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Baha'i

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Baha'i

Nette Ablenkung.
Es geht um Leute die sich Unfehlbarkeit nachsagen und ein Bahai hat hier die, verglichen mit der kat. Kirche viel radikaleren Variante, eines unfehlbaren Todesspruchs aufgebracht.


das erste was ich aus meinem interesse in alten schriften gelernt habe, ist niemals die selbstkritik ausser acht zu lassen

das ist nicht immer einfach, da gebe ich dir recht

das wäre auch schon gottlos, sich einzubilden das man als mensch, es nicht mehr nötig hat, die eigene unfehlbarkeit nicht mehr in frage stellen zu müssen

da reicht ein menschenleben oft nicht aus......um diesen zustand erreichen zu können (zumindest was mich persönlich angeht) ;):grin:

aber über einen privaten geschmack, sollte man auch nicht diskutieren
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Das bedeutet, wenn das Gremium einstimmig ein Todesurteil beschließt, dann ist es mit diesem Urteil in den Augen eines gläubigen Bahai unfehlbar?
Tut mir leid das nun nicht beantworten zu können. Das Thema ist mir nur so bekannt, daß weltliche Gesetze so gemacht werden sollen, daß für Mord oder Brandstiftung die Todesstrafe möglich wird. Dabei ist aber das UHG ja nicht der Richter. Schaue aber gern mal nach, ob ich dazu etwas finden kann.
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Baha'i

Du meinst es ist eine Frage von Geschmack ob man gewillt ist todesurteile eines "unfehlbaren" Gremiums entgegen zu nehmen?

um gottes willen malakim

mit solchen politischen dingen beschäftige ich mich persönlich garnicht

mein geschmack ist eine private angelegenheit, und keine politische frage

(was mache ich eigentlich hier im bahai thread?) :gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Bahaullah sagte sinngemäß " Das Universale Haus ist durch Gott vor Fehlern geschützt. was immer es entscheidet ist von mir entschieden worden. Ich bin dort anwesend und führe die Hand der Mitglieder ...."
Wenn das Universale Haus einen diesbezüglichen Urteil zuläßt, dann habe ich kein Problem damit. Alles andre wäre Schitzo.

"Schön" dass Du den Menschen bedingungslos vertraust.... Aber das"Baha'i-Problem" liegt gaz woanders: Wenn ein Universales Haus schwerwiegende kurzfristige Fehlentscheidungen macht - besteht nach der "Lehrmeinung" die Möglichkeit, dass in seinen Auswirkungen der kurzfristige Fehler sich langfristig als ein "Segen" erweist...Das ist der eigentliche Sinn der Worte Baha'u'llah's bezüglich der "Führung" des Hauses.

Das Problem liegt aber nun mal darin, dass unter den "kurzfristigen Fehlern" die Menschen auch kurzfristig zu leiden haben - siehe katholische Kirche: Die Inquisition war kurz- bis mittelfristig gesehen ein schwerer Fehler, langfristig war sie "richtig". Denn ohne die Schrecken der Inquisition hätte die Aufklärung der Moderne nicht so "wirken" können. Ich bezweifle nun, dass es für den Menschender auf der Folterbank der Kirchenväter lag so "einsichtig" war, das die Quälerei die er ertrug nun ein "Segen" für die Zukunft gewesen wäre....

Fakt ist nun mal, dass der Mensch "fehlbar" ist. Egal ob es sich um einen einzelnen Menschen handelt. oder ein Gremium von 9 Menschen die zusammen Beschlüsse fassen. Die Fehlbarkeitdes Menschen wird durch religiösen Glauben nicht "aufgehoben"; im Baha'i-System kann sie vielleicht "abgemildert" werden - aber die neun Mitglieder des Hauses werden durch ihre Beratungen und Beschlussfassungen nicht "automatisch Gott", nur weil sie daran glauben von Baha'u'llah "geführt" zu sein.

