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Der Ukraine Konflikt und die Hintergründe

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
@Ein wilder Jäger

Dann also weiter, Scheibchen für Scheibchen.

Darf ich also annehmen, dass die Überlegungen hinsichtlich schwerem Gerät und deren Ersatz auch aus Deiner Sicht OK sind? Dann wären wir uns wenigstens schon mal einig, dass das eben kein, zumindest kein sicherer Indikator für eine nahende Niederlage Russlands sind. Dann weiter zu den strittigen Punkten.

Sprachgesetze (fast vergessen):
Ich will mich nicht in Details verlieren. Alleine schon die Tatsache, dass es Bestrebungen gibt, anderen Menschen den Gebrauch ihrer Muttersprache zu verbieten, ist nicht mit westlichen Werten zu vereinbaren. Auch, wenn die Regierung den Unfug wohl inzwischen wieder weitgehend zurück genommen hat, was wohl eher auf nicht gegebene Durchsetzbarkeit und Schädlichkeit als aus Überzeugung für westliche Werte geschah. Und weiter sollte dieser Punkt aus meiner Sicht auch nicht tragen.

Abnutzungskrieg:
Wie gesagt, Afghanistan als Guerillakrieg zählt nicht. So weit ich sehen kann, sind die beiden militärischen Niederlagen Russlands, im Krieg gegen Japan 1905 und im ersten Weltkrieg nicht darauf zurückzuführen, dass dem Land die Puste ausgegangen wäre. In beiden Fällen waren es gravierende innenpolitische Schwierigkeiten, im russisch/japanischen Krieg kam noch hinzu, dass die transsibirische Eisenbahn noch nicht voll funktionsfähig war, so dass es für Russland nahezu unmöglich war, den ungeheueren Materialbedarf für diesen Krieg ins Kampfgebiet zu bringen. Ich glaube, diese Gegebenheiten liegen im Krieg Russland/Ukraine nicht vor.

Im zweiten Weltkrieg hätte es die Wehrmacht fast geschafft. Aber auch nur fast. Dass es für die Sowjetunion richtig eng wurde, lag aber eher daran, dass sie tief ins Land eingedrungen war und mächtig Druck gemacht hat. Also genau keinen Abnutzungskrieg geführt hat. Der erste Winter in diesem Feldzug und wohl auch die materielle Unterstützung durch die Allierten hat allerdings ausgereicht, dass die Sowjetunion die Lage stabilisieren konnte, und irgendwo hinter dem Ural seine Rüstungsproduktion aufbauen konnte, während sich die Wehrmacht zu Tode siegte. Spätestens Ende 1943 hatte die Sowjetunion trotz unglaublicher Anfangsverluste eine erdrückende zahlenmäßige Überlegenheit zusammen.

Und das hat die Sowjetunion geschafft, trotz anfänglicher völliger Inkompetenz, mit der gegnerischen Armee im Kernland, die von einem modernen, hochindustrialisierten, längst auf Hochtouren Kriegswirtschaft treibenden Land unterhalten wurde. Es wurde nur eng, das ist alles. Bis auf die anfängliche russische Inkompetenz trifft nichts davon auf den Krieg Russland/Ukraine zu. Ich sehe nicht, wie es auch nur eng auf russischer Seite werden könnte. Die Ukraine kann sich gerne noch eine Weile totsiegen. Oder hat es das schon in der Sommeroffensive 2023?

Was nährt also unsere Hoffnung? Dass Putin irgendwann mal stirbt? Dass ihn sein Volk absägt (Schwierig, in einem Vielvölkerstaat ohne homogene Bevölkerung.).

Das war jetzt mal grob und ungenau und vielleicht auch mit kleinen Fehlern in einzelnen Details zusammenfasst, der Hintergrund, vor dem ich schrieb, dass ein Abnutzungskrieg mit Russland wohl chancenlos ist. Aber klar, man kann es versuchen. Sind da jetzt irgendwelche gravierenden Denkfehler drin, das alles zu Unfug werden lassen? Bitte um Auf- oder Erklärung.

