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Widerstand gegen die Maßnahmen in Sachen Covid 19

Sonsee

Noachite
1. Juni 2016
3.266
Wohl wahr.
Ob sich die unterschiedlichen Verhältnisse, Bevölkerungsdichten, Mobilität, überhaupt so ohne weiteres vergleichen lassen, dass ist ja auch noch die Frage. Von nicht in Zahlen fassbaren Aspekten, kulturellen und sozialen Zusammenhängen usw. gar nicht erst zu reden. Bereits lange vor Corona gab es da - zum Beispiel - diese Aussage, dass kulturell bedingt Schweden einen grundsätzlich größeren Abstand zwischen Gesprächspartnern einnehmen, als z.B. Italiener.
Zumindest für die Anfänge der Pandemie kann ich mir - so popelig das jetzt auch klingen mag - für manche Südeuropäer mit ihrer Bussi-Bussi-Kultur auch eine größere Anfälligkeit für Infektionen vorstellen. Und über Zahlen lässt sich das wohl kaum erfassen.

Genau, es gibt keine Alternative, Merkel ist die Expertin, die eben nur eine Meinung duldet und insofern kann es auch nur keine Alternative geben. Die Angst vor einem Virus reicht, um ein ganzes Land in den Irrsinn zu treiben.
Depressive Menschen hätten insbesondere unter einer fehlenden Tagesstruktur gelitten: Dies gaben 75 Prozent an (gegenüber 39 Prozent der Allgemeinbevölkerung). Auch blieben 48 Prozent tagsüber eher im Bett (Allgemeinbevölkerung: 21 Prozent).

„In diesen Fällen droht ein Teufelskreis: eine fehlende Tagesstruktur erhöht das Risiko, sich zurückzuziehen und lange Bettzeiten können Depressionen wiederum verstärken“, warnte Hegerl.

Massive Einschnitte in der Versorgung von psychisch Kranken

Jeder zweite Betroffene (48 Prozent) berichtete demnach von massiven Einschnitten in der Versorgung, etwa ausgefallenen Behandlungsterminen beim Facharzt oder Psychotherapeuten.

Jeder zehnte depressive Befragte gab an, dass ein geplanter Klinikaufenthalt nicht stattfinden konnte. 13 Prozent der Betroffenen gaben an, von sich aus Behandlungstermine aus Angst vor Ansteckung abgesagt zu haben.

Hochgerechnet auf die Bevölkerung hätten mehr als zwei Millionen depressiv erkrankte Menschen „eine Einschränkung ihrer medizinischen Versorgung mit entsprechenden gesundheitlichen Folgen durch die Coronamaßnahmen erlebt“, kritisierte Psychiater Hegerl. Auch jetzt stellten Kliniken Ressourcen für die Behandlung von Coronainfektionen um.

Das gehe erneut auch auf Kosten der Versorgung von Menschen mit psychischen Leiden. „Depression ist eine schwere, oft lebensbedrohliche und dringend behandlungsbedürftige Erkrankung.“ Nur bei Beachtung dieser negativen Folgen könne „die richtige Balance gefunden werden zwischen Leid und Tod, die durch die Coronamaßnahmen einerseits möglicherweise verhindert und andererseits konkret verursacht werden“, betonte Hegerl.
Das gleiche gilt für Suchtkrankheiten und aufgeschobene Operationen in allen Bereichen. Aber anscheinend gibt es ja nur noch eine Krankheit auf der Welt, alle anderen sind unwichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.318
Nun ja, wenn ich mir die Zeitverläufe der Coronasterblichkeit über die beiden Wellen anschaue und Deutschland und Schweden vergleiche, dann wird doch eines recht deutlich: Die Sterblichkeit bei der ersten und zweiten Welle liegt in Schweden etwa in der gleichen Größenordnung, während sie in Deutschland bei der zweiten Welle sehr massiv höher liegt.

Schweden hat in der ersten Welle Fehler gemacht, diese aber auch öffentlich eingestanden und ganz offensichtlich draus gelernt. Deutschland hat in der ersten Welle unverschämtes Glück gehabt, sich zwischen den Wellen bis auf eine unerträgliche und ineffiziente Gängelei der Bevölkerung auf den unverdienten Lorbeeren ausgeruht und ist in der zweiten Welle auf die Schnauze gefallen. Dass Deutschland in der Statistik noch ein bisschen besser dasteht haben wir lediglich unserem unverschämten Glück in der ersten Welle zu verdanken.

