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Wer weiß ,wofür es gut ist!

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Gut, ich gebe zu, es gibt nicht immer nur zwei Möglichkeiten, für die sich ein Mensch entscheiden kann. Und ich denke, dass dem Menschen durch seine Entwicklung als Spezies bereits viele Entscheidungen abgenommen werden. Neugeborene müssen das Rad nicht nochmal neu erfinden. (Der Spruch ging doch so, oder?)

Nachbar schrieb:
"Wer weiß, wofür es gut ist" ist Dir in dem Fall, daß Dir gerade etwas Unbequemes zugestossen ist, ganz einfach nur nützlich. Nicht mehr, nicht weniger.
Weil es Dir sagt, daß das unbequeme Ereignis mit einer Chance von 50:50 zu einem angenehmeren Ergebnis führt als wenn es nicht geschehen wäre.
Was ich da jetzt rauslese, ist dass du meinst, dass nach einem unbequemen Ereignis eher ein angenehmes Ereignis eintreffen müßte. Dem mag ich zustimmen, wenn es sich um Ereignisse handelt, auf die ich keinen Einfluß nehmen kann. Wenn ich aber vor einer Entscheidung stehe und eine falsche Entscheidung treffe, dann finde ich, bedeutet es nicht, dass meine nächste Entscheidung automatisch klüger sein muß.


Hier übrigens die Geschichte, wie sie für mich überhaupt ein wenig logisch klingen würde und wie ich mir eher eine Lehre aus ihr ziehen könnte (ohne lange darüber nachdenken zu müssen, faul wie ich bin):

Ein Mann mittleren Alters (30 - 35 Jahre alt) und sein Sohn lebten auf einer kleinen Farm. Sie besaßen nur ein Pferd, mit dem sie das Feld bestellen konnten und kamen gerade so über die Runden.
Eines Tages lief das Pferd davon. Der Sohn (ca. 10 Jahre) geriet darüber außer Fassung und wollte dem Pferd blindlings hinterher. Der Vater aber stoppte seinen Sohn und riet ihm ersteinmal tief durchzuatmen und in Ruhe darüber nachzudenken, wo das Pferd hin sein könnte. Ob es vernünftig ist, das Pferd zu suchen. Wenn ja, wo? Und wie sie in der Zwischenzeit das Feld weiter bestellen könnten.
"Fragen über Fragen, mein Sohn. Aber überstürztes Handeln führt zu nichts."
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Was ich da jetzt rauslese, ist dass du meinst, dass nach einem unbequemen Ereignis eher ein angenehmes Ereignis eintreffen müßte.
NEIN!!!, Tele, keinesfalls!
Einfach gesagt: Wenn vor Dir eine Ampel von Grün auf Gelb springt, hast Du zwei Möglichkeiten: Bremsen oder noch Durchfahren.
Damit entscheidest Du, ohne Dir in dem Moment darüber bewusst zu sein, zwischen zwei unterschiedlichen zukünftigen Leben.
(Diesen Punkt erkläre ich bei Bedarf genauer.)*


Genauso kannst Du bei keinem Ereignis daß Dein Leben berührt wissen, ob es Dich in letzter Konsequenz (also wenn Du auf dem Sterbebett liegst) zu einem glücklicheren oder weniger glücklichen Leben geführt hat.
UND, vor allen Dingen, Du wirst es auch niemals erfahren. Einfach weil wir nicht mehrere Leben parallel leben können.
Ganz simpel, ganz einfach, Tele. Nicht kompliziert.