Ein Schurke überfällt den anderen:
Wäre die Ukraine ein Hort und Verteidiger westlicher Werte, dann wäre schon mehr davon installiert gewesen. Sprachgesetze, Militäraktionen gegen Abtrünnige passen da überhaupt nicht dazu. Ich mache es mir da sehr einfach, ich weiß. Klar ist es unter den gegebenen Umständen und Widrigkeiten auch schon vor dem Krieg kaum möglich, gewesen, in der Ukraine westlichen Werten Geltung zu verschaffen. Dafür hätte man kämpfen müssen, und ich sehe in z.B. den Sprachgesetzen usw nun eben genau kein Indiz für einen solchen Kampf. Es gibt eben nichts Gutes, außer man tut es. Und dann bedient man sich auch nicht der Mittel der Schurken.

Warum sollte Selenskji also für Werte kämpfen, die er in seinem Land in Friedenzeiten gar nicht umgesetzt hat? Ich sehe jemanden, dem Unrecht angetan wird, und der völlig nachvollziehbar um seine bloße Existenz kämpft. Dass er aus lauter selbstlosem Idealismus tut, um unsere Freiheit, das Gendersternchen zu verwenden tut, ist eine propagandistische Überhöhung. Er kämpft ums Überleben und kann sich solche Maniriertheiten gar nicht leisten. Wie übrigens sein Angriff auf das Frühwarnsystem zeigt. Ob Russland in diese Falle tappt oder nicht, ist nicht sein Verdienst und liegt außerhalb seiner Kontrolle. Nur, sollte damit „erfolgreich“ sein, dann hat er uns in einen Krieg gezogen, in dem alles, auch das Undenkbare möglich ist. Das ist alles, nur kein selbstloser Idealismus.

Und ja: Das Unrecht, das Russland der Ukraine antut, darf nicht unwidersprochen stehen bleiben, und die Ukraine muss unterstützt werden. Im Rahmen dessen, was realistisch machbar ist und mit Blick für das, was möglich ist. Gute Politik ist das, was möglich ist, umzusetzen, und nicht, am absehbar Unmöglichen zu scheitern. Es nutzt niemanden etwas, wenn wir beim selbstlosen Versuch, solches zu tun, irreparabel Schaden nehmen.

Wir haben immerhin glaubhaft verdeutlicht, dass wir Putins Vorgehensweise nicht gutheißen können und auch nicht werden. Wenn uns die Mittel fehlen, dies auch umzusetzen, dann ist das eben so und das sollte uns zu Denken geben.

Lenin hatte durchaus recht, wenn er meinte, dass sie die Kapitalisten an den den Stricken aufhängen werden, die sie ihnen selbst verkauft haben. Kann es sein, dass wir den letzten Jahrzehnten aus lauter Geldgeilheit genau die Gegner unserer westlichen Werte größer und mächtiger gemacht haben, als wir es hätten tun sollen? Mir wäre es deutlich lieber, wenn wir die Schlappe, die uns Putin gerade dabei ist, beizubringen, dazu nutzen, mal nachzudenken, was da schief gelaufen ist und was man noch tun kann, um das wieder aufzufangen.

Kleiner Spoiler: Offensichtlich ist es der falsche Weg, alles was uns unbequem, weil mit zuviel Schmutz und Arbeit verbunden, aber nun mal lebensnotwendig ist, nach Weitfortistan zu verlagern, damit wir uns ungestört Gender-, Migrations- und natürlich Klima- und sonstigen Gagas widmen können. Eine weitere Dimension, in der wir uns ein „weiter so“ nicht leisten können. Aber genug davon.

Ich bin nicht allwissend. Wenn ich da sachlich irgendwo einen essentiellen Bock geschossen haben sollte, dann bitte ich um Korrektur. Wenn ich die im Wesentlichen gleichen, korrekten Fakten nur anders bewerte, ist das eben so. Gottseidank, möchte man sagen. Ohne Gegenmeinung geht es nun mal nicht.


Nachsatz speziell für @Nachbar :
Dass Du etwas, was Dir nicht gefällt, widerlich, dreist usw findest, ist ja schön und gut, aber da kann ich mir bestenfalls ein Ei drüber pellen, weil es leider kein Argument ist. Wenn ich Dich ernst nehmen soll, müsstest Du schon mal etwas mit bisschen mehr Substanz liefern, was zudem nicht nur vor Fehlern strotzt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Ich denke ein wenig vergleichbar ist der sowjetisch-finnische Krieg.
Bei dem sind auch zunächst Erfolge in der Verteidigung zu verzeichnen gewesen aber am Ende mußte verhandelt werden und Finnland hat Gebiete verloren.

