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Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

In unserer Kultur entscheidet der jeweils Ranghöhere, ob eine Begrüßung mit Handschlag erfolgt. Der Vorgesetzte, der Amtsträger, der Ältere - oder die Frau. Die Frau gilt ggüber dem Mann als gesellschaftlich höherstehend. Der Mann erweist der Frau Höflichkeiten. Isso.
Mal abgesehen davon, dass ich von einbetonierten Regeln nicht viel halte, zumal "der Frau Höflichkeiten erweisen" nicht zwangsläufig bedeutet, dass sie auch in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen genauso "höherstehend" ist. Die Debatte um gleiche Löhne für gleiche - und eigentlich sogar mehr Arbeit - halte ich für das geeignetste Beispiel, dass Höflichkeiten im Allgemeinen - nicht auf Dich bezogen, Jäger - nicht mehr sind als eine Schau.

Ich begrüße aber den Geist, der hinter dieser Höflichkeit steht, nämlich dass ein Mann lernen kann, mehr auf die Gefühle der Frauen acht zu geben, anstatt ausschließlich seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Männer scheinen in dieser Hinsicht ja von Natur eigenbedachter zu sein, während Frauen von Natur aus auch an Andere denken.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.560
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

ich hab einen etwas stoffeligen Personalchef er vergass meinen Geburtstag
am nächsten Tag kam er mich suchen und legte mir theatralisch einen
imaginären roten Teppich aus
und was soll ich sagen.. Charme erzielt seine Wirkung
es ist ein bisschen so als hat man auf einmal keine Waffen mehr in der Hand.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Ab einem gewissen Punkt hat auch Charme keine Wirkung mehr, dann wirkt er aufdringlich, gezwungen. Sowas weiß aber jede/r selber irgendwie. Um mal Mr. Plinkett zu zitieren: "Du hast es nicht bemerkt, aber dein Gehirn hat es."
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.560
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

jedes Gehirn hat seinen Authentizitäts-Marker.
das ist wohl so
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Ja und gleichzeitig scheint sich das Gehirn je nach Situation auch gründlich selbst reinzulegen. Man kann ja auch darüber hinwegschauen, dass jemand unauthentisch ist. Es muß ja auch nicht unbedingt etwas Niederträchtiges sein. Kommt auch immer auf den Kontext an. Ich glaube, dass sich Tugenden und Laster ab einem bestimmten Punkt in ihr Gegenteil verkehren, also zu Lastern und Tugenden werden. So ganz allgemein gesprochen.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.560
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

da geh ich voll überein mit dir.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Der "Fall Händedruck" in der Schweiz geht in eine neue Runde:

Händedruck-Verweigerer in der Schweiz: Muslimische Schüler wollen notfalls vor Gericht ziehen

Zwei muslimische Schüler weigern sich hartnäckig, den Vorgaben der Schulbehörde nachzukommen und ihrer Lehrerin die Hand zu geben. Nun könnte der Fall vor Gericht kommen.

Schweiz: Schuler wegen Handedruck-Pflicht zu Rechtsstreit bereit - SPIEGEL ONLINE

Gibt es also auch ein Menschenrecht auf Stoffeligkeit und Unverschämtheit und Frauenverachtung?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Was soll denn der Scheiß?
Wenn ich keinen Bock habe, jemandem die Hand zu geben(was im Winter öfter vorkommt), mach' ich das nicht!
Und Mädels umarm ich sowieso lieber.
 
Zuletzt bearbeitet:

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Gibt es also auch ein Menschenrecht auf Stoffeligkeit und Unverschämtheit und Frauenverachtung?
Also jemand möchte jemand anderem die Hand nicht geben. Weil aber die eine Seite in dieser Sache männlich und muslimisch ist und die andere Seite eine Frau, muß der Grund selbstverständlich automatisch in der Verachtung der Frau an sich liegen. Warum soll überhaupt jemand gezwungen werden, einen körperlichen Kontakt mit jemand anderem herzustellen? Und was wäre, wenn die Seiten in dieser Sache vertauscht wären, also dass die Person, die nicht will, weiblich und nicht-muslimisch ist und die andere Seite, die den Händedruck fordert, männlich und muslimisch? Würde dann von der weiblichen Person der Händedruck eingefordert werden oder würde die männliche Person als aufdringlich und - wenn wir schon bei starken Etiketten sind - als Vergewaltiger bezeichnet werden? Und wieso lässt sich eine Schule auf einen Machtkampf in so einer blödsinnigen Sache wie ein verweigerter Händedruck ein, anstatt Großmut zu zeigen und Toleranz?
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Die Schule möchte die beiden Teenager sanktionieren, sollten sie weiter den Handschlag verweigern.
Aus dem Link
Die Sanktionen müssten "erzieherisch wirken, geeignet, erforderlich und verhältnismäßig sein". Genauer äußerte sich die Behörde dazu nicht.
Ich frage mich ja, was da als Erziehung betrachtet wird. Und was als verhältnismäßig :gruebel:
Verweigerung des Handschlags aus religiösen Gründen.
Keine Gewalt oder so. Nichts warum Schüler manchmal vom Unterricht ausgeschlossen werden.
Interessant ist ja, dass der Schulleiter das erst akzeptiert hat und dann, als es Protest gegen seine Toleranz gab, als man am Ende nicht verstanden hat, dass Zwang nichts bringt, hat sich die Vorgehensweise der Schule geändert.
Dabei- aus einem weiterführenden link:
"Wir orientieren uns an Prophet Mohammed. Er ist unser Vorbild. Und er hat nie Frauen berührt - außer seine eigene." Niemand könne sie zu einem Handschlag zwingen."
Der Vater ist ja Iman. Also klar haben die beiden offensichtlich eine starke religiöse Prägung durch den Vater.
Will man das jetzt wirklich mit Gewalt brechen?
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Ich frage mich ja, was da als Erziehung betrachtet wird. Und was als verhältnismäßig :gruebel:
Verweigerung des Handschlags aus religiösen Gründen.
Keine Gewalt oder so. Nichts warum Schüler manchmal vom Unterricht ausgeschlossen werden.
Danke. Du bringst auf den Punkt, was mich an dieser Sache so stört. Die Schüler scheinen sich ja ansonsten dem normalen Unterrichtsgang angepasst zu haben. Das heißt wohl auch, dass sie die Lehrer grüßen. Und wenn sie grüßen, kann von Verachtung (zumindest nicht offene Verachtung) nicht gesprochen werden.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

So schreibt die FAZ:
Die Jugendlichen waren aus Syrien in die Schweiz gekommen, ihr Verhalten sorgte weit über das Land hinaus für Schlagzeilen. Auch die für die Einwanderung zuständige Schweizer Ministerin Simonetta Sommaruga bezog Stellung: Unter Integration stelle sie sich etwas anderes vor, sagte sie, die Verweigerung des Handschlags sei inakzeptabel. Die Schule hatte sich überfordert gezeigt und sich monatelang mit faulen Kompromissen aus der Affäre gezogen: Um nicht einseitig Lehrerinnen zu diskriminieren, wurde an ihr auch der Handschlag mit Lehrern ausgesetzt.
Die Jugendlichen verweigern sich hartnäckig. Sie bekommen Unterstützung vom Islamischen Zentralrat.
Muslimische Schuler verweigern Handeschutteln in der Schweiz
Und der Islamische Zentralrat hat auch keine anderen Sorgen?
Da fliehen nun also Flüchtlinge aus Syrien in die Schweiz.
Und oh Schreck! In der Schweiz ist es ja noch viel schlimmer als in Syrien!
Da wird von Männern erwartet, dass man den Frauen die Hand gibt! Das ist ja unerträglich!
Da werden diese Syrier nun sicher denken: "Ach, wären wir doch in Syrien geblieben!"
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Ja was? Ich habe zeit meines Schülerlebens keinem Lehrer die Hand gereicht und wäre höchst befremdet gewesen, das tun zu sollen, aber der Grund, aus dem diese beiden das nicht tun, wird doch klar kommuniziert.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Okay. Sagen wir mal, die weigern sich tatsächlich aus Frauenfeindlichkeit heraus, die Hand zu reichen. Die werden von ihrer Frauenfeindlichkeit gewiß nicht abrücken, wenn sie gezwungen werden sollen, die Hand zu geben. Sobald ein Machtkampf entsteht, ist eigentlich erstmal jedwede Möglichkeit, auf friedliche Weise beizukommen, dahin. Und das sollten Pädagogen eigentlich wissen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Was soll das?
Jemandem die Hand zu geben wird als erzieherische Maßnahme und Integrationswilligkeit gesehen?
Die Schweizer haben sich ja schon durch einige Volksentscheide imho in die rechte Ecke gestellt!
Klar, Manesse, und wenn sich in D ein Muslim weigert, auf'm Oktoberfest 'ne Schweinshaxe zu essen und ein Maß zu trinken, ist er integrationsunwillig und sollte am besten ganz schnell wieder abhauen!
Oder was?
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Jugendliche, die sich gegen Konventionen auflehnen, dürften auch in der Schweiz kein grundsätzlich neues Phänomen sein. Sich Auflehnen und in Frage Stellen von Regeln, aus Bockigkeit, aus Prinzip, aus schlechter Erziehung, schlechtem Benehmen, aus Imponiergehabe auf der Suche nach Identität und Anerkennung und ja, auch aus Gewissensgründen ist nichts Neues und dürfte zu den täglichen Herausforderungen an Schulen gehören.Der Spagat zwischen sich einzufügen, die eigene Identität wahren oder überhaupt erstmal herausfinden, Anerzogene Werte und Erwartungen von Eltern, Mitschülern, Freunden, Schule und ( manchmal)religiösen Autoritäten abzuwägen, unter einen Hut zu bringen, sich einzufügen ohne das Gefühl zu haben sich zu verbiegen oder zu verlieren, seinen Platz im Leben und im Umfeld zu finden, ist ein Spannungsfeld in dem sich viele Jugendliche befinden und diese nochmal ausgeprägter.