Die Bevölkerungsdichte in Schweden ist niedriger als in Deutschland, stimmt. Allerdings fand und findet hier wie dort das Sterbegeschehen in der Hauptsache in den Alten- und Pflegeheimen statt. Es ist nicht zu vermuten, dass sich deutsche und schwedische Altenheime hinsichtlich ihrer Belegung groß unterscheiden. Insofern ist die Bevölkerungsdichte auf dem platten Land ziemlich irrelevant.

Es mag also sein, dass sich Deutschland und Schweden hinsichtlich der Kranken- und Sterbestatistik nicht mehr sonderlich unterscheiden. Was wiederum auch nicht auf deutsche Tüchtigkeit zurück zu führen ist, sondern darauf, dass die zweite Welle eben - weltweit und unabhängig von den getroffenen Maßnahmen - abflaut, bevor es die deutsche Statistik endgültig verhagelt.

Schweden hat also im Moment vergleichbare Zahlen mit einer günstigeren Perspektive für die Zukunft geschaffen. Und zwar ohne den Mittelstand zu ruinieren, ohne den jungen Menschen ein Ausbildungsjahr zu stehlen, ohne Grundrechte außer Kraft zu setzen, ohne die Bevökerung mit unsinnigen Klein-Klein-Regelungen zu drangsalieren. Wie man da behaupten kann, sie seien auch nicht erfolgreicher als wir gewesen, erschließt sich mir nicht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
Die Zahlen sagen das, was ich oben dargelegt habe. Ich bin doch hier nicht der Erklärbär, lesen müssen Sie schon selbst. Ich habe echt die Nase voll davon, jeden einzelnen Satz nocheinmal mit drei Sätzen zu erläutern.
 

ElfterSeptember

Großer Auserwählter
9. August 2012
1.757
Dass Deutschland in der Statistik noch ein bisschen besser dasteht haben wir lediglich unserem unverschämten Glück in der ersten Welle zu verdanken.
Ich kenne die genaue Zahlen jetzt nicht auswendig. Ich will sie auch nicht auswendig können.
Aber könnte es da vielleicht einen Zusammenhang geben, dass wir in der ersten Welle vor großen Ausbrüchen in Pflegeheimen verschont blieben?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.009
Ich kenne die genaue Zahlen jetzt nicht auswendig. Ich will sie auch nicht auswendig können.
Aber könnte es da vielleicht einen Zusammenhang geben, dass wir in der ersten Welle vor großen Ausbrüchen in Pflegeheimen verschont blieben?

Ich denke D steht ganz gut da weil wir flächendeckend gute Labore und Krankenhäuser haben. Insbesondere ist eine Laborassistentin in Hintertupfingen genausogut ausgebildet wie eine an der Charité. Das unser System also mal gut war und das Kaputtsparen noch nicht voll durchgegriffen hat. Dadurch konnten wir recht gut und schnell testen und analysieren.
Was dann hinten Raus wieder zu sehen ist, ist das was schon Kaputtgespart wurde, etwa Pflegeheime. Miese Bezahlung, schlechte Hygiene, schlechte Ausstattung. Was wir mMn. nicht wirklich sehen können ist das die Gängelei der Bürger besonders gut funktioniert, da zeigt Schweden das dieser Faktor eben nicht so wichtig sein kann das man darauf hin die Wirtschaft opfert und eine gigantische Pleite und Armutswelle riskiert.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
Genau, es gibt keine Alternative, Merkel ist die Expertin, die eben nur eine Meinung duldet und insofern kann es auch nur keine Alternative geben. Die Angst vor einem Virus, reicht um ein ganzes Land in den Irrsinn zu treiben.
Ich darf mal feststellen, dass ein Hr. Markus Söder hier in Bayern einiges noch härter entscheidet, als eine Fr. Merkel das überhaupt vorgeben will.

