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Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Sage ich das? Bedingt. Worte eines Offenbarers sind oft vieldeutig (was man hier gerne als wischiwaschi bezeichnet) - sie haben nicht nur eine Bedeutung. Man setzt sich zusammen und entdeckt Einige davon, es ist nicht gesagt, daß es Alle wären. "Zwingende" Bedeutungen müßten aber schon eindeutig sein, um als gültig angesehen zu werden. Schlichte Logik setzt eindeutige Ausgangsaussagen voraus. Da sind wir aber nicht bei prophetischen Worten, sondern bei einfacheren Dingen...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.276
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Vieldeutig ist ein schönes Wort, das könnten wir jetzt zergliedern. Ich könnte mir spontan drei Bedeutungen dafür vorstellen. Im Zusammenhang Deiner Aussagen ergibt es eigtl. nur Sinn, wenn wir die Bedeutung wählen: Wir wissen nicht, was der Offenbarer mit diesen oder jenen Worten aussagen wollte, also können wir nichts daraus folgern.

Dann hätte er in der Tat keine Prämisse aufgestellt, sondern nur etwas rätselhaftes gesagt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.607
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Du hast so garnicht verstanden worauf ich hinauswollte.
Genau aus diesem Grund bemängel ich das die Worte Eures Propheten nicht wissenschaftlich durchdacht werden.

Meiner bescheidenen Meinung nach hat das der selbsternannte GOttesbote so eingerichtet um sicherzustellen das
man das nie in die Gesammtschau bringen kann (was nämlich vorraussetzt das die gemachten Aussagen irgendwie zusammenpassen).

Lassen wir es, es ist sinnlos.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Vieldeutig ist ein schönes Wort, das könnten wir jetzt zergliedern. Ich könnte mir spontan drei Bedeutungen dafür vorstellen. Im Zusammenhang Deiner Aussagen ergibt es eigtl. nur Sinn, wenn wir die Bedeutung wählen: Wir wissen nicht, was der Offenbarer mit diesen oder jenen Worten aussagen wollte, also können wir nichts daraus folgern.

Dann hätte er in der Tat keine Prämisse aufgestellt, sondern nur etwas rätselhaftes gesagt.
Machen wir es lieber konkret:
O Sohn der Leidenschaft! Gelehrte und Weise haben lange Jahre vergebens versucht, die Gegenwart des Allherrlichen zu erlangen. Sie verbrachten ihr Leben auf der Suche nach Ihm, und doch haben sie die Schönheit Seines Antlitzes nicht geschaut. Du aber gelangtest ohne Mühe zum Ziel; ohne zu suchen, fandest du das Ziel deiner Sehnsucht. Und doch bliebest du vom Schleier deines Selbstes so verhüllt, daß deine Augen des Geliebten Schönheit nicht sahen und deine Hand den Saum Seines Gewandes nicht berührte. Wer Augen hat, der schaue und wundere sich! 22
72 KALIMÁT-I-MAKNÚNIH
Verborgene Worte, Holy-Writings.com - Read text
Das ist keine technische Sprache. Es fängt an mit der Anrede "O Sohn der Leidenschaft!" - wendet sich Baha'u'llah an Jeden? Wohl nicht. Man versucht zu verstehen, wer genau gemeint ist, und so geht es weiter : was bedeutet der Text? Ich war in etlichen Vertiefungen, in all den Jahren, und wenn mir eines klar ist, dann, daß es so viele Bedeutungen darin gibt, wie Teilnehmer. Das ist auch richtig so, nicht jede Aussage erreicht Jeden bzw. trifft in ihm auf ein Echo. Menschen sind verschieden. Würde man nun sagen" das bedeutet...(...)", so würde man Viele verfehlen, und das ist nicht der Sinn einer Offenbarung. Sie ist an alle Menschen gerichtet, aber Du wirst darin andere Dinge finden als ich . Natürlich, Du bist weder ich noch an der gleichen Stelle unterwegs.
Es kann für sehr viele Aussagen keine alleingültige Interpretation geben, noch wäre das sinnvoll.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.607
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Schönes Beispiel. Natürlich hat der GOttesbote nur sowas gesagt. :roll:
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.276
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Verborgene Worte schrieb:
Dies ist aus dem Reiche der Herrlichkeit herabgekommen durch die Zunge der
Kraft und Macht und ward einstens offenbart den Propheten. Als Zeichen der
Gnade für die Gerechten haben Wir daraus den Wesenskern entnommen und in
das Gewand der Kürze gekleidet, damit sie dem Bunde Gottes die Treue halten,
Gottes Pfand durch ihr Leben einlösen und im Reiche des Geistes den Edelstein
göttlicher Tugend erlangen.