Solange dies eine Angelegenheit ist, die nur die Baha'i intern betrifft- solange kann es dem "Rest der Welt" herzlich egal sein, ob die Baha'i ihr Universales Haus als "vollkommen" ansehen, oder nicht. Genau so wie es den Nicht-Katholiken egal sein kann, welches Selbstverständnis der Papst hat. Zum Problem der "Restwelt" wird die Angelegenheit nur, wenn die Einzelperson oder die Institution auf eine nicht weiter verifizierbare "Vollkommenheit"in ihrem"Ratschluss" pocht und mit dem dem damit verbundenen Einfluss ganze Völker entweder in's Elend stürzt oder aber die Lage eben dieser Völker nicht soweit verbessert, dass sie aus ihrem Elend heraus wachsen können.

Die Frage, die sich der einzelne Baha'i stellen muss, ist: "Wie weit kann ich mich in meiner persönlichen Auffassung verbiegen"? Und dass hatten wirschon mal in der jüngeren Geschichte: Als George Bush senior amerikanische Truppen mobilisierte um die irakischen Truppen aus Kuwait zu vertrieben - wurde dies seinerzeit von damaligen Universalen Haus begrüsst und unterstützt. Der Hintergrund dazu war die "Weisung"Baha'u'llah's, wonach in einer geeinten, friedlichen Welt "alle Staaten der Welt sich gegen einen Aggressor, der einen anderen Staat willkürlich überfällt, erheben sollen".

Nach aussen hin war diese "Forderung" erfüllt - der Irak hat seinerzeit Kuwait okkupiert ohne über ein internationales Mandat zu verfügen. Nur - es ging George Bush sen. nicht um die Völkerrechtswidrigkeit des Irak, sonderm um die Sicerung der kuwaitischen Ölquellen zugunsten des eigenen Profits der heimischen Ölindustrie.... Diesen wichtigen Umstand hat das damalige Universale Haus überhaupt nicht berücksichtigt; und da darf man sich schon rückwirkend fragen, ob die damalige Haltung wirklich "von Gott geführt"" war... Seinerzeit stammten die meisten gewählten Mitglieder des Universalen Hauses aus den USA, aus Kanada und aus Australien. Und da fragt man sich als einzelner Mensch schon, ob da bewusst oder unbewusst nicht auch eigene nationalökonomische Faktoren bei einer solchen Entscheidung eine Rolle gespielt haben...

Der einzelne Baha'i, der in ein Universales Haus gewählt wird, wir dadurch nicht "vollkommener". Er nimmt sich sozusagen 2mit allen seinen Unzulänglichkeiten" mit - jeder der Neun. Und i der gemeinsamen Beratung und Bechlussfassung sollen dich nun die neun verschiedenen individuellen Unzulänglichkeiten zugunsten eines "vollkommenen harmonischen Ganzen" aufgelöst haben? Genügend Selbstdisziplin vorausgesetzt, klappt das vielleicht in 500 Jahren - aber wer heute darauf vertraut, dass diese Selbstdisziplin bei den Mitgliederndes Hauses schon alleine bei deren Wahl vorhanden ist - der glaubt auch noch an den Osterhasen oder den Weihnachtsmann...

- - - Aktualisiert - - -

Die Mitglieder des UHG sagen sich keineswegs Unfehlbarkeit nach.
Diese Aussage stammt nicht von UHG-Mitgliedern, sondern von Baha'u'llah selbst, und bezieht sich auf das Gremium, wenn es einstimmig beschließt. Außerhalb sind dessen Mitglieder ganz normale Mitmenschen, deren Meinung kein bißchen mehr wert ist als etwa meine. Es gibt keine persönliche Autorität, nur die des Gremiums. Vielleicht solltest du dich informieren, bevor du etwas sagst was nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat...
:lol:

Das Problem ist hier "nur", dass den Baha'i in der Welt gar nicht mitgeteilt wird, mit welchem Abstimmungsverhältnis eine Entscheidung getroffen wurde. Somit wird die einstimmige Beschlussfassung suggestiert (das gilt übrigends auch für die Beschlüsse der nationalen, regionalen und lokalen Räte). Und somit hat dann jeder Beschluss "Unfehlbarketscharakter"...
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

Das Problem ist hier "nur", dass den Baha'i in der Welt gar nicht mitgeteilt wird, mit welchem Abstimmungsverhältnis eine Entscheidung getroffen wurde. Somit wird die einstimmige Beschlussfassung suggestiert (das gilt übrigends auch für die Beschlüsse der nationalen, regionalen und lokalen Räte). Und somit hat dann jeder Beschluss "Unfehlbarketscharakter"..
Welches Problem denn? Die Beschlüsse des UHG sind, Mehrheit oder einstimmig, gültig und anzuwenden. Möchtest du gern abwägen, welche davon unfehlbar sind und nur denen gehorchen? :lol:
 