Was wir mMn. nicht wirklich sehen können ist das die Gängelei der Bürger besonders gut funktioniert, da zeigt Schweden das dieser Faktor eben nicht so wichtig sein kann das man darauf hin die Wirtschaft opfert und eine gigantische Pleite und Armutswelle riskiert.

Ganz so schwarz-weiß scheint es mit der wirtschaftlichen Entwicklung nicht zu sein. Ohne Frage gibt es gigantische Verlierer, der Einzelhandel, die Gastronomie, der Tourismus, die Veranstaltungsbranche, die Service- und Kulturbetriebe.
Merkwürdigerweise brummen gleichzeitig die Aktienmärkte, mit dem DAX (wenn ich das richtig verstanden habe) sogar mit einem neuen Allzeithoch. Außerdem scheint es eine Reihe von Branchen zu geben, die derzeit sogar profitieren, und das sind nicht nur Hersteller von Medizinprodukten.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.009
Merkwürdigerweise brummen gleichzeitig die Aktienmärkte, mit dem DAX (wenn ich das richtig verstanden habe) sogar mit einem neuen Allzeithoch. Außerdem scheint es eine Reihe von Branchen zu geben, die derzeit sogar profitieren, und das sind nicht nur Hersteller von Medizinprodukten.

Das findest Du merkwürdig?
Dir ist schon klar wieviel Geld in den Markt gedrückt wurde und wie das Verteilt wird? Das kommt zunächst bei den großen Bankhäusern und Firmen an und verteilt sich dann von dort bis zur Sparkasse in Hintertupfingen wo Klemptnermeister Röhrig mit Chance zwei Groschen davon abbekommt.
Gehen die Einzelhändler, Reisebüros, Restaurants, Hotels, ... pleite schlägt das zuerst bei kleinen Banken ein die mit derart vielen Kreditausfällen sicher auch an den Rand der Klippe gedrückt werden, oder eben auch drüber. Ob das Beben dann aufhört oder ein großes Bankhaus über die Klinge springt? Wer weiß das ohne Risikoanalyse schon, Du?
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
Wer weiß das ohne Risikoanalyse schon, Du?

Ich behaupte auch nicht, das zu wissen. Die ganzen, teils weltweiten Folgen der Covid-19 - Krise werden sowieso nur wieder irgendwelche Schlaumeier wissen, wenn alles vorbei ist. Anderseits möchte ich mich nicht mehr über Dinge aufregen, die ich sowieso nicht ändern kann, auch wenn mir das nicht immer gelingt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.009
Ich behaupte auch nicht, das zu wissen. Die ganzen, teils weltweiten Folgen der Covid-19 - Krise werden sowieso nur wieder irgendwelche Schlaumeier wissen, wenn alles vorbei ist. Anderseits möchte ich mich nicht mehr über Dinge aufregen, die ich sowieso nicht ändern kann, auch wenn mir das nicht immer gelingt.

So mach ich das auch. Allerdings ist es für mich als Familienvater verpflichtend für das Wohlergehen meiner Familie zu sorgen und dafür muß ich die Risiken der derzeitigen Situation gut einschätzen um besser als garnicht vorbereitet zu sein.

Leider fällt mir nicht viel ein was mich positiv in die Zukunft schauen lässt. Selbst wenn wir die Corona Krise gut Auswettern sind wir ja damit beschäftigt uns selbst zu ruinieren.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.318
Ich kenne die genaue Zahlen jetzt nicht auswendig. Ich will sie auch nicht auswendig können.
Aber könnte es da vielleicht einen Zusammenhang geben, dass wir in der ersten Welle vor großen Ausbrüchen in Pflegeheimen verschont blieben?

So weit ich mich erinnere, waren auch schon bei der ersten Welle die meisten Toten schon in den Alters- und Pflegeheimen, wenn auch ganz offensichtlich nicht in dem Ausmaß wie jetzt bei der zweiten Welle.

Meine Vermutung dazu:

Alten- und Pflegeheime und deren Bewohner sind ja von Hause aus schon etwas von der restlichen Gesellschaft abgeschlossen, weil da im Wesentlichen nur die (immer gleichen) Angehörigen und Pflegekräfte dort ein- und ausgehen. Aber es ist natürlich nur eine Frage der Zeit, bis sich auch mal jemand aus diesem Personenkreis ansteckt und das Virus in eine solche Einrichtung mitbringt. Eine Frage der Zeit ...