Gruß, Nachbar


* Edith, ich erkläre es besser gleich jetzt.
Okay, Du kommst an diese Ampel die auf Gelb springt - und Du entscheidest Dich anzuhalten.
Aber da ist auch noch der Möbeltransporter, der da in der Gegend unterwegs ist.
Wärest Du noch rübergefahren, wärest Du ihm an der übernächsten Kreuzung begegnet.
Dann wäre Dir wieder eingefallen, daß Du wirklich dringend ne neue Wohnung brauchst, und daß Du heute, wo Du früh dran bist, eigentlich mal wieder im Internet danach schauen könntest.
Dann hättest Du an dem Nachmittag die Anzeigen durchgeblättert. Und Du hättest DIE Anzeige entdeckt.
Du hättest am nächsten Tag den Makler angerufen, die Wohnung besichtigt und gemietet.
Du wärest umgezogen.
Dein gesamtes Leben wäre ab da völlig anders verlaufen.
Auch das Leben Deiner Freunde, denn Du würdest ja woanders wohnen, die Wege zu Dir wären andere.
Nichts wäre wie vorher. Andere Ereignisse. Andere Aufgaben für eine Weile. Andere Eindrücke. Andere Entscheidungen.

Aber Du bist ja nicht noch durchgefahren, Du bist angehalten.
Du schaust, weil nicht durch den Transporter inspiriert, an dem Nachmittag nicht nach Wohnungsanzeigen.
Du ziehst nicht in jene Wohnung.
Dein Leben verläuft komplett anders.

Was nun das am Ende bessere Leben gewesen wäre ... niemand kann das je wissen.
Fakt ist nur, an der Ampel hat sich eine Zukunft von der anderen getrennt.
Und so passiert das ständig.
So passiert das auch bei jedem "unbequemen" Ereignis das von aussen auf Dich einprallt.
Du wirst nie sagen können, ob das Leben das Du danach führst, ein besseres oder schlechteres sein wird als das, das Du ohne dieses Ereignis geführt hättest.

That's all. Mehr nicht. Mehr werden wir Menschen nie erfahren.
Und deshalb hat "Wer weiß, wofür es gut ist" eine klare, irgendwo durchaus beruhigende Bedeutung.

Gruß, Nachbar
 
Zuletzt bearbeitet:

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Man könnte auch sagen ,
grade wenn sich Wege generell trennen,

Wer weiß wozu es gut ist.

Man geht immer einen bestimmten Weg zusammen , irgendwann trennen sie sich.
Man hat auf einem Weg was gelernt was auch immer.
Es war gut weil man was gelernt hat!
Was auch immer!

LG
Sis
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Ich verstehe, was Du sagen willst, Nachbar. Suche ich jetzt in den Krümeln, wenn ich frage, wer um alles in der Welt sieht einen Möbeltransporter und denkt sich: "hmm, ich könnte eigentlich mal umziehen"?

Denn das ist mein Hauptpunkt, dass mir die Geschichten selbst nicht sehr logisch erscheinen und das die 'Moral von der Geschicht' deswegen einfach nur seltsam erscheint. Ich kann durchaus sehen, wie ein Mensch einen solchen Spruch benutzt, um ein Unwägbares leicht und einfach abzuhandeln, bzw. eine positive Wendung für sich rauszubekommen. Mache ich auch immer wieder.


Ich habe mir nochmal Gedanken zur Story am Anfang dieses Threads gemacht. Mir erscheinen die Elemente der Story auf eine Weise gewählt, dass die vorgeführte Moral stärker hervortritt. Leider auf Kosten der Wahrscheinlichkeit, dass die Geschichte so stattgefunden hat.

Warum interessieren sich denn die Leute im Dorf überhaupt für den Verlust des Pferdes? Weil sie Hunger haben und Nahrungsausfall befürchten. Dies kann zu einer Gefahr für den Bestand des ganzen Dorfes werden.
Wenn also jetzt die Dorfbewohner dem Farmer ihre Gedanken mitteilen und er sagt: "wer weiß, wozu es gut ist", höre ich die Leute z.B. so reagieren: "interessiert dich unser Dorf nicht?"

Versteht ihr meinen Einwand? Mir erscheint die Aussage des alten Mannes eben nicht zu lauten: "ja, lasst uns eine Lösung finden, aber in aller Ruhe." Für mich klingt es wie ein: "jaja, lasst mich in Ruhe!"