SO richtig toll lief das nicht für Russland und ich sehe da schon Ähnlichkeiten zum Ukraine Krieg. Insbesondere in der Wahrnehmung: Eine unerwartete erfolgreiche Verteidigung gegen den übermächtigen Russen führt zu einer allgemeinen Wahrnehmung es könne gewonnen werden und am Ende eines Krieges mit hohen Verlusten zu einer Verhandlunsgslösung.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
SO richtig toll lief das nicht für Russland und ich sehe da schon Ähnlichkeiten zum Ukraine Krieg. Insbesondere in der Wahrnehmung: Eine unerwartete erfolgreiche Verteidigung gegen den übermächtigen Russen führt zu einer allgemeinen Wahrnehmung es könne gewonnen werden und am Ende eines Krieges mit hohen Verlusten zu einer Verhandlunsgslösung.
Ich denke das ist wirklich ein gutes Beispiel. Die Frage bleibt wie lange es dauern wird, bis die Parteien sich in der Lage sehen überhaupt an einen Tisch zu sitzen.

Du meinst die Russen könnten in der Ukraine mit Atomwaffen um sich werfen ohne das damit der ganze Krieg eskaliert?
Das sagen wir denen besser nicht!
Also der Einsatz von strategischen Kernwaffen ist wohl sehr unwahrscheinlich, zumal die Einsatzdoktrin meines Wissens keinen Offensiven Einsatz solcher Systeme vorsieht.
Bleiben taktische Systeme und bei diesen kann man nie wirklich sicher sein, ob sie nicht doch plötzlich zum Einsatz gebracht werden. Ob die Nato dann eingreifen würde weiss ich nicht, da reden ja auch noch andere mit... China und Indien z.B.
Deren Rolle bleibt in der ganzen Sache oft auch zu wenig berücksichtigt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Dann scheint es ja nicht zu schlimm zu sein.

Auf unserem Planeten wurden über 2000 Atomwaffentests durchgeführt. Nur mal um einen Daumenwert zu haben.
Wenn da ein Nuke mehr oder weniger dazu kommt ändert das wenig.


Übrigens habe ich noch nie jemanden auch nur mutmaßen hören das solche Sachen wie ein Ozonloch (oder Klimawandel) auch damit zu tun haben könnte das wir hunderte von Bomben hoch gejagt haben. Das war sicher nur das FCKW aus Haarspray :roll:
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
Dann wären wir uns wenigstens schon mal einig, dass das eben kein, zumindest kein sicherer Indikator für eine nahende Niederlage Russlands sind.
Nein, sind wir uns nicht. Für mich gibt es nämlich in diesem Kriege keine wie immer gearteten Indikatoren für irgendetwas. Ich nehme für mich nur in Anspruch, begonnene Entwicklungen etwas schneller zu erkennen als unsere lächerliche Presse und Regierung.

Ich würde mich nicht zu sehr auf Panzer fixieren. Dieser Krieg wird mit Artillerie geführt, dafür haben wir kein Händchen mehr. Wir haben die Artillerie jahrzehntelang ebenso sträflich vernachlässigt, wie die Russen sie traditionell systematisch überbetont haben, und bei der Artillerie sind die Ukrainer allem Anschein nach beträchtlich fixer und cleverer als die Russen. (Wir sollten dringend von ihnen lernen.) Ebenso wichtig ist die Flugabwehr, und da sieht es für die Russen nicht mehr so gut aus. (Wir waren übrigens so schlau, die Heeresflak ebenso wie die Panzerjäger ersatzlos abzuschaffen.)

Es hat also noch nie jemand einen Abnutzungskrieg gg. Rußland geführt? Warum soll es dann unmöglich sein? Der russischen Industrie steht potentiell diejenige der Verbündeten ggüber, und Rußland hat längst keine unerschöpflichen Menschenreserven mehr. Natürlich ist das nicht schön und tut der Ukraine weitaus mehr weh als Rußland, aber es besteht eben die Chance, daß Rußland irgendwann seine Angriffe wird aufgeben müssen.