Die erste Welle kam offensichtlich erst bei uns an, als Corona saisonal bereits auf dem absteigenden Ast war. Wir sehen ja jetzt an der zweiten Welle, dass die eigentliche Hochsaison in Dezember/Januar zu sein scheint, und nicht im März, als unser erster Lockdown losging. Bei uns kam damals also eigentlich keine vollständige Welle, sondern nur ein letzter Ausläufer an, der schnell wieder weg war.

Entsprechend war die erste Welle auch nur ganz kurz. Scheinbar lief in dieser Zeit die "Viruslotterie" einfach nicht lang genug, um allzu viele Menschen aus dem Personenkreis anzustecken, der in Pflegeheimen ein- und ausgeht. Entsprechend kam es zu weniger Ausbrüchen. Die "Lotterie" in der zweiten Welle läuft jetzt einfach länger.

Im Alters- und Pflegeheim angekommen, kann das Virus natürlich wüten, da es ja praktisch nur Opfer findet, die erkranken und dann selbst ansteckend geworden, zunächst erst mal am Ort verbleiben.

Dieses Element fehlt in der Gesellschaft draußen völlig. Wer krank ist, legt sich ins Bett und nimmt am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teil. Entsprechend hat die Gesellschaft draußen Selbstschutzmechanismen, die es in einem Heim nicht gibt. Das mag erklären, warum die 3/4 der alten und genauso schwächlichen Menschen, die nicht im Heim wohnen, weniger als 1/4 der Todesopfer stellen. Scheinbar bietet die Gesellschaft draußen auch den Alten und Schwachen einen natürlichen Schutz, den man auch mit den drakonischsten Maßnahmen nicht nachbilden kann.

Letztlich ist es anscheinend ein ähnliches Problem wie bei Monokulturen, die ja auch besonders anfällig sind, einfach, weil sie die besten Möglichkeiten für Schädlinge und Krankheiten bieten.

Aber - wie gesagt, das ist nur eine Vermutung.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
Dieses Element fehlt in der Gesellschaft draußen völlig. Wer krank ist, legt sich ins Bett und nimmt am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teil. Entsprechend hat die Gesellschaft draußen Selbstschutzmechanismen, die es in einem Heim nicht gibt. Das mag erklären, warum die 3/4 der alten und genauso schwächlichen Menschen, die nicht im Heim wohnen, weniger als 1/4 der Todesopfer stellen. Scheinbar bietet die Gesellschaft draußen auch den Alten und Schwachen einen natürlichen Schutz, den man auch mit den drakonischsten Maßnahmen nicht nachbilden kann.

Nun, ich weiß nicht. Sicher nicht ganz falsch. Andererseits sind die Einwohner von Heimen ja nicht ohne Grund da. Die meisten sicher deshalb, weil sie allein sowieso nicht mehr können, aber auch nicht mehr von ihren Verwandten gepflegt werden können, weil die damit überfordert wären, ja schlicht selbst dafür schon zu gebrechlich sind. So gesehen sind die Alten in den Heimen selbst unter ihresgleichen die Schwächsten.
Man sollte auch eines nicht vergessen: In den Heimen dürfte es wesentlich mehr demente Menschen geben, die sich an einfachste Maßnahmen, Abstandsregeln, Masken usw. usf. nicht mehr halten. Wie soll man einen Menschen an Maßnahmen gewöhnen, der sie in ein paar Minuten bereits wieder vergessen hat? Gar nicht erst zu reden von Menschen (die ich in meinem Zivildienst erlebt habe, und die man damals "verkalkt" nannte, denn den Begriff Alzheimer gab es noch nicht), die völlig in ihrer eigenen, für andere schwer nachvollziehbaren Welt leben?