Harrypotter

Erhabener auserwählter Ritter
8. Mai 2009
1.166
AW: Baha'i

"Schön" dass Du den Menschen bedingungslos vertraust.... Aber das"Baha'i-Problem" liegt gaz woanders: Wenn ein Universales Haus schwerwiegende kurzfristige Fehlentscheidungen macht - besteht nach der "Lehrmeinung" die Möglichkeit, dass in seinen Auswirkungen der kurzfristige Fehler sich langfristig als ein "Segen" erweist...Das ist der eigentliche Sinn der Worte Baha'u'llah's bezüglich der "Führung" des Hauses.
Ich vertraue nicht den Menschen, sondern Gott und Bahaullah.
Den Rest kannst du dir schenken.

Das Haus wird sich nicht über die Eigensüchtige Motive der US Regierung auslassen und das ist sehr weise.
Solange wir keine Internationale Armee besitzen , müssen wir mit der selbssüchtigen US Regierung leben.
Sich über ein Thema zu schweigen, kann andre Gründe haben als Politische Blindheit.
Das Problem ist hier "nur", dass den Baha'i in der Welt gar nicht mitgeteilt wird, mit welchem Abstimmungsverhältnis eine Entscheidung getroffen wurde. Somit wird die einstimmige Beschlussfassung suggestiert (das gilt übrigends auch für die Beschlüsse der nationalen, regionalen und lokalen Räte). Und somit hat dann jeder Beschluss "Unfehlbarketscharakter"...
Du begreifst offensichtlich nicht dass die Devise der Religion lautet: "Take it or lieve it".
Es ist schwachsinn zu sagen " Ich bin Christ, Bahai....... aber ich glaube dass Jesus, Bahaullah...........etc. sich da oder dort geirt hat".
Gott irrt sich nicht und die Offenbarer erzählen uns nicht ihre eigne Meinung.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

HarryPotter: Wo steht in den Schriften Baha'u'llah's geschrieben, dass die Räte den Gemeindemitgliedern nicht mitzuteilen brauchen, ob Beschlüsse einstimmig oder mehrstimmig gefasst wurden? Nirgendswo, selbst Shoghi Effendi hat dergleichen nie behauptet. Und wo steht geschrieben, dass die Religion ein "Take it or leaf it" verlangt? Schu' Dich mal auf der Internetseite von Dr. Udo Schaefer um und lade Dir mal seine verschiedenen Vorträge zur Thematik "Meinungsfreiheit und Baha'i-Religion" herunter.... Du könntest vielleicht was lernen...
 

Harrypotter

Erhabener auserwählter Ritter
8. Mai 2009
1.166
AW: Baha'i

HarryPotter: Wo steht in den Schriften Baha'u'llah's geschrieben, dass die Räte den Gemeindemitgliedern nicht mitzuteilen brauchen, ob Beschlüsse einstimmig oder mehrstimmig gefasst wurden? Nirgendswo, selbst Shoghi Effendi hat dergleichen nie behauptet.
Irrtum !
Das steht in der " Verwaltungsordung Bahaullahs ". Abdulbaha selbst schreibt " es darf kein Minderheitenvotum geben. Auch die Minderheit , die dagegen gestimmt hat, muss den Beschluss in der Öffentlichkeit mittragen und sich für seine Verwirklichung einsetzen.
Sollte der Beschluss falsch sein, wird das sehr schnell offenkundig werden, wenn keine Minderheit si in der Öffentlichkeit bekämpft."
Allerdings: Unfehlbar ist einzig und allein das Universale Haus.

