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Der Klimawandel-Schwindel

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Ich habe doch geschrieben, daß man kein Ereignis explizit dem Klimawandel zuschreiben kann.

... und dennoch schaffst Du es, auch hier den Klimawandel explizit ins Spiel zu bringen. Diesmal eben als diffuse Bedrohung, die sich in den vielen Superlativen „seit Beginn der Aufzeichnungen“ widerspiegelt. Soweit mir bekannt ist, hatten viele Staaten in den USA in diesem Jahr den kältesten Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen. Beruhigt Dich das? Nö - es ist ja schon wieder ein Superlativ, es geht ja alles drunter und drüber! Tja der Klimawandel bringt Extreme hervor.

So kann man allgemeines Unbehagen schüren.

Dabei ist die Sache so stinkeinfach. Da kein Jahr dem anderen gleicht, lassen sich rein logisch in jedem Zeitraum irgendwelche Superlative (er)finden, die es seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gegeben hat. Man ist in der Auswahl des Kriteriums ja völlig frei, und hat eine Vielzahl von weltweiten Daten zur Verfügung. Für irgendwas wie notfalls den frühesten „Kuckuck“-Ruf aus dem Wald, was ein Zeichen für die Erwärmung ist, reicht‘s immer. Das entspricht etwa der hohen Kunst, aus jedem Datum irgendwie die Zahl 23 herauszufieseln.

Hauptsache, man kann „seit Beginn der Aufzeichnungen“ sagen. Framing wirkt immer.

Klingt wie eine hohle Phrase, bleibt aber eine Tatsache.

Es bleibt eine hohle Phrase. Aber es wird sicherlich zur Tatsache, wenn die Politik dazu antritt, mein Leben zu verändern.

Ich finde es vernünftig, in einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland die Art wie gebaut wird, den damit einher gehenden Flächen- und Ressourcenverbrauch etc. kritisch zu beleuchten und grundlegend zu diskutieren.

Damit bist Du auf der simpelsten Rückzugsebene gelandet. Richtig. Nun wird in dem Papier allerdings nun genau nichts zur Diskussion gestellt, sondern ein Beschluss gefasst, auf dessen Umsetzung gepocht werden wird. Und da finde ich es bedenklich, wie unkritisch so ein Pamphlet aufgenommen wird.

Ich nehme einfach mal eine Kernthese heraus: „Insbesondere den Bau von Eigenheimen können wir uns aufgrund des hohen spezifischen Ressourcenverbrauchs nicht mehr leisten.“ Wer bitte genau ist „wir“? Wollen die Grünen den Gemeinden vorschreiben, ob sie Baugebiete ausweisen dürfen? Und eigentlich sollte es beim Bau selbst völlig ausreichen, wenn der Bauherr sich den erforderlichen und sicherlich gegenüber dem Quadratmeterpreises eines DDR Plattenbaus höheren Aufwand leisten kann. Mich bringt schon die Unverfrorenheit, mit der sich dieses grüne „wir“ überall hineindrängt, auf die Palme.

Einschub: Oder bezieht sich dieses „wir“ womöglich auf die Eigentumsrechte am Kapital der Bauherren? Nach dem Schema „Alles gehört erstmal uns. Und natürlich haben wir ein Mitspracherecht bei allem, was ein Bürger mit dem, was wir ihm großzügigerweise überlassen, anfängt.“? Würde zur linken Abschöpf- und Umverteilmentalität passen. /Einschub.

Das alles wird hanebüchen begründet wie mit der Verödung und Leerstand in den Orstkernen, die natürlich eine Folge des Baues von Eigenheimen ist. Soso. Und mit der Landschaftszerstörung durch den Abbau von Sand, der sich in Asien teilweise bereits bis zum Raubbau gesteigert hat. Das leuchtet natürlich ein, die deutsche Landschaft ist ja wirklich landauf, landab von Sandgruben verschandelt, die man mühsam mit Windrädern kaschieren muss, die natürlich keinerlei Baustoffe benötigen. Und gleichzeitig zerstören die deutschen Eigenheimer mit ihren illegalen Sandimporten auch das Mekong-Delta.

So fachliche Unmöglichkeiten wie 100% Recyclingfähigkeit der Baustoffe zusammen mit 100% Energieneutralität (Es gibt keine bezahlbaren recylingfähigen Isolierstoffe) lasse ich mal außer Acht. Würden sich die Grünen um Machbarkeit und Realismus kümmern, läsen sich ja ihre Beschlüsse plötzlich viel weniger „vernünftig“.