Wikipedia schrieb:
Die Verborgene Worte (persisch ‏کلمات مکنونه‎ Kalimat-e Maknuna, DMG Kalimāt-e Maknūna, Bahai-Transkription Kalimát-i-Maknúnih)[1] wurden im Jahre 1858 in Bagdad offenbart und gehören zu den wichtigsten Texten in der Schrift Bahá’u’lláhs. Es handelt sich um jeweils 71 bzw. 82 kurze, in sich abgeschlossene kurze Texte in arabisch und persisch. Sie sollen die Menschen auf dem Weg der geistigen und charakterlichen Vervollkommnung motivieren und anleiten und gelten daher als der sittliche Kern des Offenbarung Bahá’u’lláhs, als die „Quintessenz geistiger Führung aus allen Offenbarungen der Vergangenheit“.[2]Abdu’l-Bahá bezeichnet sie als ein „Schatz an göttlichen Geheimnissen“[3] fordert immer wieder die Bahá’í auf, die Verborgenen Worte auswendig zu lernen, über ihre nachzudenken und danach zu handeln: [4] „Diese heiligen Worte sind nicht offenbart worden, um gehört, sondern um verwirklicht zu werden.“[5]
Verborgene Worte

Bemerkenswert.
 

Janus666

Geheimer Meister
5. Juli 2010
318
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Ich halte den Drang zur Missionierung (egal ob für eine Religion oder gar gegen Religionen oder für eine andere Idee) für ein Problem auf unserem Planeten. Wäre Religion eine Privatangelegenheit und müsste man nicht erwarten von irgendwem mit seinem Glauben unaufgefordert vollgeschwallert zu werden, die ganze Welt wäre friedlicher. Leider ist es jedoch so das jeder meint das SEIN Glaube der ganz RICHTIGE ist und das er deswegen den anderen (helfend) SEINEN WEG zeigen muß. Das reichte in der Vergangenheit bis hin zum Mord um das Seelenheil zu gewährleisten (Mord aus Hilfe) und auch heute wird aggressiv missioniert (neurlich sogar von Atheisten). Meine Abneigung kommt vermutlich daher das ich in Indien einmal bei christlichen Missionaren eingekehrt bin und dort eine Ihrer neuen Schriften lesen durfte. Dort wurde (ja in DIESEM Jahrtausend) offen darüber sinniert wie man diese heidnischen Gompas vernichten(!) könnte. Es wurde also offen über die Vernichtung einer anderen Religion und Kultur sinniert. Christen!

Also netto möchte ich meinen das man sich mit mir über Religion, Glaube usw. ganz gut unterhalten kann, ausser man fängt an zu missionieren, dann ist der Riemen bei mir schnell runter.
Religion ist kulturstiftend bzw. war traditionell Ausdruck einer Kultur. So lange religiöse und kulturelle Gemeinde gleichbedeutend war, also das ganze Dorf in die selbe Kirche (oder Tempel oder was immer) ging, war das was anderes, heute ist die Wahl einer Religion (oder der Verzicht darauf) Privatsache des Einzelnen geworden.

Leider ist das noch nicht überall angekommen. Erst vor einigen Tagen haben Flüchtlinge 12 Menschen aus dem Boot geworfen, weil sie keine Muslime waren. Das erinnert an die Geschichte von Jonas im AT, der im Sturm als Opfer an irgendwelche heidnischen Götter über Bord geworfen wurde. Aber heute?!! Unfassbar.

Missionierung finde ich auch nervig und anmaßend, nicht nur, wenn morgens die Zeugen Jehovas klingeln und sich "über Gott und die Welt unterhalten" wollen. Ich unterhalte mich gerne über spirituelle Fragen, aber mit überzeugten Anhängern einer Religion ist das ziemlich sinnlos. Wenn einer glaubt, die EINZIGE WAHRHEIT© gefunden zu haben, will ich ihn weder davon abbringen, noch selbst von seinen Ansichten überzeugt werden. Dazwischen gibt es dann meist nicht mehr viel.