Und wo steht geschrieben, dass die Religion ein "Take it or leav it" verlangt? Schu' Dich mal auf der Internetseite von Dr. Udo Schaefer um und lade Dir mal seine verschiedenen Vorträge zur Thematik "Meinungsfreiheit und Baha'i-Religion" herunter.... Du könntest vielleicht was lernen...
Meinungsfreiheit besteht ( Gott sei Dank ) in allen Belangen die die Verwirklichung der Bedürfnisse der Gesellschaft und den Einzelnen angehen.
In der Beurteilung der Tatsache ob Bahaullah, Abdulbaha, Shoghi und UHG recht haben oder nicht, kann es für einen Bahai
keine Meinungsfreiheit geben. Wenn er meint dass einer dieser 4 im Unrecht sind, bleibt es ihm unbenommen auszutreten.
Alles andre ist Schitzo.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Ich schrieb nix von einem "Minderheitenvotum", HarryPotter, sondern von der Tatsache dass die Räte "so tun als ob" eine Einstimmigkeitherrscht, wenn tatsächlich keine Einstimmigkeit vorhanden ist bzw. war. Das sind zwei verschiedene "Paar Schuhe".

Und wenn es für einen Baha'i keine Meinungsfreiheit zur eigenen, individuellen Interpretation der Schriften gibt - dann heisst das nichts anderes als das die "Führung der Baha'i" eine Diktatur anstrebt. Im übrigen verweise ich mal darauf, dass das Universale Haus längst nicht die Stellung wie Shoghi Effendi, Abdul' Baha oder gar Baha'u'llah inne hat. Ein bisschen mehr Differenzierung in Rolle und Aufgabe des Gottesgesandten, seiner bevollmächtigten Schriftenauslegern und des obersten administrativen Leitungsgremium wäre schon angebracht - sonst "verehrst" Du "demnächst" noch das Universale Haus genauso wie die fanatischen Katholiken ihren Papst... ;-)
 

Harrypotter

Erhabener auserwählter Ritter
8. Mai 2009
1.166
AW: Baha'i

Ich schrieb nix von einem "Minderheitenvotum", HarryPotter, sondern von der Tatsache dass die Räte "so tun als ob" eine Einstimmigkeitherrscht, wenn tatsächlich keine Einstimmigkeit vorhanden ist bzw. war. Das sind zwei verschiedene "Paar Schuhe".
Laut Abdulbaha sollen die Mitglieder genau das tun.
Der Rest, Minderheitsmeinung, Meinungsverschiedenheit,.........etc..... sind nur Namen für die selbe Sache.
Und wenn es für einen Baha'i keine Meinungsfreiheit zur eigenen, individuellen Interpretation der Schriften gibt - dann heisst das nichts anderes als das die "Führung der Baha'i" eine Diktatur anstrebt. Im übrigen verweise ich mal darauf, dass das Universale Haus längst nicht die Stellung wie Shoghi Effendi, Abdul' Baha oder gar Baha'u'llah inne hat. Ein bisschen mehr Differenzierung in Rolle und Aufgabe des Gottesgesandten, seiner bevollmächtigten Schriftenauslegern und des obersten administrativen Leitungsgremium wäre schon angebracht - sonst "verehrst" Du "demnächst" noch das Universale Haus genauso wie die fanatischen Katholiken ihren Papst... ;-)
Du kannst die Schriften für dich interpretieren wie du willst. Aber wenn du eigne Meinungen verkündest die den Aussagen Bahaullahs, Abdulbahas, Shoghies und UHG zuwiedrlaufen hast du in der Bahai Gemeinde nichts verloren.
Wie ich gesagt habe, Das wäre Schitzo.
Bahaullah schreibt in seinem Testament dass Wer Abdulbaha wiedrspricht, Gott wiedrspricht. Gemnauso Schreibt Abdulbaha dass wer Shoghie bekämpft Gott bekämpft,
Und Bahaullah selbst hat dem UHG Unfehlbarkeit attestiert.
Wo siehst du eine Möglichkeit einen Keil in diesem Gefüge zu treiben ?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Die Menschen - auch die Baha'i - sind aber nicht so "gestrickt", als dass sie in allen Punkten Einstimmigkeit aus der eigenen Überzeugung heraus erreichen würden. Ich habe in meiner aktiven Baha'i-Zeit selbst in einigen lokalen Räten "gesessen" und ich weiss dass es nicht immer Einigkeit gab. Im Übrigen hat Abdul'Baha die "Einmütigkeit" empfohlen und keineswegs befohlen - das macht einen gewissen Unterschied....

