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Der WV - Stammtisch

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.560
ich mach mal Antiwerbung -
ich bekomme häufig diese Werbung eingeblendet
und ich bin überzeugt daß die Hunde das gräßlich finden wenn denen
Polyesterfasern an der Nase kitzeln

könnte das stimmen oder täusche ich mich da ? ich bin kein Hundebesitzer

 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.475
kann ich so nicht bestätigen, mein max fand solche decken eigentlich recht kuschelig :)

wobei ich mich schon frage was man davon mit fell überhaupt spürt ? lag am end wohl doch eher an der wärmewirkung...
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.560
Bis zum 8. Jan. bin ich im Betriebsurlaub. Ich hatte ja eigentlich beabsichtigt, mir dieser Tage eine neue Hose zu kaufen. Durchaus im Laden und nicht online.
Dennoch schaute ich so einmal bei den üblichen Verdächtigen im Netz, was die denn so anbieten.

Das Angebot ließ mich durch alle Kategorien ziemlich ratlos zurück. Entweder gibt es nur Jogginghosen, Cargohosen mit außen aufgesetzten Beintaschen, vor allem aber nur Hochwasserhosen ("Flanking"). Das alles finde ich ziemlich schrecklich. Jogginghosen trage ich selbst zuhause nur, wenn ich krank bin. Aufgesetzte Taschen am Bein brauche ich nicht, schließlich bin ich kein Handwerker auf Montage.
Hochwasserhosen mögen aktuell der Modetrend sein, ich finde sie aber indiskutabel, außerdem lässt sich absehen: Schon im nächsten Jahr werden wir das als eine völlig alberne Modetorheit ansehen.

Auch das Material ist oft enttäuschend: Lycra ... 100% Brikett.

Hat jemand einen Tipp für mich?

meinst Du sowas in der Art : https://www.otto.de/p/classic-relaxhose-435042737/#variationId=174132377
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.560
Antiwerbung bzw. Warnung vor gräßlich schmeckendem Produkt

da geht man Samstags am Frischeregal lang und greift zu etwas (optisch) daß einen erinnert
an vernünftigen Joghurt mit einem Klecks Mandelmus drin..
wenn es nach mir ginge würde ich lieber erst Sonntags einkaufen und mich Samstags erholen
und so ist die Maxime schnell fertig werden mit dem Einkauf



natürlich stell ich erst zu Hause fest dass da alles Fake dran ist - kein echter Joghurt und
lauter dämliche -Ersatz vom Ersatz- Zutaten

schade daß ich mir da auch noch Apfelstückchen rein geschnippelt habe - jetzt fliegt alles ins Klo

seid auf der Hut, liebe User

 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Vor allem werden diese Fakeprodukte unter die echten gemischt. Erst wenn die Regale leer werden sieht sauber man die Vegane-Chemiepampe weil die noch dort steht.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.560
die dümmlichen Kommentare des dodo werfen die Frage auf ob es denn nicht angebracht sei
nach z.B. 10 seiner nichtssagenden Kommentare wie Amen oder ausschließlichen ad hominem Beleidigungen
zur besseren Lesbarkeit von anderen gut reflektierten höflichen Beiträgen
das einfältige einsilbige Plappermaul temporär stillzulegen.

ist eine Überlegung wert, oder ?
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.560
nicht aus Sensationslust sondern aus Betroffenheit darüber
möchte ich gerne wissen wie die Geschichte mit
den Shisha Rauchenden Ausversehen Brandstiftern an der Bastei
weiter geht, aber nix gibt es mehr darüber zu lesen
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Ich liebe Hüte, habe sie schon immer geliebt (eine der wenigen Konstanten in meinem Leben) und ohne Hut gehe ich nicht aus dem Haus.
Im Sommer trägt man natürlich Sommerhüte, und ich habe mittlerweile ein paar Sommerhüte. Manche von ihnen sind ganz einfacher Natur, Strohhüte, teils mit Werbeaufdruck von Whiskey-Destillen o.ä., aber auch ein hochwertiger Panama der Fa. Mayser ist in meiner persönlichen Requisite.