Das gilt nicht nur für Christen oder Muslime, auch Missionierung von Atheisten gibt es tatsächlich. Im Leserforum von SPIEGEL ONLINE habe ich mehr als einmal Kommentare gelesen, Religion sei überholt und dämlich und gehöre grundsätzlich verboten. Dass Atheismus selbst eine Glaubensrichtung ist, da sich (was immer Hawkings dazu meint) die Existenz oder Nichtexistenz Gottes jeder wissenschaftlichen Überprüfung entzieht, wollten die mir nicht glauben bzw. haben meine Argumentation nicht verstanden oder verstehen wollen.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Es fällt ihnen nämlich verdammt schwer zwischen der über Jahrhunderte hinweg gelehrten Tradition aus Auslegung und dem Kern der Religion, also der Grundaussage zu unterscheiden. Erschwerend kommt bei Judentum und Islam hinzu, dass es fast unmöglich ist "eingeschobene Kommentierungen" von dem Ursprungstext der "Heiligen Schrift" zu trennen.
Was heißt "Ursprungstext"? Selbst die fünf Bücher Mose sind nicht alle von Moses geschrieben worden. Ein Grund für die Zusammenhanglosigkeit in der Bibel ist, dass da mehrere Autoren über Jahrhunderte hinweg an den Texten geschrieben haben.

Welche Grundaussage? In einer Talmud-Geschichte will ein Nicht-Jude konvertieren und verlangt vom Rabbi den Inhalt der gesamten Tora erzählt zu bekommen, während er auf einem Bein steht. Der Rabbi meint, in der Tora geht es um Freundlichkeit und alles andere ist Kommentar. (Ich hoffe, ich habe die Geschichte richtig dargestellt.) Jetzt habe ich Schwierigkeiten aus Geschichten wie jener mit dem goldenen Kalb, in der Gott den Moses beauftragt, den größten Teil der abtrünnigen Juden zu vernichten, Freundlichkeit herauszulesen. Ich weiß, wie man die Geschichte interpretieren kann, so dass man darin so etwas wie Freundlichkeit erkennen kann. Aber dennoch bleibt da ein unangenehmer Nachgeschmack bei mir. Das mögen nicht alle so sehen und mir bleibt das so lange gleich, bis aus der Geschichte ein Grund für erneute Gewaltanwendung an ungläubigen Juden (oder sonstwem) abgeleitet wird. Meines Wissens enthält das heutige und gleichzeitig traditionelle jüdische Gedankengut auch in der orthodoxen Variante keinen Samen der Gewalt aufkeimen lassen kann. Man möge mir Beispiele verlinken für Gegenteiliges.

Ich sehe auch nicht, dass Wahrheitssuche im Judentum (keine Ahnung, wie es sich mit dem Islam verhält) verboten wäre. Unterschiedliche Denominationen bis hin zu einem humanistischen, bzw. atheistischen Judentum zeigen, dass es zwar eine grundsätzliche Definition für Jude und jüdischen Glauben gibt, aber auch unterschiedliche Auffassungen über die Umsetzung existieren. Der Talmud ist voll von Diskussionen über alle möglichen Fragen von Grundsätzlichem bis zu Speziellem, deren unterschiedliche Antworten zu ein und demselben Thema auch immer an einen Kontext gebunden sind.

Ich will damit sagen, dass Individualität gewürdigt wird, was Baha'u'llah ja auch zu würdigen scheint.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Die Wahrheitssuche ist m.W.n. in keiner der bekannten Religionen verboten; Verbote wurden diesbezüglich von den "Gelehrten" aufgestellt, nicht aber von den Gottesboten. Aktuell ist das im Islam besonders wahrzunehmen; "Denk"- und "Wahrheitssuchverbote" gab's aber auch schon in der Theologie der beiden grossen christlichen Konfessionen im Laufe der Geschichte. Und ganz ähnlich verhält es sich auch im Jdentum; ich erinnere mal an die Definition von "Arbeit am Sabbat" - was also ein orthodoxer Jude am Sabbat machen darf, und was nicht..... "...am siebten Tage aber sollst Du ruhen...." hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun dass man am Sabbat kein Essen kochen, kein Licht einschalten oder auch nicht - man hat ja frei - seinen Kühler reparieren darf. Das Gebot hat eher damit zu tun das man den Ruhetag dazu nutzen kann, sich um seine Familie, seine Freunde und Nachbarn zu kümmern und die Zeit und Musse hat um über "Gottes Wort" nachzudenken........

