt, daß altruistisches Handeln und moralische
Grundsätze einen evolutionären Vorteil darstellten und biologisch systemimmanent sind.
Die Abwesenheit von Glauben muss (und wird) nicht automatisch zum moralischen Verfall führen.
Mord, Diebstahl und Lügen mögen einem Individuum Vorteile bringen, sie schädigen aber die Gruppe
und sorgen umgekehrt dafür, daß die Gruppe einem solchen Individuum ihre Unterstützung verweigert.

Historisch gesehen war es effektiv, bestimmte schädliche Verhaltensweisen durch eine höhere Instanz als
die menschliche verurteilen zu lassen. Wahrscheinlich resultierte daraus ein evolutionärer Vorteil für
gläubige Menschen.
Moralisches Verhalten ist älter als jede Schrift und jede heute bestehende Religion.
Die Verknüpfung von Moral mit Glauben war sinnvoll.
Der Schwachpunkt ist das Verhältnis verschiedener Glaubensformen zueinander.
Um eine weltweite Lösung zu erreichen, kann man wie die Bahai auf die Vereinigung aller
Glaubensrichtungen durch freiwillige Überzeugung setzen oder darauf hoffen, daß die verschiedenen
Glaubensrichtungen sich auf die Gemeinsamkeiten und eine grundlegende Toleranz einigen
oder daran arbeiten, daß Moral und Ethik unabhängig vom Glauben allgemeingültig verstanden und gelebt werden.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Dem kann ich voll zustimmen, bis auf einen einzigen Satz
Moralisches Verhalten ist älter als jede Schrift und jede heute bestehende Religion.
- der hängt in der Luft. Mal abgesehen von der Schwierigkeit über so weit zurückliegende Zustände Klarheit zu bekommen, Religion ist uralt. Da wir heute von einigen früheren Religionen nur noch den Namen des Gründers wissen, halte ich eine solche Aussage für nicht machbar.

Aber bitte auch beachten daß dies nicht nur ein Frage des Individuums ist. Was du zu schädlichem Verhalten sagst, stimmt - aber der Zusammenhalt der Gesellschaft zählt auch. Und da kannst du nicht bestreiten daß dieser über gemeinsame Auffassungen die identitätsstiftend wirken, erfolgt. Geht das verloren, droht der Zerfall der Gemeinschaft in kleine Gruppen - und das kannst du sehr wohl beobachten.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Da wir heute von einigen früheren Religionen nur noch den Namen des Gründers wissen, halte ich eine solche Aussage für nicht machbar.
Nun, meine Ansicht stützt sich darauf, daß man altruistisches Verhalten auch im Tierreich gefunden hat.
Ein klarer Hinweis darauf, daß es nützlich sein muss.
Es sei denn, daß auch Tiere einem Glauben folgen.
So lange wir die Kommunikation von Krähenvögeln, Affen, Nacktmullen, Meeressäugern und anderen nicht entschlüsselt haben,
bleibt das tatsächlich im Raum stehen.
[otop] Ich habe in einem Tierfilm diese Szene in Erinnerung, in der eine Schimpansengruppe einen Wasserfall im Urwald errreicht.
Sie zeigen schon Minuten vor dem eintreffen Zeichen höchster Erregung. Und dann setzen sie sich gemeinsam hin und genießen das Schauspiel. Dem kommentierenden Vwerhaltensbiologen rutschte dabei ein Vergleich zu religiösem verhalten heraus.
Nichts ist unmöglich. [/otop]

Und da kannst du nicht bestreiten daß dieser über gemeinsame Auffassungen die identitätsstiftend wirken, erfolgt. Geht das verloren, droht der Zerfall der Gemeinschaft in kleine Gruppen - und das kannst du sehr wohl beobachten.

Deine Argumentation mit der Identitätsstiftung befremdet mich ein wenig.
Bist du normalerweise solchen Dingen wie Nationalismus gegenüber nicht eher kritisch eingestellt?
Wäre es nicht Zeit, eine Identität a la "wir haben nur diesen Planeten, also sollten wir uns auch auf ihm vertragen und zusammen statt gegeneinander arbeiten" zu propagieren, als auf altertümlichem "wir glauben das gleiche, also gehören wir ins gleiche Team" zu setzen?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Nun, meine Ansicht stützt sich darauf, daß man altruistisches Verhalten auch im Tierreich gefunden hat.
Ein klarer Hinweis darauf, daß es nützlich sein muss.
Es sei denn, daß auch Tiere einem Glauben folgen.
So lange wir die Kommunikation von Krähenvögeln, Affen, Nacktmullen, Meeressäugern und anderen nicht entschlüsselt haben,
bleibt das tatsächlich im Raum stehen.
Kein Einwand. Tiere können ja sogar trauern, was ohne ein wenigstens "basic" vorhandenes Gemeinschaftsgefühl wohl nicht so wäre. Ich würde aber Religion nicht auf Altruismus zusammenkürzen, da bleibt zuviel außen vor.
Religionen setzen auch Ziele. Du hast ja Baha'i angesprochen, nehmen wir nur mal "Welteinheit" als Beispiel: das ist ja keine ethische Anweisung, sondern eine Zielsetzung.