Und natürlich lässt sich diese Orgie ganz einleuchtend mit der Notwendigkeit, Dinge kritisch zu beleuchten, begründen. Zumindest für Dich scheint das ja eine hinreichende Legitimation für jede beliebige Übergriffigkeit bis ins Privatleben hinein zu sein. Ich mache den Grünen auch nicht zum Vorwurf, dass sie sich überhaupt mit dem Thema beschäftigen, sondern dass sie so einen Unfug dazu zusammenschreiben.

Wenn Dir dazu aber nichts anderes als "bis in jedes Detail fremdbestimmten, kollektivierten Leben in einem Ökototalitarismus der Marke Grün" einfällt, und zwar auffällig reflexhaft, dann wirkt das auf mich einfach bloß verstockt. Und übrigens auch realitätsfremd. Es gibt inzwischen hinreichend Beispiele grüner Regierungen auf allen Ebenen. Such' den Ökototalitarismus...

Muss ich nicht lange suchen. Dann lass Dir noch mal die Forderung nach einer gesetzlichen Regelung zum flächensparenden Wohnen und Arbeiten zur besseren Nutzung bestehender Flächen durch den Kopf gehen. Was bedeutet das ganz konkret in der Umsetzung? In welche Richtung weist das?

Mittlerweile ist es Politikum, was Du Dir auf den Teller tust, welches Verkehrsmittel Du nutzt und ob und wo Du Urlaub machst. Ich denke an den, wenn es nach grün ginge, gesetzlich verordneten Veggie-Day. Addiere hinzu, dass noch nicht mal mehr in Australien der Busch brennen kann, ohne dass Du an Klimawandel und „Wir müssen uns ändern!“ denken musst.

Ein Kennzeichen für Totalitarismus ist, dass sich die Politik bis in die letzten Ritzen des Privatlebens drängt und jede Daseinsäußerung eine politische Dimension erhält. Können wir abhaken. Andere Kennzeichen: Auch die grün geförderte Straßenkampf-Komponente gibt es, die Terrorisierung Andersdenkender, die Vergewaltigung der Sprache. Und es erzeugt insgesamt eine korrekte Haltung, die über jede Widersprüchlichkeit und jeden blanken Unsinn der Weltanschaung hinweg hilft.

Das war alles schon da gewesen und es ist alles wieder da. Dieses Mal eben in bunt.

Wenn Du die Ablehnung all dessen als Verstockheit bezeichnen willst, dann soll’s halt so sein.
 

MyRealName

Geheimer Meister
27. November 2002
161
Habt Ihr auch mitbekommen, wie die Sprache dahingehend geändert wurde (und auch vom Nutzer Nachbar so durchgeführt wird), dass sprachlich nicht mehr zwischen menschgemachtem Wandel oder natürlichem Wandel unterschieden wird, es ist nur noch "der Klimawandel" und wenn man sagt, dass man nicht daran glaubt, dass der Mensch (durch zum Bsp. CO2) den Klimawandel verursacht, dann ist man ein Klimawandel-Leugner. Die meisten leugnen aber garnicht die Wandel, sondern nur dass der Mensch dran schuld ist.
Erinnert ein wenig an 1984, nimmt man den Menschen die Worte, dann können sie es auch nicht denken.

Bei der Flüchtlingskrise hatte man das ja auch versucht. Man sollte damals nicht mehr Wirtschaftsflüchtling und Kriegsflüchtling unterscheiden, es sollte sprachlich nur noch Flüchtlinge geben... Und man kann doch nicht wllen, dass "Flüchtlinge im Krieg umkommen"...
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Tja der Klimawandel bringt Extreme hervor.
Richtig, er bringt Extreme hervor. Durchaus auch extreme Winter.

Die höchsten jemals in einem Land gemessenen Temperaturen und die wärmsten bislang aufgezeichneten Jahre haben wahrlich nicht das Geringste damit gemein, auf Krampf überall eine Zahl 23 herauszulesen. Sondern es sind leider einfach die Fakten, die bei einer stetig wärmer werdenden Erde zu erwarten sind.