Von aussen betrachtet scheint mir kein "homogenes Judentum" zu existieren - betrachtet man die Überlieferungen der Thora genauer und vergleicht sie mit Überlieferungen aus der Bhagavad-Ghita so kann man inhaltlich zahlreiche Übereinstimmungen feststellen. Das ist in so weit erstaunlich als dass zwischen dem Kulturbereich "Euphrat, Tigris, Mesopotamien, Ur, Palästina und dem Kulturkreis der Indusvölker doch "ein paar Landmeilen dazwischen liegen". Siocher hat es über Handelsrouten auch schon vor 5.000 Jahren Verbindungen zwischen den unterschiedlichsten Völkern gegeben; das alleine erklärt aber nicht wieso der Überlieferung nach "Arjuna mit dem Waldgott" in Indien kämpfte - und gleichermassen ein "Jakob" mit seinem Gott in Palästina "zu Felde zog".... Bekannt dürfte auch sein dass sich der "Gilgamesch-Epos" der Sumerer inhaltlich durchaus mit dem "Noah-Epos" der Thora vergleichen lässt; zwischen dem mystischen Held "Utnatpatschim" und Noah scheint kein sonderlich grosser Unterschied zu bestehen.

Das Problem ist das in jeder der bekannten Religionen immer nur eine "interne Gruppe" die "Deutungshoheit der Schrift" beansprucht. Der Oberrabbiner von Jerusalem wird sich mit Händen und Füssen dagegen wehren, das ein Christ, Muslim oder Hindu POarallelen zwischen der Thora und der Bhagavad-Gita zieht oder auf die Ähnlichlichkeit zwischen sumerischer und jüdischer Überlieferung verweist. Die Reaktion ist die gleiche wenn Muslime aus der Sicht des Islams auf theologische Verdrehungen "der Schrift" im Judentum und im Christentum verweisen, - oder wenn Baha'i die Irrtümer der muslimischen Theologie erklären. Es gibt unter den Religionen nur selten einen "Geist friedlicher und freundlicher Apologie"; stattdessen gibt's eine Menge an Eifersüchteleien, an Missverständnissen und fehlgeleiteten Missionierungsversuchen - und an Ängsten: Der Angst nämlich, der jeweils "Andere" wolle einem "den Glauben rauben"....

Religion ist - genauso wie Ideologie; man beachte hier die sozialistische/kommunistische Ideologie, aber auch die "verbindende" kapitalistische Überzeugung - "etwas", das eine Gemeinschaft unterschiedlicher Individuen zusammen hält. Dieser Zusammenhalt fördert den gesamt gesellschaftlichen Fortschritt - aber je mehr dieser Fortschritt durch innere wie äussere Umstände gefährdet zu sein scheint, um so mehr wird Religion oder Ideologie zum repressiven Zwangsmittel; die vorher auch theologisch praktizierte und anerkannte Individualität wird mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt und zugunsten einer erzwungenen Lehrmeinung wird der Individualität der Boden entzogen. Ich erinnere an die finstere Zeit der Inquisition im Christentum und an die finstere Zeit in der sich heute der Islam diesbezüglich befindet. Das Muhammad geboten hat "Es darf kein Zwang im Glauben sein" - haben seine "Anhänger" im Iran, Irak, Syrien, Jemen, Saudi-Arabien usw. "geflissentlich vergessen"....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.437
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Thx, Thomas aus Berlin, du hast mich mal wieder darin bestärkt, meine Weg zu gehen!
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