Deswegen fällt es mir auch schwer, die Botschaft herauszulesen, dass sich "Wege generell trennen" und man "immer einen bestimmten Weg zusammengeht und sich irgendwann wieder trennt." Die Botschaft des Loslassens kann ich da nur mit viel Gutwill hineinlesen. Zumal es in der Geschichte noch nicht mal hintergründig um Beziehungen geht. Es geht um einen Verlust von Arbeitskraft, der sich negativ auf eine komplette Gemeinschaft auswirken wird und um einen Mann, der diese Realität (hoffentlich nur anfangs) einfach ausblendet.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Ich verstehe, was Du sagen willst, Nachbar. Suche ich jetzt in den Krümeln, wenn ich frage, wer um alles in der Welt sieht einen Möbeltransporter und denkt sich: "hmm, ich könnte eigentlich mal umziehen"?
Moin, Tele
Ich denke jetzt schon eine Weile darüber nach, ob ich anfangen sollte Dir zu erklären, daß Du komplett überhaupt gar nichts von dem verstanden hast, was ich sagen wollte.
Oder ob ich die Erklärung einfach auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben- und sie dem allmächtigen grossen Humbug überlassen sollte.

Aber gut, ich versuche es nochmal.
Schau Dich in deiner Wohnung um. Betrachte die Gegenstände. Frage Dich, auf welchem Weg genau diese Dinge zu Dir gekommen sind.
Schau Dich in Deinem Leben um, betrachte die Schritte die Du im Leben getan hast. Besinne Dich auf alle Kleinigkeiten die notwendig waren, um zu diesen Schritten zu kommen.
Und, obacht, es sind winzigkleine Kleinigkeiten, die das Tun vom Nichttun und das Sein vom Nichtsein trennen. Du darfst nichts auslassen.
30 Sekunden später nach Haus zu kommen (bspw. wegen einer Ampel) BEDEUTET etwas. Das ist nicht EGAL!

Wenn Du eine Ampelphase später eine Strasse entlang fährst, werden Deine äusseren Eindrücke andere sein.
Andere äussere Eindrücke führen automatisch zu anderen Gedanken.
Andere Gedanken führen automatisch zu anderen Handlungen.
Andere Handlungen führen automatisch zu einem anderen Leben.

Alle grossen Schritte die wir als Menschen tun, fussen auf tausenden gelebten Winzigkeiten.
Streichst Du nachträglich auch nur eine einzige Winzigkeit, fällt alles in sich zusammen.

Bei nichts, bei absolut komplett garnichts, von dem was ich jetzt tue (diesen Beitrag natürlich inklusive), kann ich sagen ob das zu einem besseren oder schlechteren Leben führen wird. Und ich werde es auch nie wissen.
Scheiss auf den Möbeltransporter. Nimm irgendein anderes Beispiel. Jedes ist gleichermaßen gut.

Gruß, Nachbar
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Ihr redet aneinander vorbei.
Was Nachbar, wenn ich ihn richtig verstanden habe meint, ist das alles was passiert, einschliesslich negativer Ereignisse, und alle Entscheidungen die man trifft, Gedankenanstöße setzen und Weichen stellen , aus denen wiederum Kettenreaktion anderer Ereignisse und Gedanken folgen. Um das qualitativ rückblickend bewerten zu können müsste man alle Stränge parallel gelebt haben. *denk*
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Ja, so habe ich das auch verstanden, ist durchaus nachvollziehbar.
Eigentlich fängt in jedem Augenblick ein neus Leben an, die Frage ist nur wie oft man sich das bewusst machen sollte.

Wenn ich jeden Augenblick darüber nachdenke, dann dürfte sich ein chronisches Gefühl von Zweifel einstellen, das kann durchaus kuriose Züge annehmen.
Ab und zu daran erinnern dass mein Handeln weitreichende Folgen hat, kann aber nicht schaden...
Ich finde ja dass jeden morgen ein guter Moment ist an dem man ein neues Leben anfangen kann ;)

Gruss Grubi
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Hi,

früher wieso heute denk ich war es auch so das Nachwuchs wichtig war /ist.