Mit dem "Arguent": ...."das widerspricht den Aussagen des Herrn/des Propheten..." haben christliche wie islamische Gelehrte über Jahrhunderte hinweg "ihre Leute" unterdrückt. Hätten sie z.B. über die Bedeutung der Genesis nachgedacht und hätten sie mit der Aussage dass "die Sonne die Erde umkreist" keine physische Realität angenommen, sondern die geistige Bedeutung dieser Aussage erforscht - dann hätten die Kirchenfürtsen wohl kaum Galileo Gallilei zur Inquisition vorgeladen... Haben se aber - die Wirklichkeit ham' se dadurch aber auch nicht aufhalten können. Möchtest Du jetzt den Forumsnutzern hier erzählen, dass die Baha'i genau die gleiche "Interpretationsdiktatur" anstreben, wie vorher Muslime mit den Hadithen und Christen mit ihren Konzilen?

"Wer Abdul'Baha widerspricht" -ja kennst Du die Baha'i-Geschichte nicht? Zu der Zeit als Abdul'Baha das schwere Amt des Auslegers, des Meisters antrat, stand die noch recht junge Baha'i-Gemeinschaft vor einer weiteren Zerreissprobe - es gab Viele die die Vollmacht Abdul'Baha's anzweifelten. Genauso wie später, nach dem Tod Abdul'Baha's Viele die Richtigkeit der Nachfolge Shoghi Effendis anzweifelten..... Dass hier Baha'u'llah in seinem Testament ein "Machtwort" verfügte, war klar und nur logisch - kannte Baha'u'llah doch "seine Pappenheimer". Und hat Abdul'Baha jemals seine Stellung als bevollmächtigter Ausleger der Schriften dazu missbraucht, den Gläubigen genauso wie den Zweiflern "überden Mund zu fahren", oder hat er ihnen jemals "Strafen Gottes" angedroht? Hat er nicht.... er hat vielmehr auf die Eigenverantwortung der Menschen verwiesen und darauf, dass sie unablässig nach der Wahrheit forschen sollen.

Und seit wann sind Kritiker in der Baha'i-Religion "automatisch" Menschen, die den Hüter "bekämpfen"? Mason Remy kannste das vorwerfen, obwohl der "nur" die Nachfolgeregelung in Frage stellte,nie aber den Hüter selbst. Ruth White und Herrmann Zimmer kannste das auch vorwerfen, Ahmad Sohrab sicherlich auch - das war's dann aber auch schon. Bei Francesco Ficiccia und Prof. Juan Cole "klappt" das schon nicht mehr; die haben "nur" die zahlreichen "Ungereimtheiten" zwischen der Geschichte der Baha'i-Religion einerseits, den Aussagen Baha'u'llah's und des Meisters sowie den "Ausführungen/Handlungen" der Räte andererseits aufgegriffen - und dafür wurden sie in diktatorischer Art und Weise "in die Wüste geschickt".

Den Keil - so es einen gibt - treibt "ihr" euch selbst in's eigene Fleisch. Haste Dich vielleicht mal gefragt, woran das denn liegt, das die Baha'i-Gemeinde ganz offensichtlich in Europa schrumpft? Sogar weltweit stagniert sie - und das liegt gewiss nicht nur an den "äusseren Bedingungen"... Eure lokalen Räte sind unfähig eine "liebevolle Gemeinschaft" die vorbildgebend sein könnte aufzubauen; sie sind unfähig die ihnen übertragenen Aufgaben wahr zu nehmen und "delegieren" alles was sie nicht verstehen an die nationalen Räte. Die wiederum sind genauso unfähig ihre Kompetenzen zugunsten der Baha'i in ihrem Wirkungsbereich einzusetzen; stattdessen "drücken" sie den einzelnen Freunden die Androhung des Ausschlusses aus, wenn diese nicht so "kuschen" wie der jeweilige Nationale Rat das gerne hätte - und das Universale Haus schweigt zu Allem und kümmert sich nur um die "qualitätssichernde Massenlehrarbeit" und den Bau neuer Häuser der Andacht.... Und das soll den Worten Baha'u'llah's, Abdul'Baha's, Shoghi Effendi's entsprechen????
 