Zum Konflikt zwischen den beiden Schurkenstaaten äußere ich mich nicht online und lasse das deshalb einfach so stehen, aber was den Sprachenstreit angeht, ist es wohl eher nicht so, daß die Ukraine jemanden zwänge, seine Muttersprache nicht mehr zu sprechen. Viellt. ist die Sicht der Ungarn da auch ein wenig von Empörung getrübt?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
Dann scheint es ja nicht zu schlimm zu sein.
Für Moskau nicht.

Mir stellt sich gerade die Frage, welche Atomziele es überhaupt gibt, ich bin da alles andere als sachkundig. Kiew? Erst einmal eine Kleinstadt als warnendes Beispiel? Fronttruppen? Die Front ist ja sehr auseinandergezogen und ausgedünnt. Hauptsächlich wären die politischen Folgen zu bedenken.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Für Moskau nicht.

Mir stellt sich gerade die Frage, welche Atomziele es überhaupt gibt, ich bin da alles andere als sachkundig. Kiew? Erst einmal eine Kleinstadt als warnendes Beispiel? Fronttruppen? Die Front ist ja sehr auseinandergezogen und ausgedünnt. Hauptsächlich wären die politischen Folgen zu bedenken.

Zusammen mit dem Stoß von Norden, Charkiw um den Widerstand dort zu brechen? So als Beispiel.
Das ist eben die spannende Frage, was wären die politischen Folgen und wieviel davon kann Russland im Vorfeld klären.
Etwa mit China und Indien.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
Vielleicht.

Und ich bin relativ überzeugt, daß sich der Einsatz taktischer Atomwaffen als angemessen durchsetzen würde, solange er sich gg. Neutrale und nicht gg. den Einflußbereich einer Atommacht richtet.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Vielleicht.

Und ich bin relativ überzeugt, daß sich der Einsatz taktischer Atomwaffen als angemessen durchsetzen würde, solange er sich gg. Neutrale und nicht gg. den Einflußbereich einer Atommacht richtet.

Unsere Seite war/ist auch dieser Meinung, die Russen nicht wenn ich mich recht entsinne.
Die Russen vertraten die Meinung das ein gebrauch von taktischen AWaffen immer zur unkontrollierten Eskalation führt. Vermutlich aber nur bei einem Krieg gegen eine andere Atommacht.

Defakto ist so eine saftige Aerosolbombe auch nicht viel anders, nur eben ohne Fallout und Strahlen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
Ich weiß nicht, ob die Wirkung wirklich vergleichbar ist.

(In Veteranenkreisen wurde mal kolportiert, Rußland habe seinerzeit irgendeine Wehrmachtswaffe [Nebelwerfer?] wg. einer Wirkung vergleichbar der Aerosolbombe für völkerrechtswidrig gehalten und für den Fall ihrer weiteren Verwendung mit dem Einsatz von Giftgas gedroht, weshalb man das auch eingestellt habe.)
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Defakto ist so eine saftige Aerosolbombe auch nicht viel anders, nur eben ohne Fallout und Strahlen.
Vermutlich vergleichbar und beide Seiten setzten alles an konventionellen Waffen ein, was sie in die Finger bekommen.
Wir hatten das hier schon mit dem Streubomben-Thema bzw. den Kanistergeschossen der Artillerie.

Ein weiterer oft unbeachteter Faktor ist die Luftwaffe, keiner der beiden Seiten ist es bislang gelungen eine dauerhafte Lufthoheit über der Front (ja es ist sehr viel Fläche..) zu gewinnen.
Da in diesem Bereich offensichtlich das Material fehlt, wird eben auf Artillerie zurückgegriffen. Bei uns wurde dieses Waffensystem mit langer Tradition auch fast beerdigt. Aktuell gibt es meines Wissens noch 3 Art. Abteilungen in der gesamten Armee. Zuzüglich des Lehrverbandes, immer noch mit M109 bestückt. Die Festungsartillerie wurde weitestgehend eingestampft und existiert nicht mehr. (Es gibt im Gotthard massiv noch einige Anlagen, aber die sind nicht betriebsbereit, zumal es je länger je weniger ausgebildetes Personal dafür gibt...)