Es bleibt eine hohle Phrase. Aber es wird sicherlich zur Tatsache, wenn die Politik dazu antritt, mein Leben zu verändern.
Eigentlich solltest Du es sein, der sich eine Veränderung wünscht und sie bestenfalls politisch mit gestaltet. Aber wie schon einmal geschrieben, ist die Zeit dafür nicht reif. Ich bin auch nicht optimistisch, daß sie es in diesem Jahrzehnt sein wird. Es sei denn, es passieren mehrere Jahre wie 2018 in Folge.


Zumindest für Dich scheint das ja eine hinreichende Legitimation für jede beliebige Übergriffigkeit bis ins Privatleben hinein zu sein.
Schon mal bemerkt? Wir leben in einem Land mit 82 Millionen Menschen und gefühlt ebenso vielen Verordnungen. Ist mir schleierhaft, wie Du ohne Tobsuchtsanfall dein Auto besteigen und am Straßenverkehr teilnehmen kannst.

Ich halte den bereits spürbaren Klimawandel für die drängendste Aufgabe der Weltgemeinschaft. (Gefolgt von der Vermüllung der Erde, insbesondere der Ozeane, durch Plastik.) Aus dieser Position heraus halte ich das Erreichen wenigstens der aktuell von der Bundesregierung formulierten Ziele zur CO2-Reduktion für alternativlos.
Das wird ohne spürbare Veränderungen von gewohnten Lebensüblichkeiten nicht funktionieren, weshalb ich mir eine Politik wünsche, die das endlich klar ausspricht. Werte Bürger, wir werden unser Leben verändern müssen. Und natürlich betrifft das auch einen so wichtigen und weit in die Zukunft wirkenden Bereich wie die Bautätigkeit. Was dabei exakt mehr oder weniger sinnvoll und machbar und wirksam ist, das ist dann die Fachdiskussion dazu. Im Ergebnis kann es zu Übergriffen in dein Privatleben führen, tut mir echt leid, aber das kennst Du ja auch schon vom Schornsteinfeger, der ggf. deinen Kaminofen stilllegt.


Habt Ihr auch mitbekommen, wie die Sprache dahingehend geändert wurde (und auch vom Nutzer Nachbar so durchgeführt wird), dass sprachlich nicht mehr zwischen menschgemachtem Wandel oder natürlichem Wandel unterschieden wird, [...]
Das rührt daher, daß der Mensch als Verursacher des aktuell stattfindenden Klimawandels naturwissenschaftlicher Konsens ist.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.764
https://kaltesonne.de/fakten-zum-klimawandel-seit-der-kleinen-eiszeit/

Auf dieser Seite kann man über große Zeiträume schon sehen das die Sonne wohl einen Einfluss haben muss.
Nicht zu vergessen:
- Meeresströmungen
- Vulkane
- Winde
- Erdachse
Und wer weiß was noch alles.
Zu glauben daß es nur CO2 sein kann ist doch verrückt.

Den Einfluss oben genannter Quellen streitet doch niemand ab, nur setzen wir seit mindestens 150 Jahren massiv einen oben drauf. Und vernichten ja auch gern natürliche Regularien (interessantes Beispiel: Flußbegradigungen, das Wasser wird immer schneller und Überschwemmungen deutlich gefährlicher und ein Haus am Fluß ist natürlich malerischer als irgendwo am Waldesrand. Den Effekt kann sich jeder selbst ausmalen.)
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Aus Leams Link:

Die Wissenschaft kennt keinen physikalischen Prozess, der erklären könnte, wie die Sonne trotz gleichbleibender oder leicht abnehmender Aktivität den in den vergangenen Jahrzehnten beobachtete Temperaturanstieg der Erde bewirkt haben soll.

https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-die-sonne-verursacht-den-klimawandel

Nun, diese Behauptung ist in ihrer Pauschalität schlicht falsch. Es ist der Wissenschaft durchaus bekannt, dass es eine Korrelation zwischen Sonnenflecken und Sonnenwind gibt, die wiederum einen Einfluss die auf die Menge der auf die Erde auftreffende kosmischen Strahlung hat.

Diese wiederum hat wahrscheinlich einen Einfluss auf die Wolkenbildung https://de.m.wikipedia.org/wiki/CLOUD-Experiment, die ihrerseits von größerer Bedeutung für die Temperatur ist als das CO2. Laut den Gegnern der CO2-Hypothese steht unser Sonnenzyklus im Moment auch so, dass er keine Wolkenbildung begünstigt. Was sich aber ab 2020 ändern soll.