Wenn jedoch alle Männer im ich sag mal Zeugungsfähigen Alter starben,
wer kümmert sich dann um den Nachwuchs?

Der ja auch für das Dorf wichtig ist :gruebel:

Denn die Alten (duck und wech) können irgendwann keine Kinder mehr zeugen!

Und wenn da einige Jahre dazwischen liegen wo hier Nachwuchs fehlt ,
ist das ja auch nicht so gut für das Dorf :gruebel:

Wer weiß wozu es gut war ,das er sich das Bein brach *g*

LG
Sis
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Ihr redet aneinander vorbei.

(...) Um das qualitativ rückblickend bewerten zu können müsste man alle Stränge parallel gelebt haben. *denk*

Stimmt beides, denke ich.

@ Tele: Mein Beitrag klingt viel unfreundlicher als gewollt. Sorry. War halt schon spät...

@ Grubi: Klar, jeden Augenblick drüber nachzudenken ergibt keinen Sinn.
Aber wenn gerade Mist passiert ist, kann man sich immerhin sagen, daß das neue Leben welches jetzt dadurch anfängt mit 50% Chance besser wird als es das sonst gewesen wäre...
Das entspannt dann etwas und dämpft den Ärger. Bei mir jedenfalls klappt das auf die Weise.

Gruß, Nachbar
(der jetzt wieder ein paar Tage durch Funklöcher irrt und fundamental offline sein wird.)
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Kein Problem, Nachbar. :)

@aneinander vorbeireden:

Sisgards schrieb:
Es ist eine Geschichte ,aus der man lernen könnte,
alles nicht so negativ im Leben zu sehen

Ich sage dazu: nein, die Geschichte führt nicht zu: 'wir versuchen das Positive zu sehen' oder zu 'wir machen das Beste draus'. Und die Geschichte führt keine Figur in's Feld, die alles aus welchen Gründen auch immer negativ sieht und am Ende zu mehr Lebensfreude zurückfindet.

Sisgards schrieb:
Wer weiß wozu es gut ist,
hat mich übrigens hier her geführt.
Hier passt's, weil sie sich mit dem Spruch zu einer Entscheidung gebracht hat, den Schritt in's Unbekannte zu wagen. Anscheinend mit überwiegend positiven Resultaten. Herzlichen Glückwunsch.


Sisgards schrieb:
Ein alter Mann lebte zusammen mit seinem einzigen Sohn auf einer kleinen Farm. Sie besaßen nur ein Pferd, mit dem sie die Felder bestellen konnten und kamen gerade so über die Runden.
Eines Tages lief das Pferd davon. Die Leute im Dorf kamen zu dem alten Mann und riefen "Oh, was für ein schreckliches Unglück!" Der alte Mann erwiderte aber mit ruhiger Stimme: "Wer weiß..., wer weiß schon, wozu es gut ist?
Hier passt der Spruch überhaupt nicht. Weil nämlich ganz eindeutig etwas Schlechtes eingetreten ist. 'Wer weiß wozu es gut ist' ist reine Spekulation und die führt zu keiner Lösung des Problems.


Was ihr beschreibt gehört, meine ich, zur Chaostheorie und rootkit hat bereits mit dem Flügelschlag des Schmetterlings darauf angespielt. Ja, klingt doch alles schön logisch. Wie lässt sich die Chaostheorie auf die Geschichte des Themenstarts anwenden? Wie müsste die Geschichte geschrieben sein, damit ihre Moral zu den (angeblich) unendlichen Möglichkeiten im Universum hinführt, aber ohne das dadurch die Handlung aus der Realität herausgerissen wird?
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Hallo Tele,

hattest Du schonmal einen Gegenstand mit dem Du selber nicht wirklich etwas anfangen konntest ?

Und hast ihr irgendwann an jemanden weiter gegeben der ihn brauchte?

Da trifft es auch zu,
wer weiß wozu es gut war das man diesen Gegenstand hatte ,obwohl er nicht für einen war!