In der aktuellen Saison wage ich es erstmals, einen original handgefertigten, vietnamesischen Tropenhelm (sorry für "Werbelink", aber das Bild lässt sich nicht posten) französischen Stils zu tragen ... und mag überhaupt keinen anderen Sommerhut mehr aufsetzen.
Der Deckel hat einen unübertreffbaren Tragekomfort für den Sommer.
Er ist leicht, selbst für einen Sommerhut. Ich kann ihn "offen" tragen (= schräg nach oben, ohne ihn ins Gesicht ziehen zu müssen), und der Tropenhelm beschattet dennoch in jeder Kopfhaltung meine Augen und schützt mich vor grellem Licht (ich mag keine Sonnenbrillen, oder jedenfalls nicht die Sonnenbrillen, die ich mir leisten kann). Es zirkuliert immer Luft über meiner Glatze und egal wie heiss es ist: Unter dem Tropenhelm schwitzt man nicht.

Natürlich: Der Rest der Kleidung muss dazu passen, aber das gilt für jeden Hut (es sei denn, man trägt diese lächerlichen Touri-Pötte, aber das käme für mich nie in Betracht). Und ja: Hin und wieder werde ich in der Öffentlichkeit auch auf den Deckel angesprochen, aber das macht mir nichts aus. Denn die Reaktionen sind durchweg positiv - sogar von Menschen, bei denen man vllt. eine negative Reaktion erwarten würde.

Mein (schwarzer) nigerianischer Schneider z.B. hat mich darum gebeten, dass ich ihm einen Tropenhelm bestelle. Er hätte diesen gern für das Oktoberfest, meint er. Aber auch die Afrikaner in meinem Haus - und da gibt es hier einige - reagieren (Hausflur o.ä.) durchweg positiv auf den Tropenhelm, manchmal geradezu "ehrerweisend" (Tür aufhalten u.ä.) oder auch augenzwinkernd. Dabei hatte ich anfangs befürchtet, sie würden mich darob für einen "üblen Kolonialisten" halten, was ich durchaus für nachvollziehbar gehalten hätte.

Vor allem auch die Kinder haben Spaß - und nicht zuletzt ich.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.560
nicht aus Sensationslust sondern aus Betroffenheit darüber
möchte ich gerne wissen wie die Geschichte mit
den Shisha Rauchenden Ausversehen Brandstiftern an der Bastei
weiter geht, aber nix gibt es mehr darüber zu lesen
"
An dem ursprünglichen und damit wertvollen Waldbestand des Nationalparks Sächsische Schweiz entstand hierdurch ein nicht bezifferbarer Schaden. Die Löscharbeiten der Feuerwehr nahmen aufgrund des wiederkehrenden Aufflammens von Glutnestern mehrere Tage in Anspruch. Hierdurch entstanden Kosten in Höhe von über 24.000 Euro.

Einer der Beschuldigten (25 Jahre) ist geringfügig und nicht einschlägig vorbestraft. Die anderen Beschuldigten sind nicht vorbestraft. Die Beschuldigten haben sich teilweise geständig eingelassen. Sie befinden sich nicht in Untersuchungshaft, da keine Haftgründe nach der Strafprozessordnung vorliegen.

Das Amtsgericht Pirna wird nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden.

Ein Termin zur Hauptverhandlung wird vom Amtsgericht Pirna bestimmt."
Quelle

Meldung vom 8.8.23
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Möglicherweise für Euch langweilig, aber ich kann's nicht lassen ... und diesen Thread zu lesen, ist ja schließlich auch kein Pflichtprogramm.

Hier in München beginnt bekanntlich in Kürze das Oktoberfest.
Tatsächlich beliefert mein Betrieb auch das Oktoberfest, der ganze Wahnsinn an Essen muss ja schließlich auch irgendwo herkommen. Wir liefern vor allem zwei Waren an das Oktoberfest, Semmelknödel und Spätzle.