Harrypotter

Erhabener auserwählter Ritter
8. Mai 2009
1.166
AW: Baha'i

Lieber Thomas,
Ich bin der Überzeugung dass deine Anstrengungen die Masse der Gläubigen in Rebellische ( du würdest sagen Kritische ) Individuen zu verwandeln nicht fruchten werden.
Ich habe irgendwann mal gelernt dass der einzige Weg etwas zu verbessern darin besteht sich selbst zu verbessern.
Es ist nicht meine Sache ob die andren genügend kritisch sind oder nicht sondern sache Gottes.
Frage dich ob der Wunsch nach Rebellion nicht in deiner unbewältigten Konflickte ihren Ursprung hat.
Ich jedenfalls habe volles Vertrauen in die Qualität des UHG und in die Zukunft der Bahai Religion.
PS. es stimmt nicht dass die Zahl der Gläubigen in Europa stagniert. Das war vor einigen Jahren nur in Deutschland der Fall. Ob es sich noch so verhält, bin ich überfragt.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Baha'i

Ich habe immer noch zahlreiche gute Freunde unter den Baha'i. lieber HarryPotter - aus Kanada, den USA, Australien, Süd-Afrika, Namibia, Ghana, Uganda, aus der Schweiz, Italien, Spanien, Albanien..... und natürlich auch aus Deutschland. Es gab mal rund 18 Millionen Baha'i weltweit; momentan sind es knapp über 10 Millionen. Es gab mal 12.300 und ein paar Baha'i in Deutschland - mittlerweile sind es knapp an die 6.000. Es gab mal drei Geistige Räte im griechischen Teil Zyperns - inzwischen ist es nur noch ein Geistiger Rat und eine "Gemeinde" mit einem isolierten Freund..... "Zeichen", die "tief blicken lassen"...

Mir geht's nicht um Rebellion ; es ging mir noch nie um Rebellion oder Revolution! Selbst als "Ehemaliger"geht's mir nach wie vor um Verbesserungen -denn die "reine Lehre" Baha'u'llah's bietet eine ganze Reihe an wirklich wichtigen, systemrelevanten "Verbeserungen" für die heutigen Gesellschaften an. Dumm nur, dass sich von "den Baha'i" die Wenigsten anscheinend darum wirklich Gedanken machen. Ich nenn' Dir mal ein Beispiel eines schon rechtalten Baha'i: Benno Münsterberg. Kennste nicht,haste nochnie von gehört? Nun, meinfreund Benno hat um 1952 herum in Berlin gelebt, ist dann in die Schweiz gezogen und hat dort eine persische Baha'i kennen - und lieben "gelernt". Er ist selbst Baha'i geworden und war 1954 u.a auf Besuch in Teheran; hat dort Shoghi Effendi kennen gelernt.
Mein Freund Benno hat sich sein ganzes Leben lang über den Föderalismus in der Baha'i-Religion Gedanken gemacht und für einen neuen Föderalismus, weit ab von irgendwelchem Parteien- und Institutionengezänk geworben. Er hat dafür sogar eine Nicht-Regierungsorganisation in#s Leben gerufen, die "Union europäischer Föderalisten" (zu einer Zeit, als man in Deutschland noch gar nicht an eine "europäische Union" dachte, sondern sich mit "EWG", Europäische Wirtschafts-Gemeinschaft ("spöttisch: "Einer wird gewinnen") befasste. Mein Freund Benno wurde vom Hüter dazu angeregt und ermutigt, von den schweizerischen wie auch den europäischen Räten jedoch deswegen "geschnitten". Erst vor zwei Jahren, kurz nach seinem 81. Geburtstag, hat man Benno gebeten mal einen Vortrag zum Thema "Föderalismus und Baha'i-Religion" bei einer Sommerschule in St.Gallen zu halten... So gehen "Deine Leute" mit den Menschen um, die sich wirklich Gedanken um die Bedeutung der Botschaft Baha'u'llah's machen.....