"Denk"- und "Wahrheitssuchverbote" gab's aber auch schon in der Theologie der beiden grossen christlichen Konfessionen im Laufe der Geschichte. Und ganz ähnlich verhält es sich auch im Jdentum; ich erinnere mal an die Definition von "Arbeit am Sabbat" - was also ein orthodoxer Jude am Sabbat machen darf, und was nicht..... "...am siebten Tage aber sollst Du ruhen...." hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun dass man am Sabbat kein Essen kochen, kein Licht einschalten oder auch nicht - man hat ja frei - seinen Kühler reparieren darf. Das Gebot hat eher damit zu tun das man den Ruhetag dazu nutzen kann, sich um seine Familie, seine Freunde und Nachbarn zu kümmern und die Zeit und Musse hat um über "Gottes Wort" nachzudenken........
Wobei "Gottes Wort" durchaus eine individuelle Komponente hat. Schließlich geht es darum, sich mit sich selbst, mit seiner Familie, dem Leben und wie man es gestalten möchte und natürlich mit Gott und den Mitzwot zu verbinden, womöglich auszusöhnen und Inspiration zu ziehen für den Alltag der anderen sechs Tage. Was Du nennst, womit der Sabbat nichts zu tun hat, ist natürlich Deine Ansicht. Sie wird Dir wohl niemand streitig machen, wobei ich keine Ahnung habe, wie es tatsächlich in einer jüdischen Gemeinde so zugeht. Auch die Juden sind Menschen und nicht gefeit vor Übertretungen ihrer eigenen Gesetze. (Das finde ich ganz gut im Film "Alles auf Zucker!" vorgeführt). Die Torah ist voll von Übertretungen ... und Versöhnungen nach aufrichtiger Reue.

Ich persönlich finde, dass das koschere Kochen nicht wichtig ist, außer man will damit seine Jüdischkeit zeigen und seine Überzeugung. Immerhin eine ständige Erinnerung an die eigene Religion, wenn man ständig aufpassen muß, beim Essen in fremden Häusern und Gaststätten.

Das so eine Gemeinde wegen uninspirierter Einhaltung von Tradition, gleichzeitigem hohen sozialem Druck und der Abschottung von Themen wie z.B. einem offenen Umgang mit der Pubertät und Fragen zur Sexualiät der Jugendlichen erstarrt und von allen eigentlich nur als einengend und unzufriedenstellend erlebt wird, kann man gut im Roman "Die Schabbatbraut" von Tova Mirvis nachlesen. Nach Außen hin tun alle Erwachsenen so, als wäre alles in Ordnung, man lebt halt so weiter, weil man im Glauben ist, es Gott auf diese Weise recht zu machen. Das ist dann wie eine Ehe, die von den Ehepartnern aus Bequemlichkeit oder weil es ein Gefühl von Sicherheit verleiht, gehalten, aber das Feuer ist eigentlich längst erloschen und beide denken daran, sich anderen Partnern zuzuwenden.



Es mag sein, dass sich mythologische Figuren und Themen trotz der unterschiedlichen Urspungsorte gleichen, aber ich bezweifle, dass ihre Geschichten das Gleiche aussagen sollen. Ich denke, dass Vergleiche von Äußerlichkeiten schnell in eine Sackgasse führen können. Star Wars und Star Trek spielen beide im Weltall und ihre Charaktere benutzen Raumschiffe, um zwischen Planeten hin und her zu fliegen. Dennoch handelt es um zwei unterschiedliche Geschichten.



Wenn sich die Religionen untereinander mit Respekt begegnen, dann ist was gewonnen. Dasselbe kann man für jede andere Begegnung mit irgendwas oder irgendwem behaupten.
 

Janus666

Geheimer Meister
5. Juli 2010
318
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

oder wenn Baha'i die Irrtümer der muslimischen Theologie erklären.
"Irrtümer" bedeutet also, dass es ein eindeutiges "richtig" und "falsch" gibt?


Es mag sein, dass sich mythologische Figuren und Themen trotz der unterschiedlichen Urspungsorte gleichen, aber ich bezweifle, dass ihre Geschichten das Gleiche aussagen sollen. Ich denke, dass Vergleiche von Äußerlichkeiten schnell in eine Sackgasse führen können. Star Wars und Star Trek spielen beide im Weltall und ihre Charaktere benutzen Raumschiffe, um zwischen Planeten hin und her zu fliegen. Dennoch handelt es um zwei unterschiedliche Geschichten.
"Star Wars" spielt "vor langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis", "Star Trek" auf der Erde in ein paar hundert Jahren. Religiöse Schriften beziehen sich aber immer auf das Leben der Menschen auf diesem Planeten. Natürlich könnte man betonen, dass sie sich dennoch an verschiedene Völker richten und unterschiedlichen Zeiten entstammen, doch wenn man keinen archetypischen, universell gültigen Kern annimmt, heißt das doch auch, dass sie für die heute lebenden Menschen keine Gültigkeit mehr besitzen und überholt sind. Demnach ist es m.E. absolut legitim, die Überlieferungen verschiedener Religionen heranzuziehen und nebeneinanderzustellen, andernfalls müsste man sie alle als lediglich alte Märchengeschichten abtun. Wenn man dagegen nur eine einzige Religion als gültig und "wahr" anerkennen will, kommt man an Dogmatismus und Intoleranz zwangsläufig nicht vorbei. Oder übersehe ich da was?