Insbesondere als Außenstehender sollte man vllt. annehmen, angesichts dieser Massenabnahmen entstünden solche Waren irgendwie industriell. Natürlich kann ich nicht für alle sprechen, aber für die Zelte, die wir beliefern, kann ich versichern: Dies ist nicht der Fall.
Die von uns produzierten Beilagen entstehen im Großen genauso wie im Kleinen, aus denselben, originären Zutaten, handwerklich, traditionell und ohne Additive. Klar: Bei den Zwiebelwürfeln und der Petersilie handelt es sich um TK-Ware und wir verwenden Flüssigei ... wobei es sich aber um hervorragende Qualitäten handelt ... und anders wäre es auch überhaupt nicht mehr machbar*.

Möchtest Du die originalen "Wiesn-Knödel" daheim nachkochen? Bitte sehr, hier ist unser Rezept:
Man nehme:
30 kg Brotwürfel
2 kg Zwiebelwürfel
2 kg gehackte Petersilie
21 Liter Milch
21 Liter Vollei ... der Rest ist geheim.

Hergestellt werden die Semmelknödel aber komplett handgemacht, jeder einzelne Knödel ist nicht nur persönlich von Zenzi Oberhuber handgerollt, tatsächlich wird auch jeder Knödel einzeln abgewogen (!).

Tatsächlich produzieren wir seit (einigen, wenigen) Wochen Semmelknödel, die sofort nach Herstellung schockgefrostet (- 40°C) und anschließend tiefgekühlt gelagert werden. Für einen Semmelknödel ist dies auch völlig okay, denn er leidet nicht darunter, und anders ließen sich solche Größenordnungen, vor allem auch der Hygiene geschuldet, gar nicht mehr bewerkstelligen.
Für die Anlaufphase haben wir nunmehr rund 6.000 Semmelknödel à 160g auf Lager ... und ich gehe davon aus, dass diesen während des Oktoberfestes noch mindestens dieselbe Menge folgen wird. Täglich sind, nur bei uns, etwa 10 Mitarbeiter mehr oder weniger ausschließlich mit der Anfertigung der Knödelmasse, dem Abwiegen und Rollen sowie dem Handling von Semmelknödeln beschäftigt (oder Semmelnknödeln, wie Karl Valentin einst sagte).

Man sollte eigentlich meinen, dass ein solch "profanes" Produkt wie ein Semmelknödel auch irgendwie, einfacher, "industrieller" hergestellt werden könne, als 10 Mitarbeiter, die nichts anderes tun, als Knödel abzudrehen. Oder dass man, und sei es auch nur im eigenen Betrieb, eine andere Methodik finden könne, um wenigstens Teile der Aufgabe effizienter, arbeits- und zeitsparender durchführen zu können. Und sei es nur die Portionierung der Knödelmasse für jeden einzelnen Knödel.

Nein, tatsächlich muss jeder einzelne Knödel gewogen werden.
Wir haben Versuche mit einer Hamburger-Maschine durchgeführt, die wir aus anderen Gründen haben (zur Produktion von Hamburger-Rohlingen). Im Ergebnis ist die Maschine zwar in der Lage, die Knödelmasse hinreichend genau zu portionieren. Nur sieht sie im Anschluss leider nicht mehr aus wie Semmelknödel, sondern wie verquirlte Brot-Scheisse ... und das ist nicht das Produkt, was man auf dem Oktoberfest (und nicht nur da) wirklich haben möchte.

So gesehen finde ich das alles - trotz der Maloche, die es ohne Frage bedeutet - eine sehr befriedigende Sache, dass ein Lebensmittel, welches man in einer traditionellen Qualität haben will, auch traditionell entstehen muss. Es zwar ein paar notwendige, aber völlig akzeptable Abkürzungen gibt (TK-Zwiebel und -Petersilie, Flüssigei, gelieferte Brotwürfel) gibt, es dennoch aber per Hand als Masse entstehen, gewogen und geformt werden muss.