NB, in eigener Sache:
Ich habe mich als Koch für eine soziale Einrichtung beworben. Drückt mir mal die Daumen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.318
Nun, ich weiß nicht. Sicher nicht ganz falsch. Andererseits sind die Einwohner von Heimen ja nicht ohne Grund da. Die meisten sicher deshalb, weil sie allein sowieso nicht mehr können, aber auch nicht mehr von ihren Verwandten gepflegt werden können, weil die damit überfordert wären, ja schlicht selbst dafür schon zu gebrechlich sind. So gesehen sind die Alten in den Heimen selbst unter ihresgleichen die Schwächsten.
Man sollte auch eines nicht vergessen: In den Heimen dürfte es wesentlich mehr demente Menschen geben, die sich an einfachste Maßnahmen, Abstandsregeln, Masken usw. usf. nicht mehr halten. Wie soll man einen Menschen an Maßnahmen gewöhnen, der sie in ein paar Minuten bereits wieder vergessen hat? Gar nicht erst zu reden von Menschen (die ich in meinem Zivildienst erlebt habe, und die man damals "verkalkt" nannte, denn den Begriff Alzheimer gab es noch nicht), die völlig in ihrer eigenen, für andere schwer nachvollziehbaren Welt leben?

NB, in eigener Sache:
Ich habe mich als Koch für eine soziale Einrichtung beworben. Drückt mir mal die Daumen.

Da kann ich Dir nur recht geben. Aber leider ändert das an der Situation nichts (sofern ich mit meiner Vermutung nicht komplett daneben liege). Eigentlich leitet dies zu Fragestellungen der Ethik über, die sorgfältig zu prüfen wären. Dies ist zugunsten von feuchten Profilierungsträumen als Macher leider genauso verschlafen worden wie die Risikobewertung zu den Sachfragen.

Zum NB: Ich drücke ganz kräftig die Daumen und wünsch Dir viel Erfolg!
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
Da kann ich Dir nur recht geben. Aber leider ändert das an der Situation nichts (sofern ich mit meiner Vermutung nicht komplett daneben liege). Eigentlich leitet dies zu Fragestellungen der Ethik über, die sorgfältig zu prüfen wären. Dies ist zugunsten von feuchten Profilierungsträumen als Macher leider genauso verschlafen worden wie die Risikobewertung zu den Sachfragen.

Die Ethik ist doch schon so viel länger die Fragestellung. Soll man Menschen am Leben erhalten - ja nur pflegen, die kaum noch eine Überlebenschance haben (pervers im Grunde, oder?).

Zum NB: Ich drücke ganz kräftig die Daumen und wünsch Dir viel Erfolg!

Danke! Ich habe mich i.Ü. für eine Halbzeitstelle in einer Kita beworben. Das würde ich gern tun, für Kinder kochen! Teilweise auch MIT Kindern kochen!
Das Problem ist mehr, von einer Halbzeitstelle leben zu können, und das selbst dann, wenn man mehr oder weniger mit einem Hartz IV - Niveau leben kann. Zumal es in einer solchen Stellung nicht nur um das Technische geht, sondern auch und vielmehr um das Menschliche!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
Ich darf mal feststellen, dass ein Hr. Markus Söder hier in Bayern einiges noch härter entscheidet, als eine Fr. Merkel das überhaupt vorgeben will.
Mir scheint das System wie folgt zu funktionieren: Kanzlerin Merkel tut auf ihre gewohnt bräsige Art nichts, bis Herrn Söder der Kragen platzt und er vorprescht. Sobald ein anderer etwas tut, zieht Kanzlerin Merkel nach und fordert genau das, was er gemacht hat und noch ein bißchen mehr, denn jetzt könnte sie dumm dastehen, wenn der andere bessere Ergebnisse als sie erzielt. Die anderen sind entsetzt, und die Kanzlerin läßt sich ein wenig herunterhandeln. Anschließend hält sie an den Maßnahmen so lange fest, bis aber auch gar keine Chance mehr besteht, eventuell zu früh zu lockern und ein einziges Menschenleben zu riskieren, oder, beinahe ebenso schlimm, zusehen zu müssen, wie die Infektionszahlen auch ohne Maßnahemn weiter sinken. Die Maßnahmen haben nämlich mittlerweile so katastrophale Auswirkungen, daß sie auf gar keinen Fall falsch gewesen sein dürfen, ähnlich wie der Energieausstieg, die Abschaffung der Wehrpflicht, die Beförderung der Frau von der Leyen oder die Flüchtlingspolitik.
Merkwürdigerweise brummen gleichzeitig die Aktienmärkte, mit dem DAX (wenn ich das richtig verstanden habe) sogar mit einem neuen Allzeithoch.
Bist Du investiert? Dann herzlichen Glückwunsch, Du bist Krisengewinnler. Zumindest hast Du Deine Schäfchen im Trockenen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
Mir scheint das System wie folgt zu funktionieren: Kanzlerin Merkel tut auf ihre gewohnt bräsige Art nichts, bis Herrn Söder der Kragen platzt und er vorprescht.

