Lupo
Ritter Kadosch
- 3. Oktober 2009
- 6.320
Na ja, in den Heimen sind ja schon so einige am Virus gestorben (1 musste sogar in Berlin evakuiert werden) und da frag' ich mich, wo&wie die sich an gesteckt haben, den großartig draußen rumlaufen tun diese alte Menschen wohl kaum.
Genau an dieser Stelle komme ich an den Punkt, an dem ich die Sinnhaftigkeit unseres Lockdowns nicht mehr nachvollziehen kann.
Im Großen und Ganzen rafft der Virus doch diejenigen endgültig dahin, die ohnehin aufgrund von Alter und Vorerkrankungen schon arg am Rande des Lebens spazieren. Und diese Personengruppe ist ziemlich deckungsgleich mit der, die auf Pflege angewiesen ist. Und genau da greifen doch Kontaktverbote und Abstandsregeln überhaupt nicht. Das heißt, das ausgerechnet diejenigen, die am ehesten gefährdet sind, obendrein auch noch dem höchsten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Da nutzt dieser ganze Lockdown nichts, der im Wesentlichen die Menschen, die voraussichtlich eine Erkrankung problemlos überstehen würden, daran hindert, die Wirtschaft und damit unser Gemeinwesen adäquat am Laufen zu halten.
Ich bin mir bewusst, dass das jetzt sehr plakativ und verkürzt ist. Klar gibt es auch in der nicht-pflegebedürftigen Bevölkerung viele Menschen mit erhöhtem Risiko, für die die Einhaltung von Lockdown-Maßnahmen absolut sinnvoll ist. Das wären dann aber gezielte Maßnahmen, die nicht gleich das ganze Land lahm legen.
Ich versuche, mich jetzt in die Situation eines alten Menschen in einem Pflegeheim zu versetzen. Ich weiß, dass meine Tage ohnehin gezählt sind, dass ich, wenn ich Pech habe, auch an einer simplen Erkältung sterben kann und es auch jederzeit möglich ist, dass nicht mehr aufwache, ohne konkret an etwas erkrankt zu sein. Wie würde ich die Tage verbringen wollen, die ich so oder so zu meinen Letzten zählen muss? Keine Ahnung - aber bestimmt nicht in einer Quarantäne-Isolation, nur damit ich an etwas anderem sterbe als an Covid 19.