Eine sehr gute Freundin von mir ist vorgestern ausgetreten. Ich will Dir mal ihre Geschichte erzäählen - damit Du nachdenkst: Sie hat während ihres Studiums einen Baha'i "aus der selben Branche" kennen gelernt, sich verliebt, die zwei haben geheiratet. Nach ein paar Jahren und den ersten Kindern hatten sie genug Geld zusammen gespart, um sich ein Haus weit ab zu bauen und dort quasi den bereits bestehenden Geistigen Rat zu verstärken. Das haus war fertig, die Familie eingezogen, meine Freundin und ihr Mann in den Geistigen Rat gewählt - und dann fiel dem Vorsitzenden eben dieses Geistigen Rates nichts "schöneres" ein, als mein Freundin mit anzüglichen Angeboten zu belästigen. Meine Freundin und ihr Ehemann versuchten zunächst mal, sich mit anderen Mitgliedern desGeistigenRates darüber zu unterhalten - und erhielten zur Antwort: "Der Vorsitzende des Geistigen Rates ist quasi ein Pionier in unserem Land. Ohne ihn hätte unser Glauben hier gar nicht Fuss fassen können. Wenn ihr den beim Nationalen Rat meldet - nutzt das gar nix, weil der hat halt so eine gute Reputation....". Die junge Familie hat schliesslich mit Verlust ihr neu gebautes Haus verkauft und ist noch weiter weggezogen - um der Belästigung zu entgehen....

Meine Freundin stammt aus christlichem Elternhaus und hat zahlreiche "Widersprüche" zwischen Baha'i und Christentum entdeckt. Sie hat versucht sich mit den Freunden darüber zu unterhalten - aber niemand in der deutsch- und englischsprachigen Gemeinschaft der Baha'i hat ihr Antworten geben können. Einige aus ihrem Heimatland haben sich ehrlich daru bemüht - aber vor 5 Jahren war ich derjenige, der wenigstens einige Fragen zu ihrer Zufriedenheit beantworten konnte - ausgerechnet ich, der von den "lieben Freunden" (des Nationalen Geistigen Rates in Deutschland) verleumdet wurde.Letztes Jahr habe ich meiner Freundin mal die Kritikpunkte am Verhalten der Ratsmitglieder bezüglich der "neuen Weltordnung zugeschickt. Und wieder hat sie niemanden gefunden, der die aufgeworfenen Fragen hätte beantworten können - und nun ist sie ausgetreten. Auf der eine Seite bedauere ich ihren Austritt - auf der anderen Seite ist er nur konsequent. Denn wenn "meine Religion" meine Fragen nicht zufriedenstellend beantworten kann- dann muss ich getreu dem Grundsatz der "selbstständigen Suche nach Wahrheit" die Wahrheit eben woanders suchen...

Es ist höchste Zeit für eine Reform der Baha'is. Nicht der Baha'i Religion, sondern derjenigen, die sich Baha'i nennen -die müssen sich reformieren. Sie müssen - übrigends wie die Mehrheit der Nicht-Baha'i auch - lernen, selbstständig zu denken, anstatt sich das was sie "zu denken haben" von irgendwelchen Institutionen vorkauen zu lassen. Sie müssen lernen, selbstständig nach Wahrheit zu suchen, anstatt sich die gerade mal "angenehme Wahrheit" vorschreiben zu lassen. Sie müssen sich aktiv und kreativ dabei aber völlig überparteilich und neutral in das Geschehen der Welt "einmischen" - nicht um zu stören, sondern um dazu beizutragen, dass diese Welt eine bessere Welt wird.

Und genau das - passiert nicht bzw. viel zu wenig. Und solange "die Baha'i" das selbstständige Denken nicht lernen, Selbstbewusstsein und Mitverantwortung nicht lernen - solange wird die Baha'i-Religion nur"vor sich hin dümpeln" und ihre Mitglieder werden als "liebenswerte Spinner" angesehen.......
 