Es geht aber auch anders, schon in der Antike wurden die Götter anderer Völker durchaus anerkannt und es war auch nicht unüblich, dass Reisende in den Tempeln der lokalen Gottheiten gebetet und Opfer gebracht haben. Noch heute gibt es z.B. in Kathmandu einen großen Tempelkomplex (Swayambhunath), in dem buddhistische und hinduistische Elemente nebeneinander stehen und der von Gläubigen beider (andernorts verfeindeter) Religionen besucht wird.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

"Irrtümer" bedeutet also, dass es ein eindeutiges "richtig" und "falsch" gibt?

Betrachten wir uns die Botschaften der aufeinander folgenden Gottesboten im Monotheismus, so können wir feststellen das jeder Gottesbote die "Irrtümer der Gläubigen der Vorgänger" erklärte. Muhammad hat die theologischen Irrtümer der christlichen und jüdischen Theologvie erklärt; Baha'u'llah ebenso die theologischen Irrtümer im Islam. Zu beachten ist hier dass die "nachfolgenden" Gottesboten niemals die Wahrheit und Weisheit ihrer "Vorgänger" bestritten haben, sondern sich "nur" auf die teilweise sinnentstellenden Auslegungen der "Gelehrten" der Vorgängerreligion konzentriert haben.

Im Qur'an sind z.B. zahlreiche Passagen vorhanden, in denen Muhammad die Gläubigen tadelt weil sie die Gottesboten der Vergangenheit nicht anerkannt haben und sie dazu ermahnt, die Gottesboten der Zukubft wenigstens anzuerkennen. Die heutigen muslimischen Gelehrten hedoch bestreiten dass es nach Muhammad einen weiteren Propheten geben werde, denn sie sehen den Ausspruch das Muhammad "das Siegel der Prophetzen" sei so an, als ob Muhammad damit zum Ausdruck bringen wolle dass es nach ihm keine Propheten mehr geben würde. Das ist theologisch gesehen falsch - "das Siegel" bekräftigt wie eine "Urkunde" die Botschaft, macht aber keinerlei Aussage darüber ob nicht ein weiteres "Siegel" eine weitere Botschaft bekräftigen wird. Wenn man Thora, NT und Qur'an zu Rate zieht kann man sogar davon ausgehen dass solche "Siegel" wie das von dem Muhammad sprach dazu dienen, das der jeweils nachfolgende Gesandte Gottes mit der Vollmacht seiner Botschaft dieses "Siegel" bricht, "Wahrheit von Irrtum" unterscheidet und somit "erklärt, worüber ihr uneins wart".

Solche Erklärungen werden natürlich nicht "gerne gehört", weil die Geistlichkeit der Vorgängerreligionen befürchtet, man wolle am eigenen geliebten "Erlöser" kratzen.....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.276
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Das ist die Lehre Deiner Religion, wir wissen es. Mohammeds Lehren erschienen aber beispielsweise seinen jüdischen Zeitgenossen ausgesprochen töricht, und auch heutige Christen, Juden und sogar völlig agnostische Religionswissenschaftler werden das theologische Niveau seiner Äußerungen wohl allerhöchstens sehr beklagenswert finden.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

"Star Wars" spielt "vor langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis", "Star Trek" auf der Erde in ein paar hundert Jahren. Religiöse Schriften beziehen sich aber immer auf das Leben der Menschen auf diesem Planeten. Natürlich könnte man betonen, dass sie sich dennoch an verschiedene Völker richten und unterschiedlichen Zeiten entstammen, doch wenn man keinen archetypischen, universell gültigen Kern annimmt, heißt das doch auch, dass sie für die heute lebenden Menschen keine Gültigkeit mehr besitzen und überholt sind.
Jein, denn Geschichten werden von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich aufgefasst, die Geschichten selbst werden dadurch nicht ungültig. Man kann jede Geschichte unendlich weitererzählen und an sie mit einer anderen Geschichte anknüpfen. Das funktioniert mit Geschichten der Bibel genauso wie mit Star Wars und Trek, siehe das Erweiterte Universum von SW, die verschiedenen Generationen von Trek und die Fanfiktionen der Fans.