Der Einfluss von Wolken und allgemein von Wasserdampf auf das Klima wird in den Simulationen nicht berücksichtigt. Was ja auch OK wäre, wenn man annehmen kann, dass Wolken und Wasserdampf in der Atmosphäre über den Simulationszeitraum hinweg gleich bleiben.

Kann man das annehmen? Ich kann es nicht beurteilen, und am Einfluss der kosmischen Strahlung auf die Wolkenbildung wird ja noch geforscht. Ich kann es auch nicht beurteilen, ob dies die ganze schöne Theorie vom menschgemachten Klimawandel zum Einsturz bringen würde.

Aber ich kann beurteilen, dass die zitierte Antwort des John Russell eben nicht seriös ist. Sonst würde sie auf derartige Unsicherheiten eingehen und sie entsprechend erörtern. Einfach und platt zu behaupten, in der Wissenschaft sei nichts bekannt, war so ziemlich die maximal schlechteste Antwortmöglichkeit.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder als verstockt bezeichnet werde: Ich tue mich sehr schwer, derartigem Krams unter dem Fähnchen „Follow the Science!“ zu folgen. Da ist eben ein ungutes Gerüchle. Was vielleicht auch meine Verweigerung, mir ein „Institut meines Vertrauens“ auszudeuten, erklärt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Eigentlich solltest Du es sein, der sich eine Veränderung wünscht und sie bestenfalls politisch mit gestaltet. Aber wie schon einmal geschrieben, ist die Zeit dafür nicht reif. Ich bin auch nicht optimistisch, daß sie es in diesem Jahrzehnt sein wird. Es sei denn, es passieren mehrere Jahre wie 2018 in Folge.

Ich reagier wirklich schlecht auf diese Überheblichkeiten. Diese selbstimmunisierenden Vorstellungen sind wirklich störend. Du hast alles erkannt, aber ach die anderen sind so doof, die Zeit ist noch nicht reif. Die anderen sind so doof, wir die wir die Besseren sind müssen die anderen zwingen. Hoffentlich ist der Klimawandel so krass das die Deppen es auch bald merken.
Aus dieser moralischen Überheblichkeit heraus und der Überzeugung das Du alles geschnallt hast wärend der Rest der Menschheit zu blöde ist, wirst Du zum Unterstützer totallitärer und sozialistischer Ideen.

Du denkst ich will Dich beleidigen? Nein, ich weise Dich auf einen offensichtlichen Umstand hin über den Du (meiner Meinung nach) nochmal nachdenken solltest. Am Ende wachst Du auf und warst es selbst der die nächste Diktatur in unserem Land mit herbeigeführt hat ... wärend Du dachtest gekämpft zu haben um genau das doch zu verhindern.
 

Sonsee

Noachite
1. Juni 2016
3.270
Das erinnert mich stark an die Anfänge einer jeden Diktatur. Broder schreibt dazu:

Jedes totalitäre System ist auf Mitläufer angewiesen. Jede Diktatur braucht Mitläufer, die das System von unten stützen, die vielen kleinen Rädchen im Getriebe des kollektiven Wahnsinns. So war es im Dritten Reich, und so war es in der DDR. Die Mitläufer mussten nur von braun auf rot umschalten, und schon durften sie wieder mitmachen. Nachbarn verpfeifen, die unbotmäßige Witze erzählten, ausländische Radioprogramme hörten [...]
Nun ist die Bundesrepublik noch weit von einer Diktatur entfernt. Aber die Zeichen für einen Wandel stehen schon in Großbuchstaben an der Wand. Die Regierung bringt dem Volk Manieren bei („Demokratie leben"), indem sie hunderte von Organisationen, die sich NGOs nennen, für ihre Dienste als Hilfstruppen der Regierung belohnt. Der „Kampf gegen rechts“ nimmt dabei eine zentrale Stellung ein. Prime Time für Denunzianten wie IM Victoria, ihre AAS und ein Heer von Freiwilligen, die sich selbstverwirklichen wollen.
https://www.achgut.com/artikel/der_denunziant_ist_ein_meister_aus_deutschland

Omas gegen rechts, "wirsindmehr" sie alle wollen einseitig gegen Gewalt und Ungerechtigkeit vorgehen und nutzen dazu die Hilfe, der vom Staat geförderten Antifa.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Richtig, er bringt Extreme hervor. Durchaus auch extreme Winter.