* Zum Vergleich: Flüssigei wird heutzutage als pasteuriserte Ware geliefert - Vollei, Eigelb, Eiweiss. Es handelt sich um nichts anderes, als um aufbereitetes Ei.
Die im Rezept genannten "21 Liter Vollei" entsprechen etwa 420 Eiern. Schon einmal 420 Eier aufgeschlagen? Tatsächlich habe ich schon solche Größenordnungen an frischen Eiern verarbeitet, in meinen jungen Jahren, als Flüssigei in der Gastronomie noch ungebräuchlich oder nicht verfügbar war.
Die Problematik besteht nicht nur darin, soviele Eier aufzuschlagen, sondern dies auch in dieser Menge so tun zu können, dass keine Eierschalen darin geraten. Von den hygienischen Fragen gar nicht erst zu sprechen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Nachtrag:
Ein Semmelknödel à 160g ist ein dicker Kloß, der auf dem Teller den Eindruck erweckt: Die Bayern, die haben einen Hang zur Unmässigkeit. Genauso wie die Maß, mit einem Liter Bier in einem Krug.

Für die eher gehobene Gastronomie produzieren wir auch 80g-Knödel, von denen dann auf dem Teller 2 Stk. à 80g serviert werden. Das sieht eleganter und somit auch letztlich appetitlicher aus ... nur dauert es real eben auch doppelt so lange, 80g-Knödel zu produzieren, die auch alle einzeln abgewogen und gerollt werden müssen.

Die wahrgenommene "Unmässigkeit" eines Volksfestes wie dem Oktoberfest - der 160g Knödel, das Maß Bier - ist dann eher ein Zugeständnis an einen Massenbetrieb, der anders gar nicht mehr zu stemmen ist - aber dennoch mit einer qualitativ hochwertigen und bodenständigen Ware.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Man muss es sich auch einmal vergegenwärtigen: Im Maximalfall hat das Oktoberfest über die gesamte Zeit, als das größte Volksfest der Welt, ca. 8 Millionen Besucher. Auf dem gesamten Fest wird dennoch nichts - gar nichts - in Pappbechern oder -tellern serviert. Stattdessen wird alles mit Glas und Porzellan bewerkstelligt und aktuell auf und während des Festes gehandelt und vor allem gespült.
Dies stellt eine gewaltige logistische Leistung dar, die, wie man sich vorstellen mag, auch eine ausgeklügelte Logistik an Energie, Wasser, Entsorgung, Zulieferung und nicht zuletzt Mitarbeitern erfordert.

Es kommt am Ende aber nicht nur das größte, sondern auch das beste Volksfest der Welt dabei heraus - weshalb es auch von vielen Menschen aus aller Welt besucht wird, nicht zuletzt von Amerikanern, Australiern und Neuseeländern. Sie kommen auch deshalb, weil München eine weltoffene Stadt ist, wo ein jeder willkommen ist, der sich ordentlich verhält und der das Herz am rechten Fleck hat.
Die Besucher sehen aber auch: Hey, was ich hier bestelle, das ist vergleichsweise teuer (für ein Volksfest), aber es hat auch die traditionelle Qualität. Der Standard ist hoch und wird hoch gehalten, auf der "Wiesn" wird eben auch kein Schrott serviert.

Auf dem Oktoberfest habe ich schon zufällig Amerikaner kennengelernt, die geradezu saumselig den sozialen Frieden dieses Volksfestes genossen haben. Die gesagt haben: Wie schön, so entspannt auf einem Volksfest dieser Größenordnung sein zu können, ohne auch nur ansatzweise darüber nachdenken zu müssen, dass irgendein Schwachmat auszuflippen vermag. Keine Aggressivität, keine Waffen, keine (überbordende) Security ... einfach ein Volksfest, und zwar für alle.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
Wie wird denn die Hygiene (und die Eierschalenfreiheit) bei der industriellen Produktion von Flüssigei gewährleistet? Ich stelle mir das nicht einfach vor.
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.135
Also, ich habe mehrmals mitgeholfen beim Aufbau vom Oktoberfest, und es gibt Zelte, da wird des Geschirr am letzten Wiesentag so wie es ist in Holzboxen geschmissen, des verschimmelt dann ein Jahr lang, und im nächsten Jahr muss man erst mal mit der Drahtbürstn des ganze Gschirr sauber machen, davon wird natürlich wieder runtergfressen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Wie wird denn die Hygiene (und die Eierschalenfreiheit) bei der industriellen Produktion von Flüssigei gewährleistet? Ich stelle mir das nicht einfach vor.