Ich bin der Auffassung, dass jede Geschichte insofern ewige Gültigkeit besitzt, als dass sie von etwas erzählt und sich Mensch etwas aus ihr herausnehmen kann. Archetypische Charaktere sind nicht so wichtig, der eine Geschichte aufnehmende Mensch ist es, der der Geschichte einen Wert für sich beimisst. In der Geschichte von Noah und der Arche liegt das Gewicht mMn weniger auf Noah und seiner Eigenschaft als die Menschheit erhaltender Held, sondern auf anderen Aspekten der Geschichte. Im Star Wars z.B. sehen wir wie Luke vom naiven Bauernjungen, der dem Schicksal ausgeliefert ist, zum schicksalsbestimmenden Helden wird. In Noah's Geschichte wird nichts über seinen Werdegang erzählt, nichts über seine inneren Vorgänge. Noah wird lediglich dadurch charakterisiert, dass er mit Gott lebte und dass er Gottes Warnung und Anweisung zum Bau der Arche ernst genommen hat. Das die Figur Noah nun eine Ähnlichkeit mit einer anderen Figur hat, sagt nichts darüber aus, dass diese Figuren sonstige Gemeinsamkeiten haben oder dass sie einfach so miteinander vertauschbar sind. Man kann ja auch Captain Kirk und Luke Skywalker nicht einfach so miteinander vertauschen und beide sind auf ihre Weise Helden, die die Welt retten. Allerdings denke ich, dass man sich mit allen Genannten beschäftigen kann und zwar gleichgültig aus welcher Kultur die Genannten ursprünglich stammten und gleichgültig woher man selbst stammt. Man wird sich aber mit Geschichten und Charakteren einer fremden Kultur eingehender beschäftigen müssen, weil sie auch Züge dieser Kultur tragen. Trek z.B. spielt in der Zukunft einer vereinigten Menschheit, nichtsdestotrotz ist zumindest die Originalserie sehr amerikanisch.


Demnach ist es m.E. absolut legitim, die Überlieferungen verschiedener Religionen heranzuziehen und nebeneinanderzustellen, andernfalls müsste man sie alle als lediglich alte Märchengeschichten abtun. Wenn man dagegen nur eine einzige Religion als gültig und "wahr" anerkennen will, kommt man an Dogmatismus und Intoleranz zwangsläufig nicht vorbei. Oder übersehe ich da was?
Ich würde sogar sagen, dass es nie illegitim ist, Überlieferungen und Geschichten miteinander zu vergleichen. Im Gegenteil, es ist eine gute Übung für den Geist und man kann viel über sich selbst und die Welt lernen. Man ist als Individuum zwangsläufig gezwungen aus all dem, was man erlebt, seinen eigenen Reim zu machen und eine Tradition kann gleichzeitig viel Sinn ergeben und wenig Sinn ergeben. Auf diesem Umstand lebt der Eklektizismus. Außerdem lässt sich immer was Neues finden, etwas, dass die Welt vielleicht gerade jetzt braucht.


Es geht aber auch anders, schon in der Antike wurden die Götter anderer Völker durchaus anerkannt und es war auch nicht unüblich, dass Reisende in den Tempeln der lokalen Gottheiten gebetet und Opfer gebracht haben. Noch heute gibt es z.B. in Kathmandu einen großen Tempelkomplex (Swayambhunath), in dem buddhistische und hinduistische Elemente nebeneinander stehen und der von Gläubigen beider (andernorts verfeindeter) Religionen besucht wird.
Je nach Zeit und Laune lebten und leben auch Juden, Moslems und Christen mehr oder minder tolerant und friedlich miteinander.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Das ist die Lehre Deiner Religion, wir wissen es. Mohammeds Lehren erschienen aber beispielsweise seinen jüdischen Zeitgenossen ausgesprochen töricht, und auch heutige Christen, Juden und sogar völlig agnostische Religionswissenschaftler werden das theologische Niveau seiner Äußerungen wohl allerhöchstens sehr beklagenswert finden.