Harrypotter

Erhabener auserwählter Ritter
8. Mai 2009
1.166
AW: Baha'i

Ich habe immer noch zahlreiche gute Freunde unter den Baha'i. lieber HarryPotter - aus Kanada, den USA, Australien, Süd-Afrika, Namibia, Ghana, Uganda, aus der Schweiz, Italien, Spanien, Albanien..... und natürlich auch aus Deutschland. Es gab mal rund 18 Millionen Baha'i weltweit; momentan sind es knapp über 10 Millionen. Es gab mal 12.300 und ein paar Baha'i in Deutschland - mittlerweile sind es knapp an die 6.000. Es gab mal drei Geistige Räte im griechischen Teil Zyperns - inzwischen ist es nur noch ein Geistiger Rat und eine "Gemeinde" mit einem isolierten Freund..... "Zeichen", die "tief blicken lassen".........
Auch ich hatte Freunde die ausgetreten waren. Die Freundschaft zu diesen Menschen hat bis heute gehalten und 2 von ihnen sind wieder eingetreten.
Wer weiss wie die andren sich entwickeln werden.
Auch ich habe zur Zeit eine Auseinandersetzung mit dem Nationalen Rat Deutschlands, aber ich bin zuversichtlich dass ich mich an den UHG wenden kann, wenn ich mit der Entscheidung des NGR unzufrieden sein sollte.
Erik Blumental, ein Bahai und Psychologe der nicht mehr lebt sagte: " Was alle angeht können nur alle lösen".
Ich habe vertrauen dass Gott sich um seiner Sache, nämlich die Bahai Religion kümmern wird.
Dieses Vertrauen kann mir keiner nehmen. Deshalb kann ich deine Sorgen um die Bahai Religion nicht teilen. Bitte nimm mir das folgende nicht übel. Es ist nicht unfreundlich gemeint
Verbesserungen sind immer möglich und nötig, aber nicht von Seite derer die des Spielfeld verlassen haben.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Baha'i

... und wie sollen diejenigen die noch in der Sekte gefangen sind diese ändern?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Baha'i

... und wie sollen diejenigen die noch in der Sekte gefangen sind diese ändern?
Wie wohl. Durch Wahlen und Diskussionen. Es hat durchaus schon einige Bewegung gegeben, aber das ist ein ständiger Prozeß, der im Übrigen in einer "Sekte" gar nicht möglich wäre, weil ein Kreis persönlicher Autoritäten das gar nicht zulassen würde. Sowas gibt es aber bei uns nicht. Weshalb dieser Begriff auch sowas von falsch ist, man mag das gar nicht länger kommentieren. Trink nicht soviel Trollinger...;-)
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Baha'i

Wie wohl. Durch Wahlen und Diskussionen. Es hat durchaus schon einige Bewegung gegeben, aber das ist ein ständiger Prozeß, der im Übrigen in einer "Sekte" gar nicht möglich wäre, weil ein Kreis persönlicher Autoritäten das gar nicht zulassen würde. Sowas gibt es aber bei uns nicht. Weshalb dieser Begriff auch sowas von falsch ist, man mag das gar nicht länger kommentieren. Trink nicht soviel Trollinger...;-)

Sekte:
Sekte (von lateinisch secta ‚Partei‘, ‚Lehre‘, ‚Schulrichtung‘) ist eine Bezeichnung für eine religiöse, philosophische oder politische Richtung und ihre Anhängerschaft. Sie bezieht sich auf Gruppierungen, die sich durch ihre Lehre oder ihren Ritus von vorherrschenden Überzeugungen unterscheiden und oft im Konflikt mit ihnen stehen.

Quelle

... und wenn ich alles richtig verstanden habe gibt es da bei den Bahai eine Institution deren Entscheidungen direkt von GOtt kommen. Wenn Du mich fragst ist da wenig Spielraum wenn die nicht wollen.

Der Begriff "Sekte" trifft es also ganz genau im Kern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Harrypotter

Erhabener auserwählter Ritter
8. Mai 2009
1.166
AW: Baha'i

... und wie sollen diejenigen die noch in der Sekte gefangen sind diese ändern?
Jede Wette dass du den Begriff " Sekte" nicht deffinieren kannst.
Sekte wird in der Religionswissenschaft als eine Abspaltung von eine Hochreligion deffiniert. Wesensmerkmal einer Sekte ist, dass die Gruppe für sich beansprucht den Wahren Weg in dieser Religion gefunden zu haben.
Bahais wollen keine Muslime, Christen, Juden.......etc... sein. Sie haben einen eignen Offenbarer, eigene Gesetze, eignen Zeitrechnung und halten die alten Religionen für überholt bzw. nicht mehr zeitgemäß.
Also nach deiner Meinung, ist die Bahai Religion die sekte des................ ? bitte ergänzen.
 
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