Die höchsten jemals in einem Land gemessenen Temperaturen und die wärmsten bislang aufgezeichneten Jahre haben wahrlich nicht das Geringste damit gemein, auf Krampf überall eine Zahl 23 herauszulesen. Sondern es sind leider einfach die Fakten, die bei einer stetig wärmer werdenden Erde zu erwarten sind.

Na bitte. Du hast zwar erkennbar nicht begriffen, was ich zu versucht habe zu erklären, bestätigst aber sehr schön, dass das Framing wirkt.

Hm. Ich versuch‘s nochmal mit einem Vergleich: Wie kommt‘s, dass Du andere Menschen eindeutig an ihrem Gesicht erkennen kannst? Ganz einfach, weil jedes Gesicht irgendwelche, einmaligen Merkmale hat. Einmaliges lässt sich auch als Superlativ ausdrücken. Der größten Augenabstand in Verbindung mit den kleinsten Ohren und die faltigsten Stirn. Im Klimawandelframing übersetzt: Die merkwürdigsten Merkmale seit Beginn der Gesichtsbetrachtung. Und damit ist es nun überhaupt kein Problem mehr, eine völlig normale Gruppe Menschen als eine Horde mutierter Exoten, wie es sie seit Beginn der Zeit noch nicht auf Erden gab, darzustellen. Auch das Normalste der Welt ist ein Superlativ.

Der Sommer dauert rund 100 Tage. Das liefert genug Wetterdaten, um nach irgend einem Superlativ zu suchen. Der heißeste einzelne Tag, die heißesten drei einzelnen Tage - zusammhängend/auseinerliegend, die höchste Spitzentemperatur, die höchste Durchschnittstemperatur, die längste Zeitdauer mit Durchschnittstemperatur >soundsoviel Grad, der geringste Niederschlag, die trockenste Woche. Irgend eine Kombination, die erstmalig seit Beginn der Aufzeichnungen auftritt, findet sich sehr wahrscheinlich.

Das ist wirklich nichts anderes, als die 23 aus den Daten heraus zu destillieren. Und selbst, wenn sich gar nichts findet, dann kann man immer noch sagen: „Der unterdurchschnittliche Sommer dieses Jahres darf nach Ansicht der Experten nicht darüber hinweg täuschen, dass bereits der Durchschnitt erhöht ist und wir im Rahmen der Klimakatastrophe seit Jahren schon ... uswusw.“.

Die genauen Angaben, am welchem Merkmal man genau den blablablasten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen festmacht, kann sich eh kein Mensch merken. Wird alles vereinfacht unter „heißester Sommer“ und „alles ist anders als früher, es spitzt sich zu!“ abgespeichert. Dazu noch die tägliche Dosis Meldungen: Einwanderung der Tigermücke, erhöhter Steinschlaggefahr, auftauender Permafrostboden, ertrinkende Eisbär, vermehrte Wundinfektion, mehr Hitzetote, schlechtere Weinernte, pervers hohe Rekordweinernte alles natürlich Klimawandel, bis weit übers Abwinken hinaus.

Und führt dazu, dass Du nur noch mit leisem Unbehagen Deinen Grauburgunder an der Alster trinken kannst.

Jetzt muss man sich Dein Unbehagen nur noch zunutze machen. Geht ganz einfach. Du bist nämlich dran schuld, weil Du soviel CO2 in die Luft pustest. Da sind sich alle Wissenschaftler einig *). Ändere Dein Leben! Verzichte Du und gib Dein Geld dem Staat. Das bewirkt auf der Sachebene zwar überhaupt nichts, aber hilft gegen schlechtes Gewissen. Dann steht auf Deinem Grabstein irgendwann mal mit Fug und Recht, dass Du nicht dran schuld und darüber hinaus Vorbild warst.

Wie Du siehst, braucht‘s den Klimawandel für den faulen Zauber, der da aufgezogen wird, gar nicht.

*) Mal schauen, vielleicht schreib ich heute noch was dazu.
 

IchMagMeinStauder

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Februar 2017
1.420
Ich hab 8 Jahre kalt geduscht, nicht geheizt und habe nie ein Auto besessen - bin in den letzten 20 Jahren 4 mal 12.000 km geflogen.