Der Know-How Verlust in diesem Bereich ist enorm.
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.764
Wie mal erwähnt, habe ich meine Armeezeit in einem Stab einer Luftverteidigungsdivision der NVA abgeleistet. Und da gab es ja auch reichlich Planspiele. JEDER Krieg zwischen Ost und West (meist wurde von einem Angriff des Westens ausgegangen) wurde konventionell geführt. Gab dann auch immer Karten mit vermutlichen Zielen (mein Job). Es wurde generell davon ausgegangen, Atomwaffen werden von beiden Seiten erst eingesetzt, wenn man kurz vorm Verlieren ist.

Das dürfte wahrscheinlich immer noch Doktrin in der russischen Armee sein.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Man kann zumindest eines festhalten: Nämlich, dass das, was Russland daraus macht, allein im Ermessen Putins liegt. Eines irrationalen Bösewichts, der längst überkommene Großmachtsträume pflegt und dafür skrupellos über Leichen geht. Was ja wahrscheinlich auch durchaus den Tatsachen entspricht.

Man muss natürlich einen Affen nicht Ernst nehmen. Wenn er blöderweise eine auf uns gerichtete Maschinenpistole in der Hand hat, sollte man aber wenigstens die Situation ernst nehmen. Und klar, womöglich haut sich der Affe durch den Rückstoß selbst k.o., bevor er etwas trifft. Aber mich darauf verlassen würde ich mich nicht.

Irgendwo, noch zu Zeiten des kalten Krieges, also schon lange her, habe ich mal gelesen, dass die Sowjets die erheblich schlechtere Zielgenauigkeit ihrer Langstreckenraketen durch einen größeren Wirkungsradius - sprich mehr Sprengkraft ausgeglichen haben. Vielleicht dies auch noch tun. Weiß ich nicht. Egal. Soll nur sagen, dass technologische Überlegenheit Einen nicht automatisch in die bessere Position bringen muss.

Zu den schweren Waffen. Ok. Das mit der Artillerie kann ich nicht beurteilen. Wahrscheinlich hast Du recht. Bleibt aber immer noch die gleiche Frage übrig, ob das rein rechnerische Verhältnis von verfügbaren zu benötigten Waffen und von Verlusten zu Zulauf ür die Ukraine günstiger ist. Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, kann es aber nicht belegen. Aber wenn dies eine Waffengattung ist, die Deutschland vernachlässigt hat, dann haben wir wohl auch nicht viel, um zu unterstützen, oder?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
Die Ukrainer sind besser. Die haben die weit bessere Feuerleitung, und das ermöglicht es ihnen auch, das Feuer von ganz unterschiedlichen Artilleriesystemen, die irgendwo in der Umgebung verteilt sind, schnell und wirksam zusammenzufassen. Die Feuerstellungen liegen weit auseinander und bilden selbst kein Artillerieziel mehr, abgesehen davon, daß sie schnell eingenommen und verlassen werden können. Was ich da letztens im Video gesehen habe, macht mich einfach nur neidisch. Das ist ein bißchen was anderes als unsere zehn gezogenen Mörser in mehr oder minder offener Feuerstellung im Sehstreifenverfahren zu leiten, wie ich das noch gelernt habe. Wenn die ukrainische Artillerie Munition hat, bin ich da eher zuversichtlich. Aber herrje, man wird sehen. Das Kriegsglück ist launisch und ich werde mich nicht mit präzisen Analysen aus dem Fenster lehnen und mit Prognosen schon gar nicht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828

Wir sollten uns auch ein paar Dutzend von den Dingern zulegen und eine neue Heeresflak aufstellen, solange wir noch Offiziere haben, die wissen, wie es geht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
Wie soll man denn sonst einen Krieg gewinnen? Den Gegner komplett ausmanövrieren, so daß der die Ausweglosigkeit der Lage einsieht und kampflos aufgibt, hat Cäsar geschafft. Einmal. Und das war sein früherer Stabschef, der anschließend zu ihm übergelaufen ist.
Gut. Ich habe Petreius mit Labienus verwechselt. Und mit Varro auch noch. Ist zwar keinem aufgefallen, aber war so.
 

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