- Ersteller
- #21
Lupo
Ritter Kadosch
- 3. Oktober 2009
- 6.320
Es waren sicherlich die jeweiligen Regierungsparteien, die dies bewirkt haben. Man darf aber annehmen, dass dies möglicherweise nicht passiert wäre, hätte es keine starke grüne Bewegung, sei es der Grünen als Partei, sei es auf Druck der Bevölkerung, gegeben.
Eigentlich nicht. Es waren die Wähler, die die Parteien gewählt haben, die den Weg dazu frei gemacht haben. Und das auch, ohne dass Grün hohe Stimmenanteile bekommen hätte. Umweltschutz war stets populärer als Grün. Man muss nicht grün sein, um umweltbewusst zu sein, und Umweltbewusstsein allein ist kein politisches Programm.
Die Grünen haben mit Dosenpfand usw eigentlich nur die „low hangig fruit“ des Umweltschutzes abgegrast. Ist dies einmal geschehen, wird Umweltschutz anspruchsvoller und schwieriger. Und Grün erweist sich auch hier als genau so dilettantisch bis kontraproduktiv wie in allen anderen Politikfeldern. Exemplarisch dafür: Die Energiewende. Intellektuell ist diese Partei eben niemals über die Befähigung, anderen Leuten zu sagen, dass sie ihren Müll nicht in den Wald kippen sollen, hinaus gekommen.
Der Main hatte erheblich mehr Probleme als ein paar darauf herumschwimmende Getränkedosen. Und den Giftstoffeintrag entlang eines 500 km langen Flusses so zu minimieren, das man auch bei km 480 noch darin schwimmen kann, ist schon eine beeindruckende Leistung, die alle Beteiligten erbracht hatten, ohne dabei Grün zu sein. Und es ist auch keine Firma dabei nach Weitfortistan abgewandert, weil sie viel Geld in die Hand nehmen musste, um ihren Betrieb umweltfreundlicher zu gestalten. Das geschieht jetzt, wo Grün seine Persiflage auf Umweltschutz mit dem Knüppel in der Hand durchprügelt.
Aber auch das ist sicherlich ein Aspekt des Werteverfalls von innen heraus: Das völlige Vergessen, dass wir selbst es sind, die unser Leben leben und gestalten müssen, anstatt dies in die Hände der Egozentriker von der Politik zu legen.
Man könnte auch sagen, ich bin stolz darauf, einer Gemeinschaft anzugehören, die es schafft, einen 500 km langen verdreckten Fluss wieder mit Leben zu füllen und meinen Beitrag dazu zu leisten. Dazu gehört auch ganz selbstverständlich, dass man keinen Müll durch die Gegend wirft, für diese Erkenntnis braucht es keine Polit-Clowns. Die Politik hat andere, eigene Aufgaben.