K.A., als ich anfing, da gab es Flüssigei als Produkt für die Gastro noch nicht im Handel. Heutzutage kann man es in Packungsgrößem ab 1 Liter kaufen, es lässt sich verarbeiten wie rohes Ei, ist aber pasteurisiert und frei von Schalen. Man erhält es als Vollei, Eigelb und Eiweiss, wobei das Eiweiss als Einziges irgendeinen Zusatz enthält, ein Stabilisator.
Von der Menge her gesehen ist das Eiweiss jedoch eher bedeutungslos, denn wir verarbeiten das kaum.

Wir haben an sich auch immer "echte" Eier auf Lager, dennoch ist das Flüssigei sehr beliebt, vor allem aufgrund hygienischer Fragen ("da bist Du auf der sicheren Seite"), jedoch ist trotzdem die Basis Mayonnaise im Vergleich zun früher irgendwie verpönt; und wenn, dann wird eine Industrie-Mayo verwendet, was ich ziemlich schade finde.

Die Küche heutzutage hat oft eine gewisse Armseligkeit, weil immerzu die eine oder andere Grundzutat ausgeschlossen ist, weil irgendein Neurotiker gegen sie Befindlichkeiten hat, der aber dennoch nicht außen vor bleiben darf. Das geht mir auf den Geist, dennoch müssen wir solche Neurosen ernst nehmen. Andererseits spiele ich dergleichen auch nicht zu 100% mit, irgendwann ist dann auch mal Schluss mit dem Kasperletheater.
Meine Kollegin an der Kaffeemaschine hat mittlerweile aufgehört, etwas anderes als echte Milch anzubieten und verweigert sich diesem Hafermilch-Gedöns. Es wird zu schnell schlecht und ist nicht kontrollierbar; wer das Dutterl Milch im Milchkaffee nicht verknusen kann, der muss seinen Kaffee eben schwarz trinken oder woanders hin gehen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.321
Wie wird denn die Hygiene (und die Eierschalenfreiheit) bei der industriellen Produktion von Flüssigei gewährleistet? Ich stelle mir das nicht einfach vor.

Tja, wie eigentlich? Mit der Frage hast Du mich auch neugierig gemacht. Und mit ein bisschen Suche folgendes gefunden:


Wenn man den Film bei 0:34 anhält, kann man‘s bewundern: Die Maschine schlägt tatsächlich jedes Ei einzeln und in einem ähnlichen Bewegungsablauf wie ein Mensch in eine Tasse auf, und die Tassen werden dann in einen Bottich ausgekippt. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich hätte eher an sowas wie Ausblasen oder Aussaugen gedacht.

So, wie die Eier glänzen, werden sie wohl vorher gewaschen. Die Pampe wird dann noch pasteurisiert und filtriert, so dass sie sauber und frei von Eierschalenresten ist.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Interessant fand ich auch: Von wegen, "gleicht wie ein Ei dem anderen". Man sortiert für das Flüssigei die Eier aus, die als "unschön" empfunden werden.

So, wie die Eier glänzen, werden sie wohl vorher gewaschen. Die Pampe wird dann noch pasteurisiert und filtriert, so dass sie sauber und frei von Eierschalenresten ist.

Wie alles im Leben, hat auch Flüssigei seine Vor- wie Nachteile.
Ein Vorteil ist natürlich die erheblich vereinfachte Verarbeitung; im großen Stil wird dadurch die Produktion überhaupt erst möglich. Auch die Pasteurisierung ist natürlich ein Aspekt, denn sie stellt eine Verbesserung der Lebenshygiene dar ...