Ob die Schüler renitent sind, wie sie sich sonst verhalten, ob sie allgemein freundlich oder aggressiv auftreten, (über)angepasst, glücklich oder verzweifelt sind, spielt normalerweise mit rein, wie eine Schule dem begegnet. Ob man Kannte zeigt, Brücken baut, Zugang sucht, Kompromisse sucht, disziplinarische Maßnahmen einsetzt ist abzuwägen. Ja, die Jugendlichen werden lernen müssen, dass in der Schweiz andere Regeln gelten, als die, welche ihnen bisher vermittelt wurden und dass sie einen Teil ihres bisherigen Wertesystems, Ge- und Verbote, das was vorher richtig war, jetzt auf einmal falsch sein soll.
Lernen ist ein Weg, ein Prozess. Sie müssen es nicht bereits können und sollten das gleiche Recht auf Widerborstigkeit haben, wie jeder andere Jugendliche auch. Und ja, es darf auch Konsequenzen geben, hier vermisse ich aber das Augenmaß.


Erwachsene und Vertreter unterschiedlicher Interessensgruppen, und die Manesses und Prinzipienreiter aller Couleur, bekleckern sich nicht gerade mit Ruhm. Anstatt zu deeskalieren und lösungsorientiert auf die Jugendlichen einzuwirken, schafft man immer mehr Bühne und dramatisiert das Ganze zu einem Armdrücken der Kulturen. DA führen sich die Vertreter der Religion und der hiesigen gesellschaftlichen Gepflogenheiten auf wie im Kindergarten. Noch ein bisschen Öl dazu, noch ne Schüppe drauf. Immer mehr Selbstdarstellung und Spiegelfechtereien auf allen Seiten, auf dem Rücken von zwei Teenies, damit sich schön weiter empört werden kann.



 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Jugendliche lehnen sich auch auf, wenn sie merken, dass die Erwachsenen nicht dasjenige vorleben, was sie von den Jugendlichen fordern. Ich würde z.B. die Frage stellen, ob sich denn auch alle Lehrer/innen an dieser Schule in der Schweiz bei jeder ersten Begegnung am Tage die Hände reichen. Höchstwahrscheinlich nicht. Warum also soll ich als Jugendlicher dem Lehrer die Hand reichen müssen? Ich würde eine Händedruck-Pflicht als eine unsinnige Pflicht bezeichnen, weil ihre Befolgung gerade weil sie erzwungen wird, nicht zu einer stärkeren Bindung zwischen Leuten führt. Wie schon gesagt, es handelt sich dabei auch um eine körperliche Annäherung, die nicht von allen gleichermaßen gemocht wird. Ich soll also körperlichen Kontakt mit einem Lehrer herstellen, vor dem es mich ekelt. Ich darf mich nicht dazu entscheiden, meiner eigenen Empfindung zu folgen, weil ich sonst eine Strafe erhalte.

Ich fürchte, dass die Eskalation dieses Konfliktes eher die Tendenzen fördert, die bereits vorhanden sind. Grob gesagt: die einen fühlen sich bestätigt, wie asozial die (islamische) Religion ist und die anderen wie asozial der Westen. Die bereits vorhandenen Vorurteile werden gefestigt. Durch die Schaffung einer öffentlichen Aufmerksamkeit kann der Konflikt auch nicht auf den Kreis der betroffenen Personen begrenzt bleiben, sondern aktiviert diesen Konflikt in einem weiten Umkreis. An der Stelle meine Kritik, dass man nicht alles, was man erlebt, in die Welt hinausposaunen sollte. Ja, Ungerechtigkeiten sollten benannt werden und aufgelöst werden. Ja, Opfer sollen gegen die Täter aussagen können. Aber muß immer allen alles bekannt sein? Obendrein können Falschmeldungen und Falschdarstellungen ungemein negative Effekte auf diejenigen haben, über die falsch berichtet wird.
 

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