LG
Sis
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Ich kenne auf jeden Fall "wer weiß wozu es gut ist, dass ich mir die Schrauben vom ollen Toaster aufhebe".
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Hi Tele,

die Geschichte zeigt auch das man irgendwie Hoffnung haben soll,
das etwas wieder gut werden kann!
Und halt nicht verzweifeln soll , wenn etwas schief oder missgünstig läuft.

LG
Sis
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Da frage ich mich doch gerade, ob Hoffnung auch eine negative Seite haben kann. Kann Hoffnung an der falschen 'Stelle' zu etwas Schlechtem führen? Z.B. wenn jemand aus Rachgier hofft, dass ein anderer bald stirbt?

Ich gehe mal davon aus, dass Hoffnung an sich in einem Menschen auftaucht, der sich in einer (scheinbar) aussichtslosen Lage befindet. Nur dort kann Hoffnung ihre Wirkung entfalten, ist Hoffnung überhaupt nötig. Dass aber Hoffnung an sich eine Art magische Fernwirkung im Sinne von Voodoo hat, bezweifle ich aufgrund meiner Lebenserfahrung.

Ich kann mir vorstellen, dass der menschliche Geist Hoffnung dort aufkeimen lässt, wo er sich eine Chance auf Besserung errechnet.
Ein Langzeitarbeitsloser hofft auf einen zufriedenstellenden Arbeitsplatz. Das ist wenigstens nicht unrealistisch. Eine Hoffnung würde sich vermutlich automatisch einstellen.
Was ist aber mit schwerkranken Menschen? Die hoffen auch auf Besserung, ganz gleich wie schlecht die Chancen stehen.
Dann gibt es aber auch Menschen, die an irgendeinem Punkt ihre Hoffnung für immer verlieren. Hmm.

Da aber ein Mensch nicht allzu gut in die Zukunft sehen kann, kann ich mir vorstellen, dass es wenigstens nicht schlecht ist, seine Hoffnung stark zu halten. Man weiß ja nie.

Der alte Farmer sagt also zu den Leuten des Dorfes: "wer weiß, wozu es gut ist" und will damit unter Anderem ausdrücken, dass es immer Hoffnung gibt?
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Es wäre nett, wenn die Geschichte des MAnimannes auch wirklich erst einmal gelesen würde und man dann darüber diskutiert. Die Quelle hatte ich bereits zuvor genannt. Viele Missinterpretationen erledigen sich so schon von ganz alleine. Um es mal kurz zu machen:
Der MAnimann war tibetischer Buddhist und schob nicht etwa das Schicksal oder einen Gott vor, um die Geschehnisse zu begründen. In seinem in der Geschichte mitgelieferten Gedicht zeigt er klar seine Sichtweise.

Zitat aus der Geschichte:


„Das Leben dreht sich um und um,
hinauf, hinab, wie ein Wasserrad. [...]"

Die Zitatregeln sind nicht freiwillig.

Jäger, Mod
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Doppelpost, sorry

Hallo Lumin,

Ich greif mir mal einen Absatz raus:
Akzeptiere alles, ob es kommt oder geht,
und folge dem universellen Gesetz.
Grundeinfach, sorgenfrei und im Einklang mit
der innewohnenden Buddha-Natur, so ruhst
du im Frieden deines wahren Seins.

Ich glaube da liegt "unser" Problem, wir stossen nicht gern, an die unvermeitbaren Grenzen, unseres menschlichen Seins, aber wer es mit einem Lächeln schafft, hat viel gewonnen.

Es lohnt sich darüber nachzudenken, wie schaffe ich es selbst, ein glücklicher Mensch zu sein und damit auch andere glücklich zu machen, ohne realitätsfremd und spinnert zu sein.
Die Desiderata, auch als Lebensregel von Baltimore bezeichnet, ist ein Gedicht zum Thema „So führst du ein glückliches Leben“.