Deine Argumentation mit der Identitätsstiftung befremdet mich ein wenig.
Bist du normalerweise solchen Dingen wie Nationalismus gegenüber nicht eher kritisch eingestellt?
Wäre es nicht Zeit, eine Identität a la "wir haben nur diesen Planeten, also sollten wir uns auch auf ihm vertragen und zusammen statt gegeneinander arbeiten" zu propagieren, als auf altertümlichem "wir glauben das gleiche, also gehören wir ins gleiche Team" zu setzen?
Ich bin allen "ismen" gegenüber nicht nur kritisch, sondern ablehnend. Ideologien haben es nicht gebracht, ihre Zeit geht zu Ende.
Nur das Gleiche zu glauben reicht also nicht aus, d'accord.
Man kann das nicht vom Inhalt des Geglaubten getrennt betrachten.

Es ist allen "ismen" gemeinsam daß sie für eine Gruppe gut, für eine oder mehrere Gruppen dagegen schlecht sind. Da fehlt der Blick aufs Ganze, denn der Familie Menschheit ist nicht damit gedient wenn einige ihrer Mitglieder erhöht, andere dagegen erniedrigt werden.
Schon in dem simplen "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" ist dieser Blick aufs Ganze enthalten, also "mach keine Unterschiede!"
- Gerechtigkeit wäre ohne das nicht annähernd erreichbar. Und genau da liegt auch der Unterschied zu den Tieren, die sich als Gruppe, nicht aber als Volk oder Nation, gar als Art gemeinsam verhalten können.

Zu deinem "wäre es nicht an der Zeit..."
Wem sagst du das denn? Genau das vertrete ich doch, allerdings sehe ich den Grund dafür nicht in dem einem Boot in dem wir sitzen, sondern darin daß wir alle Geschöpfe Gottes sind (auch die Tiere!) und da Liebe nicht teilbar ist....überleg mal. Wer Gott liebt, kann der einen anderen Menschen hassen? Benachteiligen? Ausgrenzen?
Kann er das gegenüber Rindern vertreten?

Nicht nur Altruismus...
 
12. Dezember 2011
36
AW: Warum beharrt jeder auf seinem Glauben?

Vom Betrieb aus sollte es ne Weihnachtsfeier geben... gabs auch :voll:

Aber am nächstem Tag war ein Plakat für eine Kirchenveranstaltung aufgehängt. Die Aktion hieß: "Weihnachten - Was ist das?"
Ich habe einen Klebezettel rangebaxt, auf dem stand: PR für Konsum und Werbung für die Kirche.
Ist doch der Hammer auf den Nagel oder? Am nächstem Tag wollte man mich zwingen, mit in die Kirche zu kommen, um nen Gottesdienst mit abzuhalten... Ich hab mir aus ein Paar Plastikteilen ein Gebilde zusammengeklebt und meinte: "Ich will mich nur davor verbeugen" ;D
Als Antwort hieß es: "Schwachsinn, das ist keine Kirche!" Somit dachte ich mir, dass Religionsfreiheit anscheinend wirklich nur die Grundrechtfertigung ist, die nicht (!) unter den Leuten erfunden wurde. SIe sind doch einfach nur nicht kreativ genug, sich selbst eine Geschichte auszudenken.. was ich da für schwachsinnige Predigten gehalten habe xDDD ... naja.. aus ihrer Sicht war es Schwachsinn..
doch dabei denke ich mir. Sie sind doch auch an Haarsträubenden Kram gebunden und erwarten mein Verständnis. Aber andersherum erwarte ich genau das gleiche von ihnnen, bevor sie es von mir fordern können. Ich mach ihren Kram ja nicht mal schlecht oder runter. Ich versuch nur ich selbst zu bleiben ^-^
 

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