Jetzt seid ihr dran.

:mrgreen:
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Ich reagier wirklich schlecht auf diese Überheblichkeiten.
Das ist keine Überheblichkeit, sondern lediglich Realität.
Sämtliche relevanten naturwissenschaftlichen Institutionen prognostizieren die Zunahme von Wetterextremen, man kann sie auch bereits bequem erkennen, und ich bin nicht so überheblich, der Wissenschaft die Kompetenz abzusprechen.
Gleichzeitig bin ich Teil der Gesellschaft und also auch Teil der klassisch menschlichen Verdrängung. Und wir wissen aus der Geschichte, daß Menschen hervorragend verdrängen können, und wie heftig Ereignisse sein müssen, um in der Gesellschaft eine Richtungsänderung zu bewirken. Alles ganz einfach.
Schauen wir mal, ob die Brände in Australien ausreichen, um an der dortigen Kohlepolitik etwas zu ändern oder ob es ein weiteres Inferno braucht. Wahrscheinlich Letzteres.
 

MyRealName

Geheimer Meister
27. November 2002
161
Schauen wir mal, ob die Brände in Australien ausreichen, um an der dortigen Kohlepolitik etwas zu ändern oder ob es ein weiteres Inferno braucht. Wahrscheinlich Letzteres.

Was hat denn die Kohlepolitik mit den Waldbränden zu tun ? CO2 ist bei Dir ein Brandverursacher oder -beschleuniger ? o_O
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Schauen wir mal, ob die Brände in Australien ausreichen, um an der dortigen Kohlepolitik etwas zu ändern oder ob es ein weiteres Inferno braucht. Wahrscheinlich Letzteres.

Ein schönes Beispiel warum Menschen scheinbar so renitent sind.
Im echten Leben ist es meist garnicht total einfach und oft sind schon bei einfachsten Dingen mehrere Einflußfaktoren zu beachten (ausser beim Klima da ist das nur das CO2), es kann also auch mal komplex werden.
Das man in Australien nur ganz schwergängig aus dem Minengeschäft aussteigt liegt wohl daran das der ganze Kontinent zu etwa 70% davon lebt. Ein Großteil der Industrie arbeitet direkt oder indirekt für Minen. Stehst Du an einem Mittwoch Morgen auf einem Australischen Flughafen wird das Ausmaß sogar sichtbar denn am Mittwoch ist Schichtwechsel in den Minen und da ist es VOLL.
Natürlich können auch die Australier Ihre Kernindustrie zerstören und darauf hoffen das sie mit dem Geld der anderen weiter so leben können wie bisher. Auch muß man dann darauf hoffen das die vielen Arbeitslosen die dann auf Nahrungssuche gehen das Klima im Auge behalten.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Schauen wir mal, ob die Brände in Australien ausreichen, um an der dortigen Kohlepolitik etwas zu ändern oder ob es ein weiteres Inferno braucht. Wahrscheinlich Letzteres.

Faszinierend. Die Brände in einen Kausalzusammenhang mit deren Kohlepolitik zu bringen, ist schon eine Meisterleistung. Und gestern hast Du noch ganz empört darauf hingewiesen, dass Du keinen Zusammenhang zwischen Klimawandel und den auf unsachgemäßer (weil grün-ideologischer) Landschaftspflege beruhenden Buschbränden siehst!? Und jetzt doch wieder oder wie oder was?

Aber komisch: Wie passt denn die ach, so empörende Kohlepolitik Australiens damit zusammen:

https://m.tagesspiegel.de/wirtschaft/energiewende-australien-wird-voraussichtlich-vorzeitig-pariser-klimaziele-erreichen/23966062.html?utm_referrer=https://www.google.de/

Könnte das nicht einfach sein, dass Australien im Gegensatz zu uns eben netten Nachbarn hat, die mal eben mit ih-bäh! Schmuddelstrom aushelfen, wenn der Wind mal doch nicht so weht, und dass sie deswegen auch selbst etwas für eine grundlastfähige Stromerzeugung tun müssen? Insbesondere, nachdem es deswegen bereits Blackouts gab, die noch nicht mal dieses Käsblatt von Tagesspiegel verschweigt?

Aber klar, dass derlei Frevel mit Kohle mit Buschbränden bestraft wird, genau wie Schwulsein mit Aids. Recht so.
 