In Bayern wird eben nach wie vor Fraktur gesprochen und alles muss härter und linientreuer umgesetzt werden als anderswo.
Aber Söder kommt ja damit auch durch. Die nächtliche Ausgangssperre wurde hier wochenlang von der Bevölkerung brav mitgemacht. In den Niederlanden, hat eine solche Maßnahme, bei rund den doppelten Inzidenzwerten und mehr, sofort Straßenschlachten in mehreren Städten und Plünderungen ausgelöst.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.009
Fraktur? Ist das nicht von den konservativen Ingenieuren (VDI) und dann von den NAZIs abgeschafft worden?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
Entsprechend war die erste Welle auch nur ganz kurz. Scheinbar lief in dieser Zeit die "Viruslotterie" einfach nicht lang genug, um allzu viele Menschen aus dem Personenkreis anzustecken, der in Pflegeheimen ein- und ausgeht.
Das haben die USA (z.B. der Bundesstaat New York, der Erkrankte in Altenheimen unterbrachte) allerdings versaubeutelt.

Die meisten sicher deshalb, weil sie allein sowieso nicht mehr können, aber auch nicht mehr von ihren Verwandten gepflegt werden können, weil die damit überfordert wären, ja schlicht selbst dafür schon zu gebrechlich sind. So gesehen sind die Alten in den Heimen selbst unter ihresgleichen die Schwächsten.
Oh, tatsächlich werden viele auch dahin abgeschoben, weil das für ihre Verwandten am bequemsten ist. Ich kenne Beispiele.

Ich habe mich als Koch für eine soziale Einrichtung beworben. Drückt mir mal die Daumen.
Freilich.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.321
Fraktur? Ist das nicht von den konservativen Ingenieuren (VDI) und dann von den NAZIs abgeschafft worden?

Natürlich wird hier nicht mehr Fraktur geschrieben*. Aber es wird oft noch in Fraktur gedacht und gesprochen. :mrgreen:

Die bayerische Landeshauptstadt München hat mehr ein Imageproblem - in der Art, dass ihre Eigenwahrnehmung der "Weltstadt mit Herz" schon lange nicht mehr mit der Realität übereinstimmt. Erst vor wenigen Tagen ging durch die Presse, dass die Ausländerbehörde hier über ein halbes Jahr braucht, um irgendwelche Anträge zu berarbeiten, und ggf. hier gewünschte ausländische Spezialisten deshalb wieder gehen müssen.
OB Reiter zeigte sich überrascht, wie das denn sein kann und kündigte an, sich dieser Sache anzunehmen, um die "Weltstadt mit Herz" wieder herzustellen.

Man sollte ihm mal stecken:
Ach weisst Du, lieber OB, es ist nicht nur die Ausländerbehörde, bei der man sich an solche Bearbeitungszeiten hat gewöhnen müssen, sondern mehr oder weniger alle möglichen Behörden, die da ihren Dornröschenschlaf halten oder überfordert sind und die "Weltstadt mit Herz", die gibt's hier min. seit 10 Jahren nicht mehr.

* Die Frakturschrift wurde tatsächlich von den Nazis "abgeschafft", vor allem wohl deshalb, weil ausländische Hilfskräfte sie oft nicht lesen konnten. Tatsächlich hatte ich hin und wieder dasselbe Problem mit Mitarbeitern und der Beschriftung von Lebensmittelbehältern irgendwelcher ewig gestriger Produzenten.
Dem entgegen steht, dass die Fraktur oft als "Nazischrift" assoziiert wird, sei es in schlechten Filmen oder auch aus den eigenen Neonazi-Kreisen.
 

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