... oder unter gewissen Umständen auch nicht.
Denn auch das Ei im 1-Liter-Tetrapack muss, einmal angebrochen, zügig innerhalb weniger Tage verbraucht werden. Arbeitet man in einem kleinen Betrieb, in dem nicht so viele Eier verbraucht werden, kann dies zum Problem werden. Der Anbruch steht dann in der Kühlung, und weil man es leider noch immer in der Gastro mit so manchen Trotteln zu tun hat, undatiert, und irgendein Depp gibt es dann noch heraus, wenn alles zu spät ist.
Da ist man mit den gewöhnlichen Hühnerei und dessen Schale als Portionsverpackung besser bedient.

Arbeitet man in einem Outlet vor dem Gast - z.B. in einer Frühstücksküche, in der es Rührei, Omeletts o.ä. gibt - dann kann man sich da ohnehin nicht mit dem Tetrapack aufstellen. Das fänden die Gäste eklig, wobei es sich, denkt man etwas darüber nach, dabei auch nur um romantische Hirnsgespinste handelt. Denn für diese Aufgabenstellungen ist das Flüssigei in jeder Beziehung das bessere Produkt als das Hühnerei selbst. Allenfalls kann man das Flüssigei in ein Gastro-Metallgefäß umleeren (aber auch das kann bereits für manche Gäste problematisch sein), was i.d.R. aber auch bedeutet, dass man den Anbruch schließlich entsorgen muss.

Das heutige Gewese um die Lebensmittelhygiene halte ich ohnehin für übertrieben. Es ist praktisch unmöglich geworden, Eier in bestimmten Zubereitungen zu verwenden (Mayonnaise, Vanillesauce). Dabei liegen die heutigen Infektionsquellen für eine Salmonellenvergiftung eher nicht mehr in den Klassikern Ei und rohes Geflügel. Die Produktionsmethoden wurden verbessert und die Kenntnisse und das Bewusstsein für eine ädequate Verarbeitung haben zugenommen.
Zwar gibt es Salmonelleninfektionen nach wie vor, aber zunehmend aus anderen Quellen, die dann keiner auf dem Schirm hat. Heutzutage führen andere, kalte Quellen die Infektionen an, Schnittsalate in Tüten etwa. Es hat Untersuchungen gegeben, nachdem der geschredderte Kram bereits noch im Verkauf schon ziemlich belastet war: Eine Ware, die nach Herstellerangaben nicht mehr gewaschen werden muss (und auch nicht wird) und vom Kunden ggf. erst noch gelagert wird, wenn auch gekühlt. Na Prostmahlzeit!
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.321
Für mich war die hohe Kunst des Ei-Aufschlagens die erste Küchentechnik, die ich als kleiner Bub gelernt hatte. War ich mächtig stolz drauf. Ich hatte es immer bewundert, wie meine Mutter es immer perfekt und fehlerfrei hinbekommen hat, so etwas fragiles wie ein Ei so gezielt zu zerbrechen, dass es niemals Sauerei gab. Also hat sie mir das als Erstes gezeigt.

Nun ja, ich kann mir vorstellen, dass der Stolz, so etwas Elaboriertes ohne weiteres zu beherrschen, recht schnell verblasst, wenn man gleich 420 Stück an einem Tag aufmachen muss. Da kann Flüssigei ja nichts anderes als ein Segen sein.

Für unseren kleinen Zwei-Personen-Haushalt ist das natürlich völlig uninteressant. Aber wir hatten uns mal Eipulver zugelegt. Und ganz schnell weggeworfen, als die Mehlmotten kleine Löcher in die Kunststoff(!)-Verpackung genagt und darin ihren Nachwuchs abgelegt hatten. Also gibt‘s die Eier nur noch frisch. Und ich kann weiter meine Eier-Aufschlagkünste ausleben … (auch wenn‘s niemand mehr bewundert) bin ich immernoch mächtig stolz drauf :wink:
 
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