Desiderata (Gedicht)
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Hi Lumin,

ja ich glaub wir kamen ein wenig vom Thema ab :norma:

Ich denk wir lassen einfach ich sag mal zu wenig fließen!

Wir stäuben uns!
Wir wehren uns!
Setzen uns einfach Grenzen !

Wenn man aber die Situation für sich nutzt oder nutzen kann,
ist es ein Schritt nach vorn.
Wenn man andere dann noch einbinden kann :top:

Das mit den Realitäten ist schon schwierig weil eigentlich (fast) jeder eine andere hat.

LG
Sis
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Mir ist gar nicht bewußt gewesen, dass wir die ganze Zeit lumin's link zu Amazon besprochen haben. In der Tat steht dort nur eine auf den Kauf des Buches bedachte Kundenrezession. Also gehe ich mal davon aus, dass lumin eigentlich Sisgards link gemeint hat.

Die Geschichte ist und bleibt in meinen Augen unrealistisch und vor allem in keinster Weise weise. Der Spruch "wer weiß, wozu es gut ist" zeigt mir zum einen einen am Geschick anderer desinteressierten Mann. Vielleicht ist er depressiv. Vielleicht hat er sämtlichen Bezug zu humanen Emotionen verloren. Vielleicht ist er einfach nur alt und nicht sehr belastbar. Vielleicht will er eigentlich etwas Kluges ausdrücken, findet die passenden Worte aber nicht. Vor allem aber empfinde ich diesen alten Mann als kalt, eisig kalt. Wenn dieser Mann als Weise gelten soll, dann mag ich nicht weise sein.

Und ich bleibe bei meiner Meinung, dass dieses Gleichnis schlecht geschrieben ist. Es ist zwar Tradition religiöse Begriffe und Kernglaubenssätze immer und immer zu wiederholen, aber ohne eine ausführliche realitätsbezogene Analyse bleiben jene eher nebulös als erhellend. Außerdem lassen es Geschichten nicht zu, beliebig in sie hineinzuinterpretieren. Wie bei allem, gibt es auch hier Grenzen, deren Überschreitung eine sinnvolle Interpretation sozusagen überwindet.

Wozu dann überhaupt eine Geschichte in's Feld führen, um bestimmte auf sich selbst bezogene Wahrheiten in die Gemüter der Leser zu transportieren? Ein Stichwort in die Runde werfen, reicht ja bereits vollkommen aus. Die Runde wirft dann mit anerkannten und dem Stichwortgeber erwünschten aus der selben Kategorie entstammenden Stichworten zurück. Die Gruppe fühlt sich bestätigt und macht weiter wie bisher. Nichts ändert sich.

Ist das weise?
 

Sisgards

Gesperrter Benutzer
2. Juni 2010
1.178
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Hi Tele,

warum kommt er Dir depressiv vor?

Nur weil er nicht jammert?
Sondern sich halt sagt , ich ergebe mich der Situation und mache das beste draus?
Unterschätze dort nicht die Belastbarkeit!
Wenn Du etwas gern trägst ,wehrst Du dich nicht.
Du gehst anders und vielleicht auch besser damit um.

Diese Last die man dann trägt übermannt einen in dem Sinne dann nicht.


Ich denk wir reden über die Geschichte ,sowie um das drum herum.

Realitätsbezogene Analyse :gruebel: wenn es auf einer Wahrer Geschichte Beruht ,ist sie doch real oder nicht :gruebel:

Ich denk das es eine schöne Geschichte ist, daher habe ich sie ins Feld geführt.

Man kann und sollte von einander und auch miteinander lernen.

Was ist denn weise Tele ?

LG
Sis
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Wer weiß ,wofür es gut ist!

Wer weiß ,wofür es gut ist!
...sagt einer der schon öfter erlebt hat daß ein als anfangs als Unglück empfundenes Ereignis sich etwas später als Fingerzeig, Weichenstellung oder sinnvoller Stolperstein erwiesen hat.
Wer das noch nicht erlebt hat, nennt es Unsinn. Bis er weiß was gemeint ist. ;-)
 

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