MyRealName

Geheimer Meister
27. November 2002
161
Könnte das nicht einfach sein, dass Australien im Gegensatz zu uns eben netten Nachbarn hat, die mal eben mit ih-bäh! Schmuddelstrom aushelfen, wenn der Wind mal doch nicht so weht, und dass sie deswegen auch selbst etwas für eine grundlastfähige Stromerzeugung tun müssen? Insbesondere, nachdem es deswegen bereits Blackouts gab, die noch nicht mal dieses Käsblatt von Tagesspiegel verschweigt?

Zumal Australien nicht so einfach auf Nachbarland-Stromnetze zurückgreifen kann :D
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
Faszinierend. Die Brände in einen Kausalzusammenhang mit deren Kohlepolitik zu bringen, ist schon eine Meisterleistung.
Es scheint ja echt schwierig zu sein...
- Man kann einen einzelnen Brand oder ein einzelnes Wetterextrem nicht explizit dem Klimawandel anlasten. Habe ich geschrieben.
- Der Klimawandel wird zu vermehrten Wetterextremen führen, und dazu zählen Hitze und Dürre. Habe ich geschrieben.
- Der Anstoss von CO2, und da sind die Kohlekraftwerke ein relevanter Faktor, treibt den Treibhauseffekt. Habe ich geschrieben.
- Wenn sich Hitzeperioden mit der Folge von Trockenheit und der Folge von Bränden häufen, könnte man als betroffenes Land auf die Idee kommen, über den eigenen Beitrag zum Klimawandel nachzudenken. Oder auch nicht.
Fertig.

Das man in Australien nur ganz schwergängig aus dem Minengeschäft aussteigt liegt wohl daran das der ganze Kontinent zu etwa 70% davon lebt.
Richtig. Also weiter so. Wird schon irgendwie gutgehen. Die Kinder und Enkelkinder werden das schon irgendwie meistern.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Richtig. Also weiter so. Wird schon irgendwie gutgehen. Die Kinder und Enkelkinder werden das schon irgendwie meistern.

Ach immer diese Strohmannargumente :roll:

Ich halte Wohlstand für ein notwendiges Kriterium um Klimapolitik machen zu können.
Wenn jeder nur am überleben ist dann interessiert das Klima niemanden mehr.

Also wird es nichts bringen den Wohlstand über die Klinge springen zu lassen, im Gegenteil das wird die Lage verschärfen. Man sollte also Lösungen anstreben die nicht dazu führen das Leid und Armut über das Volk kommt.
 

Barlei

Großer Auserwählter
28. November 2013
1.719
Also weiter so. Wird schon irgendwie gutgehen.

Es ist Propaganda/Staatsfunk ....... den 97%-Konsens gibt es nicht ......... Hier noch Mal der Link:
https://www.anti-spiegel.ru/2020/kl...-wissenschaftlern-die-es-nie-gegeben-hat/amp/

Lies es doch einmal. Mich würde Mal interessieren was Dir dabei durch den Kopf geht. Vielleicht traust Du der Seite nicht? Du findest auch ne andere. Oder gehörst Du auch zu denen, die von den alternativen Medien nichts halten?
 

Barlei

Großer Auserwählter
28. November 2013
1.719
Man sollte also Lösungen anstreben die nicht dazu führen das Leid und Armut über das Volk kommt.

Es gibt ja schon einige Dinge die wir Wohlstand nennen aber eigentlich nur blinder, dummer Konsum ist. Da kann man sicherlich einiges ändern ohne das wir gleich von Leid und Armut sprechen müssen. Dabei denke ich natürlich an Umweltschutz und nicht an Klimaschutz.
 

Barlei

Großer Auserwählter
28. November 2013
1.719
Ich hab 8 Jahre kalt geduscht, nicht geheizt und habe nie ein Auto besessen - bin in den letzten 20 Jahren 4 mal 12.000 km geflogen.
Jetzt seid ihr dran.

Hatte mal meinen Fußabdruck mit jemand verglichen der auch voll nachhaltig mit kalt duschen und so macht ......... Ich bin noch nie geflogen, er hingegen schon öfter ....... Somit ist mein Abdruck kleiner auch ohne kalt Duschen ....... Hat ihn etwas nachdenklich gemacht :mrgreen:
 
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