Baha'u'llah's Lehren erscheinen den heutigen Muslimen ebenso "töricht" zu sein und im Regelfall können Christen mit Muhammad's Lehre ebenso wenig anfangen.... Interessant in der Religionsgeschichte ist, dass die "nachfolger" ihre Vorgänger anerkannten; die Anhänger der Vorgänger jedoch uniso die Nachfolger nicht anerkennen. Die überwiefende Mehrheit der Juden wartet immer noch auf den "Messias"; Jesus, Muhammad und Baha'u'llah waren und sind ihnen halt nicht "gut genug".....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.276
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Muhammad hat die theologischen Irrtümer der christlichen und jüdischen Theologvie erklärt

Seine jüdischen Zeitgenossen waren der Ansicht, daß er ihre Lehren gar nicht gut genug kannte, um sie kritisieren zu können, und mir ist keine Stelle bekannt, in der er Irrtümer erklären würde. Aber was soll ich machen? Das ist Deine Religion, und die stellt Tatsachenbehauptungen über das Diesseits auf, die Du glauben mußt, auch wenn sie nach menschlichen Maßstäben widerlegt sind.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Interessant in der Religionsgeschichte ist, dass die "nachfolger" ihre Vorgänger anerkannten; die Anhänger der Vorgänger jedoch uniso die Nachfolger nicht anerkennen. Die überwiefende Mehrheit der Juden wartet immer noch auf den "Messias"; Jesus, Muhammad und Baha'u'llah waren und sind ihnen halt nicht "gut genug".....
Da muß man sich natürlich auch die Frage stellen, wie man entscheidet, wer Nachfolger ist und wer nicht. Woran lässt sich der Messias erkennen. Und hat nicht auch Baha'u'llah gesagt, dass nach ihm für 1000 Jahre kein Offenbarer folgen wird? Wie kam Baha'u'llah zu der Aussage?

Warum soll ein Jude an Jesus als den Messias glauben? Weil Du, Thomas, der Du Dich nunmal zur Lehre Baha'u'llah's hingezogen fühlst, das sagst? Damit sagst Du doch auch, dass Du es besser weißt. Das hat schon was von Bevormundung. Genauso wie auf einmal die Propheten Offenbarer heißen und das Konzept "Seele" als unscharf herausgenommen wird, aber durch das Konzept vom "Geist" ersetzt wird, das nicht minder unscharf ist ... wenn man sich dazu entscheidet, zu übersehen, dass Begriffe wie "Seele" (oder wahrscheinlich auch "Geist") durchaus definiert sind und ein integraler Bestandteil der Lehre sind.

Judentum, Islam, Christentum und eben auch Baha'itum scheinen sich zu überschneiden, sie haben auch Gemeinsamkeiten und ähnliche Ansätze in ihren Begrifflichkeiten, aber im Endeffekt sind sie auch sehr unterschiedlich in ihren Mentalitäten und ihren Arten der Lebensführung.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Der SINN DES LEBENS und die GOTTESFRAGE

Interessant. Geist" soll also neu sein..."und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser" ist ziemlich alt, die Stelle. Ich hab mal nach "Geist" in der Bibel gesucht Holy-Writings.com - »Geist« - mir fehlt die Zeit, um das alles nachzulesen :D -beschwer Dich doch bei Moses :lol:
Prophet oder Offenbarer? Magst Du lieber große Kisten? Als Prophet bezeichnen wir Viele, von Lorber über Jeremia bis Nostradamus, aber auch Jesus. Als "Religionsstifter" bleibt schon nur noch Jesus davon übrig, und auch das ist keine neue Wortschöpfung.
Es gibt nun mal weitere und engere Begriffe, und das ist auch sinnvoll. Von Mensch über Mann/ Frau zu User und Troll, Weichenbüchsenputzer oder Kassierer unterscheiden wir, was unterschiedlich ist. Warum stört Dich das?
Natürlich unterscheiden sich Religionen. Sie kamen zu verschiedenen Zeiten zu verschiedenen Völkern und Traditionen, aber das sind kulturelle Unterschiede. Der Kern ist derselbe. Und der ist wichtig, die Oberfläche ändert sich natürlich, es wäre auch falsch, wäre das nicht so. Sie ist nicht ist der Zeit entzogen, auch nicht unsere Lebensumstände. Würde die Religion das ignorieren, sie wäre unpraktikabel.
 

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